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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet gesteuerter
Schallenergie-Abstrahlungsvorrichtungen zur Behandlung von Material
und insbesondere von biologischem Material.
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Ultraschall
wird seit vielen Jahren für
eine Vielzahl diagnostischer, therapeutischer und Forschungszwecke
verwendet. Die akustische Physik des Ultraschalls ist gut verstanden,
die biophysikalischen, chemischen und mechanischen Wirkungen sind
jedoch im allgemeinen nur empirisch verstanden. Einige Verwendungen
von Schallenergie oder akustischer Energie bei der Materialverarbeitung
umfassen eine "Beschallung", wobei es sich um
einen nicht verfeinerten Prozess zum mechanischen Auseinanderbrechen
handelt, bei dem eine unfokussierte Ultraschallquelle, die Energie
im Kilohertzbereich ("kHz-Bereich") abstrahlt, direkt
in eine Fluidsuspension des behandelten Materials eingetaucht wird.
Dementsprechend erreicht die Schallenergie ein Ziel häufig nicht
in einer wirksamen Dosis, weil die Energie von dem Ziel gestreut
oder absorbiert wird und/oder mit dem Ziel nicht richtig ausgerichtet
ist. In dem
US-Patent Nr. 4 571
087 ist eine Vorrichtung zum automatischen Beschallen von
Mikrotiterschalen und anderen kleinen Behältern durch die Verwendung
einer schrittweisen oder kontinuierlichen Bewegung zur Positionierung
jedes Probenbehälters
in einem Schallenergiebereich offenbart. In
WO 98/58417 ist eine Vorrichtung
zum Verarbeiten von Proben offenbart, welche aufweist: eine Quelle
zum Abstrahlen von Schallenergie mit einer Frequenz im Bereich von
100 kHz bis 350 kHz, wobei die Schallenergie als ein Wellenzug erzeugt
wird, ein Medium zum Koppeln des Wellenzugs mit der Probe, ein Reaktionsgefäß zum Halten
und Aufnehmen der Probe, wobei das Gefäß an einem vorbestimmten Ort in
bezug auf die Energiequelle angeordnet ist, und einen Prozessor
zum Steuern der Energiequelle. Es gibt auch spezifische klinische
Beispiele der Verwendung therapeutischen Ultraschalls (beispielsweise
Lithotripsie) und diagnostischen Ultraschalls (beispielsweise Fötusabbildung).
Der Ultraschall wurde jedoch bisher nicht gesteuert, um einen automatisierten,
präzisen
Materialverarbeitungs- oder Reaktionssteuermechanismus mit einem
breiten Bereich bereitzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren zum selektiven
Aussetzen einer Probe gegenüber
Schallenergie, so dass die Probe ausgesetzt wird, um ein gewünschtes
Ergebnis zu erzielen, wie beispielsweise, jedoch ohne Einschränkung, Erwärmen der
Probe, Kühlen
der Probe, Fluidisieren der Probe, Mischen der Probe, Rühren der
Probe, Auseinanderbrechen der Probe, Permeabilisieren einer Komponente der
Probe, Verstärken
einer Reaktion in der Probe und Sterilisieren der Probe. Beispielsweise
kann das Ändern der
Permeabilität
oder Zugänglichkeit
eines Materials, insbesondere labiler biologischer Materialien,
in gesteuerter Weise eine Manipulation des Materials ermöglichen,
während
die Lebensfähigkeit
und/oder biologische Aktivität
des Materials bewahrt bleiben. In einem anderen Beispiel kann das
Mischen von Materialien oder das Modulieren des Transports einer
Komponente in Materialien oder aus Materialien heraus in einer reproduzierbaren,
gleichmäßigen, automatisierten
Weise vorteilhaft sein. Gemäß einer
Ausführungsform
des Systems weist die Probenverarbeitungssteuerung eine Rückkopplungsschleife
zum Regeln mindestens einer der Gegebenheiten Schallenergieort,
Impulsmuster, Impulsintensität
und absorbierte Dosis des Ultraschalls auf. Das System kann automatisiert
sein. Bei einer Ausführungsform
liegt die Ultraschallenergie im Gegensatz zur klassischen Schallverarbeitung,
bei der typischerweise Ultraschallenergie im Kilohertz-(kHz)-Frequenzbereich
verwendet wird, im Megahertz-Frequenzbereich (MHz-Frequenzbereich).
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Wenn
Ultraschallenergie mit einem komplexen biologischen oder chemischen
System wechselwirkt, wird das akustische Feld häufig verzerrt, reflektiert
und defokussiert. Die Nettowirkung besteht darin, dass die Energieverteilung,
verglichen mit der Eingabe, nicht gleichmäßig und/oder defokussiert wird.
Nicht gleichmäßige Reaktionsbedingungen
können
Reaktionsanwendungen auf nicht kritische Prozesse, wie eine Volumenfluidbehandlung,
einschränken,
wo Temperaturgradienten innerhalb einer Probe folgenlos sind. Einige
Ungleichmäßigkeitsaspekte
sind jedoch für
Proben sehr schädlich,
wie extreme Temperaturgradienten, die die Probenintegrität beschädigen. Beispielsweise
würde die
hohe Temperatur in manchen Fällen
Zielproteine irreversibel denaturieren. Als Folge davon sind viele
mögliche
Anwendungen von Ultraschall, insbesondere biologische Anwendungen,
wegen der möglicherweise
unerwünschten
und unkontrollierbaren Aspekte von Ultraschall in komplexen Systemen
auf spezifische, sehr spezialisierte Anwendungen, wie Lithotripsie
und diagnostische Bildgebung, beschränkt.
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Wenn
Ultraschall auf eine biologische Volumenprobenlösung, beispielsweise für die Extraktion
intrazellulärer
Bestandteile aus Gewebe, angewendet wird, bewirkt die Behandlung
typischerweise eine komplexe, heterogene Mischung von Teilereignissen,
die im Laufe einer Behandlungsdosis variieren. Mit anderen Worten kann
die Ultraschallenergie zwischen verschiedenen Zuständen aufgeteilt
werden. Beispielsweise kann die Energie eine Probe direkt behandeln,
oder die Energie kann eine Zielkomponente räumlich versetzen und das Ziel
aus der optimalen Energiezone verschieben. Zusätzlich oder alternativ kann
die Energie zu Interferenzen führen,
wodurch die akustische Energie reflektiert wird. Beispielsweise
tritt eine "Blasenabschirmung" auf, wenn eine Wellenfront
von Schallenergie Kavitationsblasen erzeugt, die bestehen bleiben,
bis die nächste Wellenfront
ankommt, so dass die Energie der zweiten Wellenfront durch die Blasen
zumindest teilweise blockiert und/oder reflektiert wird. Überdies
können
sich größere Teilchen
in der Probe zu Knoten niedriger Energie bewegen, wodurch die kleineren
Teilchen in der Probe mit einer längeren Verweilzeit in den Knoten
hoher Energie bleiben. Zusätzlich
können
die Viskosität,
Temperatur und Gleichmäßigkeit
der Probe während
des Ultraschallprozesses variieren, woraus sich Gradienten dieser
Parameter während
der Verarbeitung ergeben. Dementsprechend sind aktuelle Prozesse
im allgemeinen zufällig
und ungleichmäßig, insbesondere
wenn sie auf In-vitro-Anwendungen,
wie eine Membranpermeabilisierung, angewendet werden, wodurch die
Verwendung von Ultraschall bei Anwendungen hohen Durchsatzes behindert
wird, wo eine Behandlungsstandardisierung von einer Probe zur nächsten erforderlich
ist.
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Die
Verarbeitung von Proben, die labiles Material, insbesondere biologisches
Material, enthalten, ist noch in hohem Maße ein manueller Prozess und
schlecht für
eine Probenverarbeitung mit einem hohen Durchsatz angepasst, die
für Anwendungen,
wie pharmazeutische Anwendungen und landwirtschaftliche Gentechnologie,
benötigt
wird. Beispielsweise erfolgt das Einbringen einer Nukleinsäure in eine
Probe für
eine temporäre
oder permanente Transformation, außer für isolierte oder freigelegte
Zellen, noch im Wesentlichen von Hand. Die meisten Transformationstechniken wurden
für eine
kleine Untergruppe von Materialien entwikkelt, die typischerweise
nur eine einzige Plasmamembran aufweisen, die ihr Inneres von der
Umgebung trennt. Diese Membranen können unter Verwendung von Detergenzien,
Salzen, eines osmotischen Schocks oder eines einfachen Gefrierauftauens
permeabilisiert werden. Demgemäß können Materialien,
wie Viren, kultivierte Zellen und Bakterien, und Protisten, wie
Hefe, die behandelt wurden, um die Bildung von Zellwänden zu
verhindern, durch beliebige einer Anzahl von Standardverfahren transfektiert
werden. Beispielsweise kann die Transfektion mit Vektoren, einschließlich Viren,
die an Plasmamembranen für
einen direkten Transport binden, und in einer direkten Transfektion
mit "bloßer" DNS, die häufig mit
kationischen Lipiden oder Polymeren beschichtet ist oder bei der
chemische oder biochemische membranpermeabilisierende Mittel vorhanden
sind, vorgenommen werden.
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Überdies
haben viele biologische Materialien von Interesse Trag- bzw. Stützstrukturen,
und es ist erheblich schwieriger, die Plasmamembran mit makromolekularen
Mitteln oder Viren zu permeabilisieren oder auf andere Weise Zugang
zu dieser zu erhalten. Die Tragstrukturen reichen von einfachen
Zellwänden,
wie bei Hefe, bis zu komplexen Protein- und Glykoproteinstrukturen, wie bei
Tiergewebe, bis zu zähen
und nur langsam abbaubaren Polysaccharidstrukturen, wie bei Pflanzen
und Insekten, bis zu physikalisch haltbaren mineralisierten Trägern, wie
bei Diatomen und Knochen. Bei all diesen "harten" Materialien ist es typischerweise notwendig,
dass ein physikalisches Auseinanderbrechen der Trag- bzw. Stützmatrizen
einer Transfektion oder anderen Nukleinsäureeinfügung vorhergeht oder diese
begleitet, um ein zuverlässiges
Einbringen extrazellulärer
Komponenten zu ermöglichen.
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Eine
Beschallung wurde verwendet, um schwierige Materialien, wie Pflanzengewebe,
aufzubrechen. Die typischerweise durch Vibration einer Sonde bei
Frequenzen von 10.000 Hz oder darüber implementierte Beschallung
erzeugt Scherkräfte
innerhalb einer flüssigen
Probe. Die resultierende Scherwirkung lässt sich jedoch nicht leicht
steuern, so dass die Scherwirkung dazu neigt, zerbrechliche intrazelluläre Strukturen
zu zerstören,
wenn ausreichend Energie zum Auseinanderbrechen einer Stützmatrix
zugeführt
wird. Tatsächlich
wird die Beschallung routinemäßig verwendet,
um DNS in Lösung
durch Scherwirkung in kleine Fragmente zu zerlegen. Diese Fragmentierung
begrenzt die Nützlichkeit
dieser Techniken für
viele Zwecke und insbesondere für
die Transfektion, die eine lebende Zelle benötigt, um erfolgreich zu sein.
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Die
vorliegende Erfindung adressiert diese Probleme und stellt Vorrichtungen
und Verfahren für
eine berührungsfreie
Behandlung von Proben mit Ultraschallenergie unter Verwendung eines
fokussierten Energiestrahls bereit. Die Frequenz des Strahls kann
veränderlich
sein und im Bereich von etwa 100 kHz bis 100 MHz und bevorzugter
von 500 kHz bis 10 MHz liegen. Beispielsweise kann die vorliegende
Erfindung Proben mit Ultraschallenergie behandeln, während die
Temperatur der Probe gesteuert wird, indem computererzeugte komplexe
Wellenzüge
verwendet werden, die weiter durch die Verwendung einer Rückkopplung
von einem Sensor gesteuert werden können. Das akustische Ausgangssignal
oder der Wellenzug kann in der Frequenz, der Intensität, dem Arbeitszyklus,
dem Burst-Muster oder der Impulsform oder in allen von diesen variieren. Gemäß einem
anderen Beispiel kann die vorliegende Erfindung Proben mit Ultraschallenergie
behandeln, wenn sich die Proben in einem Feld befinden, und individuelle
Proben in dem Feld können
unterschiedlich oder identisch behandelt werden. Ferner kann diese
Behandlung automatisch unter Computersteuerung ausgeführt werden.
Bei einem anderen Beispiel kann die vorliegende Erfindung Proben
mit Ultraschallenergie gleichmäßig über die
gesamte Probe durch die Relativbewegung der Probe und des Brennpunkts
des Strahls in einer beliebigen oder allen von zwei oder drei Dimensionen
behandeln.
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Die
Vorrichtungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung können durch
ein Computerprogramm gesteuert werden. Bei einer Ausführungsform
ist die von dem Computer ausgeführte
Aktionssequenz vorbestimmt. Diese Ausführungsformen können bei
einer schnellen Verarbeitung hohen Volumens nützlich sein. Bei einer anderen
Ausführungsform
werden die Prozesse mit einem Programm verbessert, das eine Rückkopplungssteuerung
verwendet, um seine Aktionen zu modifizieren oder festzulegen, wobei
Techniken, einschließlich
einer algorithmischen Verarbeitung der Eingabe, der Verwendung von
Nachschlagetabellen und ähnlicher Integrationsvorrichtungen
und -prozesse, verwendet werden.
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Ein
Rückkopplungssteuermechanismus
in Verbindung mit beliebigen der Gegebenheiten Genauigkeit, Reproduzierbarkeit,
Verarbeitungsgeschwindigkeit, Temperatursteuerung, Bereitstellen
einer gleichmäßigen Aussetzung
gegenüber
Schallimpulsen, Erfassen des Grads des Abschlusses der Verarbeitung, Überwachen der
Kavitation und Steuerung von Strahleigenschaften (einschließlich Intensität, Frequenz,
Fokussierungsgrad, Wellenzugmuster und Position) kann bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verbessern. Eine Vielzahl von Sensoren
oder gemessenen Eigenschaften kann geeignet sein, um eine Eingabe
für die
Rückkopplungssteuerung
bereitzustellen. Diese Eigenschaften können Messen der Temperatur
der Probe; Schallstrahlintensität;
Druck; Badeigenschaften, einschließlich Temperatur, Salinität und Polarität; Probenposition;
und optische oder visu elle Eigenschaften der Proben einschließen. Diese
optischen Eigenschaften können
die sichtbare Farbe, Emission, Absorption, Fluoreszenz, Phosphoreszenz,
Streuung, Teilchengröße, Laser/Doppler-Fluid
und Teilchengeschwindigkeiten sowie die effektive Viskosität einschließen. Die
Probenintegrität
oder -verkleinerung kann mit einer Musteranalyse eines optischen
Signals erfasst werden. Jede gemessene Eigenschaft oder Kombination
davon kann als Eingabe in ein Steuersystem dienen. Die Rückkopplung kann
verwendet werden, um eine beliebige Ausgabe des Systems, beispielsweise
Strahleigenschaften, Probenposition und Behandlungsdauer, zu steuern.
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Die
Proben können
in jedem zweckmäßigen Gefäß oder Behälter behandelt
werden. Gefäße können während der
Dauer der Behandlung versiegelt werden, um eine Verunreinigung der
Probe oder der Umgebung zu verhindern. Felder von Gefäßen können zur
Verarbeitung großer
Anzahlen von Proben verwendet werden. Diese Felder können in
einer oder mehreren Konfigurationen hohen Durchsatzes angeordnet
werden. Beispiele umfassen Mikrotiterplatten, typischerweise mit
einer temporären
Versiegelungsschicht zum Schließen
der Wannen, Blasenverpackungen, ähnlich
jenen, die zum Verpacken von Pharmazeutika, wie Pillen und Kapseln, verwendet
werden, und Felder von Polymerblasen, ähnlich Blasenverpackungsmaterial,
vorzugsweise mit einem ähnlichen
Abstand wie typische Mikrotiterwannen. Die letztgenannten werden
nachstehend in weiteren Einzelheiten beschrieben.
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Die
Behandlung, die durch die Verwendung von Ultraschallwellenzügen verbessert
ist, weist eine beliebige Einheitsoperation auf, die geeignet ist,
durch Schallwellen oder -impulse implementiert zu werden oder dadurch
verbessert wird. Insbesondere umfassen diese Ergebnisse ein Lysieren,
Extrahieren, Permeabilisieren, Rühren
oder Mischen, Ver kleinern, Erwärmen,
Fluidisieren, Sterilisieren, Katalysieren und selektives Abbauen.
Schallwellen können
auch die Filtrierung, die Fluidströmung in Leitungen und die Fluidisierung
von Suspensionen verbessern. Die Prozesse gemäß der Erfindung können synthetisch
oder analytisch sein, oder einfach andere Prozesse, wie Rühren, erleichtern.
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Jede
Probe ist potenziell für
eine Verarbeitung durch die Techniken und Vorrichtungen der Erfindung geeignet.
Beispielsweise ist jedes Material, das biologische Organismen oder
davon abgeleitetes Material enthält,
geeignet. Viele Chemikalien können,
insbesondere in Reaktionen oder Analysen in kleinem Maßstab oder kombinatorischen
Reaktionen oder Analysen, mit den erfindungsgemäßen Prozessen, einschließlich eines
fernen, berührungsfreien
Mischens oder Rührens,
wirksamer verarbeitet werden. Physikalische Objekte, wie Mineralproben,
und Teilchen unter Einschluss von Sanden und Tönen können auch mit der vorliegenden
Erfindung behandelt werden.
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Mehrere
Aspekte der Erfindung können
die Reproduzierbarkeit und/oder Wirksamkeit von Teilchenbehandlungen
unter Verwendung von Ultraschallenergie bei In-vitro-Anwendungen
verbessern, wo Reproduzierbarkeit, Gleichmäßigkeit und präzise Steuerung
erwünscht
sind. Diese Aspekte umfassen die Verwendung einer Rückkopplung,
präzisen
Fokussierung der Ultraschallenergie, Überwachung und Regulierung
der akustischen Wellenform (einschließlich Frequenz, Amplitude,
Arbeitszyklus und Zyklen pro Burst), einer Positionierung des Reaktionsgefäßes in Bezug
auf die Ultraschallenergie, so dass die Probe gleichmäßig behandelt wird,
des Steuerns der Bewegung der Probe in bezug auf den Brennpunkt
der Ultraschallenergie während
eines Verarbeitungsschritts und/oder des Steuerns der Temperatur
der behandelten Probe, entweder durch die Ultraschallenergieparameter
oder durch die Ver wendung von Temperatursteuervorrichtungen in der
Art eines Wasserbads. Ein Behandlungsprotokoll kann unter Verwendung
einer oder einer Kombination der vorstehend erwähnten Variablen optimiert werden,
um beispielsweise die Scherwirkung, Extraktion, Permeabilisierung, Verkleinerung,
das Rühren
oder andere Prozessschritte zu maximieren, während unerwünschte thermische Wirkungen
minimiert werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung wird Ultraschallenergie hoher Intensität auf ein
Reaktionsgefäß fokussiert,
und "Echtzeit"-Rückkopplung
in bezug auf eine oder mehrere Prozessvariablen wird verwendet, um
den Prozess zu steuern. Bei einer anderen Ausführungsform wird der Prozess
automatisiert und in einem System hohen Durchsatzes in der Art einer
96-Wannen-Platte oder eines kontinuierlich fließenden Stroms zu behandelnden
Materials, optional segmentiert, verwendet.
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Das
Minimieren unerwünschter
Interferenzen mit dem Muster der angewendeten Ultraschallenergie
ist ein weiteres Merkmal der Erfindung. Beispielsweise hat auf eine
Probe in einem Reaktionsgefäß angewendete Ultraschallenergie
das Potential, direkt mit der Zielprobe zu Wechselwirken oder von
Blasen oder anderen Effekten von einem vorhergehenden Zyklus der
Ultraschallanwendung reflektiert zu werden und nicht mit dem Ziel
zu Wechselwirken oder das Ziel wegen einer räumlichen Trennung oder Fehlanpassung
zu verpassen. Die Miniaturisierung von Interferenzen ist besonders
vorteilhaft für
die ferne, automatisierte, sterile Verarbeitung kleiner Mengen von
Zielmaterial, beispielsweise 10 mg eines Biopsiegewebes. Durch Minimieren
der Reflexionen und Optimieren der räumlichen Positionierung wird
die Ultraschallenergie wirksamer verwendet und gesteuert. Der Prozess
kann durch Vorgeben von Bedingungen, wie Wellenform und Positionierung,
durch ein Rückkopplungssignal
und eine rückkopplungsbasierte
Steuerung, um vorgegebene Zielparameter für die Funktionsweise beizubehalten,
oder durch eine Kombination dieser Verfahren standardisiert werden,
um eine Reproduzierbarkeit zu erhalten.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann das Verarbeitungssystem aufweisen: einen Wandler hoher Intensität, der akustische
Energie erzeugt, wenn er durch eine elektrische oder optische Energieeingabe
angetrieben wird; eine Vorrichtung oder ein System zum Steuern der
Anregung des Wandlers in der Art eines beliebigen Wellenformgenerators,
eines HF-Verstärkers
und eines Anpassungsnetzwerks zum Steuern von Parametern, wie Zeit,
Intensität
und Arbeitszyklus der Ultraschallenergie; ein Positionierungssystem
in der Art eines zweidimensionalen (x, y) oder eines dreidimensionalen
(x, y, z) Positionierungssystems, das durch einen Computer gesteuert
werden kann, um die Automatisierung und Implementation einer Rückkopplung
anhand der Überwachung
zu ermöglichen;
einen Temperatursensor; eine Vorrichtung zum Steuern der Temperatur;
ein oder mehrere Reaktionsgefäße; und
einen Sensor zum Erfassen beispielsweise optischer, strahlender und/oder
akustischer Signaturen.
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Gefäße, welche
die Proben enthalten, können
während
der Verarbeitung versiegelt werden und können daher während oder
nach der Prozedur steril sein. Überdies
ermöglicht
die Verwendung fokussierten Ultraschalls, dass die Proben in den
Gefäßen verarbeitet
werden, wobei dies eine Verarbeitung durch Rühren, ohne Berühren der
Proben, einschließt,
selbst wenn die Gefäße nicht
versiegelt sind.
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Die
Prozesse haben eine Vielzahl von Anwendungen, einschließlich, jedoch
ohne Einschränkung,
Extraktion, Permeabilisierung, Mischen, Verkleinern, Sterilisation,
Strö mungssteuerung
und Reagieren. Beispielsweise kann das Mischen in einem Gefäß erreicht
werden, wobei die Temperaturschwankung innerhalb von etwa plus oder
minus ein Grad Celsius gesteuert wird. Eine genauere Steuerung ist
möglich,
falls dies erforderlich ist. Bei einem anderen Beispiel können labile
biologische Materialien ohne Aktivitätsverlust oder ohne die Verwendung
aggressiver Lösungsmittel
aus Pflanzenmaterialien extrahiert werden. Bei anderen Anwendungen
können
komplexe Zellen permeabilisiert werden bzw. durchlässig gemacht
werden, und Moleküle, wie
Nukleotidmoleküle,
können
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Prozesses in die Zellen
eingebracht werden. Andere Anwendungen umfassen das Modulieren von
Bindereaktionen, die bei Trennungen, biologischen Analysen und Hybridisierungsreaktionen
nützlich
sind.
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Ein
Aspekt der Erfindung umfasst eine Vorrichtung zum Verarbeiten einer
Probe, indem Schallenergie verwendet wird, wobei die Vorrichtung
aufweist:
eine Schallenergiequelle zum Abstrahlen von Schallenergie,
wobei die Energiequelle einen Wellenzug erzeugt, der im wesentlichen
in einer Brennpunktzone konvergiert und eine Frequenz in dem Bereich
von etwa 100 kHz bis 100 MHz hat,
ein Medium zum Koppeln des
Wellenzugs mit der Probe,
ein Reaktionsgefäß zum Halten und Aufnehmen
der Probe, wobei das Reaktionsgefäß in einer vorbestimmten Position
relativ zu der Schallenergiequelle angeordnet ist,
einen Prozessor
zum Kontrollieren bzw. Steuern zumindest eines von der Schallenergiequelle
und dem Ort des Gefäßes relativ
zu der Brennpunktzone entsprechend einer vorbestimmten Methodik,
so dass die Probe selektiv Schallenergie ausgesetzt ist, um ein
erwünschtes
Ergebnis zu erzielen. Das gewünschte
Ergebnis kann das Erwärmen
der Probe, das Kühlen
der Probe, das Fluidisieren der Probe, das Mischen der Probe, das
Rühren
der Probe, das Auseinanderbrechen der Probe, das Erhöhen der
Permeabilität
einer Komponente der Probe, das Verbessern einer Reaktion innerhalb
der Probe und/oder das Sterilisieren der Probe sein. Auch kann das
gewünschte
Ergebnis eine In-vitro- oder eine Ex-vivo-Behandlung sein.
