DE711505C - Regelverfahren fuer stetig arbeitende Mischanlagen - Google Patents

Description

• Regelverfahren für stetig arbeitende Mischanlagen Bei Großbaustellen, bei denen es sich darum handelt, große Mengen Beton unter auf längere Zeit gleichbleibenden Verhältnissen herzustellen, beispielsweise bei Talsperren, Autobahnen usw., verwendet man mit außerordentlichem technischem und'wirtschaftlichem Vorteil Mischanlagen, die den Beton in ununterbrochenem Betrieb (Sbetigmischer) erzeugen. Derartige Anlagen zeichnen sich hauptsächlich durch geringen Kraftbedarf, ,große Abmeßgenauigkeit für die Zusammensetzung des Mischgutes und höhere Betonfestigkeiten aus. Im einzelnen setzen sie sich aus dem eigentlichen Stetigmischer, den Silos für die verschiedenen Körnungen und einer Reihe von Abmeß- und Transportbändern zusammen.
• Erfahrungsgemäß ergeben sich auf der Baustelle häufig Schwierigkeiten dadurch, daß die Anlieferung des Betons durch die Mischanlage nicht in übereinstimmung mit den übrigen Arbeiten steht. Der Vorzug der Anlage, eben ihre Stetigkeit, wird zum Nachteil, wenn die Betonierungsarbeiten nicht zum Stillstand kommen, so daß auch die Mischanlage abgestellt werden könnte, sondern wenn vielmehr der Baustoff nur in geringerer oder sogar stark wechselnder Menge angefordert wird.
• Andererseits bringt auch die Abstellung der Mischanlage Schwierigkeiten insofern mitsich, ,als die Lieferung von gemischtem Beton nicht allmählich gedrosselt, sondern nur durch plötzliche Stillsetzung der Abmeß- und Transport-Bänder unterbunden werden kann. Wird die Mischanlage nach Beendigung eines Betonierungsabschnittes stillgesetzt, so ist die in diesem Augenblick im Mischer befindliche Betonmenge verloren, da sie ohne Verwendung ausgetragen werden muß. Andererseits ist bei einer als rechtzeitig geschätzten Abstellung der Bänder zu befürchten, daß das im Mischer vorhandene Material doch nicht ausreicht, so daß die gefürchteten Arbeitsfugen, deren Vermeidung einer der Hauptvorteile des Stetigmischers ist, eintreten.
• Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile durch ein einfaches Regelverfahren, daß eine bequeme Anpassung der Mischerleistung an den ,augenblicklichen Betonbedarf während des Betriebes gestattet.
• Die Abbildung zeigt ein Schema einer stctig arbeitenden Mischanlage im Aufriß. Hierbei bedeutet i den eigentlichen Stetigmischer, z ein Transportband, 3 verschiedene Abmeßbänder und 4 die Silos für verschiedene Körnungen.
• Die Regelung der Mis.cherleistung wird nun nicht dadurch erzielt, daß etwa die Umdrehungszahl des Mischers geändert wird. Auf diese Weise könnte zwar eine Regelung der in der Zeiteinheit ausgetragenen Menge erreicht werden, jedoch wäre bei diesem Verfahrenkeinegenügende und s.tetsgleichmäßige Mischung, eine grundsätzliche Forderung, gewährleistet. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird vielmehr die Umdrehungszahl des :Mischers ohne Rücksicht auf die jeweils gewünschte Leistung konstant gehalten, so da`: eine gleichmäßige Mischung unabhäng1.- Voll der zu verarbeitenden Betonmenge gesichert ist. Statt dessen wird dieUmdrehungszahl de:-gemeinsamen Antriebshelle 5 so geregelt, daß die durch das Transportband 2 in den Mischer gelangende Materialmenge dem augenblicklichen Betonbedarf entspricht.
• Die mengenmäßigen Anteile der einzelnen Körnungen bleiben von dieser Regelung unberührt, da sich eine Verringerung bzw. Erhöhung der Drehzahl der Welle 5 gleichmäßig auf die beispielsweise über Reibräder angtriebenen Abmeßbänder 3 auswirkt. Eine beliebige Änderung der mengenmäßigen Anteile ist andererseits nach wie vor durch einfaches Verschieben der kleinen Reibräder 6 auf der Welle 5 möglich.
• Soll die Mischanlage, etwa am Ende einer Schicht, stillgesetzt werden, so wird ihre Leistung in der beschriebenen Wise allmählich bis auf Null vermindert. Dadurch werden verlorene Materialmengen ebenso wie unerwarteter Mangel sicher vermieden und somit Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage erhöht.
• Das Regelverfahren nach vorliegender Erfindung gestattet ferner die Anpassung des Stetigmischers an vorübergehende, meist sehr plötzlich eintretende Betriebsstörungen. Kann z. B. aus irgendeinem unvorhergesehenen Grunde kein Beton mehr abgenommen werden, so wird die Leistung der Bänder nicht allmählich herabgesetzt, sondern die Bänder werden sofort abgestellt. Gleichzeitig wird selbsttätig die Drehrichtung des Mischers umgekehrt, so daß die Mischflügel der Austragung von Material entgegenarbeiten. Damit ist die Lieferung von Beton einerseits sofort unterbunden; andererseits bleibt aber das im Mischer befindliche Gut in Bewegung, so daß es unmittelbar nach Behebung der Störung wieder zur Verfügung steht.
• Die Erfindung vereinigt damit folgende Vorteile 1. große Leistung der Mischanlage durch ununterbrochene Arbeitsweise, 2. sorgfältige Zusammensetzung und Mischung des Betons, unabhängig von der jeweils geforderten Leistung, 3. bequeme und betriebssichere Leistungsregulierung während des Betriebes, ,1. gleichmäßige Auswirkung der Regelung auf alle Materialkomponenten, 5. sofortige Unterbrechung der Betonlieferung ohne Materialverlust, 6. sofortige Betonlieferung bei Wiedereinschaltung.

Claims (2)

1. l1:\'Cli11'ANSYRÜClii3: 1. Verfahren für die Regelung der Leistung .an fertig gemischtem Gut stetig arbeitender :Mischanlagen für Betongemische oder ähnliche Baustoffe, bei denen die Gutzufuhrmenge aus verschiedenen und räumlich getrennten Bestandteilen zusammengeführt wird ohne Änderung des verhältnismäßigen Anteils der Komponenten, dadurch gekennzeichnet, dal3 man den Zufluß sämtlicher Komponenten, insbesondere die Arbeitsgeschwindigkeit der Abmeßvorrichtungen, die von einer gemeinsamen Kraftquelle angetriehen sein können, gleichzeitig und unabhängig von der Drehzahl des Mischers ändert.
2. 2. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß die Umdrehungszahl der Antriebswelle, welche in bekannter Weise unter Vermittlung von Reibrädern und anderen Kraftübertragungsmitteln die die einzelnen Mischungsbestandteile zuführenden Abmeß- und Fördermittel antreibt, unabhängig von der Drehzahl des Mischers geändert wird.