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Fühlersteuerung für Kopiermaschinen, insbesondere Kopierfräsmaschinen,
bei denen von einem Modell, beispielsweise einem Gesenk, das entsprechende umgekehrte
Werkstück, z. B. der Stempel, hergestellt wird Die Erfindung betrifft eine Fühlersteuerung
für Kopierfräsmaschinen, mittels denen von einem Modell, z. B. einem Gesenk, das
entsprechend umgekehrte Werkstück, z. B. der Stempel, hergestellt wird. Es ist eine
derartige Kop-erfräs,maschine mit Fühlersteuerung bekannt, bei der der Fräser in
der Tiefenrichtung immer gegenläufig zum Fühler bewegt wird, um an den Stellen,
an :denen das Modell eine Erhöhung .aufweist, eine entsprechende Vertiefung im Gegenstück
herzustellen. Ferner ist es bekannt, in dem Fall, daß das Modell keine Symmetrieachse
besitzt, .den Vorschub des. das Gegenstück herstellenden Fräsers in der zur Tiefenrichtung
senkrechten Richtung ebenfalls gegenläufig zur Bewegung des Fühlers, mit der dieser
über das Modell geführt wird, erfolgen zu lassen.
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Auf diese Weise würde man ein .dem Modell genau entsprechendes Gegenstück
erhalten, wenn es möglich wäre, mit einem nadelartigen Fühlfinger und Fräser zu
arbeiten. Da dies aber nicht möglich ist, ergeben sich Ungenauigkeiten, wie an Hand
der Abb. i bis 3 der Zeichnung erläutert ist. Hierbei ist .angenommen, daß dem Modell,
z. B. einem Gesenk, ein genau entsprechendes Werkstück, also das Gesenk selbst (Abb.
i), und das Gegenstück des Modells,
also der Stempel (Abb.2), hergestellt
werden soll. Wie aus Abb. i hervorgeht, bleibt der Abstand A der Fühlfingerspindel
und der
treten können. Das Maß von dem Tastpunkt i des Fühlfingers zu dem Punkt 2, an welchem
der Fräser angreift, ist in der Abb. i mit P angegeben. Dieses Maß bleibt während
des Kopierens immer das gleiche. Wenn man aber zu dem Gesenkmodell einen Stempel
fräsen will, so muß der Abstand zwischen der Fühlfingerspindel und der Fräserspindel
je nach der ,Neigungsrichtung der abzutastenden Kurve geändert «-erden. Wie aus
Abb. 2 ersichtlich ist, muß der Abstand zwischen dem Punkt i, an welchem der Fühlfinger
das Modell berührt, und dem Punkt 2, an welchem der Fräser die Kontur des Stempels
zu fräsen hat, um den Betrag des Frä.serdurchmessers D kleiner sein als das Maß
.d. Der Abstand zwischen dem Punkt 3 und d. muß jedoch um den Betrag D größer sein
als das Maß .-I. Die in Abb. 3 angegebene Kurve a zeigt den Kreisbogen, welcher
durch den Fräser gefräst werden soll. Die Kurve h zeigt das Fräs#bilrJ, welches
entstehen würde, wenn keine Korrektur des Abstandes zwischen der Fühlfingerspindel
und der Fräserspindel vorgesehen wird. Es entsteht also eine Verzerrung, deren Größe
von dem Durchmesser von Fühler und Fräser abhängig ist.
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Um diese Verzerrung zu vermeiden, ist es bekannt, zur Herstellung
des Gegenstückes ein besonderes Hilfsmodell anzufertigen, das die Dicke von Fühler
und Fräser berücksichtigt und nach dem dann das Gegenstück kopiert werden kann.
Die Anfertigung dieses Hilfsmodells ist jedoch schwierig und kostspielig, und außerdem
wird die Maschine entsprechend größer und teurer, da man zur Herstellung eines Werkstücks,
z. B. eines Gesenkes, und seines Gegenstücks, z. B. des Stempels, zwei Modelle und
zwei Fühlerstenerungen zur Abtastung der beiden Modelle benötigt.
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Es ist ferner für eine Maschine zum Kopieren von Randflächen bekannt,
zur verzerrungsfreien Herstellung einer Außenform nach einer Innenform und umgekehrt
außer einer senkrechten und waagerechten Relativbewegung zwischen dem Werkzeug und
Werkstück bzw. zwischen dem Taster und der Schablone noch eine zusätzliche Drehbewegung
für das Werkstück und die Schablone vorzusehen, indem diese auf je einer drehbaren
Planscheibe angebracht sind, um zu bewirken, daß der Taster immer senkrecht auf
die abgetastete Schablonenfläche steht, so daß der Vorschub des Tasters und Werk-
wird, wandert die Schneide des Werkzeugs zum Rand der Planscheibe, und wenn nun
auf eine winklig zu der bisherigen Bearbeitungsfläche stehende Bearbeitungsfläche
übergegangen werden soll, genügt es nicht, die Planscheibe allein zu drehen, sondern
es muß außerdem noch eine komplizierte Steuerung des Senkrecht- und Waagerechtvorschubmotors
erfolgen, um das Werkzeug senkrecht zu der neuen Bearbeitungsfläche an deren Anfang
einzustellen. Die Verwendung je einer Planscheibe für die Schablone und die Werkstücke
bedingt außerdem einen sehr komplizierten Aufbau der Maschine.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile der bekannten Steuerung bei
der Herstellung des Gegenstücks nach einem Modell des Werkstücks zu vermeiden. Erfindungsgemäß
wird die vom Durchmesser des Fühlers und des Werkstücks abhängige Verzerrung des
Gegenstücks dadurch vermieden, daß bei Ablenkung des F ühlfingers infolge Ab,.veichung
der Modelloberfläche von der Horizontalen der Vorschub des Fräserschlittens bzw.
Fühlerschlittens in Zeilenrichtung unterbrochen wird, bis entsprechend .der Ablenkrichtung
ein Stellungsunterschied zwischen Fräser-und Fühlfingermitte um die Größe des Fräserdurchmessers
erzielt ist. Beim Fräsen von horizontalen Flächen entspricht also der Abstand zwischen
der Fühierspindel und der Frässpindel dem Maß A; sobald jedoch der Fühlfinger sich
nach abwärts bewegt, d. h. das Gesenk eine muldenförmige Vertiefung (Abb.2, Stellung
i) besitzt, wird der Fräservorschub stillgesetzt, der Fühlfinger jedoch dabei weiterbewegt,
bis schließlich der Abstand der Fühlfingerspindel und der Fräserspindel sich um
den Betrag D verringert hat. Erst jetzt bewegen sich wieder beide Spindeln. Wenn
der Fühlfinger sich auf der ebenen Grundfläche des Modells befindet, so muß der
Abstand zwischen der Fühlerspindel und der Frässpindel wieder das Maß A erreicht
haben. Dies wird dadurch erzielt, daß der Fühlfinger eine Zeitlang stehenbleibt.