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Dieser
und andere Aspekte der Erfindung können einige oder alle der folgenden
Merkmale aufweisen. Die Vorrichtung kann ferner ein Rückkopplungssystem
aufweisen, das mit dem Prozessor verbunden ist, um zumindest eine
Bedingung bzw. einen Zustand zu überwachen,
dem die Probe während
der Behandlung ausgesetzt ist, so dass der Prozessor zumindest eines
von der Schallenergiequelle und dem Ort der Probe in Reaktion auf
die zumindest eine Bedingung bzw. den zumindest einen Zustand steuert.
Das Rückkopplungssystem
kann einen Sensor zum Überwachen
der mindestens einen Bedingung bzw. des mindestens einen Zustands
aufweisen. Die Vorrichtung kann ferner eine Temperatursteuereinheit
zum Steuern der Temperatur der Probe aufweisen, und der Prozessor
kann die Temperatursteuereinheit steuern. Die Vorrichtung kann ferner eine
Drucksteuereinheit zum Steuern des Drucks, dem die Probe ausgesetzt
ist, aufweisen, und der Prozessor steuert die Drucksteuereinheit.
Die Schallenergiequelle kann einen Wandler aufweisen. Der Wandler
kann die Schallenergie fokussieren und mindestens ein piezoelektrisches
Element, ein Feld von piezoelektrischen Elementen, ein elektrohydraulisches
Element, ein magnetostriktives Element, einen elektromagnetischen
Wandler, ein chemisches explosionsfähiges Element und/oder ein
laseraktiviertes Element aufweisen. Ein piezoelektrisches Element
kann eine sphärische übertragende
Oberfläche
aufweisen, die so orien tiert ist, dass die Brennpunktachse vertikal
oder in einer anderen vorbestimmten Richtung orientiert ist. Der
Halter kann einen Probenbehälter
zum Aufnehmen der Probe tragen. Der Probenbehälter kann ein Membranbeutel,
eine Thermopolymerwanne, ein Polymerbeutel, eine hydrophobe Membran,
eine Mikrotiterplatte, eine Mikrotiterwanne, eine Teströhre, eine
Zentrifugenröhre,
eine Mikrofugenröhre,
eine Ampulle, eine Kapsel, eine Flasche, ein Becher, ein Glaskolben
und/oder eine Kapillarröhre
sein. Der Probenbehälter
kann mehrere Fächer
bilden und eine brechbare Membran zum Übertragen einer Fraktion der
Probe aus dem Halter aufweisen. Die Vorrichtung kann ferner eine
Vorrichtung zum Bewegen der Probe von einem ersten Ort zu einem
zweiten Ort in der Art eines Schrittmotors aufweisen. Die Vorrichtung
kann auch ein zwischen der Schallenergiequelle und dem Halter angeordnetes
akustisch transparentes Material aufweisen. Die Probe kann durch
eine Leitung fließen.
Die Schallenergiequelle kann Schallenergie bei zwei oder mehr verschiedenen
Frequenzen, optional in Form eines seriellen Wellenzugs, erzeugen.
Der Wellenzug kann eine erste Wellenkomponente und eine verschiedene zweite
Wellenkomponente aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann der Wellenzug etwa
1000 Zyklen pro Burst bei einem Arbeitszyklus von etwa 10% bei einer
Amplitude von etwa 500 mV aufweisen.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten
einer Probe, indem Schallenergie verwendet wird, wobei das Verfahren
folgende Schritte aufweist:
Erzeugen eines Schallenergiewellenzugges,
der im wesentlichen in einer Brennpunktzone konvergiert und eine
Frequenz in dem Bereich von etwa 100 kHz bis 100 MHz hat,
Aussetzen
der Probe gegenüber
dem Schallenergiewellenzug durch ein Medium, und
Steuern zumindest
eines von der Schallenergie und einem Ort der Probe relativ zu der
Brennpunktzone entsprechend einer vorbestimmten Methodik, so dass
die Probe selektiv Schallenergie ausgesetzt wird, um ein erwünschtes
Ergebnis zu erzielen. Das gewünschte
Ergebnis kann das Erwärmen
der Probe, das Kühlen
der Probe, das Fluidisieren der Probe, das Mischen der Probe, das
Rühren
der Probe, das Auseinanderbrechen der Probe, das Erhöhen der
Permeabilität
einer Komponente der Probe, das Verbessern einer Reaktion innerhalb
der Probe und/oder das Sterilisieren der Probe sein. Auch kann das
gewünschte
Ergebnis eine In-vitro- oder eine Ex-vivo-Behandlung sein. Dieser oder irgendein
anderer Aspekt der Erfindung kann beliebige oder alle der folgenden
Merkmale aufweisen. Das Verfahren kann ferner die Schritte des Messens
mindestens einer Bedingung bzw. eines Zustands, dem die Probe während der
Verarbeitung ausgesetzt wird, und des Änderns zumindest eines von
der Schallenergie und dem Ort der Probe in Reaktion auf die gemessene
Bedingung bzw. den gemessenen Zustand aufweisen. Während des
Messschritts kann die gemessene Bedingung bzw. der gemessene Zustand
Temperatur, Druck, eine optische Eigenschaft, eine geänderte Chemikalie,
ein akustisches Signal und/oder ein mechanisches Ereignis sein.
Während
des Änderungsschritts
kann die Eigenschaft der Schallenergie, die geändert wird, die Wellenform,
die Dauer der Anwendung, die Intensität und/oder der Arbeitszyklus
sein. Das Verfahren kann ferner den Schritt des Steuerns der Temperatur
der Probe und den Schritt des Steuerns des Drucks, dem die Probe
ausgesetzt wird, aufweisen. Während
des Schritts des Aussetzens der Probe gegenüber Schallenergie kann die
Schallenergie durch Funkenentladungen über einen Spalt, Laserimpulse,
piezoelektrische Impulse, elektromagnetische Schockwellen, elektrohydraulische
Schockwellen, elektrische Entladungen in eine Flüssigkeit und/oder chemische
Sprengstoffe erzeugt werden. Die Schallenergie kann auf die Probe
fokussiert werden. Die Probe kann eine Zelle enthalten, und das
Verfahren kann ferner den Schritt des Einbringens eines Materials
in die Zelle aufweisen. Das Material kann ein Polymer, ein Aminosäuremonomer,
eine Aminosäurekette,
ein Protein, ein Enzym, ein Nukleinsäuremonomer, eine Nukleinsäurekette,
ein Saccharid, ein Polysaccharid, ein organisches Molekül, ein anorganisches
Molekül,
ein Vektor, ein Plasmid und/oder ein Virus sein. Das Verfahren kann
ferner den Schritt des Extrahierens einer Komponente der Probe aufweisen.
Während
des Steuerschritts wird mindestens eine Eigenschaft der Schallenergie
gesteuert, wobei diese Eigenschaft die Wellenform, die Dauer der
Anwendung, die Intensität
oder der Arbeitszyklus ist. Das Verfahren kann ferner den Schritt
des Strömens
der Probe durch eine Leitung aufweisen. Die Schallenergie kann mindestens
zwei verschiedene Frequenzen, optional in Form eines Wellenzugs,
aufweisen. Der Wellenzug kann eine erste Wellenkomponente und eine
verschiedene zweite Wellenkomponente aufweisen. Alternativ oder
zusätzlich
kann der Wellenzug etwa 1.000 Zyklen pro Burst bei einem Arbeitszyklus
von 10% bei einer Amplitude von etwa 500 mV aufweisen.
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Die
Erfindung wird gemäß bevorzugten
und als Beispiel dienenden Ausführungsformen
zusammen mit weiteren Vorteilen eingehender in der folgenden detaillierten
Beschreibung in Zusammenhang mit der anliegenden Zeichnung beschrieben.
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In
der Zeichnung beziehen sich gleiche Bezugszahlen in den verschiedenen
Ansichten im allgemeinen auf die gleichen Teile. Auch sind die Zeichnungsteile
nicht notwendigerweise maßstabsgerecht,
wobei die Betonung stattdessen im allgemeinen auf dem Erläutern der
Grundgedanken der Erfindung liegt.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines Beispiels einer Schallenergiesteuerung,
worin Sinuswellen bei einer veränderlichen
Amplitude und Frequenz dargestellt sind.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines Beispiels eines Intraproben-Positionierungs-(Zitter)-Profils,
worin die Höhe,
der Höhenschritt
und der Radius dargestellt sind.
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4A zeigt eine schematische Darstellung eines Behandlungsgefäßes mit
einer vertikalen Seite.
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4B zeigt eine schematische Darstellung eines konischen
Behandlungsgefäßes.
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4C zeigt eine schematische Darstellung eines gekrümmten Behandlungsgefäßes.
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Die 5A–5C zeigen
schematische Darstellungen mehrerer Ausführungsformen eines Behandlungsgefäßes mit
einer Kombination eines oberen und eines unteren Elements und von
Proben in den Gefäßen vor
der Behandlung.
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6A zeigt eine schematische Darstellung eines Behandlungsgefäßes, das über einem
Sammelbehälter
angeordnet ist, bevor der Inhalt des Gefäßes in den Behälter übertragen
wird.
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6B zeigt eine schematische Darstellung eines Behandlungsgefäßes, das über einem
Sammelbehälter
angeordnet ist, nachdem ein Teil des Inhalts des Gefäßes in den
Behälter übertragen
wurde.
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7 zeigt
eine schematische Darstellung eines In-line-Fluidbehandlungsverfahrens gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der Erfindung.
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8 zeigt
einen Graphen, der die Änderung
der Probentemperatur als Funktion des Arbeitszyklus bei 500 mV und
750 mV bei einer Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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9 zeigt
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung mit
einer Proben enthaltenden Mikrotiterplatte, so dass eine der Wannen
der Mikrotiterplatte am Brennpunkt von Schallenergie positioniert
ist.
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10 beschreibt bestimmte Merkmale und Spezifikationen,
die sich auf die Funktionsweise, Verbrauchsmaterialien, die Behandlungsprozedur
und mechanische Komponenten eines Systems gemäß bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung beziehen.
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11 beschreibt bestimmte Merkmale und Spezifikationen,
die sich auf die Instrumentensteuerung, Benutzerschnittstelle, elektrische
und zugeordnete Geräte
eines Systems gemäß bestimmten
Ausführungsformen
der Erfindung beziehen.
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12 beschreibt bestimmte Eigenschaften und Funktionalitäten von
Betriebssoftware, die sich auf allgemeine Funktionen, Anzeigefunktionen,
die Schallenergiesteuerung und die Ziel-/Quellenpositionierung eines
Systems gemäß bestimmten
Ausführungsformen
der Erfindung beziehen.
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13 beschreibt bestimmte zusätzliche Eigenschaften und Funktionalitäten von
Betriebssoftware, die sich auf die Ziel-/Quellenpositionierung und
Temperatursteuerung eines Systems gemäß bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung beziehen.
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"Schallenergie" soll hier solche
Begriffe, wie akustische Energie, akustische Wellen, akustische
Impulse, Ultraschallenergie, Ultraschallwellen, Ultraschall, Schockwellen,
Schallenergie, Schallwellen, Schallimpulse, Impulse, Wellen oder
beliebige andere grammatische Formen dieser Begriffe sowie jeden
anderen Energietyp, der ähnliche
Eigenschaften wie Schallenergie aufweist, umfassen. "Brennpunktzone" oder "Brennpunkt" bedeutet hier einen
Bereich, wo Schallenergie auf einem Ziel konvergiert und/oder auf
dieses einfällt, wenngleich
dieser Konvergenzbereich nicht notwendigerweise ein einziger fokussierter
Punkt ist. Hier können die
Begriffe "Mikroplatte", "Mikrotiterplatte", "Mikrowannenplatte" und andere grammatische
Formen dieser Begriffe eine Platte bedeuten, die eine oder mehrere
Wannen aufweist, in die Proben eingebracht werden können. Hier
kann "nichtlineare
Akustik" das Fehlen
einer Proportionalität
zwischen einer Eingabe und einer Ausgabe bedeuten. Beispielsweise
verliert bei unserer Anwendung, wenn die auf den Wandler angewendete
Amplitude ansteigt, die sinusförmige
Ausgabe an Proportionalität,
so dass schließlich
der Spitzenüberdruck
mit einer höheren
Rate zunimmt als der Spitzenunterdruck. Auch wird Wasser bei hohen
Intensitäten
nichtlinear, und die Wellen werden in einem konvergierenden akustischen
Feld stärker
gestört,
wenn die Intensität
zum Brennpunkt hin zunimmt. Nichtlineare akustische Eigenschaften
von Gewebe können
bei diagnostischen und therapeutischen Anwendungen nützlich sein.
Hier kann "akustische
Stromerzeugung" die
Erzeugung einer Fluidströmung
durch akustische Wellen bedeuten. Der Effekt kann nichtlinear sein.
Eine Volumenfluidströmung
einer Flüssigkeit
in Richtung des Schallfelds kann als Ergebnis eines vom akustischen
Feld absorbierten Impulses erzeugt werden. Hier kann "akustische Mikrostromerzeugung" eine zeitunabhängige Zir kulation
bedeuten, die nur in einem kleinen Bereich des Fluids um eine Quelle
oder ein Hindernis, beispielsweise eine akustisch angetriebene Blase
in einem Schallfeld, auftritt. Hier kann "akustische Absorption" eine Eigenschaft
eines Materials bezeichnen, die sich auf die Fähigkeit des Materials bezieht,
akustische Energie in thermische Energie umzuwandeln. Hier kann "akustische Impedanz" ein Verhältnis zwischen
einem Schalldruck an einer Oberfläche und einem Schallfluss durch
die Oberfläche
bedeuten, wobei das Verhältnis
eine Recktanz- und eine Widerstandskomponente aufweist. Hier kann "akustische Linse" ein System oder
eine Vorrichtung zum Ausbreiten oder Konvergieren von Schallwellen
bedeuten. Hier kann "akustische
Streuung" eine unregelmäßige und mehrfach
gerichtete Reflexion und Beugung von Schallwellen bedeuten, die
von mehreren reflektierenden Oberflächen, deren Abmessungen, verglichen
mit der Wellenlänge,
klein sind, oder durch bestimmte Unstetigkeiten in dem Medium, durch
das sich die Welle ausbreitet, erzeugt werden.
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I. Vorrichtung und Verfahren für die Ultraschallbehandlung
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
weist die Vorrichtung eine Quelle von Schallenergie, einen Sensor
zum Überwachen
der Energie oder ihrer Wirkung und einen mit der Schallenergiequelle
gekoppelten Rückkopplungsmechanismus
zum Regulieren der Energie (beispielsweise Spannung, Frequenz, Muster)
zur Übertragung
von Ultraschallenergie auf ein Ziel auf. Vorrichtungen für die Übertragung
können
Erfassungs- und Rückkopplungsschaltungen
zum Steuern von einem oder mehreren Verlusten von Energie an Grenzflächen und
beim Übergang
durch Reflexion, Dispersion, Beugung, Absorption, Dephasierung und
Verstimmung umfassen. Beispielsweise können diese Vorrichtungen Energie
entsprechend bekannten Verlustmu stern, beispielsweise durch Strahlteilung,
steuern. Sensoren können
die Wirkungen von Ultraschallenergie auf Ziele, beispielsweise durch
Messen elektromagnetischer Emissionen, typischerweise im sichtbaren,
infraroten und ultravioletten Bereich, optional als Funktion der
Wellenlänge,
erfassen. Diese Wirkungen umfassen Energiedispersion, Streuung,
Absorption und/oder Fluoreszenzemission. Andere messbare Variablen
umfassen elektrostatische Eigenschaften, wie Leitfähigkeit,
Impedanz, Induktanz und/oder die magnetischen Entsprechungen dieser
Eigenschaften. Messbare Parameter umfassen auch die Beobachtung
der physikalischen Gleichmäßigkeit,
Musteranalyse und zeitliche Progressionsgleichmäßigkeit über eine Anordnung von Behandlungsgefäßen in der
Art einer Mikrotiterplatte.
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Wie
in 1 dargestellt ist, führen ein oder mehrere Sensoren,
die mit einer Rückkopplungssteuerung gekoppelt
sind, zu einer stärker
fokussierten, spezifischeren oder besser gesteuerten Behandlung
als es unter Verwendung gegenwärtiger
Verfahren, die auf dem Fachgebiet typisch sind, möglich wäre. Die
Rückkopplungsmethodik
kann feste elektronische Elemente, einen Prozessor, einen Computer
und/oder ein Programm auf einem Computer aufweisen. Die elektronischen
Elemente, der Prozessor, der Computer und/oder das Computerprogramm
können
wiederum beliebige einer Vielzahl einstellbarer Eigenschaften steuern,
um eine Probe bei einer gegebenen Behandlung selektiv Schallenergie
auszusetzen. Diese Eigenschaften können eine Modulation des Ultraschallstrahls
ansprechend auf eine erfasste Wirkung einschließen. Modifizierbare Ultraschallwellen-Variablen
können
Intensität,
Arbeitszyklus, Impulsmuster und räumlichen Ort einschließen. Typische
Eingabeparameter, die eine Ausgabe auslösen können, können eine Änderung des Signalpegels, das
Erreichen eines kritischen Pegels, eine Plateaubildung einer Wirkung
und/oder eine Änderungsrate
ein schließen. Typische
Ausgabeaktionen können
eine Schalleingabe in eine Probe, wie Frequenz, Intensität, Arbeitszyklus; Unterbrechen
der Probenbewegung oder der Schallenergie; und/oder Bewegen eines
Strahls innerhalb einer Probe oder zur nächsten Probe einschließen.
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Insbesondere
zeigt 1 eine elektronisch gesteuerte
Ultraschallverarbeitungsvorrichtung 100, die ein Ultraschallbehandlungssystem
und zugeordnete Elektronik 200, ein Positionierungssystem 300 für das behandelte
Probenziel 800 und ein Steuersystem 400, welches
das Ultraschallsignal steuert, erzeugt und moduliert und das Positionierungssystem 300 in
einer vorbestimmten Weise steuert, die möglicherweise einen Rückkopplungsmechanismus
aufweisen kann, aufweist. Die Schallenergiequelle 230 und
das behandelte Ziel 800, beispielsweise eine Probe, mehrere
Proben oder eine andere Vorrichtung, sind in einem Fluidbad 600,
beispielsweise in Wasser, angeordnet, so dass die Schallenergiequelle 230 zum
Ziel 800 orientiert ist. Das Ziel 800 kann in
der Nähe
der Oberfläche
des Fluidbads 600, oberhalb der Schallenergiequelle 230,
positioniert sein, wobei alle in einem Probenverarbeitungsgefäß 500 enthalten
sind. Beliebige einer Vielzahl von Sensoren 700 zur Messung
von Verarbeitungsparametern können
in dem Fluidbad 600 oder in der Nähe von diesem angeordnet sein.
Eine Temperatursteuereinheit 610 kann zum Steuern der Temperatur
des Fluids in dem Fluidbad 610 verwendet werden. Ein Überdrucksystem 900 kann
beispielsweise die Kavitation steuern, indem es einen Überdruck
an dem Ziel 800 aufrechterhält, und es kann in einer vorbestimmten
Weise eingestellt werden, welche möglicherweise eine Rückkopplungsverarbeitung
durch eine Zieldrucksteuereinrichtung 910, die mit dem
Steuersystem 400 verbunden ist, aufweist.
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Ein
akustisches Ultraschallfeld 240 kann durch die Schallenergiequelle 230,
beispielsweise einen fokussierten piezoelektrischen Ultraschallwandler,
in dem Fluidbad 600 erzeugt werden. Gemäß einer Ausführungsform
kann die Schallenergiequelle 230 ein sphärisch fokussierter
Wandler mit einem Durchmesser von 70 mm, der eine Brennweite von
63 mm aufweist, sein, der eine ellipsoide Brennpunktzone mit einem
Durchmesser von etwa 2 mm und einer Achsenlänge von etwa 6 mm erzeugt,
wenn er bei einer Frequenz von etwa 1 MHz betrieben wird. Die Schallenergiequelle 230 ist
so positioniert, dass die Brennpunktzone in der Nähe der Oberfläche des
Fluidbads 600 liegt. Die Schallenergiequelle 230 kann
durch ein elektrisches Wechselspannungssignal, das elektronisch
durch das Steuersystem 400 erzeugt wird, getrieben werden.
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Das
Positionierungssystem 300 kann mindestens einen motorbetriebenen
Lineartisch 330 aufweisen, der es ermöglicht, das Ziel entsprechend
einem kartesischen Koordinatensystem zu positionieren. Das Positionierungssystem 300 kann
das Ziel 800 in Bezug auf die Quelle 230 in drei
Dimensionen (x, y, z) positionieren und bewegen und optional entweder
das Ziel 800 oder die Schallenergiequelle 230 oder
beide bewegen. Das Positionierungssystem 300 kann das Ziel 800 während und
als Teil des Behandlungsprozesses und zwischen Prozessen bewegen,
beispielsweise wenn mehrere Proben oder Vorrichtungen innerhalb
des Ziels 800 in automatisierter Form oder in einer Form
mit einem hohen Durchsatz zu verarbeiten sind. Das Positionierungssystem 300 kann
das Ziel 800 in einer Ebene quer zur Brennachse der Schallenergiequelle 230 (x-
und y-Achse) positionieren oder bewegen. Das Positionierungssystem 300 kann
das Ziel 800 entlang der Brennachse der Schallenergiequelle 230 positionieren
und bewegen und das Ziel 800 aus dem Fluidbad 600 anheben
oder in das Fluidbad 600 absenken (z-Achse). Das Positionie rungssystem 300 kann
auch die Schallenergiequelle 230 und irgendeinen Sensor
oder alle Sensoren 700 in dem Fluidbad 600 entlang
der Brennachse der Schallenergiequelle 230 positionieren,
falls die Sensoren 700 nicht in dem Wasserbad 600 fixiert
sind, sowie die Schallenergiequelle 230 anheben, absenken
oder auf andere Weise bewegen. Das Positionierungssystem 300 kann
auch verwendet werden, um andere Vorrichtungen und Geräte, wie
Detektionsvorrichtungen und Wärmeaustauschvorrichtungen,
aus dem Fluidbad 600 heraus oder in dieses hinein zu bewegen
(z-Achse). Die Lineartische des Positionierungsmechanismus 330 können durch
Schrittmotoren (nicht dargestellt), die durch vom Steuersystem 400 erzeugte
elektrische Signale angetrieben und gesteuert werden, oder andere Vorrichtungen,
die Fachleuten bekannt sind, betätigt
werden.
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Das
Steuersystem 400 kann einen Computer 410 und eine
Benutzereingabe-/ausgabevorrichtung oder Benutzereingabe-/ausgabevorrichtungen 420 in
der Art einer Tastatur, eines Bildschirms, eines Druckers usw. aufweisen.
Das Steuersystem ist mit dem Ultraschallbehandlungssystem 200 zum
Ansteuern der Schallenergiequelle 230, mit dem Positionierungssystem 300 zum
Ansteuern der vorstehend beschriebenen Schrittmotoren, mit einem
oder mehreren Sensoren 700 zum Erfassen und Messen von
Prozesszuständen
und -parametern und mit einer oder mehreren Steuereinrichtungen
in der Art der Zieldrucksteuereinrichtung 910 verbunden,
um Zustände
zu ändern,
denen das Ziel 800 ausgesetzt ist. Eine Fluidbadsteuereinrichtung 610 könnte auch
mit dem Steuersystem 400 verbunden sein, um die Temperatur
des Fluidbads 600 zu regeln. Die Benutzerschnittstelle 420 ermöglicht es
einem Bediener, einen Prozess zu entwickeln und zu spezifizieren,
der an einer Probe auszuführen
ist. In dieser Hinsicht kann das Ultraschallbehandlungssystem 200 einen
beliebigen Wellenformgenerator 210 aufweisen, der einen
HF-Verstärker 220 ansteuert,
so dass die Schallenergiequelle 230 eine Eingabe empfängt. Das
Ausgangssignal des HF-Verstärkers 220 kann
durch ein Impedanzanpassungsnetz aufbereitet werden und in die Schallenergiequelle 230 eingegeben
werden. Der Computer 410 steuert auch das Positionierungssystem 300 an,
beispielsweise durch eine im Handel erhältliche Bewegungssteuerplatine 310 und
eine Schrittmotor-Leistungsverstärkervorrichtung 320.
