DE720801C - Einzelsitz, insbesondere fuer Fahrzeuge - Google Patents

Description

S 132795

Die Erfindung bezieht sich auf einen Einzelsitz, insbesondere für Fairzeuge, bei dem Sitzteil und Rückenlehne starr miteinander verbunden sind und der mittels Lenker nach rückwärts kippbar ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen Sitz in der Weise auszubilden, daß bei einer Kippbewegung sein hinteres Oberende ohne zwangsläufige Führung auf

to derselben Lotrechten verbleit)t, ohne den Raum hinter dem Sitz in Anspruch zu nehmen. Dieses Ziel wurde bisher nur bei gelenkigen Sitzen erreicht, deren Lehne sich beim Zurückschieben des Sitzes auf die Sitzfläche um· legt und bei denen eine Bewegung des Sitzes nur etwa in waagerechter Richtung möglich ist. Bei kippbaren Sitzen mit starrer Verbindung zwischen Sitzteil und Rückenlehne, wie sie in der Gestalt von Doppelsitzeii bekannt-

2a geworden sind, war man dagegen gezwungen, das hintere Oberende des Sitzes längs einer hinteren Querwand zwangsläufig zu führen. Die Verwendung solcher Sitze ist also immer an das Vorhandensein und an den Platz dieser Querwand gebunden. ²^

Das Neue der Erfindung besteht darin, daß der am Sockel angeordnete Lenker am hinteren Teil des Sitzteils angreift und eine am mittleren Teil des Sitzteils oder am Sockel angebrachte Querstange oder ein Zapfen in einer im Sockel oder im Sitzteil vorgesehenen Führung gleitet. Ein derart ausgebildeter Sitz kann als vollkommen unabhängiges Einzelstück an beliebiger Stelle auf dem Boden des Fahrzeuges aufgestellt werden; denn 'es sind keine besonderen an den Seitenwänden des Fahrzeuges sitzenden Befestigungen oder Aufhängevorrichtungen sowie keine Führungen längs der Rückwand des Fahrzeuges erforderlich. Außerdem beansprucht

der Sitz in der umgelegten Stellung kaum mehr Raum als in der aufgerichteten Stellung. Es werden also in der rückwärts umgelegten Stellung des Sitzes weder die hinter der Rückenlehne sitzenden Mitreisenden gestört, noch wird hierbei die Zahl der verfügbaren Sitzplätze verringert.

Eine Ausführungsform des Sitzes ist iii der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt ίο Fig. ι den Sitz in der aufgerichteten Stellung,

Fig. 2 denselben Sitz in der umgelegten Stellung und

Fig. 3 zwei mit dem Rücken einander zugekehrte Sitze in ausgezogenen Linien bei aufgerichteter und in gestrichelten Linien bei umgelegter Stellung.

Das aus dem Sitzteil 5 und der Rückenlehne D bestehende starre Gefüge ist auf einem am Fußboden befestigten SockelB gelagert. Die abstützende Verbindung zwischen dem Sitz und dem Sockel erfolgt durch einen mit dem einen Ende am Sitzteil 5 und mit dem anderen Ende am Sockel.S angelegten LenkerZ. sowie durch Zapfen oder einen Querstab E, die in einem Führungsschlitz F des Sockels gleiten.

In der für die gewöhnliche Haltung bestimmten Stellung nach Fig. 1 ruht der Sitz auf dem Sockelß mittels des als Stütze dienenden senkrecht stehenden Lenkers L und mittels der am rechten Ende des Schlitzes F befindlichen Zapfen f.

In der für die weit zurückgelehnte oder halb liegende Haltung bestimmten Stellung nach Fig. 2 ruht der Sitz auf dem SockelB mit den nach dem linken Ende des Schlitzes F verschobenen Zapfen E, und der nunmehr als Zugstange arbeitende Lenker L hält den Sitz in der vorgesehenen teilweisen Kippstellung. Da die umgelegte oder rückwärts geneigte Stellung das Ergebnis einer Schwenkbewegung des Sitzes um die Längsmittellinie der Zapfen E und einer gleichzeitigen geradlinigen Verschiebung dieser Längsmittellinie von rechts nach links ist, senkt sich das obere Ende*/ der RückenlehneD längs der senkrechten Ebene x, ohne jedoch über diese Ebene hinauszugehen. Anderseits hebt sich in der gleichen Weise das Vorderende des Sitzteils 5 entsprechend einer Bahn, die den Sitz nur wenig vorwärts rücken läßt, so daß Sitzteil 5 und Rückenlehne D in der umgelegten Stellung im wesentlichen denselben Raum über den Fußboden wie in der aufgerichteten Stellung beibehalten.

Um den Sitz aus der einen in die andere Stellung überzuführen, braucht er nur einfach von Hand bedient zu werden, indem man das obere Ende der Rückenlehne D und die Vorderkante des Sitzteils S erfaßt und dem Ganzen eine Schwenkbewegung im Verein mit einer Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung erteilt. Zu dieser Bedienung kann auch ein besonderer Schalt- oder Bedienungshebel H vorgesehen sein. Die Rückführung aus der umgelegten Stellung in die Normalstellung kann auch durch Rückführfedem R. erfolgen, deren Wirkung entweder durch Einleitung der Bewegung von Hand oder durch Freigabe einer Verriegelungsvorrichtung ausgelöst werden kann.

Die Zapfen oder der Querstab E können im Gegensatz zu der beschriebenen Anordnung am Sockel B fest angebracht und in diesem Falle der Schlitz oder die Schlitze/⁷ im Sitzteil S vorgesehen sein.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einzelsitz, insbesondere für Fahrzeuge, bei dem Sitzteil und Rückenlehne starr miteinander verbunden sind und der mittels Lenker nach rückwärts kippbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der am Sockel (B) angeordnete Lenker (L) am hinteren Teil des Sitzteils (5) angreift und eine am mittleren Teil des Sitzteils (S) oder am Sockel (B) angebrachte Querstange (E) oder ein Zapfen in einer im Sockel (B) oder im Sitzteil (5) vorgesehenen Führung (F) gleitet, so daß bei einer Kippbewegung des Sitzes dessen hinteres Oberende (d) ohne zwangsläufige Führung auf derselben Lotrechten (λ;) verbleibt, ohne den Raum hinter dem Sitz in Anspruch zu nehmen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen