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Verwahrungsbehälter für Reserveschlüssel von Türen für Luftschutzräume
o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung für Räume, die gemäß den
Bestimmungen für den zivilen Luftschutz unter gegebenen Bedingungen in einen besonderen
Bereitschaftszustand zu versetzen sind, und beruht auf der Überlegung, daß @es zweckmäßig
ist, an einem verabredeten Platzeinen Reserveschlüssel- für diesen Luftschutzraum
aufzubewahren, d-er im Bedarfsfalle von den zuständigen Personen zur öffnung desselben
benutzt werden kann. Bekanntlich besteht insbesondere im Kriegsfalle die Notwendigkeit,
Befugten und Beauftragten des zivilen Luftschutzes, der Polizei, Militär, Feuerwehr,
Krankenfürsorge, Gas-, Wasser-, Elektrizitätswerke und anderer öffentlicher Einrichtungen
den Zutritt zu nichtöffentlichen, also normalerweise den Zutritt Unberufener gegenüber
verschlossener Räume zum Zwecke des Schutzes oder der Abwehr zu ermöglichen. Diese
Notwendigkeit hat zu der Vorschrift des zivilen Luftschutzes geführt, daß Räume
der bezeichneten Art bei Alarm nicht verschlossen werden dürfen, sondern die dem
Verschluß dienenden Mittel, also die Türen, entweder geöffnet bleiben müssen oder
durch Hinterlegung des Schlüssels beim zuständigen Luftschutzwart dem Zutritt Beauftragter
jederzeit zugänglich gemacht werden können.
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Da im Ernstfall der Zeitpunkt seines Alarms nie feststeht, ist damit
zu rechnen, daß sehr häufig entweder derjenige, welcher für Offenhaltung eines bestimmten
Raumes zu sorgen hat, nicht anwesend ist bzw. auch der zuständige Luftschutzwart,
bei dem etwa Schlüssel hinterlegt wurden, nicht so schnell zu erreichen ist, wie
es die Situation unter Umständen erfordert.
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Das Offenhalten von Türen, was in Fällen der Abwesenheit des Wohnrauminhabers
im Zeitpunkt eines Alarms ohnedies unmöglich ist, birgt außerdem bei der möglichen
Häufung von Alarmen im Ernstfalle ein gerade in diesen Zeiten unerwünschtes Moment
der Beunruhigung der Bevölkerung durch die Herabminderung des Schutzes des persönliehen
Eigentums
auf ein Minimum infolge Aufhebung des Verschlusses von Wohn- und Werkräumen.
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In allen Fällen, wo die Offenhaltung nicht gewährleistet wird, muß
also nötigenfalls der Zutritt durch Anwendung von Gewalt erfolgen, wodurch erheblicher
Schaden verursacht werden kann.
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Aus den vorstehenden Überlegungen heraus ist erfindungsgemäß ein Verwahrungsbehälter
für den Reserveschlüssel vorgesehen, der entweder mit der Tür des Luftschutzraumes
oder mit der Wand des Raumes derart vereinigt wird, daß die in Frage kommende Person
von außen her trotz verschlossenen Raumes nach Zerstörung einer Abschlußplatte aus
Mattglas o. dgl. den Reserveschlüssel aus dem Verwahrungsbehälter herausnehmen kann.
Der Schlüssel selbst wird in den genannten Behälter nach der Erfindung von innen
eingelegt, worauf der Raum verlassen und mit dem üblicherweise vorhandenen zweiten
Schlüssel von außen verschlossen wird. Demgemäß kann also der Schlüssel nur von
außen her unter Anwendung von Gewalt entnommen werden. Während dies von hierzu Beauftragten
im Bedarfsfalle ohne weiteres geschehen kann, werden Unbefugte hieran gehindert
durch den Umstand, daß für sie gar keine Gewißheit besteht, daß auch wirklich ein
Schlüssel im Behälter vorhanden ist, da die Mattglasscheibe eine solche Feststellung
unmöglich macht.