Sobald der Füh,lfinger auf der anderen Seite des Gesenkes wieder hochläuft, also
in die Stellung gelangt, muß der Abstand zwischen der Fühlerspindel und der Fräserspindel
um den Betrag D größer sein als A. Dies wird dadurch erreicht, daß der Fühlfinger
eine Zeitlang stehenbleibt, bis der Abstand somit
A .-[ D erreicht
ist. - . Die Veränderung des Abstandes zwischen der Fühl:erspindel und der Fräserspindel
erfolgt also stets dann, wenn der Fühlfinger von der horizontalen Bewegungsrichtung
abweicht und schräge Seiten= wände.des Modells abtastet.
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Es gibt nun zwei Möglichkeiten, durch; zeilenmäßiges Abtasten des
Modells und zeilenmäßiges Fräsen des Werkstücks nach einem Modell das Gegenstück
herzustellen. Entweder werden, wie in Abb.4a und 4b dargestellt ist, Fühlfinger
und Fräser längs den Zeilen in derselben Richtung bewegt, aber die Zeilenaneinanderreihung
in umgekehrter Richtung vorgenommen; um hierbei das Gegenstück, hier den Stempel,
zur Deckung mit dem Modell, hier ein Gesenk, zu bringen, ist das Gegenstück um die
Achse A zu schwenken. Oder es werden, wie in Abb. 5 a und 5 b dargestellt ist, Fühlfinger
und Fräs,er längs den Zeilen in umgekehrter Richtung bewegt, während die Zeilen
in derselben Richtung aneinandergereiht werden; dann ist der Stempel um die Achse
B zu schwenken, um
ihn mit dem Modell zur Deckung zu bringen. Die Herstellung
des Gesenkes selbst nach dem Modell des Gesenkes ist nicht dargestellt, da hierbei
die Frä.serhewegung genau übereinstimmend mit der Abtastbewegung des Fühlfingers
am Modell erfolgt.
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In den Abb.6 bis 15 sind die einzelnen Stellungen dargestellt, welche
der ein Gesenkmodell abtastende Fühlfinger sowie der hiermit genau übereinstimmend
bewegte und daher nicht besonders dargestellte Fräser für das Gesenk selbst und
der Fräser für den Stempel zueinander einnehmen müssen, wobei angenommen ist, daß
der Fühlfinger und Fräser längs den Zeilen in der gleichen Richtung (Abb.4a und
4b) bewegt werden. Die Äbb. 6 a und 6 b zeigen das Modell und den Stempel sowie
den Fühlfinger und den Stempelfräser vor Beginn des Arbeitsprozesses. Da der Fühlfinger
und der Fräser um den Betrag A von dem Modell b.zw. dem Werkstück entfernt sind,
müssen sie erst an dieselben in Richtung R herangefahren werden. Sobald der Fühlfinger
an der Modelloberfläche anstößt, muß die Bewegungsrichtung des Stempelfräsers umgekehrt
werden, d. h. wenn der Fühlfifiger in das Modell hineinfährt, muß der Stempelfräser
von dem Stempel wegfahren :und umgekehrt.
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Wie aus den Abb. 7 a und 7 b ersichtlich ist, m.uß nun dafür gesorgt
werden, daß der Fühlfinger um den Betrag d dem Stempelfräser vorausläuft, denn andernfalls
wäre der Fräser mit seinem ganzen Durchmesser bereits in der Erhöhung, wenn der
Fühlfinger gerade in die Vertiefung geht. Da diese Korrektur nur einmal zu Beginn
des Fräserprozesses ausgeführt werden muß, kann man auch von Hand den Support für
den Stempel um den Betrag d verschieben. Das Handrad für den entsprechenden Support
könnte mit einer Millimeterskala versehen werden, so, daß man den Betrag d, .d.
h. den Fräserdurch-.3nesser, um welchen der Support verschoben @@verden muß, an
der Skala genau ablesen kann. Nach dieser Korrektur nehmen Fühlfinger und Fräsier
die in den Abb. 8,a und 8b dargestellten Stellungen ein.
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Bewegt sich der Support, auf welchem der Fühlfinger und der Fräser
für das Gesenk sich befinden, von links nach rechts in Richtung R, wie die Abb.
9 a und 9 b zeigen, so ist beine Abwärtsfahren des Fühlfingers keine weitere Korrektur
erforderlich. Dadurch, daß der Fühlfinger und der Gesenkfräser um den Betrag d dem
Stempelfräser vorauslaufen (Abb. 1o a bis 11 b), wird der Stempel richtig gefräst.
Wenn jedoch der Fühlfinger nicht mehr in horizontaler Richtung bzw. abwärts fährt,
sondern an einer schrägen oder senkrechten Wand anstößt, so muß eine Korrektur stattfinden,
da sonst das Gesenk falsch gefräst wird. Der Fühlfinger und der Fräser für das Gesenk,
welche auf einem gemeinsamen Support sitzen, bleiben nun so lange stehen, bis der
Stempelfräser um .den Betrag 2d weitergeiaufen ist, wie dies die Abb.12a und 12b
zeigen. Diese Korrektur muß auch bei ganz geringen Steigungen stattfinden, d. h.
stets wenn der- Fühlfinger seitlich auslenkt. Nun fährt der Fühlfinger aufwärts,
der Stempelfräser fährt dagegen abwärts (Abb. 13 a und 13b). Wenn der Fühlfinger
oben an der Kante der steilen Wand angelangt ist und nunmehr wieder in horizontaler
Richtung fährt, wie Abb. 14a zeigt, muß abermals eine Korrektur stattfinden. Der
Stempelfräser bleibt deshalb jetzt stehen, bis der Fühlfinger und der G:esenkfräser
wieder um den Betrag 2d sind. Diese Korrektur findet jedoch nur denn statt, wenn
die Modelloberfläche horizontal verläuft bzw. nach abwärts geneigt ist. Wie -die
Abb. 15 a und 15 b zeigen, läuft also nunmehr der Stern elfräser um dien Betrag
d hinter dem Fü!hlfinger her.
