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Vorrichtung zum Kühlen oder Heizen von photographischen Bädern in
Schalen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen oder Heizen von photographischen
Bädern in Schalen durch Beeinflussung der Schale mittels eines offenen Wasserbades
mit Zulauf und Ablauf. Die bekannten Vorrichtungen dieser Art zum Kühlen oder Heizen
von Flüssigkeiten in Tauchbehältern haben den Nachteil, daß Zu- und Ablauf des Kühl-
oder Heizwassers an einzelnen Punkten erfolgen, wodurch sich eine der Breite nach
gleichmäßig schnelle Strömung des Kühl-oder Heizwassers nicht ausbilden kann. Besonders
bei langsamem Zufluß entstehen tote Räume, in,denen wenig oder gar keine Strömung
des Wasserbades stattfindet und die Wandungen des Tauchbehälters nur wenig oder
gar nicht beeinflußt werden. Der thermische Wirkungsgrad einer solchen Vorrichtung
ist deshalb gering, der Kühl- oder Heizwasser- und Zeitverbrauch sind entsprechend
groß. Eine Feinregelung zwecks Aufrechterhaltung einer bestimmten Flüssigkeitstemperatur
bei abweichender Lufttemperatur, wie es für photographische Bäder in Schalen erforderlich
ist,. kann mit solchen Vorrichtungen praktisch nicht erreicht werden. Auch gestatten
die bekannten Vorrichtungen keine schnelle Unterbrechung der Kühl- oder Heizwassereinwirkung,
ebensowenig ein Heizen, wenn nur. Kühlwasser zur Verfügung steht. Beides ist aber
wichtig, schon weil beim ersten Einregeln einer Temperatur leicht Unter- oder Überschreitungen,
entstehen.
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Zweck der, Erfindung ist die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung
einer möglichst einfachen, mit geringem Kostenaufwand
herstellbaren,
aber den Erfordernissen :der Praxis weitgehend angepaßten Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art. Erreicht wird dies dadurch, daß dem Wasserbade eine Strömung erteilt
wird, die vom Zulauf bis zum Ablauf der Breite nach gleichmäßig schnell erfolgt.
Bei rechteckigem Grundriß kann diese Strömung dadurch herbeigeführt werden, daß
das Kühl- oder Heizwasser durch eine Zulaufrinne in der ganzen Breite der Strömung
gleichmäßig zugeführt und über eine Ablaufschwelle in der ganzen Breite der Strömung
gleichmäßig abgeführt wird. Zur gleichmäßigen Verteilung in der Zulaufrinne kann
noch eine Stauwand mit Unterwasserdurchführung vorgesehen sein. Zur gleichmäßigen
Abführung über die Ablaufschwelle kann diese mit einer dochtartigen Bekleidung versehen
sein, die bei sehr langsamer Strömung die Bildung einer Flüssigkeitsoberflächenspannung
an der Überfallkante verhindert. Die Schale kann in dem Wasserbad der Höhe nach
verstellbar angeordnet sein, so dali der Boden der Schale bei langsamem Zufluß mit
derjenigen Schicht des Wasserbades in Berührung gebracht werden kann, in der die
der Breite nach gleichmäßig schnelle Strömung am kühlsten oder am wärmsten ist.
