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Luftschutz?ebäude Die Erfindung bezieht sich auf Luftschutzgebäude,
die aus frei stehenden, übereinander angeordnete Schutzräume enthaltenden, sich
kaminartig über den Erdboden erhebenden, vorteilhaft aus eisenbewehrtem Beton hergestellten
Türmen bestehen. Derartige Luftschutzgebäude können reine Kegelform. oder auch nach
Art der bekannten Leuchtturm-oder Mühlenstumpfform eine mehr oder weniger zylindrische
Gestalt besitzen.
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Die Schutzwirkung solcher Türme beruht im wesentlichen auf ihrer Gestalt,
die etwaigen Druckwellen, wie sie von in Turmnähe zerknallenden Bomben, Geschossen
oder auch sonstigen Explosionsherden ausgehen, einen verhältnismäßig geringen Widerstand
entgegenstellt. Namentlich die schräg aufwärts und die ebenso gefährlichen schräg
abwärts gerichteten Explosionsstöße finden wegen des ellipsenförmigen Querschnitts
des Turmes, den sie in ihrer Bewegungsrichtung vorfinden, normalerweise keine Gelegenheit,
eine zerstörende Wirkung auf den Schutzturm auszuüben.
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Die vorliegende Erfindung betrifft die innere Einrichtung derartiger
Luftschutztürme und besteht in dem Vorschlage, die einzelnen Stockwerke durch kreisabschnitt-
und kreisausschnittförmige Böden zu bilden, die um halbe Stockwerkshöhe versetzt
zueinander angeordnet und treppenhausartig miteinander. durch Treppenläufe verbunden
sind, die mit geringem Neigungswinkel angeordnet sind und außerhalb des Verkehrsbereiches
Sitzstufen bilden.
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Luftschutztürme mit dieser besonderen Ausführungsform des inneren
Ausbaues haben den Vorzug, daß die Füllungszeiten außergewöhnlich kurz sind, weil
die den Turm füllenden Personen die ihnen geläufigen Verhältnisse
eines
gut gangbaren Treppenhause vorfinden, nämlich kurze wenigstufige Trel)-penläufe
mit Unterbrechungen schon in halber Stockwerkshöhe: dabei können diese Treppenläufe
gradlinig geführt sein, ohne daß nutzbare Bodenfläche innerhalb des Turmes verlorengeht.
Insbesondere wird auch eine Ermüdung der den Turm füllenden Personen vermieden,
unter denen sich unter Umständen auch kranke oder gebrechliche Personen befinden,
die möglichst in dein den Turm füllenden Strom der Schutzsuchenden bleiben sollen
und nur notfalls schon in den unteren Stockwerken zurückbleiben dürfen.
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Bei der neuen Art des Turinausbaues läßt es sich ferner v=ermeiden,
die Schut7suchenden zti zwingen, etwa auf einer schmalen Wendeltreppe vielmals rundzulaufen,
die man schon bei einer Turmbauart reit zentralem Aufzug vorgeschlagen hat.
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Gemäß der Erfindung stehen zur L'berwin-<lung einer Geschoßhöhe
von =,2o m zwei kurze, gerade, bequeme Treppenläufe zur Verfügung, die z. B. um
einen mittleren Kern angeordnet sind.
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Gleichzeitig bildet der erfindungsgemäß Ausgeführte Einbau eine zusätzliche
Verstärkung des ganzen Turmgebäudes, weil die Treppenläufe div zueinander versetzten
Stockwerksböden miteinander verbinden.
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Durch diese Bauart erhält man eine sehr einfache bauliche Anordnung
von Treppenläufen, die je nach Bedarf in beliebiger Breite zu Verkehrs- und Förderzwecken
benutzt werden können oder sich auch bis auf einen unbedingt für den Verkehr freizulassenden
Streifen als Sitz- oder Lagerplätze verwenden lassen.
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Diese Ausführungsform erhält besondere Bedeutung für Fälle, in denen
mit den i Transport von Ver~vundeten oder Kranken auf Tragbahren innerhalb des Turmes
gerechnet werden muß.
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Eine ebenfalls in vielen Fällen vorteilhaft:: Ausführungsform der
neuen Art des inneren Ausbaues der eingangs angegebenen Luftschutztürrne kommt dadurch
zustande, dal3 man die zum Verkehr bestimmten Teile der Treppenläufe im Mittelfeld
des Turmes seitlich eines wand- oder pfeilerartigen, beispielsweise flachrechteckigen,
Bauteiles anordnet, so daß für den \, erkelir geradlinige Treppenlaufstreifen entstehen.
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Man erhält hierdurch bei geringem Platzbedarf eine kurze Füllzeit
des Turmes ohne I:rrnüdung der Schutzsuchenden. Diese Eigenschaft ist gerade für
mehrgeschossige turinartige Luftschutzgebäude besonders wichtig, weil sonst die
Füllung der oberen Stockwerke unterbleibt oder sich so verspätet, dall Störungen
in der Füllung eintreten. Der erwähnte wand- oder pfeilerartige Bauteil im Mittelfeld
des Turmes kann beispielsweise in einer bereits vorgeschlagenen Art zur Aufnahme
der Be- und Entlüftungsschächte, von Aufzügen, Wasserleitungen, Kabeln und Abortanlagen
ausgenutzt werden.
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Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
zwar in Abb. r im senkrechten Längsschnitt und in den Abb. a bis 9 in waagerechten
Querschnitten durch die einzelnen Turmgeschosse.
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Die Abb. io und i i zeigen Turmgeschoßquerschnitte einer anderen Ausführungsform
der Erfindung.
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Die einzelnen Stockwerke des Turmes bestehen aus kreisabschnitt- oder
kreisausschnittförmigen Böden a, die um halbe Stockwerkshöhe zueinander versetzt
sind. Sie sind durch Treppenläufe b miteinander verbunden, die zum Teil Sitzstufen
c bilden können.
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Das Mittelfeld des Turmes kann einen wand- oder pfeilerartigen, auf
den einzelnen Stockwerken aufsitzenden Bauteil d besitzen, der Rohr- und Kabelschächte,
Be- und Entlüftungsschächte, sanitäre und sonstige Nebenräume in an sich bekannter
Weise enthalten kann.
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Das Turininnere besitzt Zugänge e, die` auf verschiedenen Turmseiten
und verschiedener Höhe in bereits vorgeschlagener Weise angeordnet sein können.
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Während die Ausführungsform nach den Abb. i bis 9 Stockwerksböden
aus Kreisabschnitten besitzt, ist in den Abb. io und i i gezeigt, daß die einzelnen
Geschoßböden auch andere Formen besitzen können, beispielsweise die aus diesen Abbildungen
ersichtliche hakenförmige Gestalt, bei der die Treppenläufe entweder an der Turmwandung
(Abb. i o) oder in der Turmmitte (Abb. i i) liegen.
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Ain Erfindungsgedanken wird nichts ge-, ändert, wenn statt der Zweiteilung
der Stockwerksböden und ihrer Versetzung gegeneinander um eine halbe Stockwerkshöhe
z. B. eine Dreiteilung des Turmquerschnittes und Versetzen der Bodenteile um ein
drittel Stockwerkshöhe vorgenommen wird.