DE70261C - Birne oder Glocke für elektrisches Glüh- und Bogenlicht, sowie für Lampen aller Art - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Birne für zunächst Glühlichtlampen, die an ihrem äufseren Umfange mit angegossenen ebenen, convexen, concaven oder paraboloidischen Lamellen versehen ist, welche die seitlich ausgehenden Lichtstrahlen des glühenden Kohlenfadens auffangen und parallel nach unten austreten lassen zu dem Zwecke, eine gröfsere Helligkeit auf der direct unter der Lampe befindlichen Fläche zu erzeugen.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine Glocke der obengenannten Art dargestellt.

Das Wesentliche der Construction vorliegender Birne für Glühlampen besteht in deren Formgebung. Das Princip, welches dieserFormgebung zu Grunde liegt, ist in der Katoptik zu suchen und allgemein bekannt; es sind die Gesetze über die Spiegelung des Lichtes an ebenen und gekrümmten Flächen.

■Bei Herstellung einer Birne nach diesem Principe wird dieselbe mit einer Reihe von ebenen, convexen oder concaven, stufenweise angeordneten Lamellen Z versehen (Fig. 1 bis 3), welche mit der Birne zugleich durch Gufs hergestellt werden. Im Falle die genannten Lamellen eben und unter 45° Neigung gegen die Horizontale hergestellt werden, werden sämmtliche von dem Kohlenfaden horizontal ausgehenden Strahlen vertical abwärts geworfen, während die unter kleinerem Winkel als 90° auf die Lamellen fallenden Strahlen noch weiter concentrirt werden.

Bei den convexen und concaven Lamellen tritt insofern eine Aenderung ein, als bei ersteren die Strahlen, welche unter einem Winkel, der kleiner als 90°, senkrecht nach abwärts reflectirt werden, während bei letzteren auch noch eine grofse Anzahl von über die Horizontale nach oben hinausschiefsenden Strahlen sämmtlich vertical nach unten geworfen werden; die letztgenannte Form ist daher die vortheilhafteste und am meisten Licht spendende. .

Eine Abart dieser Form, welche in derselben günstigen Weise, jedoch ungleich exacter wirkt, ist die hohlparaboloidische.

Es ist einleuchtend, dafs sämmtliche Lamellenformen noch ausgiebiger. an Lichtstärke werden, wenn die Innenflächen mit einer reflectirenden Silberschicht auf chemischem Wege überzogen werden, da alsdann die Absorption des Lichtes durch die durchgehenden Strahlen fortfällt!

Es ist weiter von selbst klar, dafs auch Glocken von Bogenlicht-, Glas- und Petroleumlampen in genau derselben Weise hergestellt werden können. Solche Glaskörper unterscheiden sich von den sonst bekannten und im Gebrauche befindlichen Formen im wesentlichen nicht. Die äufsere Fläche ist jedoch nicht, wie jetzt allgemein üblich, glatt ausgeführt, sondern so wie die Birne mit ebenen, concaven oder convexen Lamellen versehen, welche durch die Pressung der Kugel erzeugt werden können und demselben Zwecke in der gleichen Weise dienen, wie dies im vorhergehenden für die Birnen der Glühlampen beschrieben worden ist. In den beiliegenden Zeichnungen ist in Fig. 4 ein Beispiel einer

Kugel für Petroleumbeleuchtung und in Fig. 5
eine Kugel für Gascandelaber nach obengenanntem Principe zur Darstellung gebracht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Birne oder Glocke für elektrisches Glüh-
   und Bogenlicht, sowie für Lampen aller Art,

   gekennzeichnet durch ebene, convexe, concave, paraboloidische oder sonstig gestaltete, terrassenförmig angeordnete Lamellen, welche gleichzeitig mit dem Birnenkörper durch Gufs hergestellt werden und den Zweck haben, das ausgestrahlte Licht auf eine Fläche möglichst zu vereinigen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.