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Auflaufförderbahn für Walzstäbe zum -wahlweisen Beschicken von mehreren
nebeneinander liegenden Glühöfen Bei der Herstellung vorn gewissen Edelstahlsarten
ist es üblich, nach denn Walzen die Stäbe in Glühöfen oder Glühkästen einer Wärmebehandlung
zu unterziehen. Die überführung der Stäbe vom Walzwerk nach den Glühöfen muß auf
dem kürzesten Wege erfolgen. Man bedient sich hierzu einer Auflaufförderbahn, neben
der die wahlweise mit den Walzstäben zu beschickenden Glühöfen oder Glühkästen hintereinanderstehend
angeordnet sind. Jedem Glühofen oder Glühkasten ist in der Auflaufbiahn ein ein-
und a.usrückbarer Anschlag für die Beendigung der Förderbewegung der Stäbe zugeordnet.
Außerdem sind Mittel zum Ablegen der" Walzstäbe von der Förderbahn nach den Glühöfen
oder den Glühkästen vorgesehen.
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Die vorliegende Erfindung besteht in einer besonders vorteilhaften
Gestaltung dieser Einrichtung. Nach der Erfindung werden die Mittel zum Ablegen
der Stäbe von der Förderbahn nach. den Glühöfen bzw. den Glühkästen sowie Verschlüsse
der Glühöfen oder Glühkästen von einer gemeinsamen Antriebswellle gesteuert und
sind nach Bedarf mit ihren Bewegungsgestängen kuppelbar. Beispielsweise werden in
die Bewegungsgestänge der Mittel zum Ablegen der Stäbe vom Rollgang nach den Glühöfen
bzw. den Glühkästen sowie in die Bewegungsgestänge der Verschlüsse der einzelnen
Glühöfen oder Glühkästen schwenkbare Hebel eingebaut, mit Hilfe deren die .Antriebsverbindung
hergestellt oder unterbrochen werden kann. Unter Verwendung eines einzigen Antriebes
ist es jetzt möglich, für jeden-der nebeneinander aufgestellten Glühöfen die zugehörigen
Mittel zum Abgeben der Stäbe von der Förderbahn in Bienutzung zu nehmen. Außerdem
wird mit dem gleichen Antrieb in dem Rhythmus, in dem die Stäbe vorn Rollgang ankommen,
der Verschluß des zu beschickenden Glühofens für jeden Stab kurzzeitig in eine für
das Eintreten der Stäbe ausreichende Offenstellung gebracht. Dadurch werden die
Wärmeverluste auf ein Mindestmaß beschränkt.
Die neue Gestaltung
gibt ferner die Möglichkeit, beliebig viele Ablegestellen bzw. Glühöfen oder Glühkästen.
hintereinander anzuordnen, so daß beispielsweise die Auflaufförderbahn eine Gesamtlänge
:erhält, die der eines Kühlbettes hinter einem Walzwerk entspricht. Diesen Umstand
nutzt die Erfindung aus, um die Förderbahn gleichzeitig auch als Kühlbettauflaufförderbahn
zu verwenden. Zu diesem Zwecke sieht die Erfindung als Fördermittel für die Auflaufförderbahn
:an sich bekannte Drehteller vor, die auf der den Glühöfen oder Glühkästen abgekehrten
Seite der Drehachse auf das Kühlbett arbeiten. Wird der Rollgang zur Beschikkung
des Kühlbettes benutzt, so muß die Drehrichtung der Drehteller umgesteuert werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
im Querschnitt dargestellt.
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Die Auflaufförderbahn besteht ,aus einer Vielzahl hintereinander in
gewissen Abständen angeordneter Fördermittel in Form von Drehtellern i, deren nach
unten zeigende Drehachse 2 mit Antriebsmotoren 3 gekuppelt sind. Die Lücken zwischen
den einzelnen Drehtellern i werden von dem Auflaufboden 4. ausgefüllt. Auf dem Auflaufboden
4 springt nach oben eine längs durchgehende Leiste 5 vor, die die Auflaufbahn in
zwei Kanäle I und 1I beiderseits der Drehachsen der Drehteller i unterteilt. Von
dem Kanal I führt, an den Auflaufboden anschließend, eine Rutschfläche 6 nach den
neben der Auflaufförderbahn liintereinandersteh:enden Glühöfen oder Glühkästen 7.
An den Auflaufboden des Kanals II schließt eine Rutschfläche 8 an, die nach einem
Kühlbett 9 -im vorliegenden Falle einem Rollkühlbett -führt.