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In dien Abib.16 und 17 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Steuerung
dargestellt, durch die die in den Abb. 6 bis 15 erläuterte Korrektur in der gegenseitigen
Stellung von FühlfingerundStempelfräser selbsttätig ausgeführt wird.- Der Einfachheit
halber sind in Abb.16 nur die beiden Horizontalsupporte dargestellt, d. h. der Support,
auf welchem sich der Fühlfinger und der Fräser für das Gesenk befinden, und der
.Support, auf welchem der Stempelfräser sitzt. Der letztere wird von dem Motor 4"
der andere vom Motor 4 angetrieben. Die Antriebsmotoren für die nicht
dargestellten
Tiefenbewegun.gssupporte für den Fühlfinger und Fräser sowie für den Stempelfräser
sind mit 5 bzw. 5" bezeichnet. Diese beiden Motoren s,in.d parallel geschaltet und
laufen stets zusammen, nur mit dem Unterschied, daß die Drehrichtung des einen Motors
umgekehrt ist. Die Motoren 4 und 4, laufen jedoch nicht immer gemeinsam. Durch die
Schütze 30 und 3 1 wird zeitweise der eine oder andere Motor ausgeschaltet.
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Die Antriebsmotoren werden durch den F.ühlfinger über die Regler R1
und R2 in an dieser Stelle nicht weiter interessierender Weise in ihrer Geschwindigkeit
so gesteuert, daß sich eine resultierende Vorschubbewegung für den Fühlfinger und
die Fräser parallel zu der abgetasteten Fläche ergibt. Bei einer in der Zeilenrichtung
(hier horizontal) ebenen Fläche stehen die Regler R1 und R2 in der dargestellten
Stellung, wobei die Motoren 4 und 4" über den Regler R1 an maximale Spannung gelegt
werden, während die Motoren 5 und 5" für die Täefen:bewegung am Potential Null liegen.
Wenn der Fühlfinger eine Vertiefung des Modells abtastet, werden die Regler R1 und
R2 durch den Magneten loh im Uhrzei.gersinn verdreht, so daß die Geschwindigkeit
der Motoren 4 und 4" herabgesetzt wird, während der Motor 5 mit kleiner Geschwindigkeit
im Abwärtssinn und der entgegengesetzt laufende Motor 5" für den Stempelfräser mit
gleich großer Geschwindigkeit im Aufwärtssinn an Spannung gelegt werden. Wenn umgekehrt
der Fühlfmger an eine Erhöhung des Modells anstößt, werden die Regler R1 und R2
entgegen dem Uh.rzeigersinn von dem Magneten 1I2 verstellt.
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Der Regler R2 ist nun noch mit besonderen Kontaktbahnen e, f1 und
f2 versehen, die über Magnete 1173 und M4 die Schütze 30 und 31 steuern.
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Die Magnete M3 und M4 gehören zu Schalteinrichtungen S1 bzw. S2, welche
von den Supportmotoren 4 bzw. 4a über je ein R.eguliergetriebe bzw. das Reibradgetriebe
R1 bzw. R2 und die Welle A angetrieben werden.
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In den A11. 17 und 18 ist eine der beiden Schalteinrichtungen
im Quer- und Längsschnitt dargestellt. An dem Ende derWelleA befindet sich ein Ring
C aus Isoherstoff. Der Ring C trägt drei Schleifringe für die Stromzuführung. An
der Innenwand des Ringes befindet sich ein kleiner Magnet 11I3 oder 11T,1, der durch
die Schleifringe I und III Spannung erhält, sobald durch den Regler .R der Stromkreis
geschlossen wird. Durch den Kontaktstift K wird ein Stromkreis über die Schleifringe
II und IV geschlossen. Der Kontaktstift K wird durch eine Feder F nach unten in
die Kerbe E einer drehbar gelagerten Mitnehmerscheibe 11l gedrückt, die aus Isolierstoff
besteht und nur an der Kerbstelle durch eine leitende Einlage L mit dem Schleifring
IV in Verbindung steht. Sobald der Magnet 1113 Spannung erhält, wird der Kontaktstift
K zurückgezogen, wodurch die Mitnehmerscheibe M stehenbleibt. Durch nicht dargestellte
Hilfskontakte wird dann der Magnet :413 wieder abgeschaltet. Wenn durch die Antriebswelle
A die Mitnehtnerscheihe M sich um 36o° gedreht hat, wird der Kontaktstift K wieder
in die Kerbe R der Mitnehmerscheibe hineinspringen und dadurch den Stromkreis zwischen
den Schleifringen II und IV schließen. Mit Hilfe des Reguliergetriebes kann man
die Einrichtung entsprechend dem gewählten Fräserdurchm.esser genau einstellen,
so daß der Kontakt zwischen den Scb.leifringen II und IV nur so lange unterbrochen
ist, bis der Horizontalsupport um den gewünschten Betrag 2,1 weitergelaufen ist.
Da die Korrektur nicht von der Zeit, sondern von der Anzahl der Umdrehungen des
Motors, durch welche die Welle A angetrieben ist, abhängig ist, also wegabhängig
ist, arbeitet diese Einrichtung wesentlich genauer, als dies z. B. bei Verwendung
eines Zeitrelais- der Fall wäre. Da der Reglerkor:-taktarm des Reglers R2 stets
entsprechend der Kontur des Modells gedreht wird, kann man mittels dieses Reglers
-die in den beiden Schaltkästen eingebauten Magnete 1I3 un:1 3I4 steuern.
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Wie aus Abb. 16 ersichtlich ist, dient die Kontaktbahn e zur Stromzuführung,
während die Kontaktbahn f1 mit dem Magneten 114 und f2 mit dem Magneten M3 verbunden
ist. Befindet sich der Steuerhebel H auf dem Kontaktsegment f1, d. h. also links
von der Nullstellung, so erhält der Magnet 1114 Spannung. Dies ist stets dann der
Fäll, wenn -der Fühlfinger an einer schrägen oder senkrechten Wand anstößt. Der
Stromkreis des Schützes 3 1 wird dadurch unterbrochen und der Motor 4 so
lange ausgeschaltet, bis der Stempelfräser um den Betrag 2d vorangelaufen ist (vgl.Abb.
i2). Wie bereits vorstehend erwähnt, wird der Magnet M4 nach seinem Ansprechen sofort
wieder erberregt. Ein nicht dargestelltes Hilfsrelais verhindert in einer weiter
unten bei der Beschreibung eines vollständigen Schaltbildes näher erläuterten Weise,
daß der Magnet 1-T4 nach dem Abfallen von neuem anspricht, solange der Steuerhebel
H von R2 sich auf der Kontaktbahn f1 befindet. Sobald jedoch der Fühlfinger sich
wieder in horizontaler Richtung bewegt, d. h. die Modelloberfläche horizontal oder
schräg nach unten geneigt ist, gibt der Steuerhebel H die Kontaktbahn f1 frei und
trifft bereits in der Ausschaltstellung, d. h. wenn der T:iefenantriebsmotor ausgeschaltet
ist, auf die Kontaktbahn
f2. Jetzt erhält der. Magnet M3 Spannung.
