DE71011C - Verfahren zur Reinigung von Zuckersäften und dergleichen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Zuckersäften und dergleichen

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DE71011C
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DE
Germany
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coal
phosphate
phosphoric acid
sugar juices
lime
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DENDAT71011D
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Dr. L. OSTERMANN in Samarang und Dr. H. WINTER in Soerabaja auf Java
Publication of DE71011C publication Critical patent/DE71011C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/12Purification of sugar juices using adsorption agents, e.g. active carbon
    • C13B20/123Inorganic agents, e.g. active carbon

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Water Treatment By Sorption (AREA)
  • Filtering Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Reinigung von Flüssigkeiten in den verschiedenen Zweigen der Zuckerfabrikation handelt es sich darum, einen Niederschlag zu erzeugen, welcher auf chemischem Wege Verunreinigungen entfernt, durch Oberflächenabsorption reinigend und entfärbend wirkt und möglichst leicht von der Flüssigkeit zu trennen ist. Um letzteres zu erreichen, mufs derselbe eine feste Structur und möglichst grofse Schwere haben, ohne allzu feinkörnig zu sein. Die Niederschläge, welche durch einfache Kalkscheidung entstehen, sind besonders in der Rohrzuckerindustrie häufig schleimig und schlecht filtrirbar; die Erfinder gebrauchen deshalb als Zusatz bei der Scheidung, sowie zur Reinigung geschiedener und concentrirter Säfte (oder von Melassen) eine mit Monocalciumphosphat (oder Phosphorsäure) getränkte grobkörnige Kohle, welche in kalkhaltigen Flüssigkeiten durch Bildung von unlöslichem Tricalciumphosphat beschwert wird. Man hat Kohlepulver allein zur Reinigung angewendet. Dasselbe enthält aber stets eine Menge feinen Staub, welcher entweder mit durch die Filtertücher geht oder sie verstopft. Bei Zusatz von primärem CaI-ciumphosphat allein (oder von Phosphorsäure) in der bisher angewendeten Weise ist, abgesehen von einer geringen Inversionsgefahr, das Volumen des entstehenden Niederschlages so gering, dafs die Beschaffenheit des Filterschlammes nicht wesentlich geändert wird. Die Anwendung von sehr grofsen Mengen aber verbietet sich wegen der nicht unbedeutenden Kosten der Verbindung.
Bei dem neuen Reinigungsverfahren bringen die Erfinder mit Monocalciumphosphat (oder Phosphorsäure) getränkte Kohle in Anwendung. Die reinigende Wirkung dieses Präparates, welche in der Bildung von Tricalciumphosphat in den Poren und auf den Flächen der Kohle ihre Ursache hat, wird durch die Oberflächenabsorption der Kohle wesentlich verstärkt; der entstehende Niederschlag ist frei von feinem Kohlepulver, fest und schwer, wodurch alle mechanisch suspendirten und schleimigen Bestandtheile der Säfte mit niedergerissen werden, und der Filterschlamm gestattet wegen der porösen Beschaffenheit der groben Kohlenpartikel der Flüssigkeit und dem Absüfswasser einen leichten Durchgang. Weitere Vortheile des Präparates sind, dafs die imprägnirte Kohle ' keine Neigung zur Staubbildung während des Transportes hat, das saure Phosphat durch die Kohle gleichsam verdünnt zur Anwendung kommt, ohne dafs etwaiges Lösungswasser später wieder zu verdampfen wäre, und schliefslich die Anwendung und Dosirung leicht und bequem ist.
Die Herstellung des neuen Präparates, welches mit Phosphatkohle bezeichnet werden mag, geschieht in folgender Weise:
Grob gepulverter Koks (Holz- oder Knochenkohle oder Gemenge von diesen) werden durch Abschlämmen und Auswaschen mit Wasser von feinem Staub und löslichen Salzen befreit und hierauf getrocknet. Sodann wird das Pulver mit so viel von einer concentrirten wässerigen Lösung von Monocalciumphosphat
(oder Phosphorsäure) getränkt, dafs ζ. Β. ι kg des Präparates ioo g Kalk (Ca O) ausfällt oder aus ioo 1 Flüssigkeit eine Alkalität von 0,01 pCt. Ca O beseitigt. Endlich wird die Masse getrocknet und erhält durch Sieben und Zerdrücken eine gleichmäfsige Beschaffenheit.
Beim Gebrauch setzt man zu der zu klärenden, mit Kalk behandelten Flüssigkeit so viel von dem Präparat, dafs der gewünschte Grad der Alkalität verbleibt, rührt gut um und erwärmt und filtrirt in der sonst üblichen Weise.
Bei der Phosphatkohle ist eine verhältnifsmäfsig kleine Menge Monocalciumphosphat oder Phosphorsäure sehr dünn und gleichmäfsig auf den Flächen und in den Poren einer grofsen Menge grob gepulverter Kohle vertheilt; sie wirkt auf Zuckersäfte, welche an sich Kalk enthalten oder zum Zweck einer besseren Wirkung der Phosphatkohle zuvor mit Kalk versetzt wurden , derartig, dafs die entstehenden schleimigen Niederschläge von basisch phosphorsaurem Kalk mit mitgerissenen organischen Verunreinigungen sich nicht frei in der Flüssigkeit schwebend, sondern auf den Flächen und in den Poren der Kohle bilden und an diesen zum gröfsten Theil haften, falls die Körnung und die Menge der Kohle gegenüber dem gebrauchten chemischen Agens richtig bemessen ist. Hierdurch wird nicht allein die bisher durch Zusatz von Phosphorsäure oder neutralen oder sauren Calciumsuperphosphaten angestrebte Reinigung des Saftes und die chemische Veränderung des Schlammes erreicht, sondern der letztere auch physikalisch wesentlich verändert, da derselbe eine grobkörnige Beschaffenheit erhält, so dafs er die Filtertücher nicht verschmiert und auch noch in dicken Schichten den klaren Saft gut durchläfst.
Bei der Rübenzuckerfabrikation empfiehlt sich die Anwendung des Präparats namentlich zur Reinigung von Dicksaft, um denselben völlig »blank« zu erhalten und das Verkochen im Vacuum zu erleichtern.
In der Rohrzucker-Industrie soll die Phosphatkohle hauptsächlich bei Störungen in der Filtrationsfähigkeit des »geschiedenen« Saftes als Corrigens (Verbesserungsmittel) wirken. Der erhaltene Filterschlamm bildet ein vorzügliches Düngmittel für die Rohrfelder.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Reinigung und Entfärbung von mit Kalk behandelten Zuckersäften, Abwässern und dergleichen und zur Verbesserung des Schlammes, darin bestehend, dafs in dieselben so viel mit Monocalciumphosphat oder Phosphorsäure imprägnirte Kohle gebracht wird;, dafs der gewünschte Grad der Alkalität verbleibt, worauf die Mischung erwärmt und das Präparat durch Filtriren wieder von der Flüssigkeit abgeschieden wird.
DENDAT71011D Verfahren zur Reinigung von Zuckersäften und dergleichen Expired - Lifetime DE71011C (de)

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