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Wird die Auflaufförderbahn zum Beschicken der Glühöfen 7 benutzt,
so kommt der Kanal 1 in Frage. Soll das Kühlbett 9 beschickt werden, so laufen die
Walzstäbe in den Kanai II. Je nachdem, ob die Stäbe in dem Kanal I oder dem Kanal
1I laufen, muß die Drehrichtung der Drehteller i verschieden gewählt werden.
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Die in den Kanal I einlaufenden Stäbe, welche .eine die Länge der
Glühöfen -7 nicht überschreibende Länge von beispielsweise 3 bis 5 m haben, werden
beim Einlaufen von Leisten io geführt, die auf dem Auflaufboden 4. aufruhen. Die
Leisten io, von denen jedem Glühofen 7 eine oder eine Gruppe zugeordnet ist, sind
lieb- und senkbar. In der angehobenen Stellung geben sie die unter der Schleuderwirkung
der Drehteller stehenden Stäbe zum Abgleiten auf die Rutschbahn 6 bzw. in die Öfen
7 frei. Damit eine wahlweise Beschickung der hintereinanderstehenden Öfen 7 möglich
ist, ist jedem Glühofen 7 in der Auflaufförderbahn ein beispielsweise mittels eines
Handhebels i i aus- und einrückbarer Anschläg 12 zugeordnet. Wird der zu -einem
der Öfen gehörige Anschlag 12 bis zum Aufsitzen auf der Auflaufbahn .4 nach unten
bewegt, so treffen die ankommenden Stäbe mit ihren Spitzen gegen diesen Anschlag,
wodurch. ihre Förderbewegung beendet wird. jeder Stab befindet sich so: in der richtigen
Lage zu dem zu beschickenden Ofen;, wenn er durch die Leisten i o zum Abgleiten
auf der Rutschfläche 6 freigegelaen wird.
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Wird der Kanal II als Auflaufbahn benutzt, so erhalten die laufenden
Stäbe ihre Führung vor dem Abgleiten über die Schrägfläche 8 zum Kühlbett g durch
heb- und senkbare Leisten 13, die in ihrer Wirkstellung auf dem Auflaufbaden .l
aufruhen. Da die Kühlbettstäbe während des Laufens geschnitten werden, ist :es notwendig,
für den nach dem Schnitt eines Stabes einlaufenden Anfang des folgenden Stabes einen
zweiten Kanal zu schaffen. Zu diesem Zwecke sind Leisten 14 vorgesehen, die in der
tiefsten Lage, in der sie auf dem Auflaufboden .l aufruhen, den einlaufenden Stab
führen, solange die Leisten 13 zum Abgleiten des geschnittenen Stabes hochgehoben
sind. Weitere mit der Rutschfläche 8 zusammenwirkende Leisten 15. die mit den zugehörigen
Leisten i.1 gemeinsamü Sch-,venkhiebel 16 haben, .also mit diesen starr verbunden
sind, dienen dazu, den von den Leisten 13 freigegebenen Stab auf der Rutschfläche
8 anzuhalten, bis e r in der so gebildeten Rinne zur Ruhe gekommen ist.
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Die die Leisten 14 und 15 tragenden Hebel 16 sowie die .die Leisten
13 tragenden Hebel 17 sind auf einer Welle i S lose drehbar gelagert. An den Hebeln
16 greifen Hubstangen i g und ,an den Hebeln. 17 greifen Hubstangen 2o an. Diese
Hubstangen sind bei 21 und 22 an um eine ortsfeste Achse 23 schwenkbare Hebe12.1
und 25 .angelenkt. An den freien Enden tragen die Hebel 2.1 und 25 Laufrollen 26
und 27, die kraftschlüssig mit auf einer Welle 28 befestigten Nocken 29 und 3o zusammenwirken.
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Die Leisten io werden von Hebeln 31 getragen, die auf der Welle 18
fest aufgekeilt sind. Die Welle i S ist auf ihrer Länge in mehrere für sich drehbar
gelagerte Wellenstücke unterteilt, von denen jedes einem Glühofen 7 zugeordnet ist.