Dadurch fällt das Schütz 3o ab, und der Motor 4" wird ausgeschaltet, bis der Fühlfinger
um denn Betrag ad weitergelaufen ist (vgl. Äbb. z4). Der Stempel£räser bleibt
also so lange stehen. Erst wenn der Fühlfinger um den Betrag rd vor dem Stempelfräser
liegt, wird der Motor 4a wieder eingeschaltet. Auf diese Weise finden also stets
selbsttätig die in den Abb. 6 bis 15 dargestellten Korrekturen statt.
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Tun ist aber nicht nur in der Zeilenbewegungsrichtung des Fräsers
eine Korrektur erforderlich, sondern auch quer zu dieser. Die erforderliche Verschiebung
des Fräsers ist aus Abb. rg zu ersehen, in der ein muldenförmiges Gelenk im Grundriß,
Seitenansicht und Aufriß dargestellt ist. Ferner ist hierin auch der zu fräsende
Stempel im Grundriß, Seitenansicht und Aufriß dargestellt. Der Fühlfinger tastet
zeilenartig das Modell ab. Es ist angenommen, .daß mit vertikal .liegenden Zeilen
gefräst wird. Der Fühlfinger fährt stets senkrecht nach oben und dann wieder nach
unten. Wenn der Fühlfinger sich in der Mitte des Gelenkes befindet, d. h. in der
mit z bezeichneten Stelle, so befindet sich auch die Fräserspindel genau in der
Mitte des Stempels. Wenn der Fühlfinger sich jedoch in der mit 2 bezeichneten Stellung
befindet, muß der Fräser sich in der ,Stellung 2' befinden. Wenn der Fühlfinger
sich jedoch in der Stellung 3 befindet, so. muß die Fräserspindel zu .dem Punkt
3' gewandert sein. Es ist also auch noch eine seitliche Verschiebung erforderlich.
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Ebenso wie in der Zeilenrichtung muß also auch quer zu dieser eine
Korrektur in der Weise stattfinden, daß beim Abtasten einer abfallenden Kurve durch
den Fühlfinger dieser um den Betrag d dem Fräser voraneilen, während keim Abtasten
einer in der X-Richtung ansteigenden Kurve der Fräser um denselben Betrag voreilen
muß. Wenn also beim Beginn des Fräsens einer horizontalen Fläche der Fühlfinger
beispielsweise von Hand um den Betrag d gegenüber dem Fräser vorangestellt wird,
so -ist beim Übergang auf eine in der X-Richtung abfallende Kurve keine Korrektur
erforderlich, da der Fühlfinger j a bereits vorauseilt. Beim Übergang des Fühlfingers
auf eine in der X=Richtung ansteigende Kurve muß dann der Fräser bei stehenbleibendem
Fühlfinger diesem um ad vorangestellt werden. Wenn danach wieder der Fühlfinger
horizontal oder abwärts gefahren wird, ist die umgekehrte Korrektur um 2,1 vorzunehmen,
d. h. der Fühlfinger muß um diesen Betrag in der X-Richtung vorangestellt werden.
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Um in jedem Augenblick des Abtastens die eigung in der Richtung quer
zur Zeilenvorschubbewegung selbsttätig festzustellen, wird die in Abb.2o dargestellte
Fühleinrichtung mit Haupt- und Hilfsfühlfinger verwendet.
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Der Hauptfühlfinger 52 ist zusammen mit dem Hilfsfühlfinger 53 in
dem Tasterkopf 54 gelagert, der auf dem Hauptfühlfin:gerträger 55 mittels Kugellagerung
frei schwenkbar gelagert ist, so daß sich bei der Versehwenkung des Tasterkopfes
der Hilfsfühlfinger um den sich lediglich um seine eigene Achs drehenden Hauptfühlfinger
dreht. Der Hauptfühlfinger ist zweckmäßig in einer in ihrem Rande imTasterkopf eingespannten
Membran 57 gelagert, die eine allseitige und axiale Bewegung des Hauptfühlfingers
gestattet. Der Hauptfühlfinger bewegt bei seiner axialen Verschiebung gegen den
Druck der Feder 61 den Anker A1 eines Meßkopfes M, und bei seiner Querbewegung den
Anker A2 eines Meßkopfes Mn. Der Hilfsfühlfinger und dervon ihm gesteuerte Meßkopf
Miu sind in dem vorderen gekröpften Teil einer in ihrer Längsrichtung verschiebbar
gelagerten Zahnstange 58 gelagert, die von dem Hilfsmotor 99 über die Zahnräder
59, 6o angetrieben wird. Bei der Bewegung der Zahnstange 58 in der einen oder anderen
Richtung wird gleichzeitig der mit dem Zahnrad 59 gekuppelte Regler R5 verstellt,
dessen Wirkungsweise weiter unten näher erläutert wird.
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An Hand der Abb. 2o bis 24 sei nunmehr ein Ausführungsbeispiel einer
Gesamtsteuerung nach der Erfindung beschrieben. In diesen Abbildungen sind die einander
entsprechenden Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In Abb.2r ist zunächst der mechanische Aufbau der Gesenk- und Stempelkopierfräsmaschine
schematisch dargestellt. Das Modell und das Gesenk sind an einem feststehenden senkrechten
Ständer St, untereinander angebracht, während das Werkstück, aus dem der Stempel
hergestellt -werden soll, an dem Ständer St, befestigt ist. Gegenüber dem Modell
und den Werkstücken sind der Fühlfinger und die Fräs,er in drei Hauptrichtungen
bewegbar. Die Bewegung parallel zur senkrechten Stän.derfläche in der Richtung y
wird durch den Motor M, über die elektrischen Kupplungen K3 bzw. K4 bewirkt, während
die Bewegung in der Richtung z durch den Motor M4 über die Kupplungen K,, bzw. K2
herbeigeführt wird. Zur Bewegung in. .der Tiefenrichtung dient der Motor M5, der
unmittelbar ohne Zwischenschaltung von Kupplungen mit den entsprechenden Antriebswellen
gekuppelt ist. Da der Fühlfinger und der Gesenkfräser immer genau übereinstimmend
bewegt werden, wird der Fühlfinger von demselben Support wie der Gesenkfräser getragen.
Die Getriebeübertragung zwischen dem
Motor M" und den Senkrechtsupporten
ist derart, daß sich Fühlfinger und Gesenkfräser in der gleichen Richtung bewegen,
während die Motoren J14 und 315 die zugehörigen Supporte für den Stempelfräser in
der entgegengesetzten Richtung bewegen wie die für den Fühlfinger und Gesenkfräser.
