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Erfindungshintergrund
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell neue Antivirusmaterialien
und Verfahren, die sich mit Leflunomidprodukten befassen.
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Das
Leflunomid (HWA-486) ist ein Isoxazolderivat mit dem chemischen
Namen N-(4-Trifluoromethylphenyl)-5-Methylisoxazol-4-Karboxamid.
Nach der Verabreichung wird die Verbindung schnell in ihre aktive, offene
Ringform N-(4-Trifluoromethylphenyl)-2-Zyano-3-Hydroxykrotonamid (A771726)
umgewandelt, die dann schnell einem Keto-Enol-Tautomerismus unterliegt, um das
folgende N-(4-Trifluoromethylphenyl)-2-Zyano-3-Oxobutyramid zu bilden:
(Stecher et al., „Ann. Report
Med. Chem.", 18,
S. 171–179,
1983). Das Leftlunomid stammt aus einer Reihe von Verbindungen,
die als landwirtschaftlich genutzte Herbizide von Wissenschaftlern
der Hoechst AG benannt wurden. Es wurde später festgestellt, das es eine
antientzündliche
und immununterdrückende
Aktivität entwickelt,
und es wurde in tierischen Modellen der Autoimmunkrankheit und der
Transplantatabstoßung
verwertet. Das Stoffwechselprodukt zeigt zwei Aktivitätsmechanismen:
die Hemmung der Protein-Tyrosin-Kinase-Aktivität und die Hemmung der Dihydroorotat- Dehydrogenase, eines
Schlüsselenzyms
bei der Biosynthese von Pyrimidin-Nukleotid-Triphosphaten, s. generell
Silva et al., „Am.
J. Med. Sci.". 313(5),
S. 289–301,
1997, und „Principles
of Drug Development in Transplantation and Autoimmunity" von Liebermann und
Mukherjee, Herausgeber R. G. Landes Co., Austin, 1996). Das Arzneimittel
wird von Tieren und Menschen gut vertragen und ist zur Zeit unter
klinischer Beobachtung bei menschlichen Patienten mit fortgeschrittener
Rheuma-Arthritis.
Von einer Antivirusaktivität
für das
Leftlunomid oder dessen Stoffwechselprodukt ist bisher nicht berichtet worden.
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Das
US-Patent 4 087 535 mit
dem Erfinder Heubach beschreibt eine Gruppe von 5-methyl-ioxazol-4-kKarboxylischen
Säureaniliden,
die eine antientzündliche
und schmerzlindernde Aktivität
aufweisen. Das
US-Patent 4 351
841 mit den Erfindern Kammerer et al. offenbart, dass das
als Leflunomid bezeichnete, bestimmte Anilid eine sehr hohe antientzündliche
Wirkung und eine verminderte Giftigkeit entfaltet. Im
US-Patent 4 351 841 wird dargelegt,
dass das Leflunomid immunopathologische Prozesse in zwei jugendlichen
Rattenarthritismodellen und einem allergischen Rattenenzephalitismodell
hemmt. Das
US-Patent 4 965276 mit
den Erfindern Bartlett et al. beschreibt die Verwendung von Leflunomid
zur Behandlung von chronischem Transplantat gegen Wirtskrankheit
(CgvH) und andere Autoimmunkrankheiten, beispielsweise systemische
Hauttuberkulose-Erythematose (SLE).
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Die
menschlichen Herpesviren sind eine Familie von verwandten Viren,
die den Herpessimplexvirus 1 (HSV-1), den HSV-2, den Varicella-Zoster-Virus
(VZV), den Epstein-Barr-Virus (EBV), den Cytomegalovirus (CMV),
den menschlichen Herpesvirus 6 (HHV-6) den HHV-7 und den HHV-8 (der
auch als Kaposi-Sarkom-Herpesvirus oder KSHV bekannt ist. Die Herpesviren
weisen eine ähnliche
Morphologie, die durch eine elektronische Mikroskopie fast nicht
unterscheidbar ist, einen ähnlichen
Entwicklungszyklus und die gemeinsame Fähigkeit auf, eine langdauernde
Wartezeit bzw. ein langes Beharrungsvermögen im infizierten Wirt aufrecht
zu erhalten. Ein typisches Herpesvirion besteht aus einem Kern,
der eine lineare Doppelstrang-DNA, ein Icosadeltahedral-Protein-Kapsid
mit etwa einen Durchmesser von 100–110 nm und 162 Kapsomere aufweist, wobei
ein als Hülle
bezeichnetes, amorphes Material das Kapsid umgibt; eine lipidhaltige
Außenhülle mit
viralen Glykoprotein-Spitzen auf der Oberfläche umgibt den Kern.
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Die
Glieder der Familie Herpesviridae sind gemäß ihren biologischen Eigenschaften
in drei Unterfamilien klassifiziert worden, in die Alphaherpesvirinae,
Betaherpesvirinae und Gammaherpesvirinae. Die Alphaherpesvirinae
(die HSV-1, HSV-2 und VZV umfassen) besitzen einen variablen Wirtsbereich,
einen relativ kurzen Reproduktionszyklus, eine schnelle Ausbreitung
in der Kultur, einen wirksamen Abbau von infizierten Zellen und
das Vermögen,
latente Infektionen vorwiegend in der sensorischen Ganglia aufzubauen.
Die Betaherpesvirinae (einschließlich CMV) weisen einen beschränkten Wirtsbereich,
einen langen Reproduktionszyklus, einen langsamen Infektionsfortschritt
in der Kultur, eine häufige
Vergrößerung (Cytomegalia)
der infizierten Zellen und das Vermögen auf, eine Wartezeit in
den Sekretdrüsen,
Lymphzellen, Nieren und anderen Geweben aufrecht zu erhalten. Die
Gammaherpesvirinae (einschließlich
EBV) weisen einen beschränkten
Wirtsbereich auf, sind spezifisch entweder für T-Lyphozyten oder für B-Lymphozyten
ausgebildet, infizieren häufig
in einer prälytischen
oder lytischen Stufe ohne Produktion einer ansteckenden Nachkommenschaft
und halten häufig
eine Wartezeit im Lymphgewebe aufrecht, s. generell Kapitel 1 im
Artikel „The
Human Herpesviruses" von
den Erfindern Roizman et al., Herausgeber Raven Press, New York,
1993, den Artikel „Harrison's Principles of Internal
Medicine", Ausgabe
13, Isselbacher et al., Herausgeber McGraw-Hill, NY, 1994, Frenkel
et al. in „Dev.
Biol. Stand" 76,
S. 259–265,
1992, Gillison et al in „Curr.
Opin. Oncol." 9,
S. 440–449,
1997.
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In
einigen Fällen
ergibt die Infektion von Zellen mit dem Herpesvirus keinen Zelltod.
Stattdessen wird das Virusgenom durch die Zelle in unterdrücktem Zustand
gehalten, der mit dem Überleben
und mit normalen Aktivitäten
der Zelle verbunden ist; dieser Zustand wird Wartezeit genannt.
Darauf kann die Aktivierung des Virusgenoms erfolgen, die eine Virusreplikation
und Reaktivierung der pathogenen Krankheit zur Folge hat, insbesondere
bei immungefährdeten
Patienten.
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Die
HSV-Infektionen treten weltweit auf. Über 90% der Erwachsenen weisen
Antikörper
gegen HSV-1 in den Fünfzigerjahren
auf. In den unteren, sozialwirtschaftlichen Populationen erwerben
die meisten Personen eine HSV-1-Infektion, bevor sie dreißig Jahre
alt werden. Die klinischen Symptome und der Verlauf des HSV hängen vom
Infektionsort, dem Alter und dem Immunzustand des Wirts sowie vom
Virustyp ab. Das HSV kann nahezu alle Eingeweide- oder Schleimhautstellen
infizieren und beispielsweise Pharingitis oder Gingivostomatitis,
Ophthalmitis (der häufigste
Grund für
die Hornhaut-Blindheit in den USA), Encephalitis (verursacht 10–20% aller
Encephalitisfälle)
oder Krankheiten des Zentralnervensystems (CNS), eine Infektion
von Eingeweideorganen, beispielsweise Esophagus, Lunge oder Leber,
die gewöhnlich
von der Viremia stammt, und andere Komplikationen einschließlich monoartikuläre Arthritis,
Nebennierennekrose, idiopathische Thrombocytopenia und Glomerulonephritis
verursachen. Neugeborene (< 6
Wochen alt) erkranken am häufigsten
an Eingeweide- und/oder
CNS-Infektionen von jeder HSV-infizierten Patientenpopulation. Ohne
Therapie beträgt die
Gesamtsterblichkeit an herpeserkrankten Neugeborenen 65%, und weniger
als 10% der Neugeborenen mit einer CNS-Infektion durchlaufen eine
normale Entwicklung. Die Antivirus-Chemotherapie hat die Sterblichkeit
der an Herpes leidenden Neugeborenen auf 25% vermindert, doch ist
die Sterblichkeit noch sehr hoch, insbesondere wenn Kleinkinder
mit HSV-2-CNS betroffen sind.
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Das
HSV kann durch eine histologische Prüfung von Proben aus Verletzungen
festgestellt werden. Das Einfärben
nach Wright, Giemsa (Tzanck-Präparation)
oder nach Papanicolaou zeigt charakteristische Riesenzellen oder
intranukleare Einschlüsse,
die für
eine Herpesvirusinfektion typisch sind. Eine Bestätigung der HSV-Infektion
wird am besten durch eine Isolierung des Virus in einer Gewebekultur
oder durch den Nachweis des HSV-Antigens oder der HSV-DNA in Verletzungen
erreicht. Für
die Schleimhautinfektionen hat sich Acyclovir als Hauptstütze der
Therapie erwiesen. Idoxuridin, Trifluorothymidin und Vidarabin sind
für die örtliche Verwendung
bei HSV-Augeninfektionen
verfügbar.
Für die
HSV-Encephalitis ist intravenöses
Acycovir zur Behandlung die erste Wahl. Für HSV-Infektionen bei Neugeborenen
sind hochdosiertes, intravenöses
Vidarabin und Acyclovir wirksam.
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Das
VZV verursacht zwei bestimmte, klinische Anzeigen: die Varicella,
die auch als Windpocken bekannt ist, und Herpeszoster, das auch
als Gürtelrose
bekannt ist. Das VZV wird höchstwahrscheinlich
durch die Atmungswege übertragen,
worauf eine lokale Replikation an einem undefinierten Ort folgt,
vermutlich die Nasopharynx, die zur Verbreitung des reticuloendothelialen
Systems mit primär
Viremia führt.
Die charakteristischen Hautverletzungen bei Windpocken sind das
hervorragendste Symptom. Die Windpocken sind sehr ansteckend mit
einer Befallrate von mindestens 90% unter anfälligen oder seronegativen Individuen.
Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren werden in 50% aller Fälle betroffen.
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Immungefährdete Individuen
weisen zahlreichere Verletzungen auf, die eine längere Heilungszeit brauchen,
und tragen ein größeres Risiko
von Eingeweidekomplikationen, die in 30–50% der Fälle auftreten und die in 15%
der Fälle
verhängnisvoll
ausgehen. Eine Varicella-Infektion bei Neugeborenen ist mit einer Sterblichkeitsrate
von 30% verbunden. Andere Komplikationen der VZV-Infektion umfassen
CNS, Varicella-Pneumonie,
Mycocaritis, Hornhautverletzungen, Nephritis, Arthritis, blutende
Diathe se, akute Glomerulonephritis und Hepatitis. Einige hepatitische
Schwierigkeiten sind bei Windpocken üblich und gewöhnlich asymptomatisch.
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Der
Mechanismus der Reaktivierung des VZV, der zu Herpeszoster führt, ist
unbekannt. Es wird angenommen, dass der Virus die Rückenwurzel-Nervenknoten
während
der Windpocken infiziert; in diesen Nervenknoten bleibt es wahrscheinlich
bis zur Reaktivierung latent. Die Reaktivierung im immungefährdeten
Wirt ist ernster als beim normalen Individuum. Unter den Patienten
mit kutaner Weitergabe besteht ein um 5–10% erhöhtes Risiko von Lungenentzündung, Meningoencephalitis,
Hepatitis und anderen, ernsten Komplikationen. Aber sogar bei immungefährdeten
Patienten ist die weitergegebene Zoster kaum tödlich. Patienten mit einem
Knochenmarkstransplantat weisen ein besonderes Risiko der VZV-Infektion
auf; 45% dieser Patienten weisen eine die Haut oder die Eingeweide
betreffende Weitergabe auf, und die Gesamtsterblichkeitsrate beträgt 10%.
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Eine
VZV-Infektion wird durch einen charakteristischen Hautausschlag
der Windpocken in typischer Weise klinisch diagnostiziert. Eine
unzweideutige Bestätigung
der Diagnose ist durch eine Isolierung des Virus in anfälligen Gewebekultur-Zelllinien
oder durch den Nachweis der Serumumwandlung oder eines vierfachen oder
mehrfachen Antikörperanstiegs
bei einem Genesenden gegenüber
akuten Proben möglich.
Eine Immunprophylaxe kann durch Verabreichung eines geeigneten Immunglobulins
erreicht werden. Sowohl Windpocken als auch Herpeszoster im immungefährdeten
Wirt sollte mit intravenösem
Vidarabin oder vorzugsweise mit intravenösem Acyclovir (bevorzugt wegen
seiner verminderten Giftigkeit) mit eine Dosis von 10–12,5 mg/kg
alle acht Stunden für
sieben Tage behandelt werden.
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Das
EBV besitzt eine weltweite Verbreitung und wird vorwiegend durch
den Speichel oder weniger üblich
durch eine Bluttransfusion übertragen.
In Industrieländern
haben etwa 50% der jugendlichen Individuen eine primäre EBV-Infektion
erlitten; bei den Erwachsenen sind die meisten Individuen EBV-serumpositiv.
Die Primärinfektion
mit EBV während
der Kindheit wird gewöhnlich
nicht klinisch erfasst, aber die meisten Jugendlichen und Erwachsenen
entwickeln das klinische Syndrom der infektiösen Momnukleosis, bei der Symptome des
Unwohlseins, der Appetitlosigkeit und des Fröstelns dem Beginn des Rachenkatarrhs,
des Fiebers und der Lymphadenopathie mehrere Tage vorhergehen. Etwa
die Hälfte
alle Patienten entwickelt eine Splenomegalie. Andere Komplikationen
der EBV-Infektion umfassen Hepatitis, hematologische Komplikationen,
beispielsweise autoimmun-hämolytische
Anemia, milde Thrombocytopenia und Granulocytopenia; ferner treten neurologische
Komplikationen, beispielsweise Kopfnervenlähmungen und Encephalitis, und
seltene Herzkomplikationen auf, beispielsweise Pericarditis und
Myocarditis. Der als X-verbundene Lymphoproliferationssyndrom (XLP)
oder Duncansches Syndrom bekannte Zustand ergibt den Tod von 40%
der beeinflussten Männer während der
primären
EBV-Infektion. Die EBV-Infektion ist auch mit gewissen Krebs- und
Lympferkrankungen verbunden, die die Afrikanische-Burkitt-Lymphoma,
das anaplastische, nasopharyngische Karzinom, die lymphozytische
Lymphoma und die B-Zellen-Bösartigkeit,
insbesondere bei immungefährdeten
Individuen, umfassen.
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Die
EBV-Reaktivierung in immungefährdeten
Individuen, beispielsweise die CMV-Reaktivierung, ist häufig mit einer Rückkehr der
immunregulatorischen Abnormalitäten
verbunden, die für
die primäre
Immunantwort auf diese Viren charakteristisch sind. Die zelluläre Hypoansprechbarkeit,
die mit der EBV-Reaktivierung verbunden ist, ist generell weniger
intensiv und weniger aufschiebbar als diejenige, die mit CMV verbunden
ist, aber sie kann zur Sterblichkeit des immungefährdeten
Individuen beitragen.
