DE7214723U1 - Vorrichtung für den Gewichtsausgleich von noch nicht fertig bearbeiteten Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung für den Gewichtsausgleich von noch nicht fertig bearbeiteten WerkstückenInfo
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Description
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CARL SCHENCK AG 4,1BB D
19.04.1979
Vorrichtung für den Gewichtsausgleich von noch nicht fertig
bearbeiteten Werkstücken
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Gewichtsausgleich
von noch nicht fertig bearbeiteten Werkstücken durch Materialabnahme in Abhängigkeit von einem Wägeergebnis. Ein
bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung liegt in dem Gewichtsausgleich
von Pleuelstangen, deren Augenbohrungen mit einer Bearbeitungszugabe für die Pertigbearbeitung vorgebohrt
sind, durch Abfräsen je eines an jedem Pleuelauge vorgesehenen Butzens.
Der Gewichtsausgleich bei Pleuelstangen und ähnlichen Werkstücken
erfolgt üblicherweise durch Abfräsen von eigens dafür vorgesehenen Ansätzen oder Butzen. Die Bohrungen im großen
und kleinen Auge von Pleuelstangen für Verbrennungsmotoren
sind im allgemeinen vor dem Gewichtsausgleich nur vorbearbeitet,
da beim Gewichtsausgleich durch Abfräsen durch das Einspannen Verformungen entstehen können. Die Fertigbearbeitung
der Bohrungen wird erst nach dem Gewichtsausgleich vorgenommen
.
Aus Gründen der wirtschaftlichen Fertigung wird die Vorbearbeitung
mit nicht so großer Fertigungsgenauigkeit vorgenommen wie die Fertigbearbeitung j es werden größere Toleranzen
der vorbearbeiteten Augenbohrungen zugelassen. Durch diese
im Rahmen der zugelassenen Toleranzen möglichen Gewichtsänderungen können sich bei der Fertigbearbeitung Gewichtsabweichungen
ergeben, die durch den vorangegangenen Gewichtsausgleich nicht berücksichtigt wurden.
I t t I til
4.186 D
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung anzugeben,
bei der trotz großer Toleranz der Vorbearbeitung ein weitgehend vollständiger Gewichtsausgleich vor der Fertigbearbeitung möglich
ist, derart, daß das fertigbearbeitete Werkstück einen vorgegebenen
Sollgewichtswert mit hoher Genauigkeit einhält.
Diese Aufgabe wird mit einer Waage zum Auswägen der Pleuelstange an beiden Pleuelaugen und einer Ausgleichssteuereinrichtung, in
der ein Rechenschaltkreis die Differenz zwischen dem Istwert und dem Sollwert des Pleuelstangengewichts in eine Weginformation
für die Zustellbewegung der Fräseinrichtungen für das Abfräsen des Butzens an jedem Pleuelauge umsetzt, erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Waage zum Auswägen der Pleuelstange jeweils ein pneumatisches Durchmesser-Meßgerät für die beiden Pleuelaugenbohrungen
aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß in der Ausgleichssteuereinrichtung, in der ein Vergleicher-Schaltkreis vorgesehen
ist, der die Durchmesser-Meßergebnisse jeweils mit dem vorgegebenen Solldurchmesser vergleicht, die ermittelte Durchmesserdifferenz
einem Rechenschaltkreis zugeführt wird, der die sich aus der Durchmesserdifferenz ergebende Gewichtsdifferenz
von dem Istgewicht des jeweiligen Pleuelauges subtrahiert; die Information über den Bohrungsdurchmesser wird dabei unter Berücksichtigung
des Wägeergebnisses und der vorgegebenen Sollwerte für die Fertigbearbeitung und für das Fertiggewicht in
eine Weginformation zur Steuerung der Fräseinrichtung umgesetzt.
