DE71360C

DE71360C - Schiffsschraube mit veränderbarer Ganghöhe

Info

Publication number: DE71360C
Application number: DENDAT71360D
Authority: DE
Original assignee: J. C. BULL in Erith, Middlesex, England
Anticipated expiration: 1913-04-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

Vorliegende Erfindung betrifft eine Schiffsschraube, deren Ganghöhe sich nach Bedarf auf einfache Weise dadurch ändern läfst, dafs die Flügel mittelst ihrer Wurzeln in kreisbogenförmig verlaufenden Nuthen am Umfang der Nabe verschoben werden können und dort durch kreisbogenförmige Keile festgehalten werden.

In beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 die Seitenansicht und Fig. 2 die Vorderansicht einer nach vorliegender Erfindung gebauten Schiffsschraube mit veränderbarer Ganghöhe dar, während Fig. 3 einen Schnitt durch einen Flügel und einen Theil der Nabe zeigt.

Die bis jetzt an Schiffsschrauben getroffenen Einrichtungen zur Aenderung der Ganghöhe bei Bedarf sind alle mehr oder weniger mit Nachtheilen behaftet.

Bei einer der gegenwärtig gebräuchlichsten Einrichtungen besitzen die von der Nabe abnehmbar angeordneten Flügel an ihrer Wurzel einen kreisförmigen Flantsch, der am Rand mit Löchern versehen ist, welche zur Aufnahme von den Flantsch mit der Nabe verbindenden Schraubenbolzen dienen. Diese Löcher sind concentrisch zur Achse der Flügel länglich gestaltet, so dafs eine entsprechende Drehung der letzteren um ihre Achse und dadurch eine Aenderung der Ganghöhe ermöglicht wird.

Die Mängel dieser erwähnten Einrichtung bestehen darin, dafs 1. die Flügel an ihrer Befestigungsstelle einen zu grofsen Querschnitt erfordern, um sie widerstandsfähig zu machen, 2. die Nabe zu grofs ausfällt, 3. die Flügel infolge der eigenartigen Gestalt ihrer Wurzeln oder Befestigungsstellen nicht geschmiedet werden können, also bei solchen Schiffen, wie z. B. bei Torpedobooten, die eine grofse Fahrgeschwindigkeit haben müssen, nicht verwendbar sind.

Bei denjenigen Schiffsschrauben, welche geschmiedete Flügel besitzen, bei welchen der Querschnitt an der Wurzel theoretisch richtiger ist als bei gegossenen Flügeln, sind die Wurzeln meistentheils gerade. Letztere werden in die Nabe eingepafst und mittelst Keile daran befestigt. Es ist aber einleuchtend, dafs bei solchermafsen hergestellten und befestigten Flügeln eine Aenderung der Ganghöhe, wenn nicht gerade unmöglich gemacht, so doch mit Schwierigkeiten und grofsen Kosten verknüpft ist.

Nach der vorliegenden Erfindung werden nun diese Schwierigkeiten dadurch beseitigt, dafs die Nabe α der Schiffsschraube mit kreisbogenförmig verlaufenden Nuthen b versehen wird, innerhalb deren die Flügel c mittelst ihrer den Nuthen angepafsten Wurzeln vor- oder rückwärts verschiebbar angeordnet sind, während sie durch passende kreisbogenförmig gestaltete Keile d in ihrer jeweiligen Lage festgehalten werden. Zwecks Sicherung dieser Befestigung ist an der Wurzel jedes Flügels mittelst Schraubenbolzen e und Muttern eine Platte f befestigt, welche sich mit ihrem überstehenden Ende quer vor den Keil d legt und somit ein Zurückgehen des Keiles unter allen Umständen verhindert. Die Flügel können aufserdem noch durch weitere Mittel befestigt werden, jedoch genügt die beschriebene Befestigungsweise vollkommen. Soll nun die Ganghöhe einer solchen Schiffsschraube ge-

Claims

ändert werden, so werden zunächst die Platten^/ . losgenommen, dann die Keile d losgeschlagen und ,schliefslich die Flügel durch entsprechende Verschiebung längs der kreisbogenförmigen Nuthen b in die gewünschte Lage gebracht, worauf wieder die Befestigung mittelst der Keile und die Sicherung der letzteren durch die Platten f bewirkt wird.

In der Zeichnung besitzt die Nabe eine runde Form; sie kann aber selbstverständlich auch eine beliebig andere Form haben.

Die Vortheile dieser Schiffsschraube bestehen darin, dafs i. die Ganghöhe ganz nach Wunsch und mit der gröfsten Genauigkeit innerhalb der praktisch verwerthbaren Grenzen durch einfache Mittel verändert werden kann; 2. die Flügel alle anerkannten Vorzüge ungeflachter Flügel in sich vereinigen, indem sie bis zum Umfang der Nabe eine theoretisch vollkommen richtige Form besitzen; 3. die Flügel leicht geschmiedet werden können und daher bei verhältnifsmäfsig kleinem Querschnitt eine grofse Widerstandsfähigkeit besitzen.

Pateντ-Anspruch:

Eine Schiffsschraube mit veränderbarer Ganghöhe, welche dadurch gekennzeichnet ist, dafs die Flügel mit kreisbogenförmig und keilförmig gestalteten Wurzeln in am Umfang der Nabe angeordneten kreisbogenförmigen Nuthen (b) verschiebbar angebracht und durch ebenfalls kreisbogenförmig gestaltete Keile (d) in der gewünschten Lage festgehalten werden, wobei jede Verschiebung der Keile durch Platten ff) verhindert wird, welche an den Wurzeln der Flügel befestigt sind und sich mit ihrem überstehenden. Theil quer vor den Keil legen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.