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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegenden Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der Telekommunikation
und insbesondere ein Verfahren zum Kombinieren von Signalen in einer
digitalen Schnittstelle zwischen Geräten.
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BESCHREIBUNG DES EINSCHLÄGIGEN STANDS DER
TECHNIK
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In
digitalen zellularen Kommunikationssystemen wie beispielsweise dem
globalen System für mobile
Kommunikationen (GSM) können
verteilte Funkbasisstationen (RBSs) mit Komponenten von gemeinsamen
Funktionen (CF) und Basisband-Digitalsignalverarbeitung (BB DSP)
in einer Einheit und Funksender-/-empfänger-Komponenten in einer oder mehr
separaten Funkeinheiten konfiguriert werden. Im Wesentlichen sind
die Funkeinheiten standortabhängig,
weil ihre Versorgung durch den Standort und die Richtung ihrer jeweiligen
Antennen bestimmt wird. Dagegen sind die CF/BB-DSP-Einheiten vom Standort
unabhängig,
und ein einzelner CF/BB-DSP-„Pool” kann viele
verschiedene Funkeinheiten und damit viele Zellen versorgen. Normalerweise
sind derartige Funkeinheiten Mehrträgerfunkgeräte.
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Alternativ
kann eine transceiverorientierte RBS-Konfiguration verwendet werden,
die über
eine CF-Einheit und eine Vielzahl von separaten Transceivern (TRXs)
verfügt.
In beiden dieser RBS-Konfigurationen
ist der CF-Teil der jeweiligen Einheit für das Umschalten zwischen dem
Transportnetz (z. B. Abis) und den TRXs oder Funkeinheiten zuständig. Außerdem enthält die CF-Einheit
einen Referenzoszillator, der an die Frequenz des Transportnetzes
(oder eine andere Referenz) angebunden ist, und eine Referenzuhr,
die die Zeit angibt. Die Trägerfrequenzen,
die von den HF-Komponenten in den TRXs oder Funkeinheiten verwendet
werden, werden vom Referenzoszillator abgeleitet, und die Startzeiten
für die Übertragungen
und Empfange basieren auf der Zeit der Referenzuhr.
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In
jedem Fall ist eine digitale Schnittstelle erforderlich, um die
CF/BB-DSP-Einheit mit den Funkeinheiten („Pool"-System) oder die CF-Einheit mit den
TRXs (transceiverorientiertes System) zu verbinden. Normalerweise
muss eine derartige digitale Schnittstelle vier unabhängige Informationsteile übertragen:
asynchrone Daten, Frequenzreferenz-Informationen, Absolutzeit-Informationen
und Rücksetzungsinformationen.
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Im
Wesentlichen sind die asynchronen Daten Steuerungsinformationen über den
Burst und die tatsächlichen
Daten, die zu übertragen
sind, die die BB-DSP-Einheit an die anderen Einheiten überträgt. Die
Frequenzreferenz-Informationen können
beispielsweise durch Herausfiltern der Frequenz des Übertragungsschnittstellensignals
erzeugt werden. Da die Frequenzreferenz jedoch verwendet wird, um den
HF-Träger
der Funkeinheiten oder TRXs zu erzeugen, sind die Genauigkeitsanforderungen,
denen die Frequenzreferenz unterliegt, sehr strikt. Beispielsweise
geben die technischen Spezifikationen von GSM vor, dass kein Träger mehr
als 50 ppb von der Frequenz des Referenzoszillators abweichen darf.
Die Absolutzeit-Informationen werden verwendet, um zu gewährleisten,
dass die Funkübertragungs-
und BB-DSP-Komponenten
dieselbe Wahrnehmung der Zeit haben. Besonders in einer RBS mit mehreren
Funkeinheiten ist es unerlässlich,
dass die verschiedenen Funkeinheiten dieselbe Wahrnehmung der Zeit
haben. Im Grunde genommen geben die technischen Spezifikationen
von GSM vor, dass der Zeitunterschied zwischen zwei beliebigen Transceiver-/Funkeinheiten
nicht größer als
915 ns sein darf.
