DE710780C - Querschnittprofilform von Tragfluegeln - Google Patents

Description

• Querschnittprofilform von -Tragflügeln Es sind verschiedene Verfahren zur Verringerung der Oberflächenreibung bekanntgeworden. So kann man durch künstliches Verdicken der turbulenten Reibungsschicht die Schubspannungen herabsetzen und dadurch den Oberflächen-,v2derstand verringern. Der Nachteil dieser Anordnung ist der, daß man, um den Effekt zu erreichen, die Ausblasegeschwindigkeit für die Luftmenge, die man zur künstlichen Verdickung der Reibungsschicht braucht, sehr genau dosieren muß. Ein weiteres Verfahren betrifft die Erzeugung von Querströmungen am Flügel, das eine besondere Ausführung dadurch erhält, daß man den Tragflügel gewellt ausbildet. Der Nachteil dieser Anordnung ist, daß der Flügel verhältnismäßig schwer herzustellen ist.
• Demgegenüber wird nun erfindungsgemäß eine Profilform angewandt, die durch die Vereinigung zweier bekannter Merkmale gekennzeichnet ist, und zwar erstens durch Rückverlagerung der größten Dicke bis in das letzte Drittel der Flügeltiefe, und zweitens, daß das verhältnismäßig stumpfe Hinterende mit an sich bekannten, die Strömung beeinflussenden Mitteln versehen wird, wie beispielsweise leichtes Absaugen oder Ausblasen der Grenzschicht .oder Verwendung von Nachstromschrauben. Dadurch wird erreicht, daß das Profil über den größten Teil seiner Tiefe in einer beschleunigten Strömung liegt. Dies bewirkt, wenn im übrigen Störungsquellen ausgeschaltet sind, ein Aufrechterhalten der laminaren Grenzschicht über den größten Teil seiner Tiefe. Die laminare Grenzschicht hat bekanntlich eine geringere Reibungsschubspannung als die turbulente Grenzschicht. Es handelt sich nun nur darum, den im hinteren Teil erhöhten Druckwiderstand des Profils entsprechend herabzusetzen. Die Wirkung des im hinteren Teil auf einer kurzen Strecke der Profiltiefe erfolgenden Druckanstieges und der damit notwendigerweise verzögerten Strömung kann in an sich bekannter Weise vorteilhaft durch verschiedene Maßregeln herabgesetzt werden, von denen beispielsweise Grenzschichtabsaugung, Ausblasen oder die Verwendung von Nachstromschrauben erwghnt sein mag.
• Es sind zwar Formen von Stromlinienkörpern bekannt, die ihre größte Dicke im 1,etzten Drittel des Körpers haben. Dabei handelt es sich jedoch entweder nicht um Tragflügel, sondern um rotationssymmetrische Körper oder um Tragflügel mit stufenförmiger Oberfläche, während zur Erzielung einer laminaren Reibungsschicht gerade eine glatte Oberfläche notwendig ist. Schließlich sind Profilformen bei Überschallgeschwindigkeit bekanntgeworden, die vorn zugeschärft sind und bei denen die größte Dicke nach hinten verlagert ist. Der Tragflügel der vorliegenden Erfindung soll jedoch im Unterschallgebiet arbeiten und muß deshalb vorn einen endlichen Nasenradius haben, da an einer scharfen Kante die Strömung abreißen würde und sich damit der Widerstand ganz erheblich erhöhen würde.
• Der Gegenstand der Erfindung ist in der Abbildung beispielsweise dargestellt. Die Anströmrichtung des Profils ist mit einem Pfeil gekennzeichnet. Im Gegensatz zu den Profilen, die für Verringerung des Druckwiderstandes am günstigsten sind, hat dieses für Herabsetzung der Oberflächenreibung vorteilhafte Profil., wie schon oben erwähnt, an der Flügelnase einen kleinen, aber endlichen Nasenradius und nimmt in seiner Dicke allmählich bis beispielsweise zum letzten Drittel der Flügeltiefe zu, um dann verhältnismäßig stumpf zu enden. An dem stumpfen Ende sind beispielsweise Absaugeöfnungen angebracht, die zu einem Gebläse führen. Zur Erläuterung der Wirkungsweise sind dic örtlichen. Geschwindigkeiten, die durch die Anströmgeschwindigkeit dimensionslos gemacht sind, über der Profiltiefe aufgetragen. An dem vorderen Staupunkt hat die Geschwindigkeit den Wert Null, steigt dann bis etwa zur Stelle größter Profildicke und nimmt bis-zum hinteren Staupunkt wieder entsprechend ab.
• Der besondere Vorteil der Erfindung gegenüber den oben angegebenen Maßnahmen ist der, daß die Verlegung der größten Profildicke nach hinten eine ,einfache bauliche Maßregel darstellt, die nur die Herstellung :eines dicken Profils verlangt. Dabei hat die Profilform alle Vorteile, die -ein dicker Flügel aus konstruktiven Gründen aufweist.

Claims (1)

1. PATENTA?`SPRL?CH: Querschnittprofil.form von Tragflügeln mit glatter Oberfläche für Geschwindigkeiten unterhalb der Schallgeschwindigkeit, gekennzeichnet durch die Vereinigung zweier Merkmale, erstens, daß ihre Dicke von der Nase bis in das letzte Drittel der Tiefe zunimmt, und zweitens, daß das durch die Rückverlegung der größten Dicke verhältnismäßig stumpfe Hinterende mit an sich bekannten, die Strömung beeinflussenden Mitteln versehen wird, beispielsweise einer leichten Absaugung der Grenzschicht, Ausblasung oder Verwendung von Nachstromschrauben.