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Die
primäre
EBV-Infektion kann aufgrund der Anzeichen und Symptome der infektiösen Mononukleosis
klinisch diagnostiziert werden, die eine relative und absolute Lymphocytosis
mit atypischer Morphologie umfasst. Das Vorhandensein von heterophilen
Antikörpern
kann bei der Diagnose helfen, aber spezifischere und sensitivere
Tests verwenden EBV-spezifische Antikörper. Das Isolieren des EBV
in einer Kultur diagnostiziert keine primäre Infektion wegen der Allgegenwart
des Virus in EBV-serumpositiven
Individuen. Generell reicht die unterstützende Therapie für die EBV-Infektion aus. Das
Acyclovir, Alphainterferon und Ganciclocir sind aktive Hemmer der
EBV-Replikation in vitro.
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Obwohl
wenig über
das neuerlich entdeckte HHV-6 und HHV-7 bekannt ist (beide scheinen
vorwiegend lymphotrop zu sein), zeigen epidermiolgische Studien,
dass beide wie andere Glieder der Herpesfamilie unter normalen,
gesunden Erwachsenen weit verbreitet sind und dass beide zu einer
Vielfalt von Krankheitsverläufen
im immungefährdeten
Individuum beitragen. HHV-8, das jüngst entdeckte, menschliche
Herpesvirus, ist als ursächlicher
Wirkstoff oder wichtiger Beitragsfaktor bei der Entwicklung des
Kaposi-Sarkoms, der Castleman-Krankheit und der primären Ergusslymphomas
betrachtet worden.
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Das
Cytomegalovirus (CMV) hat eine weltweite Verbreitung und ist ein
wichtiges Pathogen in allen Altersgruppen. Zusätzlich zur Induzierung ernster
Geburtsdefekte verursacht das CMV ein weites Spektrum an Störungen bei älteren Kindern
und Erwachsenen, wobei diese Störungen
von einer asymptomatischen, subklinischen Infektion bis zu einem
mononukleosis-ähnlichen
Syndrom und zu einer Eingeweidekrankheit bei einem immungefährdeten
Patienten reichen. Der Krankheitsname stammt aus der Beobachtung
von charakteristischen, zytomegalischen Zellen, von denen angenommen
wird, dass sie infizierte Epithelialzellen sind. Sie sind zweimal
bis viermal größer als
die umgebenden Zellen und enthalten oft einen intranuklearen Einschluss in
der Größe von 8–10 μm, wobei
dieser Einschluss exzentrisch angeordnet und von einem klaren Halo
umgeben ist, so dass dieser Einschluss wie ein „Eulenauge" aussieht.
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Etwa
1% der Neugeborenen in den USA sind mit dem CMV infiziert, und der
Prozentsatz ist in vielen unterentwickelten Ländern höher. Die Krankheit des zytomegalischen
Einschlusses entwickelt sich in etwa 5% von congenitalen, fötalen CMV-Infektionen und ist
für Petechiae,
Hepatosplenomegalie und Gelbsucht in 60–80% der Patienten, für Mikrocephalie,
intrauterine Wachstumsverzögerung
und für
die Frühreife
in 30–50% der
Patienten charakteristisch. Sogar asymptomatische Kleinkinder können eine
bedeutenden Psychomotor, Hör-,
Augen- oder Zahnabnormalitäten
entwickeln. Eine Infektion bei Neugeborenen ist gewöhnlich asymptomatisch,
kann aber zu einer interstitialen Pneumonitis, Adenopathie, einem
Hautausschlag, einer Hepatitis, Blutarmut und zu einer atypischen
Lymphozytose führen.
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Eine
CMV-Infektion bei gesunden Kindern und Erwachsenen ist typischerweise
subklinisch, kann aber ein heterophil-antikörper-negatives, mononukleosis-ähnliches
Syndrom bilden, das eine atypische Lymphozytose umfasst. Bei der
CMV-Mononukleosis
sind aber der austretende Rachenkatarrh und die Halslymphadenopathie
selten. Wenn ein Individuum infiziert worden ist, trägt es den
Virus wahrscheinlich lebenslang. Die Infektion bleibt meistens latent.
Doch kann eine Reaktivierung erfolgen, wenn die T-lmphocyten-vermittelte
Immunität
gestört
ist, beispielsweise nach einer Organtransplantation oder in Verbindung
mit einem lymphoiden Neoplasmus und gewissen, erworbenen Immunschwächen. Das
CMV kann selbst zu einer weiteren T-Lymphozyten-Beantwortung beitragen,
die oft einer Superinfektion mit anderen, opportunistischen Pathogenen, beispielsweise
mit Pneumocystiscarinii, vorhergeht.
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Eine
CMV-Infektion ist nur bei einem immungefährdeten Wirt ernst. Das CMV
ist als wichtiges Pathogen bei Patienten mit AIDS erkannt worden.
Die CMV-Infektion ist fast allgegenwärtig bei Patienten mit AIDS und
verursacht oft Retinitis, Hepatitis, Atmungs- und gastrointestinale
Erkrankungen und weitergegebene Erkrankungen. Fötale CMV-Infektionen sind oft
mit fortdauernder Viremia und multiplen Organsystemerkrankungen
verbunden.
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Das
CMV scheint auch das häufigste
und wichtigste, virale Pathogen zu sein, das die Organtransplantation
erschwert. Die meisten primären
CMV-Infektionen in Organtransplantatempfängern stammen von der Übertragung
des Virus im Transplantat selbst oder von einer Blutübertragung.
in Nieren-, Herz-, Lungen- und Lebertransplantatempfängern umfasst
das CMV eine Vielfalt von Syndromen, einschließlich Fieber und Leukopenia,
Hepatitis, Pneumonitis, Esophagitis, Gastritis, Colitis und Retinitis.
Die maximale Periode des Risikos beträgt 1–4 Monate nach der Transplantation,
obwohl die Ritinitis eine spätere
Komplikation hervorrufen kann. Sogar Transplantatempfänger, die
von einer vorhergehenden Infektion serumpositiv sind, sind noch
von einer Reinfektion mit einer abweichenden, geberabgeleiteten
CMV-Reaktivierungsinfektion
gefährdet,
obwohl diese häufig
generell weniger ernst ist. Die CMV-Pneumonia tritt in etwa 15–20% der
Rückenmarktransplantatempfänger auf,
wobei die Sterblichkeitsrate 84–88%
beträgt.
Ferner ist die CMV-Infektion als Beitragsfaktor bei der Abstoßung von
Alltransplantaten verwickelt.
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Das
CMV wird vorzugsweise durch eine Isolierung des Virus von geeigneten,
klinischen Proben diagnostiziert, die auf menschlichen Fibroblastmonoschichten
kultiviert werden. Die Feststellung der CMV-Viremia ist ein gute
Vorhersage für
eine akute Infektion. Das CMV kann auch durch Feststellung des dem
CMV unmittelbar vorhergehenden Antigens oder der CMV-DNA in peripheren
Blutleukozyten diagnostiziert werden. Das CMV-Immunglobulin soll,
wie berichtet worden ist, die CMV-verbundenen Syndrome und Superinfekte
einiger Patientenpopulationen vermindern. Die CMV-Infektionen werden üblicherweise
mit Glanciclovir behandelt, das eine beträchtlich größere Aktivität gegen
das CMV als das congenäre
Acyclovir oder das Foscarnet entwickelt. Die gebräuchliche
Dosis gegen die CMV-Ritinitis beträgt 5 mg/kg IV-Ganciclovir zweimal
täglich
für 14–21 Tage,
wobei dieser Gabe 5 mg/kg täglich
für 5–7 Tage
je Woche folgen. Die übliche
Dosis von Foscarnet für
die CMV-Ritinitis ist eine Einführung
von 60 mg/kg IV alle acht Stunden für 14–21 Tage, wobei dieser Gabe
eine tägliche
Erhaltungsinfusion mit 90–120
mg/kg folgt.
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Die
Virusreplikation weist sowohl eine nukleare Phase als auch eine
zytoplasmische Phase auf. Die Anfangsschritte der Replikation umfassen
die Befestigung des Virus an der Wirtszelle und die Verschmelzung mit
der Wirtszellenmembran, um das Nukleokapsid in das Zytoplasma der
Zelle freizusetzen, worauf ein Abbau des aufzulösenden Nukleokapids und der
viralen DNA folgt. Das Virus fängt
zuerst mit der Transkription eines Satzes aus viralen Genen an,
die α-Gene
oder auch „unmittelbar
frühere" Gruppe genannt werden.
Das Vorhandensein von α-Genprodukten
ist für
die Sythese der folgenden Polypeptidgruppe, der β-Polypeptide, erforderlich,
von denen viele regulatorische Proteine und Enzyme sind, die für die DNA-Replikation
erforderlich sind. Die meisten, gegenwärtigen, antiviralen Medikamente
unterbrechen die β-Proteine derart,
dass das virale DNA-Polymerase-Enzym gebildet wird. Die ditte (γ) Klasse
von viralen Genprodukten bilden die meisten der Aufbauproteine des
Virus.
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Nach
der Replikation des viralen Genoms und der Synthese der Aufbauproteine
werden die Nukleokapside im Kern der Wirtszelle zusammengebaut.
Obwohl viele Einzelheiten hinsichtlich der Bildung der Decke und
der Hülle
sowie auch des Transports des Virions zur Zelloberfläche zu lösen bleiben,
haben einige Studien nahegelegt, dass die Umhüllung dann erfolgt, wenn die
Nukleokapside durch die innere, nukleare Membran in den perinuklearen
Raum gebracht werden. Die Vironen können dann über das endoplasmische Retikulum
und den Golgi-Apparat zur Zelloberfläche transportiert werden.
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Die
meisten der verfügbaren,
antiviralen Medikamente arbeiten mit dem Sperren der viralen DNA-Replikation,
s. generell Kapitel 142 im Artikel „Antiviral Chemotherapy" in „Harrison's Principles of Internal
Medicine", Ausgabe
13, von den Erfindern Isselbacher et al., Herausgeber McGraw-Hill,
NY, 1994. Das Glanciclovir, nämlich
das 9-([1,3-Dihydroxy-2-Propoxy]-Methyl)-Guanin,
ist ein Nukleosid-Analogon des Guanosins. Die Triphosphatform ist
in der replizierenden, viralen DNA enthalten, in der ihr Vorhandensein
dramatisch eine Kettenverlängerung
durch die virale DNA-Polymerase verhindert. Das Glanciclovir weist
eine Aktivität
gegen alle Herpesviren, aber eine bemerkenswert erhöhte Aktivität gegen
das CMV auf. Es ist nur für
eine intravenöse Verabreichung
verfügbar
und wird zumeist mit einer therapeutischen Anfangsdosis von 5 mg/kg
zweimal täglich
für 14–21 Tage
verabreicht, der eine Aufrechterhaltungsdosis von 5 mg/kg je Tag
oder fünfmal
je Woche folgt, möglicherweise
so lange, wie die Immununterdrückung
dauert.
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Die
Verabreichung von Glanciclovir war mit starker Knochenmarksunterdrückung verbunden,
insbesondere bei der Neuropenia, die eine Hauptbeschränkung bei
der Gabe von Glanciclovir an viele Patienten darstellt. Die Knochenmarksgiftigkeit
wird vervielfältigt,
wenn andere Knochenmarksunterdrücker,
beispielsweise Zidovudin, begleitend verwendet werden.
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Das
Foscarnet (Natriumphosphonoformat oder PFA) ist eine pyrophosphathaltige
Verbindung, die ein potentes Sperrmittel gegen Herpesviren einschließlich von
CMV bildet. Es verhindert die virale DNA-Replikation durch eine
direkte Anbindung an die virale DNA-Polymerase. Das Foscarnet ist
schwer löslich
und muss intravenös
in einer Verdünnungslösung gegeben
werden, die 1–2
Stunden lang eingespritzt wird. Die am meisten übliche Anfangsdosis von Foscarnet
beträgt
60 mg/kg alle acht Stunden für
14–21
Tage, der eine Aufrechterhaltungsdosis von 90–120 mg/kg einmal am Tag folgt.
Das Foscarnet zeigt eine beträchtliche
Giftigkeit, die eine Nierendysfunktion, Hypomagnemia, Hypomagnesemia,
Hypokalemia, Hypokalzemia, Anfälle,
Fieber und Rachenkatarrh umfasst, wobei jede dieser Krankheiten
in mehr als 5% der Empfänger
auftritt. Obwohl hematologische Abnormalitäten ebenfalls beobachtet worden
sind, wirkt Foscarnet nicht generell myelounterdrückend.
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Das
Cidofovir, das kürzlich
zur Verwendung bei der CMV-Retinitis zugelassen wurde, ist ein monophosphoryliertes
Nukleosidanalogon, das ähnlich
wie Glanciciovir durch zelluläre
Kinasen weiter phosphoryliert ist, wodurch die virale DNA-Synthese äußerst erschwert
wird, wobei die Aufnahme in freiwerdende Stränge folgt. Die dokumentierte
Nephrotoxität
dieses Mittels erfordert jedoch eine sorgfältige Patientenauswahl und auch
eine begleitende, intravenöse
und orale Hydrierung sowie eine sondenhafte Verabreichung. Die Neutropenia
ist ebenfalls in etwa 10% der Empfänger beobachtet worden.
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Das
Acyclovir, nämlich
das 9-(2-Hydroxyethoxy-Methyl)-Guanin, ist ein azyklisches Analogon
des Guanosins. Die Triphosphatform bindet sich an die virale DNA-Polymerase und wirkt
als DNA-Kettenendglied. Es ist relativ unwirksam bei CMV-Infektionen. Die
Hauptgegenanzeige ist die Änderung
der Nierenfunktion. Hohe Dosen können
eine Anhebung des Serumkreatinins in 50% der Empfänger verursachen
und können
gelegentlich eine akute Nierendysfunktion bewirken. Es gibt auch
Berichte über
eine gewisse Giftigkeit für
das zentrale Nervensystem nach einer intravenösen Verabreichung.
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Das
Vidarabidin, nämlich
9-β-D-Arabinofuranosyladenin,
ist ein reines Nukleosidanalogon, das die virale DNA-Synthese durch
seine Triphosphatform unterbindet. Bei höheren Dosen ist das Medikament
mit hematopoietischen Nebenwirkungen verbunden, die Blutarmut, Leukopenia
und Thrombozytopenia umfassen. Über
eine Nervengiftigkeit ist ebenfalls berichtet worden.
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Die
Rhinoviren sind hauptsächlich
bekannte, ursächliche
Mittel für
Erkrankungen der oberen Atmungswege bei Erwachsenen, beispielsweise
für Erkältungen.
Sie werden von etwa 15–40%
der Erwachsenen mit diesen Erkrankungen isoliert. Nur 4–5% der
Kinder mit einer Erkrankung der oberen Atmungswege sind rhinoviruspositiv.
Die Rhinoviren bilden eine Untergruppe der Picornavirusfamilie und
besitzen gewisse, gemeinsame Merkmale, die eine geringe Größe (15–30 nm),
einen RNA-Kern, eine Widerstandsfähigkeit gegen Ether und eine
vollständige
oder fast vollständige
Inaktivierung bei einem pH-Wert von 3 umfassen (im Gegensatz zu
den Enteroviren, die bei einem pH-Wert von 3 stabil sind). Es gibt über 100
verschiedene Rhinovirus-Serumtypen.
Im Allgemeinen wird die virale Rhinitis durch Gewichtszunahme, Hyperemia
und Edema der nasalen Mukosa mit sekretorischer Hyperaktivität der mukussekretabgebenden
Drüsen
begleitet.