Von den Antriebswellen der Senkrechtsupporte werden die an Hand der Abb. 17 und
18 erläuterten Schalteinrichtungen S3 und S4 und von den Antriebswellen der Waagerechtsupporte
die Schalteinrichtungen S, und S. angetrieben.
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In den Abb. 22 bis 24 ist die eigentliche Steuerung dargestellt. Abb.22
zeigt die Schaltung der von dem Haupt- und Hilfsfühlfinger gesteuerten Meßköpfe
Mi-bis Nliii. Die Anker A1 bis As der Meßköpfe 147i bis 171i, beeinflussen je ein
in einer wechselstro:mgespeisten Brückenschaltung liegendes Spulensystem.
Je nach der Stellung der .Anker wird die Induktivität der zugehörigen Spulen
und damit die elektrischen Verhältnisse der Brückenschaltung geändert und in den
Transformatoren 48, .-1-9 und 5o verschieden große Spannungen hervorgerufen. Die
in der Sekundärwicklung des Transformators 48 erzeugte Wechselspannung wird an die
parallel geschalteten Gitter dreier Röhren 38, 39, .I0 gelegt, in deren Anodenkreis
je ein Relais i9, 2o, 21 liegt. Die Röhren 38, 39 und 4o besitzen eine verschieden
große Gleichstromvorspannung, die über Spannungsteiler und den Gleichrichter 47
aus dem Wechselstromnetz RST geliefert wird. Die Vorspannungen sind so eingestellt,
daß durch die bei der Stellung o des Ankers A1 erzeugte Wechselspannung im Transformator
d.8 keine der Röhren 38 bis -.o zum Ansprechen gebracht wird, während bei der Stellung
i die Röhre 38 und damit das Relais i9, in Stellung 2 außerdem noch die Röhre 39
und das Relais 20 und in der Stellung 3 schließlich alle drei Relais zum Ansprechen
kommen.
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Die Sekundärwicklung des Transformators .I9 ist mit den Gittern der
Röhre 4.1 und 4.2 verbunden. An den Spannungsteiler 56 der Röhre 38 ist über den
Ruhekontakt 67,,._, ein Kondensator ; i geschaltet, dessen Zweck später erläutert
wird. Im Anodenstromkreis der Röhre 42 ist ein Relais 18 in Reihe mit einer beide
Halbwellen des Wechselstroms gleichrichtenden Trockengleichrichteranordnung geschaltet,
so daß das Relais 18 bei Auslenkungen des Ankers A.; nach .beiden Seiten anspricht.
Im Anodenstromkreis der Röhre 41 sind zwei mit je einem eine Halbwelle des Wechselstroms
gleichrichtenden Trockengleichrichter in Reihe liegende Relais 66 und 67 parallel
geschaltet, von denen das eine bei der Auslenkung des Ankers A, nach der einen Seite
und das andere bei Auslenkung des Ankers A, nach der -anderen Seite anspricht. Die
von den Spannungsteilern abgenommenen Gleichstromvorspannungen für die Röhren 41
und 42 sind so bemessen, daß in Stellung o des Ankers A. keine der Röhren zündet,
während in Stellung i und i' allein die Röhre 41 und in Stellung z und a' außerdem
noch die Röhre 42 zündet. Die Relais 21 und ih dienen dazu, die durch Öffnen ihrer
Ruhekontakte 18,. bzw. 21,. im Stromkreis der Haltespule des Hauptschalters i bei
zu großer Auslenkung des Füh lfingers die ganze Maschine stromlos zu machen.
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Von dem über den Hauptschalter i aus dein Wechselstromnetz RST gespeisten
Wechselstrommotor M werden die Generatoren G3 bis G6 in Abb. 23 angetrieben. An
den Klemmen der Generatoren G4 bis G, liegen die Anker der Vorschubmotoren 4. bis
6. An die Klemmen des Generators G., sind die mit P und S bezeichneten Stromzuführungsleitungen
für die Steuerschütze, die Motor- und Ge:neratorfelder und für die nicht dargestellten
Fräsinotoren angeschlossen. Während die Motorfelder bei ihrer Einschaltung .immer
unmittelbar an die Stromzuführungsleitungen gelegt werden, werden die Felder der
Generatoren G4 bis G6 entweder unmittelbar oder über das ihnen zugeordnete Potentiometer
R, bzw. R. bz«-. R3 mit der Plus- oder Minusleitung verbunden. Die Kontaktarme dieser
Regler sitzen auf einer gemeinsamen U'elle, die von den Magneten Ml und M; schrittweise
in der einen oder anderen Richtung gedreht werden kann. Die Regler werden also alle
gleichzeitig verstellt, wenn der -Magnet 11-h oder M2 eingeschaltet wird.
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Auf der gleichen Welle mit den Reglern R1 bis R3 sitzt noch der in
Abb. 24 dargestellte Regler R4. In Abb. 24 ist ferner der Regler R" dargestellt,
der von dein vom Hilfsfühlfinger 53 (Abb. 2o) gesteuerten Hilfsinotor 99 verstellt
wird. Schließlich zeigt Abb.25 noch die Schaltung des Hilfsinotor.s g9 und Schalteinrichtungen
S, bin S4 sowie der Kupplungen K, bis K4.
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Es sei nun die Wirkungsweise der in den Abb. 2o bis 25 dargestellten
Steuerung beschrieben. Hierbei sei angenommen, daß mit vertikal liegenden Zeilen
gefräst werden soll und daß mit gleich.erZeilenbe@vegungsrichtunri des Fühlfingers
und Stempelfräsers, aber entgegengesetzter Aneinanderreihung der Zeilen gearbeitet
werden soll. Der Fühlfinger wird beispielsweise links oben (Abb. 21) gegenüber dem
Modelleingestellt und der Stempelfräser auf den entsprechenden Punkt des Werkstücks
oben rechts. Darauf werden zunächst Fühlfin.ger und Steinpelfräser so
ge-
geneinander verstellt, daß der Fühlfinger in der Zeilenbewegungsrichtung
dein Stempelfräser
um den Betrag d voraneilt, in dem beispielsweise
mittels eines von Hand verstellbaren Supportes der Stempelfräser um den Betrag d
höher gestellt wird. Ebenso wird in der Richtung quer zur Zeilenbewegung dem Fühlfinger
eine Voreilung um den Betrag d gegenüber dem Stempelfräser erteilt.
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Die Tiefenvorschubsupporte für den Fühlfinger und den Frä.ser werden
so eingestellt, daß der Hauptfühlfinger gerade das Modell berührt und den Anker
A1 des Meßkopfes 3,1, in die Stellung i drückt. Infolgedessen ist die Röhre 38 (Abb.
