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Mit Sand o. dgl. angefüllte Kastenblende zum Abdecken von Keller-,
Gebäudefenstern usw. für Luftschutzzwecke Die Erfindung bezieht sich auf eine mit
Sand o. dgl. angefüllte Kastenblende zum Ab-
decken von Keller-, Gebäudefenstern,
Luken o. dgl.
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Der Schutz von Mensch und Material gegen die Folgen von Fliegerangriffen,
Granatbeschuß o. dgl. ist ein überaus wichtiges Erfordernis in Kriegszeiten. Die
Vorsorge für diesen Schutz ist auch in Friedenszeiten erforderlich. Eine besondere
Rolle spielen dabei die Schutzräume in Wohnhäusern und Fahrikgebäuden. Erfahrungsgemäß
läßt die Sicherung gerade dieser Schutzräume gegen die Auswirkungen explodierender
Bomben und Granaten noch viel zu wünschen übrig. In den meisten Fällen werden die
Fenster von solchen Luftschutzräumen, die häufig auch zur Lagerung von Lebensmitteln
usw. dienen, lediglich durch aufgestapelte Sandsäcke oder Lattenverschläge geschützt.
Diese Art des Schutzes ist mit dem großen Nachteil verbunden, daß die betreffenden
Fenster ständig verschlossen bleiben müssen, so daß auch in Zeiten, in denen der
betreffende Raum nicht luftschutzmäßig benutzt wird, kein Licht in den Raum eindringt
und auch leine Belüftung nicht möglich ist. Ein solcher Raum wird für die Lagerung
von Lebensmitteln nahezu unbrauchbar. Außerdem ist die Haltbarkeit derartiger behelfsmäßiger
Schutzvotrichttuigen nur eine sehr beschränkte. Die Säcke faulen unter dem Einfluß,
von Feuchtigkeit rasch durch. Abgesehen von der Unansehnlichkeit derartiger Schutzvorrichtungen
bilden
sie weiterhin auch sehr häufig ein störendes Verkehrshindernis,
da derartige Sandsackstapel meistens sehr weit nach der Straße hin ausladen.
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Zwecl,mälMger sind schon Kästen, die mit Sand gefüllt sind. Diese
Kästen sind aber fest eingebaut, so daß es nicht möglich ist, die durch sie geschützten
Fenster leicht und bequem frei zu machen. Solche Kästen lassen sich auch zum Schutz
von höher lie-enden 12 Fenstern nicht verwenden.
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Nach der Erfindung sind alle die erwähnten Mängel dadurch behoben,
daß die mit Sand o. dgl. gefüllte Kastenblende auf Rollen an einer in Form einer
Laufschiene ausgebildeten Führungseinrichtung in die und aus der Schutzlage
Z, verfahibar eingerichtet ist. Auf diese Weise ist erreicht, daf# der Schutzkasten
ohne ins Gewicht fallende Mühe in seine Schutzlage verfahren und nach Beendigung
der Gefahr ebenso leicht wieder in seine Bereitschaftslage gebracht werdenkann,
in der das vorher geschützte Fenster völlig frei ist. Es kann daher Licht und Luft
in den Raum dringen, der dadurch auch für andere Zwecke, insbesondere auch für die
L ag gerung von Lebensmitteln, verwendbar ist.
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Das Vorschieben des Schutzkastens vor das Fenster kann von innen aus
dem Raum heraus erfolgen, so daß es nicht notwendig ist, bei Fliegergefahr zwecks
Vorschiebens der Schutzkästen das Haus zu verlassen. Die Schutzkörper können ein
gefälliges Aussehen erhalten. Dadurch, daß sie immer nur während der Zeit der Gefahr
vor den Fenstern liegen, werden auch die Fenster selbst nicht in Mitleidenschaft
,gezogen, - wie es bei längerer Einwirkung von Sandsackbarrikaden unausbleiblich
ist.
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Eine weitere Verbesserung ist nach der Erfindung dadurch erreicht,
daß, die Kastenblende in den Endstellungen mit Hilfe von Sperreinrichtungen gesichert
ist. Diese Maßnahme ist besonders dann von Vorteil, wenn Eile geboten
- ist; es fällt das sonst notwendige richtige Einstellen des Schutzkastens
vor dem Fenster weg.
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Eine besonders praktische Ausgestaltung hat die Erfindung dadurch
erfahren, daß die zweckmäßig zur Horizontalen geneigte Laufschiene mit Hilfe von
Schrauben o.dgl. in Gewindebuchsen festziehbar eingerichtet ist, die in der Gebäudewand
befestigt sind. Dadurch ist der Schutzkasten ganz unabhängig von der Bodenhöhe der
Fenster. Es können in gleicher Weise Fenster im Erdgeschoß wie auch Etagenfenster
geschützt werden. Dabei erleichtert die schräge Lage der Führungsschiene zur Horizontalen
das Vorschieben der Schutzkästen vor die Fenster im Augenblick der Gefahr. Ein leichter
Fingerdruck genügt, um die Bewegung des Schutzkastens auszulösen, danach stellt
er sich selbsttätig in die richtige Schutzlage ein.