Zti jedem der Wellenstücke i S gehört ein Schalthebel 32, der mit einem der Traghebel
31 der Leisten i o gelenkig verbunden ist. Jeder der Schalthebel 32 hat eine Ausnehmung
33, in der er in der ausgezogen gezeichneten Lage :einen Zapfen
34
eines um eine Welle 35 schwenkbaren zweiarmigen Hebels 36 aufnehmen kann,
welch letzterer am freien Ende mittels einer Lasche 37 an einen der Hebel 16 gelenkig
@angeschlossen ist. Ist der Schalthebe132 eines zu einem der Glühöfen gehörigen
Abschnittes der Auflaufförderbahn in die ,ausgezogen gezeichnete Lage eingerückt,
so werden die Schwenkbewegungen des Hebels 16 über die erwähnte Hebelverbindung37,
36, 32 auf die auf dem Wellenstück 18 dieses Abschnittes sitzenden Traghebel 3 i
der Leisten i o übertragen. Es ist ersichtlich, daß, wenn die Hebel i 6 mit den
Leisten i4 und 15 sich senken, die durch die Schalthebel 32 gekuppelten Leisten
i o gehoben werden, und umgekehrt. Wird der Hebel 32 in die strichpunktiert
gezeichnete Lage gestellt, so gleitet der Zapfen 34 des Hebels 36 aus der Au:snehmung
33 heraus. Die obererwähnte Hebelverbindtmg ist also unterbrochen, und die Bewegungen
des Hebels 16 bleiben ohne Ei.nfluß auf die Leisten i o. Es ist also möglich, durch
Einrücken der Hebel 32 in die ausgezogen gezeichnete Lage nur jeweils diejenigen
Leisten io, die zu dem gerade zu beschickenden Ofen 7 gehören, mit dem Antrieb zu
kuppeln.
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Die Glühöfen bzw. Glühkästen 7 sind mittels Deckel 4o abschließbar,
die auf dem Mauerwerk des Ofens mit einem Rahmen 4 i aufruhen. Um die mit 42 -bezeichnete
Kante ist der Ofendeckel4o schwenkbar. Die Festlegung " des Ofendeckels beim Ausschwenken
wird durch Lenker 43, die um eine feste Achse 44 schwingen, erreicht. An nach ,oben
vorspringenden Rippen 45 des Ofendeckels 4o, an denen auch die Lenker 43 ,angeschlossen
sind, 0' eifen, eine Welle46 erfassend, H eb . cl 47 an.
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Die freien Enden der Hebel 47 tragen Laufrollen 48, die mit auf der
Steuenvell@e 28 sitzendem Kurvenscheibeu49 kraftschlüssig zusammenwirken. Um die
Drehachse 46 der Hebel 47 sind außerdem Handhebel 5o schwenkbar. An diesen sind
Schubstangen 5 1 angelenkt, die ,an Hebeln 52 angreifen, die um an den Hebeln
47 befindliche Bolzen 53 ausschwingen können. Jenseits der Drehzapfen 53 sind die
Hebel 52 an den Enden mit Nasen 54 versehen,. die, wenn. die Schalthebel 5o in die
ausgezogen gezeichnete Lage gestellt sind, unter an den Deckelrippen 45 vorgesehene
Nasen 55 greifen. Bei dieser Stellung .der Handhebel 5o wird, wenn. die Hebel 47
durch die Nocken 49 der sich drehenden Steuerwelle 28 um die Welle 46 geschwenkt
wenden, gleichzeitig der Ofendeckel 40, um die Kante 42 ausschwingend; zwischen
der gezeichneten Geschlossenstellung und einer gewissen, für das Einlaufen der Stäbe
ausreichenden Offenstellung bewegt. Sind die Handhebel So in die strichpunktiert
,gezeichnete Lage gestellt, so sind die Nasen 54 der Hebel 52 unter den Nasen 55
der Deckelrippen 45 herausgezogen. Die von den Nocken 49 der Steuerwelle 28 :erzeugten
Schwingbewegungen der Hübe147 erfolgen wiederum um die Welle 46, jedoch ohne daß
der Ofendecke14o angehoben wird. Dieser bleibt in der dargestellten Geschlossenstellung
liegen.' Die Anordnung ist so getroffen, daß, wenn ein Stab paus der Rinne I zum
Abgleiten über die Rutschfläche 6 freigegeben wird, der Ofendeckel4oeine kurzzeitige
öffnumgsbiewegung ausführt. Die zu :einem Ofen gehörigen Kupplungshebe132 und 5o
können selbstverständlich auch zwangsläufig miteinander verbunden werden, so daß
nur ein einziger Hebel zu schalten ist. Auch der zu jedem Ofen gehörige Anschlag
12 könnte in eine solche Kupplung mit einbezogen werden.