Bei der Verstellbarkeit kann ferner vorgesehen sein, daß der Boden der Schale unter
Verdrängung des Wasserbades sich zu Heizungszwecken unmittelbar auf den Boden des
Wasserbades aufsetzen oder zwecks -Unterbrechung der Kühl- oder Heizwirkung über
dem Spiegel des Wasserbades abstützen läßt. Die Verstellbarkeit kann dadurch erreicht
werden, daß die Schale in einem mit treppenförrnigen Abstufungen versehenen Tragrahmen
ruht, dein durch Längsverschiebung innerhalb des Wasserbades verschiedene Höhenlagen
gegeben werden können. Unter dein Boden des Wasserbades kann eine Heizvorrichtung
angeordnet sein, die nach dem erwähnten Aufsetzen der Schale auf dem Boden des Wasserbades
eine schnelle Heizung der Schale oder mit Zwischenschaltung einer schwachen, aber
der Breite nach gleichmäßigen Kühlwasserströrnung eine genau regelbare Heizung der
Schale gestattet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Abb. i eine Ausführungsform der Vorrichtung
im Schnitt, wobei die Schale sich in der Stellung über dein Wasserbade befindet
und in der linken Hälfte der Abbildung fortgelassen ist, die Heizvorrichtung in
der Vorderansicht gezeichnet ist, Abb. 2 eine Aufsicht äuf diese Ausführungsform
der Vorrichtung, wobei die Schale in der linken und unteren Hälfte, der Tragrahmen
in der unteren Hälfte fortgelassen ist und die Heizvorrichtung etwas herausgezogen
gezeichnet ist, Abb. 3 die dochtartige Bekleidung der Ab-Iarifschw; IIe im gleichen
Schnitt wie in Abb. i in größerem llaßstabe, Abb..I bis 6 drei weitere Stellungen
der Schale zum Wasserbad im gleichen Schnitt wie in Abb. i in vereinfachter Darstellung.
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Eine Schale i für ein photograplrisclies Bad 2 kann dem Einfluß eines
offenen Wasserbades 4. in einem wannenartigen Behälter 3 ausgesetzt werden. Die
Schale i ist in einem Tragrahmen 5 aufgelagert, der sich mit Stützpunkten 8 in Lappen
6 auf Stifte ; stützt, die an der Wanne 3 angebracht sind. Die Lappen6 haben vier
treppenförmig abgestufte Stützpunkte 8, die durch geringe Längsverschiebung vier
verschiedene Höhenlagen des Tragrahmens 5 und der Schale i herzustellen gestatten.
In der höchsten Lage schwebt die Schale über dein Spiegel des Wasserbades d. (Abb.
i), in der nächsttieferen Lage berührt der Boden der Schale i die Oberfläche des
Wasserbades d. (Abb. d), in der folgenden Lage taucht die Schale i bis dicht über
dein Boden des @Wasserbades.I ein (Abb. 5), in der tiefsten Lage gibt der Tragrahmen
5 die Schale i frei, so daß sie sich unmittelbar auf den Boden der Wanne 3 aufsetzt
(Abb. (i). Dem Wasserbade .l ist auf der einen Seite eine Zulaufrinne 9 vorgelagert,
die der Länge nach durch eine Stauwand io mit Unterwasserdurchführung unterteilt
ist und durch ein Rohr ii mit frischem Kühl- oder Heizwasser gespeist werden kann,
das durch ein Rohr oder einen Schlauch herangeführt und durch einen Hahn oder ein
Ventil geregelt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Wasserbad d. durch
eine Ablaufschwelle 12 begrenzt, die mit einer doglitartig wirkenden Bekleidung
13 gern*iß Abb.3 versehen ist und das verbrauchte Kühl- oder Heizwasser in eine
Ablaufrinne 14 abführt, aus der es durch einen Rohrstutzen i 5 abfließt. Zum Einwagen
der Z-orrichtung sind an der Wanne 3 Fußschrauben i6 ang2bracht. Unter dem Boden
der Wanne 3 befinden sich Laufschienen 20, in die sieh eine plattenförmige, z. B.
elektrische FIeizvorrichtung 17 einschieben läßt. Zum Herarisziehen und Handhaben
in heißem Zustande s s ind an der Heizplatte 17 ein wärmeisolierter Handgriff i8
und eine wärmeisolierende Bodenplatte i 9 angebracht. Die Temperatur des photographischen
Bades -2 wird durch ein Schalenthermometer 21, die Temperatur des Wasserbades .I
durch ein an der Wanne 3 befestigtes Thermometer 22 angezeigt.
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Die Wirkungs- und Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende.
