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Verfahren zur Dockung von Stanzstempeln Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf die Herstellung von Stempeln, die in Zusammenwirkung mit geeigneten
Matrizen dazu dienen, um in dünne Folien feine Löscher zu stanzen; insbesondere
sind sie von Vorteil zum Stanzen von Abtastlöchern in Abtastscheiben, wie sie beim
Fernsehen u. dgl. gebraucht werden.
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Die Abtastlöcher einer Nipkowscheibe sind außerordentlich - klein,
haben z. B. einen Durchmesser von 0,03 mm. Die Löcher sind oft rund, können
aber auch eine andere Form ,erhalten. Es ist erforderlich, daß erstens ,ein solcher
Stempel aus hartem Material besteht, so daß die Kanten der durchgestanzten Fläche
sehr genau definiert sind, daß zweitens die Seiten des Stempels an den Kanten zylindrisch
sind und daß drittens der Querschnitt dieses Zylinders die genau vorgeschriebene
Fläche und Form besitzt.
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Bisher wurden solche Stempel in der Weise hergestellt, daß das Ende
einer Nadel von Stahl o. dgl. zugeschliffen wurde, bis die, gewünschte Form und
Größe erreicht war. Dieses Verfahren ist jedoch sehr umständlich, besonders bei
ganz feinen Stempeln. Es ist auch bekanmnt, Stempel mechanisch. in ein stärkeres
Stück (Docke) einzusetzen; hier macht sich der Mangel einer steifen Verbindung zwischen
Docke und Stempel nachteilig bemerkbar. Eine weit einfachere Lösung bildet das Verfahren
nach der Erfindung.
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Es wird -danach ein Draht von geeignetem Stoff, insbesondere Wolfram,
und dem gewünschten Querschnitt in einen anderen Stoff, insbesondere ein Metall;
eingebettet,
indem der zweite Stoff um das Drahtende herum gegosisen
oder galvanisch niedergeschlagen wird. Der so ,entstandene Block wird durch Schleifen
o. dgl. so bearbeite@,si daß eine glatte Oberfläche senkrecht zti#i.@ir Drahtende
.entsteht, wodurch der Draht selbst; .. also das Ende des zukünftigen Stempels,:
glatt und scharfrandig wird. Hierauf wird. der Einbettungsstoff z. B. durch Ätzen
auf eine so geringe Tiefe entfernt, d.aß das nunmehr freistehende Drahtende die
gewünschte Länge (von höchstens drei bis vier Drahtdurchmessern) hat.
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Als Material zum Einbetten kann Kupfer dienen, wenn der Draht aus
Wolfram besteht. Wenn die Einbettung galvanisch erfolgt, ist es vorteilhaft, zuerst
einen geringen Strom für den inneren Teil des Materials anzuwenden und dann für
den äußeren Teil :etwas stärkeren Strom. Dadurch wird beim Wegätzen der äußere Teil
in stärkerem Maße angegriffen als der innere Teil, und es entsteht für den den Stempel
tragenden Körper eine strebepfeilerähnliche Form. Eine solche Form ist für den Kopf
des Stempels dann von Vorteil, wenn der Stempel sich während des Stanzens beispielsweise
in einem Fenster befindet, wie es bei der Herstellung von Abtastscheiben anzuwenden
üblich ist.
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Der so hergestellte Block, welcher den Draht in sich trägt, kann von
einem zweiten Block, welcher aus dem gleichen oder ähnlichen Material wie der erste
Block besteht, umgeben und getragen werden. Ein Ende .dieses Blocks wird abgetragen,
um eine glatte Oberfläche zu bilden, welche nunmehr die Enden des ersten und zweiten
Blockes und des Drahtes trägt. Das Abtragen wird vorzugsweise derart vorgenommen,
daß die Endfläche des Drahtes bei der Herstellung eben oder konkav wird. Auch die
Herstellung einer konvexen Oberfläche ist möglich, jedoch soll die Ebene oder die
Tangente, welche an der Spitze der konvexen oder der konkaven Fläche liegt, mindestens
angenähert rechtwinklig zum Drahtende sein. Die Form der weiteren Umgebung ist nicht
wesentlich.
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Die Entfernung des Einbettungsstoffes kann, wie gesagt, durch Abätzen
erfolgen, aber auch elektrolytisch oder mechanisch. Alsdann kann das den Stempel
umgebende Material in eine irgendwie gewünschte Form gebracht werden, beispielsweise
durch Drehen auf einer Uhrmacherdrehbank. Falls die letz-
tere Arbeit vor
dem Abätzen vorgenommen wird, entsteht außerdem der Vorteil, daß der Ätzprozeß wesentlich
verkürzt wird.
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Im nachfolgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, wobei auf die Abb. i, 2 und 3 Bezug
genommen wird, welche einander folgende Stufen des Herstellungsganges darstellen.
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In Abb. i ist i ein Wolfraindraht von #z3 =@3. 0,035 mm im Durchmesser.
Eiur erster Belag 2 von Kupfer, dessen äußerer Durchmesser ungefähr o,25 mm beträgt,
wurde mit schwachem Strom auf diesen Draht elektrolytisch aufgebracht, und dann
ei äußerer Belag 3 von Kupfer, dessen Durchmesser ungefähr i mm beträgt, mit einem
stärkeren Strom. Nach Abb.2 sind vier Körper nach Abb. i zueinander parallel an
den Ecken eines Rechtecks in .einen Kupferblock 5 eingesetzt worden, so daß sie
gleichzeitig bearbeitet werden können. Sie werden durch einen Kitt 4. in ihrer Lage
festgehalten. Die Oberfläche 6 ist plan geschliffen worden. In Abb.3 ist alsdann
die Oberfläche jedes einzelnen Körpers in Salpetersäure geätzt worden, so daß das
Ende des Drahtes i ungefähr o, 12 mm aus dein ihn umgebenden Material 2 hervorsteht,
welches seinerseits o,2 mm über den äußeren Belag 3 hervorsteht. Der Teil 8 des
Stempels ist abgedreht, so daß er sich mit einem Winkel von io bis 12- verjüngt.
Der Durchmesser des äußeren Kupferkörpers 3 mag dort, wo der Block 2 aus ihm herausragt,
ungefähr o,5 mm betragen. Die Erfindung ist nicht begrenzt auf die Herstellung von
kreisförmigen Stempeln, aber sie kann überall dort gebraucht werden, wo man Drähte
besitzt, welche den Querschnitt haben, der der Form und Größe des gewünschten Loches
entspricht.
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Die Erfindung ist ferner nicht beschränkt auf Stempel, welche zur
Herstellung von Nipkowscheiben dienen, sondern sie ist überall von Vorteil, wo ähnliche
Aufgaben vorliegen.