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Measles
ist eine akute, höchstansteckende,
virale Erkrankung, die durch Fieber, Schnupfen, Husten, Bindehautentzündungen,
Enanthen und Exanthem gekennzeichnet ist. Ihre Sterblichkeit ändert sich
sehr mit dem Wirt und den Umgebungsfaktoren. Der Measles-Virus ist
ein eingehüllter
RNA-Paramyxovirus, dessen Durchmesser 120–250 nm beträgt und der
anderen Gliedern der Paramyxovirusfamilie (Art Morbillivirus) ähnelt, dem
jedoch eine Neuraminidase fehlt. Sein einzelner, antigener Serumtyp
ist viele Jahre lang weltweit sehr stabil gewesen. Das Virus enthält sechs
Hauptpolypeptide, die für
eine Anzahl von Aufbau- und Funktionseigenschaften verantwortlich
sind, einschließlich
der Hemagglutination der Erythrozyten, der Hämolysis, der Zellverschmelzung,
des viralen Zusammenbaus und der Virusdurchdringung. Klinisch werden
nach einer Inkubationszeit von etwa 11 Tagen Symptome von Fieber,
Un wohlsein, Muskelschmerz und Kopfschmerzen beobachtet, denen dicht
Augensymptome der Photophobie und ein brennender Schmerz, eine Entzündung des
Atmungswegs und manchmal Verletzungen der Palat-, Pharynx- oder
Buccalmukosa folgen. Der charakteristische Measles-Rachenkatarrh
folgt diesen prodomalen Symptomen 2–4 Tage und tritt im Gesicht
und Nacken auf, wobei er sich nach unten über den Rumpf und gegebenenfalls
bis zu den Extremitäten
ausbreitet. Obwohl die unkomplizierte Measles-Erkrankung selten
ernste Folgen hat, ist eine seltene (0,1%), aber ernste Folge der
Measles-Erkrankung eine Encephalomyelitis, die zum Tod in etwa 10%
der Patienten und zu bleibenden Wirkungen bei etwa der Hälfte der
Patienten führen
kann.
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Die
akute, virale Hepatitis kann durch eine Anzahl von viralen Mitteln
verursacht werden und eine relative oder absolute Vorliebe für die Hepatozyten
aufweisen. Das Spektrum der Hepatitisinfektion reicht von der subklinischen
Infektion bis zur schnell voranschreitenden und fatalen Erkrankung.
Nach einer veränderlichen
Inkubationszeit erreicht die virale Replikation in der Leberzelle
ein Maximum, dem ein Auftreten von viralen Komponenten in Körperflüssigkeiten,
eine Leberzellennekrose und damit verbundene, in Labortests ermittelte Änderungen
der Leberfunktion und klinische Anzeichen einer Leberzerstörung folgen.
Die Hepatitis A ist ein RNA-Enterovirus. Der Hepatitis-B-Virus (HBV)
ist ein ganz unterschiedlicher Virus, der eine große Vielfalt
von akuten und chronischen, hepatischen und extrahepatischen Erkrankungen
verursacht. Das HBV ist ein DNA-Virus mit einer Größe von 42
nm, mit antigenbestimmter Oberfläche
und mit Kernkomponenten. Etwa 90% der mit HBV-infizierten Patienten
genesen vollständig;
von den verbleibenden 10% entwickeln weniger als 1% massive, hepatische
Nekrose, aber eine bedeutende Anzahl kann eine chronische Hepatitis
entwickeln. Es ist gezeigt worden, dass das Famciclovir die HBV-Replikation
verhindert, und es wird überlegt,
ob es für
die Behandlung der chronischen Hepatitis B geeignet ist. Weitere
Hepatitisviren sind entdeckt worden, die Hepatitis C, D und E umfassen.
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Die
WO 9842338 offenbart die
immununterdrückende
Wirkung oder Aktivität
von Leflunomid oder dessen Stoffwechselprodukt.
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Ein
Artikel von J. K. Limb et al. mit dem Titel „Analgesic, Anti-flammatory
and Anti-viral Effects of Melandrin Derivates", Yakhak Hoechi, Vol, 38, Nr. 3, 1994,
Seiten 345–350,
betrifft eine Untersuchung von vierzehn Melandrinderivaten auf schmerzunempfindliche,
antienzündliche
und antivirale Eigenschaften.
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Die
WO 9424095 lehrt die immundilatorische
Aktivität
von Isaxazolverbindungen bei gewissen Krankheitszuständen.
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Es
bleibt aber nötig,
zusätzliche
antivirale Mittel zu schaffen, die vorzugsweise einen Arbeitsmechanismus
aufweisen, der sich von dem der bekannten, antiviralen Mittel unterscheidet
und der in idealer Weise größere Wirkungen
aufweist, wenn er mit anderen antiviralen Mitteln kombiniert wird.
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Gemäß einer
ersten Ausbildung der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
eines Leflunomidprodukts vorgesehen, das die Formel (II) für die Herstellung
eines Medikaments für
die Verwendung zur Behandlung einer viralen Infektion durch Verhindern
eines viralen Virionzusammenbaus aufweist.
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Die
vorliegende Erindung schafft neue, antivirale, therapeutische Verwendungen
für Leflunomidprodukte
der Formel (II) und ist auf die Entdeckung gegründet, dass Leflunomid die Replikation
von Viren verhindert. Die Leflunomidprodukte der Formel (II) sind
entdeckt worden, um das virale Wachstum in einer Weise zu verhindern,
die von der anderer, üblicher,
antiviraler Mittel unterschiedlich ist, die typischerweise mit dem
Verhindern einer viralen DNA-Replikation in früheren Stufen der Infektion
arbeiten. Im Gegensatz dazu arbeiten die Leflunomidprodukte der
Formel (II) offensichtlich durch Verhindern des Virionzusammenbaus.
Daher umfassen die therapeutisch wirksamen, antiviralen Auswirkungen
der Leflunomidprodukte der Formel (II) Auswirkungen, die für das Verhindern
des viralen Wachstums oder das Verhindern des Virionzusammenbaus
wirksam sind. Der einzigartige Mechanismus der Wirkung der Leflunomidprodukte
der Formel (II) erlaubt, dass diese Medikamente gegen Viren wirksam
sind, die gegen andere, übliche,
antivirale Mittel einschließlich
der gegen Vielfachmedikamente resistenten Viren resistent sind.
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Gemäß einem
Aspekt werden therapeutisch wirksame Auswirkungen der Leflunomidprodukte
der Formel (II) offenbart, die Lebewesen einschließlich der
Säugetiere
verabreicht werden, die an einer viralen Infektion leiden, insbesondere
an einer Infektion, die durch Herpesviren (einschließlich CMV,
HSV-1, HSV-2, VZV, EBV, HHV6, HHV-7 und HHV-8), Paramyxoviren (einschließlich Parainfluenza,
Mumps, Meales und atmungssynzytialem Virus), Picornaviren (einschließlich Enteroviren
und Rhinoviren) und Hepatitisviren (einschließlich Hepatitis A, B, C, D
und E) verursacht werden. Das Leflunomidprodukt kann an Menschen
mit einer Dosis verabreicht werden, die 0,1–80 mg täglich beträgt und sich zwischen Kindern
und Erwachsenen ändert,
oder die vorzugsweise 15–25
mg täglich
beträgt,
oder die äquivalente
Dosen bei längeren
Intervallen aufweist.
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Es
ist ins Auge gefasst worden, Leflunomidprodukte der Formel (II)
mit anderen, bekannten, antiviralen Mitteln laufend zu verabreichen;
in diesem Fall kann die Dosierung jedes Mittels, das für die Erzielung
einer therapeutischen Wirkung während
der Kombinationstherapie erforderlich ist, geringer als die Dosierung
sein, die für
die monotherapeutische Wirksamkeit nötig ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt wird ein Leflunomidprodukt der Formel (II) offenbart,
das zusammen mit einem Pyridin, beispielsweise Uridin, verabreicht
wird, um die Giftigkeit des Leflunomidprodukts zu vemindern, dessen
Wirksamkeit aber aufrecht zu erhalten. Es ist ins Auge gefasst worden,
dass die Verabreichung zusammen mit einem Pyridin die Verabreichung
einer antiviralen, therapeutisch wirksamen Menge des Leflunomidprodukts
der Formel (II) mit verminderten, immununterdrückenden oder giftigen Nebenwirkungen
erlauben kann.
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Ein
weiterer Aspekt der Anwendung offenbart ein Verfahren zum Verhindern
einer viralen Replikation durch Kontaktieren einer Zelle, die durch
einen Virus infiziert worden ist, mit einer antiviralen Menge des
Leflunomidprodukts der Formel (II).
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Tierärztliche,
antivirale Anwendungen des Leflunomidprodukts der Formel (II) sind
ebenfalls ins Auge gefasst worden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
fleckförmige
Analysedaten, die eine durch A771726 vermittelte Abschwächung der
Herstellung des CMV-Stamms 8 in menschlichen Vorhautfibroblasten
(HFF) und des MV-Stamms VHL/E in menschlichen Endothelialzellen
einer Nabelvene (HUVEC) darstellen.
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2 zeigt
fleckförmige
Analysedaten der mit A771726 behandelten, CMV-infizierten Zellen mit oder ohne exogenösem Uridin.
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3 zeigt
Daten einer Northern-Blot-Analyse einer mRNA, die von mit A771726
behandelten, CMV-infizierten Zelle abgezogen wurde, wobei diese
Daten das Ausmaß der
unmittellbar früheren
(IE1) oder späteren
(gB) Glykoprotein-Transkription darstellen.
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4 zeigt
Daten einer biochemischen Analyse einer CMV-DNA-Polymerase-Aktivität in CMV-infizierten Zellen
in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen von A771726.
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5 zeigt
die Überlagerung
der fleckförmigen
Analysedaten und Polymeraseanalysedaten sowie ferner den Mangel
der Wirkung von A771726 auf die CMV-DNA-Polymeraseaktivität sogar
bei einer Konzentration, die die CMV-Fleckbildung verhindert.
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6 zeigt
fleckförmige
Analysedaten, die die äquivalente
Empfindlichkeit eines medikamentempfindlichen CMV-Stamms P8 und
eines vielfachmedikament-resistenten CMV-Stamms D16 auf die antivirale
Wirkung des A771726 darstellt.
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7 zeigt
fleckförmige
Analysedaten von Geweben eines repräsentativen Tiers, das mit dem
CMV belastet und mit Leflunomid (Bezugsverbindung) behandelt ist.
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8 zeigt
fleckförmige
Analysedaten, die die Aktivität
des A771726 gegen den HSV darstellen.
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9 zeigt
Daten einer biochemischen Analyse der HSV-DNA-Polymeraseaktivität in HSV-infizierten Zellen.
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Ausführliche Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung sieht neue, antivirale, therapeutische Anwendungen
von Leflunomidprodukten der Formel (II) vor und ist auf die hier
beschriebene Entdeckung gegründet,
dass das durch Leflunomid aktive Stoffwechselprodukt N-(4-Trifluoromethylphenyl)-2-Zyano-3-Hydroxykrotonamid
(A771726) die Replikation einer Vielfalt von Viren in vitro verhindert,
die CMV, HSV, den Measles-Virus, Rhinovirus, den Hepatitis-B-Virus
und den Hepatitis-C-Virus umfassen, und dass das A771726 bestätigt hat,
dass die virale Replikation in vivo verhindert wird. im Gegensatz
zu bekannten, antiviralen Mitteln wirkt dieses Leflunomidprodukt
als späte
Stufe bei der Virionreifung und des Virionzusammenbaus durch Verhindern
der Hüllenbildung
durch virale Nukleokapside. Die sich ergebenden, unvollständigen Virionen
sind nicht aktiv und können
deshalb nicht andere Zellen infizieren. Obwohl die Kenntnis der
Aufbauorganisation der Herpesvirushülle unvollständig ist, sind
viele der Haupthüllenproteine
Phosphoproteine, für
die eine kinas-vermittelte Phosphorylierung erforderlich ist. Daher
kann das Leflunomidprodukt der Formel (II) den Hüllenzusammenbau durch Verhindern
der Proteinphosphorylierung durch sein Verhindern der Tyrosinkinaseaktivität aufhalten.
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Der
einzigartige Mechanismus der Wirkung von Leflunomidprodukten der
Formel (II) erlaubt diesen Medikamenten, gegen Viren aktiv zusein,
die gegen andere, übliche
antivirale Mittel resistent sind. Von einem gegen ein Vielfachmedikament
resistenten Stamm des CMV wird hier nachgewiesen, dass er genau
so empfindlich auf das Leflunomidprodukt der Formel (II) wie medikamentempfindliche
Stämme
des CMV reagiert.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung werden therapeutisch wirksame Mengen eines
Leflunomidprodukts an Lebewesen verabreicht, die Säugetiere
umfassen, die an viraler Infektion leiden. Die Erfindung beabsichtigt
die Behandlung einer Infektion durch jeden Virus, der die Herpesviren
(einschließlich
CMV, HSV-1, HSV-2, VZV, EBV, HHV-6, HHV-7 und HHV-8), die Paramyxoviren
(einschließlich
Parainfluenza, Mumps, Measles und den atmungssynzytialen Virus [RSV]),
Picornaviren (einschließ lich
Enteroviren und Rhinoviren), Togaviren, Koronaviren, Arenaviren,
Bunyaviren, Rhabdoviren, Orthomyxoviren, (einschließlich Viren
der Influenza A, B und C), Reoviren (einschließlich Reoviren, Rotaviren und
Orbiviren), Parviviren, Adenaviren, Hepatitisviren (einschließlich A,
B, C, D und E) und Retroviren (einschließlich HTLV und HIV) umfasst.
Die Behandlung sowohl der akuten Infektion als auch der chronischen
Infektion sind beabsichtigt.
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Antivirale,
therapeutisch wirksame Mengen der Leflunomidprodukte der Formel
(II) sind Mengen, die zum Verhindern des viralen Wachstums, d. h.
der Replikation, oder zum Verhindern des Virionaufbaus wirksam sind.
Die Leflunomidprodukte können
an Menschen mit Dosen verabreicht werden, die 0,1–80 mg/Tag
oder mehr je nach der Behandlung von Kindern und Erwachsenen betragen,
oder vorzugsweise mit Dosen verabreicht werden, die 15–25 mg/Tag
für Erwachsene
betragen. Am besten sind Dosen, die derart berechnet werden, dass
sie einen Blutkreislaufpegel von 40–60 μM aufweisen. Eine äquivalente
Dosierung der Leflunomidprodukte der Formel (II) kann bei längeren Intervallen,
beispielsweise größere Dosn
einmal oder zweimal wöchentlich,
aufgrund der längeren
Halblebenszeit von 2–5
Tagen des Leflunomidprodukts bei Menschen verabreicht werden. Die
therapeutisch wirksame Dosis kann derart eingestellt werden, dass
eine maximale Verminderung der viralen Replikation oder der Infektion
auftritt, ohne dass sich eine exzessive Giftigkeit ergibt. Die für die Erzeugung
antiviraler Wirkungen erforderliche Dosis der Leflunomidprodukte
der Formel (II) ist auch erwartungsgemäß geringer als die Dosis, die
für die
Schaffung immununterdrückender
Wirkungen erforderlich sind. In Tierversuchen ergaben bei extrem
hohen Dosen von Leflunomid eine Leber- und Herzvergiftung. Bei Menschen
besteht eine Nebenwirkung der Häufung
des Stoffwechselprodukts Trifluoromethyl-Anilins in einer Heinz-Körper-hämolitischen
Blutarmut; das Auftreten einer Blutarmut in einem Patienten kann
daher ein frühes,
empfindliches Anzeichen für
nachteilige Nebenwirkungen aufgrund der Leflunomidproduktverabreichung und
ein Maß für eine entsprechende
Medikamentdosierung sein.