22) gezündet und das Relais i9 erregt. Die Magnete der Schalteinrichtungen S1 bis
S4 (Abb, 2q.) sind aberregt, so daß der Stromkreis für die Schütze 81 bis 84 geschlossen
und infolgedessen die elektrischen Kupplungen K1 bis K4 erregt sind.
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Der Wahlschalter 25 (Abb.23) wird nun auf die Stellung »Zeilen vertikal«
eingestellt. Über die Kontakte 7 und 8 des Wahlschalters 25 werden die Felder der
Motoren ,b, 5 und 6 sowie 99 -an Spannung -gelegt. Wenn nun der Startdruckknopf
22' gedrückt wird, wird das Schütz 14 über folgenden Stromkreis erregt: von der
Hauptleitung P über die Spule des Schützes 14, den Ruhekontakt 15" den Druckknopf
22, die Kontakte 21, 22 des Wahlschalters 25, die Kontakte 9 und io des Anstoßschalters
i i, die Kontakte 12 und 15 des Wahlschalters 25 zur Hauptleitung N. Das Schütz
14 legt sich über seinen Arbeitskontakt 1¢a in einen vom Druckknopf 22' unabhängigen
Haltestromkreis und schaltet das Feld des Generators G, des SenkrechtvorschubmotoTs
etwas im Abwärtssinn ein: Hauptleitung P, Arbeitskontakt 13a5, Regler R3, Arbeitskontakt
103a2, Wahlschalterkontakt 2q., 23, Feld von GE, Ruhekontakt 28,2, Arheitskontakt
14a2, Hauptleitung N. Das Schütz 28 ist aberregt, da sein Stromkreis durch die erregten
Relais 19 und 21 unterbrochen ist. Durch einen Kontakt 19r1 ist auch der Stromkreis
für das den Tiefenantr iebsmotor 5 steuernde Schütz 12 unterbrochen und der Stromkreis
für das Schütz log geschlossen.
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Da die Kupplungen K3 und K4 erregt sind, werden die FühIeinrichtungen
und die Fräser nach unten gefahren, und der Hauptfühlfinger 52 tastet dabei das
Modell ab. Wenn nun der Hauptfuhlfinger an eine in der Zeilenrichtung ansteigende
Fläche anstößt, wird er seitlich ausgelenkt und infolgedessen Über den Meßkopf Mu
und die Röhre 41 das Relais 67 zum Ansprechen gebracht. Das Relais 67 bringt über
seinen Arbeitskontakt 67,
das Schütz 13 zum Ansprechen, und -dieses schaltet
über seinen Kontakt 13a und den Regler R2 in Stellung i das Feld des Generators
G5 in solchem Sinn ein, daß der Fühlfinger vom Modell wegfährt. Gleichzeitig wird
über den Kontakt 67a4 der Magnet 1V11 eingeschaltet, der den Regler R1 bis R4 ins
Uhrzeigersinn um einen Schritt verdreht. Beim Wegfahren des Fühlfingers vom Modell
wird nun zunächst die Röhre 41 wieder zum Erlöschen und das Relais 67 zum Abfall
gebracht. Dieses legt über seinen Ruhekontakt 67,. (Abb.. 22) den Kondensator 71
an das Gitterpotentiometer 56 der Röhre 38 an, wodurch deren Gitterpotential so
verlagert wird, daß die Röhre während der Dauer der Kondensator.aufladung auch dann
gezündet und damit das Relais 19 erregt bleibt, wenn beim Freiwerden des Hauptfühlfingers
vom Modell der Ankes- des Meßkopfes 111, in die Stellung Null geht. Da gleichzeitig
die Schütze 12 und 13 aiberregt sind und der Regler R2 auf seiner dargestellten
Stellung herausbew.e-gt worden ist, hält jetzt das Feld des Generators G5 des Tiefenmotors
5 über den Regler R.; eine kleine Spannung im Aufwärtssinn, während das Feld des
Generators G6 eine etwas kleinere Spannung über seinen Regler R, erhält. Der Kondensator
71 ist so bemessen, daß seine Aufladung länger andauert als das Wiederheranfahren
-des Fühlfingers an das Modell, wo der Fühlfinger wieder zurückgeführt und infolgedessen
die Steuerspannung der Röhre 38 so weit erhöht wird, daß die Röhre 38 und damit
das Relais i9 trotz Aufhöhens der Kondensatoraufliadung erregt bleibt. In dieser
Weise werden die Regler R1 bis R4 durch wiederholtes Erregen des Magneten Ml so
lange verdreht und damit die Geschwindigkeit der Motoren 5 und 6 geändert, bis sich
eine resultierende Vorschubgeschwindigkeit parallel zu der-abgetasteten, schräg
ansteigenden Fläche ergibt.
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Sobald durch den Magneten Ml die Regler R1 bis R4 um einen Schritt
aus der Ruhelage verstellt werden, wird über den Regler R4 das Schütz 8.5 erregt:
Hauptleitung P, Schützspule 85, Ruhekontakt q,, Ruhekontakt 86,., Kontakte 43 und
q.o des Wahlschalters 25, Kontaktbahn A des Reglers R1, über den Reglerarm und die
Kontaktbahn D zur Haup tleitung N. Das Schütz 85 schließt seinen Arbeitskontakt
85a, wodurch der Magnet von S4 über folgenden Stromkreis erregt wird: Hauptleitung
P, Schleifkontakt 4, Magnetspule-S4, Arbeitskontakt 8-5a, Hauptleitung
X. Wenn der Magnet von S4 angezogen hat, schließt er seinen Arbeitskontakt
4:a und öffnet seinen Ruhekontakt .4,., wodurch das Schütz 85 wieder abgeschaltet
wird. Durch Schließen des Arbeitskontaktes q." .erhält die Schützspute 86 Spannung:
Hauptleitung P, Schützspule 86, Kontakt 42 und 39 des Wahlschalters 25, die Kontaktbahnen
B und C des Reglers
R4, Kontakte 38 und 41 des Wahlschalters 25,
Arbeitskontakt q", Hauptleitung N. Das Schütz 86 hält sich dann selbst über seinen
Arbeitskontakt 86" und öffnet seinen Ruhekontakt 86,. Da der Magnet S4, sobald
er in der obersten Stellung angelangt ist, den Kontakt .4,, öffnet, unterbricht
er seinen eigenen Stromkreis. Da inzwischen aber der Kontakt 86,. geöffnet worden
ist, kann ein Wiederanziehen des Schützes 85 über den Ruhekontakt r4 nicht stattfinden
und folglich auch der Magnet S4 ein zweites Mal nicht mehr anziehen. Beim Anziehen
des Magneten S4 ist ferner der Stromkreis für das Schütz 83 unterbrochen worden,
das die Kupplung K3 ausschaltet. Die Kupplung K3 und damit der Senkrechtvorsc'hub
für den Fühlfinger bleibt nun so lange ausgeschaltet, bis die Schalteinrichtung
S4 eine volle Umdrehung ausgeführt hat, d. h. der Stempelfräser um den Betrag 2d
weitergelaufen ist. Erst jetzt springt der an dem Magnetkern S4 angebrachte Bolzen
wieder in die Nut der Schalttrommel, so daß nunmehr die Schützspule 83 wieder Spannung
erhält und die magnetischen Kupplungen K3 wieder einschaltet. Der Fühlfinger bewegt
sich nun wieder mit dem Gesenkfräser gleichzeitig in Richtung y, d. h. senkrecht
nach unten.
