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Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H. in Berlin@Zehlendorf
' Entladungsröhre Die Erfindung betrifft Maßnahmen an einer Entladungsröhre mit
Kathode, Gitter, positiv vorzuspannender Schirmelektrode und Anode, um das beim
Betrieb auftretende Rauschen zu verringern oder präktisch zu beseitigen.
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Allen Glühkathodenröhren ist ein gewisses Rauschen eigentümlich, das
durch den quantenhaften Elektronenaustritt aus der Kathode bedingt ist. Das Rauschen
tritt in besonders starkem Maße in Schirmgitterröhren auf. Dies läßt sich mit den
statischen Schwankungen der Stromverteilung zwischen Anode und Schirmgitter erklären.
Es wurde ferner festgestellt, daß die Schwankungsmöglichkeit um so größer ist, je
mehr Kanten der vom Entladungsstrom getroffene Teil des Schirmgitters aufweist,
da es sich an diesen Kanten entscheidet, ob die Elektronen zur einen oder zur anderen
Elektrode übergehen. Es sind Elektronenröhren bekannt, die eine Kathode, ,ein Steuergitter,
eine Schirmelektrode, eine Bremselektrode und eine Anode enthalten und bei denen
die Schirm- und die Bremselektrode aus je zwei gegen die Kathode hohl gewölbten
Blechstreifen bestehen. Der Entladungsstrom geht durch die von gegenüberstehenden
Kanten jeder Elektrode begrenzten Spalte hindurch zur Anode. Bei dieser Ausbildung
der Schirmelektrode tritt ein. schwächeres Stromverteilungsrauschen auf als in einer
Röhre mit gitterförmiger Schirmelektrode. Die Er-Endung bezweckt aber eine noch
weitergehende Herabsetzung des Röhrenrauschens.
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Erfindungsgemäß besteht in einer Entladungsröhre mit Kathode, Gitter,
positiv vorzuspannender Schirmelektrode und Anode sowie gegebenenfalls noch weiteren
Elektroden die positiv vorzuspannende Schirmelektrode aus einem geschlitzten Blech,
dessen dem Entladungsstrom
zugekehrte Kanten scharf zugeschliffen
sind. Durch den Schliff weisen die dem Entladungsstrom ausgesetzten Ränder nicht
je zwei Kanten auf wie ein gewöhnlicher Blechschnitt, sondern nur eine einzige Kante,
und die so erzielte @erririg=;' rung der Kantenzahl bewirkt eine Schwächung des
Röhrenrauschens.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. Diese
stellt einen Querschnitt durch das Elektrodensvstem der Röhre dar.
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Die Kathode I(, die mittelbar oder unmittelbar geheizt sein kann,
wird von einem Steuergitter G umschlossen, das von zwei seitlich angebrachten Haltestreben
g getragen wird. Der Querschnitt des Steuergitters und gegebenenfalls auch der darauffolgenden
Elektrodewird zweckmäßig elliptischgemacht, um eine gewisse Bündelungswirkung auf
den Elektronenstrom auszuüben. Die Haltestreben ä werden in diesem Falle an den
Endpunkten des größten Durchmessers des Gitterquerschnitts angeordnet. Als Schirmelektrode
dient-ein Blechzylinder S, der mit Spalten 0 versehen ist. Bei ovalzylindris:ch
ausgebildeten Gittern legen die Spalte gegenüber dem größten Gitterdurchmesser.
Durch die Spalte kann der Entladungsstrom zur Anode.4 fließen. Die der Entladungsbahn
zugekehrten Ränder q der Schirmelektrode werden scharf zugeschliffen. An Stelle
eines geschlitzten Zylinders können auch zwei elektrisch miteinander verbundene
Blechstreifen verwendet werden, die zwischen einander die Spalte O frei lassen.
Zwischen der Schirmelektrode S und der Anode A können noch weitere Elektroden, beispielsweise
ein Bremsgitter F angeordnet sein.
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Um den zur Schirmelektrode S, die sich auf einem positiven Potential
befindet, flie-13enden Strom klein zu halten, was ebenfalls zur Verminderung der
Rauschstörungen beiträgt, wird der Entladungsstrom zweckmäßig gebündelt. Die Mittel
hierzu sind an sich bekannt. Die Bündelung erfolgt, wie bereits erwähnt, zunächst
durch Wahl. eines elliptischen Elektrodenquerschnitts, wodurch. die zwischen den
Elektroden verlaufenden elektrostatischen Felder die Eigenschaft einer elektrischen
Sammellinse erhalten und den Entladungsstrom gegen die Spalte 0 zusammendrängen.
Diese Wirkung kann unterstützt tverden durch. Anordnung besonderer Bündelititgselektroden
B zwischen Steuergitter und Schirmelektrode. Diese bestehen entweder aus einem Blechzylinder
mit ovalem Querschnitt und Schlitzen P oder aus zwei gegen die Kathode hohl gewölbten
Blechstreifen, die zwischen sich die Spalte P frei lassen und zweckmäßig elektrisch
leitend miteinander verbunden sind, so daß für sie nur eine einzige Zuleitung erforderlich
ist. Die Bündelungselektroden werden auf ein konstantes Potential gelegt; vorzugsweise
erhalten sie eine negative Vorspannung oder werden unmittel. bar mit der Kathode
verbunden. An Stelle besonderer Bündelungsel.ektroden kann man auch die Haltestreben
g des Steuergitters als ebene oder gegen die Kathode konkav gekrümmte Blechstreifen
ausbilden, die zwischen ihren benachbarten Rändern einen Zentriwinkel frei lassen,
der mindestens ebenso groß ist wie der den Spalten 0 der Schirmelektrode zugeordnete
Zentriwinkel. Da sich die Steu.ergitterstege dicht an der Kathode befinden, genügt
bereits die geringe, dem Steuergitter, wie üblich, erteilte negative Vorspannung
zur Erzielung einer wirksamen Bündelung.