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Schließlich sind
die übertragenen
Rücksetzungsinformationen
auch wichtig, weil es unerlässlich
ist, imstande zu sein, die Funkkomponenten „zurückzusetzen", wenn beispielsweise ihre Software aus
irgendeinem Grund blockieren sollte.
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Ein
wichtiges Problem, das mit der Konstruktion einer digitalen Schnittstelle
zwischen der CF/BB-DSP-Einheit
und der Funkeinheit (oder CR-Einheit und TRXs) in einer zellularen
RBS zusammenhängt,
besteht darin, wie die Zahl von Drähten (oder optischen Leitern)
zwischen den Einheiten minimiert wird. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum
es wichtig ist, die Zahl der Drähte
(oder optischen Leiter) der Schnittstelle auf einem Minimum zu halten.
Zum Beispiel nehmen die elektrischen oder optischen Verbinder, die
an den Einheiten verwendet werden, einen beträchtlichen Raum ein. Außerdem ist
die Zahl der Stiftverbindungen zu/von integrierten Schaltungen (z.
B. ASICs) an den Ein-/Ausgängen der
Einheiten in der Zahl begrenzt. Weiterhin können die Kosten der Übertragungsmedien
für relativ
große Entfernungen
(z. B. kann ein Draht oder ein faseroptischer Leiter zwischen Einheiten
hunderte Meter lang sein) sehr hoch sein (insbesondere für optische Fasern).
Elf Vorteil der Reduzierung der Zahlt der Leiter in einer digitalen
Schnittstelle ist, dass diese Reduzierung normalerweise von reduziertem
Energieverbrauch in der betroffenen RBS begleitet wird. Elf weiterer
Vorteil durch Halten der Zahl der Leiter in einer digitalen Schnittstelle
auf einem Minimum besteht darin, dass die Kosten der involvierten
Modems und Transceiver reduziert werden.
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Unter
normalen Betriebsbedingungen werden separate Schnittstellen verwendet,
um die asynchronen Daten, die Frequenzreferenz, die Zeit und die
Rücksetzungsinformationen
zu übertragen.
Dabei besteht elf grundlegendes Problem bei der Vorgabe einer Konstruktionsanforderung,
dass die digitale Schnittstelle zwischen RBS-Einheiten so wenig
Daten wie möglich
führen
muss, für
die existierenden Systeme darin, dass die digitale Schnittstelle
die Frequenzreferenz- und Zeitreferenzsignale zusätzlich zu den
asynchronen Daten zu führen
hat. Wie oben erwähnt,
bestehen für
diese Referenzsignale äußerst strikte
Genauigkeits- oder Auflösungsanforderungen. Zudem
gibt es keine existierenden asynchronen digitalen Schnittstellen,
die ein Frequenzreferenzsignal führen.
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Wie
oben erwähnt,
wird die Zeitreferenz von den Signal verarbeitenden Komponenten
der RBS verwendet, um Bursts zum richtigen Zeitpunkt zu übertragen.
In der Tat kann die Genauigkeitsanforderung an die Zeitreferenz,
die für
mobile Positionierungsanwendungen (d. h. Bestimmen der Position von
mobilen Endgeräten
in einem zellularen Netz) besteht, äußerst streng sein (Variation < 100 ns).
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Das über die
digitale Schnittstelle übertragene
Rücksetzungssignal
sollte so aufgebaut sein, dass es von einer einfachen analogen Schaltung empfangen
und interpretiert werden kann, die daraufhin ein Signal ausgeben
kann, um die Komponenten der RBS nach Erfordernis zurückzusetzen
(z. B. nach einer Software-Blockierung).