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Wenn der Fühlfinger an der oberen Kante der schrägen Wand angelangt
ist, werden die Regler R1 bis R4 entgegen dem Uhrzeigersinn bis in ihre Ausgangsstellung
zurückgedreht. Dies wird dadurch bewirkt, daß der Fühlfinger zunächst über die Modellkante
in der bisherigen Richtung hinausfährt, und da er nun nicht mehr mit dem Modell
in Berührung kommt, fällt schließlich das Relais ig nach Aufhören der Kondensatoraufladung
ab. Es schaltet über seinen Ruhekontakt ig, den Magneten M, ein, der die Regler
um einen Schritt zurückdreht. Über den Ruhekontakt ig, wird das Schütz 12 eingeschaltet,
das das Feld des Generators G5 des Tiefenbewegungsmotors 5 an volle Spannung im
Abwärtssinn einschaltet, so daß der Fühlfinger gegen das Modell gefahren wird. Dann
spricht wieder das Relais ig an, das das Schütz i2 .ab- und das Schütz io2 einschaltet.
Über die Ruhekontakte 12, und 13, sowie über den Regler R.
wird nun
das Generatorfeld von G5 im Aufwärtssinn an eine etwas kleinere Spannung gelegt
als vorher beim Parallelfahren längs der schräg ansteigenden Modellfläche, während
das Generatorfeld G, mit etwas höherer Spannung wie vorher erregt wird. Der Fühlfinger
wird also mit einer resultierenden Vorschubbewegung, die sich mehr der ebenen Fläche
des Modells nähert, vom Modell weggefahren, bis der Fühlfinger wieder frei wird
und das Schütz ig wieder abfällt, das dein Magneten 312 einen neuen Stromstoß erteilt,
wodurch die Regler wieder um einen Schritt entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden.
Auf diese Weise werden die Regler R1 bis R4 so lange verstellt, bis sie bei Erreichen
der Ausgangsstelle wieder die malimale Geschwindigkeit für den Senkrechtsupportmotor
5 und die Geschwindigkeit Null für den Tiefenbewegungsmotor 6 eingestellt haben.
Wenn dann die Modellfläche horizontal verläuft, bleiben die Regler in der dargestellten
Stellung stehen: verläuft die Modellfläche dann nach abwärts, so werden die Regler
noch weiter entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht.
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Sobald die Regler ihre dargestellte Ausgangsstellung erreichen, wird
das Schütz 87 über folgenden Stromkreis erregt: Hauptleitung P, Schützspule 87,
Ruhekontakt 3, des Magneten von S3, Ruhekontakt 88" Kontakte .47 und 44 des Wahlschalters
25, die Kontaktbahn E und 1? des Reglers R4, Hauptleitung N. Über den Arbeitskontakt
87a wird der Magnet S3 eingeschaltet, wodurch das Schütz 84. spannungslos wird unddiem.agnetischeKupplung
K4 ausgeschaltet wird. Der Stempelfräs,er bleibt nun so lange stehen, bis der Fühlfinger
um den Betrag 2,1 -,veitergelaufen ist. Sobald der Magnet S3 angezogen hat, wird
der Kontakt 3a geschlossen, wodurch die Schützspule 88 Spannung erhält: Hauptleitung
P, Schützspule 88, Kontakte d.8_und 4.5 des Wahlschalters 25, Kontaktbahn F und
G des Reglers R4, Kontakte 46 und .4g des Wahlschalters 25, Kontakt 3a, Hauptleitung
N. Das Schütz 88 hält sich dann über seinen Arbeitskontakt 88, selbst und öffnet
seinen Ruhekontakt 88" so daß der Magnet S3 ein zweites Mal nicht mehr anziehen
kann. Erst wenn der Reglerarrn von R4 in die Stellung a. gelangt und die Kontaktbahnen
F und G freigibt, fällt das Schütz 88 wieder ab.
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Durch diese Arbeitsweise der beiden Schaltelemente S3 und S4 wird
also erreicht, daß bei allen horizontal oder schräg nach unten verlaufenden Flächen
des Modells der Fühlfinger um den Betrag d vor dein Stempelfräser voranläuft. Sobald
jedoch der Hauptfühlfinger auf eine schräge oder senkrecht nach oben verlaufende
Fläche des -Modells trifft, bleibt der Fühlfinger stehen, bis der Stempelfräser
um den Betrag 2d «-eitergelaufen ist.
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Damit bei dem Übergang des Fühlfingers von einer in der Zeilenrichtung
horizontalen oder abwärts verlaufenden Fläche auf eine schräg ansteigende oder senkrechte
Fläche zunächst die Korrektur ausgeführt und dann erst der Fühlfinger vom Modell
weggefahren wird, ist folgende Anordnung getroffen: Wie oben beschrieben wurde,
wird beim Anstoßen des Fühlfingers an eine nach aufwärts verlaufende
Wand
der Anker des Meßkop:fes IYIII in die Stellung i aasgelenkt, dadurch, die Röhre
41 gezündet und das Relais 67 zum Ansprechen gebracht. Das Relais 67 würde nun durch
seinen Kontakt 67"s das Schütz 13 einschalten, das das Wegfahren des Fühlfingers
vom Modell herbeiführen würde. In Reihe mit dem Kontakt 67"s ist nun noch der Kontakt
83"1 gelegt, so daß der Fühlfinger erst dann von dem Modell in Richtung z hinwegfährt,
wenn die Korrektur ausgeführt ist und das Relais 83 wieder anzieht. Durch den Kontakt
67"1 würde das Schlitz 28 Spannung erhalten und dadurch der Motor 176 für die Zeilenbewegungsrichtung
ausgeschaltet werden. Durch einen weiteren in Reihe mit dem Kontakt 67"1 gelegten
Kontakt 83"2 wird dies verhindert und .der Motor 11T, folglich so lange eingeschaltet
gehalten, bis die Korrektur ausgeführt ist.
