DE704321C

DE704321C - Verfahren zur Behandlung von Sojabohnen

Info

Publication number: DE704321C
Application number: DEH161091D
Authority: DE
Inventors: Paul Hildebrandt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1939-12-03
Filing date: 1939-12-03
Publication date: 1941-03-27

Description

Verfahren zur Behandlung von Sojabohnen Bei der Fabrikation von Sojabohnenmehl und ähnlichen Erzeugnissen aus der Sojabohne ist es erforderlich, die Sojäbohnen bzw. deren Fabrikate von dem Bittergeschmack, den die Bohne .enthält, zu befreien. Diese Entbitterung geschieht bisher in der Weise, daß die Bohnen geschält und die geschälten Bohnen entbittert werden. Ungeschälte Bohnen lassen sich nur schwer entbittern, da die Schale das Entweichen der Bitberstoffe erschwert.
Bei dieser Bearbeitung läßt es sich aber nicht vermeiden, daß erhebliche Mengen Kernsubstanz beim Schälen der Bohnen. verlorengehen. Da sich die Bohnen verschieden schwer schälen. und der Schälprozeß durchgeführt werden muß, bis die Bohnen restlos geschält sind, werden von den Bohnen, die schon im Anfang des Schälprozesses ,geschält worden sind, sehr .erhebliche Mengen Kernsubstanz durch den Schälprozeß abgeschliffen. Diese Abfallstoffe 'können dann nur noch als Viehfutter Verwendung finden.
Nach dem vorliegenden Verfahren gelingt es, diesen Verlust zu vermeiden. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß bei geeigneter Behandlung ein Spalten der Sojabohnen erreicht werden kann, ohne daß die Kernsubstanz beeinträchtigt wird, und daß nach dem Spalten die Entfernung der Schalen wesentlich lichter vor sich geht. Wichtig ist dabei, daß das Spalten so erfolgt; daß nur ein ganz geringer Bruch anfällt. Dies erreicht man erfindungsgemäß dadurch, daß man die ungeschälten Bohnen nur einer geringen schonenden Druckeinwirkung aussetzt, die so bemessen ist, daß zwar ein Teil der Bohnen gespalten wird, ein anderer Teil jedoch ungespalten bleibt und daß, abgesehen von dem Spalten, ein weiteres Zerbrechen der Kerne vermieden wird. Die gespaltenen Bohnen, von denen dann die Schale zumeist leicht abfällt, werden von den ungespalten gebliebenen nach irgendeinem bcliebigen Verfahren getrennt, was keine Sch-,@ierigkeiten macht, und der weiteren Verarbeitung zugeführt, während die ungespalten gebliebenen Bohnen erneut der beschriebenen schonenden Druckeinwirkung unterzogen werden, die dazu führt, daß wiederum ein Teil dieser Bohnen gespalten wird usf.
Eine schonende Druckeinwirkung erzielt man insbesondere dann, wenn man dafür sorgt, daß die Bohnen sich durch eigenen Druck, d. h. durch den Druck von Bohne auf Bohne, aufspalten und nicht nur durch unmittelbare Einwirkung der dabei angewendeten Maschinen. Als Maschinen sind die verschiedensten Bauarten von Spaltmaschinen brauchbar, beispielsweise solche Maschinen, wie si.- für die Herstellung von Grütze benutzt werden. Man stellt die Zwischenräume in diesen Maschinen so groß ein, daß bei geringer Beschüttung die Bohnen unbeschädigt die Spaltmaschine passieren würden. Erhöht man nun den Zulauf der Bohnen, so daß bei dem Passieren der Spaltscheiben eine Pressung der Körner untereinander eintritt, so# erreicht man, -daß die Bohnen durch eigenen Druck in der Richtung des geringsten Widerstandes auseinanderbrechen. Diese Richtung ist durch den Spalt, den jede Bohne von Natur aus besitzt und der sich in der Längsrichtung der Bohne erstreckt, gegeben. Man erhält dann aus jeder Bohne zwei gleiche Hälften. Bei einer solchen Handhabung ist darauf zu achten, daß nur ein Teil der Bohnen gespalten wird, ein anderer Teil aber die Maschine unverletzt passiert. Nur so kann man ein schonendes Spalten erreichen. Man muß also bewußt darauf verzichten, das Verfahren so durchzuführen, daß man in einem Arbeitsgang gleich die Gesamtheit des behandelten Gutes in gespa tenem Zustand erhält. Auf die geschilderte Weise kann man den Prozeß schonend durchführen, bis die letzte Bohne ohne Substanzverlust gespalten ist.
In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Schale der Bohnen vor der Spaltung leicht anzureißen. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß man die Bohnen einem Verfahren -unterwirft, das sonst als Schälprozeß bekannt ist, jedoch eine viel kürzere Zeit hindurch, als zum wirklichen Schälen der Bohnen erforderlich sein würde. Wenn man beispielsweise für die Entfernung der Schalen das Schälverfahren etwa io Minuten anwenden müßte, braucht zum Anreißen der Schalen das Verfahren nur einige Sekunden durchgeführt zu werden. Es soll durch diesen Vorbereitungsschritt nur erreicht werden, daß die Schale an einzelnen Stellen etwas beschädigt und dadurch der Zusammenhang der Schalen schon gelockert wird.
Wendet man ein solches Verfahren an, so wird die Ausbeute, die heute zwischen 7 5 bis 8o0'o schwankt, auf 88 bis 9o0% erhöht.

Claims

PATENT AhsPi«ciiL: i. Verfahren zur Vorbereitung von Sojabohnen für die Entbitterung oder sonstige Verarbeitung, dadurch gekennzeichnet, daß die ungeschälten Bohnen in Maschinen bekannter Art einer geringen, ein Zerbrechen der Kerne vermeidenden Druckeinwirkung, vorzugsweise einem von Bohne auf Bohne wirkenden Druck, ausgesetzt werden, darauf die gespaltenen Bohnen und die von der Schale befreiten Kerne von den ungespaltenen Bohnen getrennt und der weiteren Verarbeitung zugeführt werden, während die ungespalten gebliebenen Bohnen erneut der schonenden Druckeinwirkung unterzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Druckeinwirkung die Schale angerissen wird, wodurch der Zusammenhang der Schale in sich geschwächt wird.