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Leflunomidprodukte
der Formel (II) können
systematisch über
beispielsweise orale, intravenöse,
intramuskuläre
oder subkutane Wege verabreicht werden. Das Medikament kann für eine pulverförmige Verabreichung
aerosolisiert werden, in einem Spray für eine nasale Verabreichung
enthalten sein, intraventrikulär
oder intrathekal in der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit
oder intravenös
mittels einer Infusionspumpe ständig
verabreicht werden. Die Medikamente können auch örtlich über beispielsweise Tropfen
(insbesondere Augentropfen), Salbe, Pflaster oder durch den Mastdarm über beispielsweise
Suppositorien oder Einläufe
verabreicht werden. Für
Kombinationsbehandlungen können
die Leflunomidprodukte und andere, antivirale Mittel gleichzeitig
oder nacheinander verabreicht werden.
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Diese
Ausbildung der Erfindung beabsichtigt daher die Anwendung eines
Leflunomidprodukts der Formel (II) beim Präparieren eines Medikaments
zur Behandlung einer viralen Infektion.
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Die
Erfindung kann auch durch Verabreichung einer Leflunomidproduktkombination
mit therapeutisch wirksamen Mengen eines oder mehrerer antiviraler
Mittel, die keine Leflunomidprodukte sind und die Acyclovir, Ganciclovir,
Vidarabidin, Foscarnet, Cidofovir, Amantidin, Ribavirin, Trifluorothymidin,
Interferon-alpha, Zidovudin, Didanosin oder Zalcitabin umfassen.
Die therapeutisch wirksamen Dosen all dieser Medikamente bei der Kombinationstherapie
werden niedriger als die üblichen
Dosen für
jedes Medikament sein, das für
ein einzelnes Medikament bei der Monotherapie verwendet wird.
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Eine
virale Infektion, insbesondere die Herpesvireninfektion, ist mit
einer erhöhten
Anfälligkeit
von Krebsen verbunden. Es wird erwartet, dass die Behandlung mit
dem Leflunomidprodukt der Formel (II) das Wachstum dieser Krebse
verhindern oder vermindern kann. Beispielsweise ist das EBV mit
der Afrikanischen Burkitt-Lymphoma, dem anaplastischen, nasopharyngealen
Krebs, der lymphozytischen Lymphoma und B-Zellen-Bösartigkeit
verbunden, während
das HHV-8 mit dem Kaposi-Sarkom verbunden ist.
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Eine
weitere Ausbildung der Erfindung beabsichtigt das Verhindern der
viralen Replikation durch Kontaktierung einer mit einem Virus infizierten
Zelle, mit einer antiviralen Menge des Leflunomidprodukts. Die Erfindung
beabsichtigt das Verhindern der Replikation jedes Virus, der die
Herpesviren (einschließlich
CMV, HSV-1, HSV-2, VZV, EBV, HHV-6, HHV-7 und HHV-8), Paramyxoviren
(einschließlich
Parainfluenza, Mumps, Meales und das atmungssyncytiale Virus [RSV]),
Picornaviren (einschließlich
Enteroviren und Rhinoviren), Togaviren, Koronaviren, Arenaviren,
Bunyaviren, Rhabdoviren, Orthomyxoviren, (einschließlich Viren
der Influenza A, B und C), Reoviren (einschließlich der Reoviren, Rotaviren
und Orbiviren), Parvoviren, Adenoviren, Hepatitisviren (einschließlich A,
B, C, D und E) und Retroviren (einschließlich HTLV und HIV) umfasst.
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Die
hier verwendete Bezeichnung „Leflunomidprodukt" bedeutet das aktive
Stoffwechselprodukt der Formel (II), nämlich das N-(4-Trifluormethylphenyl)-2-Zyano-3-Hydroxykrotonamid
(A771726) oder andere davon abgeleitete Derivate, die im
US-Patent 5 519 042 (Formel II)
beschrieben sind, s. Formel des Anspruchs 1.
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Diese
Produkte können
durch an sich bekannte Verfahren präpariert werden, die solche
umfassen, die in den
US-Patenten
4 087 535 ,
4 351 841 und
4 965 276 beschrieben sind.
Eine für
das Verhindern viralen Wachstums oder der Replikation fähi ge Behandlung
ist eine solche, die die Reifung des vollständigen Virions aufhält oder
verhindert und damit die Ausbreitung der Infektion auf andere Wirtszellen
aufhält
oder vermindert.
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Die
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
dazu verwendet werden, Patienten bei einem Risiko einer viralen
Infektion oder Patienten, die bereits mit einem Virus infiziert
sind, zu behandeln. Der hier verwendete Begriff „Behandlung" bedeutet dabei sowohl
eine prophylaktische Behandlung als auch eine therapeutische Behandlung.
Es ist beabsichtigt, dass die Leflunomidprodukte der Formel (II)
insbesondere zur Behandlung von Patienten nützlich sind, die Organtransplantate
einschließlich
Haut, Herz, Lunge, Niere, Leber, Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, Knochenmarkstransplantate,
andere Allotransplantate, Kombinationsallotransplantate, beispielsweise
Herz-Lunge, und Xenotransplantate umfassen. Diese Patienten besitzen
ein hohes Risiko einer Entwicklung von ernsten, viralen Infektionen,
insbesondere CMV-Infektionen, nach der Transplantation. Aufgrund
seiner niedrigen Giftigkeit und zweifachen Arbeitsweise als transplantaterhaltender
Immununterdrücker
und als antivirales Mittel, das sogar gegen medikamentresistente
Viren wirksam ist, wird das Leflunomidprodukt der Formel (II) vorteilhaft
diesen Patienten anstelle oder als Teil einer laufenden, immununterdrückenden
Diät verabreicht.
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Gemäß einer
weiteren Ausbildung der Erfindung wird ein Leflunomidprodukt der
Formel (II) zusammen mit einem Pyrimidin, beispielsweise Uridin,
verabreicht, um die potentielle Giftigkeit dieses Produkts zu vermindern,
während
dessen therapeutische Wirksamkeit aufrecht erhalten bleibt. Es ist
beabsichtigt, dass die Verabreichung zusammen mit einem Pyridin
eine Verabreichung einer antiviralen, therapeutisch wirksamen Menge
des Leflunomidprodukts erlauben kann, wobei die immununterdrückenden
oder giftigen Nebenwirkungen vermindert werden. Antivirale Mengen
des Leflunomidprodukts können
verabreicht werden, um immunfähige Individuen,
Neuge borene, oder immungefährdete
Patienten zu heilen, die Patienten, die an AIDS leiden, oder Patienten,
die an Krebs leiden oder einer Chemotherpie ausgesetzt sind, oder
Patienten mit anderen Defekten in ihrem Immunsystem umfassen, ohne
dass eine bedeutende, weitere Schwächung ihres Immunsystems verursacht
wird.
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Der
hier verwendete Begriff „Pyrimidin" bedeutet Verbindungen,
die entweder direkt oder als Zwischenmittel in Wegen zur Zuführung von
Pyrimidinnukleotiden (Uridin, Zytidin und Thymidin) nützlich sind.
Ein bevorzugtes Pyrimidin ist Uridin. Andere, geeignete Pyrimidine
umfassen die Pyrimidinzwischenmittel Orotsäure und Orotidin. Weitere exemplarische
Pyrimidine umfassen Zytidin und Thymidin, möglicherweise mit höheren Dosen.
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Pyrimidinzusammensetzungen
werden grundsätzlich
in Dosen verabreicht, die 1–5000
mg/kg je Tag unter oraler Gabe, vorzugsweise in Dosen von 50–200 mg/kg
je Tag unter oraler Gabe oder in äqivalenter Dosierung bei längeren oder
kürzeren
Intervallen betragen. Die Pyrimidine werden grundsätzlich nicht
gut oral absorbiert, so dass andere, systemische Verabreichungswege,
beispielsweise die intravenöse
Verabreichung, bevorzugt werden, um geeignete Serumpegel des Uridins
aufrecht zu erhalten. Menschen mit orotischer Aciduria wird grundsätzlich eine
Uridin-Unterstützung mit
Dosen von 150 mg/kg gegeben.
-
Die
Dosierung des Leflunomidprodukts und/oder des Pyrimidins kann erhöht oder
vermindert werden, und die Behandlungsdauer kann verkürzt oder
verlängert
werden, wie es der behandelnde Arzt festlegt. Die Häufigkeit
der Dosierung hängt
von pharmacokinetischen Parametern der Mittel und vom Verbreichungsweg ab.
Die optimale, pharmazeutische Formulierung wird durch einen Fachmann
abhängig
vom Verabreichungsweg und der gewünschten Dosierung festgelegt,
s. beispielsweise „Remington's Pharmaceutical
Sciences", Ausgabe
18, 1990, Mack Publishing Co., Easton, PA 18042, S. 1435–1712. Diese
Formulierungen können
den physikalischen Zustand, die Stabilität, die in-vivo-Freigabe, und
die Rate der in-vivo-Beseitigung der verabreichten Mittel beeinflussen.
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Der
Fachmann wird selbstverständlich
die wirksamen Dosierungen und die laufenden Verabreichungsarten
optimieren, wie es guter medizinischer Brauch ist, und den klinischen
Zustand des Patienten berücksichtigen.
Ohne Rücksicht
auf die Verabreichungsart kann die spezifische Dosis gemäß dem Körpergewicht,
dem Körperflächenbereich
oder der Organgröße berechnet
werden. Eine weitere Verbesserung der Berechnungen, die für die Festlegung
einer geeigneten Dosierung für
die Behandlung nötig
sind, wobei diese Dosierung jede der oben genannten Formulierungen
umfasst, wird routinemäßig von
den Fachleuten vorgenommen, ohne dass unpassende Versuche nötig sind,
insbesondere im Licht der Dosierungsinformation und der hier offenbarten
Analysen sowie auch der pharmacokinetischen Daten, die bei den oben
dargelegten, menschlichen, klinischen Versuchen festgestellt wurden.
Geeignete Dosierungen können
durch Verwendung der aufgestellten Analysen zur Festlegung der Dosierungen
der Blutpegel in Verbindung mit geeigneten Dosisrückmeldedaten
festgelegt werden. Die endgültige
Dosierung wird durch den behandelnden Arzt festgelegt, der verschiedene
Faktoren berücksichtigt,
die die Wirkung der Medikamente ändern,
beispielsweise die spezifische Aktivität des Medikaments, die Schwere
der Schädigung
und die Reaktion des Patienten, das Alter, den Zustand, das Körpergewicht,
die Sexualität
und die Diät
des Patienten, die Schwere jeder Infektion, die Verabreichungszeit
und andere, klinische Faktoren. Wie Studien ergeben haben, helfen
ferner Informationen über die
geeigneten Dosierungspegel zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen
und Zuständen.
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Weitere
Ausbildungen und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der
Betrachtung der folgenden, bildlich dargestellten Beispiele hervor.
Das Beispiel 1 ist auf die in-vitro-Wirkung des A771726 auf die CMV-
und HSV-Replikation gerichtet. Das Beispiel 2 ist auf die in-vitro-Wirkung
des A771726 mit Uridin auf die CMV-Replikation gerichtet. Die Beispiele
3 und 4 sind auf die Wirkung des A771726 auf die CMV-DNA-Replikation gerichtet.
Das Beispiel 5 ist auf die Wirkung des A771726 auf den CMV-Virion-Zusammenbau
gerichtet. Das Beispiel 6 ist auf die Wirkung des A771726 auf einen
CMV-Stamm gerichtet, der gegen ein Vielfachmedikament resistent
ist. Das Beispiel 7 ist auf die antivirale Wirkung der Leflunomidbezugsverbindung
auf den HSV in vivo gerichtet. Das Beispiel 8 ist auf die Wirkung
des A771726 auf den HSV gerichtet. Die Beispiele 9 und 10 sind auf
die Wirkung von mehreren Leflunomidprodukten auf eine Vielfalt von
Viren gerichtet.
-
Beispiel 1
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Fleckanalyse der Wirkung des Leflunomidprodukts
auf die ansteckende Virusproduktion
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Um
die Wirkung von Leflunomid auf die Produktion der ansteckenden CMV
in Fibroblasten zu bestimmen, wurden Standarfleckanalysen durchgeführt in Gegenwart
von A771726, des aktiven Stoffwechselprodukts des Leflunomids, in
einem Bereich von Konzentrationen, die denen äquivalent waren, die gezeigt
worden sind, um die Immunaktivierung durch verschiedene Stimulationsverbindungen
in vitro zu senken.
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Menschliche
Vorhautfibroblasten (HFF) wurden mit dem klinischen CMV-Ausscheidungsmittel
P8 geimpft, das mit einem Mittel überlagert war, das 0,3% Agarose
und 0–100 μM A771726
enthielt. Dann wurde diese Mischung 10–14 Tage lang bebrütet, bevor
die Fleckbenummerung unter einem Mikroskop geringer Leistung vorgenommen
wurde. Die Versuche wurden folgendermaßen ausgeführt. Menschliche Vorhautfibroblasten
(HFF, Viromed, Minneapolis, MN) wurden in Eagles MEM (GivcoBRL, Grand
Island, NY) vermehrt, die mit 10% fötalem Rinderserum (FBS) ergänzt wurden.
Menschliche MRC-5-Fibroblastzellen (American Type Culture Collection,
Rockville, MD) wurden in MEM (Gibco) vermehrt, die durch 10% fötalem Rinderserum
(Hyclone, Logan, UT), 1% essentiellen Aminosäuren, 2% nicht essentiellen
Aminosäuren
und 5% Vitaminen (Sigma, St. Louis, MO) ergänzt wurden. Die CMV-Stämme P8 (gegen
Ganciclovir empfindlich) und D16 (gegen Ganciclovir resistent) wurden
aus einem Bronchialabstrich eines Herzallotransplantatempfängers gewonnen
und in HFF-Zellen vermehrt.
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Um
die CMV-Produktion in Fibroblasten mengenmäßig festzulegen, wurden die
FFB in Kulturplatten von 24-iger-Behältern mit dem Stamm P8 oder
dem Stamm D16 bei Titern geimpft, die zur Erzeugung von 30–60 Flecken/Behälter ausreichten.
Die Impfmengen wurden in 3–4
Stunden absorbiert, entfernt, und die Monoschichten wurden mit einem
Mittel überlagert,
das mit 0,3% Agarose und verschiedenen Konzentrationen des A771726
(4 Behälter/Konzentration)
ergänzt
wurde. Die Kulturen wurden 10–14
Tage lang bebrütet,
und die Flecken wurden mittels eines Phasenkontrastmikroskops niedriger
Leistung gezählt.
-
Die
Wirkung des A771726 auf die CMV-Aktivität in menschlichen Endothelialzellen
der Nabelvene (HUVEC) und die Wirkung des Medikaments auf die HSV-Aktivität sind auch
untersucht worden. Da die HUVEC das agarose-unterstützte Medium
nicht gut tolerieren, war eine Zwei-Schritt-Prozedur nötig. Die
HUVEC wurden mit dem CMV-Stamm VHL/E oder dem Stamm BUR/E (getrennte,
klinische Trennmittel, deren natürliche,
endotheliale Zytopathogenizität
durch Vermehrung in den HUVEC beibehalten worden ist) geimpft, und 7–10 Tage
lang in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen (0–200 μM) der A771726-Zellen
bebrütet, wobei
diese Konzentrationen denen äquivalent
waren, von denen gezeigt worden ist, dass sie die Immunaktivität durch
verschiedene Stimulierungsmittel in vitro vermindern. Die Zellen
wurden dann abgeerntet und durch Beschallung gespaltet. Die ansteckende
Aktivität
in den resultierenden Lysaten wurde mengenmäßig durch eine Fleckanalyse
auf MRC-5-Fibroblasten
erfasst.
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Die
Versuche wurden folgendermaßen
durchgeführt.
Die menschlichen Endothelialzellen der Nabelzellen (HUVEC) wurden
aus Kordbehältern
getrennt, wie vorher beschrieben worden ist, und in einem Wachstumsmedium
für Endothelialzellen
(ECGM) vermehrt, das aus M-199 (Gibco) bestand, das durch 20% FBS (Hyclon),
50 μg/ml
Rinderhirnextrakt [43], 12 U/ml Natriumheparin (Sigma) und 20 mM
HEPES-Puffer ergänzt wurde.