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Das
Steuersystem 400 kann eine Vielzahl verwendbarer Wechselspannungs-Wellenformen
zum Ansteuern der Schallenergiequelle 230 erzeugen. Beispielsweise
kann einem Hochleistungs-"Behandlungsintervall", das aus etwa 5
bis 1.000 Sinuswellen, beispielsweise bei 1,1 MHz, besteht, ein
Niederleistungs-"Konvektionsmischintervall" folgen, das aus
etwa 1.000 bis 1.000.000 Sinuswellen, beispielsweise bei derselben
Frequenz, besteht. "Totzeiten" oder Ruheintervalle
von etwa 100 Mikrosekunden bis 100 Millisekunden können beispielsweise
so programmiert werden, dass sie zwischen den Behandlungs- und Konvektionsmischintervallen
auftreten. Eine kombinierte Wellenform, die aus verketteten Behandlungsintervallen,
Konvektionsmischintervallen und Totzeitintervallen besteht, kann
vom Bediener definiert werden oder aus einem gespeicherten Satz
vorprogrammierter Wellenformen ausgewählt werden. Die ausgewählte Wellenform
kann mit einer spezifischen Häufigkeit
wiederholt werden, um das gewünschte
Behandlungsergebnis zu erreichen. Messbare oder unterscheidbare
Prozessattribute, wie die Probentemperatur, die Wasserbadtemperatur,
die Intensität
der akustischen Kavitation oder ein sichtbarer Hinweis auf eine
Mischung in dem Probenverarbeitungsgefäß 500, können vom
Steuersystem 400 überwacht
und in einer Rückkopplungsschleife
verwendet werden, um automatisch die Behandlungswellenform während des
Behandlungsprozesses zu modifizieren. Diese Modifikation der Behandlungswellenform
kann eine proportionale Änderung
zu einem oder mehreren der Wellenformparameter oder ein Ersetzen
einer vorprogrammierten Wellenform durch eine andere sein. Falls
die Probentemperatur beispielsweise während der Behandlung infolge
der absorbierten akustischen Energie zu sehr von einer Sollpunkttemperatur
abweicht, kann das Steuersystem 400 das Behandlungsintervall,
ansprechend auf den Fehler zwischen der tatsächlichen Temperatur und der
Zielprobentemperatur, proportional verkürzen und das Konvektionsmischintervall
proportional verlängern.
Alternativ kann das Steuersystem 400 die vorbestimmte Wellenform
durch eine andere ersetzen. Das Steuersystem 400 kann programmiert
werden, um einen Prozess zu beenden, wenn einer oder mehrere der
Sensoren 700 signalisieren, dass das gewünschte Prozessergebnis erreicht
wurde.
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Das
Steuersystem 400 steuert und treibt das Positionierungssystem 300 mit
der Bewegungssteuerplatine 310, der Leistungsverstärkervorrichtung 320 und
dem motorbetriebenen Tisch 330, so dass das Ziel 800 während der
Behandlung in bezug auf die Quelle 230 positioniert oder
bewegt werden kann, um das Ziel 800 selektiv Schallenergie
auszusetzen, wie nachstehend vollständiger beschrieben wird.
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Verschiedene
Aspekte der Ausführungsform
aus 1 und von Komponenten der in 1 dargestellten
Ausführungsform
sowie andere Ausführungsformen
mit den gleichen, ähnlichen
und/oder verschiedenen Komponenten werden nachstehend vollständiger beschrieben.
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A. Wandler
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
erzeugt die Schallenergiequelle 230, beispielsweise ein
Ultraschallwandler oder ein anderer Wandler, akustische Wellen im "Ultra schalt"-Frequenzbereich.
Ultraschallwellen beginnen bei Frequenzen oberhalb jener, die hörbar sind,
typischerweise bei etwa 20.000 Hz oder 20 kHz, und sie setzen sich
in den Bereich von Megahertzwellen (MHz-Wellen) fort. Die Schallgeschwindigkeit
in Wasser beträgt
etwa 1.000 Meter pro Sekunde, so dass die Wellenlänge einer
1.000-Hz-Welle in Wasser etwa einen Meter beträgt, was typischerweise zu lang
ist für
eine spezifische Fokussierung auf individuelle Bereiche mit einem
Durchmesser von weniger als einem Zentimeter, wenngleich dies in
nicht fokussierten Feldsituationen verwendbar ist. Bei 20 kHz beträgt die Wellenlänge etwa
5 cm, was in verhältnismäßig kleinen
Behandlungsgefäßen wirksam
ist. Abhängig
von der Probe und vom Gefäßvolumen
können
bevorzugte Frequenzen höher
sein und beispielsweise etwa 100 kHz, etwa 1 MHz oder etwa 10 MHz
mit jeweiligen Wellenlängen
von etwa 1,0, 0,1 und 0,01 cm betragen. Dagegen liegen die Frequenzen
für eine
herkömmliche
Schallbestrahlung, einschließlich
des Schallschweißens,
typischerweise bei einigen zehn kHz, und für die Bildgebung betragen die
Frequenzen typischerweise etwa 1 MHz und bis zu 20 MHz. Bei der
Lithotripsie sind die Impulswiederholungsraten verhältnismäßig gering
und werden im Hertzbereich gemessen, die Schärfe der erzeugten Impulse ergibt
jedoch eine effektive Impulswellenlänge oder in diesem Fall Impulsanstiegszeit
mit einem Frequenzgehalt bis zu etwa 100 bis etwa 300 MHz oder 0,1–0,3 Gigahertz
(GHz).
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Die
bei bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung verwendete Frequenz wird auch durch die Energieabsorptionseigenschaften
der Probe oder des Behandlungsgefäßes für eine bestimmte Frequenz beeinflusst.
In dem Maße,
in dem eine bestimmte Frequenz von der Probe besser oder bevorzugt
absorbiert wird, kann sie bevorzugt sein. Die Energie kann in Form
kurzer Impulse oder als ein kontinuierliches Feld während einer
definierten Zeitdauer abgegeben werden. Die Im pulse können gebündelt sein
oder regelmäßig beabstandet
sein.
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Ein
im wesentlichen vertikal orientierter fokussierter Ultraschallstrahl
kann auf mehrere Arten erzeugt werden. Beispielsweise kann ein piezoelektrischer
Wandler mit einem einzigen Element in der Art jener, die von Sonic
Concepts, Woodinville, WA, geliefert werden, der ein fokussierter
Einzelelementwandler mit 1,1 MHz sein kann, eine sphärische Sendefläche aufweisen,
die so orientiert ist, dass die Brennachse vertikal ist. Eine andere
Ausführungsform
verwendet einen flachen nicht fokussierten Wandler und eine akustische
Linse zum Fokussieren des Strahls. Eine weitere Ausführungsform
verwendet einen Mehrelementwandler in der Art eines ringförmigen Felds
in Zusammenhang mit einer Fokussierelektronik zum Erzeugen des fokussierten
Strahls. Das ringförmige
Feld kann möglicherweise
akustische Seitenkeulen in der Nähe
des Brennpunkts durch elektronische Apodisierung, d. h. durch Verringern
der akustischen Energieintensität,
entweder elektronisch oder mechanisch, am Außenbereich des Wandlers verringern.
Dieses Ergebnis kann mechanisch durch teilweises Blockieren des
Tons um die Kanten eines Wandlers oder durch Verringern der Leistung
für die
außen
gelegenen Elemente eines Mehrelementwandlers erreicht werden. Hierdurch
werden Seitenkeulen in der Nähe
des Energiefokus verringert, und dies kann nützlich sein, um eine Erwärmung des
Gefäßes zu verringern.
Alternativ kann ein Feld kleiner Wandler zur Erzeugung eines konvergierenden
Strahls synchronisiert werden. Eine weitere Ausführungsform kombiniert einen
nicht fokussierten Wandler mit einem akustischen Fokussierspiegel,
um den fokussierten Strahl zu erzeugen. Diese Ausführungsform
kann bei niedrigeren Frequenzen vorteilhaft sein, wenn die Wellenlängen, in
Bezug auf die Größe des Wandlers,
verhältnismäßig groß sind.
Die Achse des Wandlers gemäß dieser
Ausführungsform
kann hori zontal sein, und ein geformter akustischer Spiegel kann
verwendet werden, um die akustische Energie vertikal zu reflektieren
und die Energie in einen konvergierenden Strahl zu fokussieren.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann die Brennpunktzone in Bezug auf die Abmessungen des Behandlungsgefäßes klein
sein, um eine Erwärmung
des Behandlungsgefäßes zu vermeiden.
Gemäß einer
Ausführungsform
hat die Brennpunktzone einen Radius von etwa 1 mm und das Behandlungsgefäß einen
Radius von mindestens etwa 5 mm. Die Erwärmung des Behandlungsgefäßes kann
durch Minimieren akustischer Seitenkeulen in der Nähe der Brennpunktzone
verringert werden. Seitenkeulen sind Bereiche hoher akustischer Intensität um den
durch konstruktive Interferenz aufeinander folgender Wellenfronten
gebildeten Brennpunkt. Die Seitenkeulen können durch Apodisieren des
Wandlers entweder elektronisch, durch Betreiben der äußeren Elemente
eines Mehrelementwandlers bei einer niedrigen Leistung, oder mechanisch,
durch teilweises Blockieren der akustischen Wellen um den Außenbereich
eines Einzelelementwandlers, reduziert werden. Seitenkeulen können auch
durch die Verwendung kurzer Bursts, beispielsweise im Bereich von
etwa 3 bis 5 Zyklen im Behandlungsprotokoll, verkleinert werden.
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Der
Wandler kann aus einem piezoelektrischen Material in der Art einer
piezoelektrischen Keramik gebildet werden. Die Keramik kann als
ein "Dom" hergestellt werden,
der dazu neigt, die Energie zu fokussieren. Eine Anwendung solcher
Materialien ergibt sich bei der Tonwiedergabe, bei der hier gegebenen
Verwendung ist die Frequenz jedoch im Allgemeinen viel höher, und
das piezoelektrische Material würde
typischerweise übersteuert
werden, d. h. durch eine Spannung jenseits des linearen Bereichs
der mechanischen Antwort auf eine Spannungsänderung, angesteuert werden,
so dass die Im pulse verschärft
werden. Typischerweise haben diese Dome eine größere Brennweite als jene, die
in Lithotripsiesystemen vorgefunden werden, beispielsweise eine
Brennweite von 20 cm gegenüber
einer Brennweite von 10 cm. Keramikdome können gedämpft werden, um ein Nachklingen
zu verhindern. Das Ansprechen ist linear, falls nicht übersteuert.
Der Hochenergiefokus von einem dieser Dome ist typischerweise zigarrenförmig. Bei
1 MHz ist die Brennpunktzone etwa 6 cm lang und weist einen Durchmesser
von etwa 2 cm auf, wenn ein 20-cm-Dom gegeben ist, oder sie ist
etwa 15 mm lang und weist eine Breite von etwa 3 mm auf, wenn ein
10-cm-Dom gegeben ist. Der von solchen Systemen erhaltene Spitzenüberdruck
beträgt
etwa 1 MPa (Megapascal) bis etwa 10 MPa oder etwa 150 psi (pounds
per square inch) bis etwa 1.500 psi, wobei dies von der Treiberspannung
abhängt.
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Die
Wellenlänge
oder die charakteristische Anstiegszeit, multipliziert mit der Schallgeschwindigkeit
für eine
Schockwelle, liegt im gleichen allgemeinen Größenbereich wie eine Zelle,
beispielsweise etwa 10 bis etwa 40 Mikrometer. Diese effektive Wellenlänge kann
durch Auswahl der Impulszeit und -amplitude, durch den Grad der
Fokussierung, der über
die Grenzflächen
zwischen der Quelle und dem zu behandelnden Material aufrechterhalten
wird, und dergleichen geändert
werden.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
ist der fokussierte Ultraschallstrahl vertikal in einem Wassertank orientiert,
so dass die Probe an oder in der Nähe der freien Oberfläche angeordnet
werden kann. Der Ultraschallstrahl erzeugt Schockwellen am Brennpunkt.
Gemäß einer
Ausführungsform
für die
Behandlung von Mikroplatten nach dem Industriestandard, welche mehrere
Proben in einem Feld halten, ist eine als eine akustische Intensität innerhalb
etwa 6 dB der akustischen Spitzenintensität aufweisend definierte Brennpunkt zone um
den geometrischen Brennpunkt gebildet. Diese Brennpunktzone hat
einen Durchmesser von etwa 2 mm und eine Achsenlänge von etwa 6 mm.
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Keramikdome
sind wegen ihrer geringen Größe für In-vitro-Anwendungen anpassbar. Überdies
können
Systeme, welche Keramikdome verwenden, zu vernünftigen Kosten hergestellt
werden. Sie erleichtern auch das Scannen des Brennpunkts des Schallstrahls über ein
Flüssigkeitsvolumen
durch die Verwendung von Mikrostellgliedern, welche eine Halteplattform
bewegen, an der ein Probenbehandlungsgefäß angebracht ist.
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Eine
andere Quelle fokussierter Druckwellen ist ein elektromagnetischer
Wandler und ein Parabolkonzentrator, wie er in der Lithotripsie
verwendet wird. Die Anregung ist gewöhnlich höher energetisch mit ähnlichen
oder größeren Brennpunktbereichen.
Starke Brennpunkt-Spitzenunterdrücke
von etwa –16
MPa wurden beobachtet. Spitzenunterdrücke dieser Größe stellen
eine Quelle von Kavitationsblasen in Wasser bereit, welche bei einem
Extraktionsprozess wünschenswert
sein können.
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Die
nachstehend beschriebenen Beispiele verwenden einen kommerziellen
Ultraschalltreiber unter Verwendung einer piezoelektrischen Keramik,
die durch Anlegen schwankender Spannungen an ihre Dicke stimuliert
wird, so dass sie schwingt, um akustische Wellen zu erzeugen. Diese
können,
abhängig
von der Größe und der
Zusammensetzung des Treibers, in einem beliebigen Frequenzbereich
liegen. Diese Treiber werden beispielsweise bei der Lithotripsie
sowie in akustischen Lautsprechern und in Ultraschalldiagnosegeräten verwendet,
wenn auch ohne die hier beschriebenen Steuersysteme.
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Diese
im Handel erhältlichen
Treiber haben einen einzigen Brennpunkt. Daher ist es für eine Behandlung,
beispielsweise zum Rühren
einer gesamten Mikroplatte mit einer solchen Vorrichtung, typischerweise notwendig,
jede Wanne am Brennpunkt des Treibers sequenziell zu positionieren
oder schrittweise zu bewegen. Weil die Rührzeit kurz ist, kann das stufenweise
Bewegen einer Platte mit 96 Wannen mit einfachen automatischen Steuerungen,
wie nachstehend beschrieben wird, in etwa zwei Minuten oder weniger
erreicht werden. Es wird angenommen, dass diese Zeit verkürzt werden
kann.
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Es
ist auch möglich,
Treiber mit mehreren Brennpunkten zu bilden, indem piezoelektrische
Vorrichtungen mit komplexeren Formen hergestellt werden. Modulatoren
des akustischen Felds, die an einem existierenden piezoelektrischen
Treiber angebracht werden, können
auch mehrere Brennpunkte erzeugen. Diese Vorrichtungen können wichtig
sein, um einen schnellen Durchsatz von Mikroplatten in einem Format
hoher Dichte, beispielsweise dem 1534-Wannen-Format, zu erhalten.
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B. Treiberelektronik und Wellenformsteuerung
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Ein
Behandlungsprotokoll kann veränderliche
akustische Wellenformen in Kombination mit einer Probenbewegung
und -positionierung, um eine gewünschte
Wirkung zu erreichen, aufweisen. Die akustische Wellenform des Wandlers
hat viele Wirkungen, einschließlich:
einer akustischen Mikrostromerzeugung in oder in der Nähe von Zellen
infolge von Kavitation, d. h. einer beispielsweise durch das Kollabieren
von Kavitationsblasen induzierten Strömung; Schockwellen infolge
nichtlinearer Eigenschaften des Fluidbads; Schockwellen infolge
von Kavitationsblasen; thermischer Wirkungen, die zur Erwärmung der
Probe, zur Erwärmung
des Probengefäßes und/oder
zu einer konvektiven Wärmeübertragung
infolge ei ner akustischen Stromerzeugung führen; Strömungswirkungen, die eine Ablenkung
von Probenmaterial aus der Brennpunktzone infolge von Scherdruck
und akustischem Druck sowie eine Mischung durch akustische Stromerzeugung,
d. h. eine durch akustischen Druck induzierte Strömung, hervorrufen;
und chemischer Wirkungen.
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Das
Behandlungsprotokoll kann optimiert werden, um die Energieübertragung
zu maximieren, während
thermische Wirkungen minimiert werden. Das Behandlungsprotokoll
kann im Fall einer in einer Flüssigkeit suspendierten
teilchenförmigen
Probe auch wirksam die Inhalte des Behandlungsgefäßes mischen.
Die Energieübertragung
in die Probe kann durch Einstellen der Parameter der akustischen
Welle, wie Frequenz, Amplitude und Zyklen pro Burst, gesteuert werden.
Der Temperaturanstieg in der Probe kann durch Begrenzen des Arbeitszyklus
der Behandlung und durch Optimieren der Wärmeübertragung zwischen dem Behandlungsgefäß und dem
Wasserbad gesteuert werden. Die Wärmeübertragung kann erhöht werden,
indem das Behandlungsgefäß mit dünnen Wänden aus
einem verhältnismäßig stark
wärmeleitenden
Material hergestellt wird und/oder indem eine erzwungene Konvektion
durch akustische Stromerzeugung in dem Behandlungsgefäß und in
dem Fluidbad in der Nähe
des Behandlungsgefäßes gefördert wird.
Die Überwachung
und Steuerung der Temperatur werden nachstehend in weiteren Einzelheiten
erörtert.
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Für eine Behandlung
zum Auseinanderbrechen von Zellen und für eine Extraktionsbehandlung
ist eine effektive Energiewellenform beispielsweise eine Sinuswelle
hoher Amplitude mit etwa 1.000 Zyklen, gefolgt von einer Totzeit
von etwa 9.000 Zyklen, was etwa ein Arbeitszyklus von 10% bei einer
Frequenz von etwa 1,1 MHz ist. Die elektrische Sinuswelleneingabe
in den Wandler führt
typischerweise zu einer akustischen Sinuswellenausgabe vom Wandler.
Wenn die fokus sierten Sinuswellen am Brennpunkt konvergieren, können sie
infolge der nichtlinearen akustischen Eigenschaften des Wassers
oder eines anderen Fluids in dem Bad zu einer Reihe von Schockwellen
werden. Dieses Protokoll behandelt das Material in der Brennpunktzone
wirksam während
der "Einschaltzeit". Wenn das Material
behandelt wird, wird es typischerweise durch akustische Scherwirkung
und Stromerzeugung aus der Brennpunktzone ausgestoßen. Neues
Material zirkuliert während der "Ausschaltzeit" in die Brennpunktzone.
Dieses Protokoll kann beispielsweise für das Extrahieren der zellulären Inhalte
von gemahlenem oder teilchenförmigem
Blattgewebe wirksam sein, während
ein minimaler Temperaturanstieg im Behandlungsgefäß hervorgerufen
wird.
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Ein
weiterer Vorteil bei Auseinanderbrechprozessen und anderen Prozessen
kann durch Erzeugen eines Hochleistungs-"Behandlungs"-Intervalls 10,
abwechselnd mit einem Niederleistungs-"Misch"-Intervall 14 gewonnen werden,
wie in 2 schematisch dargestellt ist.
Insbesondere verwendet in diesem Beispiel das "Behandlungs"-Intervall 10 eine Sinuswelle,
die eine Behandlungsfrequenz 18, einen Behandlungszyklen-pro-Burst-Zählwert 26 und
eine Behandlungsspitze-zu-Spitze-Amplitude 22 aufweist.
Das "Misch"-Intervall 14 hat
eine Mischfrequenz 20, einen Mischzyklen-pro-Burst-Zählwert 28 und eine
niedrigere Misch-Spitze-zu-Spitze-Amplitude 24. Jedem der Intervalle 10, 14 folgt
eine Totzeit 12, 16. Natürlich sind diese Beziehungen
lediglich ein Beispiel von vielen, wobei ein Intervall als ein Hochleistungsintervall
angesehen wird und ein Intervall als ein Niederleistungsintervall
angesehen wird und diese Variablen und andere geändert werden können, um
mehr oder weniger energetische Situationen zu erzeugen. Zusätzlich könnten die
Behandlungsfunktion oder das Behandlungsintervall und die Mischfunktion
oder das Mischintervall von verschiedenen oder mehreren Wandlern
in derselben Vorrichtung, die optional bei verschiedenen Frequenzen
strahlen, abgestrahlt werden.
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Hochleistungs/Niederleistungs-Intervallbehandlungen
können
es ermöglichen,
dass mehrere Operationen ausgeführt
werden, wie das Ändern
der Permeabilität
von Komponenten, wie Zellen, innerhalb der Probe, gefolgt von einem
anschließenden
Mischen der Probe. Das Behandlungsintervall kann die Kavitation
und biologische Wirkungen maximieren, während das Mischintervall die
Mischung innerhalb des Behandlungsgefäßes maximieren kann und/oder
minimale Wärme
erzeugen kann. Durch gelegentliches Hinzufügen eines längeren Hochleistungs-"Starkmisch"-Intervalls zum Aufrühren von
Teilchen, die um den Rand des Behandlungsgefäßes eingefangen sind, können weitere
Vorteile erzielt werden. Dieses "Starkmisch"-Intervall erzeugt
zusätzliche
Wärme und
wird daher so programmiert, dass es während des Prozesses nur selten,
beispielsweise alle paar Sekunden, behandelt. Zusätzlich können Totzeiten
zwischen den Misch- und Behandlungsintervallen, während derer
im wesentlichen keine Energie von der Schallenergiequelle abgestrahlt
wird, ermöglichen,
dass frisches Material in die Brennpunktzone des Ziels zirkuliert.
-
Wie
nachstehend erörtert
wird, kann der Prozess weiter verbessert werden, indem das Probengefäß während der
Behandlung in bezug auf die Quelle bewegt wird, so dass sich die
Brennpunktzone innerhalb des Behandlungsgefäßes bewegt. Beispielsweise
kann durch die Bewegung des Ziels durch die Brennpunktzone Material
in der Probe wieder suspendiert werden, das verklumpt sein kann
oder um die Peripherie des Behandlungsgefäßes eingefangen wurde. Eine ähnliche
Verbesserung kann durch Querbewegen oder "Zittern" des Behandlungsgefäßes in Bezug auf die Brennpunktzone
erreicht wer den, wie nachstehend vollständiger in bezug auf 3 beschrieben
wird. Das Zittern kann zunehmend vorteilhaft werden, wenn das Probenbehandlungsgefäß erheblich
größer wird
als die Brennpunktzone.
-
Die
Wellenform fokussierter Schallwellen kann ein einziger Schockwellenimpuls,
eine Reihe individueller Schockwellenimpulse, eine Reihe von Schockwellen-Bursts
aus jeweils mehreren Zyklen oder eine kontinuierliche Wellenform
sein. Einfallswellenformen können
entweder durch ein einziges Element, wie einen fokussierten keramischen
piezoelektrischen Ultraschallwandler, oder durch ein Feld von Elementen,
deren Wege in einem Brennpunkt konvergieren, fokussiert werden.
Alternativ können
mehrere Brennpunkte erzeugt werden, um eine Ultraschallbehandlung
für mehrere
Behandlungszonen, -gefäße oder
-wannen bereitzustellen.
-
Reflektierte
Wellenformen können
mit einem Parabolreflektor fokussiert werden, wie er in einem "elektromagnetischen" Schockwellengenerator
oder einem Funkenspalt-Schockwellengenerator verwendet wird. Einfallende
und reflektierte Wellenformen können
mit einem Ellipsoidreflektor gerichtet und fokussiert werden, wie
er in einem elektrohydraulischen Generator verwendet wird. Wellenformen
können
auch kanalisiert werden.
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Die
Wellenform der Schallwelle wird typischerweise für das jeweilige behandelte
Material ausgewählt. Beispielsweise
kann es zum Verstärken
der Kavitation wünschenswert
sein, den Spitzenunterdruck nach dem Spitzenüberdruck zu erhöhen. Für andere
Anwendungen kann es wünschenswert
sein, die Kavitation durch Aufrechterhalten des Spitzenüberdrucks
zu verringern. Dieses Ergebnis kann durch Ausführen des Prozesses in einer
Druckkammer bei einem leichten Druck über dem Umgebungsdruck erreicht
werden. Falls die erzeugte Wel lenform beispielsweise einen Spitzenunterdruck
von etwa –5
MPa aufweist, kann die gesamte Kammer auf einen Druck von etwa 10
MPa gebracht werden, um das Auftreten von Kavitation während des
Prozesses zu verhindern. Die zu behandelnde Flüssigkeit kann auf einer Stapelbasis
oder einer kontinuierlichen Basis behandelt werden.