Anders ausgedrückt, sollte,
wenn eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC) oder
eine andere Schaltung primär zur
Neuinitialisierung der Operationen der RBS-Einheit nach einer Software-Blockierung
verwendet wird, die Operation der einfachen analogen Schaltung zur
Rücksetzung
der ASIC von der Operation der ASIC (oder anderen Schaltung) unabhängig sein. Die
existierenden RBSs stellen eine derartige Fähigkeit ohne zusätzliche
Leiter nicht bereit. Wie nachstehend ausführlich beschrieben, löst die vorliegende Erfindung
jedoch die oben beschriebenen Probleme erfolgreich.
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Die
Patentschrift
EP0392653A2 veranschaulicht,
wie Taktinformationen aus Daten, die gemäß Manchester Bi-Phase Mark
codiert wurden, extrahiert werden können, sowie die Verwendung
von Codeverletzungen als Rahmenmarkierungen für Synchronisation.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Kombinieren von Signalen, die über eine
digitale Schnittstelle übertragen
werden, bereitgestellt. In der vorliegenden Erfindung werden asynchrone
Daten einer Subharmonischen einer Frequenz überlagert. Die Subharmonische
kann verwendet werden, um eine Frequenzreferenz über die digitale Schnittstelle
zu befördern.
Die Frequenzreferenz kann zum Beispiel verwendet werden, um eine Trägerfrequenz
in einer Funk- oder Transceivereinheit zu erzeugen. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Zeitstempel-Algorithmus verwendet,
um eine Zeitreferenz von einer Master-Schaltung über eine digitale Schnittstelle
zu einer Slave-Schaltung
zu befördern.
Die Übertragungsverzögerung zwischen
der Master-Schaltung und der Slave-Schaltung wird gemessen. Die Master-Schaltung überträgt Zeitkorrekturnachrichten
basierend auf der Zeit, zu der die Korrekturnachricht übertragen wird,
plus der Übertragungsverzögerung an
die Slave-Schaltung. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird ein Rücksetzungssignal zum
Zurücksetzen
einer Funktransceivereinheit über eine
digitale Schnittstelle befördert,
indem die Übertragung
der Frequenzreferenz für
eine vorbestimmte Zeit ausgesetzt wird. Ein Tiefpassfilter oder
eine Wächter-Schaltung kann an
der empfangenden Seite der Schnittstelle verwendet werden, um die
Abwesenheit der Frequenzreferenz zu erkennen und daraufhin eine
Rücksetzungsprozedur
an der empfangenden Seite einzuleiten.
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Ein
wichtiger technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass
die Zahl der Leiter in einer digitalen Schnittstelle minimiert werden
kann.
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Ein
anderer wichtiger technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, dass durch Minimierung der Zahl der in einer digitalen Schnittstelle
verwendeten Leiter der Energieverbrauch der verwendeten Ausrüstung minimiert
wird.
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Ein
weiterer wichtiger technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, dass durch Minimierung der Zahl der in einer digitalen Schnittstelle
verwendeten Leiter die Kosten der Ausrüstung minimiert werden.
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Noch
ein anderer wichtiger technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, dass durch Minimierung der Zahl der in einer digitalen Schnittstelle verwendeten
Leiter die Raumanforderungen für
die Ausrüstung
minimiert werden.
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Noch
ein anderer wichtiger technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, dass durch Minimierung der Zahl der in einer digitalen Schnittstelle verwendeten
Leiter die Zahl der Stifte der integrierten Schaltung, die für die verwendete
Ausrüstung
benötigt
werden, minimiert wird.
