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Tragvorrichtung für Speisen- und Getränkebehälter, Gewehr- und Sprengmunition,
Nahkampfmittel u. dgl. Die Erfindung betrifft eine Tragvorrichtung für Speisen-
und Getränkebehälter, Gewehr- und Sprengmunition, Nahkampfmittel o. dgl. mit verstellbarem
Leibgurt und Schultergurten.
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An diese Tragvorrichtung «-erden durch ihre Verwendung bei der kämpfenden
Truppe eine Reihe von Anforderungen gestellt, die mit bekannten Mitteln nicht zu
erfüllen sind. Zunächst muß die Tragfähigkeit des Trägers voll ausgenutzt werden,
damit die Zahl der durch die Beförderung gefährdeten Träger möglichst beschränkt
bleibt. Aus diesem Grunde kommen nur Rückenlasten in Betracht, weil nur hierdurch
die Tragfähigkeit eines Menschen voll und ganz ausnutzungsfähig ist. Jede Rückenlast
unterliegt aber der Gefahr der Verschiebung im Verhältnis zum Körper des Trägers.
Diese Gefahr ist bei der kämpfenden Truppe besonders groß, weil der Träger sich
bei Beschuß plötzlich niederwerfen oder weil er sich dem Gelände, etwa durch Hinabspringen
in Granattrichter, anpassen muß. Hierbei wirken sich aber' bereits die Massenkräfte
des beförderten: Gutes erheblich aus. Befand sich der Träger im -Laufschritt und
muß er sich plötzlich hinwerfen, so besteht die Gefahr, daß die Massenträgheit des
beförderten Gutes zu einer Verschiebung der Rückenlast in. Richtung des Kopfes des
Trägers Anlaß gibt. Da bei Ausnutzung der Tragfähigkeit eines Menschen die Rückenlast
zur Abdeckung des gesamten Rückens führt, so daß die obere Begrenzung der Last mit
der Halsgegend zusammentrifft, besteht demgemäß die Gefahr, daß die Last
auf
den Kopf des Trägers auftrifft, und zwar gerade an der empfindlichen Schädelbasis.
Es entsteht daher die Aufgabe, die Last so festzulegen, daß derartige Gefährdungen
de Trägers auch bei den heftigsten und unvorhergesehensten Bewegungen nicht einzutr,-=
teil vermögen. Diese Aufgabe kann durch Anwendung des bisher stets gebräuchlicfien
Leibgurtes allein nicht gelöst «-erden. Denn hierzu bedarf der Leibgurt einer Anspannung,
die der Träger nicht ohne gesundlieitliehe Beschwerden und Störungen aushalten kann,
zumal der Leibgurt an Weichteile zur Anlage gebracht werden muß, die sich zur Aufnahme
derartig scharfer Spannungen nicht eignen. Die sich damit ergebenden Aufgaben werden
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der auf dein Rücken zu tragende sack- oder rohrförmige
Aufnahmebehälter in der Parallellage zum Rücken des Trägers außer durch den Leibgurt
durch mindestens einen weiteren, als Brustgurt nahe unterhalb der Achsel des Trägers
liegenden, unmittelbar den Aufnahmebehälter angreifenden Körpergurt gehalten ist
und der Leibgurt etwa in der Höhe des Bodens des Aufnahmebehälters verläuft. Durch
diese Anordnung wird zunächst eine Festlegung der Last an ihrem oberen und unteren
Ende erreicht, so daß Ouerbewegungen der Last im Verhältnis zum Körper des Trägers
ausgeschlossen sind. Vor allem aber wird jegliche Verschiebungsmöglichkeit der Last
in Richtung auf den Kopf des Trägers zu verhindert, weil die Arme des Trägers ein
Widerlager in bezug auf den Brustgurt bilden, so dali dieser formschlüssig in der
Richtung nach oben festgelegt ist.