Alle Wachstumsflächen
für die
HUVEC wurden mit menschlichem Fibronektin (Upstate Biotechnology, Lake
Placid, NY) mit einer Menge von 25 μg/ml vorbehandelt. Die Reinheit
aller endothelialen Trennungen wurde beim Durchgang 3 durcheine
Immunoperoxidase-Durchseihung für
den von-Willebrand-Faktor gewährleistet.
Die Abwesenheit der kontaminierenden Leukozyten wurde durch eine
gleichmäßige Negativität für das leukozyteneigene
Antigen (CD45), das B-Zellen-Antigen und das monozytenspezifische
Antigen (CDI1c) gewährleistet.
Der CMV-Stamm VHL/E, der aus einem duodenalen Biopsiematerial von
einem Knochenmarkstransplantatempfänger abgetrennt wurde, und
der Stamm BUR/E, der aus dem Urin eines Nierentransplantatempfänger abgetrennt
wurde, wurden in HUVEC vermehrt, um deren natürliche Endothelialzytopathogenizität beizubehalten.
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Um
die CMV-Produktion in Endothelialzellen mengenmäßig zu erfassen, wurden die
zusammenströmenden
HUVEC-Monoschichten in Kulturplatten von 24-iger-Behältern in
dreifacher Ausfertigung eine Stunde lang mit ECGM vorbehandelt,
dem verschiedene Konzentrationen des A771726, Tacolismus (FK506,
Fujisawa, Deerfield, IL) Zyklosporin A (CsA, Sandoz, East Hanover,
NJ), Phosphonoformat (PFA [Foscarnet], Sigma) oder Ganciclovir (Cytovene,
Syntex, Morris Plains, NJ) zugesetzt wurde. Nach der Vorbehandlung
wurden die Monoschichten mit phosphatgepufferter, physio logischer
Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen, mit dem CMV-Stamm VHL/E oder BUR/E (0,2–2 fleckbildende
Einheit [PFÜ]/ml)
und 30 Minuten lang bei 300 ×g
zentrifugiert. Nach dem Zentrifugieren wurde das Impfmittel entfernt,
und die Monoschichten wurden zweimal mit PBS gewaschen, bevor frisches
ECGM zugesetzt wurde, dem die oben aufgezählten Mittel zugegeben waren. Die
Zellen wurden kultiviert bei ständigem
Vorhandensein dieser Mittel unter Mediumaustausch alle 48 Stunden.
Nach einer Inkubationszeit von 7–10 Tagen wurden die Zellen
mit PBS zweimal gewaschen, durch kurze Typsinaufnahme (0,005% Trypsin/0,01%
EDTA) abgeerntet durch Beschallung getrennt und in einer seriellen Lösung in
den zusammenströmenden
MRC5-Fibroblast-Monoschichten für
die Fleckanalyse geimpft, wie an anderer Stelle noch genauer beschrieben
wird. Die Daten wurden als Mittel der dreifachen oder vierfachen
Behälter ±1 Standardabweichung
geplotted und mit unbehandelten, CMV-infizierten Kontrollmitteln normalisiert.
-
Die
in 1 gezeigten Daten, die für 3–4 Replikationsversuche repräsentativ
sind, zeigen eine A771726-vermittelte, dosisabhängige Verminderung der ansteckenden
Virusproduktion sowohl in Fibroblastzellen (Stamm P8 in HFF) als
auch in Endothelialzellen (Stamm VHL/E in HUVEC). Datenpunkte bedeuten mittlere
Flecknummern, die in 3–4
Replikationskulturbehältern
erzeugt werden und die als Prozentsatz von denjenigen ausgedrückt werden,
die in unbehandelten, mit CMV infizierten Kontrollmitteln erzeugt
werden. Wichtig ist, dass die Dosisreaktionskurven sich nicht zwischen
den beiden Virusstämmen
bezüglich
der Wirtszelltypen dieser Stämme
bedeutend unterscheiden und ein gemeinsame ID50 von
40–60 μM anzeigen.
-
Um
festzustellen, ob die antiviralen Eigenschaften des Leflunomids
bei anderen, bekannten, immununterdrückenden Mitteln ebenfalls vorhanden
sind, wurden ähnliche
Analysen in Gegenwart von Cyclosporin (CsA) oder Tacrolimus (FK
506) bei Kon zentrationen durchgeführt, von denen gezeigt worden
ist, dass sie die Immunaktivierung durch verschiedene Stimulationsmittel
in vitro vermindern. Daher wurden die HUVEC mit entweder dem CMV-Stamm
VHL/E oder BUR/E geimpft und in Gegenwart von A771726 (200 μm), CsA (100 ng/ml)
oder FK 506 (1 ng/ml) bebrütet.
Als positive Kontrollen für
die Virussperrung wies jeder Versuch Zellen auf, die mit 1 mM Phosphonoformat
(PFA, Foscarnet) oder 10 μg/ml
Ganciclovir (GCV) behandelt waren. Diese Daten zeigten wieder eine
dramatische und statistisch bedeutende, A771726-vermittelte Verminderung
der CMV-Produktion (p < 0,001)
mit keiner bedeutenden Sperrung durch das FK 506. Seltsamerweise
wurde vom CsA beständig
beobachtet, das es die Produktion des ansteckenden Virus im Vergleich
mit den Aktivitäten
in unbehandelten, infizierten Zellen bedeutend vergrößerte.
-
In
vorläufigen
Versuchen zeigte eine ähnliche
Analyse, die HSV anstelle von CMV verwendete, dass A771726 eine
bestimmte, beobachtete Verminderung der Fleckproduktion erzeugte.
-
Beispiel 2
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Antivirale Wirkung des Leflunomidprodukts
in Gegenwart von exogenem Uridin
-
Um
festzustellen, ob die Verminderung de intrazellulären Pyrimidin-Nukleotid-Pools
für die
antiviralen Wirkungen des Leflunomidprodukts verantwortlich war,
wurden die HUVEC mit CMV-VHL/E geimpft, wie es oben beschrieben
wurde, und dann vier Tage lang in Anwesenheit oder Abwesenheit von
200 mM A711726, 200 mM exogenem Uridin oder mit beidem bebrütet. Uninfizierte
HUVEC waren in jedem Versuch als negatives Kontrollmittel eingeschlossen.
Die Zellen wurden abgeerntet, und kleine Stichproben jeder Gruppe
wurden beschallt und analysiert für die Fleckbildung auf MRC-%-Monoschichten,
wie es oben beschrieben wurde. Der Rest der Zellen wurde in trichlorsaurer
Säure und
dann in Tri-n-Oktylamin und 1,1,2-Trichloro-Trifluoro-Ethan extrahiert.
Die intrazellulären
Pyrimidin-Nukleotid-(pyNTP)-Pegel wurden durch HPLC mengenmäßig erfasst.
-
Zusammenströmende HUVEC-Monoschichten
in Kulturplatten von 6-ser-Behältern
wurden eine Stunde lang mit frischem ECGM allein oder mit ECGM vorbehandelt,
das mit 20 μM
A771726, 200 μM
Uridin oder mit beidem (6 Behälter/Behandlung)
ergänzt
wurde. Nach der Vorbehandlung wurden die Monoschichten mit dem CMV-Stamm VHL/E (1,0
PFU/Zelle) geimpft und dann bei ständiger Gegenwart von Mitteln
vier Tage lang unter Zufügung
von frischem Medium für
48 Stunden bebrütet.
Die Zellen wurden dann durch kurze Trypsinaufnahme abgeerntet, zweimal
in PBS gewaschen, auf Eis in 0,4 M trichlorsaurer Säure und
dann mit Tri-n-Oktylamin und 1,1,2-Trichloro-Trifuoro-Ethan gemäß Verfahren
extrahiert, die von Khym beschrieben worden sind. Die intrazellulären Nukleotid-Triphosphat-Mengenfeststellung
wurde durch HPLC (Waters Associates, Milford, MA) durchgeführt, wobei
eine 616-Pumpe, ein 600-S-Gradientkontroller, ein automatischer 717-plus-Probenehmer
und ein 996-PDA-Detektor
verwendet wurde. Dabei wurde eine starke Anionaustauschsäule von
Partisil-10 SAX (Alltech Assoc. Inc., Deerfield, IL) verwendet,
die mit einem Gradienten von 10–500
mM Kaliumphosphat (pH-Wert 4,5) eluiert wurde. Die vier Nukleotid-Triphosphat-Spitzen
wurden durch Integration und Vergleich mit Standardmustern mengenmäßig erfasst.
Um die intrazellulären
Nukleotidkonzentrationen zur viralen Aktivität in Beziehung zu setzen, wurden
Zellproben aus jeder Behandlungsgruppe (aufbewahrt vor dem Extrahieren)
durch Beschallung gespaltet und durch Fleckbildung auf Monoschichten
analysiert, wie es oben beschrieben wurde.
-
Die
intrazellulären
pyNTP-Pegel wurden in unbehandelten, CMV-infizierten HUVEC im Vergleich
mit nicht infizierten Kontrollzellen vermindert, wurden aber nicht
weiter in infizierten Zellen vermindert, die mit A771726 behandelt
waren. Der Grund hierfür
be steht darin, dass die HUVEC bei der Analyse in einer stationären Ruhephase
waren, in der ein minimaler, intrazellulärer NZP-Verbrauch erwartet
werden konnte. Das Zufügen
von exogenem Uridin erhöhte
die pyNZP-Pegel sowohl bei Anwesenheit als auch bei Abwesenheit
des A771726.
-
In
wichtiger Weise bildete das Zufügen
von exogenem Uridin die ansteckende Virusproduktion in A771726-behandelten,
CMV-infizierten EC nicht neu (Ergebnisse sind in 2 gezeigt).
Daher scheint die A771726-vermittelte Sperrung der CMV-Aktivität von den
Sperrwirkungen dieses Mittels auf die pyNTP-Synthese unabhängig zu
sein.
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Beispiel 3A
-
Die Wirkung des Leflunomidprodukts auf
die Expression von vialem Protein
-
Versuche
wurden durchgeführt,
um festzustellen, bei welchem Punkt des viralen Replikationszyklus Leflunomid
seine Sperrwirkungen ausübt.
Unmittelbar nach der Durchdringung der Wirtszelle verlagert sich das
untere CMV-Matrixprotein pp65, eine Komponente der viralen Hülle, zum
Zellkern. Obwohl die nuklearen Funktionen von pp65 zu lösen bleiben,
wirkt ein anderes Hüllenprotein
(pp71), das in ähnlicher
Weise wandert, zusammen mit zellulären Proteinen derart, dass
eine schnelle Transkription von unmittelbar vorhergehenden (IE),
viralen Genen gefördert
wird. IE-Genprodukte sind vorwiegend Regulatorien, die eine frühere Gentranskription
aktivieren, dessen Produkte für
die virale DNA-Replikation wichtig sind. Die Aktivierung der späten Gene,
die die Proteinaufbaukomponenten des Virions primär kodieren,
tritt im Replikationszyklus spät
auf und hängt
von der viralen DNA-Replikation ab.
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Um
potentielle, A771726-induzierte Verletzungen in dieser zeitlichen
Ereignisfolge zu orten, wurde ein Querschnitt von CMV-Proteinen
in infizierten Zellen zunächst
durch immunohistochemische Einfärbung
folgendermaßen
sichtbar gemacht. Mit dem CMV-Stamm
VHL/E geimpfte HUVEC-Monoschichten, die in Anwesenheit oder Abwesenheit
von 200 μM
A771726 oder 1 mM Phosphonoformat (PFA) (als positive Kontrolle
der Sperrung des späten
Antigens) bebrütet
waren, wurden in verschiedenen Intervallen fixiert und mit mAb,
das für
pp65, 72 kD IE1, spezifisch ist, oder mit spätem Aufbauglykoprotein B (gB)
eingefärbt.
Zusammenströmende
HUVEC-Monoschichten in Kammerschlitten von 8-ter-Behältern (Nalge
Nunc International, Naperville, IL) wurden eine Stunde lang mit
frischem ECGM allein oder mit ECBM, dem 200 μM A771726 oder 1,0 mM PFA zugefügt war,
vorbehandelt und dann mit dem CMV-Stamm VHL/E (2 PFU/Zelle) geimpft, wie
es oben beschrieben wurde. Die Schlitten wurden in Anwesenheit oder
Abwesenheit von Mitteln in verschiedenen Intervallen bebrütet, azetonfixiert
und durch das Immunoperoxidase-Verfahren eingefärbt. Primäre Antikörper waren für das Antigen,
das das unmittelbar vorhergehende (IE) für das 72-kDa-CMV war (DuPont,
Wilmington, DE), für
das untere CMV-Matrixprotein pp65 (ViroStat, Portland, ME), das
späte CMV-Aufbauglykoprotein
B (gB, mAb 7–17,
das generell von Dr. William J. Britt, University of Birmingham,
AL, zur Verfügung
gestellt wird) spezifisch oder waren irrelevante, isotyp-angepasste
Antikörper
als Spezifitätskontrollen.
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Keines
dieser viralen Proteine wurde daran gehindert, sich in A771726-behandelten
Zellen auszudrücken.
24 Stunden nach der Impfung (pi) konnte eine nukleare Ansammlung
von pp65 (rote Einfärbung)
sowohl in unbehandelten als auch in A771726-behandelten Monoschichten beobachtet
werden, woraus geschlossen werden kann, dass dieses Mittel weder
den viralen Eintritt noch die nukleare Verlagerung stört. Die
IE1-Expression schien auch durch das A771726 (IE, 48 Stunden pi)
unbeeinflusst zu sein. Schließlich
wurden typische gB-Einfärbemuster
nach 96 Stunden pi sowohl in behandelten als auch in unbehandelten
Kulturen beobachtet. Im Gegensatz dazu waren die infizierten Zellen,
die mit PFA, einem Sperrmittel der CMV-DNA-Polymerase, behandelt
waren, unfähig,
gB auszudrücken,
während
pp65 und IE1 an der Expression in diesen Kulturen nicht gehindert
waren.
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Die
Daten zeigten eine Erhöhung
der Anzahl der infizierten Zellen in den unbehandelten Monoschichten,
aber nicht in denen, die in Anwesenheit von A771726 bebrütet waren.
In unbehandelten Zellen behielt der CMV-Stamm VHL/E zusätzlich zur
Aufrechterhaltung seiner natürlichen,
endothelialen Zytopthogenität
die natürliche
Neigung des CMV, eng zellverbunden zu bleiben, wobei sie sich langsam
durch die geimpften Monoschichten durch eine direkte Zell-zu-Zell-Übertragung
ausbreitete. Es wurde auch beobachtet, dass, während in unbehandelten Monoschichten
sich der Virus zu benachbarten Zellen ausbreitete, wobei multizelluläre, infizierte
Brennpunkte gebildet wurden, die Behandlung mit A771726 die virale
Aktivität
auf die individuellen Zellen, die durch das primäre Impfmittel infiziert waren,
in hohem Maß zu
beschränken
schien.
-
Beispiel 3B
-
Wirkung des Leflunomidprodukts auf die
viale Genexpression
-
Eine „Northern
blot analysis" (Amerikanische
Fleck-Analyse) wurde durchgeführt,
um festzustellen, ob das A771726 die Transkription von viralen,
unmittelbar vorhergehenden (IE1) oder späten Glykoprotein-(gB)-mRNA
mengenmäßig beeinflusst.
-
HUVEC-Monoschichten
in 6-ser-Behälter-Kulturplatten
wurden mit dem CMV-Stamm VHL/E (0,5 PFU/Zelle) in Anwesenheit oder
Abwesenheit von 200 μM
A771726 und/oder 200 μM
Uridin (6 Behälter/Behandlung)
geimpft, wie oben beschrieben wurde, und für die Dauer von 48 Stunden
bebrütet.