-
Es
kann eine Vielzahl von Verfahren zum Erzeugen von Wellen verwendet
werden. Bei der Lithotripsie werden beispielsweise "scharfe" Schockwellen hoher
Intensität
und kurzer Dauer erzeugt. Schockwellen können durch ein beliebiges Verfahren
erzeugt werden, das auf einen kleinen Maßstab anwendbar ist. Solche
Verfahren umfassen Funkenentladungen über einen bekannten Spalt;
Laserimpulse, die auf eine absorbierende oder reflektierende Oberfläche fallen;
piezoelektrische Impulse; elektromagnetische Schockwellen; elektrohydraulische
Schockwellen, die durch elektrische Entladungen in einem flüssigen Medium
erzeugt werden; und chemische Sprengstoffe. Im Fall von Sprengstoffen
können
Mikrosprengstoffe in Wannen in einem Halbleiterchip hergestellt
werden, in dem die Wannen individuell adressierbar sind. Auch kann
ein magnetostriktives Material einem Magnetfeld ausgesetzt werden,
und es kann so ausgedehnt und/oder kontrahiert werden, dass die Materialausdehnung/-kontraktion
Schallenergie erzeugt.
-
Kontinuierliche
sinusförmige
Schallwellen können
durch einen beliebigen Prozess erzeugt werden, der für die Fokussierung
in einem kleinen Maßstab
geeignet ist. Beispielsweise können
keramische piezoelektrische Elemente zu Domformen konstruiert werden,
um die Schallwelle zu einer Punktquelle zu fokussieren. Zusätzlich können zwei
oder mehr Schockwellen von derselben Quelle, wie in einer Mosaikform
angeordnete piezoelektrische Elemente, oder von verschiedenen Quellen,
wie eine in Kombination mit einer pie zoelektrischen Quelle verwendete
elektromagnetische Quelle, kombiniert werden, um eine fokussierte
Schockwelle bereitzustellen.
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Typischerweise
ist die Schockwelle durch eine schnelle Schockfront mit einem Spitzenüberdruck
im Bereich von etwa 15 MPa und einem Spitzenunterdruck im Bereich
von etwa –5
MPa gekennzeichnet. Diese Wellenform weist eine Dauer von einigen
Mikrosekunden, beispielsweise etwa 5 Mikrosekunden, auf. Falls der negative
Spitzenwert größer als
etwa 1 MPa ist, können
sich Kavitationsblasen bilden. Die Kavitationsblasenbildung hängt auch
vom umgebenden Medium ab. Beispielsweise ist Glycerol ein die Kavitation
hemmendes Medium, während
flüssiges
Wasser ein kavitationsförderndes
Medium ist. Durch das Kollabieren von Kavitationsblasen werden "Mikrostrahlen" und Turbulenz gebildet,
welche auf das umgebende Material treffen.
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Die
Wellen werden über
ein Zwischenmedium auf die Proben angewendet. Dieses Medium kann
Wasser oder ein anderes Fluid sein. Ein Zwischenmedium kann auch
ein Festkörper
in der Art eines Materials, das natürlicherweise fest ist oder
eine gefrorene Lösung
ist, sein. Wellen können
auch durch einen Behälter
in der Art einer Flasche, eines Beutels, eines Kastens, eines Glaszylinders
oder eines Glasfläschchens
angewendet werden.
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Zur
maximalen Kontrolle und insbesondere zur Mischung von Wanne zu Wanne
ist ein fokussierter akustischer Impuls nützlich. Wenn ein Impuls von
einer gekrümmten
Quelle mit einem elliptischen Profil emittiert wird, werden die
emittierten akustischen Wellen oder Impulse in einem kleinen Bereich
maximaler Intensität
fokussiert. Der Ort des Brennpunkts kann berechnet oder einfach
experimentell bestimmt werden. Der Durchmesser der Brennpunktzone
kann im Wesent lichen genau so groß oder kleiner sein als der
Durchmesser des Behandlungsgefäßes. Dann
kann jeder Wanne Mischenergie während
einer wiederholbaren Zeitdauer zugeführt werden, wodurch ein gleichmäßiges Mischen
jeder Probe bereitgestellt wird.
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C. Kartesisches X-Y-Z-Positionierungssystem
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
wird die Probe nicht nur anfänglich
durch den Wandler in Position bewegt, sondern während der Behandlung positioniert,
um eine gleichmäßige Behandlung
der Probe zu gewährleisten,
wobei die Probe während
der Behandlung gut suspendiert gehalten wird. Hier definieren die x-Achse
und die y-Achse eine Ebene, die in Bezug auf den Boden und/oder
eine Basis einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Wesentlichen horizontal ist, während die z-Achse in einer
Ebene liegt, die in bezug auf den Boden und/oder die Basis einer
Vorrichtung im Wesentlichen vertikal ist und zur x-y-Ebene senkrecht
ist.
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Ein
Positionierungsschema wird als "Zittern" bezeichnet, das
mit einer leichten Änderung
der Position der Probe in Bezug auf die Quelle einhergeht, die durch
Bewegen der Probe durch die Brennpunktzone in mehreren Wegen geschehen
kann. Beispielsweise, jedoch ohne Einschränkung, kann die Probe in einem
Kreis oder einem Oval oder einem anderen gebogenen Weg mit einem
bestimmten Radius 30 und in bestimmten Inkrementen oder
Schritten 32 um einen bestimmten Abstand 34 bewegt
werden, wie in 3 schematisch dargestellt ist.
Diese Bewegungen können
zwischen Behandlungszyklen oder während eines bestimmten Behandlungszyklus
variieren und mehrere Wirkungen haben. Zuerst wird die Brennpunktzone
durch Zittern der Probenposition durch das Volumen des Probenbehandlungsgefäßes oder
der Probenbehandlungsvorrichtung bewegt, wodurch Material behandelt
wird, das sich anfänglich
nicht in der Brennpunktzone befindet. Zusätzlich neigt das Variieren
des Orts des akustischen Brennpunkts innerhalb des Gefäßes dazu,
die Behandlung und die sich ergebende Erwärmung innerhalb jeder Probe
gleichmäßiger zu
machen.
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Bestimmte
Ausführungsformen
weisen Treiberelektronik und Vorrichtungen zum Positionieren der Probe
bzw. der Proben auf. Bei einer Ausführungsform werden die Positionierungssequenz,
die optional ein Zittern enthält,
und der Behandlungsimpulszug, beispielsweise in einem Computer,
vorprogrammiert und automatisch ausgeführt. Die Treiberelektronik
und die Positionierungselemente können durch das Steuersystem mit
Sensoren verbunden sein, so dass eine "Echtzeitrückkopplung" von Sensordaten zum Steuersystem während der
Behandlung auftritt, um die Vorrichtung bzw. die Vorrichtungen zum
Positionieren der Probe einzustellen und eine lokalisierte Erwärmung oder
Kavitation zu verhindern. Die Treiberelektronik kann ein Wellenformgenerator-Anpassungsnetz, einen
HF-Schalter oder ein HF-Relais sowie einen Funkfrequenzverstärker (HF-Verstärker) für ein Abschalten
aus Sicherheitsgründen
aufweisen.
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Das
Positionierungssystem kann ein dreiachsiges kartesisches Positionierungs-
und Bewegungssteuersystem zum Positionieren des Probenbehandlungsgefäßes oder
eines Felds von Probenbehandlungsgefäßen in Bezug auf den Ultraschallwandler
aufweisen. Die "x"-Achse und die "y"-Achse des kartesischen Positionierungssystems
ermöglichen
es, dass jede Probe in einem Probenfeld in der Art einer Mikroplatte
nach dem Industriestandard in die Brennpunktzone für die Behandlung
gebracht wird. Alternative Konfigurationen können eine Kombination von Linearbewegungs-
und Drehbewegungs-Steuerelementen
verwenden, um die gleichen Fähigkeiten
wie das dreiachsige kartesische System zu erreichen. Alternati ve
Positionierungssysteme können
aus in sich selbst abgeschlossenen motorgetriebenen Linear- oder
Drehbewegungselementen aufgebaut sein, die aneinander und an einer
Basisplatte angebracht sind, um eine zwei- oder dreidimensionale
Bewegung zu erreichen.
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Schrittmotoren,
die in den Beispielen verwendet werden, wie jene, die von Eastern
Air Devices, Dover, NH, verfügbar
sind, treiben Linearbewegungselemente durch Stellschrauben an, um
die Probe zu positionieren. Die Schrittmotoren werden durch LabVIEW-Software
angetrieben und gesteuert, welche eine ValueMotion-Schrittmotor-Steuerplatine
steuert, die von National Instruments, Austin, TX, verfügbar ist.
Die Ausgangssignale von der Steuerplatine werden durch eine nuDrive-Mehrachsen-Leistungsverstärkerschnittstelle,
die auch von National Instruments erhältlich ist, verstärkt, um
die Schrittmotoren anzutreiben.
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Das
computergesteuerte Positionierungssystem kann programmiert werden,
um ein definiertes Feld mehrerer Proben sequenziell in Ausrichtung
mit der Brennpunktzone des Ultraschallwandlers zu bewegen. Falls
ein Temperaturanstieg während
einer Behandlung ein Problem ist, können die Proben in einem Mehrprobenfeld
teilweise behandelt werden und abkühlen gelassen werden, während das
Positionierungssystem die anderen Proben verarbeitet. Dies kann
wiederholt werden, bis alle Proben vollständig behandelt wurden.
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Das
Positionierungssystem kann auch das Probenbehandlungsgefäß während der
Behandlung in bezug auf den Brennpunkt bewegen, um die Behandlung
zu verbessern oder eine Probe zu behandeln, die in Bezug auf die
Brennpunktzone groß ist.
Durch langsames Bewegen der Probe in einer kreisförmigen oder
anderen Bewegung während
der Behandlung können
Materialklumpen um den Rand des Behandlungsgefäßes aufgebrochen werden, was
vorteilhaft ist. Zusätzlich
kann eine x-y-Zitterbewegung
die Bildung eines "Blasenschildes" und ein Blockieren
der Kavitation in dem Probenbehandlungsgefäß verhindern. Die x-y-Zitterbewegung
kann auch die Behandlung von Probensuspensionen verbessern, die
eine hohe Viskosität
aufweisen oder während
der Behandlung viskoser werden und sich nicht gut mischen. Die Probenposition
kann auch einer vertikalen Zitterbewegung entlang der Z-Achse unterzogen
werden. Dies kann bei einem tiefen Behandlungsgefäß, bei dem
die Tiefe erheblich größer ist
als die axiale Abmessung der Brennpunktzone, vorteilhaft sein, um
den gesamten Inhalt des Behandlungsgefäßes zu behandeln oder größere Probenfragmente,
die auf den Boden des Gefäßes gesunken
sind, wieder in Suspension zu bringen. Eine Zitterbewegung in allen
drei Dimensionen kann auch verwendet werden, wie in 3 dargestellt
ist.
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Für eine verhältnismäßig flache
Probe in der Art des Gewebes eines ganzen Blatts, einer histologischen
Probe oder einer Probe mit einem dünnen Querschnitt, wo die Fläche der
Probe in bezug auf die Querschnittsfläche der Brennpunktzone groß ist, kann
das x-y-Positionierungssystem bewirken, dass die Brennpunktzone
die Probe durchquert, um die gesamte Oberfläche der Probe zu behandeln.
Diese Prozedur kann mit einer optischen Analyse oder anderen Sensoren
kombiniert werden, um das Ausmaß der
Behandlung für jeden
Abschnitt der Probe, der in die Brennpunktzone gebracht ist, zu
bestimmen.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann die Probe oder das Probenfeld in bezug auf den Wandler und
die anderen Teile der Vorrichtung bewegt werden. Bei alternativen
Ausführungsformen
wird der Wandler bewegt, während
der Probenhalter in Bezug auf die anderen Teile der Vorrichtung
fest bleibt. Alternativ kann eine Bewegung entlang zweien der Achsen,
beispielsweise entlang der x- und der y-Achse, dem Probenhalter zugewiesen
werden, und eine Bewegung entlang der dritten Achse, in diesem Fall
der z-Achse, kann dem Wandler zugewiesen werden.
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Das
dreiachsige Positionierungssystem ermöglicht eine automatische Energiebrennpunkteinstellung in
der z-Achse, wenn es in Zusammenhang mit einem Sensor zum Messen
der Ultraschallintensität
verwendet wird. Bei einer Ausführungsform
kann ein Nadelhydrophon in einer Befestigungsvorrichtung am Probenpositionierungssystem
angebracht werden. Das Hydrophon kann in drei Dimensionen durch
den Brennpunktbereich geführt
werden, um die akustische Intensität als Funktion der Position
aufzuzeichnen und dadurch die Brennpunktzone zu kartographieren.
Bei einer anderen Ausführungsform
kann eine Anzahl von Positionen auf einem Blatt Aluminiumfolie,
das in dem Probenhalter gehalten wird, in einer Sequenz von z-Achsen-Einstellungen
behandelt werden. Die Folie kann dann untersucht werden, um die
Fleckgröße der Beschädigung an
jeder Position zu bestimmen. Der Durchmesser des Flecks entspricht
im Allgemeinen dem Durchmesser der Brennpunktzone an dieser z-Achsen-Einstellung.
Ansonsten können
auch vollautomatische Ausführungsformen
eines Fokussierungssystems konstruiert werden.
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Das
dreiachsige Positionierungssystem ermöglicht es auch, dass die Vorrichtung
in ein größeres Laborautomatisierungsschema
integriert wird. Ein Positionierungssystem mit einer erweiterten
Arbeitsumgebung kann Mikroplatten oder andere Probengefäße in die
Vorrichtung und aus dieser heraus übertragen. Dies ermöglicht es,
dass die Vorrichtung automatisch mit stromaufwärts gelegenen und stromabwärts gelegenen
Prozessen wechselwirkt.
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D. Sensoren
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Visuelle Überwachung der Probe
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Eine
optische oder Videodetektion und -analyse kann verwendet werden,
um die Behandlung der Probe zu optimieren. Beispielsweise kann in
einer Suspension biologischen Gewebes die Viskosität der Mischung während der
Behandlung infolge der Verringerung der Teilchen durch die Behandlung
und/oder durch Freisetzen von Makromolekülen in die Lösung zunehmen.
Eine Videoanalyse der Probe während
der Behandlung ermöglicht
eine automatisierte Beurteilung der durch das Behandlungsprotokoll
hervorgerufenen Mischung. Das Protokoll kann während der Behandlung modifiziert
werden, um als Ergebnis dieser Beurteilung eine größere Mischung
zu fördern.
Die Videodaten können
durch das Computersteuersystem, welches den Behandlungsprozess steuert,
erfasst und analysiert werden. Andere optische Messungen, wie eine
spektrale Anregung, Absorption, Fluoreszenz, Emission und Spektralanalyse,
können
auch verwendet werden, um die Behandlung der Probe zu überwachen.
Ein Laserstrahl kann beispielsweise für die Justierung und zum Angeben
der aktuellen Probenposition verwendet werden.
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Überwachung der Temperatur
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Eine
Erwärmung
individueller Wannen kann durch eine Infrarottemperatur-Messsonde
bestimmt werden, die so kollimiert ist, dass nur die mit der Ultraschallenergie
behandelte Wanne gesehen wird. Beispielsweise kann eine Infrarotwärmemessvorrichtung
auf die obere nicht befeuchtete Seite des Behandlungsgefäßes gerichtet
werden. Dies stellt ein kontaktfreies Mittel zur Analyse bereit,
das bei herkömmlichen
Ultraschallbehandlungskonfigurationen nicht einfach zur Verfügung steht.
Die thermischen Informationen können
als eine thermische Aufzeichnung des Probentemperaturprofils während der
Behandlung aufgezeichnet werden.
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Eine
aktive Temperaturüberwachung
kann als ein Rückkopplungsmechanismus
verwendet werden, um das Behandlungsprotokoll während des Behandlungsprozesses
zu modifizieren, um die Probentemperatur innerhalb spezifizierter
Grenzen zu halten. Beispielsweise kann ein auf das Probenbehandlungsgefäß gerichteter
Infrarotsensor Temperaturmesswerte in den Computer eingeben. Der
Computer kann entsprechend einem Steuerprogramm eine Ausgabe erzeugen,
die zu der Schaltung übertragen
wird, welche den Ultraschallwandler aktiviert, wodurch wiederum
die Hochleistungs-Behandlungsintervalle verringert werden können und die
Niederleistungs-Mischintervalle
erhöht
werden können,
falls sich die Probentemperatur beispielsweise einer spezifizierten
maximalen Temperatur nähert.
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Überwachung der Kavitation
-
Es
kann eine Vielzahl von Verfahren für das Erfassen von Kavitation
verwendet werden. Beispielsweise können akustische Emissionen,
eine optische Streuung, eine Hochgeschwindigkeitsphotographie, eine
mechanische Beschädigung
und Sonochemikalien verwendet werden. Wie vorstehend für das Überwachen
der Temperatur beschrieben wurde, können Informationen zur Kavitationserfassung
von dem System verwendet werden, um eine Ausgabe zu erzeugen, welche
das Aussetzen einer Probe gegenüber
Schallenergie, ansprechend auf die Informationen, selektiv steuert.
Jedes dieser Verfahren zum Überwachen
der Kavitation wird nachstehend vollständiger beschrieben.
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Akustische
Emissionen: Blasen sind wirksame Streukörper für Ultraschall. Der Pulsierungsmodus
einer Blase wird als Mo nopolquelle bezeichnet, wobei es sich um
eine wirksame akustische Quelle handelt. Für kleine, im allgemeinen lineare
Oszillationen, streut die Blase einfach den einfallenden akustischen
Impuls. Wenn das Ansprechen jedoch stärker nichtlinear wird, beginnt
sie auch, Signale bei höheren
Harmonischen auszusenden. Wenn sie härter angesteuert werden, beginnen
die Blasen, auch Subharmonische zu erzeugen. Wenn das Ansprechen
schließlich
aperiodisch oder chaotisch wird, tendiert das gestreute Feld gegen
weißes Rauschen.
In dem Szenario, in dem Trägheitskollapse
auftreten, werden kurze akustische Druckimpulse abgestrahlt. Ein
akustischer Wandler kann konfiguriert werden, um diese Emissionen
zu erfassen. Es gibt eine detektierbare Korrelation zwischen dem
Einsetzen der Emissionen und dem Auseinanderbrechen von Zellen.
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Optische
Streuung: Blasen streuen auch Licht. Wenn Blasen vorhanden sind,
wird Licht gestreut. Licht kann unter Verwendung faseroptischer
Lichtquellen normal in das System eingebracht werden, so dass die
Kavitation in Echtzeit erfasst werden kann und daher durch elektronische
und Computersysteme gesteuert werden kann.
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Hochgeschwindigkeitsphotographie:
Blasen können
photographiert werden. Dieses Verfahren erfordert typischerweise
Hochgeschwindigkeitskameras und eine Beleuchtung hoher Intensität, weil
die Blasen auf den Zeitrahmen der Akustik ansprechen. Dafür ist auch
ein guter optischer Zugang zu der untersuchten Probe erforderlich.
Dieses Verfahren kann detaillierte und genaue Daten liefern und
eine Erwägung
wert sein, wenn Systeme gemäß der Erfindung
entwickelt werden. Stroboskopische Systeme, die Bilder viel weniger
häufig aufnehmen,
können
eine ähnliche
qualitative Funktionsweise viel kostengünstiger und einfacher als die
Hochgeschwindigkeitsphotographie liefern.
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Mechanische
Beschädigung:
Es ist bekannt, dass Kavitation eine Beschädigung mechanischer Systeme
erzeugt. Eine Grubenbildung in Metallfolien ist eine besonders übliche Wirkung
und ein besonders übliches
Detektionsverfahren. Es gibt eine Korrelation zwischen der für das Erzeugen
von Gruben in Folien benötigten
Kavitation und der für
das Auseinanderbrechen von Zellen benötigten Kavitation.
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Sonochemikalien:
Es ist bekannt, dass eine Anzahl von Chemikalien ansprechend auf
die Kavitation erzeugt wird. Die Ausbeute dieser Chemikalien kann
als ein Maß für die Kavitationsaktivität verwendet
werden. Eine übliche
Technik besteht darin, die Lichterzeugung von Chemikalien, wie Luminol,
zu überwachen,
die Licht erzeugen, wenn sie Kavitation ausgesetzt werden. Die sonochemische
Ausbeute kann gewönhlich
nicht während
Zellexperimenten erfolgen, sondern unter identischen Bedingungen
unabhängig
ausgeführt
werden und dadurch einen kalibrierten Standard bereitstellen.
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E. Temperatur-, Kavitations- und Druckverwaltung
und -steuerung
-
Temperatursteuerung
-
Bestimmte
Anwendungen machen es notwendig, dass die Temperatur der verarbeiteten
Probe während
der Verarbeitung verwaltet und gesteuert wird. Beispielsweise sollten
viele biologische Proben während der
Behandlung nicht über
4°C erwärmt werden.
Andere Anwendungen machen es notwendig, dass die Proben während der
Behandlung bei einer bestimmten erhöhten Temperatur gehalten werden.
Das Ultraschallbehandlungsprotokoll beeinflusst die Probentemperatur
auf mehrere Arten: Die Probe absorbiert akustische Energie und wandelt
sie in Wärme
um, das Probenbehandlungsgefäß absor biert
akustische Energie und wandelt sie in Wärme um, welche wiederum die
Probe erwärmen
kann, und die akustische Stromerzeugung entwickelt sich innerhalb
des Probenbehandlungsgefäßes und
des Wasserbads, wodurch eine konvektive Wärmeübertragung zwischen dem Probenbehandlungsgefäß und dem
Wasserbad erzwungen wird. Im Fall eines verhältnismäßig kühlen Wasserbads wird die Probe
hierdurch gekühlt.
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Die
akustischen Wellen oder Impulse können verwendet werden, um die
Temperatur der Lösungen
im Behandlungsgefäß zu regeln.
Bei einer niedrigen Leistung erzeugt die akustische Energie ein
langsames Rühren
ohne ein erhebliches Erwärmen.
Wenngleich Energie absorbiert wird, um das Rühren einzuleiten, geht Wärme schnell
durch die Seiten des Behandlungsgefäßes verloren, was zu einer
vernachlässigbaren
Gleichgewichtstemperaturerhöhung
in der Probe führt.
Bei höheren
Energien wird mehr Energie absorbiert, und die Temperatur steigt
an. Der Erhöhungsgrad
je Energieeinheitseingabe kann durch mehrere Eigenschaften, einschließlich des
Grads der Wärmeabsorption
durch die Probe oder das Behandlungsgefäß und der Rate der Wärmeübertragung
von dem Behandlungsgefäß auf die
Umgebung, beeinflusst und/oder gesteuert werden. Zusätzlich kann
das Behandlungsprotokoll ein Hochleistungs-Behandlungsintervall, in dem die gewünschten Wirkungen
erhalten werden, mit einem Niederleistungs-Mischintervall, in dem
die akustische Stromerzeugung und Konvektion ohne eine erhebliche
Wärmeerzeugung
erreicht werden, abwechseln. Diese Konvektion kann verwendet werden,
um einen wirksamen Wärmeaustausch
oder eine wirksame Kühlung
zu fördern.
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Die
thermischen Informationen können
auch verwendet werden, um die Behandlung zu modifizieren oder zu
steuern, um den Anstieg der Probentemperatur unterhalb eines maximal
zulässigen
Werts zu halten. Die Behandlung kann unterbrochen werden, um die
Probe abkühlen
zu lassen. Bei bestimmten Ausführungsformen
wird die Ausgabe der Wärmemessvorrichtung
oder des Wärmemesssystems
in das Computersteuersystem eingegeben, um sie aufzuzeichnen, auf
einer Steuerkonsole darzustellen und/oder das Aussetzen der Probe
gegenüber
Schallenergie durch eine Rückkopplungsschleife,
beispielsweise durch Ändern
des Arbeitszyklus, zu steuern.
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Der
Temperaturanstieg während
des Aussetzens gegenüber
kontinuierlichen Ultraschallwellen kann, falls erforderlich, durch
Abkühlen
einer Flüssigkeit
oder einer anderen Probe vor, während
oder nach dem Durchgang durch eine Schallenergiezone gesteuert werden,
falls in einem kontinuierlichen Durchflussmodus verarbeitet wird.
Bei im Wesentlichen stationären
diskreten Probenverarbeitungsmodi kann eine Probe durch Luft, durch
Kontakt mit einem Flüssigkeitsbad
oder durch eine Kombination von Luft und einer Flüssigkeit
gekühlt
werden. Die Temperatur wird innerhalb des Gefäßes durch die von den akustischen
Wellen induzierte Rührwirkung
schnell ins Gleichgewicht gebracht. Dadurch und insbesondere in
kleinen Gefäßen oder
anderen kleinen Fluidproben kann die Rate der Temperaturerhöhung und
der anschließenden
Kühlung
sehr schnell sein. Die Rate der Abgabe von Ultraschallenergie an
das Material kann auch gesteuert werden, wenngleich die Verarbeitungszeit
hierdurch verlängert
werden kann.