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Zur selbsttätigen Ausführung der Korrektur -quer zur Zeilenrichtung
ist, wie bereits erwähnt, der vom Hilfsfühlfinger 53 über den Hilfsmotor
99 gesteuerte Regler R5 vorgesehen. Wenn die Fühlvorrichtung eine horizontale
Fläche abtastet, ist der Hauptfühlfinger in Stellung i zurückgedrückt, während sich
der Hilfsfühlfinger in Stellung Null befindet. In dieser Stellung ist der Hilfsmotor
9g ausgeschaltet, und .der Regler RS befindet sich in der dargestellten Stellung.
Wenn nun der Hauptfühlfinger auf eine in der x-Richtung ansteigende Fläche gelangt
und die ganze Fiihleinrichtung in der bereits beschriebenen Weise unter Steuerung
durch den Hauptfühlfinger um einen der Steigung entsprechenden Betrag zurückgefahren
wird, so wird der Hilfsfühlfinger durch seine Feder nach vorn in Stellung 2 gedrückt.
Infolgedessen spricht das Relais 73 (Abb.22) an, das über das Schütz i2o (Abb. 24)
den Hilfsmotor 9.9 in solchem Drehsinn einschaltet, daß der Hilfsfühlfingerträ:ger
58 und die Zahnräder 6o und 5 9 vorgeschoben werden. Dadurch gelangt der Anker des
Meßkopfes NIIII wieder in die Stellung Null, wo das Relais 73 wieder zum Abfall
kommt und der Hilfsmotor 99 stillgesetzt wird. Gleichzeitig mit der Verschiebung
des Hilfsfühlfingerträgers 58 wird der Regler R5 im Uhrzeigers.inn verstellt. Dadurch
erhält das Schlitz 89 über folgenden Stromkreis Spannung: Hauptleitung P, Schützsp:ule
89, Ruhekontakt 2" Ruhekontakt go, die Klemmen 55 und 52 des WalzenschalterS z5,
KontaktbahnA des Reglers R5, über den Reglerarm zur Kontaktbahn D an die Hauptleitung
N. Der Magnet S2 erhält nun ebenfalls Spannung: Hauptleitung P, Schleifkontakt 2",
Spule des Magneten S2, Schleifkontakt 2", Arbeitskontakt 89", Hauptlei= tung N.
Der Magnet S2 schließt seinen Arbeitskontakt 2", wodurch das Schütz go Spannung
erhält. Dieses Schütz legt sich über seinen Kontakt go" in einen vom Magneten S.-unabhängigen
Haltestromkreis und verhindert durch Öffnen seines Ruhekontaktes go,., daß das Schütz
89 und damit der Magnet S2, nachdem er abgefallen ist, nochmals wieder anziehen
kann. Das Schütz 81 fällt durch das Anziehen des Magneten S'2 ab und schaltet die
Kupplung K, aus, und zwar so lange, bis der StempIelfräser in Richtung der X-Achse
um den Betrag 2d nach links gefahren ist. Durch den Kontakt 8z,.2 erhält das Schütz
8 Spannung, und zwar so lange, bis die Korrektur in Richtung der X-Achse ausgeführt
ist.
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Der Stromkreis für das Schütz 8 verläuft von der Hauptleitung P über
die Schützspule 8, Ruhekontakt 9,., .die Klemmen 63 und 56 des Walzenschalters 25,
die Kontaktbahn E des Reglers R5 zur Kontaktbahn D zurück zur Hauptleitung N. Die
Bewegung des Fiihlfingers und des Gesenkfräsers in Zeilenrichtung y ist dabei albgestoppt,
da das Schlitz 28 durch den Kontakt 8i"3 an Spannung gelegt wird. Der Motor 6 ist
folglich spannungslos, bis die Korrektur ausgefühgt ist. Darauf erhält das Schütz
81 wieder Spannung, und der Fühlfinger und Stempelfräser bewegen sich in Richtung
y nach unten, d. h. die Zeilenbewegung wird wieder fortgesetzt.
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Wenn dagegen die Fühleinrichtung auf eine in der -17-Richtung abfallende
Fläche zu stehen kommt, wird der Hilfs:fühlfinger nach Stellung i zurückgeschoben,
so daß das Relais 74 anspricht und der Hilfsmotor 99 über das Schütz 121 in der
umgekehrten Drehrichtung wie vorher eingeschaltet wird, bis der Hilfsfühlfinaerträger
58 so weit zurückgezogen worden ist, daß der Anker des Meßkopfes MIII in die Stellung
Null gelangt. Gleichzeitig wird der Regler R5 entgegen dem Uhrzeigersinn in die
Stellung b gedreht. Beim Übergang von der einen auf die andere Seite des Reglers
R5 fällt das Schütz go ab und schließt seinen Ruhekontakt 9o,. Da nun die mit den
Segmenten A, B, C verbundenen Leitungen auch mit den Segmenten A', B' und
C
der anderen Reglerseite verbunden sind, werden nun wieder in der beschriebenen
Weise die Sehlitze 89 und go sowie der Magnet S2 erregt und das Schütz 81
und damit die Kupplung K1 abgeschaltet. Bei ausgeschalteter Kupplung K1 wird nun
über das Segment F des Reglers R5 und den Ruhekontakt. 8I,.1 das Schütz 9 (Abb.23)
erregt: Hauptleiteng P, Schützspule g, Ruhekontakt 8,., Kontakte 62 und 58 des Wahlschalters
25, Ruhekontakt 8i,.1, Segmente F und D des Reglers R5, Hauptleitung N. Das Schütz
9 schaltet den Motor 4 ein, der während einer Umdrehung der Schalteinrichtung S2
über die
eingeschaltet bleibende Kupplung Ii, den Stempelfräse-
in der x-Richtung nach rechts um den Betrag 2d verstellt. Dann wird das Schütz 81
wieder erregt, das durch Öffnen seines Kontaktes 81" das Schütz g und damit den
Motor 4 wieder abschaltet. Durch den Kontakt 81, im Stromkreis .des Rebhers 28 (Abb.
23) wird wiederum *während dieser Korrektur eine Zeilenbewegung in der y-Richtüng
verhindert.
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Wird der Wahlschalter 25 in die Stellung >:Zeilen horizontal« gebracht,
so wird durch die Kontakte 38 bis 65 eine derartige Umschaltung vorgenommen, daß
der Regler R4 nunmehr auf die Schalteinrichtungen S1 und S. und der Regler R,, auf
die Schalteinrichtung S4 arbeitet. Im übrigen arbeitet die Maschine in genau entsprechender
Weise, wie vorher beschrieben wurde. Zum Schluß sei noch bemerkt, daß man auch die
Größe des gefrästen Stempels verändern kann. Zu diesem Zweck müßte man hinter den
Kupplungen K, und k2 ein entsprechendes Reguliergetriebe vorsehen.