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Vorrichtung zum Laden und Entladen von zur Aufnahme von Schwelkoksformkästen
bestimmten Jocherz Nach dem Hauptpatent 710 161 ist eine Vorrichtung zum
Verschwelen von Steinkohle in beweglichen Schwelkästen geschützt, bei welcher die
in den Ofen gebrachten Schwelgefäße in ruhendem Zustande ausgeschwelt, dann nach
Ausbringen ,aus dem Ofen in Wärmeaustausch mit frisch beschickten kalten Schwelgefäßen
gebracht werden. Ein; dort dargestellte Anordnung besteht darin, daß die ausgeschwelten
heißen Schwelgefäße und die frisch beschickten kalten Schwelgefäße vermittels einer
endlosen Kette durch eine Vorwärmkammer derart hindurchgezogen werden, daß in dieser
Kammer der Wärmeaustausch vor sich geht. Die vorliegende Erfindung besteht nun in
einer weiteren Ausgestaltung dieser Einrichtung für solche Schwelgefäße, die als
Joche zur Aufnahme einzelner Schwelkästen gestaltet sind. Sie besteht darin, daß
dieselbe endlose Kette zur Vorbeiführung der Joche an der Entlade-und Ladestelle
verwendet wird, derart,. daß zu derselben Zeit das aufwärts geförderte Joch von
einem Kasten entladen wird, während das abwärts geförderte Joch mit einem vom Koks
entleerten und mit Feinkohle frisch beschickten Kasten beladen wird.
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Zwar ist an sich schon die absatzweise Entladung und Beladung von
zur Aufnahme von Schwelkästen bestimmten Jochen mittels
einer geradlinig
auf und ab bewegten Hubvorrichtung bekannt, die auf der einen Seite ein aufwärts
bewegtes Joch an die Entladestelle, auf der anderen Seite ein abwärts bewegtics:
Joch an die Ladestelle führt. Es fehlt aberin diesem Falle der Wärmeaustausch zwischen
frisch beschickten kalten und frisch geschwelten heißen Jochen, und es ist daher
auch die Aufgabe nicht gestellt und gelöst, wie man beim. Hinzukommen einer dem
Wärmeaustausch dienenden Vorwärmkammer die Joche aus der Kammer und in die Kammer
zu fördern hat. Die vorliegende Erfindung löst nun diese Aufgabe durch die Umg--staltung
der bekannten Hubvorrichtung in eine zwar an und für sich ebenfalls bekannte Kette,
an die die Joche gehängt und mit ihr gehoben und gesenkt werden, und die :organische
Verbindung dieserKette mit derEntlade- und Ladevorrichtung für die Joche, indem
die Kette an der Entlade- und Ladestelle der joche vorbeigeführt wird. Und zwar
muß die Kette in diesein Fall absatzweise, nämlich mit derartigen Haltepausen bewegt
werden, daß in diesen Ruhepausen das Entladen auf der einen Seite und das Laden
auf der anderen Seite geschehen kann. Es wird dadurch gegenüber einer getrennten
Anordnung einer Fördervorrichtung der Joche in und aus dem Vorwärmraum und einer
Fördervorrichtung von der Entlade- zur Ladestelle an Raum, Anlage-und Bedienungskosten
gespart.
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Die Einzelheiten der Erfindung sollen aus der Zeichnung entnommen
werden, die ein Ausführungsbeispiel darstellt. Abb. i zeigt einen Längsschnitt nach
der Schnittlinie A-A der Abb. 2, Abb. 2, linke Seite, einen waagerechten Schnitt
durch die Vorwärmkammer nach der Schnittlinie B-B, Abb. 2, rechte Seite, eine Draufsicht
auf den Schwelofen. Abb.3 zeigt einen Schnitt in vergröPertem Maßstab durch die
Entleerungs- und Füllvorrichtung nach der Schnittlinie C-C der Abb. 2. In Abb. 4
ist ein Formkasten wiedergegeben, in dem die Quereinteilung zur Bildung der einzelnen
Koksformlinge sichtbar wird, und Abb. 5 zeigt in kleinerem Maßstabe ein mit übereinander
gestapelten Formkästen gefülltes Joch, an dem oben der Lappen zum Eingreifen des
Krades und der Kettentragstäbe sitzt.
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Die Herstellung der Koksformlinge erfolgt in bekannten länglichen
Formkästen i (Abb. i, 4, 5), die unterteilt und in Jochen übereinander aufgestapelt
sind. Mit Hilfe dieser Joche durchwandern sie die Vorwärmkammer 3 mittels der Kettenzüge
4 und werden nach Abnahme von diesen Kettenzügen in den Schwelofen 5 gebracht.
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Um den Weg der Joche durch die Vorwärmkammer, an der Entlade- und
Ladevorrichtung vorbei zum Schwelofen zu erläutern, sind in Abb. i die frisch mit
Feinkohle beschickten, noch kalten Joche mit f, die gleichen, aber vorgewärmten
Joche mit v. die frisch geschwelten, heißen Joche mit s bezeichnet. Abb. i hält
den Zeitpunkt fest. wo an einem aufwärts gehenden, dem Schwelofen zugekehrten Kettenstrang
ein mit Feinkohle soeben beschicktes, noch kaltes joch i sichtbar geworden ist.
