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An der Kleidung tragbares Gehäuse für elektrische Meßgeräte Die Erfindung
betrifft ein an der Kleidung tragbares Gehäuse für elektrische Meßgeräte oder Meßeinrichtungen,
wie Leitungs-, Isolationsprüfer u. dgl., das hinten eine bis 9o° ausschwenkbare
und feststellbare Klappwand aufweist, die 'insbesondere zum Einschieben hinter das
Koppel oder in die Kleidung, wie Hosenbund, zum Einklemmen oder als Fuß zum freien
Stehen dient.
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Durch diese Anordnung wird eine Unterbringungs- oder Aufstellungsmöglichkeit
für tragbare Meßgeräte bei Isolations- und Leitungsprüfungen, vorzugsweise im Gelände,
bei Oberflächentemperaturmessungen u. dgl. bezweckt, die besonders das Freihalten
der Hände während der Messung ermöglicht und dabei ein leichteres und übersichtlicheres
Ablesen der Anzeige als bei den bisher bekannten Geräten gleicher Gattung ergibt.
Es sind Gebrauchsgegenstände, wie Uhren, Barometer u. dgl., bekannt, die bereits
dadurch zum Aufstellen eingerichtet sind, daß ein an der Rückwand befestigter Ständer
oder ein Deckel aufklappbar ist. Diese Geräte sind zum Aufstellen auf eine ebene
Fläche, Schreibtisch, Schränkchen u. ä. eingerichtet, ermöglichen jedoch nicht gleichzeitig
das Tragen an der Kleidung und das Ablesen wie der Erfindungsgegenstand.
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Weiter sind tragbare Meßgeräte bekannt, bei denen das Freihalten der
Hände dadurch erreicht wird, daß sie mit einer Lasche am Knopf der Kleidung befestigt
werden. Diese Ausführung ist z. B. bei einem Glimmlampenprüfgerät anwendbar, da
der Lichtschein der Glimmlampe auch bei der Blickrichtung von oben immer noch sichtbar
ist. Würde jedoch an Stelle der Glimmlampe eine Meß:skala' erforderlich
sein,
so würde diese bei dein hängenden Instrument von oben nicht ablesbar sein.
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Es :ist ferner bereits bekannt, das Meßgerät in Form einer Armbanduhr
auszuführen. Die Nachteile dieser Anordnung sind aber unverkennbar. Einmal das umständliche
Anschnallen des Gerätes an den Arm, zum anderen die Forderungen, daß das Gerät immer
in einer bestimmten Lage gehalten werden muß, was zu Ermüdungserscheinungen führt
und ein längeres Messen geradezu unmöglich macht; ganz abgesehen davon, daß die
Bewegungsfreiheit beschränkt bleibt.
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Weiterhin ist ein Meßgerät bekannt, das sich dadurch kennzeichnet,
daß ein mit Zeiger, Skala und mit wahlweise einschaltbaren Vorschaltwiderständen
versehenes Meßsystem in einem in der Tasche eines Kleidungsstückes tragbaren Gehäuse
untergebracht .ist. Dieses Meßgerät ist dazu bestimmt, rasch die in einer Leitung
vorhandene Spannung festzustellen, und kann leicht in der Tasche eines Kleidungsstückes
nachgeführt werden. Diese Ausführung läßt jedoch nicht zu, daß das Meßgerät während
der Messung abgelesen werden kann, ohne daß es gehalten werden oder ein geeigneter
Aufstellplatz gesucht werden muß. Es ermöglicht nicht gleichzeitig das Tragen an
der Kleidung und das Ablesen wie der Erfindungsgegenstand. Das Neue des Erfindungsgegenstandes
besteht darin, daß das Gehäuse hinten eine bis 9o° ausschwenkbare und in verschiedenen
Winkelstellungen feststellbare Klappwand aufweist, die sich in den Gürtel, in das
Koppel oder in den Bund der Kleidung einstecken läßt und das Meßgerät in nahezu
waagerechter Richtung vom Körper abstehend festhält, so daß der Benutzer, ohne das
Gerät mit der Hand halten oder richten zu müssen, die unbeeinträchtigte volle Aufsicht
auf die Skala hat, was eine verzerrungsfreie Ablesung ergibt. Diese Klappwand kann
ferner auch zum Einklemmen zwischen Bretter, Steine u. ä. oder zum Aufstellen des
Gerätes dienen. Diese Möglichkeiten sind vor allem für die technischen Abteilungen
ziviler und militärischer Verbände von ausschlaggebender Wichtigkeit.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel eines Gehäuses gemäß
der Erfindung für einen Isolations- und Spannungsmesser dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen das Meßgerät in zwei Schnitten, Abb. 3 und .4
Durchschnitte durch das Scharnier, Abb. 5 und 6 verschiedene Ablesestellungen; Abb.