Jeder Versuch umfasste auch infizierte Kulturen, die mit 1 mM PFA
und 1,2 mM Ganciclovir (positive Kontrolle für die Ver hinderung der gB-Expression)
behandelt waren, und auch nicht infizierte Kontrollen. 10 μg der gesamten
RNA jeder Probe wurden auf einer 1,4% Agarose/0,22 M Formaldehyd-Gel
getrennt, auf eine Nylonmembran (Hybond-N, Amersham Corp, Arlington
Heights, IL) übertragen
und mit klassifizierten Sonden untersucht, die für IE1, gB und GAPDH (eine Belastungskontrolle)
spezifisch sind. Die cDNA-Sonden für CMV-IE1 und CMV-gB waren
mit radioaktiven Atomen durch PCR folgendermaßen markiert. 50 ng von IE1
und gB voller Länge
wurden in einer 50 μl-PCR-Reaktion
bebrütet,
die eine Nukleotid-Triphosphat-Mischung aufwies, die 700 nM α-(32P)dCTP (Amersham) und entweder IE1-Primer
(IE1-Richtung 5' GAG
GCT ATT GTA GCC TAC ACT TTG G 3' [SEQ-ID-Nr.
1] und IE1-Gegenrichtung 5' CAG
CAC CAT CCT CCT CCT CCT CTG G 3' [SEQ-ID-Nr.
2]) oder gB-Primer (bG-Richtung 5 CAC CAA GTA CCC CTA TCG 3' [SEQ-ID-Nr. 3] und
gB-Richtung 5' TTG
TAC GAG TTG AAT TCG CGC 3' [SEQ-ID-Nr.
4]) enthielt. Eine cDNA-Sonde für
GAPDH wurde mit radioaktiven Atomen markiert, die ein Zufallsprimerkit
(Decaprime II, Ambion, Austin, TX) verwendete, wie vorher beschrieben
worden ist. Nicht eingebaute Isotope wurden aus den klassifizierten
Sonden entfernt, wobei eine G-50-Drehsäule (Worthington Biochemicals,
Freehold, NJ) verwendet wurde. Die Membranen wurden hybridisiert,
gewaschen, und die gebundene Sonde wurde durch Autoradiografie detektiert,
wie vorher beschrieben worden ist. Die Membranen wurden freigelegt
und wieder für
die GAPDH-Sonde
vorbereitet. Eine Abtastdichtemessung wurde verwendet, um die IE1-Dichte
und die gB-Dichte mengenmäßig zu erfassen
und um diese Werte mit denen der GAPDH zur normalisieren.
-
Die
Ergebnisse, die für
zwei Replikationsversuche repräsentativ
sind, sind in 3 dargestellt. Die IE1- und
gB-Banddichten (die durch die Abtastdichtemessung festgestellt wurden)
sind als Verhältnisse
mit denen der GAPDH geplotted. Wie in dieser Figur gezeigt ist, übt das A771726,
während
die gB-mRNA-Expression in Zellen vollständig unterdrückt wurde,
die mit PFA/GCV behandelt waren, keine Verhinderungswirkung auf
die Transkription des IE1-Gens oder des gB-Gens aus.
-
Beispiel 4
-
Wirkung des Leflunomidproduktes auf die
CMV DNA Polymerase-Tätigkeit
-
A. Wirkung des Leflunomidprodukts auf
die CMV-DNA-Synthese
-
Da
die Expression von späten
Strukturproteinen (wie etwa gB) von der CMV-DNA-Replikation abhängt, zeigte das Ergebnis des
Beispiels 3 an, dass im Gegensatz zu den zur Zeit verwendeten Antiviren
Therapeutika und Leflunomide die virale DNA-Synthese nicht hemmen. Um dies zu bestätigen, wurde
die virale DNA im Anschluss an die Bebrütung der CMV-infizierten Zellen
in Anwesenheit oder Abwesenheit von A771726 durch einen Dot-Blot
ermittelt. HUVEC- oder HFF-Monoschichten in 24-iger-Behälter-Kulturplatten wurden
mit CMV-VHL/E (1 PFU/Zelle) beziehungsweise CMV-P8 (0,3 PFU/Zelle) geimpft und in Anwesenheit oder
Abwesenheit von 200 μM
(HUVEC) oder 100 μM
(HFF) A771726 bebrütet.
Alle Versuche schlossen ansteckende Kulturen, ausgebrütet in Gegenwart
von 1 mM PFA, sowie nicht ansteckende Kontrollen ein. Nach eine
48-stündigen
Impfung wurden die Zellen mittels der Trypsin-Aufnahme abgeerntet, in der PBS gewaschen und
für 12
Stunden bei 50°C
in 0.1 mg/ml Proteinase K (Sigma) in einem Aufnahmepuffer (100 mM
NaCl, 10 mM Tris-HCl,
25 mM EDTA, 0,5% SDS) bebrütet.
Die DNA wurde in Phenol/Chloroform extrahiert, mit Ammoniumazetat/Ethanol
ausgeschieden und im TE-Puffer wieder aufgeschlämmt. Im Anschluss an eine Ausgleichung
der Konzentrationen wurde die extrahierte DNA in 96-ger-Behälter-Mikrotiterplatten
reihenweise verdünnt,
und 0,4 M NaOH/10 mM EDTA wurde zu jedem Behälter hinzugefügt. Die
DNA wurde in versiegelten Platten denaturiert, indem sie für 10 Minuten
in einem 100°C-Wasserbad
erwärmt
wurde, danach mittels einer Vakuum-Dot-Blot-Sammelleitung (Bio-Rad
Laboratories, Herkules, CA) in Nylonmembranen (Hybond N, Amersham)
weitergeleitet und durch eine UV-Vernetzung unbeweglich gemacht.
Die cDNA-Sonde wurde durch Aufnahme von HindIII des Cosmids pCM
1015 (Fleckenstein et al., Gene, 18, S. 39, 1982) erzeugt, das 45
kb der UL-Region des CMV-AD169-Genoms enthält. Die
Sonde wurde als α-(32-P)dCTP durch Zufallseinlass klassifiziert.
Das nicht eingeschlossene Isotop wurde durch die Verwendung einer
G-50-Drehsäule
(Worthington Biochemicals) von der klassifizierten Sonde entfernt.
Die Membranen wurden Hybridisiert, gewaschen, und die gebundene
Sonde wurde mittels Autoradiografie festgestellt.
-
Die
Mengen der Virus-DNA, die in CMV-infizierter HFF synthetisiert und
in Gegenwart von A771726 ausgebrütet
wurden, waren etwa ungefähr
gleichwertig mit den Mengen, die sich in unbehandelten, infizierten Zellen
angesammelt hatten. Im Gegensatz dazu enthielten die enthaltenen
PFA-behandelten Zellen keine feststellbare CMV-DNA. Identische Ergebnisse wurden in ähnlich behandeltem
HUVEC beobachtet. Die Genauigkeit der Sonde wurde durch die Abwesenheit
der Hybridisierung in der DNA gewährleistet, die aus nicht infizierten
Zellen extrahiert wurde.
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B. Wirkung des Leflunomidprodukts auf
die CMV-DNA-Polymerase-Aktivität
-
Um
die Wirkung von Leflunomid auf die virale DNA-Polymerase direkt
zu prüfen,
wurde die spezifische Enzymtätigkeit
durch eine biochemische Analyse mengenmäßig ermittelt. Grobe Proteinextrakte,
die aus CMV-infizierten HUVEC oder HFF oder von nicht infizierten
Kontrollzellen vorbereitet wurden, wurden in Anwesenheit oder Abwesenheit
von verschiedenen Konzentrationen des A771726 oder PFA mit aktivierten
(teilweise Einzelstränge)
DNA-, dATP-, dGTP-, dCTP- und (3H)TTP-Vorlagen
in einem Hochsalzpuffer (hemmend für ein Säugetier, aber nicht für die CMV-DNA-Polymerase) zur Reaktion
gebracht. Die Einbeziehung der Radiomarkierung in die DNA-Vorlage
wurde durch eine β-Szintillationszählung gemessen,
und diese Werte wurden dazu verwendet, die spezifische Enzymtätigkeit
als eine Funktion der Reaktionszeit und Gesamtprotein-Konzentration
der Extrakte zu bestimmen.
-
Die
HUVEC wurden mit dem CMV-Stamm VHL/E oder BUR/E geimpft, und das
HFF wurde mit dem CMV-Stamm P8 geimpft. Die Kulturen wurden bebrütet, bis
eine etwa 100%-ige Infektion erreicht wurde, wie es durch die zytopathische Änderung
bestimmt ist, dann durch eine kurze Trypsinaufnahme abgeerntet,
zweimal in PBS gewaschen und durch Zentrifugierung pelletiert. Das
CMV-spezifische DNA-Polymerase-Analyse beruhte
auf die vorher beschriebenen Verfahren. Zellkügelchen (etwa 2 × 106 Zellen)
wurden in einem 0,5 ml-Extraktionspuffer (50 mM-Tris-HC1 [pH-Wert 8,0], 3 mM Dithiothreitol,
200 mM KCL, 2 mM ATP, 2 mM MgCl2, 0,2 mM PMSF und 10% [v/v] Glyzerin)
aufbewahrt und durch Beschallung getrennt. Die resultierenden Homogenate
wurden durch Zentrifugierung geklärt. Jede DNA-Polymerase-Reaktionsmischung
enthielt in einem Gesamtvolumen von 100 μl 50 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,0), 150 mM
KCl, 4 mM MgCl2, 8 μg Rinderserum Albumin, 1 mM
Dithiothreitol, 2,25% (v/v) Glyzerin, 100 μM jeweils von dATP, dCTP, dGTP,
1,712 μM
(3H)dTTP, 14,6 μg der aktivierten Kalb-Thymus-DNA,
10 μl der
CMV-infizierten oder nicht infizierten Zelllysate und verschiedene
Konzentrationen von A771726 oder Phosphoformat (PFA) (3 Replikationsreaktionen/Konzentration).
Jeder Versuch schloss auch eine Zeitkontrolle und Messung der ganzen,
verfügbaren
Radiomarkierung ein. Analysen wurden für 1 Stunde bei 37°C in Rundboden-Mikrotiter-Platten
bebrütet,
dann auf 96-ger-Behälter-Unifilter-GF/C-Filterplatten
(Packard, Meriden, CT) abgeerntet und der Vorgang sofort durch drei
Wäschen mit
kaltem, 5%-TCA/1%-Natrium-Pyrophosphat beendet. Behälter, die
zum Messen der gesamten, verfügbaren
Markierung verwendet wurden, wurden nicht gewaschen. Im Anschluss
an eine abschließende
Ethanolwäsche
wurden die Filterplatten getrocknet, mit einem 25 μl-Behälter-Microscint-20-Szintillations-Cocktail
(Packard) versorgt und auf einer Mikroplatten-Szintillationszähler (Top-Count,
Packard) gezählt.
Die spezifische Tätigkeit
der Polymerase wurde als Radiomarkierungs-Einbeziehungsrate pro
mg des Zelllysat-Gesamtproteins (analysiert durch das BioRad-Verfahren)
ausgedrückt.
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Während die
nicht infizierten Zellenextrakte die Enzymtätigkeit nicht nachweisbar hemmten,
haben die Extrakte aus den CMV-infizierten, in Abwesenheit von A771726
oder PFA geprüften
Zellen spezifische, virale DNA-Polymerase-Aktivitäten im Bereich
des 276–379
nM-Aufnahme/h/mg-Proteins. Repräsentative
Ergebnisse der Versuche, die mit Extrakten der VHL/E-infizierten
HUVEC oder P8-infizierten HFF (2–4 Replikationsversuche je
Virus-Zell-Kombination) durchgeführt
wurden, werden in den 4 und 5 dargestellt.
In 4 gezeigte Daten (spezifische als Prozentsatz
von PFA/A771726-freien Kontrollen ausgedrückte Enzymtätigkeit) zeigen, dass das gezeigte
A771726, während
PFA die virale DNA-Polymerase-Tätigkeit
in einer von der Konzentration abhängigen Weise reduzierte (mit
einer vollstandigen Hemmung bei 1 Mm), keine feststellbare, hemmende
Tätigkeit
sogar in Konzentrationen, die die Fleckbildung (5)
drastisch reduzierten, zeigte. Versuche, die mit Extrakten durchgeführt wurden,
die aus dem CMV-Stamm BUR/E/infizierter HUVEC präpariert waren, zeigten im Wesentlichen
identische Ergebnisse.
-
Beispiel 5
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Wirkung des Leflunomidprodukts auf den
Virionzusammenbau
-
Die
Elektronübertragungsmikroskopie
wurde verwendet, um die Virion-Morphologie innerhalb der A771726-behandelten
oder unbehandelten, CMV-infizierten HUVEC direkt zu untersuchen.
HUVEC-Monoschichten in 6-er-Behälter-Kulturplatten
wurden, wie oben beschrieben, in Anwesenheit oder Abwesenheit von 200 μM A771726
mit dem CMV-Stamm VHL/E (1,0 PFU/Zelle) geimpft und 4–7 Tage
lang bebrütet.
Die Zellen wurden durch eine kurze Trypsin-Aufnahnme abgeerntet,
zweimal in PBS gewaschen, dann durch Hinzufügung von 1 ml 2%-igem phosphat-gepufferten
Gluteraldehyd fixiert und durch Zentrifugierung wieder pelletiert. Proben
wurden danach in 1%-igem, phosphatgepuffertem Osmiumtetroxid (1
Stunde) fixiert und dann in abge stufter Ethanol-Wäsche dehydriert.
Die Proben wurden in das Spur-Einbettungsmedium
(SEM) mit niedriger Viskosität
eingebettet. Die Blöcke
wurden für
ein Minimum von 12 Stunden bei 70°C
konserviert. Dünne
Abschnitte (etwa 100 nm) wurden von den kondervierten Blöcken mit
Hilfe eines Ultramikrotoms (LKB Nova) abgeschnitten und auf einem
Kupfergitter mit 200 Maschen angeordnet. Die Gitter wurden mit Schwermetallen gefärbt, und
zwar durch das standardmäßige, zweistufige
Uranylazetat/Bleizitrat-Verfahren, danach untersucht und durch eine
Person ohne Kenntnis über
das Wesen der Untersuchung mit einem Zeiss-EM900-Elektronübertragungsmikroskop
bei 80 kV fotografiert.
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Typische
nackte Herpes-Typ-Viruskapside mit einem Durchmesser von etwa 100
nM sind innerhalb der Kerne von infizierten Zellen erkennbar, und
zwar ohne sichtbare Unterschiede in der Kapsidmenge oder Morphologie
der A771726-behandelten und unbehandelten Zellen. Das deutet darauf
hin, dass weder der Nukleokapsid-Zusammenbau
noch die virale DNA-Verpackung durch das Leflunomid behindert werden.
Jedoch erschienen tiefgründige
Unterschiede innerhalb des Zytoplasmas dieser Zellen. Während die
Hülle und
Außenmembran
in unbehandelten Zellen auf normale Weise erworben wurden, die dann
das Auftreten von vollständigen
Virionen mit einem Durchmesser von 200 Nm ergaben, schienen die
Viruspartikel nicht weit über das
100 nM-Stadium des nackten Kapsids in Gegenwart von A771726 reif
geworden zu sein. Außerdem
scheinen dichte Körper,
amorphe zytoplasmatische Virusprotein-Anhäufungen,
die in erster Linie aus pp65 bestehen, klar in den unbehandelten
Zellen membrangebunden zu sein, aber nicht in A771726-behandelten
Zellen. Die Bedeutung dieser letzten Beobachtung ist nicht klar,
kann aber einen zusätzlichen
A771726-vermittelten Defekt in der Organisation von Virionbestandteilen
darstellen.