Wie
in Abb. 2 durch Pfeile angedeutet, wird das bei i i eintretende
Kühl- oder Heizwasser in der Zulaufrinne 9 der Breite nach gleichmäßig verteilt,
tritt über den Rand der Rinne in .die Strömung des Wasserbades 4 ein und fällt auf
der gegenüberliegenden Seite über die Ablaufschwelle 12 auf der ganzen Breite gleichmäßig
in die Ablaufrinne 14. Bei starkem Zustrom zwecks schneller Temperaturänderung erfolgt
die gleichmäßige Verteilung in der Zulaufrinne 9 durch :die Eintrittsgeschwindigkeit
des Wassers, weil dieses bei i i in der Längsrichtung der Rinne eintritt und durch
die Stauwand io an einem vorzeitigen Hinüberspülen in das Wasserbad 4 verhindert
wird. Bei schwachem (bis zu tropfenweisem) Zufluß, wie er bei der Feinregelung zwecks
Aufrechterhaltung bestimmter Temperaturen erforderlich ist, erfolgt die gleichmäßige
Verteilung in der Breite durch die abweichende Schwere des zufließenden Wassers.
Tritt bei i i kühleres Wasser in die Zulaufrinne 9; -so sinkt es nach unten, breitet
sich auf dem ganzen Boden der Rinne aus, drückt das Barüberstehende Rinnenwasser
allmählich hoch und wird schließlich selbst durch das nachsinkende kühlere Wasser
so weit gehoben, daß es über den Rand der Rinne am Boden des Wasserbades 4 zur Ablaufschwelle
12 strömen kann. Tritt bei i i wärmeres Wasser in die Zulaufrinne 9 ein, so steigt
es nach oben, breitet sich an der ganzen Oberfläche der Rinne hinter der Stauwand
io aus, drückt das kühlere Rinnenwasser allmählich unter der Stauwand io hindurch
und wird schließlich selbst durch das nachfolgende wärmere Wasser so weit heruntergedrückt,
daß es unter der Stauwand io hindurch auf der anderen Seite hochsteigen und an der
Oberfläche des Wasserbades'4 zur Ablaufschwelle 12 strömen kann. Der gleichmäßige
Abfluß über die Ablaufschwelle i2 wird bei schwachem (bis zu tropfenweisem) Zustrom
dadurch erzielt, daß die dochtartig wirkende Bekleidung 13 das Wasser an der Oberfläche
des Wasserbades auf der ganzen Breite der Strömung gleichmäßig absaugt. Dadurch
werden die Ausbildung einer Oberflächenspannung an der Überfallkante und der ungleichmäßige
Abfluß in einzelnen Rinnsalen verhindert. Somit wird in jedem Falle eine Strömung
des Wasserbades erreicht, die auf der ganzen Breite .der Strömung gleichmäßig schnell
erfolgt. Die wirksamste Schicht dieser Strömung liegt bei langsamem Z,ufluß von
Warmwasser an der Oberfläche des Wasserbades 4, bei langsamem Zufluß von Kühlwasser
nahe -dem Boden des Wasserbades d.. Entsprechend kann der Boden der Schale i beim
Wärmen mit der Oberfläche des Wasserbades 4 in Berührung gebracht (Abt. beim Kühlen
bis dicht über dein Boden des Wasserbades 4 eingetaucht werden (Abt. 5). Soll die
Einwirkung des Wasserbades .4 aufgehoben werden, so wird die Schale i so weit hochgehoben,
daß sich eine (wärmeisolierende) Luftschicht zwischen dem Boden der Schale i und
der Oberfläche des Wasserbades 4 befindet (Abt. i). Das an der Schale haftende Wasser
tropft dabei in das Wasserbad zurück. Fehlt ein. Warmwasseranschluß, so wird unter
dem Boden der Wanne 3 die Heizvorrichtung 17 eingeschoben. Zur schnellen Erwärmung
wird dann die Schale i auf den Boden der Wanne 3 aufgesetzt (.Abt. 6). Ist die gewünschte
Temperatur erreicht, so wird das Wasserbad 4 wieder zwischengeschaltet (Abb.5) und
durch Feinregelung so viel Kühlwasser gegeben, daß der Wärmeüberschuß der Heizvorrichtung
gerade ausgeglichen wird.
