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Gußgekapselter elektrischer Schalter für explosionsgefährdete Betriebe
Befinden sich in einem Raum brennbare Gase, so können diese in das Innere dort vorhandener
elektrischer SchAter eindringen und durch den beim Schalten entstehenden Lichtbogen
entzündet werden. Um nun zu verhüten, daß diese brennenden Gase die außerhalb des
Schalters befindlichen brennbaren Gase entzünden können, ist es bekannt, die Kontaktteile
des Schalters zu kapseln. Diese- Kapselung muß druckfest sein, d. h. der durch die
Entzündung der im Innern des Schalters vorhandenen Gase entstehende Überdruck darf
die Kapselung nicht zerstören. Da eine vollkommene Abdichtung des Schalterinnern
auf die Dauer praktisch nicht möglich ist und Dichtungen unzuverlässig sind, müssen
die nach der Entzündung nach außen strömenden heißen Gase durch Spalte geleitet
und hierbei so abgekühlt werden, daß die außerhalb im Raum befindlichen brennbaren
Gase nicht durch diese entzündet werden können. Die Länge und Weite dieser Spalte
ist abhängig von dem Volumen des Schalterinnern und durch Vorschriften festgelegt.
Werden diese Spalte rechtwinklig zur Schalterachse angeordnet und das zu kapselnde
Schaltergehäuse mit breiten fianschartigen Auflageflächen versehen so ergeben sich
sehr große Abmessungen. Sind die Auflageflächen nicht sauber gearbeitet oder sind
durch Nachlässigkeit die Verbindungsschrauben nicht fest angezogen, se) kann es
vorkommen; daß brennende Gase durcA diese vergrößerten Spalte hindurchschlagen und
Explosionen hervorrufen. Um dieses zu vermeiden ist es bekannt, bei gußgekapselten
Scl. atern den Deckel oder Boden des Schalters mit einem zylinderartigen Kragen
zu versehen, welcher dicht an der inneren Wand des Schaltergehäuses anliegt und
so einen langen und engen Spalt parallel zur Schalterachse bildet, in dem sich brennend
durchströmende Gase auf ihrem Weg nach außen abkühlen. Die Herstellung dieser Schalter
ist infolge der erforderlichen Genauigkeit zur Erzielung des engen Spaltes zwischen
Schaltergehäuse und zylinderartigem Kragen teuer.
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Es sind ferner schlagwettersichere Kapselungen bekannt, bei denen
das Gehäuse aus Blech
besteht und der für den Explosionsschutz erforderliche
lange und enge Spalt zwischen dem umgebördelten Rand des ebenfalls aus Blech bestehenden
Deckels und der Gehäusewand gebildet wird. Da die Wandstärke von Gehäuse und Deckel
den auftretenden großen Beanspruchungen in rauhen Betrieben entsprechend stark sein
muß, lassen sich diese dickwandigen Teile sehr schwer mit der verlangten Genauigkeit
herstellen.
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Beim Gegenstand der Erfindung wird der für die Explosionssicherheit
erforderliche lange und enge Spalt zwischen dem Innern des gußgekapselten Schalters
und dem Außenraum durch einen dünnwrndigen, topfartigen Behälter gebildet, der so
in das Schaltergehäuse eingesetzt ist, daß er an dessen Innenwand eng anliegt und
sich mit seiner Seitenwandung bzw. seinem Bodenteil beiderseits von dem Spalt der
Auflagefläche zwischen Deckel und Schaltergehäuse erstreckt. Dieser topfartige Behälter
wird durch das starke Schaltergehäuse vor Beschädigungen geschützt und kann daher
dünnwandig und aus weichem Material sein. Die genaue Herstellung eines solchen topfartigen
Behälters ist sehr einfach und billig. Zwischen dem topfartigen Behälter und der
Innenwand des Schaltergehäuses wird ein enger und sehr langer Spalt gebildet, der,
ohne das Schaltergehäuse unnötig zu vergrößern, viel länger sein kann, als es bisher
üblich war. Hierdurch wird die Sicherheit gegen Explosionen sehr vergrößert, und
Fehler, welche durch mangelhafte :Tontage entstehen, beeinträchtigen nicht mehr
die Sicherheit des Schalters. Zweckmäßig wird der Topf und das Gehäuseinnere rund
gestaltet, dieselben können aber auch jede andere Form haben.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Schaltergehäuse,
die Kontaktanordnung und der topfartige Behälter im Schnitt gezeichnet. An Stelle
des dargestellten einfachen Hubschalters kann selbstverständlich auch ein Drehschalter
oder Kippschalter mit beliebig vielen Kontakten angeordnet werden.
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In dem Schaltergehäuse i sind die Durchführungen 2 und 3 aus Isolierstoff
befestigt. Durch diese hindurch sind die Anschlußbolzen q. und 5 geführt, welche
an ihren unteren Enden als Kontakte ausgebildet sind und an denen oben die Leitungen
angeschlossen werden können. Die Anschlußbolzen q. und 5 gehen dicht durch die Durchführungen
2 und 3, und diese sitzen fast im Gehäuse i. Die Kontakte 6 und 7 sind durch Schiene
8 verbunden und werden durch Federn 9 und io in der aus Isolierstoff bestehenden
Traverse ii gehalten. Wird diese durch die Betätigungsstange 12 gehoben, so verbinden
die federnden Kontakte 6 und 7 die Kontaktbolzen4 und 5 und schließen den Stromkreis.
Der dünnwandige, topfartige Behälter 13 ist von unten her in das Schaltergehäuse
i geschoben, und es bildet sich hierbei ein langer und enger Spalt parallel zur
Betätigungsstange 12, in dem sich die durch Schaltfunken entzündeten Gase auf ihrem
Weg nach außen abkühlen. Durch den bei der Entzündung der brennbaren Gase entstehenden
überdruck im Innern des Schalters kann der dünnwandige, topfartige Behälter i3 nicht
zerstört werden, sondern wird durch das starke Schaltergehäuse i gehalten. Der Spalt,
welcher sich zwischen der Betätigungsstange 12 und dem Schaltergehäuse i bildet,
ist ebenfalls sehr lang und eng, so daß auch hier keine brennenden Gase durchschlagen
können. Durch die Schrauben 14 und 15 wird das Schaltergehäuse i mit der Grundplatte
16 verschraubt und der topfartige Behälter 13 gehalten. Der topfartige Behälter
13 ist nicht mit der Grundplatte i-1. verbunden.