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Beispiel 6
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Wirksamkeit des Leflunomidprodukts gegen
den medikamentenresistenten CMV
-
Alle
gegenwärtigen
Anti-CMV-Chemotherapien richten sich auf die Hemmung der Virus-DNA-Replikation,
obwohl sich spezifische Mechanismen unter verschiedenen Mitteln
leicht verändern.
Es sind klinische Stämme
erschienen, die eine Kreuzresistenz gegen eine Vielfalt von Medikamenten
aufweisen. Die Wirkung des Leflunomidprodukts auf die Tätigkeit
des medikamentenresistenten Virus wurde folgendermaßen bewertet.
Der CMV-Stamm D16 wurde von demselben Patienten isoliert wie der
Stamm P8, jedoch weist D16 im Unterschied zu P8 eine Multimedikamenten-Resistenz auf. Die
Fleckverminderungsanalysen, die in HFF-Kulturen durchgeführt wurden,
wie oben beschrieben worden ist (Ergebnisse sind in 6 gezeigt),
offenbarten Eine gleichwertige Empfindlichkeit dieser zwei Trennmittel
auf A771726 (ID50 etwa 40–60 μM). Deshalb
kommt die leflunomidvermittelte Hemmung der Virentätigkeit
unabhängig
von der Resistenz gegen gegenwärtige,
klinische, chemotherapeutische Mittel vor.
-
Beispiel 7
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Antivirentätigkeit von Leflunomid in vivo
(Vergleichsbeispiele)
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Um
die Wirksamkeit von Leflunomid in der Kontrolle der Virenlast in
vivo zu bestimmen, wurden immunodefiziente, nackte Ratten mit der
Ratten-CMV intraperitoneal geimpft (RCMV RA67, Maastricht-Stamm, Bruggeman
et al., „Arch.
Virol." 76, S. 189,
1983) und das bei einer Forderungsdosis von 105 PFU/Tier,
und mit Leflunomid (15 mg/kg/Tag für 14 Tage), Ganciclovir (10
mg/kg/Tag für
5 Tage) oder einem gleichen Volume des Vehikels (1% Methylcellulose)
(3 Tiere/Gruppe) behandelt. Der Versuch schloss auch nicht infizierte,
negative Kontrollen ein. 14 Tage nach der Imp fung wurden die Ratten
euthanisiert, und Speicheldrüsen,
Lungen- und Milzorgane wurden für
die Analyse gesammelt. Teile von Geweben wurden abgetrennt und für die histologische
Untersuchung eingefärbt.
Der Rest von jedem Gewebeteil wurde homogenisiert, und mittels der
Fleckanalyse wurden Monoschichten auf den fibroblastischen Rattenembryos
auf den Virusertrag hin geprüft.
Die erfolgreiche Infektion der Tiere wurde durch die Anwesenheit
klassischer, zytomegaler, epithelialer Drüsenzellen demonstriert und
zwar durch die immunohistochemische Überprüfung ders intrazellulären Expression
von RCMV-Proteinen und durch die Wiederherstellung des ansteckenden
Virus in der Fleckanalyse. Außerdem verminderte
die Leflunomidbehandlung tatsächlich
die Anhäufung
von RCMV in allen drei Geweben. Daten, die durch die Fleckanalyse
des Gewebe-Homogenats ermittelt wurden und von einem vertretenden
Tier jeder Behandlungsgruppe erstellt und zur RCMV-infizierten,
nicht behandelten Kontrolle normalisiert wurden, werden in 7 gezeigt.
Obwohl die absoluten PFU-Werte, die aus den infizierten, unbehandelten
Tieren abgeleitet wurden, beträchtlich
zwischen Speicheldrüse
(1,0 × 106
PFU/gm), Lunge und Milz (3,4 × 103
PFU/gm, 1,5 × 103
PFU/gm, in einzelner Weise) variierten, hat in allen Fällen Leflunomid
die Virenlast in geimpften Tieren wesentlich vermindert.
-
Leflunomid
zeigte eine bedeutende In-vivo-Antivirenwirkung in diesem anfänglichen
Versuch, ungeachtet der Tatsache, dass der Dosierungsplan deutlich
nicht optimal war. Bei der Befolgung der Verabreichung mit 15 mg/kg
kulminiert die Serumkonzentration von A771726 bei etwa 280 μM, fällt in 6
Stunden auf die subtherapeutischen Niveaus und schließlich auf
einen 24-Stunden-Tiefstwert von < 10 μM. Daten
aus In-vitro-Studien
haben gezeigt, dass 10 μM
eine niedrige oder keine Antivirenwirkung haben (s. 1).
Deshalb wird erwartet, dass weitere Versuche, die ein häufigeres
Dosierungsregime anwenden, eine noch bessere Antivirenwirkung aufweisen
können.
-
Beispiel 8
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Antivirentätigkeit des Leflunomidprodukts
gegen den HSV
-
A. Wirkung auf die Produktion des ansteckenden
Virus
-
Um
den Einfluss des Leflunomidprodukts auf die Produktion von ansteckenden
HSV zu bestimmen, wurden Fleckanalysen (wie im Beispiel 1 beschrieben)
mit dem HSV-Stamm
KOS und mit vier individuellen, frischen, klinischen HSV-ITrennmitteln
sowohl in VERO-Zellen als auch in HUVEC durchgeführt, wobei für die positive
Kontrolle für
die Virenhemmung Ganciclovir durch Acyclovir (ACV) ersetzt wurde.
Daten, die durch die Fleckanalyse von zwei Trennmitteln (REC, SCH)
in VERO-Zellen berechnet wurden und in 8 dargestellt werden,
zeigen, dass die Tätigkeit
von A771726 gegen HSV ähnlich
wie die Tätigkeit
ist, die gegen CMV beobachtet wurde. Studien von allen HSV-Trennmitteln
lieferten ähnliche
Ergebnisse sowohl in VERO-Zellen als auch in HUVEC.
-
B. Wirkung des Leflunomidprodukts auf
die HSV-DNA-Polymerase-Tätigkeit
-
Um
die Wirkung von Leflunomid auf die HSV-DNA-Polymerase direkt zu
prüfen,
wurde die spezifische Enzymtätigkeit
durch eine biochemische Fleckanalyse bestimmt, die im Beispiel 4B
beschrieben wurde. Ergebnisse, die für die Studien aller HSV-Trennmittel sowohl
in VERO-Zellen als auch in HUVEC repräsentativ sind, werden in 9 dargestellt.
Wie in CMV-Versuchen (Beispiel 4B) beobachtet wurde, hatte A771726
keine feststellbare, hemmende Wirkung auf die HSV-DNA-Polymerase-Tätigkeit.
-
C. Die Wirkung des Leflunomidprodukts
auf den Virionzusammenbau
-
Die
Elektronübertragungsmikroskopie
(wie im Beispiel 5 beschrieben) wurde verwendet, um die Virionmorphologie
innerhalb von behandelten A771726 oder unbehandelten, HSV-infizierten
HUVEC direkt erkennbar zu machen. Die Beobachtungen waren den Beobachtungen
von CMV-infizierten Zellen sehr ähnlich. Speziell
in Gegenwart von A771726 scheinen HSV-Nukleokapside keine Hülle in der
zytoplasmatischen Phase des Zusammenbaus zu erzeugen.
-
Beispiel 9
-
Wirkung von Leflunomidprodukten auf verschiedene
Viren
-
Die
Antivirentätigkeit
von verschiedenen Leflunomidprodukten wurde gegen eine Vielfalt
von Viren, die verantwortlich für
Atmungsinfektionen sind, gemäß dem folgenden
Verfahren geprüft.
-
Folgende
Leflunomidprodukte wurden getestet: A771726 (bezeichnete Verbindung
Nr. 99–125), N-(4-Trifluoromethylphenyl)-3-Methylisoxazol-4-Karboxamid
(bezeichnete Verbindung Nr. 99–126)
und N-(3-Trifluoromethylphenyl)-5-Methylisoxazol-4-Karboxamid (bezeichnete
Verbindung Nr. 99–127)
(bei beiden Vergleichsbeispielen die zwei letzten Verbindungen).
-
Die
Viren wurden in der passenden Zellkultur kultiviert. Influenza-A-
und -B-Viren wurden in Madin Darby Hundenieren-(MDCK)-Zellen gezüchtet. Der
respiratorische Synzytial-Virus (RSV) (A2; ATCC) und der Parainfluenza-Virus
Typ 3 (14702; klinisch isoliert vom Krankenhaus St Justine, Montreal,
Kanada) wurden in den afrikanischen, grünen Affennieren-(MA-104)-Zellen
gezüpchtet.
Das Masern-Virus (Chicago-Stamm; CDC) wurde in den afrikanischen,
grünen
Affennieren-(CV-1)-Zellen gezüchtet.
Adenovirus-Typ 1 (65089/Chicago) wurde in menschlichen Lungenkarzinom-(A549)-Zellen gezüchtet.
-
Leflunomidprodukte
wurden auf die Hemmung der viralen, zytopathischen Wirkung (CPE)
folgendermaßen
getestet, wie allgemein von Barnard et al. in Antivirenchem. Chemother.
8, S. 223–233,
1997, und von Huffman et al. in Antivirenchem. Chemother. 8, S.
75–83,
1997, beschrieben worden ist. Der Test wird in 96-er-Behälter-Flachboden-Mikrotiterpltten
durchgeführt.
Siebeneinhalb log10-Verdünnungen jeder Testverbindung
wurden zur Zellmonoschicht hinzugefügt; innerhalb von 5 Minuten
wird das Virus hinzugefügt,
und die Platte wird versiegelt und bei 37°C bebrütet. Der CPE wird mikroskopisch
gelesen, wenn unbehandelte, infizierte Kontrollzellen ein 3 bis
4+ CPE (etwa 72 bis 96 Stunden) entwickeln. Ein bekanntes positives
Kontrollmedikament wird parallel zu den Testmedikamenten bewertet.
Das positive Kontrollmedikament ist Ribavirin für Influenza-, Masern-, RSV-
und Parainfluenza-Viren, und die positive Kontrolle ist (S)-1-(3-Hydroxy-2-Phosphonylmethoxyprophyl)-Adenin
(HPMPA) für
den Adenovirus.
-
Die
Daten sind in der folgenden Tabelle 1 angeführt und als wirksame, virushemmende
Konzentrationen von 50% (EC50) gezeigt.
-
Ein
weiterer Test, der die Neutralrot-Farbstoff-Aufnahme misst, wird
durchgeführt,
um die CPE-Hemmung, die im anfänglichen
Test beobachtet wurde, allgemein gemäß McManus (Appl. Environment.
Microbiol., 31, S. 35–38,
1976) zu bestätigen.
Der Test verwendet dieselben 96-er-Behälter-Platten, nachdem der CPE bestimmt
worden ist. Neutralrot wird zum Medium in jedem Behälter hinzugefügt. Durch
das Virus nicht beschädigte
Zellen nehmen einen größeren Anteil
des Farbstoffs auf, was spektrofotometrisch auf einem computerisierten
Autoleser bestimmt wird. Ein anderer EC50-Wert wird vom Farbstoff-Aufnahme-Test
bestimmt.
-
Verbindungen,
die sowohl durch die CPE-Hemmung als auch durch die NR-Farbstoff-Aufnahme als aktiv
betrachtet werden, werden für
die Verminderung des Virusertrags bewertet, der dieselben 96-er-Behälter-Platten
verwendet. Der Virustiter, der in eingefrorenem und geschmolzenem
Eluaten von jedem Behälter zurückbleibt,
wird durch die Serienverdünnung
auf Monoschichten von empfindlichen Zellen und das Beobachten der
Entwicklung von CPE in diesen Zellen bestimmt (der eine Anzeige
der Anwesenheit des ansteckenden Virus ist). Ein bekanntes, aktives
Medikament wird auch parallel als eine positive Kontrolle verwendet.
Die Daten werden verwendet, um die wirksame Konzentration von 90%
(EC90) zu berechnen, die die Testmedikament-Konzentration ist, die den Virusertrag
durch 1 log10 hemmt.
-
Die
Zytotoxität
jeder Testverbindung wird auch folgendermaßen bewertet. In den anfänglichen CPE-Hemmungstests
werden zwei von nicht infizierten Zellen, die mit jeder Konzentration
der Testverbindung behandelt wurden, parallel mit infizierten, behandelten
Behältern
Quellen geführt.
Wenn der CPE mikroskopisch bestimmt wird, werden die Giftigkeitskontrollzellen
auch mikroskopisch auf irgendwelche Änderungen im Zelläußeren im
Vergleich zu normalen nicht infizierten, unbehandelten Kontrollzellen
untersucht. Änderungen, die
sich als Vergrößerung,
Körnung,
zerfranste Ränder,
dünnes Äußeres, Abrundung,
Abtrennung von der Oberfläche
des Behälters)
sichtbar machen können,
oder andere Änderungen,
erhalten die Bezeichnung T (100% toxisch), PVH (teilweise toxische
bis sehr schwere 80%), PH (teilweise toxische bis schwere 60%),
P (teilweise toxische 40%), PS (teilweise toxische-geringe-20%)
oder 0 (nicht toxisch 0%) in Übereinstimmung mit
dem beobachteten Zytotoxizitätsgrad.
Eine 50% hemmende (zytotoxische) Zellkonzentration (IC50) wird durch
die Rüskgangsanalyse
dieser Daten bestimmt. Ein neutraler, roter IC50 wird ebenfalls,
beruhend auf der Aufnahme des neutralen, roten Farbstoffes durch
die Giftigkeitskontrollzellen bestimmt.
-
Die
zytotoxische Wirkung von Verbindungen, die sowohl in CPE- und Neutralrot-Tests antivirusaktiv sind,
wird weiter folgendermaßen
ermittelt. Kulturplatten werden mit Zellen (ausreichend, wenn diese
etwa zu 20% konfluent im Behältern
sind) besäht
und unterschiedlichen Konzentrationen des Testmedikaments ausgesetzt,
während
sich die Zellen schnell teilen. Die Platten werden dann in einem
CO2-Inkubator bei 37°C für 72 Stunden bebrütet, neutrales
Rot wird hinzugefügt,
und der Grad der Farbintensität,
der die Zahl von lebensfähigen
Zellen anzeigt, wird spektrofotometrisch bestimmt. Ein IC50 wird
durch die Rückgangsanalyse
bestimmt.
-
Die
Aktivität
jeder Verbindungwird als Selektivitätsindex (SI) ausgedrückt, der
das IC50 oder IC90 geteilt durch das EC50 ist. Allgemein wird ein
SI von 10 oder größer als
Anzeichen für
eine gute Antivirentätigkeit betrachtet,
obwohl andere Faktoren, wie ein niedriger SI für die positive Prüfung auch
berücksichtigt
werden.
-
Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 gezeigt und weisen darauf
hin, dass A771726 sehr aktiv gegen Masern als auch gegen den Rhinovirus
wirkt. Während
die Leflunomidprodukte nicht allzu bedeutend aktiv gegen RSV zu
sein schienen, haben andere Versuche in verschiedenen Systemen demonstriert,
dass A771726 eine gewisse Anti-RSV-Aktivität aufweist.