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Noch
ein anderer wichtiger technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, dass eine digitale Schnittstelle verwendet werden kann, um
eine einfachere Implementierung von integrierten Schaltungen zu
ermöglichen,
asynchrone Daten und eine Frequenzreferenz gleichzeitig in einem
Leiter zu befördern,
eine hochgenaue Zeitreferenz unter Verwendung eines Leiters zu transportieren,
ein gleichstromfreies Modulationssignal zu transportieren und Rücksetzungsinformationen,
asynchrone Daten und eine Frequenzreferenz gleichzeitig in einem
Leiter zu transportieren.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ein
vollständigeres
Verständnis
des Verfahrens und der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ist
durch Bezugnahme auf die folgende ausführliche Beschreibung in Verbindung
mit den beigefügten Zeichnungen
verfügbar,
von denen:
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1 ein
Blockdiagramm zeigt, das eine RBS in BB-DSP-Pool-Ausführung darstellt,
die verwendet werden kann, um eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zu implementieren;
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2 ein
Diagramm zeigt, das ein beispielhaftes Signalformat darstellt, das
verwendet werden kann, um eine Frequenzreferenz gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung über
eine digitale Schnittstelle zu befördern;
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3 ein
Diagramm zeigt, das darstellt, wie eine Frequenzreferenz zu zweiphasig
codierten Daten, die in einem Leiter einer digitalen Schnittstelle übertragen
werden, gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hinzugefügt werden kann;
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4 zeigt
ein Diagramm, das die Verwendung eines Phasenwiederherstellers gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt;
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5 zeigt
ein Blockdiagramm, das die Verwendung eines Tiefpassfilters zum
Extrahieren einer Frequenzreferenz aus asynchronen Daten in einer digitalen
Schnittstelle gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt;
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6 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Zeitstempel-Algorithmus, der zur Implementierung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann; und
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7 zeigt
ein Blockdiagramm, das eine transceiverorientierte RBS darstellt,
die verwendet werden kann, um eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zu implementieren.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und ihre Vorteile werden am besten durch
Bezugnahme auf die 1–7 der Zeichnungen
verstanden, wobei gleiche Zahlen für gleiche und korrespondierende
Teile der verschiedenen Zeichnungen verwendet werden.
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Im
Wesentlichen wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zum Kombinieren von Signalen, die über eine
digitale Schnittstelle befördert werden,
bereitgestellt. In der vorliegenden Erfindung werden asynchrone
Daten einer Subharmonischen einer Frequenz überlagert. Die Subharmonische kann
verwendet werden, um eine Frequenzreferenz über die digitale Schnittstelle
zu befördern.
Die Frequenzreferenz kann zum Beispiel verwendet werden, um eine
Trägerfrequenz
in einer Funk- oder Transceivereinheit zu erzeugen. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Zeitstempel-Algorithmus verwendet,
um eine Zeitreferenz von einer Master-Schaltung über eine digitale Schnittstelle
zu einer Slave-Schaltung zu befördern.
Die Übertragungsverzögerung zwischen
der Master-Schaltung
und der Slave-Schaltung wird gemessen. Die Master-Schaltung überträgt Zeitkorrekturnachrichten
basierend auf der Zeit, zu der die Korrekturnachricht übertragen wird,
plus der Übertragungsverzögerung an
die Slave-Schaltung. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird ein Rücksetzungssignal, das
zum Zurücksetzen
einer Funktransceivereinheit verwendet werden kann, über eine
digitale Schnittstelle befördert,
indem die Übertragung
der Frequenzreferenz für
eine vorbestimmte Zeit ausgesetzt wird. Ein Tiefpassfilter oder
eine Wächter-Schaltung kann
an der empfangenden Seite der Schnittstelle verwendet werden, um
die Abwesenheit der Frequenzreferenz zu erkennen und daraufhin eine
Rücksetzungsprozedur
an der empfangenden Seite einzuleiten.
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Insbesondere
zeigt 1 ein Blockdiagramm, das eine RBS in BB-DSP-Pool-Ausführung darstellt,
die verwendet werden kann, um eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zu implementieren. Die dargestellte beispielhafte RBS 10 kann
in einem digitalen zellularen Kommunikationssystem wie beispielsweise
in einem GSM-Netz implementiert werden. Die Erfindung soll jedoch
nicht auf irgendeine bestimmte Art von zellularem Kommunikationssystem
beschränkt
werden, sondern kann eine digitale Schnittstelle zwischen Einheiten
in einem beliebigen System abdecken, insbesondere, wenn ein Vorteil
bei der Reduzierung der Zahl der verwendeten Schnittstellenleiter
besteht.