Zweckmäßigerweise hat die Waage für beide Pleuelaugen Aufnahmebolzen,
die zugleich als Meßdorne der pneumatischen Meßeinrichtung radial angeordnete Meßdüssn aufweisen. Dadurch wird
der Vorgang sehr vereinfacht, weil der Wägevorgang und das Ausmessen der Augenbohrungen gleichzeitig und in der gleichen Aufnahmevorrichtung
erfolgen. Wenn auch noch der Achsabstand der vorbearbeiteten Bohrungen berücksichtigt werden soll, können in
noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung an den Aufnahmedorn zusätzlich Meßdüsen zur Ermittlung des Achsabstandes der vorbe-
- 3 - 4.1BB D
arbeiteten Augenbohrungen vorgesehen sein, so daß auch diese
Messung keinen zusätzlichen Arbeitsgang erfordert.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels und der Zeichnung. In der Zeichnung ist
stark vereinfacht eine Vorrichtung zum Aufnehmen und Wägen einer Pleuelstange für Verbrennungsmotoren dargestellt, wobei die
Einrichtung zum Messen der Bohrungsdurchmesser und zur Wegsteuerung
der Fräseinrichtung, die den Gewichtsausgleich vornimmt, schematisch im Blockschaltbild angedeutet sind.
Eine Aufnahmeplatte 1 für die Pleuelstange 2 weist einen großen
und einen kleinen Aufnahmebolzen 3, 4 für die große und die
kleine Bohrung 5, 6 der Pleuelstange 2 auf. Die Aufnahmebolzen
3, 4 zentrieren die Pleuelstange 2, die mit ihrem großen Auge und ihrem kleinen Auge B jeweils auf einer Aufnahmefläche 9 der
Aufnahmeplatte 1 aufliegt.
Die beiden Pleuelaugen 7, 8 weisen jeweils einen Butzen 10 auf,
der dazu vorgesehen ist, zum Zweche des Gewichtsausgleichs der
Pleuelstange 2 teilweise abgefräst zu werden.
Die Augenbohrungen 5 und B sind mit Untermaß vorbearbeitet, wenn die Pleuelstange 2 auf die Waage gelegt wird. Bei der nachfolgendsn
Fertigbearbeitung wird die in den Bohrungen 5 und B verbliebene 'Bearbeitungszugabe ausgebohrt.
Die Aufnahmeplatte 1 ist an beiden Enden auf Wägeeinrichtungen
11 abgestützt, die in der Zeichnung als einfache Balkenwaagen dargestellt sind. Ein mit einem Ende des Waagebalkens verbundener
Kraftaufnehmer 12, beispielsweise eine Kraftmeßdose oder
dergleichen, liefert ein Signal, das eine Information über das Gewicht des jeweiligen Pleuelstangenendes enthält. Es versteht
sich, daß die Summe der an beiden Pleuelstangenenden ermittel-
- 4 - 4. 186 D
ten Nettogewichte das Gesamtgewicht der Pleuelstange ausmacht.
Um nicht nur das Gesamtgewicht der Pleuelstange, sondern auch
die Lage des Schwerpunktes in Bezug auf beide Bohrungsachsen in engen Grenzen zu halten, wird der Gewichtssollwert für beide
Pleuelenden gesondert vorgegeben.
Die Aufnahmebolzen 3 und 4 weisen radial angeordnete Düsen 13
auf, durch die zum Messen der Durchmesser der Bohrungen 5 und B
Preßluft austritt. Mit Hilfe eines pneumatischen Meßgerätes 14 wird in bekannter Weise der Differenzdruck und damit der Bohrungsdurchmesser
gemessen.