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Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, neben dein Leibgurt Brustgurte
zur Anwendung zu bringen. In diesen Fällen handelt es sich aber nicht um Rückenlasten,
die trotz heftiger Bewegungen des Trägers in bezug auf diesen festgelegt werden
müßten, sondern um die Erfüllung der abweichenden Aufgabe, einen Behälter für Fahrscheine
so zu befestigen, daß die Lage der Fahrscheine unveränderlich festliegt, womit ihre
Auffindbarkeit gefühlsmäßig, ohne Zuhilfenahme des Augenscheins, erleichtert werden
soll.
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In weiterer Durchführung des Erfindungsgedankens sind an dem unteren
Rande des sack- oder rohrförmigen Behälters befestigte, unter den Achseln des Trägers
durchgeführte Diagonalgurte mit den Schultergurten in der Höhe der Schultergelenke
verbunden. Man erreicht dadurch eine Beseitigung der Querverschiebungen der Rückenlast
parallel zum Rücken des Trägers.
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Um die teilweise sehr schweren Behälter in einfachster Weise festlegen
zu können, sind die Schultergurte uni den sack- oder rohrförinigen Aufnahmebehälter
zweckmäßig nach Art eines nach oben offenen U herumgefiihrt und mit Zungen
verschnallbar, die in der Höhe des oberen Behälterrandes an rlen Schultergurten
befestigt sind, so daß die Schultergurte und die Zungen gemeinsam das in dein sack-
oder rohrförmigen Behälter enthaltene Gut sichern und vorspannen. Damit das in dein
sack- oder rohrförmigen Behälter enthaltene Gut diese Schultergurte und Z_nilgeil
nicht zu :ehr beansprucht, ist der sack-oder rohrförmige hellälter in der Lä ngsrichtung
vorteilhaft geschlitzt und die Schlitzbreite durch Verbindungsriemen ver- und einstellbar
ausgebildet. Auf diese N,\'eise können die Wandungen des Behälters, der etwa aus
Segeltuch bestehen kann. finit großer Vorspannung fest um das verpachte ! jut herumgezogen
werden, so daß dieses bereits durch die Reibung zwischen seiner Oberfläche und Elen
Behälterwandungen festgehalten wird. Aus dein gleichen Grunde ist es vorteilhaft,
die die oberen und unteren Behälterränder versteifenden Bänder der aufgeschlitzten
Ausbildung des Behälter, entsprechend zti teilen und die Bänderteile durch @-`erstellriemen,
die vorteilhaft unabhängig von den vorerwähnten Verstellrieinen für den Behälter
selbst angeordnet sind, Zur- und einstellbar auszubilden.
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Naturgeiniiß führt die erfinclungsgcmül@ erreichte Festlegung des
verpackten Gutes am Rücken des Trägers dazu, daß sich die Auswirkungen dieses Gutes
verstärkt geltend machen, wenn es derartige Einflüsse, beispiels#;%-eise durch hohe
oder niedrige Temperaturen der zu befördernden Speisen oder Getränke, auszuüben
vermag. Es besteht aber die Möglichkeit, diese Einflüsse «-eitest gehend auszuschalten,
wenn man den Rückenteil des Behälters doppelwandig ausbildet und in der so gebildeten
Tasche Wärineisolierungsmittel in Form von Asbestplatten anordlic t. In der gleichen
Weise läßt sich aber auch ein Rückenschutz für den Träger, beiin Form von Stahlblechen,
au<-bilden.