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Bezug
nehmend auf 1, enthält die RBS 10 eine
CF/BB-DSP-Einheit 12. Die Einheit 12 enthält einen
Prozessor (CPU) 20 in dem CF-Teil zum Ausführen von
Steuerungs- und Verarbeitungsanwendungen einschließlich der
Funktion der Unterstützung
des BB-DSP-Teils 26 beim Ableiten einer Frequenzreferenz
aus dem Transportnetz 18 sowie die Vermittlungsfunktionen
der Vermittlung 24. Ein Referenzoszillator 22 erzeugt
eine Frequenzreferenz, die an die HF-Komponenten in den jeweiligen
Funkeinheiten 14a–n
zu übertragen
ist. Die Frequenzreferenz wird verwendet, um die zu verwendenden HF-Trägerfrequenzen
anzusteuern. Eine digitale Schnittstelle 16, die aus einer
Vielzahl von Signalleitern (Draht und/oder Faseroptik) gebildet
ist, überträgt Signale
zwischen dem BB-DSP-Teil 26 und den jeweiligen Funkeinheiten 14a–n.
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2 zeigt
ein Diagramm, das ein beispielhaftes Signalformat darstellt, das
verwendet werden kann, um eine Frequenzreferenz gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung über
die digitale Schnittstelle 16 zu befördern. Zu Erläuterungszwecken
ist es nützlich,
zunächst
das folgende Protokoll für
eine elektrische Schicht zu beschreiben, das verwendet werden kann,
um Daten über
die in 1 dargestellte digitale Schnittstelle 16 zu übertragen.
Beispielsweise kann eine asynchrone Datennachricht über einen
Leiter der digitalen Schnittstelle 16 unter Verwendung
eines polaren, zweiphasig codierten Datensignals übertragen
werden. Anders ausgedrückt
wird, Bezug nehmend auf 2, ein Signalwert von „1" über die digitale Schnittstelle 16 als
eine Grundfrequenz f0 übertragen. Ein Signalwert von „0" wird über die
Schnittstelle als ein Vielfaches der Grundfrequenz oder f1 = 2·f0 übertragen.
Die Periode eines Bits („0” oder „1"), das übertragen
wird, ist gleich 1/f1 und die Phase des übertragenen
Signals bleibt immer erhalten.
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Dabei
wird eine volle Periode für
einen Signalwert von „0" über die Bitperiode beendet
(d. h., eine Flanke 30 des Signals, die am Beginn der Bitperiode
vorkommt, eine Flanke 32, die in der Mitte der Bitperiode
vorkommt, und eine Flanke 34, die am Ende der Bitperiode
vorkommt). Ein Signalwert von „1" wird in einer halben
Periode über
die Bitperiode beendet (d. h., eine Flanke 34, die am Beginn
der Bitperiode vorkommt, und eine Flanke 36, die am Ende der
Bitperiode vorkommt).
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3 zeigt
ein Diagramm, das darstellt, wie eine Frequenzreferenz zu zweiphasig
codierten Daten, die in einem Leiter der digitalen Schnittstelle 16 übertragen
werden, gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hinzugefügt werden kann. Insbesondere
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Subharmonische der Grundfrequenz f0 einer
asynchronen Datennachricht überlagert.