Ein vorgewärmtes. noch nicht sichtbares joch v wird bei der nächsten Hubbewegung
des Kettenstrangs an seiner Stelle stehen. Während d,-r Bedienungsmann das Joch/
unberührt gelassen hat, damit es erst die Vorwärmkammer durchwandert, entfernt er
nunmehr das heraufgekommene Joch v und ersetzt es durch ein frisch geschweltes Jochs,
das soeben aus dem Schwelofen gekommen und vorübergehend zwischen diesem und der
Kette abgestellt worden ist. Das von der Kette °ntferiitL J,occh v wird finit den
anderen, kurz vorher abgenommenen, gleichartigen, vorübergehend abgestellten Jochen
in den Schwelofen 5 befördert. Die Beförderung der Joche vom Ofen über den Abstellplatz
zur Kette und von dieser zum Ofen wird von Kraneinr ichtungell 7.8 bewirkt.
Die weiter nach aufwärts wandernde Kette führt nun beim nächsten Hub wieder ein
Joch f, dann wieder ein Joch v herauf. das wiederum durch ein Jochs ersetzt wird,
so daß die Kette beim Durchwandern der `'orwärmkammer abwechselnd s-Jocheund f-Joche
trägt, bis durch den Wärmeaustausch die f ,T.oche sich in v-Joche verwandelt haben
und also auf der anderen Seite des Vorivärmofens abwechselnd s-Joche und v-Joche
ankommen. Die ersteren werden entleert und mit Feinkohle frisch gefüllten Kästen
neu beladen, wodurch sie sich in. (-Joche verwandeln.
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In Verbindung mit der Kettenanordntnig und dem Vorwärmofen steht nun
die Einrichtung zur Entleerung der abgekühlten geschwelten Joche von ihren Kästen,
die Entleerung dieser Kästen vom Koks, ihre Neufüllung mit frischer Feinkohle und
die Beladung der leeren Joche mit den frisch gefüllten Kästen. Hierfür wird nun
der unter dem Vorwärmer 3 befindliche Vorraum ausgenutzt, indem an einem Kettenstrange
.l (links) ein gefülltes Joch aufwärts, an einem anderen Kettenstrang 4 (rechtsi
ein leeres Joch abwärts wandert. Die Entladung der Joche, d. h. die Entnahme der
,einzelnen Formrahmen aus den an den Kettenzügen aufgehängten Tragjochen erfolgt
nun durch seitliches Herausziehen auf den Entleerungs- bzw. Beschickungstisch 9
(Abb. i, 2. bei Welcher der Tischteil to (Abb. 3 @, auf welchen der herausgezogene
Formkasten i zu liegen kommt, schwenkbar angeordnet ist, damit die
Formlinge
aus den einzelnen Kästen herausfallen. Dieses Herausfallen kann durch eine Ausstoßvorrichtung
durch den evtl. mit Bodenlöchern versehenen Schwelkasten unterstützt «erden. Das
Festhalten des die einzelnan Formen enthaltenden Schwelkastens auf der Tischplatte
kann durch seitliche Festhaltevorrichtungen, welche durch die seitlichen Ziehnocken
des Schwelkastens greifen, oder auch auf elektromagnetischem Wege ,erfolgen: Nach
Entleerung des Formkastens und Wi:ederzurückbringen in die waagerechte Lage wird
der Kasten um die Kastenbreite vermittels einer Druckvorrichtung i i (Abb. 2) auf
dem Fülltisch nach vorn geschoben, um einen Kasten nach dem anderen unter die aus
einem Förderband 18 und einem Schleuderrad 19 bestehende Füllvorrichtung
12 zu gelangen.
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Hierbei kann die Anordnung so getroffen werden, daß die Steuerung
der Druckvorrichtung i i in Verbindung gesetzt wird mit der Steuerung des Förderbandes
und des Schleuderrades der Füllvon-ichtung. Man kann hierbei auf verschiedene Weise
verfahren. Entweder ist das Schleuderrad nur auf einen schmalen Teil der Breite
des Formkastens gerichtet. wie in Abb.3 dargestellt, und es wird während des Vorschubes
des Kastens Kohle geschleudert, so daß fortschreitend der Strahl die ganze Breite
,des Kastens bestreicht, worauf die Kohlenzufuhr eingestellt wird, bis die zuerst
zu beschleudernde Fläche des nächsten Kastens unter dem Rad steht. Oder es wird
dem Kohlenstrahl die ganze Breite des Kastens gegeben, und @er wird bei stillstehendem
Kasten über die ganze Länge des Kastens hinweggeführt (also quer zur Zeichnung)
und nach Füllung des Kastens die Kohlenzufuhr so lange ausgeschaltet, bis der nächste
Kasten unter die Düse zu stehen kommt.
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Es kann schließlich auch die Füllung aller leeren Kästen, die auf
dem Entleerungs- und Fülltisch sich befinden und dem Jochinhalt entsprechen, unmittelbar
hintereinander in der Zeitspanne erfolgen, die nach der Füllung eines Joches zur
Überführung des nächsten leeren Joches an die Füllstelle entsteht. Diese Zeitspanne
ist ausreichend, um das Schleuderrad bzw. den Slingerkopf über die zu füllenden
Kasten zwecks vollständiger Füllung hinwegzuführen.
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Am anderen Ende des Fülltisches werden die mit Frischkohle gefüllten
Formkasten der Reihe nach in das von der Entleerungsseite leer herübergewanderte
Joch eingeladen, was ebenfalls mit einer Stoßvorrichtung i3 (Abb.2) bewirkt werden
kann. Hierbei muß die Geschwindigkeit der durch die Kette aufwärts bzw. abwärts
bewegten Joche und die Arbeitszeit der Bedienungsmänner so abge: stimmt sein, daß
beim Entnehmen eines Formkastens durch den Entleerungsmann gleichzeitig ein mit
Frischkahle gefüllter Formkasten durch den Beschickungsmann oder eine automatisch
bewegte Stoßvorrichtung in das Joch eingesetzt wird. Die Stellung der Bedienungsmänner
ist in Abb.2 durch ausgezogene Kreise dargestellt.