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Entsprechend der Ausbildun- cler gesamtenTragvorrichtung. vorzugsweise
aus Gurten. Riemen o. dgl. ergibt sich die -Notwendigkeit. eine gewisse Versteifung
derselben herbeizuführen, uni sie in unbenutztem Zustand leichter aufbewahren und
bei der Benutzung besser handhaben zu können. Aus diesem Grunde ist es zw;chnläfig,
den unteren Rand des rohrförmigen Behälters durch eine :tarrc Platte, beispielsweise
durch eine Aluminiump]atte, abzuschließen und diese Platte an den Schulterriemen
zu befestigen, vorzugsweise mit ihnen zu vernieten. In dein sack- oder rohrförmigen
Aufnahmebehälter selbst werden
zur Beförderung von -Speisen,
Getränken, Wasser, Brennstoff o. dgl. vorteilhaft nach Art von Milchkannen ausgebildete
Vorratskannen angeordnet, wobei sich insbesondere durch zwei nebeneinander angeordnete
Kannen der Hohlraum des sack- oder rohrförmigen Behälters völlig ausfüllen läßt,
ohne daß die Gefäße, was bei Verwendung einer einzigen Kanne geschehen würde, zu
weit nach hinten ausladen würden. Diese Vorratskannen können dabei den üblichen
Verschluß oder auch Schraubverschlüsse aufweisen, die einen Austritt des beförderten
Gutes völlig verhindern. Auf die gleiche Weise lassen sich beispielsweise Granaten
bis zu einem Kaliber von etwa 15 cm befördern. Der Behälter kann aber auch zur Aufnahme
aller anderen Mittel dienen, die von der kämpfenden Truppe aus Verpflegungs-oder
Nachschubgründen benötigt werden.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens,
und zwar gibt Abb, i eine Seitenansicht auf die Tragvorrichtung bei unverpackten
Vorratskannen wieder.
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Abb. 2 zeigt eine Vorderansicht auf die Tragvorrichtung in dem Zustand
nach Abb: i .. Abb.3 zeigt die Tragvorrichtung liegend im nicht benutzten Zustand
mit dem Blick auf die Bodenplatte.
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Abb. q. zeigt die Tragvorrichtung in der Benutzungslage von vorn gesehen.
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Abb. 5 zeigt die Rückenansicht. Abb.6 zeigt die Seitenansicht und
Abb.7 die Unteransicht im liegenden Zustand des Trägers.
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Abb. 8 zeigt eine Rückansicht auf den Behälter der Tragvorrichtung,
Abb. 9 eine Draufsicht auf die Tragvorrichtung, Abb. io eine Seitenansicht und Abb.
i i eine Unteransicht auf den Behälter bei in die Bodenebene ausgestreckten. Gurten.
In den Abbildungen bezeichnet a den Leibgurt mit Riemenschnalle, ä den unteren Gurt
um dien als Tragsack ausgebildeten Behälter 1a, b den Brustgurt mit Riemenschnalle,
c den oberen Gurt um den Behälter h, d den einen, e den anderen Schultergurt, f
-die obere Gegenschlaufe zum Anschluß an die Schultergurte d und e, die den Kannengriff
übergreifen, g die Bodenplatte, lt den bereits erwähnten, etwa aus Segeltuch bestehenden
Tragsack, T :die von dem Tragsack zum Rücken des Trägers zu gebildete Tasche, in
der eine Asbestplatte h oder auch eine Stahlplatte zum Schutze des Trägers vorgesehen
sein kann, L, m zwei Diagonalgurte, um Querverschiebungen der Tragvorrichtung
auszuschließen, it Verbindungsriemen, die zur Ver- und Einstellung eines Längsschlitzes
erforderlich -' sind, - der an der Rückseite des Behälters h vorgesehen ist,
uin den Behälterquerschnitt vergrößern oder verkleinern zu können, o Verstellriemen
für die den oberen und unteren Behälterrand versteifenden Gurte c, a', die der aufgeschlitzten
Ausbildung des Behälters lt. entsprechend geteilt sind, wiederum um den Behälterquerschnitt
verändern und auf diese Weise den Behälter lt fest an das verpackte Gut heranziehen
zu können, p den Rückenteil des Behälters und q zwei als zu beförderndes Gut gewählte
Kannen, die mit festen Verschlüssen versehen sind und in denen sich beispielsweise
Speisen, Getränke, Brennstoffe, Füllungen für Flammenwerfer o. dgl. befinden können.
An Stelle der Kannen können selbstverständlich Granaten, Nahkampfmittel oder andere
zu befördernde Gegenstände treten. In üblicher Vereise sind Aufhängehaken für zwei
Feldflaschen j- und für den Brotbeutel s vorgesehen.