Anders ausgedrückt,
wird der Datennachricht eine subharmonische Frequenz f2 derart überlagert, dass
f2 = f0/n mit n > 1 gilt. Der Beginn
der Datennachricht wird mit einem Pegelübergang der subharmonischen
Frequenz f2 ausgerichtet. Basierend auf
den ausgewählten
Frequenzen f0, f1 und
f2 ist es immer möglich, die Subharmonische f2 wieder zu erzeugen. Außerdem gibt es in der Datennachricht
keine Interferenzen, die von der subharmonischen Frequenz auf die
zweiphasig codierten Daten ausgeübt
werden. Wie durch das in 3 dargestellte beispielhafte
Signal veranschaulicht, wird die Subharmonische der Frequenz f0 verwendet, um die Frequenzreferenz (fett
gedruckte Pegelübergange)
zu transportieren. In diesem Fall wird eine asynchrone Datennachricht dargestellt,
der die erste subharmonische (n = 2) Frequenz überlagert ist. Vorteilhaft
ist, dass nur ein Leiter benötigt
wird, um sowohl die asynchronen Daten als auch die Frequenzreferenz über die
digitale Schnittstelle 16 zu transportieren.
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In
einem Aspekt der bevorzugten Ausführungsform kann die Frequenzreferenz über die
digitale Schnittstelle 16 im Datensignal übertragen
werden, indem die empfangende Schaltung (z. B. ASIC) die Flanken
der Frequenzreferenz f2 aus den Daten erfasst,
denen die Frequenzreferenz überlagert
ist. Die empfangende Schaltung kann dann eine Rechteckwelle erzeugen
und ausgeben, die die Frequenzreferenz f2 repräsentiert.
Alternativ kann die empfangende Schaltung die erfasste Flanke der
Frequenzreferenz als ein „Strobe"-Signal ausgeben.
Im Wesentlichen hängt
das verwendete Konzept von der Phasenregelkreis-(PLL)-Schaltung ab, die in der betroffenen
spezifischen Funkeinheit 14a–n verwendet wird.
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In
einem zweiten Aspekt der bevorzugten Ausführungsform wird ein Phasenwiederhersteller-Konzept verwendet,
um eine Frequenzreferenz über
die digitale Schnittstelle 16 zusammen mit einer überlagerten
Datennachricht zu übertragen.
Abhängig
von den Inhalten der Nachricht bleibt die Phase der Frequenzreferenz
f2, wie im ersten Aspekt der bevorzugten
Ausführungsform
(3) veranschaulicht, erhalten oder wird um 180
Grad versetzt, nachdem die Übertragung über die
Schnittstelle abgeschlossen ist. Nach dem zweiten Aspekt wird die
Frequenzreferenz mit der Datennachricht befördert, indem gefordert wird,
dass die übertragende
Schaltung (z. B. ASIC im BB DSP 26) die Phase immer in
der Mitte der Bitperiode, die auf die übertragene Nachricht folgt,
wiederherstellt. Die empfangende Schaltung (z. B. ASIC in einer
Funkeinheit 14a–n)
interpretiert das Phasenwiederherstellersignal (wie in 4D dargestellt) als eine Störung in
der Übertragungsleitung. Ein
derartiger „illegaler" Signalpegelübergang
wird als ein Codeverletzungssymbol bezeichnet. Ein Vorteil dieses
Phasenwiederherstellerkonzepts ist jedoch, die die Frequenzreferenz
f2 auf einfache Weise unter Verwendung eines
analogen Tiefpassfilters 54 (wie durch 5 dargestellt)
aus der Datennachricht extrahiert werden kann. Beispielsweise kann
der Tiefpassfilter der in einer konventionellen PLL-Schaltung verwendete
Tiefpassfilter sein.
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6 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Zeitstempel-Algorithmus, der zur Implementierung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. 5 kann
herangezogen werden, um bei der Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung in dieser Hinsicht zu helfen. Die Absolutzeit kann von
der Master-Schaltung (z. B. ASIC in der BB DSP 26) über die digitale
Schnittstelle 16 zu einer Slave-Schaltung (z. B. ASIC in
einer Funkeinheit 14a–n)
unter Verwendung dieses beispielhaften Algorithmus 100 übertragen
werden. Zuerst wird die Übertragungsverzögerung zwischen
der Master- und der Slave-Schaltung (50, 52)
gemessen. Es kann davon ausgegangen werden, dass eine identische
Schnittstelle für
die Datenübertragung
zurück
verwendet wird. In Schritt 102 überträgt die Master-Schaltung eine
Nachricht über die
digitale Schnittstelle 16, die Informationen über die
genaue Zeit erhält,
zu der die Nachricht übertragen
wurde (z. B. die Zeit der Flanke am Anfang der ersten Bitperiode).