-
Flüssigkeiten
innerhalb der Probe können
bei einer beliebigen Temperatur bereitgestellt werden, die mit dem
Prozess kompatibel ist. Die Flüssigkeit
kann für
die Verarbeitung gefroren oder teilweise gefroren sein. Wenn ein
biologisches Material beispielsweise Gefriertemperaturen unterhalb
von etwa –5°C ausgesetzt
wird, befindet sich der größte Teil
des Wassers, jedoch nicht alles, in der festen Phase. Bei bestimmten
biologischen Geweben verbleiben jedoch aus mehreren Gründen, wie
natürlichen "Antigefriermolekülen" oder Bereichen einer
höheren
Salzkonzentration, noch Mikrodomänen
flüssigen
Wassers. Daher kann die Probentemperatur während der Prozedur geändert werden.
Es wird eine Temperatur ausgewählt,
bei der Mikrodomänen
flüssigen Wassers
in der Lage sind, eine Schockwellen-induzierte Kavitation durch
Blasenbildung und -kollaps zu bilden, wodurch sich Scherspannungen
ergeben, die auf umgebende Gewebe einwirken. Tatsächlich kann
ein allmähliches Ändern der
Probentemperatur wünschenswert
sein, weil dadurch fokussierte Domänen flüssigen Wassers zur Aufnahme
von Schallenergie, um auf das umgebende Material einzuwirken, bereitgestellt
werden.
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Behandlungsbäder können verhältnismäßig einfach
sein und ein Wasserbad oder ein anderes Fluidbad einschließen, das
verwendet wird, um die akustischen Wellen vom Wandler zum Probenbehandlungsgefäß zu leiten,
wo die Flüssigkeit
temperaturgesteuert ist. Bei bestimmten Ausführungsformen wird das gesamte Bad
durch einen externen Heizer oder Kühler in der Art eines Neslab
RTE-210-Kühlers,
der von Neslab Instruments, Inc., Newington, NH, verfügbar ist,
und in das Bad eingetauchte Wärmeaustauscherspulen
bei einer spezifischen Temperatur gehalten. Die Seiten und der Boden
des das Bad enthaltenden Tanks können
ausreichende Isoliereigenschaften aufweisen, um zu ermöglichen,
dass das Bad im Wesentlichen gleichmäßig bei einer spezifischen
Temperatur gehalten wird. Eine andere Ausführungsform, wie jene, die in 9 dargestellt ist,
verwendet einen inneren Schalen- oder Probentank 76 aus
einem isolierenden Material, wie starrem Polystyrenschaum, der in
ein größeres Wasserbad 84 in
einem Wandlertank 82 eingesetzt ist. Die innere Schale 76 weist
Wärmeaustauscherrohre
oder andere Heiz- oder Kühlvorrichtungen
(nicht dargestellt) auf, um zu ermöglichen, dass ein Fluid 78,
wie Ethylenglycol oder Propylenglycol, in der inneren Schale 76 über einen
Wert hinaus er wärmt
oder gekühlt
wird, der für
das Fluid 84, wie Wasser, in dem äußeren Bad im Wandlertank 82 praktisch
sein kann. Die innere Schale 76 weist im Boden ein akustisches
Fenster 88 auf. Das akustische Fenster 88 besteht
aus einem Dünnfilmmaterial
mit einer geringen akustischen Absorption und einer Wasser ähnlichen
akustischen Impedanz. Diese innere Schale 76 ist so eingerichtet,
dass das akustische Fenster 88 mit dem Wandler 86 ausgerichtet
ist, der sich außerhalb
der Schale 76 befindet und durch einen Träger 80 im Wasser 84 getragen
wird. Eine Probe 74 befindet sich innerhalb einer Mikrotiterplatte
oder eines anderen Probenbehandlungsgefäßes 72 innerhalb der
Schale 76 und unterliegt dem thermischen Einfluss des inneren
Behandlungsbads 78. Das Behandlungsgefäß 70 kann mit einem
Positionierungssystem 70 in bezug auf den Wandler 86 beweglich
sein. Auch wird Schallenergie durch das akustische Fenster 88 auf
die Probe 74 fokussiert. Diese Einrichtung ermöglicht die
Verwendung getrennter Fluide und einer im Wesentlichen unabhängigen Steuerung
der Temperatur des inneren Behandlungsbads 76 und des äußeren Behandlungsbads 84.
Das kleinere Volumen der inneren Schale 76 erleichtert
die Verwendung von Antigefriermischungen in der Art einer Mischung
von Propylenglycol und Wasser bei Temperaturen unterhalb der Gefriertemperatur
von Wasser. Dies wiederum ermöglicht
es, dass die Proben 74 bei Temperaturen unterhalb der Gefriertemperatur
von Wasser verarbeitet und behandelt werden. Diese Ausführungsform
ist für
Behandlungsanwendungen nützlich,
bei denen es notwendig ist, dass die Probenmaterialien 74 bei
Temperaturen in der Nähe
des Gefrierpunkts von Wasser oder darunter gehalten werden. Dies
ermöglicht
das Einschließen
von Behandlungsbadfluiden 78, wie Antigefrierlösungen,
die möglicherweise
nicht mit dem Wandler 86 und anderen Systemkomponenten
verträglich sind.
Dies ermöglicht
auch, dass der Wandler 86 bei einer von jener der Proben 74 verschiedenen
Temperatur gehalten wird. Diese Ausführungs form kann auch mit beliebigen
der anderen in 1 beschriebenen Komponenten
verbunden werden und ist für
eine Verwendung in einem System mit einer Rückkopplungsschleifensteuerung
oder ohne diese geeignet.
-
Es
kann erforderlich sein, dass die Probentemperatur während einer
Behandlungsprozedur innerhalb eines gegebenen Temperaturbereichs
bleibt. Die Temperatur kann aus der Ferne, beispielsweise durch
einen Infrarotsensor, überwacht
werden. Temperatursonden, wie Thermoelemente, können nicht für alle Anwendungen
besonders gut geeignet sein, weil der Schallstrahl mit dem Thermoelement
Wechselwirken kann und in der Nähe
der Sonde eine künstlich
hohe Temperatur erzeugen kann. Die Temperatur kann durch denselben Computer überwacht
werden, der die akustische Wellenform steuert. Die Steuerung reagiert
auf ein Fehlersignal, das die Differenz zwischen der gemessenen
tatsächlichen
Temperatur der Probe und der Zieltemperatur der Probe ist. Der Steueralgorithmus
kann eine hysteritische Bang-Bang-Steuereinrichtung sein, wie sie
in Küchenöfen verwendet
wird, wobei als Ausgabe des Steuersystems die akustische Energie
ausgeschaltet wird, wenn die tatsächliche Temperatur eine erste
Zieltemperatur überschreitet,
und eingeschaltet wenn, wenn die tatsächliche Temperatur unter eine
zweite Zieltemperatur fällt,
die niedriger ist als die erste Zieltemperatur. Es können auch
kompliziertere Steuereinrichtungen implementiert werden. Beispielsweise
könnte
das akustische Signal, statt es einfach ein- und auszuschalten,
kontinuierlich proportional zum Fehlersignal moduliert werden, beispielsweise
durch Ändern
der Amplitude oder des Arbeitszyklus, um eine feinere Temperaturregulierung
bereitzustellen.
-
Bei
der Anwendung eines Bang-Bang-Steueralgorithmus für ein Mehrprobenformat
ist, sobald der maximale Temperaturwert überschritten wurde und die
Schallenergie für
eine bestimmte Probe ausgeschaltet wurde, eine Alternative für das Warten
auf das Abkühlen
der Probe unter eine ausgewählte
Temperatur, bevor die Schallenergie wieder eingeschaltet wird, das
Weiterbewegen zur nächsten
Probe. Insbesondere können einige
der Proben zumindest teilweise in einer Sequenz mit Schallenergie
behandelt werden, und das System kann dann zu den zuvor teilweise
behandelten Proben zurückkehren,
um einen Sensormesswert zu nehmen, um festzustellen, ob die Proben
unter die ausgewählte
Temperatur abgekühlt
sind, und um die Behandlung wiedereinzuleiten, falls dies der Fall
ist. Diese Prozedur behandelt die Proben in einer wirksamen Weise
und verringert die Gesamtbehandlungszeit für die Behandlung mehrerer Proben.
Eine andere Alternative besteht darin, zu einer vordefinierten "Kühlwellenform" umzuschalten, welche
die Konvektion fördert,
ohne eine bestimmte Probe erheblich zu erwärmen, statt zur nächsten Probe
weiterzubewegen und zu einer späteren
Zeit zur ersten Probe zurückzukehren.
-
Falls
die Gleichmäßigkeit
der Temperatur über
die Probe wichtig ist, können
Steuertechniken verwendet werden, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung
zu gewährleisten.
Ein Feld von Infrarotsensoren kann verwendet werden, um die Verteilung
der Temperatur innerhalb der Probe zu bestimmen. Falls Bereiche
erhöhter
Temperatur in bezug auf den Rest der Probe auftreten, kann ein Wandler
von einem Hochleistungs-"Behandlungs"-Modus zu einem Niederleistungs"Misch"-Modus umgeschaltet
werden. Im Niederleistungs"Misch"-Modus wird die Probe
akustisch gerührt,
bis die Temperatur der Probe im Wesentlichen gleichmäßig ist.
Sobald eine Gleichmäßigkeit
der Temperatur erreicht wurde, wird der Hochleistungs-"Behandlungs"-Modus wiedereingeleitet.
Ein Steuersystem kann die Temperatur überwachen und ansprechend darauf die
verschiedenen Modi ein- oder
ausschalten. Wenn durch einen Computer gesteuert wird, können die
Intervalle, während
derer diese Modi verwendet werden, sehr kurz sein und beispielsweise
Bruchteile einer Sekunde einnehmen, wodurch die Behandlungszeiten
nicht erheblich verlängert
werden. Die Schrittzeiten zwischen Wannen oder anderen Probenbehältern können auch
bei einem geeigneten Entwurf kürzer
als eine Sekunde sein.
-
Kavitationssteuerung
-
Bei
manchen Anwendungen ist es bevorzugt, die Probe mit so viel Energie
wie möglich
zu behandeln, ohne Kavitation hervorzurufen. Dieses Ergebnis kann
durch Unterdrücken
der Kavitation erreicht werden. Die Kavitation kann unterdrückt werden,
indem das Behandlungsgefäß bis zu
dem Punkt, an dem sich während der
Ausdünnungsphase
der akustischen Welle kein Unterdruck entwickelt, über den
Umgebungsdruck unter Druck gesetzt wird, was häufig als "Überdruck" bezeichnet wird.
Diese Kavitationsunterdrückung
ist bei Anwendungen in der Art einer Zelltransformation vorteilhaft,
wo die gewünschte
Wirkung darin besteht, Zellmembranen zu öffnen, während lebensfähige Zellen
erhalten bleiben. Bei anderen Anwendungen kann es wünschenswert
sein, die Kavitation zu verstärken.
Bei diesen Anwendungen kann ein "negativer" Überdruck oder ein Vakuum auf
den Bereich der Brennpunktzone angewendet werden.
-
Die
Steuerung bzw. Kontrolle der Kavitation in der Probe kann auch während akustischer
Behandlungsprozesse wichtig sein. Bei manchen Szenarien kann das
Vorhandensein kleiner Kavitationsausmaße wünschenswert sein, um biochemische
Prozesse zu verbessern, wenn jedoch große Anzahlen von Kavitationsblasen
auftreten, können
sie Schall streuen, bevor er das Ziel erreicht, wodurch die Probe
im Wesentlichen abgeschirmt wird.
-
Die
Kavitation kann durch eine Vielzahl von Verfahren, einschließlich akustischer
und optischer Verfahren, erfasst werden. Ein Beispiel einer akustischen
Erfassung ist ein passiver Kavitationsdetektor (PCD), der einen
externen Wandler aufweist, welcher akustische Emissionen von Kavitationsblasen
erfasst. Das Signal von dem PCD kann, beispielsweise unter Verwendung
eines Spitzendetektors, gefolgt von einem Tiefpassfilter, gefiltert
werden und dann als ein Maß der
Kavitationsaktivität
an einen Steuercomputer ausgegeben werden. Das akustische Signal
könnte
in ähnlichen
Weisen wie jenen eingestellt werden, die in dem Temperatursteuerbeispiel
beschrieben wurden, um die Kavitationsaktivität auf einem gewünschten
Niveau zu halten.
-
Überdruck:
Das Erhöhen
des Umgebungsdrucks ist eine Technik zum Steuern der Kavitation.
Ein Überdruck
neigt dazu, Kavitationskeime zu beseitigen. Kleine Teilchen in dem
Fluid werden durch einen Überdruck
stark beeinflusst, so dass die Kavitation in einem freien Fluid
häufig,
selbst durch Hinzufügen
eines Überdrucks
von einer Atmosphäre,
stark verringert wird. Keimbildungsstellen an Behälterwänden sind
gewöhnlich widerstandsfähiger gegenüber einem Überdruck,
die Kavitation wird jedoch gewöhnlich
auf diese Stellen beschränkt,
und jegliche Gasblasen, die frei in das freie Fluid treiben, werden
schnell aufgelöst.
Daher werden Zellen in dem Hauptfluid typischerweise nicht durch
Kavitationsstellen, die auf die Behälterwände beschränkt sind, beeinflusst. Ein Überdruck
kann auf das Behandlungsgefäß, das Feld
von Behandlungsgefäßen, das
Behandlungsbad und den Behandlungstank oder die ganze Vorrichtung
angewendet werden, um in dem Bereich der Brennpunktzone einen Druck
oberhalb einer Atmosphäre
zu erreichen.
-
Entgasung:
Die Verringerung des Gasgehalts des Fluids neigt dazu, die Kavitation
zu verringern, wiederum indem Kavitationskeime verringert werden
und es schwieriger gemacht wird, die Kavitation einzuleiten. Ein
weiteres Verfahren zum Steuern der Kavitation oder der Wirkungen
der Kavitation besteht darin, die Gase zu steuern, die in dem Probenfluid
gelöst
sind. Beispielsweise bewirkt die Kavitation eine geringere mechanische
Beschädigung
in einem Fluid, das mit Heliumgas gesättigt ist, als in einem Fluid,
das mit Argongas gesättigt
ist.
-
Filterung:
Bei reineren Fluiden lässt
sich gewöhnlich
schwerer Kavitation erzeugen.
-
Verschiedene
Fluide: Bei bestimmten Fluiden lässt
sich Kavitation viel schwerer erzeugen. Rizinusöl und Mineralöl sind nahezu
kavitationsfrei. Zwei mögliche
Gründe
bestehen darin, dass die Fluide eine solche Natur aufweisen, dass
sie Risse aufzufüllen
neigen und dass ihre Viskosität
sie auch beständiger
gegen Kavitation macht. Die Fluide sind jedoch mit Zellpräparationen
nicht besonders verträglich.
-
Wellenform:
Das Kavitationsfeld reagiert auf den akustischen Ansteuerimpuls.
Es ist möglich,
die Kavitationsreaktion in gewissem Maße zu steuern, indem der akustische
Ansteuerdruck gesteuert wird. Die Kavitation kann auch verringert
oder beseitigt werden, indem die Anzahl der Zyklen in jedem Burst
akustischer Energie verringert wird. Die Kavitationsblasen wachsen über mehrere
Zyklen und kollabieren dann, wodurch Kavitationswirkungen erzeugt
werden. Durch Begrenzen der Anzahl der Zyklen in jedem Burst können ein Wachsen
und ein Kollabieren von Blasen im Wesentlichen vermieden werden.
-
F. Behandlungs- oder Reaktionsgefäß
-
Behandlungsgefäße weisen
eine geeignete Größe und Form
für das
zu behandelnde Material auf. Sie können beliebige von einer Vielzahl
von Formen aufweisen. Wie beispielsweise in den 4A–4C dargestellt
ist, können
die Behandlungsgefäße 502, 504, 506 vertikale
Wände,
eine konische Form bzw. eine gekrümmte Form aufweisen. Wie in
den 5A–5C dargestellt
ist, haben bestimmte Behandlungsgefäße 502, 506 vor
der Behandlung mit Schallenergie ein oberes Element 530 und
ein unteres Element 550, welche gemeinsam einen Innenbereich
bilden, der das zu behandelnde Material 540 enthält. Bei
bestimmten Ausführungsformen
projiziert der Ultraschallwandler einen fokussierten Ultraschallstrahl
nach oben. Der Ultraschallstrahl durchdringt das untere Element 550 der
Behandlungsgefäße 502, 506,
so dass er auf den Inhalt 540 der Behandlungsgefäße 502, 506 einwirkt.
Das obere Element 530 dient dazu, den Inhalt 540 der
Behandlungsgefäße 502, 506 aufzunehmen.
-
Das
untere Element 550 des Behandlungsgefäßes 502, 506 ist
konfiguriert, um die maximale Menge an Ultraschallenergie zum Inhalt 540 der
Gefäße 502, 506 durchzulassen,
die Absorption von Ultraschallenergie innerhalb der Wände der
Gefäße 502, 506 zu
minimieren und die Wärmeübertragung
zwischen dem Inhalt 540 der Behandlungsgefäße 502, 506 und
beispielsweise einem externen Wasserbad zu maximieren. Bei einer
bestimmten Ausführungsform
der Vorbehandlungsanordnung ist das Behandlungsgefäß aus einem
Dünnfilm
in einer Halbkugelform thermisch gebildet. Der Film sollte eine
akustische Impedanz ähnlich
derer von Wasser und eine geringe akustische Absorption aufweisen.
Ein bevorzugtes Material ist Polyethylen niedriger Dichte. Alternative
Materialien umfassen Polypropylen, Polystyren, Poly(ethylenteraphthalat)
("PET") und andere steife
und flexible Poly mere. Der Film kann ein Laminat sein, um ein thermisches
Bonden, beispielsweise unter Verwendung einer Wärmeversiegelung, zu erleichtern.
Dickere, steifere Materialien können
auch verwendet werden. In Industriestandardformaten, wie 96-Wannen-Formaten
und 24-Wannen-Formaten, verfügbare
Mehrwannenplatten können
mit oder ohne Modifikation verwendet werden. Dickwandige Mehrwannenplatten
nach dem Industriestandard mit Dünnfilmböden können auch
verwendet werden. Diese können
besonders vorteilhaft funktionieren, wenn die Größe der Brennpunktzone des Ultraschallstrahls
kleiner als eine Wanne ist. In diesem Fall wird wenig Energie von
den Seiten des Behandlungsgefäßes absorbiert
und daher verhältnismäßig wenig
Energie in Wärme
umgewandelt.
-
Das
obere Element des Behandlungsgefäßes schließt den Inhalt
während
der Behandlung ein und kann als eine Dichtung gegen die Umgebung
wirken. Das obere Element des Behandlungsgefäßes kann flach oder domförmig sein,
um das Innere des Behandlungsgefäßes einzuschließen. Das
obere Element des Behandlungsgefäßes kann
aus einem starren oder einem flexiblen Material bestehen. Vorzugsweise
weist das Material eine geringe akustische Absorption und gute Wärmeübertragungseigenschaften
auf. Bei bestimmten Ausführungsformen
der Vorbehandlungsanordnung ist das obere Element des Behandlungsgefäßes ein Dünnfilm,
der mit dem unteren Element verbunden werden kann, und das untere
oder das obere Element kann für
die Nachbehandlungsübertragung
des behandelten Materials leicht brechbar sein.
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Das
obere und das untere Element des Behandlungsgefäßes können durch thermisches Bonden, Klebstoffbonden
oder externes Klemmen miteinander verbunden werden. Dieses Verbinden
des oberen und des unteren Elements kann dazu dienen, den Inhalt
des Gefäßes gegen
Verunreinigungen in der äußeren Umgebung
abzuschließen
und in einem Feld von Gefäßen eine
gegenseitige Verunreinigung zwischen Gefäßen zu verhindern. Falls die
Bindung durch thermisches Bonden zu erreichen ist, können die
oberen und die unteren Elemente der Behandlungsgefäße aus Filmlaminaten
bestehen, die wärmeverbindbare äußere Schichten und
wärmebeständige innere
Schichten aufweisen.
-
Das
Behandlungsgefäß kann als
eine einzige Einheit, als mehrere Gefäße in einem Feld oder als eine einzige
Einheit mit verschiedenen Fächern
konfiguriert sein. Das obere und das untere Element des Gefäßes oder
des Felds von Gefäßen können einmal
oder wiederholt verwendet werden. Es kann auch einen getrennten
Rahmen oder eine getrennte Struktur (nicht dargestellt) geben, wodurch
das obere und das untere Element des Gefäßes bzw. der Gefäße getragen
und/oder versteift werden. Dieser Rahmen oder diese Struktur kann mit
den Gefäßen integriert
ausgebildet sein, oder es kann sich um ein getrenntes Element handeln.
Ein Feld von Behandlungsgefäßen kann
konfiguriert sein, um zu Mehrwannenplatten nach dem Industriestandard
zu passen. Gemäß einer
Ausführungsform
ist das Behandlungsgefäß in einem
Feld konfiguriert, das zu Standard-96-Wannen- oder 24-Wannen-Mehrwannenplatten
passt. Der Rahmen oder die Tragstruktur, welche das Feld von Behandlungsgefäßen hält, kann
die gleiche Konfiguration und die gleichen Abmessungen haben wie Standard-Mehrwannenplatten.
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Wie
in den 6A und 6B dargestellt
ist, kann ein Behandlungsgefäß 508 einen
Trichter 592 aufweisen, um die Übertragung des Inhalts 540 aus
dem Behandlungsgefäß 508 in
ein getrenntes Gefäß 598 nach
der Behandlung zu erleichtern. Der Trichter 592 kann eine
konische Form aufweisen und am schmalen Ende eine Öffnung aufweisen.
Der Trichter 592 kann in bezug auf das obere Element 530 und
das untere Element 550 des Behandlungsgefäßes 508 starr
sein. Das gro ße
Ende des Trichters 592 liegt in der Nähe des oberen Elements 550 des
Behandlungsgefäßes 508 und
ist mit dem Behandlungsgefäß 508 ausgerichtet.
Das Volumen des Trichters 592 kann etwas kleiner sein als
das Volumen des Behandlungsgefäßes 508.
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Ein
Verfahren zum Übertragen
des Inhalts 540 des Behandlungsgefäßes 508 in ein anderes
Nachbehandlungsgefäß 598 weist
die folgenden Schritte auf. Das obere Element 530 des Behandlungsgefäßes 508 kann
mit einem scharfen Instrument durchstochen oder zerbrochen werden,
wenn ein Vakuum angewendet wird. Um das Brechen zu erleichtern,
kann das Element 530 aus einem dünnen zerbrechlichen Material
hergestellt oder durch Ätzen
eines Strukturmerkmals in die Oberfläche gebildet werden. Dann wird
das Behandlungsgefäß 508 über dem
Nachbehandlungsgefäß 598 in
einer Vakuumspannvorrichtung umgekehrt. Ein Filter 594 kann
zwischen dem Behandlungsgefäß 508 und
dem Nachbehandlungsgefäß 598 angeordnet
werden, um Festkörper 596 von
der Flüssigkeit 542,
die aus dem Behandlungsgefäß 508 entfernt
wird, zu trennen. Alternativ kann der Filter 594 in den
Ausgang des Trichters 592 aufgenommen werden. Diese Anordnung
des Behandlungsgefäßes 508 und
des Trichters 592 kann als eine einzige Einheit oder als
ein Feld von Einheiten konfiguriert sein. Dieses Feld kann mit einem
Industriestandard übereinstimmen.
Das Behandlungsgefäß 508 sollte
eine Vakuumdichtung mit einer Vakuumspannvorrichtung (nicht dargestellt)
bilden, so dass eine Druckdifferenz zwischen der Probe in dem Behandlungsgefäß und dem
zugeführten
Vakuum gebildet werden kann. Sobald das Vakuum auf die Spannvorrichtung
angewendet wird, bewirkt die Druckdifferenz an dem oberen Element 530,
dass das obere Element 530 des Behandlungsgefäßes 508 reißt und das
untere Element 550 in den Trichter 592 hinein
kollabiert. Das untere Element 550 sollte eine ausreichende
Festigkeit aufweisen, so dass es nicht reißt, wo es die Öffnung im
kleinen Ende des Trichters 592 überbrückt. Die Druckdifferenz bewirkt,
dass der feste Inhalt 596 des Behandlungsgefäßes zwischen
dem flexiblen unteren Element 550 des Behandlungsgefäßes 508 und
dem verhältnismäßig steifen
Trichter 592 gequetscht wird. Dies bewirkt, dass das Fluid 542 aus
den festen Materialien 596 ausgestoßen und im Nachbehandlungsgefäß 598 gesammelt
wird.
