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Schalthebel; Knöpfe, Griffe aus Kunstpreßstoff für Sehalter des Fernmeldewesens-Den
Hebel eines Kippschalters aus Isölierpreßstoff, z. B. Kunstharzpreßstoff, zu fertigen,
ist bekannt. Im Verhältnis zu seiner-Länge hat dieser Hebel einen großen Querschnitt.
Außerdem- liegt er in'- seinen Endstellungen so in der ihn umgebenden Schützkappe
verdeckt, däß ein Zubruchgehen desselben durch unsachgemäßes Handhaben oder infolge
eines Schlages nicht zu befürchten äst. Für. Schalthebel öder dergleichen Bedienungshandhaben,
welche die Ebexie des Schalttisches verhältnismäßig hoch überragen und dort einer
rauhen, allseitig stoßweisen Behandlung ausgesetzt sind, ist obiges Material wegen
seiner verhältnismäßig geringen Bruchfestigkeit vollkommen ungeeignet. Man. hat
daher schon versucht, derartig stark beanspruchte Apparathandhaben, aus mit Kunstharz
behandeltem Hartpapier herzustellen: -Aber auch diese Handhaben waren .den an sie
gestellten hohen Anforderungen nicht gewachsen, weshalb man immer wieder gezwungen
wanderartige Teile aus Metall herzustellen. Gemäß -der Erfindung wird nun eine höhe
mechanische Festigkeit der Schalterteile dadurch erreicht, daß diese aus mehreren
vorgeformten Formlingen gebildet sind, die aus geschichteten Phenolharzzellpreßstofflagen
bestehen und die unter Anwendung von Druck und Hitze ein einer Form zu einer Einheit
verbunden sind. Hierbei können bei der Vereinigung obengenannter Formlinge auch
Zwischenlagen aus imprägniertem Holz, Gewebe oder Metall zur Verwendung gelangen.
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Der Vorteil ;der erfindungsgemäßen Anordnung gegenüber dem Bekannten
wird darin erblickt, daß in der Maßnahme, die Schalthebel o. dgl. aus mehreren Formlingen
herzustellen, -eine höhere Festigkeit erreicht wird als bei aus einem. Stück, z.
B. Phenolharz S, durch Massepressung -hergestellten Teilen. Ferner ist nach der
Erfindung die Verwendung vorgeformter Formlinge, die sich in einfacher Weise maßgerecht
in den Abmessungen des gewünschten Teiles aus dünnen Zellpreßstofflagen herstellen
lassen, sehr günstig, weil bei -dem fertigen Teil das Fasermaterial,
welches
die Festigkeit `-besonders gewährleistet, bis an die Oberfläche der beanspruchten
Flächen und Kanten des Schalterteiles reicht.
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Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele eines gemäß der Erfindung
hergestellten Schalthebels.
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Fig. i zeigt den. fertiggeformten. Schalthebel im Schaubild.
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Fig. a zeigt die vorgeformten Lagen, die nach ihrer Verpressung einen
Schalthebel gemäß Fig. i ergeben, im Schaubild.
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Fig.3 bis 9 zeigen je einen Längsschnitt durch einen Teil eines Schalthebels,.
dessen einzelne Lagen aus verschiedenen Werkstoffen bestehen.
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Fig. io zeigt einen Teil eines Schalthebels mit besonders behandelter
Oberfläche.
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Fig. i i zeigt einen mit einer farbigen Kappe versehenen Schalthebel.
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Der Schalthebel i besteht aus mehreren Lagen a, die, z. B. aus Plattenmaterial
in gewünschter Form ausgeschnitten, gestanzt sind. Je nach dem Bedürfnis werden
mehrere dieser vorgeformten Lagen 2 unter Verwendung einer Phenölharzlösung - o.
dgl. unter Wärme und großem Druck (in Richtung der Pfeile in. Fig. 2) zu einer untrennbaren
Einhei.tmit llseitig vollkommenglatterFläche f; f'
vereinigt. Die einzelnen
Lagen oder Form-.linge 2' bestehen aus geschichtetem Phenolharzzellpreßstoff. Aus
diesem Werkstoff und in -dieser Zusammensetzung hergestellte Apparateeile -besitzen
eine bisher noch nicht erreichte Festigkeit gegen Schlag und Verschleiß. Ein derart
gefertigter Schalthebel könnte daher z. B. mit großem Vorteil an Stelle der bisher
in die Fernsprechtechnik üblichen Kippschalthebel aus Metall verwendet werden.
