DE701599C - Verfahren zur Herstellung von Elektroden, Kohlenstiften, Kohlebuersten, elektrischen Kohlen u. dgl., insbesondere fuer elektrische Zwecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Elektroden, Kohlenstiften, Kohlebuersten, elektrischen Kohlen u. dgl., insbesondere fuer elektrische Zwecke

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DE701599C
DE701599C DE1936S0124334 DES0124334D DE701599C DE 701599 C DE701599 C DE 701599C DE 1936S0124334 DE1936S0124334 DE 1936S0124334 DE S0124334 D DES0124334 D DE S0124334D DE 701599 C DE701599 C DE 701599C
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B11/00Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for
    • C25B11/04Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for characterised by the material
    • C25B11/042Electrodes formed of a single material
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Elektroden, Kohlenstiften, Kohlebürsten, elektrischen Kohlen u. dgl., insbesondere für elektrische Zwecke Elektroden, Kohlenstifte u. dgl. für elektrische Zwecke wurden bisher aus fein ,gemahlenem Petrolkoks, Pechkoks, Steinkohlenkoks o. dgl. hergestellt. Diese Stifte wurden unter Zusatz von Bindemitteln zu Preßlingen verformt, @die dann .in einem geeigneten Ofen entgast wenden. Die Verwendung :dieser Rohstoffe erfordert eine sorgfältige Vorbehandlung, wenn man glatte rißfreie Elektroden von gleichmäßiger Zusammensetzung erhalten will. Außerdem ist vielfach noch eine besondere Graphitierung durch Behandeln in besonderen Ofen .bei sehr hohen Temperaturen erforderlich, um eine hohe Festigkeit und damitgute elektrische Eigenschaften zu erhalten. Ferner erfordert das Glühen :der Elektrodenpreßlinge die Anwendung von besonderen teuren Ringöfen (wie z. B. der Meistersche Ringofen) mit einer indirekten Gas- oder elektrischen Beheizung. Aus all diesen Gründen gestaltet sich die Herstellung der Elektroden sehr teuer.
  • Man hat ferner vorgeschlagen, als Ausgangsstoff für :die Herstellung von Elektroden Ofenruß zu verwenden, id. h. einen Stoff, der bei :der Verbrennung von Steinkohle anfällt. Tatsächlich hat sich aber die Verwendung dieses Stoffes für die Herstellung von Elektroden nicht in die Praxis einführen können, weil dies eine sehr .umständliche Reinigung z. B. mit Flußsäure oder Fluorammonium oder Schwefelsäure voraussetzen würde. Außerdem hat Ofenruß nur einen verhältnismäßig geringen Gehalt an Kohlenstoff und ist infolge seiner Struktur für die Herstellung, von .glatten rißfreien Preßfingen ungeeignet.
  • Ebenso hat sich auch Flammruß nur in geringfügigem Umfang für :die Herstellung von Elektroden benutzen lassen. Flammruß benutzt als Rohstoff Steinkohlenteer, Teeröl, Rohnaphthalin o. dgl. und wird ein besonderen Ofen mit umständlichen Verfahren hergestellt. Die Kosten der Gewinnung des Flammrußes sind daher sehr hoch. Es kommt noch hinzu, daß Ruß eine amorphe Kohlenstoffmodifikation .darstellt, die außerordentlich feinteilig und locker ist, so daß :ganz besondere Verdichtungsvorgänge, z. B. in Kollergängen, erforderlich sind, um überhaupt Preßlin.ge -zu erzeugen.
  • Die amorphe Beschaffenheit von Ruß wirkt sich auch beim anschließenden Glühen der Preßlinge nachteilig aus, weil infolge Wärmeleitfähigkeit dieses Rohstoffes leicht Risse ,eintreten. Ferner tritt die beim Glühprozeß wünschenswerte verfestigende Graphitierung nur in geringem Umfang und sehr langsam ein, weil die Keimwirkung infolge des ,geringen Gnaphitgehaltes unbedeutend ist.
  • D,iebeschriebenen aus dergeringen Wärmeleitfähigkeit und der geringen Graphitierung herrührenden Nachteile sind auch bei den übrigen für- die Herstellung von Elektroden benutzten Koksarten, wenn auch nicht in dem Maße wie bei Ruß, vorhanden.