-
Bei
bestimmten anderen Ausführungsformen
kann ein Behandlungsgefäß eine Ampulle,
ein Glasfläschchen,
ein Beutel, eine Tasche oder eine Umhüllung sein. Diese und andere
Behandlungsgefäße können aus
solchen Materialien, wie Polyethylen, Polypropylen, Poly(ethylenteraphthalat)
(PET), Polystyren, Acetal, Silikon, Polyvinylchlorid (PVC), Phenol,
Glasen und anderen anorganischen Materialien, Metallen, wie Aluminium
und Magnesium, und Laminaten, wie Polyethylen/Aluminium und Polyethylen/Polyester,
hergestellt werden. Auch können
bestimmte Ausführungsformen
eines Behandlungsgefäßes durch
Vakuumformen, Spritzgießen,
Gießen
und andere thermische und nicht thermische Prozesse hergestellt
werden. Bei Ausführungsformen,
bei denen Proben durch die Schallenergie fließen, können Kapillarröhren, geätzte Kanäle und Leitungen
der Probenhalter während
der Behandlung sein, während
die Probe durch eine Struktur fließt. Zusätzlich können frei fallende Tröpfchen,
Ströme,
sich nicht bewegende freie Volumina in der Art jener mit einer Schwerkraft
weniger als ein g oder eine Schicht in einem Dichtegradient direkt
behandelt werden.
-
II. Materialien für die Behandlung
-
A. Biologische Materialien
-
Viele
biologische Materialien können
gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden. Beispielsweise umfassen solche Materialien
für die
Behandlung ohne Einschränkung
wachsendes Pflanzengewebe, wie Wurzelspitzen, Meristem und Kallus,
Knochen, Hefe und andere Mikroorganismen mit zähen Zellwänden, Bakterienzellen und/oder
Kulturen auf Agarplatten oder in Wachstumsmedien, Stamm- oder Blutzellen,
Hybridome und andere Zellen von immortalisierten Zelllinien und
Embryos. Zusätzlich
können
andere biologische Materialien, wie Serum- und Proteinpräparationen,
mit den erfindungsgemäßen Prozessen,
einschließlich
Sterilisation, behandelt werden.
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B. Bindematerialien
-
Viele
Bindereaktionen können
mit erfindungsgemäßen Behandlungen
verstärkt
werden. Bindereaktionen schließen
das Verbinden zweier oder mehrerer Moleküle, beispielsweise zweier Nukleinsäuremoleküle, durch
Hybridisierung oder eine andere nicht kovalente Bindung, ein. Bindereaktionen
werden beispielsweise in einer Probe zum Feststellen einer Bindung
in der Art einer spezifischen Färbereaktion,
in einer Reaktion in der Art der Polymerasekettenreaktion, bei der
ein Nukleotidmolekül
ein Primer ist und das andere ein zu replizierendes Substratmolekül ist, oder
in einer Bindewechselwirkung in Bezug auf einen Antikörper und
das Molekül,
an das er bindet, in der Art einer Immunprobe, vorgefunden. Reaktionen
können
auch die Bindung eines Substrats und eines Liganden betreffen. Beispielsweise
kann ein Substrat in der Art eines Antikörpers oder eines Rezeptors
auf einer tragenden Oberfläche
immobilisiert werden, was bei Reinigungs- oder Trenntechniken von
Epitopen, Liganden und anderen Molekülen nützlich ist.
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C. Chemische und mineralische Materialien
-
Organische
und anorganische Materialien können
durch die erfindungsgemäßen Verfahren
mit gesteuerten akustischen Im pulsen behandelt werden. Die Schallimpulse
können
verwendet werden, um ein festes Material, insbesondere unter einem
Rückkopplungssteuerregime
oder in Feldern mehrerer Proben, zu verkleinern. Wie bei biologischen
Proben können
individuelle organische und anorganische Proben in einem Feld im
wesentlichen von der Laborumgebung isoliert behandelt werden. Abgesehen
von der Änderung
ihrer physikalischen Integrität
können
Materialien in lösenden
Fluiden, wie Flüssigkeiten
und Gasen, gelöst
werden oder mit Lösungsmitteln
extrahiert werden. Beispielsweise kann das Lösen von Polymeren in Lösungsmitteln ohne
ein Rühren
sehr langsam ablaufen, das Rühren
mehrerer Proben mit gegenwärtigen
Verfahren ist jedoch schwierig und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer
Querverunreinigung zwischen Proben. Das Rühren mehrerer Proben ohne eine
Querverunreinigung zwischen Proben kann jedoch durch die Vorrichtungen
und Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erreicht werden.
-
III. Behandlungsanwendungen
-
A. Ändern
der Zugänglichkeit
von Zellen
-
Beschallungsanlagen
können
Zellen unter Verwendung von Frequenzen um 20 kHz zerreißen. Es
wird im Allgemeinen angenommen, dass es zwei Wege gibt, in denen
Ultraschall Zellen beeinflussen kann, nämlich durch Erwärmung und
durch Kavitation, wobei es sich um die Wechselwirkung der Schallwelle
mit kleinen Gasblasen in der Probe handelt. Die Erwärmung geschieht
in erster Linie infolge der Absorption der Schallenergie durch das
Medium oder durch den Behälter.
Für verdünnte wässrige Systeme
ist die Absorption durch den Behälter
die Hauptquelle für
die Erwärmung.
Eine Erwärmung
ist bei manchen Behandlungsanwendungen nicht erwünscht, wie hier beschrieben
wurde. Die mit der Kompression und dem Abkühlen in Zusammenhang mit der
Verflüchtigung
einer Schall welle verbundene Erwärmung
ist verhältnismäßig gering,
selbst bei intensivem Schall.
-
Gemäß der Erfindung
werden gesteuerte Schallimpulse in einem Medium verwendet, um eine
ein biologisches Material enthaltende Probe zu behandeln. Die Impulse
können
spezifisch angepasst werden, damit sie bevorzugt mit Trägermatrizen
in einem biologischen Material, wie Pflanzenzellwänden, oder
extrazellulären Matrizen,
wie Knochen oder Kollagen, zusammenwirken, wodurch eine Barrierefunktion
solcher Matrizen verkleinert oder entfernt wird und das Einfügen extrazellulärer Komponenten
in eine Zelle erleichtert wird. Bei dieser Anwendung wird die Zelle
minimal geändert,
und die Lebensfähigkeit
der Zelle wird bewahrt. Diese Impulse können durch Schockwellen oder
durch Schallwellen hervorgerufen werden. Die Wellen können außerhalb
der Probe oder direkt in der Probe über angewendete mechanische
Vorrichtungen erzeugt werden. In Experimenten, bei denen thermische
Wirkungen vernachlässigbar
sind, gibt es typischerweise keine Lyse, es sei denn, dass Kavitation
vorhanden ist. Andere Modi von Schallenergie können andere Wirkungen als das
Auseinanderbrechen einer Matrix aufweisen und entweder mit einer
Vorbehandlung, mit auseinander brechender Schallenergie oder für sich verwendet
werden. Beispielsweise können
die Bedingungen für
das Auseinanderbrechen einer Matrix von jenen für das Durchlässigmachen
einer Zellmembran verschieden sein.
-
Es
kann viele mögliche
Mechanismen geben, durch die die Kavitation Zellen beeinflussen
kann, und es gibt keinen Konsens in bezug darauf, welche Mechanismen,
falls überhaupt,
dominieren. Es wird angenommen, dass die wesentlichen Mechanismen
Scherkräfte,
Mikrostrahlen, Schockwellen, Sonochemie und andere Mechanismen einschließen, wie
nachstehend vollständiger
erörtert
wird.
-
Scherkräfte: Erhebliche
Scherkräfte
sind mit dem heftigen Kollaps von Blasen verbunden. Weil die Zellmembranen
empfindlich für
Scherkräfte
sind, wird angenommen, dass die Kavitation Zellmembranen durchlässig machen
kann. In manchen Fällen
ist die Membran anscheinend während
einer kurzen Zeit durchlässig,
während
derer Moleküle
in die Zelle und aus dieser heraus übertragen werden können. In
anderen Fällen
kann die Zelle lysiert sein.
-
Mikrostrahlen:
Blasen, die einen heftigen Kollaps durchmachen, insbesondere in
der Nähe
einer Grenze in der Art einer Behälterwand, kollabieren typischerweise
asymmetrisch und erzeugen einen Flüssigkeitsstrahl aus Fluid,
der sich durch die Blase und in die Grenze hinein bewegt. Die Geschwindigkeit
dieses Strahls wurde als hunderte von Metern pro Sekunde gemessen
und weist eine große
zerstörerische
Kraft auf. Er kann eine wesentliche Rolle bei der Zerstörung von
Nierensteinen durch akustische Schockwellen spielen und ein möglicher
Weg sein, Blutgerinnsel zu zerstören.
-
Schockwelle:
Ein sphärischer
Kollaps einer Blase kann eine intensive Schockwelle erzeugen. Dieser Druck
kann in der Umgebung der Blase tausende von Atmosphären betragen.
Die Druckbelastung der Schockwelle kann stark genug sein, um ein
Versagen von Zellenmaterial hervorzurufen.
-
Sonochemie:
Der Druck und die Temperaturen in der Blase während eines Trägheitskollapses
können außerordentlich
hoch sein. In Extrembeispielen kann das Gas ausreichend angeregt
werden, um Licht zu erzeugen, was als Sonolumineszenz bezeichnet
wird. Wenngleich das Volumen klein ist und die Zeitdauer kurz ist,
wurde dieses Phänomen
ausgenutzt, um chemische Reaktionsraten zu erhöhen. Die Erzeugung freier Radikaler
und anderer Sonochemikalien kann Zel len auch beeinflussen.
-
Andere:
Andere Faktoren können
auch beteiligt sein. Gefäßwände können Kavitationskeime
beitragen. Ein Kunststoffgefäß mit einem
wässrigen
Fluid kann infolge interner Reflexionen als Ergebnis von Impedanzfehlanpassungen
zwischen dem Fluid und den Gefäßwänden zu
einem stehenden Wellenfeld führen.
Beispiele sonolumineszenter Materialien sind dünne Latex- und Dialyseschläuche. Schlauchdrehuntersuchungen,
die an einer Dauerstrichdosierung mit unfokussiertem Ultraschall
vorgenommen wurden, weisen darauf hin, dass eine Drehung eine erhebliche
Wirkung auf die Hämolyse
hat. Wenn Zellinhalte während
der Beschallung mechanisch bewegt wurden, wurde die Zelllyse erhöht. Diese
Wirkungen können
auf innerhalb des unfokussierten Ultraschallfelds erzeugte Viskositätsgradienten,
die die Energieübertragung
blockieren, zurückzuführen sein.
-
Die
Zelllyse kann auch durch Hinzufügen
von Ultraschall-Kontrastmitteln
in der Art luftbasierter Kontrastmittel oder Perfluorkohlenstoff-basierter
Kontrastmittel unterstützt
werden. Ein Beispiel eines luftbasierten Kontrastmittels ist ein
denaturierter Albuminmantel mit Luft, wie Albunex, von Mallinckrodt,
St. Louis, MO erhältlich,
und ein Beispiel eines Perfluorkohlenstoff-basierten Kontrastmittels
ist eine Phospholipidbeschichtung mit Perfluorpropangas, wie MRX-130,
von ImaRx Pharmaceutical Corp., Tucson, AZ, erhältlich.
-
Luftblasen
können
die Energieübertragung
blockieren oder reflektieren. Grenzflächen zwischen Luft und Wasser
führen
zu einer wirksamen Reflexion eines einfallenden Ultraschallfelds.
-
Die
Behandlungsdosis ist eine komplexe Wellenform. Abschnitte oder Komponenten
der Wellenformen können
verschiedene Funktionen aufweisen. Beispielsweise kann die Wellenform
drei Komponenten aufweisen, die mit der Probenmischung, der Probenlyse/dem
Auseinanderbrechen von Proben und dem Kühlen von Proben verbunden sind.
-
Bei
anderen gegenwärtigen
Verfahren nimmt die sonolytische Erzeugungsaktivität mit zunehmenden Zellkonzentrationen
in In-vitro-Systemen ab, die mit Dauerstrich-Ultraschallwellen behandelt
werden. Dagegen brechen Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
Gewebestrukturen mit einer komplexen Wellenform fokussierten Ultraschalls
hoher Intensität
auseinander, um dieses Problem zu vermeiden.
-
Das
Mischen kann wichtig sein, weil es erlaubt, dass Blasen, die durch
Strahlungskräfte
zu den Rändern
der Gefäßkammer
getrieben worden sein können,
in Kontakt mit den Zell- oder Gewebemembranen gebracht werden. Durch
dieses Mischen wird eine transiente akustische Trägheitskavitation
in der Nähe
der Zellwände
gefördert,
was zu einer Zelllyse führt.
-
Die
von einer Probe empfangene akustische Dosis kann mit einer von einer
Probe empfangenen Strahlungsdosis verglichen werden. In jedem Fall
wird eine kumulative Wirkung der absorbierten Energiedosis beobachtet.
Ein computergesteuertes Positionierungssystem kann die kumulative
Energiedosis steuern, die jede Probe empfängt. Beispielsweise kann ein
Softwareprogramm in dem Computer die kumulative Energiedosis aktiv
steuern, indem es die Probe behandelt, bis das System einen bestimmten
Einstellpunkt erreicht, die Anwendung von Energie pausieren oder
auf andere Weise ermöglichen,
dass die Probe wieder ins Gleichgewicht kommt, und die Energieanwendung
wieder einleiten, um zu ermöglichen, dass
eine Probe eine höhere kumulative
Dosis empfängt,
während
semi-isotherme Bedingungen, wie eine Temperaturerhöhung um
1 bis 2 Grad Celsius während
des Einwirkens, aufrechterhalten werden, als dies andernfalls durch
eine kontinuierliche Schallenergieanwendung möglich wäre. Dieser Systemtyp ermöglicht es,
dass hohe Energie in eine Probe eingebracht wird, während die
thermische Steuerung des Prozesses aufrechterhalten wird.
-
B. Extraktion
-
Bei
einer Variation des Verfahrens können
zum Ändern
der vorstehend beschriebenen Zellzugänglichkeit gesteuerte Impulse
in einem Medium verwendet werden, um eine Probe zu behandeln, die
biologisches Material enthält,
um eine Fraktion oder Fraktionen des biologischen Materials zu extrahieren.
Die Impulse werden spezifisch angepasst, so dass sie bevorzugt mit
Stützmatrizen,
wie Pflanzenzellwänden
oder extrazellulären
Matrizen, wie Knochen oder Kollagen, oder mit Materialien, die in
einem biologischen Material Unterschiede in der Steifigkeit oder
der Permeabilität
aufweisen, Wechselwirken, wodurch eine Barrierefunktion solcher
Matrizen oder Materialien entfernt wird. Diese Impulse können durch
Schockwellen oder durch Schallwellen hervorgerufen werden. Die Wellen
können
außerhalb
der Probe oder direkt in der Probe durch angewendete mechanische
Mittel erzeugt werden.
-
Die
Verwendung von Schallenergie, im Gegensatz zu Laser- oder anderer Lichtenergie
für das
Auseinanderbrechen eines biologischen Objekts, kann nützlich sein.
Schall ist eine direkte Druckschwankung an der Probe. Druck ist
eine physikalische Größe und das
Maß der
als Kraft pro Flächeneinheit
definierten gleichmäßigen Belastung.
Die auf ein Material einwirkende Belastung induziert eine Beanspruchung,
welche die Abmessungen des Materials ändert. Die zwei Hauptbelastungstypen
sind eine direkte Zugspannung oder eine Druckbelastung und eine
Scherbelastung. Im Allgemeinen ist die auseinander brechende Wirkung
einer abrupten lokalen Erhöhung
einer ansonsten gleichmäßigen Belastung
umso größer, je
brüchiger
das Material ist. Eine solche lokale Belastung kann durch eine geometrische Änderung
an einer Oberfläche
oder innerhalb des Körpers
der Probe erzeugt werden. Beispielsweise kann bei –70°C gefrorenes
biologisches Gewebe anfälliger für einen
Belastungsbruch sein als Gewebe bei 4°C. Zusätzlich wird durch eine schärfere Änderung
geometrischer Eigenschaften oder von Materialeigenschaften eine
größere Beanspruchungskonzentration
hervorgerufen, wodurch wiederum ein stärkeres Auseinanderbrechen hervorgerufen
werden kann. Schallwellen können fokussiert
werden. Dagegen ist die von einer Lichtquelle, wie einem Laser,
auf eine Probe übertragene
Energie elektromagnetische Strahlung, die nicht ionisierende molekulare
Schwingungen induziert und chemische Bindungen durch Ionisierung
bricht. Mechanische Belastungen an Objekten, die größer als
Moleküle
sind, können im
Allgemeinen nicht leicht durch elektromagnetische Wellen hervorgerufen
werden, abgesehen durch destruktives lokales Erwärmen.
-
Die
Stützmatrix
einer biologischen Probe kann ohne Auseinanderbrechen einer oder
mehrerer ausgewählter
interner Strukturen der in der Matrix enthaltenen Zellen auseinander
gebrochen werden. Repräsentative
Beispiele solcher Proben sind: i) Knochen, in denen eine starre
Matrix interessierende lebende Zellen enthält, ii) Säugetiergewebeproben, die in
eine Matrix elastischen Bindegewebes und "Glycocalyx" oder eine interzelluläre Matrix
eingebettete lebende Zellen enthalten, und iii) Pflanzengewebe,
wie Blätter,
die Zellen in einer Zellulosematrix enthalten, welche häufig mit
anderen Materialien moderater Steifigkeit vernetzt sind. Praktisch
alle lebenden Zellen weisen eine gelatineartige Struktur auf, und
sie können
in gewissem Maße
ohne Brüche
oder interne Beschädigungen
verformt werden. Matrizen sind dagegen dafür ausgelegt, Zellen zu unterstützen und
zu schützen
und auch andere biologische Funktionen zu erreichen. In den drei
vorstehend erwähnten
Beispielen sind die Matrizen von Knochen und Blättern dafür ausgelegt, der Struktur Steifigkeit
zu verleihen, während
die Unterstützung
der meisten kollagenen Matrizen einen stärker elastischen Charakter
hat. Demgemäß können verschiedene
Protokolle, beispielsweise Amplitude, Dauer, Anzahl der Impulse
und Temperatur der Probe, verwendet werden, um verschiedene Matrizen
durch mechanische Mittel auseinander zu brechen, ohne das Zellmaterial
zu beschädigen.
-
Eine
Knochenmatrix ist steifer und dichter als die Zellen, die sie enthält. Knochen
sind durch Schockwellen verwundbar, weil die kalzifizierte Matrix
die Wellen wirksamer absorbiert als die Zellen und weil die kalzifizierte
Matrix unter Dehnungsbeanspruchungen schwach ist und daher bei Belastungen
brechen kann, die die weicheren Zellen nicht beschädigen. Ähnliche Überlegungen
gelten für
eine Blattmatrix, wenngleich der Kontrast in der Dichte und im Elastizitätsmodul
geringer ist. In jedem Fall wird ein Impuls, vorzugsweise eine Schockwelle,
bei einer Amplitude angewendet, die ausreicht, um die Matrixkomponenten
zu ermüden,
während
sie unter der Amplitude bleibt, die erforderlich ist, um die Zellen
zu beschädigen.
Die Intensität
wird durch minimales routinemäßiges Experimentieren
leicht für
einen bestimmten Probentyp bestimmt. Bei solchen Experimenten wird
die Amplitude jedes auf die Probe angewendeten Impulses, einzeln
oder in einem Impulszug, geändert,
um die maximale Abbaurate der Matrix, die mit dem Aufrechterhalten
der Lebensfähigkeit
der Zellen innerhalb der Matrix verträglich ist, zu erhalten. Diese
Parameter können
leicht gemessen werden. Beispielsweise kann der Matrixabbau durch
die Änderung
des Kompressionsmoduls der Probe gemessen werden, während die
Zellintegrität
durch Farbstoffexklusion aus Zellen, die aus der Matrix extrahiert
wurden, gemessen wird, wobei beispielsweise für Knochen eine Demineralisierung
und eine Behandlung mit Kollagenase vorgenommen werden. Im Fall
eines stärker
elastischen Gewebes, wie Bindegewebe, das vernetzt ist aber eine hohe
Bruchdehnung aufweist, werden die Impulse ausgewählt, um vorzugsweise Vibrationsmodi
in der Matrix im Gegensatz zu den Zellen anzuregen. Dies kann durch
Auswählen
von einer oder mehreren Frequenzen von Schallwellen geschehen, bei
denen die relativen Absorptionsgrade der Matrix und der Zellen maximal
verschieden sind. Diese Frequenzen lassen sich leicht durch routinemäßiges Experimentieren
bestimmen. Eine Impulsfolge kann erforderlich sein, um die Matrix
differenziell zu ermüden.
Die Länge
der Impulse und des Intervalls zwischen ihnen werden so eingestellt,
dass der Erwärmungsgrad
der Probe keinen Verlust der Integrität der Zellen und insbesondere
der kritischen Komponenten, die zu isolieren sind, hervorruft.
-
Drei
Bereiche für
das Optimieren zur Extraktion sind die Behandlungswellenform, die
Mischwellenform und die Positionierung oder das Zittern. Ein Verfahren
zum Bestimmen der geeigneten Behandlungs- und Positionierungsparameter
für eine
Zielprobe für
Extraktionszwecke wird nachstehend beschrieben.
-
Zuerst
wird eine feste Probe in ein Flüssigkeitsvolumen
in einem Verhältnis
von etwa 1:1 (Gewicht/Volumen) in einem Behandlungsgefäß gegeben.
Beispielsweise werden 0,25 ml Methanol zu 0,25 gm Blattgewebe in
einem 0,5-ml-Behandlungsgefäß hinzugefügt. Eine
einzige Probe wird in die Brennpunktzone der Schallvorrichtung eingebracht.
Ohne die Verwendung des Behandlungsprotokolls wird die Mischwellenform
eingestellt, um ein "Rühren" der Probe bei der
niedrigsten Amplitude, den wenigsten Zyklen pro Burst und dem kleinsten
Arbeitszyklus bereitzustellen. Nachdem das Mischwellenformprotokoll
definiert wurde, wird die Auseinanderbrechbehandlungs-Wellenform
durch Immobilisieren der Zielprobe in der Brennpunktzone eingestellt, so
dass keine Mischung und keine Probenbewegung in der Art einer Zitterbewegung
auftreten. Unter Verwendung einer Schallenergiequelle in der Art
eines piezoelektrischen Wandlers wird die Probe einer minimalen
Anzahl von Zyklen pro Burst, beispielsweise drei Zyklen pro Burst,
ausgesetzt. Für
Extraktionszwecke wird die Amplitude zunächst mit einer nominellen Einstellung
von 500 mV verwendet. Ein Teil der Probe wird behandelt und unter
einem Mikroskop auf Zeichen eines Reißens von Membranen untersucht.
Diese Untersuchung kann in Zusammenhang mit Farbstoffen geschehen,
die intrazelluläre
Organellen färben.
Die Anzahl der Zyklen pro Burst wird dann erhöht, bis ein bestimmtes gewünschtes
Gewebeauseinanderbrechniveau in dem immobilisierten Teil des Gewebes
erreicht wird. Mit einer frischen Probe und einem 1:1-Verhältnis von
Gewebe zu Flüssigkeit
wird die Temperatur der Probe während
einer Gesamtbehandlung mit einer Million Zyklen mit einem Infrarotsensor,
der auf den oberen Teil eines das Probengefäß abdeckenden dünnen Polyethylenfilms
gerichtet ist, überwacht.
Der Arbeitszyklus wird eingestellt, um die Temperatur innerhalb
vordefinierter Bereiche, wie 4°C +/– 2°C, zu halten.
-
Sobald
diese Behandlungsparameter für
eine bestimmte Probe diskriminiert wurden, kann eine Steuereinheit
mit diesen Daten programmiert werden, um die Behandlung anderer
Proben des gleichen oder eines ähnlichen
biologischen Typs zu steuern. Alternativ können diese Informationen in
die Steuereinheit vorprogrammiert werden, und ein Benutzer der Vor richtung
kann durch eine Benutzereingabeschnittstelle den Typ des zu behandelnden
biologischen Materials festlegen, so dass die Steuereinrichtung
dann durch den vorbestimmten Behandlungszyklus geht. Andere Informationen
können
für eine
optimale Behandlung eines bestimmten biologischen Materials in ähnlicher
Weise wie vorstehend beschrieben empirisch bestimmt werden. Beispielsweise
können
Parameter, wie Behandlungswellenformen, Mischwellenformen und die
Probenpositionierung, festgelegt werden. Diese Parameter können, abhängig von
dem bestimmten biologischen Material, der bestimmten Flüssigkeit,
welche die Probe umgibt, und/oder dem während der Behandlung verwendeten bestimmten
Behandlungsgefäß, variieren.
