DE705354C

DE705354C - Beschickungsvorrichtung fuer Klaeranlagen

Info

Publication number: DE705354C
Application number: DEB175353D
Authority: DE
Original assignee: WILLY BULLE
Current assignee: WILLY BULLE
Priority date: 1936-09-01
Filing date: 1936-09-01
Publication date: 1941-04-25

Description

Beschickungsvorrichtung für Kläranlagen Die Erfindung betrifft eine Beschickungsvorrichtung für Kläranlagen. Bei mechanischen Frischwasserkläranlagen, welche nach dem Absetzverfahren arbeiten, treten beistoßweiser Beschickung durch Schmutnvasserpumpwerke Störungen des Absitzvorganges auf, da dieser nur bei stetigem Zufluß störungslos vor sich geht. Durch das plötzliche Anfallen von ungeklärten Abwässern wird die Schmutzwassergeschwindigkeit im Absitzraum so stark erhöht, daß ein großer Teil von Schwebestoffen in den Abfluß gelangt und damit die Klärung nicht erreicht wird Eine Bemessung der Absitzräume bei Frischwasserkläranlagen nach der Liefermenge der Ptunpwerke kann anderseits Aufenthaltszeiten ergeben, bei welchen das Schmutzwasser in zuflußarmen Zeiten in Fäulnis gerät. Zweck der nachstehend beschriebenen Erfindung ist es, die ob engenannten Nachteile bis auf ein für die Frischwasserklärung erträgliches Maß herabzumindern.
Gemäß der Erfindung ist ein dem Klärbecken vorgeschalteter Speicherbehälter vorgesehen, aus dem das Abwasser z. B. mittels eines an sich bekannten Schaufelrades mit gleichbleibendem Zufluß in das Klärbecken eingespeist wird. Gemäß einer Abänderung kann die Regelung des Zuflusses auch durch andere Mittel erfolgen, beispielsweise dadurch, daß der Speisebehälter geschlossen ist und der Zufluß zum Klärbecken aus diesem mittels einstellbarer Außenluftnachströmung geregelt wird. Es sind bereits Beschickungseinrichtungen mit von dem Wasserspiegel gesteuerter Stauplatte zur Verhütung der Überlastung der Kläranlagen durch NiederscMagwasser bekannt. Diese auf Verkleinerung des Durchströmquerschnittes beruhenden Einrichtungen sind jedoch nur für größere Durchgangsmengen bei geringem Verschmutzungsgrad der Abwässer und bei größeren Leitungsquerscbnitten brauchbar und lassen eine Regelung stofflich stärker verunreinigter Abwässer in zuflußarmen Zeiten unter weitgehender Ausschaltung der Verstopfungsgefahr nicht zu.
In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. 1 im Querschnitt eine Beschickungseinrichtung mit einer an sich bekannten Radschleuse zur mechanischen Regelung, Abb. 2 einen waagerechten Schnitt durch die Radschleuse von Abb. I, Abb. 3 eine abgeänderte Beschickungseinrichtung im senkrechten Schnitt mit Regelung durch Außenluftnachströmung.
Bei der Einrichtung nach Abb. I fließt das Schmutzwasser stoßweise durch das Rohr a zu.
Es wird im Behälter b, dessen Rauminhalt von der größten anfallenden Scbmutzwassermenge abhängig ist, gespeichert und fließt durch die je nach Größe der Verunreinigungen im Schmutzwasser zu bemessende Öffnung c über die die Verzögerung bewirkende abgebremste Radscbleuse d gleichmäßig in die Kläranlage e ein. Die Ausbildung der Radschleuse richtet sich nach dem mechanischen Verunreinigungsgrad. Die Abbremsung kann beispielsweise durch regelbare Reibung in der Lagerung, durch verstellbare Bremsräder und ähnlichen bekannten Bremseinrichtungen erreicht werden. Abb. 2 stellt beispielsweise eine Abbremsmöglichkeit durch Anwendung eines Flügelrades, welches sich in Wasser oder einem anderen Mittel bewegt, dar.
Bei der Einrichtung nach Abb. 3 fließt das Schmutzwasser stoßweise durch das Rohr a zu, indem es die vorgesehene Klappe 11 öffnet, welche zwangsläufig mittels Verkupplung durch Hebel die Klappe f- schließt. Das Schmutzwasser wird in dem Behälter b, dessen Rauminhalt von der größten anfallenden Schmutzwassermenge abhängig ist, gespeichert, wobei die darin eingeschlossene Luft durch die Rohrleitung g entweichen kann. Diese Rohrleitung$ wird bis unter den ständig auf gleicher Höhe liegenden Wasserspiegel in der Kläranlage e geführt, so daß ein Eintritt von Außenluft in den Behälter b unmöglich ist.
Das Rohr g dient gleichzeitig als Überlauf.
Bei Unterbrechung des Zuflusses beginnt der Abfluß aus dem Speicherbehälter b in die Kläranlage e über die Rohrleitungh, wobei sich die Klappe P öffnet und die Klappe fl durch die genannte Hebelverkupplung schließt.
Der gleichmäßige Schmutzwasserzufluß zur Frischwasserkläranlage wird in diesem Falle durch eine regelbare kleine Lufteinführung dI in den Speicherbehälter b erreicht. Dabei gewährleistet die von der stofflichen Verunreinigung der Abwässer in keiner Weise beeinflußbare Zuluftregelung einen hohen Grad von Betriebssicherheit.
Die Erfindung kann außer bei Kläranlagen sinngemäß bei anderen ebenfalls einen gleich mäßigen Zufluß erfordernden Einrichtungen Anwendung finden.

Claims

PATENTAN SPRÜCHE: 1. Beschickungsvorrichtung für Kläranlagen, gekennzeichnet durch einen dem Klärbecken (e) vorgeschalteten Speicherbehälter (b) aus dem das Abwasser z. B. mittels eines an sich bekannten Schaufelrades (d) mit gleichbleibendem Zufluß in das Klärbecken eingespeist wird.
2. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherbehälter (b) geschlossen ist, aus welchem der Zufluß zum Klärbecken mittels der Außenluft geregelt wird.