In Schritt 104 bestimmt die Slave-Schaltung 52 die
genaue Zeit, zu der sie die Nachricht von der Master-Schaltung 50 empfängt (z.
B. die Zeit der Flanke am Anfang der ersten Bitperiode). In Schritt 106 überträgt die Slave-Schaltung 52 eine Nachricht über die
digitale Schnittstelle 16, die die folgenden drei Informationen
enthält:
die aus der empfangenen Nachricht extrahierte Zeit (die in Schritt 102 übertragen
wurde), die Zeit, zu der die Nachricht empfangen wurde (aus Schritt 104),
und die genaue Zeit, zu der diese Nachricht (Schritt 106) übertragen wurde.
In Schritt 108 bestimmt die Master-Schaltung 50 die
genaue Zeit, zu der sie die in Schritt 106 übertragene
Nachricht empfing. In Schritt 110 berechnet die Master-Schaltung 50 unter
Verwendung der in der Nachricht empfangenen Informationen und der
in Schritt 108 bestimmten Zeit die Übertragungsverzögerung (über die
digitale Schnittstelle 16). In Schritt 112 überträgt die Master-Schaltung 50 mit
einer geeigneten Rate Zeitkorrekturnachrichten über die digitale Schnittstelle 16 an
die Slave-Schaltung 52.
Eine derartige Nachricht führt
Informationen über
die absolute Zeit, zu der die Slave-Schaltung 52 eine Nachricht
empfängt
(z. B. die Zeit des Empfangs der Flanke am Anfang der ersten Bitperiode).
Die Master-Schaltung 50 berechnet diese absolute Zeit durch Addieren
der Übertragungszeit
der Flanke am Anfang der ersten Bitperiode zur berechneten Übertragungsverzögerung (aus
Schritt 110). Folglich kann die absolute Zeitreferenz zusammen
mit Daten über die
digitale Schnittstelle 16 übertragen werden, ohne dass
ein zusätzlicher
Leiter erforderlich ist.
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Wie
durch die obige Beschreibung veranschaulicht, ist es wichtig imstande
zu sein, die genaue Zeit des Anfangs einer Datennachricht zu bestimmen,
entweder wenn die Nachricht übertragen oder
empfangen wird. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der Anfang einer Datenübertragung mit hoher Genauigkeit
bestimmt werden, weil der Anfang der Nachricht beim Pegelübergang
der Frequenzreferenz erfolgt. In der empfangenden Schaltung (z.
B. 52) können
die Pegelübergänge der
Frequenzreferenz aufgezeichnet werden, um die Genauigkeit bei der
Bestimmung des Anfangs der Nachricht zu erhöhen.
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Insbesondere
kann die empfangende Schaltung (z. B. ASIC) 52 genau vorhersagen,
wenn ein Zeitstempel zu empfangen ist. Dabei beginnen alle Nachrichten
in Ausrichtung mit Leerlaufsymbolen. Außerdem ist der Pegelübergang
zwischen den Leerlaufsymbolen in den Nachrichten verfügbar (z.
B. das extrahierte Taktsignal). Die empfangende Schaltung 52 kann
die Frequenzdifferenz zwischen der übertragenden Schaltung 50 und
sich selbst (52) durch Analysieren der Zahl der Abtastungen
zwischen diesen Pegelübergängen bestimmen.