-
C. Einbringen eines Moleküls in eine
Zelle oder Entfernen eines Moleküls
aus einer Zelle
-
Sobald
eine Probe, die eine Matrix aufweist, ausreichend abgeschwächt oder
ausgedünnt
wurde, jedoch nicht bis zu dem Punkt, an dem eine erhebliche Anzahl
innerhalb der Matrix enthaltener Zellen getötet oder lysiert wird, wird
eine freigelegte Zielzelle oder werden freigelegte Zielzellen einem
Einbringen exogener Moleküle
durch Techniken, wie Transfektion oder Transformation, zugänglich.
Bei manchen Matrizen kann es zweckmäßig sein, die Zellen von den
Matrizen zu isolieren und die Zellen dann durch Transfektion zu
behandeln. In anderen Fällen,
insbesondere in einem automatisierten System, ist es bevorzugt,
die Transfektion direkt an der behandelten Gewebeprobe, unter Verwendung
von Lösungen
und Bedingungen, die von bekannten Techniken abgeleitet und angepasst
wurden, auszuführen.
Alternativ kann in Situationen, in denen sich eine zu behandelnde
Zelle nicht innerhalb einer Matrix befindet, die Zelle direkt entsprechend
einem nachstehend angegebenen Prozess behandelt werden, ohne die
Matrix vorbehandeln zu müssen.
Wenngleich die nachstehende Behandlung hauptsächlich für die Transfektion beschrieben
wird, sind Verfahren und Vorrichtungen gemäß der vorliegenden Erfindung
gleichermaßen
auf einen Transformationsprozess oder andere Prozesse für das Einbringen
eines exogenen Materials in eine durchlässig gemachte Zellmembran anwendbar.
-
Im
allgemeinen neigen kühle
Temperaturen von weniger als 25°C,
vorzugsweise von weniger als 15°C und
bevorzugter von 4°C
oder weniger dazu, die Abbauwirkungen von Enzymen in der Probe zu
minimieren und dadurch die Integrität zu isolierender biologischer
Komponenten zu bewahren. Zellen, insbesondere Säugetierzellen, können ihre
Lebensfähigkeit
jedoch besser bei höheren
Temperaturen, wie 30 bis 37°C,
erhalten. Diese Temperaturen ermöglichen
auch, dass Enzyme hinzugefügt
werden, um die selektive Zerstörung
der Matrix zu unterstützen.
-
Alternativ
kann die Probentemperatur unterhalb von 0°C liegen. Außer unter speziellen Bedingungen wird
die Probe hierdurch gefroren oder in einem gefrorenen Zustand gehalten.
Das Gefrieren kann vorteilhaft sein, falls dadurch das Auseinanderbrechen
der Matrix verbessert wird, während
ermöglicht
wird, dass die Zelle verhältnismäßig intakt
bleibt. Beispielsweise können
beim Gefrieren gebildete Eiskristalle außerhalb der Zellen selektiv
größer sein.
Weil diese Kristalle dazu neigen können, akustische Energie besser
zu absorbieren als Wasser, kann die Zerstörung der Matrix verstärkt werden.
Wenngleich das Überleben
und die Integrität
von Zellen verringert werden, könnte
eine solche Prozedur die Einfachheit der Transfektion mit einem
exogenen Material nach dem Auftauen der Probe erhöhen.
-
Die
für das Ändern der
Durchlässigkeit
einer Zelle verwendeten Wellenformen werden abhängig von der jeweiligen An wendung
verfeinert. Typischerweise ist die Schockwelle durch eine schnelle
Schockfront mit einem Spitzenüberdruck,
beispielsweise etwa 100 MPa, und einem Spitzenunterdruck, beispielsweise
etwa –10
MPa, gekennzeichnet. Diese Wellenform weist eine Dauer von einigen
Mikrosekunden, in der Größenordnung
von etwa 5 Mikrosekunden, auf. Falls die negative Spitze größer als
etwa 1 MPa ist, können
sich Kavitationsblasen bilden. Die Kavitationsblasenbildung hängt auch
vom umgebenden Medium ab. Beispielsweise ist Glycerol ein die Kavitation
hemmendes Medium, während
flüssiges
Wasser ein die Kavitation förderndes Medium
ist. Durch das Kollabieren von Kavitationsblasen werden "Mikrostrahlen" und Turbulenzen
gebildet, die auf das umgebende Material treffen.
-
Schallwellen,
nämlich
akustische Wellen bei Intensitäten
unterhalb der Schockschwelle, stellen ein alternatives Mittel für das Auseinanderbrechen
der Matrix bereit, um Zugang zu den Plasmamembranen der Zellen zu
ermöglichen,
um eine Transformation zu ermöglichen.
Solche Schallwellen können
durch einen beliebigen bekannten Prozess erzeugt werden. Wenn biologisches
Material Temperaturen unter null Grad ausgesetzt wird, beispielsweise
einer Temperatur von etwa – 5°C, befindet
sich der größte Teil
des Wassers, jedoch nicht alles, in der festen Phase. Bei gewissen
biologischen Geweben verbleiben jedoch aus mehreren Gründen, wie natürlichen "Antigefrier"-Molekülen oder
Bereichen höherer
Salzkonzentrationen, noch Mikrodomänen flüssigen Wassers. Wenn daher
eine Probentemperatur während
der Behandlung mit Schall- oder Schockwellen geändert wird, können Mikrodomänen flüssigen Wassers
Schockwellen bilden und die Bildung und das Kollabieren von Kavitationsblasen
induzieren, wodurch sich Scherspannungen ergeben, die auf umgebende
Gewebe einwirken. Tatsächlich
kann eine allmähliche Änderung
der Probentemperatur wünschenswert
sein, weil dadurch fo kussierte Domänen flüssigen Wassers zum Auftreffen
auf das umgebende Material bereitgestellt werden. Die Wellen können entweder
direkt, als piezoelektrische Impulse, oder durch ein vermittelndes
Medium auf die Proben angewendet werden. Dieses Medium kann Wasser,
ein Puffer, ein stabilisierendes Medium für das zu isolierende Zielgewebe
oder ein Extraktionsmedium für
das Ziel sein. Ein vermittelndes Medium kann auch ein Festkörper sein,
der aus einem Material besteht, das natürlicherweise fest ist, oder
aus einer gefrorenen Lösung
besteht. Wellen können
auch durch einen Behälter
in der Art einer Mikrotiterplatte angewendet werden.
-
Die
Techniken, die zum Aufbrechen einer Matrixstruktur verwendbar sind,
können
angepasst werden, und die verbesserten Techniken können verwendet
werden, um das Einbringen exogenen Materials in Zellen zu erleichtern.
Das exogene Material kann DNS, RNS, andere Nukleinsäurekonstrukte,
Nukleinsäuremonomere,
Plasmide, Vektoren, Viren, Saccharide, Polysaccharide, Aminosäuren, Aminosäureketten,
Enzyme, Polymere, organische Moleküle, anorganische Moleküle, Proteine,
Cofaktoren und/oder Visualisierungsreagenzien, wie Fluoreszenzproben,
sein. In dieser Anmeldung werden Schockwellen oder Schallwellen
verwendet, um die Matrix zu lösen,
wie im wesentlichen vorstehend beschrieben wurde. Die Anwendungsintensität akustischer
Energie wird jedoch ausreichend kurz oder unterhalb einer kritischen
Energieschwelle gehalten, so dass die Zellintegrität vollständig beibehalten
wird, wie durch ein Verfahren, wie eine Farbstoffexklusion, geprüft wird.
-
An
diesem Punkt oder optional zuvor wird eine Lösung oder eine Suspension,
die das in die Zellen aufzunehmende Material enthält, zu der
Probe hinzugefügt.
Bei einer Ausführungsform
wird das exogene Material in einer herkömmlichen Weise in die Zellen
eingebracht, wie auf dem Fachgebiet für Zellen mit freigelegten Plasmamembranen
bekannt ist. Bei einer anderen Ausführungsform wird akustische
Energie verwendet, um eine Plasmamembran transient durchlässig zu
machen, um das Einbringen exogener Materialien in die Zellen zu
erleichtern. Das exogene Material kann während der Abschwächung der
Matrix durch akustische Energie in der Probe vorhanden sein. Selbst
wenn die Zellen intakt bleiben, wie durch Farbstoffexklusion oder
andere Lebensfähigkeitsmessungen
bestimmt wird, werden durch den Prozess des Schwächens der Zellmatrix durch
akustische Energie die Plasmamembranen transient destabilisiert,
wodurch die Aufnahme exogener Makromoleküle und exogener Strukturen
erhöht
wird. Falls eine weitere Erhöhung
der Aufnahmerate erforderlich ist, wird die Intensität oder die
Zeit der Anwendung akustischer Energie leicht erhöht, bis
die Zellmembran transient durchlässig
wird. Beispielsweise wird ein leichter Impuls oder eine leichte
Welle mit einer vorbestimmten Amplitude auf die Mischung angewendet.
Diese Amplitude kann in einer ähnlichen
empirischen Weise wie in den vorstehend beschriebenen Schritten
zum Bestimmen einer geeigneten Behandlung für das Auseinanderbrechen einer
Matrix in getrennten Experimenten an Proben desselben Typs leicht
bestimmt werden, um eine Plasmamembran eines Zelltyps transient
porös zu
machen. Während
des transienten porösen
Zustands diffundieren exogene Materialien in die Zelle, und die
Materialien werden dort eingefangen, sobald der Schall- oder Schockimpuls
entfernt wurde.
-
Ein
Hauptvorteil dieser Verfahren für
die Transfektion oder ein anderes Aufnehmen exogenen Materials in
lebende Zellen besteht darin, dass die Verfahren leicht für eine Vergrößerung des
Maßstabs,
für eine Automatisierung
und für
eine erhebliche Verringerung der Probengröße und des Reagensvolumens
anpassbar sind. Die Wannen von Mikroplatten können für eine Schallbehandlung, eine
Transfektion und eine Nach transfektionsdemonstration einer erfolgreichen
Aufnahme hinzugefügten
Materials verwendet werden. Beispielsweise kann ein extrazelluläres nicht
aufgenommenes Reagens, beispielsweise ein fluoreszierendes Material, durch
ein Material inaktiviert werden, das nicht durch die Zellmembran
hindurchtritt, wie ein Enzym oder bestimmte hydrophile oder amphiphile
kleinmolekulare Reagenzien. Dann kann das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein
des benötigten
Materials direkt in der Probe, beispielsweise durch Spektroskopie,
bestimmt werden. Demgemäß sind die
Verfahren, zum großen
Teil, weil sie keine Isolation der Zellen von ihrer Matrix benötigen, an
eine Automatisierung großen
Maßstabs
anpassbar. Zusätzlich
sind diese Verfahren für
einen kontinuierlichen Strömungsprozess
in der Art desjenigen, der nachstehend für die Sterilisation beschrieben wird,
geeignet. Beispielsweise kann die Schallenergiebehandlung für die Permeabilisierung
von jener für
die Sterilisation verschieden sein, die zu behandelnde Probe kann
jedoch in ähnlicher
Weise wie für
die in 7 beschriebene Sterilisation
durch eine Vorrichtung strömen.
-
Die
durchlässig
gemachten Zellen können
unter Verwendung Fachleuten bekannter Techniken transformiert oder
einer Transfektion unterzogen werden, beispielsweise durch Elektroporation,
Vakuumtransfektion oder unter Verwendung viraler Vektoren, Agrobakterien,
Liposomen oder anderer Überführungsvehikel, Plasmide
oder bloße
Nukleinsäuren.
Die Pufferbedingungen können
während
des Prozesses geändert
werden. Beispielsweise kann eine anfängliche Permeabilisierung mit
Chemikalien geschehen, um die äußere Zellwand
selektiv zu ändern,
während
in dem Schritt des Durchlässigmachens
der Kernwand andere Chemikalien oder Biochemikalien hinzugefügt werden
können,
um eine selektive Aufnahme herbeizuführen.
-
Zusätzlich können mit
dem Prozess der Permeabilisierung und mit dem Mischprofil andere
Techniken für
den Gentransfer verbessert werden. Beispiele umfassen Calciumphosphatcopräzipitation,
Elektroporation und Rezeptor-abhängige
Prozesse.
-
D. Sterilisierung
-
Die
Begriffe "Sterilisieren", "Desinfizieren", "Konservieren", "Dekontaminieren", "Deaktivierung", "Desinfizieren" und "Abtöten" werden hier austauschbar
verwendet, es sei denn, dass es der Kontext anders erfordert. "Sterilisation", nämlich Abtöten aller
Organismen, kann bei bestimmten Operationen nicht synonym mit "Dekontamination" sein, wenn der Kontaminant
beispielsweise nicht lebendig ist, wie ein Protein oder ein Prion.
Diese Begriffe bedeuten typischerweise im Wesentlichen die Beseitigung
jeder Aktivität
eines bestimmten Organismus und/oder Teilchens oder das erhebliche
Stören
davon.
-
Verfahren
zur Permeabilisation bzw. Durchlässigmachung
und Extraktion, die vorstehend beschrieben wurden, können modifiziert
werden, um eine Probe zu sterilisieren. Die Vorrichtungen und Verfahren
zum Sterilisieren können
für eine
wirksame Sterilisation bestimmter Materialien in bestimmten Volumina
und Behältern optimiert
werden. Für
ein bestimmtes zu sterilisierendes Material wird ein anfänglicher
Satz von Bedingungen ausgewählt.
Solche Bedingungen können
einen Typ eines Schallimpulsgenerators, die Intensität der Schallenergie,
die Frequenz der Schallenergie, wo relevant, und/oder vergleichbare
Variablen einschließen.
Die Bedingungen können
auch Volumen, Transportmodus und/oder Aussetzen der zu sterilisierenden
Materialien einschließen.
Dann werden die Anfangsbedingungen und nahe Varianten auf die Probe
angewendet, und der Prozentsatz der abgetöteten Zel len oder Viren wird
durch Standardanalysebedingungen bestimmt. Weitere Variablen werden
zur Änderung
ausgewählt.
Dementsprechend wird eine Zone maximalen Abtötens des Testorganismus gefunden.
Schließlich
werden andere Variablen, wie die Strömungsrate und/oder die Länge und/oder
die Intensität
der Schallexposition, optimiert, um eine technische Lösung und
auch eine kommerziell verwendbare Lösung für das Problem des Sterilisierens
eines bestimmten Materials bereitzustellen. Beliebige dieser empirisch
bestimmten Werte können
in ein Steuersystem einer zur Sterilisation verwendeten Vorrichtung
programmiert werden, um die Sterilisation aktiv zu steuern, oder
die Vorrichtung kann diese Werte zuvor bestimmt haben, so dass ein
Benutzer nur einen bestimmten Sterilisationsmodus an der Vorrichtung
auszuwählen
braucht.
-
Für viele
Flüssigkeiten
wird eine angemessene Sterilisation durch Zerstören der Zellwände von
Bakterien, Pilzen und anderen lebenden Zellen bereitgestellt. Dieses
Ergebnis wird durch die Verwendung von Frequenzen und Wellenlängen von
Schall erreicht, welche die Membranen der Zellen bevorzugt anregen,
während
die Lösung
minimal erwärmt
wird, bis die Zellen lysiert sind. Bei den meisten Zellenorganismen
wird der Organismus beim Öffnen
der Membran und Zulassen, dass sich der Inhalt mit einem extrazellulären Fluid mischt,
abgetötet.
-
Viren
können
der Lösung
durch eine ähnliche
Verarbeitung geöffnet
werden. Im Fall von Viren kann es nicht angemessen sein, ihre innere
Nukleinsäure
der Lösung
auszusetzen, um sie vollständig
zu deaktivieren, weil die bloße
DNS oder RNS auch infektiös
sein kann. Hilfsmittel, wie Iod oder Nukleinsäure verdauende Enzyme in der
Lösung,
können
bereitgestellt werden, um die Deaktivierung der Viren abzuschließen.
-
7 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 50 zum
Sterilisieren eines kontinuierlich fließenden Fluids. Beispielsweise,
jedoch ohne Einschränkung,
kann die Vorrichtung für
das Sterilisieren von Blut oder anderen einem Patienten zugeführten Fluiden
verwendet werden. Gemäß dieser
Ausführungsform fließt Fluid
durch das Lumen einer Leitung 54 zwischen einem ersten
Verbindungselement 62 und einem zweiten Verbindungselement 56.
Die Verbindungselemente 56, 62 können Luer-Verbindungen
sein, und die Verbindungselemente können mit anderen Schläuchen und/oder
Vorrichtungen (nicht dargestellt) verbunden sein, die das Fluid
bereitstellen oder empfangen. Das Fluid bewegt sich zwischen den
Verbindungselementen 56, 62 in eine durch einen
Pfeil 58 angegebene Richtung. Eine Schallenergiequelle 60 in
der Art eines fokussierten Ultraschallwandlers hoher Intensität befindet
sich neben der Leitung 54, und die Schallenergie wird an
eine Brennpunktzone abgestrahlt, die sich zumindest teilweise innerhalb
der Leitung 54 befindet. Viele verschiedene Anordnungen
einer Schallenergiequelle oder von Schallenergiequellen sind möglich, so
dass Schallenergie zu einer Brennpunktzone in das innerhalb der
Leitung enthaltene Fluid abgestrahlt wird. Die Temperatur des durch
die Leitung 54 fließenden
Fluids kann mit einem Sensor (nicht dargestellt) überwacht
werden, der beispielsweise Infrarotenergie von dem Fluid empfängt, während es
durch die Leitung 54 fließt. Alternativ kann die Leitung
mindestens ein Fenster oder einen dünnen Membranabschnitt aufweisen,
das oder der es ermöglicht,
dass Infrarotstrahlung zu dem Sensor hindurchtritt. Ein Computer
mit einer adaptiven Steuerung kann eine präzise und genaue Steuerung der
Temperatur des medizinischen Fluids während der Behandlung in einer ähnlichen
Weise wie vorstehend beschrieben wurde bereitstellen. Auch kann
während
der Ultraschallbehandlung eine Rückkopplungssteuerung
die Temperatur, in ähnlicher Weise
wie vorstehend beschrieben wurde, bei einem gewünschten Wert stabilisieren,
um die Integrität
und/oder Lebensfähigkeit
zerbrechlicher Komponenten innerhalb des Fluids beizubehalten. Falls
das Fluid beispielsweise Blut ist, kann eine zerbrechliche Komponente,
die beibehalten wird, der Faktor VIII sein. Zusätzlich wird durch Strömenlassen
des Fluids am Brennpunkt vorbei eine "blasenfreie" Brennpunktzone beibehalten. Wenngleich
Blut aus einem Patienten entfernt werden könnte, gemäß der Erfindung außerhalb
des Patienten, der ex vivo behandelt wird, behandelt werden könnte und
zum Patienten zurückgeführt werden
könnte,
sind auch andere Behandlungssituationen möglich. Beispielsweise kann
das Blut einer Person gemäß der Erfindung
entnommen und behandelt werden und dann einer zweiten Person während einer
Transfusion gegeben werden. Zusätzlich
wird angenommen, dass die sterilisierenden Qualitäten von
Behandlungen gemäß der Erfindung
immer dann nützlich
sind, wenn ein Fluid sterilisiert werden muss.
-
Bei
einem anderen Sterilisierungsbehandlungsmodus und einer anderen
Sterilisierungsbehandlungsvorrichtung und insbesondere für Anwendungen
großen
Volumens kann eine breite, flache Zone sterilisierender Schallenergie
durch Gegenüberstellen
eines Paars von Platten, um eine sterilisierende Zelle zu bilden,
erzeugt werden. Mindestens eine der Platten ist ein Emitter von
Schallenergie. Die sterilisierende Zelle wird geeignet versiegelt,
so dass die Zelle ein versiegeltes Innenvolumen aufweist, wobei
Verbindungen für
eine Fluidströmung
in die Zelle und aus dieser heraus vorhanden sind. Die Fluidströmung durch
die Zelle kann unter diesen Umständen
im Wesentlichen laminar sein, wodurch eine geeignete Strömungsratenauswahl
erleichtert wird, um ein ausreichendes Aussetzen des Fluids gegenüber Schallenergie,
um eine Sterilisation zu erzeugen, bereitzustellen.
-
Bei
einem alternativen Sterilisierungsbehandlungsmodus und einer alternativen
Sterilisierungsbehandlungsvorrichtung wird Fluid durch eine Zone
sterilisierender Schallenergie befördert, indem es in einer Leitung
durch die Zone gepumpt wird. Die Leitung selbst kann in eine Flüssigkeit
oder ein festes Material eingetaucht sein, die oder das dafür ausgelegt
ist, die Wirksamkeit zu verbessern, mit der Schallenergie von dem Schallenergieemitter
dem beförderten
Fluid zugeführt
wird. Die Leitung kann auch direkt mit einer Schallenergiequelle
in der Art einer röhrenförmigen piezoelektrischen
Wellenquelle verbunden sein. Falls die chemische Verträglichkeit
angemessen ist, kann ein Teil der Leitung selbst aus einem Material
bestehen, das Schallwellen erzeugen kann, beispielsweise aus einer
piezoelektrischen Keramik. Alternativ können beliebige dieser Behandlungsprozesse
ein Herstellungsstapelprozess für
intravenöse
Produkte sein.
-
E. Mischen, Rühren und Erwärmen
-
Bei
Fluidproben, einschließlich
pulverförmiger
und körniger
Medien und Gase, wird die Probenmischung herkömmlicherweise durch Verwirbeln
oder Rühren,
oder durch andere Verfahren, wie Umdrehen einer einen Luftraum enthaltenden
Probe und Schütteln,
ausgeführt.
Das Verwirbeln wird im wesentlichen durch mechanische Bewegung des
gesamten Gefäßes erreicht,
während
das Rühren
einen mechanischen Kontakt einer angetriebenen Vorrichtung mit einem
Fluid beinhaltet. Das Rühren
wird mit einer Vielzahl von Vorrichtungen, beispielsweise mit Propellern,
Impellern, Paddeln und magnetischen Rührstäben, erreicht. Ein bei diesen Verfahren
auftretendes Problem besteht darin, dass es schwierig ist, ihren
Maßstab
zu vergrößern, um
Dutzende oder Hunderte von Probengefäßen auf einmal zu behandeln.
Ein anderes Problem bei diesen Verfahren ist die Schwierigkeit des
Mischens mehrerer Pro ben, während
jede der Proben im Wesentlichen frei von Verunreinigungen gehalten
wird. Wie nachstehend in weiteren Einzelheiten beschrieben wird,
können
erfindungsgemäße Verfahren
Schallenergie zum Mischen einer Probe verwenden, während Probleme
mit Verunreinigungen vermieden werden. Faktoren, wie die Fokussierung
der Schallenergie sowie ein auf andere Weise geschehendes Steuern
der akustischen Wellenform der Schallenergie, können verwendet werden, um eine
Probe selektiv zu mischen, beispielsweise durch akustische Stromerzeugung
und/oder Mikrostromerzeugung.
-
Eine
Fluidprobe kann unter Verwendung des hier beschriebenen Systems
kontrolliert bzw. gesteuert gemischt werden. Es ist kein direkter
Kontakt zwischen dem zu mischenden Material und der Schallenergiequelle
erforderlich. Wenn sich das zu mischende Material in einem Behandlungsgefäß in der
Art einer Mikroplatte befindet, wird das Behandlungsgefäß selbst
nicht notwendigerweise von der Quelle berührt und ist typischerweise
durch ein Fluidbad mit der Quelle gekoppelt.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann ein Behandlungsprozess für
das Mischen einer Probe in einem Behandlungsgefäß folgendermaßen zusammengefasst
werden. Erstens wird eine Probe bei einer verhältnismäßig hohen ersten Behandlungsleistung
mit Schallenergie behandelt, um die Probe durch Absorption akustischer
Energie zu erwärmen.
Zweitens wird die Probe bei einer zweiten Schallenergieleistung,
die kleiner oder gleich der ersten Behandlungsleistung sein kann,
gemischt, um die Probe durch erzwungene Konvektion durch Material
in dem Behandlungsgefäß, das mit
einem Bad fester Temperatur oder einem Reservoir fester Temperatur
in Kontakt stehen kann, auf ihre ursprüngliche Temperatur zurückzukühlen.
-
Bei
manchen Ausführungsformen
wird eine Quelle fokussierter Ultraschallwellen verwendet. Die Quelle
wird in einem Wasserbad oder einer Entsprechung, wodurch eine Temperatursteuerung
bereitgestellt werden kann, angebracht. Die Mikroplatte mit Proben
in den Wannen wird so positioniert, dass der Brennpunkt des Strahls
innerhalb der Wanne liegt. Die Platte wird so positioniert, dass
die Böden
der Wannen in Kontakt mit dem Wasser oder einem anderen Fluid in
dem Bad stehen oder darin eingetaucht sind. Dann wird ein Ultraschallenergieburst
auf die Wanne angewendet. Dieser Burst bewirkt ein Rühren in
der Wanne durch die Bildung einer Konvektionszelle. Das Rühren lässt sich
durch Hinzufügen
teilchenförmigen
Materials zu den Wannen oder durch Hinzufügen eines Farbstoffs in einer
dichteren oder leichteren Lösung
leicht sichtbar machen.