-
Die
Verbindungen 99–126
und 99–127
werden als Bezugsverbindungen verwendet. Tabelle 1
| | CPE-Hemmungstest | Neutralrot-Aufnahme-Test (NRU-Test) |
Test
cpd | Virus | EC50 | C50 | SI | EC50 | IC50 | SI |
99–125 | Influenza
A (H1 N1) mit Testmedikament | > 20 | 29 | < 1.4 | 63 | 63 | 1.0 |
99–125 | Influenza
A (H1N1) mit positiver Medikamentenprüfung | 5.8 | > 100 | > 17 | 5.6 | > 100 | > 18 |
99–125 | Influenza
A (H3N2) mit Testmedikament | 63 | 30 | 0.5 | 63 | 69 | 1.1 |
99–125 | Influenza
A (H3N2) mit positiver Medikamentenprüfung | 5.2 | > 100 | > 19 | 5.4 | > 100 | > 19 |
99–125 | Influenza
B mit Testmedikament | > 200 | 50 | < 0.2 | 60 | 65 | 1.1 |
Test | Virus | EC50 | IC50 | SI | EC50 | IC50 | SI > 22 |
cpd 99–125 | Influenza
B mit positiver Medikamentenprüfung | 2.8 | > 100 | > 36 | 4.6 | > 100 |
99–125 | Adenovirus
Typ 1 mit Testmedikament | > 1000 | 560 | 0 | 560 | 580 | 1 |
99–125 | Adenovirus
Typ 1 mit positiver Medikamentenprüfung | 39 | 310 | 8 | 23 | > 460 | > 20 |
99–125 | Masernvirus
mit Testmedikament | < 1 | > 660 | > 560 | < 1 | > 100 | > 100 |
99–125 | Masernvirus
mit positiver Medikamentenprüfung | 41 | 2290 | 56 | 41 | 2000 | 49 |
99–125 | Parainfluenza-Virus Typ
3 mit Testmedikament | 60 | 30 | 0 | 70 | 50 | 0 |
99–125 | Parainfluenza-Virus Typ
3 mit positiver Medikamentenprüfung | 230 | 2290 | 10 | 120 | 4100 | 33 |
99–125 | Respiratorisches Synzytial-Virus
mit Testmedikament | 60 | 20 | 0 | 200 | 143 | 0 |
99–125 | Respiratorisches Synzytial-Virus
mit positiver Medikamentenprüfung | 290 | 2310 | 8 | 82 | 2700 | 33 |
99–125 | Rhinovirus
Typ 5 mit Testmedikament | 10 | 1000 | 100 | 10 | 500 | 50 |
99–125 | Rhinovirus
Typ 5 mit positiver Medikamentenprüfung | < 0.27 | 217 | > 803 | < 0.27 | > 270 | > 1000 |
99–126 | Influenza
A (H1N1) mit Testmedikament | > 20 | 63 | < 3.2 | 48 | 48 | 1.0 |
99–126 | Influenza
A (H1N1) mit mit positiver Medikamentenprüfung | 5.8 | > 100 | > 17 | 5.6 | > 100 | > 18 |
99–126 | Influenza
A (H3N2) mit Testmedikament | > 200 | 72 | 0 | 30 | 30 | 1.0 |
99–126 | Influenza
A (H3N2) mit positiver Medikamentenprüfung | 5.2 | > 100 | > 19 | 5.4 | > 100 | > 18 |
99–126 | Influenza
B mit Testmedikament | 60 | 72 | 1.2 | 46 | 46 | 1.0 |
99–126 | Influenza
B mit positiver Medikamentenprüfung | 2.8 | > 100 | > 36 | 4.6 | > 100 | > 22 |
99–126 | Adenovirus
Typ 1 mit Testmedikament | > 100 | 60 | 0 | > 100 | 60 | 0 |
99–126 | Adenovirus
Typ 1 mit positiver Medikamentenprüfung | 39 | 310 | 8 | 23 | > 460 | > 20 |
99–126 | Masernvirus
mit Testmedikament | 10 | 60 | 6 | 14 | 25 | 2 |
99–126 | Masernvirus
mit positiver Medikamentenprüfung | 41 | 2290 | 56 | 41 | 2000 | 49 |
99–126 | Parainfluenza-Virus Typ
3 mit Testmedikament | > 100 | 11 | 0 | 20 | 20 | 1 |
99–126 | Parainfluenza-Virus Typ
3 mit positiver Medikamentenprüfung | 230 | 2290 | 10 | 120 | 4100 | 33 |
99–126 | Respiratorisches Synzytial-Virus
mit Testmedikament | > 100 | 40 | 0 | > 100 | 30 | 0 |
99–126 | Respiratorisches Synzytial-Virus
mit positiver Medikamentenprüfung | 290 | 2310 | 8 | 82 | 2700 | 33 |
99–126 | Rhinovirus
Typ 5 mit Testmedikament | 100 | 100 | 1 | > 100 | > 100 | 0 |
99–126 | Rhinovirus
Typ 5 mit positiver Medikamentenprüfung | < 0.27 | 217 | > 803 | < 0.27 | > 270 | > 1000 |
99–127 | Influenza
A (H1N1) mit Testmedikament | > 200 | > 200 | 0 | 66 | 66 | 1.0 |
99–127 | Influenza
A (H1N1) mit positiver Medikamentenprüfung | 5.8 | > 100 | > 17 | 5.6 | > 100 | > 18 |
99–127 | Influenza
A (H3N2) mit Testmedikament | > 200 | 63 | 0 | 46 | 46 | 1.0 |
99–127 | Influenza
A (H3N2) mit positiver Medikamentenprüfung | 5.2 | > 100 | > 19 | 5.4 | > 100 | > 18 |
99–127 | Influenza
B mit Testmedikament | > 200 | > 200 | 0 | 47 | 60 | 1.1 |
99–127 | Influenza
B mit positiver Medikamentenprüfung | 2.8 | > 100 | > 36 | 4.6 | > 100 | > 22 |
99–127 | Masernvirus
mit Testmedikament | > 100 | 60 | 0 | > 100 | 30 | 0 |
99–127 | Masernvirus
mit positiver Medikamentenprüfung | 41 | 2290 | 56 | 41 | 2000 | 49 |
99–127 | Parainfluenza-Virus Typ
3 mit Testmedikament | > 100 | 20 | 0 | > 100 | 15 | 0 |
99–127 | Parainfluenza-Virus Typ
3 mit positiver Medikamentenprüfung | 230 | 2290 | 10 | 120 | 4100 | 33 |
99–127 | Respiratorisches Synzytial-Virus
mit Testmedikament | > 100 | 30 | 0 | > 100 | 20 | 0 |
99–127 | Respiratorisches Synzytial-Virus
mit positiver Medikamentenprüfung | 290 | 2310 | 8 | 82 | 2700 | 33 |
-
Die
Verbindungen 99–125, –126 und –127 wurden
gegen HSV-1, HSV-2 und hCMV getestet, wobei ein ähnöiches Protokoll angewendet
wurde, mit der Ausnahme jedoch, dass das Medikament eine Stunde
(anstatt 5 Minuten) vor der Infizierung hinzugefügt wurde, so dass das Analysesystem
Hemmstoffe von frühen
Replikationsschritten, wie etwa Adsorption oder Penetration, sowie
auch spätere
Ereignisse entdecken kann. Bei den Analysen wurden mindestens sechs
Medikamentenkonzentrationen in 5-fachen Abstufungen verwendet, die
von 100 μg/ml
bis 0.03 μg/ml
reichten. Die Angaben wurden zur Berechnung der Medikamentendosis
verwendet, die die Virusreplikation um 50% (EC50) hemmt. Unter Verwendung
des Neutralrot-Farbstoff-Tests wurde
auch eine cytotoxische Konzentration 50 (CC50) berechnet. Die Verbindungen
99–128
(A771726) zeigten eine gute Aktivität gegen das menschliche CMV,
aber nicht gegen HSV-1 und HSV-2. Der Unterschied zwischen diesen
Ergebnissen und den Ergebnissen in Bezug auf HSV, der oben im Beispiel
8 beschrieben wurde, wird durch die Tatsache erklärt, dass
dieses Protokoll nur CPE bewertete und eben nicht den Virusertrag
von den geimpften Kulturen und dass dieses Protokoll eine höhere, impfende
Antikörperkonzentrationen
(Titer) hätte
verwenden können.
Obwohl es so scheint, dass A771726 die Virus-Nucleokapsid-Hüllenbildung
hemmt, indem es die Produktion von vollständigen, ansteckenden Virionen
durch infizierte Zellen drastisch vermindert, verhindert es weder
dem primären
Impfstoff den Zugang in die Gastgeberzellen noch die Entwicklung
von morphologischen, zytopathischen Änderungen innerhalb der infizierten
Zellen. Deshalb bietet eine einfache Beobachtung von CPE keinen
Hinweis auf das Ausmaß der
ansteckenden Virusproduktion, insbesondere im Anschluss an eine
hohe Titerilmpfung, und CPE konnte trotz der Verminderung des durch
das Leflunomidprodukt zur Verfügung
gestellten Virusertrags beobachtet werden.
-
Beispiel 10
-
Wirkung des Leflunomidprodukts auf Hepatitis
B- und -C-Viren
-
Die
antivirale Wirkung von Leflunomidprodukten auf den Hepatits-B-Virus
(HBV) allein und auch in Kombination mit Uridin wurde folgendermaßen gemäß Korna
et al., „Antiviral
Res." 217, S. 217,
1991, allgemein geprüft.
-
HBV
chronisch erzeugende, menschliche 2.2.15-Leberzellen (Aos et al., „Proc.
Nat'l Acad. Sci." 84, S. 4641, 1987)
wurden in 24-er-BehälterI-Gewebekulturplatten
dauerhaft geimpft und gezüchtet,
damit sie zusammenwachsen. Testverbindungen wurden täglich für eine kontinuierliche,
9-tägige
Periode hinzugefügt,
und das Kulturmedium wurde täglich
während
der Behandlungsperiode geändert.
Das Kulturmedium wurde gesammelt und aufbewahrt, um eine Analyse
der extrazellulären
(Virion) HBV-DNA nach 0, 3, 6 und 9 Behandlungstagen vornehmen zu
können.
Behandelte Zellen wurden 24 Stunden nach dem 9. Behandlungdtag lysiert,
damit die intrazelluläre
HBV-Genom-DNA analysiert
werden konnte. Die HBV-DNA wurde dann auf eine quantitative und
qualitative Weise auf die gesamten Niveaus der HBV-DNA (sowohl intrazelluläre als auch
extrazelluläre
DNA-Niveaus) und auf die Verhältnisrate
der HBV-Replikation
(angezeigt durch intrazelluläre DNA-Niveaus)
analysiert.
-
HBV-DNA
wurde mit Hilfe der Blot-Hybridisierungsverfahren (Southern and
Slot Blot) und 32P-klassifizierten, HBV-spezifischen
Sonden geprüft.
Die HBV-DNA-Pegel wurden durch Vergleich mit bekannten Mengen von
HBV-DNA-Standardwerten bestimmt, die jeder Nitrozellulosemembran
(Gel oder Slor-Blot) zugeführt. Ein
AMBIS-Beta-Abtaster
wurde verwendet, um den radioaktiven Zerfall der hybridisierten
Sonden direkt von der Nitrozellulosemembran zu messen. Durch vielfache
Analysen erzeugte Standardkurven wurden verwendet, um cpm-Messungen
mit den verhältnismäßigen HBV-DNA-Zielniveaus
in Übereinstimmung
zu bringen. Die Niveaus der ex trazellulären HBV-Virion-DNA wurden mittels
dem Slot-Blot-Hybridisierung-Verfahren analysiert. Die Wirkung der
Medikamentenbehandlung wurde anhand eines Vergleichs der HBV-DNA-Niveaus
mit den Niveaus am Tag 0 bewertet. Den Replikationszustand bestimmte
man durch die Messung der HBV-DNA-Niveaus in jeder der drei Klassen
von Virengenomformen (episomale Monomere, DNA-Replikationszwischenprodukt
und integrierte HBV-DNA). Die Niveaus der Replikationszwischenprodukte
und episomaler Monomere wurden als ein Hinweis des Verhältnisniveaus
der HBV-Replikation verwendet, während
die Niveaus der integrierten HBV-DNA
dazu verwendet wurden, um die Verhältnismengen der DNA in jedem
Weg zu normalisieren (von der integrierten HBV-DNA wird erwartet,
dass sie auf der Pro-Zellbasis
unveränderlich bleibt).
-
Die
Giftigkeit von Testverbindungen in Bezug auf Kulturen von 2.2.15-Zellen
wurde folgendermaßen bestimmt.
Vier Konzentrationen jeder Verbindung wurden geprüft und mit
unbehandelten Kontrollkulturen verglichen. Die Giftigkeit wurde
durch die Aufnahme des neutralen, roten Farbstoffes festgelegt,
wie es durch den Absorptionsgrad bei 510 nm hinsichtlich unbehandelter
Zellen bestimmt wird.
-
Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt. Sie deuten darauf hin,
dass A771726 und N-(4-Trifluoromethylphenyl)-3-Methylisoxazol-4-Karboxamid
(Bezugsverbindung) eine gewisse Antivirenwirkung auf HBV aufweisen,
die erhöht
wird, wenn das Leflunomidprodukt mit Uridin kombiniert wird. Tabelle 2
Verbindung | EC50 | EC90 | CC50 | SI |
99–125 | > 100 | > 100 | 71 | ND |
99–126 | > 100 | > 100 | 110 | ND |
99–127 | 11 | 96 | 67 | 0.7 |
99–125 mit
Uridin | 34 | 337 | 78 | 0.2 |
99–126 mit
Uridin | 4.3 | 73 | 99 | 1.4 |
99–127 mit
Uridin | 4.2 | 31 | 84 | 2.7 |
Uridin
allein | > 100 | > 100 | > 100 | ND |
-
Außerdem führte die
klinische Behandlung eines menschlichen Patienten, der unter chronischer
Hepatitis-C-Infektion leidet, mit Leflunomid (HWA-486; Bezugsverbindung)
zu einer Abnahme der CMV-Virenlast des Patienten. Der Patient ist
ein 62 Jahre alter Mann (mit weißer Hautfarbe), der im Januar
1990 eine Leberverpflanzung wegen Hepatitis C erhielt. Im Laufe
der folgenden neun Jahre entwickelte er eine indolente Hepatitis
C mit leicht erhöhten
Leberenzymen. Wegen der langsam progressiven Nierenschwächung, die
vermutlich auf die Kombination einer chronischen Hepatitis C und
einer langzeitigen Zyklosporin-Behandlung zurückzuführen ist, ist bei ihm mit der
Leflunomid-Behandlung angefangen worden. Zu Beginn dieser Behandlung wurde
eine Leberbiopsie durchgeführt,
die eine leichte Fibrose und milde Portalentzündung übereinstimmend mit einer chronischen
Hepatitis C zeigte. Nach einer anfänglichen, täglichen Leflunomid-Ladungsdosis
von 300 mg, die für
zwei Tage bestimmt war, ist mit einer Wartungsdosis von 50 mg täglich begonnen
worden.
-
Seine
Blutwerte von A771726 haben sich anfänglich auf 113 μg/ml erhöht. Als
sein A771726-Blutwert 40 μg/ml
betrug, wurde seine Zyklosporin-Dosis von 160 mg täglich auf
60 mg täglich
allmählich
vermindert, und seine 12-Stunden-Cyklosporin-Grundblutwerte fielen von 150 ng/ml
bei Beginn der Therapie auf 70 ng/ml zum Zeitpunkt der wiederholten
Hepatitis-CUntersuchung. Seine tägliche
Prednison-Dosis von 10 mg ist nicht geändert worden.
-
Weil
das neue Behandlungsprogramm eingeführt wurde, verbesserte sich
seine Nierenfunktion; sein Serumkreatinin fiel von 3,6 mg/dl auf
2,2 mg/dl, und sein Blut-Harnstoff-Stickstoff
fiel von 94 mg/dl auf 55 mg/dl. Kurz bevor die Leflunomidbehandlung
gestartet wurde, lag seine Hepatitis-C-Virenlast im peripherischen
Blut bei 3.120.000 Kopien, gemessen durch die quantitative PCR-Analyse
(Quest Diagnostics). Nach sechs Wochen Leflunomid-Therapie war seine
Hepatitis-C-Virenlast auf 1.480.000 Kopien gefallen, gemessen durch dieselbe
PCR-Analyse.
-
Diese
Daten weisen darauf hin, dass die Leflunomid-Therapie in Zusammenhang
mit einem Abfall von 50% in der Hepatitis-C-Virenbelastung des Patienten
stand.