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Der Verwahrungsbehälter für den Schlüssel erhält zweckmäßig eine an
sich bekannte Röhrenform und ist als Einsatzbehälter ausgebildet, der in einen besonderen
Umschlußbehälter mittels eines einfachen Handgriffes eingesetzt wird. Verwahrungsbehälter
für Schlüssel sind an sich bekannt. Diese Verwahrungsbehälter sind aber so eingerichtet,
daß man an sie nur in dem Falle herankommen kann, daß die Tür geöffnet ist. Das
Gegenteil ist für die zuvor gekennzeichneten Räume erwünscht. Hier soll der Verwahrungsbehälter
so beschaffen sein, daß man bei verschlossenem Luftschutzraum an den die Öffnung
der Tür ermöglichenden Schlüssel herankommen kann. Diese unterschiedliche Zweckbestimmung
führt aber auch zu einer unterschiedlichen baulichen Gestaltung. Während bei den
bekannten Verwahrungsbehältern das Ende, durch welches zu dem Schlüssel Zugriff
erlangt werden kann, bei geschlossenem Zustand der Tür von der Türzarge abgedeckt
wird, also von außen überhaupt nicht sichtbar und zugänglich ist, befindet sich
das entsprechende Ende des Behälters gemäß der Erfindung an der Außenfläche der
Tür bzw. der Wand des Luftschutzraumes mit dem Erfolg, daß nach Zerstörung der Mattscheibe
der Schlüssel herausgenommen werden kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung in zwei Abbildungen wiedergegebenen Ausführungsbeispiels.
Die obere Abbildung zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung,
während Abb. a den Einsatzbehälter für sich in Draufsicht erkennen läßt.
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i ist der röhrenförmige Behälter, welcher in ein zuvor mit Hilfe eines
sog. Zentrumsbohrers in der Tür geschaffenes Loch eingeführt wird. Der Behälter
ist an der Kopf-' Seite als Rosette a ausgebildet, welche an ihrer Oberseite sektorartig
abwechselnd in weiß-blau-rote Farbfelder eingeteilt ist, um sie einmal als öffentliche
Luftschutzeinrichtung zu kennzeichnen und zum anderen ihre Auffindbarkeit im Bedarfsfalle,
auch bei notdürftigster Beleuchtung, zu erleichtern. Die Unterseite der Rosette
ist gewölbt, wodurch erreicht wird, daß sich der scharfkantig ausgebildete Rosettenrand
ebenso wie die gleichfalls an der Rosettenunterseite ausgebildeten rippenförmigen
Lamellen 3 beim Anziehen durch den Gewindering q. in das die Röhre umgebende bzw.
als Auflage dienende Holz der Tür eindrücken. Hierdurch wird verhindert, daß die
Röhre von außen entweder durch Hintergreifen hinter die Rosette mittels eines geeigneten
Werkzeuges abgerissen werden kann oder durch drehende Gewaltanwendung aus ihrem
Lager im Gewindering herausgeschraubt wird. Der Gewindering selbst wird mittels
zweier Sicherungsschrauben 5 fest mit der Tür verbunden, um zu verhindern, daß sich
die Vorrichtung durch die Erschütterungen, wie sie die Inanspruchnahme einer Tür
mit sich bringt, lockert. An dein Röhrenende, welches dem Wohnungsinnern zugekehrt
ist, befindet sich ein Bajonettverschluß 6 mit dem dazugehörigen Gummiring 7. Der
Bajonettverschluß dient dem ebenfalls röhrenförmigen Einsatz 8 als Sitz. Dieser
Einsatz hat in seinem Mantel einen Längsschlitz 9, welcher zum Einfügen des Schlüssels
dient. i o ist ein Querschlitz im Einsatz, der bis zum Radius reicht und zur Aufnahme
i der Mattglasscheibe i i als Röhrenabschluß nach außen dient. Das nach innen gerichtete
Kopfteil des Einsatzes enthält einen Spiegel i z mit Fadenkreuz, der durch den Spreizring
13 in seinem Lager festgehalten wird. In i Verbindung mit einer an Stelle der Mattglasscheibe
in alarmfreien Zeiten einzusetzenden Scheibe aus klarem Glas dient die Vorrichtung
somit gleichzeitig als Guckloch und soll auch zweckmäßigerweise möglichst an der
Stelle der Tür angebracht werden, wo sich bereits ein solches befindet.