  • Man hat ferner vorgeschlagen, für die Hera Stellung von Elektroden Graphit zu wenden. Indessen steht genügend reiner Graphit nur in geringem 'Maße zur #,erffguüg,1 wenn man nicht auf den teuren ausländischen Graphit zurückgreifen will. Der in Deutschland vorkommende Graphit erfordert eine sehr teure Aufbereitung, da er stets durch Gangart stark verunreinigt ist und der Rohgraphit meist nur 4.o bis 6o0/0 Graphit enthält. Es muß zunächst eine starke Zerkleinerung durch Backenbrecher, Walzenbrecher, Kugelmühlen oAgl. erfolgen, wobei besonders dafür Sorge getragen werden muß, daß die wertvollen Blättchen des Graphits beim Mahlen nicht zerbrechen. Auf das Mahlen erfolgt die eigentliche Aufbereitung z. B. auf Schüttellierden oder mittels Flotation und anschließend eine chemische Reinigung, indem man mit Flußsäure die beigemengten Silikate herauslöst.
  • Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß man Elektrodenstifte o. dgl. der gewünschten Eigenschaften auf sehr einfachem und billigemWege erhalten kann, wenn man an Stelle der bisher benutzten Grundstoffe den in Magerkohlen- oder Anthrazitfeuerungen anfallenden Flugkoks benutzt. Dieser Flugkoks war bislang ein lästiges Abfallprodukt. Er fällt in Form von kleinen Körnern bis zu 3 mm Größe an und besitzt einen sehr hohen Kohlenstoffgehalt. Die für die Herstellung der Preßlinge erforderliche. Feinvermahlung kann sehr viel leichter geschehen als bei den bislang benutzten Ausgangsstoffen.
  • Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß dieser Flugkoks eine in den Eigenschaften dem Graphit ähnliche Kohlenstoffmodifikation darstellt, d. h. Flugkoks ist weitgehend graphitiert, so daß es möglich ist, in verhältnismäßig einfacher Weise ohne besondere Verdichtungsmaßnahmen feste und rißfreie Preßlinge von glatter Oberfläche zu erzeugen. Eine weitere wichtige Eigenschaft des Graphits ist seine Plastizität, die schon bei der Herstellung der Preßlin.ge eine dichtere Packung und damit eine geringere Porosität und einen besseren Ausgleich der Spannungen mit sich bringt. Diese dichtere Packung führt weiterhin zu einer besseren und schnelleren .Durchglühung. Infolge der hohen Wärmeleit-
    sprechend große Keimwirkung bei dem Glühprozeß, d. h. bei der Verkokung des den Preßlingen beigesetzten Bindemittels (Pech, Teer) mit sich. Das bedeutet aber, daß die beim Verkokungsvorgang eintretende verfestigende Graphitierung schneller und sicherer vor sich geht.
  • Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß es nunmehr möglich ist, für die Herstellung von Elektroden verhältnismäßig einfache Glühöfen, z. B. mit direkter Befeuerung, zu verwenden, so daß die Herstellung von Elektroden mit billigeren Mitteln erfolgen kann.
  • Inn Regelfall ist es nicht erforderlich, den benutzten Flugkoks vor der Brikettierung besonders zu `behandeln, z. B. zu entgasen oder vorzuglühen.
  • In manchen Fällen ist es möglich, .den Flugkoks in dem heißen Zustand, in dem er anfällt, sofort zu verarbeiten, so daß die bei Benutzung von Koksgrus zur Brikettierung erforderliche Erwärmung wegfällt. Selbst wenn die Verarbeitungsstelle in größerer Entfernung von der Anfallstelle des Flugkokses liegt, ist es vielfach möglich, ihn in geeigneten Gefäßen so zu befördern, daß er in einem für die Verarbeitung noch genügend heißen Zustand von z. B. ; o bis 8o0 C an der Verarbeitungsstelle ankommt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Elektroden, Kohlenstiften, Kohlebürsten, elektrischen Kohlen u. dgl., insbesondere für elektrische Zwecke, bei welchen fein gemahlene Kohlenstoffsubstanzen unter Zusatz von Bindemitteln zu 'Preßlingen verformt und dann geglüht werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoff ganz oder zum Teil in Form von Flugkoks aus Magerkohlen- oder Anthrazitfeuerungen benutzt wird.
DE1936S0124334 1936-09-27 1936-09-27 Verfahren zur Herstellung von Elektroden, Kohlenstiften, Kohlebuersten, elektrischen Kohlen u. dgl., insbesondere fuer elektrische Zwecke Expired DE701599C (de)

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