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-1\Ian hat auch schon auf Rollen fahrbare .#-#Schutzwände vorgeschlagen;
diese fahrbaren #'cliutzu-ände bestehen aber aus vollen Eisenwänden, die, wenn sie
einigermaßen -,virksam sein sollen, einen erheblichen Materialbedarf erfordern und
dann trotzdem die durch einen mit Sand gefüllten Kasten gewährleistete Schutzwirkung
nicht bieten können, Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung mit
einer Abwandlung als Beispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt in schematischer Darstellung die Schutzvorrichtung in
der Betriebslage. Fig. 2 veranschaulicht die Schutzvorrichtung in der Außerbetriebslage.
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Fig. 3 ist in größerem Maßstabe ein Querschnitt durch die Schutzvorrichtung.
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Fig. 4 zeigt eine andere Befestigungsvorrichtung für die Laufschiene
im Schnitt. Fig. 5 veranschaulicht die Befestigungsvorrichtung nach Fig.
4 von vorn gesehen.
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Die Schutzvorrichtun- besteht aus einer Laufschiene i und Sandkästen
2. Die Lauf -
schiene i ist mit Hilfe von- Schrauben 3 unter Zwischenschaltung
von Abstandstücken4 in Gewindebuchsen 5 befestigt, die in dem Mauerwerk des
Gebäudes verankert sind. Die Sandkästen 2 bestehen zweckmäßig aus Blech. Die Höhe
und Breite dieser Sandkästen ist so bemessen, daß der Kasten in der Ge-
brauchslage
allseitig über das abzudeckende Fenster herausragt. An den Seitenwänden der KäSten2
sind Laschen6 befestigt, die Rollen7 tragen. Mit diesen Rollen hängen die Kästen
2 auf der Schiene i, auf der sie von Hand hin und her verschiebbar sind.
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Bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Abwandlung der Befestigungsvorrichtung
für die Laufschiene i ist in die Gebäudewand eine Anzahl von Ankerkörpern
8 eingelassen, die aus Guß bestehen können. Diese Ankerkörper haben an der
Vorderseite einen Schlitz 9 und an der hinteren Seite einen breiteren Hohlraum
io. In den Schlitz 9 kann eine Kopfschraube i i eingeführt -,verden, deren
Kopf sich nach dem Drehen der Schraube an Schultern 12 des Gußkörpers
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anlegen kann. Ein Vierkant 13 verhindert ein Verdrehen der Schraube
i i beim Aufschrauben der Befestigungsmutter.
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Bei Ankündigung einer Gefahr, z. B. beim Ertönen der Luftschutzsirenen,
werden die Sandkästen 2 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Lage in die Lage nach Fig.
i verschoben, -was innerhalb kürzester Zeit von Hand geschehen kann. Die Kästen2
decken dann die Fenster ausreichend ab. Nach Beendigung der Gefahr können die Kästen
ebenso
leicht wieder in die in Fig. 2 dargestellte Bereitschaftslage
geschoben werden, so daß dann die Fenster für den normalen G#ebrauchszweck wieder
zur Verfügung steh-en.
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In Friedenszeiten kann die ganze Schutzvorrichtung durch Lösen der
Schraube113 abgenommen und im Keller selbst aufbewahrt werden. Die Gewindebuchsen5
lassen sich leicht verstopfen und übermalen, so daß keine sichtbaren Reste der Schutzvorrichtung
an dein Gebäude verbleiben.
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, Die Querschnittsform der Kästen läßt sich leicht an jede
Wandform anpassen, so daß auch bei nicht glattem Verlauf der Gebäudewand ein hinreichend
dichter Abschluß der abzudeckenden Fenster erreicht werden kann. Die Kästen 2 können
auch aus einem anderen Baustoff als Blech, so z. B. aus Holz, hergestellt sein.
-Indessen dürfte dem Blechbehälter der Vorzug zu geben sein, da er eine längere
Lebensdauer hat.
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Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann die Schiene
i auch zur Horizontalen geneigt sein, so daß die Sandkästen -- nach Lösung
einer Sperrvorrichtung selbsttätig in ihre in Tig. i dargestellte Gebrauchslage
laufen. Auch bei horizontalem Verlauf der Schiene i können Sperrvorrichtungen vorgesehen
sein, die die Sandkästen 2 einerseits in ihrer Gebrauchslage und andererseits in
ihrer Bereitschaftslage sichern.