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Einen Schalthebel von etwa gleicher Festigkeit erhält man, indem Formlinge
2 in abwechselnden Lagen aus obengenanntem Material und aus Holz 3 mit Phenolharzimprägnierung
zu einer Einheit zusammengepreßt werden. Die Formlinge :2 können auch- aus geschichteten
Phenolharzzellpreß-Stoffen bestehen, in welchen vor der Verpressung Metallstaub
eingebettet wurde. Die Festigkeit der erfindungsgemäßen Schalthebel i kann durch
Zwischenlagen entsprechend vorgeformter 1Vletallgewebelagen 4 oder Metallblechlagen
5 eine Steigerung erfahren. Formlinge mit Metalleinlagen 4, 5 können die gleichen
oder auch nur einen Teil der Abmessungen - der Preßstoffarmlinge 2 besitzen. Im
letzteren Falle werden sie nur an Stellen eines gefährdeten Querschnittes zwischen
die Preßstofformlinge 2 eingefügt.
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In den Fig. q. bis 8 soll angedeutet werden, daß die Werkstoffe der
Formlinge 2 auch in verschiedener Schichtung zusammengesetzt sein können. Während
der Schalthebel i nach Fig. 3 nur aus miteinander vereinigten PhenoTharz-Preßistoffbahnc:n-Formlingen
a besteht, zeigt Fig. ¢ einen Schalthebel, der abwechselnd aus Lagen genannter Formlinge
2 und aus Formlingen aus Holz 3, die mit Phenolharz imprägniert sind, zusammengefügt
ist. Der Hebel in Fig.5 schließt zwischen den Zellstofformlingen 2 Formlinge 5 aus
Metallblech ein. Die Schichtung der Formlinge 2 und @5 in Fig. 6 .ist so vorgenommen,
daß die Metallformlinge 5 die Außenflächen des Schalthebels i bilden. Eine Schichtung
von Metall- 5, Holz- 3 und Zellstofformlingen 2 wird in Fig. 7 vorgeschlagen. Als
weiteres Beispiel zeigt die Fig.8 die Vereinigung von Metall- 5, Gewebe- 6 und Zellstofformlingen
a.
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Zur unterschiedlichen Kennzeichnung mehrerer nebeneinander auf einem
Bedienungsplatz angeordneter Schalter kann es erwünscht sein, die Schalthebel mit
voneinander abweichenden Farbtönen zu versehen (Fig.9 und io). In diesem Fall werden
farbig gehaltene Zellstofformlinge 7 oder solche mit ungefärbten Zellstofformlingen
2 zueiner Einheit in oben beschriebener. Weise zusammengefügt. Wenn erforderlich,
können die farbig abgesetzten Formlinge 8 in gewünschter Reihenfolge miteinander
verbunden werden. Für den gleichen Zweck kann man auch die farbig gepreßten Schalthebel
i ganz oder teilweise mit galvanisch erzeugten metallischen Überzügen verschiedener
Färbung g oder auch Flächenmuster io versehen.
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Eine unterschiedliche farbige Kennzeichnung des oben beschriebenen
Schalthebels i kann ferner so erfolgen (siehe Fig. i i), daß am freien Ende seines
Griffteiles ii ein Zapfen i2 oder eine Ausnehmung (nicht gezeigt) o. dgl. durch
spanabhebende Arbeitsvorgänge angeordnet wird. Das abgenommene Material wird dann
durch Aufspritzen einer farbigen Masse 13, z. B. Acetylcellulose, in einem gewünschten
Farbton ersetzt. Um der Masse am Zapfen i2 o. dgl. einen guten Halt zu geben, können
in ihm Durchgänge i4 angebracht werden. Das Aufspritzen der Masse auf den in beschriebener
Weise vorbereiteten Schalthebel erfolgt in einer Form unter Druck. Die Masse umgibt
den Zapfen 12 in Form einer farbigen Kappe 13.
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Die Erfindung ist nicht nur auf den beschriebenen Schalthebel beschränkt.
Aus dem geschichteten' Phenolharzzellpreßstoff lassen sich in dem gleichen Aufbau
mit demselben Vorteil auch Schalter, Knöpfe, Griffe, Abdeckplatte-i z. B. für die
verschiedensten Zwecke dien Fernsprechtechnik und dergleichen Apparatteile herstellen.