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Der wesentliche Fortschritt gegenüber den bekannten Vorrichtungen
der eingangs bezeichneten Art besteht in folgendem. Durch die der Breite nach gleichmäßig
schnelle Strömung .des Wasserbades 4 wird das photographische Bad 2 in der Schale
i an allen Steilen gleichmäßig gekühlt oder geheizt, so daß es nicht erst umgerührt
zu werden braucht. Der Kühl- oder Heizwasserverbrauch wird durch die angewandte
Strömung so gering, daß eine Speisung aus Behältern genügt, wenn Druckwasseranschluß
nicht vorhanden ist. Die angewandte Strömung gestattet ferner, sowohl Temperaturänderungen
besonders schnell herbeizuführen, wie bestimmte Temperaturen durch Feinregelung
des Kühl- oder Heiz-,vasserzuflusses genau einzuhalten. Zur Unterbrechung der Kiihl-
oder Heizeinwirkung braucht die Schale i nicht aus der Vorrichtung entfernt zu werden,
so daß keine Nässe durch das anhaftende Wasser entsteht. Zum Entleeren oder Reinigen
läßt sich die Schale i gleichwohl aus der Vorrichtung herausheben; sie kann in der
Vorrichtung, dem Tragrahmen 5, ebenso geschaukelt werden, als wenn sie auf einem
Arbeitstische stände. Mit der gleichen Vorrichtung kann auch dann wahlweise gekühlt
oder erwärmt werden, wenn kein Warmwasseranschluß zur Verfügung steht. Ist z. B.
versehentlich zu tief gekühlt worden, so kann, die Schale i durch Aufsetzen auf
den Boden der Wanne 3 mit der Heizvorrichtung 17 ebenso schnell wieder hochgeheizt
werden wie auf einer besonderen Warmvorrichtung. Durch Herausziehen der Heizvorrichtung
kann ihre Einwirkung augenblicklich unterbrochen werden. Soll aber dauernd geheizt
werden, so kann durch Zwischenschaltung einer schwachen Kühlwasserströmung zwischen
Heizvorrichtung 17 und Schalk i die gleiche Feinrege-
Jung wie bei
Warmwasseranschluß erreicht werden. Denn der Wärmeüberschuß der Heizvorrichtung
17 wird an- allen Stellen gleichmäßig ausgeglichen, weil die Kühlwasserströmung
vom Zulauf bis zum Ablauf der Breite nach gleichmäßig schnell erfolgt.
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Die dargestellten und beschriebenen Einzelheiten des Ausführungsbeispieles
können mannigfache Abänderungen erfahren, ohne daß der Bereich der Erfindung verlassen
wird. Einzelne Teile können ganz fehlen oder eine andere Form erhalten. Das gilt
insbesondere für die Mittel zur Herbeiführung der der Breite nach gleichmäßig schnellen
Strömung des Wasserbades 4.. Die Zulaufschwelle 9 und die Ablaufrinne 14 können
z. B. hochgelegt oder außen an die Wanne 3 angebaut und durch Löcher mit dieser
verbunden werden. Zur Förderung der schnellen Verteilung kann auf die Eintrittsöffnung
des Rohres i i des Kühl- oder Heizwassers ein Verteilerrohr mit gleichmäßig verteilten
Austrittsöffnungen gesetzt werden. Der Eintritt des Kühl- oder Heizwassers kann
statt durch das Rohr i i auch über dem Wasserspiegel angeordnet werden, um den Zufluß
sichtbar ztt machen. Zur Erzielung der Verstellbarkeit können die treppenförmig
abgestuften Stützpunkte 8 statt an dem Tragrahmen 5 an der Wanne 3 oder an der Schale
i angebracht sein, so daß der Tragrahmen 5 entfällt, oder die Nerstellbarkeit kann
durch eine entsprechende Einrichtung erreicht werden.