In einer Ausgleichssteuereinrichtung 15, deren Teil die Meßeinrichtung
14 bildet, wird in einem Vergleicherschaltkreis 16 der
von der Meßeinrichtung 14 gelieferte Istwert des Bohrungsdurchmessers
mit einem von einer Eingabestelle 17 vorgegebenen Sollwert des Durchmessers der fertigbearbeiteten Bohrung 5 bzw. 6
verglichen. Die ermittelte Durchmesserdifferenz wird einem Rechenschaltkreis
18 zugeführt, in den auch der von der Kraftmeßdose 12 gelieferte Istwert des Gewichts gelangt und der die sich
aus der Durchmesserdifferenz ergebende Gewichtsdifferenz von dem
Istgewicht des jeweiligen Pleuelauges subtrahiert. Erst dieses "korrigierte" Istgewicht wird in einem Rechenschaltkreis 19 mit
dem von einer Eingabestelle 20 gelieferten Sollwert des Pleuelaugengewichts verglichen; die sich ergebende Differenz wird in
eine Weginformation für die Wegsteuerungseinrichtung 21 einer
Fräseinrichtung 22 umgesetzt, die anschließend das Abfräsen des Butzens 10 an dem jeweiligen Pleuelstangenende vornimmt.
Ghne die Bohrungsmeßeinrichtung 14 und die Schaltkreise 16 und
18 würde an dem Butzen 10 so viel Material abgenommen, daß die Pleuelstange das angestrebte Gewicht hätte. Das nachfolgende
Ausbohren der Bohrungen 5 und 6 auf das Fertigmaß müßte zu einer Gewichtsverminderung führen, so daß das angestrebte Sollgewicht
der Pleuelstange unterschritten würde. Durch die Messung des
Ill) 11
- 5 - 4.18B D
Bohrungsdurchmessers und die Verarbeitung der so erhaltenen Information
in der Ausgleichssteuereinrichtung 15 wird eine Bearbeitung
des Butzens 1D mit einem gewissen "Vorhalt" vorgenommen, damit bei der Fertigbearbeitung der Bohrungen 5 und B
sich das angestrebte Sollgewicht der Pleuelstange 2 ergibt.
Soll der Gewichtsausgleich auch noch Schwankungen des Achsabstandes
der Pleuelbohrungen 5 und 6 berücksichtigen, so müssen
in den Aufnahmebolzen 3 und 4 zusätzliche Düsen vorgesehen werden, mittels deren ähnlich wie oben beschrieben in einem pneumatischen
Meßgerät ein dem Achsabstand entsprechendes Signal geliefert und in der Ausgleichssteuereinrichtung 15 verarbeitet
wird.
Statt der dargestellten pneumatischen Meßeinrichtung können auch
andere Meßeinrichtungen für den Bohrungsdurchmesser verwendet werden, beispielsweise mechanische Taster, deren Meßergebnis in
ein elektrisches Signal umgesetzt wird. Im geschilderten Ausführungsbeispiel
erfolgt der Gewichtsausgleich durch eine Materialabnahme; es ist aber auch möglich, für den Gewichtsausgleich
eine Materialzugabe vorzusehen. Es versteht sich, daß dann der zu berücksichtigende Materialüberschuß in den Bohrungen 5 und B
zu einer Erhöhung der Materialzugabe führt.
— 6
Claims (3)
1. Vorrichtung für den Gewichtsausgleich von noch nicht fertig
bearbeiteten Werkstücken mit einer Waage zum Auswägen der Pleuelstange an beiden Pleuelaugen und einer Ausgleichssteuereinrichtung,
in der ein Rechenschaltkreis die Differenz zwischen dem Istwert und dem Sollwert des Pleuelstangengewichts
in eine Weginformation für die Zustellbewegung der Fräseinrichtungen für das Abfräsen des Butzens an jedem
Pleuelauge umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Waage zum Auswägen der Pleuelstange (2) jeweils ein pneumatisches
Durchmesser-Meßgerät (13, 14) für die beiden Pleuelaugenbohrungen (5, 6) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waage für beide Pleuelaugen (7, B) Aufnahmebolzen (3, 4) aufweist,
die zugleich als Meßdorne der pneumatischen Meßeinrichtung radial angeordnete Meßdüsen (13) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Aufnahmebolzen (3, 4) zusätzlich Meßdüsen zur Ermittlung
des Achsabstandes der vorbearbeiteten Augenbohrungen (5, 6) vorgesehen sind.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7214723U1 true DE7214723U1 (de) | 1979-07-19 |
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