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Verfahren zum Herstellen von elektrischen Kabelnachbildungen Da die
Überwachung der Temperatur im Innern von elektrischen Kabeln selbst mit Schwierigkeiten
verbunden ist, finden für diesen Zweck häufig thermische Nachbildungen des Kabels
Verwendung, die über Stromwandler an das Kabel angeschlossen sind und in ihrem Innern
Temperaturfühler in Form von Thermoelementen, Meßwiderständen o. dgl. besitzen,
mit deren Hilfe ihre Temperatur überwacht werden kann. Um eine solche Nachbildung
in ihrem thermischen Verhalten möglichst dem zu überwachenden Kabel anzugleichen,
ist ein Versuch bekanntgeworden, die Nachbildung eines Einleiterkabels aus einem
etwa 5o cm langen Stück des betreffenden Kabels selbst herzustellen, indem die Drähte
herausgezogen und durch entsprechend dünnere, aber isolierte Drähte ersetzt wurden,
die in Serie beschaltet wurden. Auf diese Weise ist es aber nicht möglich, sowohl
für die Wärmeerzeugung als auch für die Wärmeableitung in der Nachbildung dieselben
Bedingungen zu schaffen wie in dem nachzubildenden Kabel, da man hinsichtlich der
einzuziehenden Drähte auf den für das Einziehen zur Verfügung stehenden Raum angewiesen
ist. Der Querschnitt der Drähte muß daher diesen Verhältnissen angepaßt werden,
und es wird auch nicht möglich sein, annähernd den gleichen Gesamtleiterquerschnitt
wie in dem Hauptkabel in der Nachbildung unterzubringen. Aus diesem Grunde war ,es
bei dem bekanntgewordenen Versuch erforderlich, in den Enden der Nachbildung zusätzliche
Heizspulen anzuordnen, mit denen eine Abstimmung gegenüber dem zu überwachenden
Kabel vorgenommen werden mußte, um die Temperaturkurve des Nachbildes der des Hauptkabels
anzunähern. Eine völlige übereinstimmung kann auf diese Weise nicht erreicht werden.
Außerdem kann das Verfahren, den Leiter eines fertigen Kabelstückes herauszuziehen
und an seine Stelle ein neues Leiterbündel einzuziehen, nur für Einleiterkabel mit
gestreckten Leitern Verwendung finden, während bei Mehrleiterkabeln infolge der
Verseilung der Leiter das Wiedereinziehen praktisch kaum möglich ist.
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Ein weiterer Vorschlag sieht vor, die Endenabgleichung dadurch überflüssig
zu machen, daß die Temperaturfühler nur auf eine kurze Strecke an den Leitern in
der Mitte der mehrere Meter langen Nachbildung untergebracht werden, so daß Wärmeausstrahlungen
an den Enden die Messung nicht beeinflussen sollen. In der Länge dieser Nachbildung
liegt ein Nachteil, da es nicht möglich ist, sie in engen Räumen unterzubringen.
Außerdem bringt dieser Vorschlag den Nachteil mit sich, daß die Unterbringung solcher
langen Nachbildungen, insbesondere bei Werken mit einer Vielzahl von Kabeln verschiedener
Ausführung, mit Schwierigkeiten verbunden ist.
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Die Erfindung vermeidet alle diese Nachteile und gestattet es, in
einfacher Weise eine Kabelnachbildung herzustellen, deren
Temperaturkurve
auch ohne nachträgliche Abstimmung praktisch mit der des zu überwachenden Kabels
übereinstimmt, wenn für gleiche Verlegebedingungen gesorgt wird. Die Erfindung beruht
auf der Erkenntnis, daß sowohl für die Wärmeerzeugung als auch fiär die Wärmeabgabe
dieselben Bedingungen in der Nachbildung geschaffen werden müssen wie in dem Hauptkabel.
Sie besteht demgemäß darin, daß zur Herstellung von elektrischen Kabelnachbildungen,
die über Wandler an ein verlegtes Kabel angeschlossen werden und zur überwachung
der Temperatur desselben dienen, so verfahren wird, daß aus einzelnen isolierten
Drähten Leiterbündel unter Einschluß von Temperaturfühlern verseilt werden, deren
äußere Abmessungen und elektrische und thermische Werkstoffeigenschaften genau denen
der Leiter des zu überwachenden Kabels entsprechen, so daß in ihnen die gleiche
Wärmemenge je Längeneinheit beim Durchgang des durch den Wandler verminderten Stromes
in dem rechnerisch ermittelten Leiterquerschnitt bei bestimmter Schaltung erzeugt
wird wie in dem Leiter des zu überwachenden Kabels; danach wird in der gleichen
Weise und im gleichen Aufbau wie bei dem zu überwachenden Kabel die Isolation, der
Mantel und gegebenenfalls eine Panzerung auf diese Leiterbündel aufgebracht, und
hierauf werden die Enden der Nachbildung durch eine thermische Isolation nach außen
abgeschlossen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, die den
Querschnitt einer gemäß der Erfindung hergestellten ein- ; adrigen Kabelnachbildung
darstellt. Die Erfindung ist aber nicht an diese Ausführungsbeispiele gebunden.
Der Aufbau des Kabels kann beliebig hiervon abweichen.
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Erfindungsgemäß wird zunächst rechnerisch der Querschnitt der Leiter
der Nachbildung unter Berücksichtigung des übersetzungsverhältnisses der Stromwandler
und der Schaltung, in der die Leiter verbunden werden sollen, derart festgelegt,
daß die aus diesen Einzeldrähten herzustellenden Leiterbündel in ihren äußeren Abmessungen
den Abmessungen der Kabelleiter entsprechen. Dabei wird für die Anfertigung dieser
Leiterbündel der gleiche Werkstoff wie in dem zu überwachenden Kabel gewählt, so
daß in den Leiterbündeln die gleiche Wärmemenge je Längeneinheit beim Durchgang
des durch den Wand- , ler verminderten Stromes entsteht wie in den Leitern des zu
überwachenden Kabels. Dann werden aus den so berechneten Einleitern 4, die je mit
einer dünnen Isolation 8 versehen sind, unter Einschluß von Temperaturfühlern 5
die Leiterbündel verseilt, deren äußere Abmessungen denen der Leiter des zu überwachenden
Kabels entsprechen. über diesen Leiterbündeln wird dann in gleicher Weise und in
gleichem Aufbau wie bei dem zu überwachenden Kabel die Isolation i o aufgebracht.
Falls es sich um eine Nachbildung eines mehradrigen Kabels handelt, werden die einzelnen
isolierten Leiterbündel in gleicher Weise wie die Leiter des Hauptkabels miteinander
verseilt und gegebenenfalls mit einer Gürtelisolation versehen. über der Isolation
wird dann ein Mantel i s und die weiteren Schutzschichten, z. B. eine innere Jutelage
12, eine Panzerung 13 und eine äußere Jutelage 14, aufgebracht, die denen des Hauptkabels
entsprechen. Nach Fertigstellung der Kabelnachbildung werden dann die beiden Enden
durch eine thermische Isolation abgeschlossen, um einen Wärmeabfluß aus den Enden
zu verhindern.