7 zeigt, wie es in einem Gürtel getragen wird, und Abb.8 die in verschiedenen Winkeln
einsteckbare Halteplatte.
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Das gemeinsame Gehäuse a ist unterteilt in je einen Raum für das Meßwerk
b, für die Batterie c und für die Meßschnüre d. Die Räume c und d sind durch eine
herausnehmbare Zwischenwand e getrennt. Ein Teil der Rückwand f des Gehäuses ist
aufklappbar ausgebildet. Die Rückwand des eigentlichen Meßwerks bleibt von außen
unzugänglich, damit keine Beschädigungen des empfindlichen Meßwerkes möglich sind.
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Die Rückwand f wird in an sich bekannter Weise durch einen der Einfachheit
halber nicht gezeichneten Verschluß geöffnet und geschlossen. Wird der Rückwandverschluß
gelöst, so springt die Rückwand, unterstützt durch die an der Gelenkachse des Scharniers
angeordnete Feder k, um einen Winkel von 90° auf, so daß das Instrument senkrecht
aufgestellt werden kann. Die Rückwand selbst wird nun in dieser Lage durch den in
Abb. 4 gezeichneten Mechanismus festgehalten. Die Feder L drückt in dieser Lage
die zweckmäßig halbkreisförmige Nocke in in die Vertiefung o. einer an der Gelenkachse
befestigten Radscheibe p und hält damit die Rückwand in der eingenommenen Stellung
fest. In der Radscheibe p sind weitere Vertiefungen n angebracht, die es
ermöglichen, daß die Rückwand auch andere Lagen einnehmen kann. Man hat zu diesem
Zwecke die aufgeklappte Rückwand nur gegen eine feste Unterlage zu drücken, und
die Nocke m springt beispielsweise in die Vertiefung n ein und hält nunmehr die
Rückwand im Winkel von kleiner als 9o°, wie beisPielsweise 45°, fest. Um das Gehäuse
bzw. die Rückwand wieder zu schließen, ist ein weiteres Zurückdrängen nötig, bis
der Verschluß die Rückwand festhält. Zwei von beliebig vielen Ablesestellungen des
Gerätes sind in den Abb. 5 und 6 gezeichnet.
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Die Erfindung erlaubt beliebig viele Ablesestellnngen, ohne vorher
irgendwelche die Handhabung erschwerende Feststellvorrichtungen zu betätigen. Die
Vorzüge der Erfindung sind ohne weiteres erkennbar, die Meßbereitschaft des Gerätes
kann in kürzester Zeit erfolgen, wobei alle Betätigungen mit nur einer Hand erfolgen
können; besonders aber bei Messungen im Freien, z. B. auf dem Erdboden oder Rasen
oder in Räumen, die keine geeignete Auf stellmöglichkeit bieten, kann das Instrument
vorteilhaft verwendet werden. Durch einen einzigen Daumendruck springt die Rückwand
in die senkrechte Ableselage und kann dann am Hosenbund, Gürtel oder Koppel gemäß
der Abb.7 getragen werden.
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Diese Möglichkeit ist für sehr viele Zwecke vor allen Dingen dann
erwünscht, wenn es sich darum handelt, eine Reihe von Messungen
schnell
hintereinander durchzuführen. Die Ablesemöglichkeit ist dabei sehr bequem, da das
Skalenblatt, in einer Entfernung von etwa 2o cm vom Koppel nahezu waagerecht liegend,
sehr leicht ablesbar ist. Die Schnelligkeit der Meßbereitschaft dieses Gerätes wird
dadurch unterstützt, daß beide Hände für die Messung frei sind.
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Da die Zwischenstellungen überdrückbar sind, so genügt nach Beendigung
der Messung ein Druck auf das Gehäuse nach unten: die Rückwand drückt gegen den
Körper und schnappt ein, und das Meßgeräte kann als Ganzes in der Rock-, Hosen-
oder Manteltasche verschwinden.
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Da bei schnell durchzuführenden Messungen erfahrungsgemäß häufig keine
Meßschnüre vorhanden sind, so ist das elektrische Meßgerät vorliegender Erfindung
noch mit einem gesonderten Konstruktionsteil ausgerüstet, der die Meßschnüre enthält.
Diese Meßschnüre sind unmittelbar unterhalb der Gehäuserückwand angeordnet, so daß
sie jederzeit leicht zugänglich sind: Die Meßschnüre unmittelbar auf der Innenseite
der Gehäuserückwand anzuordnen würde den gleichen Zweck erfüllen. Eine ebenfalls
klappbare Wand trennt die für Isolationsmessungen nötige Trockenbatterie von dem
Raum, in dem die Meßschnüre angeordnet sind. Die Trockenbatterie ist daher leicht
auswechselbar.