Wenn die Zahl der Abtastungen beispielsweise 17, 16, 16, 16, 16,
16, 16, 17, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 17, 16, ... beträgt, kann
die empfangende Schaltung bestimmen, dass der Pegelübergang
alle 16 + 1/7 Abtastungen erfolgt. Wenn eine Zeitstempel-Nachricht
bei vier Pegelübergängen nach
einer 17-Symbol-Periode empfangen wird, kann die empfangende Schaltung 52 die
Nachricht gleich der Zeit der letzten 17-Symbol-Periode + 4·(16 +
1/7) Abtastperioden mit einem Zeitstempel versehen (d. h. mit einer
Genauigkeit von 1/7 einer Abtastperiode anstatt einer ganzen Abtastperiode,
die die bestmögliche
Genauigkeit wäre, wenn
kein „kontinuierliches" Signal verfügbar wäre).
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Nach
einem anderen Aspekt dieser Ausführungsform
kann ein Rücksetzungssignal
unter Verwendung der folgenden Vorgehensweise über die digitale Schnittstelle 16 übertragen
werden. Ein Rücksetzungssignal
kann von der übertragenden
Schaltung (z. B. ASIC 50) erzeugt werden, indem eine Übertragung
der Frequenzreferenz für
eine vorbestimmte Zeit (z. B. 10 ms) ausgesetzt wird. (Alternativ kann
auch eine Wächterschaltung
zur Erzeugung des Rücksetzungssignals
verwendet werden.) Ein Tiefpassfilter am Eingang zur empfangenden
Schaltung (z. B. ASIC 52) kann verwendet werden, um das Rücksetzungssignal
zu erzeugen. Dabei ist, wenn ein Signal in der Schnittstelle 16 vorhanden
ist, der Ausgang des Tiefpassfilters gleich Vcc/2. Ist kein Signal
in der Schnittstelle 16 vorhanden, sinkt die Ausgangsspannung
des Tiefpassfilters auf 0, und die empfangende Schaltung (z. B.
ASIC 52) wird zurückgesetzt.
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7 zeigt
ein Blockdiagramm, das eine transceiverorientierte RBS darstellt,
die verwendet werden kann, um eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zu implementieren. Für
diese beispielhafte Ausführungsform
enthält
die dargestellte RBS 200 eine Schaltverteilereinheit 212.
Die Einheit 212 enthält
einen Prozessor (CPU) 220 in dem CF-Teil zum Ausführen von
Steuerungs- und Verarbeitungsanwendungen einschließlich der
Funktion der Ableitung einer Zeitreferenz aus dem Transportnetz 218 und
der Vermittlungsfunktion der Vermittlung 224. Ein Referenzoszillator 222 erzeugt
die Frequenzreferenz, die an die HF-Komponenten in den jeweiligen
TRXs 214a–n
zu übertragen
ist. Die Frequenzreferenz wird verwendet, um die zu verwendenden
HF-Trägerfrequenzen
abzuleiten. Eine digitale Schnittstelle 216, die aus einer
Vielzahl von Signalleitern (Draht und/oder Faseroptik) gebildet
ist, überträgt Signale
zwischen der Schaltverteilereinheit 212 und den jeweiligen
TRXs 214a–n.
Dabei können die
Verfahren, die oben zur Übertragung
einer Frequenzreferenz, einer Zeitreferenz und eines Rücksetzungssignals über die
in 1 dargestellte digitale Schnittstelle 16 beschrieben
wurden, auch für
die gleichen Funktionen in der in 7 dargestellten transceiverorientierten
RBS verwendet werden.
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Obwohl
eine bevorzugte Ausführungsform des
Verfahrens und der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung in den
beigefügten
Zeichnungen dargestellt und in der vorstehenden ausführlichen
Beschreibung beschrieben wurde, versteht es sich, dass die Erfindung
nicht auf die offenbarte Ausführungsform
beschränkt
ist, sondern dass zahlreiche Neuanordnungen, Abwandlungen und Ersetzungen möglich sind,
ohne von der Erfindung abzuweichen, wie sie durch die folgenden
Patentansprüche
dargelegt und definiert ist.