-
Es
ist möglich,
ein Schallfeld auszuwählen,
das alle Wannen einer Platte zu einer Zeit rührt. Bei einer Ausführungsform
wird ein im Wesentlichen gleichmäßiges Feld
durch eine Quelle, die vorzugsweise die Böden der Wannen anregt, auf
die Platte projiziert. Diese Anregung treibt wiederum eine konvektive
Strömung
in jeder der Wannen an.
-
Bei
jeder Ausführungsform
kann es nützlich
sein, das Probenbehandlungsgefäß, beispielsweise
durch "Zittern" der Platte oder
Wanne, die behandelt wird, in Bezug auf die Quelle, zu bewegen.
Das Zittern, wie es in der Optik und beim Laserdrucken verwendet
wird, ist eine schnelle zwei- oder
dreidimensionale Bewegung der Energiequelle und/oder des Ziels von
Seite zu Seite. Die Zitterbewegung oder andere Bewegungstypen können Variationen
der Quellenintensität
durch Variationen der abgestrahlten Schallenergie oder des Orts
der Probe in bezug auf die Quelle ausgleichen. Die Zitterbewegung
kann auch verhindern, dass sich Teilchen an den Wänden der
Wanne ansammeln.
-
F. Verbessern von Reaktionen und Trennungen
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
können
die Temperatur, das Mischen oder beide mit Ultraschallenergie gesteuert
werden, um die chemische Reaktion zu verbessern bzw. zu verstärken. Beispielsweise
kann die Assoziationsrate zwischen einem in einer zu behandelnden
Probe vorhandenen Liganden und einem exogen zugeführten Bindungspartner
beschleunigt werden. In einem anderen Beispiel wird eine Analyse
ausgeführt,
wobei die Temperatur aufrechterhalten wird und das Mischen verstärkt wird,
um die Assoziation von zwei oder mehr Molekülen, verglichen mit Umgebungsbedingungen,
zu verbessern. Es ist möglich,
die verschiedenen Aspekte des hier beschriebenen Prozesses zu kombinieren,
indem eine Mischung zuerst Wärme
ausgesetzt wird und gemischt wird, um einen Liganden oder Analyten
in der Mischung von endogenen Bindungspartnern in der Mischung zu
trennen. Die Temperatur, das Mischen oder beide werden von der Anfangsbedingung
zum Verstärken
der Ligandenkomplexbildung mit einem exogen zugeführten Bindungspartner
in Bezug auf eine Bildung eines Komplexes aus einem Liganden und
einem endogenen Bindungspartner bei einer Umgebungstemperatur und
einem Mischen geändert.
Im allgemeinen liegen die zweiten Temperatur- und/oder Mischbedingungen zwischen
Umgebungsbedingungen und den Bedingungen, die im vorstehend erwähnten ersten
Trennschritt verwendet werden. Bei der zweiten Temperatur- und Mischbedingung
wird der getrennte Ligand mit dem exogen zugeführten Bindungspartner zur Reaktion
gebracht.
-
Thermische Zyklusbildung bei der Polymerasekettenreaktion
("PCR")
-
Einer
der Engpässe
der PCR-Technik ist die Kühlzeit.
Der Erwärmungszyklus
verläuft
schnell, das Abkühlen
ist jedoch durch Konvektion begrenzt. Selbst bei Biochipformaten,
bei denen DNS oder ein anderes Zielmolekül in einem Feld auf einer Mikrovorrichtung
immobilisiert ist, gibt es keinen "aktiven" Kühlprozess.
Es können
jedoch bestimmte Ausführungsformen
der Erfindung verwendet werden, um diesen Flaschenhals zu überwinden.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann ein Behandlungsprozess verwendet werden, um die Probe mit einem
geringen Überschießen von
einer Grundlinientemperatur, bei der der Primer und das zu verstärkende Ziel
wärmebehandelt
werden, sowohl zu erwärmen
als auch zu kühlen.
Der Prozess kann folgendermaßen zusammengefasst
werden. Eine Probe wird mit Schallenergie verhältnismäßig hoher Leistung behandelt,
so dass die Probe Schallenergie absorbiert und erwärmt wird.
Dann wird die Probe bei niedriger Leistung gemischt, um sie durch
erzwungene Konvektion zu kühlen,
was in Zusammenhang mit einem Kühlwasserbad
erreicht werden kann. Bei manchen Ausführungsformen der Vorrichtung
ist das System ein "Drytop-System", d. h. ein System,
bei dem eine Mikroplatte, deren Oberteil typischerweise vorübergehend
durch einen Kunststofffilm versiegelt ist, auf einem Bad mit einer
geregelten Temperatur treibt oder teilweise darin eingetaucht ist.
Bei dieser Anordnung kann die PCR-Reaktion beispielsweise unter
Verwendung einer Infrarot-Detektionssonde in Echtzeit auf die Temperatur überwacht
werden und durch Untersuchen der Aufnahme mit einem fluoreszierenden
Farbstoff markierter Nukleinsäureproben
in das PCR-Produkt in Echtzeit auf Reaktionsprodukte überwacht
werden. Dieses "Drytop-System" ermöglicht eine
Echtzeitanalyse und -steuerung des Prozesses. Informationen vom
Temperatursensor können
in einer Rückkopplungsschleife
verwendet werden, um den Arbeitszyklus der akustischen Eingabe,
wie die Anzahl der Bursts pro Sekunde, zu steuern oder andernfalls
das Ausmaß der
Erwärmung
zu steuern. Auch kann die Fluoreszenz von ei ner eingelagerten Probe
einem Computer Informationen darüber
liefern, welche Wannen einen bestimmten Punkt in der Reaktion erreicht
haben, beispielsweise wenn ein bestimmtes Fluoreszenzniveau gemessen
wird, wodurch beispielsweise ermöglicht
wird, dass der Computer die Anwendung von Schallenergie oder den
Probenort steuert, so dass bestimmte Wannen in dem Verarbeitungszyklus übersprungen
werden, bis andere Wannen denselben Punkt in der Reaktion erreicht
haben oder diese bestimmten Wannen nicht weiter verarbeitet werden.
-
G. Reinigung, Trennung und Reaktionssteuerung
-
Fokussierte
Schallfelder können
verwendet werden, um Trennungen zu verbessern. Wie an anderer Stelle
erwähnt
wurde, können
Schallbrennpunkte verwendet werden, um Wandeffekte in der Fluidströmung zu vermindern
oder zu beseitigen, wobei es sich um ein wichtiges Element vieler
Trennprozesse, wie Chromatographie, einschließlich Gaschromatographie, Größenausschlusschromatographie,
Ionenaustauschchromatographie und andere bekannte Formen, einschließlich Feldflussfraktionierung,
handelt. Die Fähigkeit,
die Geschwindigkeits- und Konzentrationsgradienten eines fließenden Stroms
aus der Ferne zu modulieren und/oder zu verringern oder zu beseitigen,
ist in einer großen
Vielzahl von Situationen anwendbar.
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Schallfelder
können
auch verwendet werden, um die Konzentrationspolarisation in Membranprozessen,
einschließlich
Teilchenklassifikation, Filtrierung feiner Teilchen und Kolloide,
Ultrafiltrierung, umgekehrter Osmose und ähnlicher Prozesse, zu minimieren.
Die Konzentrationspolarisation ist das Ergebnis der Tendenz gefilterten
Materials, in einer Schicht auf dem Filter in hoher Konzentration
vorhanden zu sein. Diese Schicht hat eine geringe Flu idkonzentration
und vermindert demgemäß die Filtrierungsrate,
wenn die gefilterte Lösung konzentrierter
wird, oder wenn sich die Schicht verdickt. Diese Schicht kann durch
fokussierte Schallenergie geringer oder moderater Intensität aus der
Ferne gerührt
werden. Die Strömungsrate
kann demgemäß ohne erhebliche
Kosten in bezug auf die Energie oder die Membranlebensdauer erhöht werden.
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Solche
Schallenergiefelder können
verwendet werden, um die Reaktionsraten in einem viskosen Medium
zu erhöhen,
indem ein fernes Rühren
in einem mikroskopischen Maßstab
bei einer minimalen Erwärmung
und/oder Probenbeschädigung
bereitgestellt wird. Beispielsweise beruhen einige Gehaltsbestimmungen
auf der Absorption von Analyten durch Reagenzien, wie Antikörper, die
an makroskopische Teilchen gebunden sind. In einem zu analysierenden
viskosen Fluid, wie Sputum oder homogenisierter Stuhl, kann die Fähigkeit,
eine solche Probe fern, aseptisch und im wesentlichen isotherm zu
rühren,
die zeit erheblich verkürzen,
die erforderlich ist, um ein Gleichgewicht des Analyten mit den
Reagenzien auf dem Teilchen zu erhalten.
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Ebenso
kann jede bimolekulare Reaktion (Reaktion zweiter Ordnung), bei
der die Recktanten nicht auf einer molekularen Skala gemischt sind,
wobei beide homogen in der gleichen Phase gelöst sind, möglicherweise durch Rühren mit
Schall beschleunigt werden. Bei größeren Skalen als einigen Nanometern
können durch
Konvektion oder Rühren
möglicherweise
lokale Konzentrationsgradienten minimiert werden und dadurch die
Reaktionsrate erhöht
werden. Dieser Effekt kann wichtig sein, wenn beide Recktanten Makromoleküle, wie
ein Antikörper
und ein großes
Ziel für
den Antikörper,
wie eine Zelle, sind, weil ihre Diffusionsraten verhältnismäßig gering
sind und ihre Desorptionsraten nicht signifikant sein können.
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Diese
Vorteile können
kostengünstig
an mehreren Proben in einem Feld in der Art einer Mikrotiterplatte verwirklicht
werden. Die Verwendung eines fernen Schallmischens stellt eine im
wesentlichen momentane Startzeit für eine Reaktion bereit, wenn
die Probe und analytische Reagenzien verschiedene Dichten aufweisen,
weil in kleinen Gefäßen, wie
Wannen einer 96- oder 384-Wannen-Platte, eine geringe Mischung auftritt, wenn
eine Probe normaler Dichte (etwa 1 g/cm3)
schichtförmig über einer
Reagenzmischung höherer
Dichte liegt. Ein fernes Schallmischen kann die Reaktion zu einer
definierten Zeit einleiten und ihre Rate steuern, wenn dies erforderlich
ist. Die Funktionen der schrittweisen Bewegung und des Versetzens
in eine Zitterbewegung ermöglichen
es, dass mehrere Ablesungen des Fortschritts der Reaktion vorgenommen
werden. Der Modus für
das Erfassen von Reaktionsbedingungen kann, falls erforderlich,
zwischen Proben geändert
werden. Tatsächlich
können
Beobachtungen durch mehrere Überwachungstechniken,
beispielsweise durch die Verwendung verschiedener optischer Techniken,
bei jedem Durchgang durch einen oder mehrere Detektionsbereiche
an derselben Probe verwendet werden.
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H. Weitere Verwendungen für eine fern
betätigte
und gesteuerte Lösungsmischung
mit Schallenergie
-
Die
Steuerung der Schallenergieemission, der Schallenergieeigenschaften
und/oder des Orts eines Ziels in bezug auf Schallenergie kann auch
zum Pumpen und Steuern der Strömungsrate
von Flüssigkeiten, insbesondere
in Kapillaren, zum Verstärken
chemischer Reaktionen in der Art des Verstärkens von Reaktionsraten zweiter
Ordnung, zum Erhöhen
der effektiven Reynolds-Zahl in einer Fluidströmung und zum Steuern der Dispersion
halbfester Substanzen verwendet werden.
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Durch
Fokussieren von Schallenergie und Positionieren in der Nähe einer
Wand eines Gefäßes, einer Wand
eines Rohrs oder einer anderen Diskontinuität in einem Fluidweg können viele
lokale Differenzen in der Verteilung von Materialien innerhalb einer
Probe und/oder räumlich
abgeleitete Reaktionsbarrieren, insbesondere in reaktiven und strömenden Systemen,
auf die minimalen Verzögerungen
verringert werden, die für
eine mikroskopische Diffusion benötigt werden. Anders ausgedrückt, kann
ein verbessertes Mischen in Situationen erhalten werden, in denen
eine nicht vollkommene Mischung üblich
ist. Der Bereich dieser Situationen wird nachstehend erläutert.
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Steuerung von Strömungsraten
von Fluiden
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Die
Miniaturisierung analytischer Verfahren, wie die Analyse auf einem
Chip, erfordert gleichzeitig Abmessungen für Fluidströmungswege in der Größe von Miniaturkapillaren.
Die Schallanregung stellt eine zweckmäßige, einfache und sterile
Art bereit, die Strömung
in Kapillaren zu beschleunigen. Während der Anregung ist das
Fluid lokal turbulent und strömt
daher leichter. Durch selektive oder zeitlich festgelegte lokale Schallanregung,
die optional mit einer Rückkopplungsschleife
gesteuert wird, kann die Strömungsrate
durch komplexe Mikrofluidwege in einer gesteuerten Weise fern manipuliert
werden.
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Erhöhung der effektiven Reynolds-Zahl
in einer Fluidströmung
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Bei
kleinen Reynolds-Zahlen ist das Geschwindigkeitsprofil einer laminaren
Fluidströmung
in einem Rohr oder einer an deren Leitung in etwa parabolisch. Fluid
in der Mitte des Rohrs strömt
erheblich schneller als Fluid in der Nähe der Wand. Daher erfolgt
eine Konvertierung von in dem Rohr mitgeführtem Fluid von einem Fluid
zu einem anderen recht langsam und im Prinzip unendlich langsam.
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Dieser
Effekt verschwindet im wesentlichen bei höheren Reynolds-Zahlen, weil
Turbulenz das Fluid in der Mitte mit Fluid am Rand sehr schnell
mischt, so dass Zusammensetzungsdifferenzen schnell beseitigt werden.
Es gibt jedoch erhebliche Nachteile für das Betreiben einer Fluidleitung
unter turbulenten Bedingungen, einschließlich eines hohen Staudrucks
und eines entsprechend hohen Energieaufwands.
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Falls
Schallenergie in, an oder in der Nähe der Wand des Rohrs fokussiert
wird, kann in der Nähe
der Fluid/Wand-Grenze
lokale Turbulenz ohne eine hohe Rate an Volumenfluidströmung erhalten
werden. Die Anregung des Fluids in der Nähe der Wand in einem kontinuierlichen,
gescannten oder Burst-Modus kann zu einer schnellen Homogenisierung
der Fluidzusammensetzung gleich stromabwärts der Erregungszone führen. Hierdurch
wird die Front zwischen irgendwelchen zwei Fluiden, die nacheinander
durch ein Rohr hindurchtreten, verschärft.
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Dieser
Effekt ist auf mehreren Gebieten nützlich, einschließlich Chromatographie,
Fluidströmung
in analytischen Vorrichtungen, wie klinischen Analysatoren der chemischen
Zusammensetzung, und der Konvertierung des Fluids in einer Pipeline
von einem Grad oder Typ zu einem anderen. Weil der größte Teil
des Effekts in einer schmalen Zone auftritt, braucht typischerweise
nur eine schmale Zone der Leitung durch Schall angeregt zu werden.
Beispielsweise kann bei manchen Anwendungen die Brennpunktzone der
Schallenergie der Bereich sein, der einem Ventil oder einer anderen
Vor richtung am nächsten
liegt, wodurch das Umschalten der Zusammensetzung eingeleitet wird.
Bei beliebigen dieser Anwendungen kann eine Rückkopplungssteuerung auf einer
lokalen Temperaturerhöhung
in dem Fluid an einem Punkt in der Nähe des Erregungsbereichs oder stromabwärts von
diesem beruhen.
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Erhöhung der Reaktionsraten zweiter
Ordnung
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Eine
Mikrobeschallung kann verwendet werden, um die Rate chemischer Reaktionen
in einem viskosen Medium zu beschleunigen oder zu homogenisieren.
Die Strömung
einzelner Moleküle
und von Wärme
erfolgt in einem viskoseren Medium im allgemeinen langsamer. Beispielsweise
ist es schwieriger, Sirupe mit Wasser zu mischen als Essig mit Wasser
zu mischen. Ähnlich
wird es in einer wässrigen
Lösung
zunehmend schwierig, die Rate aufrechtzuerhalten, mit der lösliche Monomere
eine Polymerisationsreaktion unter Bildung eines löslichen
Polymers durchmachen, wenn das Molekulargewicht des Polymers mit
jedem hinzugefügten Monomer
zunimmt, weil die Viskosität
der Lösung
zunimmt.
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Das
Mischen von Sirupen und Wasser mit einem Rührer ist einfach, jedoch nicht
auf einfache Weise steril auszuführen,
und ein Polymer kann durch Scherwirkungen beschädigt werden, die durch Rühren mit
einem Rührer
hervorgerufen werden. Durch eine fokussierte Beschallung können vorsterilisierte
Flüssigkeiten leicht
verunreinigungsfrei fern gemischt werden. Fokussierte Schallenergie
kann auch polymerisierende Materialien ohne Anwendung makroskopischer
Scherkräfte
mischen und so die Scherbeschädigung
des gebildeten Polymers minimieren. Ähnlich kann eine Polymerasekettenreaktion
durch kurze Impulse von Schallenergie oder durch längere Impulse,
die auch die gewünschten
Temperaturerhöhungen
bereitstellen, beschleunigt werden, um die Ver zögerung der Reaktion infolge
einer lokalen Verarmung der Nukleotidtriphosphatmonomere zu verhindern.
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Gesteuerte Dispersion halbfester
Substanzen
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Hochviskose
Flüssigkeiten,
einschließlich
Materialien, die im wesentlichen als Feststoffe oder nahezu Feststoffe
wirken, können
mit einer erhöhten
Rate strömen,
wenn sie durch eine ferne oder lokale Schallquelle angeregt werden.
Diese Anregung kann unter Rückkopplungssteuerung
erfolgen. Dieser Effekt kann durch lokale Verringerung der Impedanz
für die
Strömung
durch Wände
einer Leitung, wie vorstehend beschrieben wurde, und durch lokale
Erwärmung
von einer Schallenergieeingabe hervorgerufen werden. Als ein einfaches Beispiel
kann die effektive Viskosität
der Tinte eines Tintenstrahls und damit ihre Abgaberate durch fokussierte, lokalisierte
Schallenergieabgabe gesteuert werden. Analoge Verwendungen sind
möglich,
wo immer die Viskosität
eines Fluids, einschließlich
eines Halbfestkörpers
oder eines schmelzbaren Festkörpers,
signifikant ist. Ebenso kann das Auftreten einer Strömung teilchenförmiger Materialien
in einem Fluid, in dem die Teilchen unlöslich sind, durch fokussierte,
gesteuerte Schallwellenformen selektiv stimuliert oder beschleunigt
werden.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden nicht einschränkenden
Beispiele besser verständlich
werden.
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IV. Beispiele
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Beispiel 1: Isolation intrazellulärer Komponenten
von Zellen
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Um
das Verständnis
dieser Erfindung weiter zu erleichtern, wird eine Prozedur für die Isolation
intrazellulärer
Komponenten von in eine Matrix eingebetteten Zellen beschrieben.
Eine Probe mit einem Volumen von etwa 100 mm3 wird
in jede Wanne einer Mehrwannenplatte in der Art einer 96-Wannen-Platte mit einer Kapazität von etwa
200 Mikroliter (200 mm3) eingebracht. Die
gesamte Platte wird dann gefroren und auf etwa –40°C abgesenkt. Dann werden etwa
100 Mikroliter einer auf 4°C
vorgekühlten
Extraktionslösung
zu jeder Wanne hinzugefügt,
während
die Platte bei –40°C gehalten
wird. Hierdurch wird die Probentemperatur bei –20°C oder darunter gehalten, während in
der Wanne eine glatte Oberfläche
für die
Kopplung mit der Wellenquelle bereitgestellt wird. Eine Schicht
flexibler Kunststofffolie wird optional an der Platte befestigt,
um eine Querverunreinigung zwischen den Inhalten der Wannen oder
zwischen den Wannen und der Wellenquelle zu verhindern. Eine Quelle
piezoelektrischer Wellen wird bereitgestellt und auf der Platte
positioniert. Die Quelle weist 96 Stifte in dem geeigneten Feld
auf, und jeder Stift ist, vorzugsweise entfernbar, mit einem piezoelektrischen
Treiber verbunden, der in einem gemeinsamen Halter für die Stifte,
die Treiber und zugeordnete Schaltungsanordnung getragen wird. Dann
wird eine Reihe elektrischer Impulse auf die Treiber angewendet,
um Schockwellen in den Proben zu erzeugen. Die Anwendung der Impulsreihe
wird vorzugsweise durch eine automatische Steuereinrichtung in der
Art eines eigens ausgelegten Chips oder ei nes programmierten Computers
getrieben. Die Wellenquelle wird, vorzugsweise robotergesteuert,
entfernt, und die Platte wird schnell auf 4°C erwärmt. Die 96 Lösungen in
den Wannen der Platte werden durch eine leichte Schallvibration
bei einer Intensität
bewegt, die zu niedrig ist, um die Zielmoleküle mechanisch zu beschädigen. Nach
einer definierten Inkubationsperiode von beispielsweise 30 Sekunden
wird die Platte, die noch die Kunststofffolie trägt, zu einer Zentrifuge entfernt,
um Rückstände zu Pellets
zu formen, und die oberen 50 Mikroliter jeder Probe werden zur weiteren
Analyse entfernt.
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Beispiel 2: Regelung der Gleichgewichtszustandstemperatur
mit einer gesteuerten Wellenformerzeugung zum gleichmäßigen Mischen
einer Probe
-
In
diesem Beispiel wurde der Arbeitszyklus einer Ultraschallbehandlung,
verglichen mit einem 100-%-Dauerstrich-Arbeitszyklus, geändert, um die Erhöhung der
Gleichgewichtszustandstemperatur innerhalb einer Probe zu verringern.
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Ein
1,1-MHz-Hochleistungswandler wurde auf ein Probenbehandlungsgefäß angewendet.
Das Probenbehandlungsgefäß bestand
aus zwei Schichten eines Dünnfilms.
Der Boden bestand aus einer kugelförmigen "Blase" mit einem Durchmesser von 3/8 Zoll
(9,5 mm) aus Blasenverpackungsmaterial, wobei die flache Seite abgeschnitten
war, um eine Halbkugel mit einem Durchmesser von 3/8 Zoll aus dünnem Kunststoff
zu erzeugen. Die obere Schicht bestand aus einem 0,001 Zoll (0,025
mm) dicken Saranfilm, wobei es sich wiederum um einen dünnen Kunststoff
handelt. Das Gefäß mit einem
Gesamtvolumen von etwa 300 μl
enthielt eine flüssige
Probe aus 50% Methanollösung,
d. h. 1:1 Methanolvolumen zu Wasservolumen. Das Probenbehandlungsgefäß wurde
in einen Rahmen eingebracht, der es ermöglichte, dass die Blase in
die Brennpunktzone des Wandlers in einem Wasserbad vorstand. Das
Gefäß wurde
dann in ein Wasserbad bei 3,5°C
eingebracht. Die Oberseite des Saranfilms war der Luft ausgesetzt.
Die Temperatur der internen Flüssigkeit
wurde mit einem Thermoelement vom J-Typ am Rand des Behandlungsgefäßes und
einem Thermoelement-Messgerät vom Modell
#DP116-JC2 von Omega gemessen. Ein Eingangssignal von 500-mV-Sinuswellen
bei einer Frequenz von 1,1 MHz, das durch einen beliebigen Wellenformgenerator
erzeugt wurde und in einen 55-dB-HF-Verstärker eingegeben wurde, wurde
an den Wandler angelegt, so dass sich ein Spitzenüberdruck von
etwa 15 MPa und ein Spitzenunterdruck von etwa –6 MPa in der Brennpunktzone
des sich ergebenden akustischen Felds ergaben. Der Wandler wurde
auf das die Methanollösung
enthaltende Probengefäß fokussiert,
so dass die Schallenergie durch den Bodenfilm aus dem Blasenwickelmaterial
in das Gefäß eintrat
und innerhalb des Gefäßes konvergierte.
Die von der Probe empfangene akustische Dosis betrug 1.000 Zyklen
pro Burst bei 10000 Bursts pro Dosis für eine Gesamtdosis von 10.000.000
Zyklen. Die gleiche Probe wurde mit Arbeitszyklen von 1%, 5%, 10%
und 20% behandelt.
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Ein
Gleichgewichtszustand wurde nach einer anfänglichen transienten Temperaturänderung
erhalten. In allen Fällen
geschah die transiente Temperaturänderung innerhalb der ersten
30 Sekunden, und die Temperatur wurde für den Rest der Dosis bis zu
einigen Minuten, abhängig
vom Arbeitszyklus, stabil. Die Daten sind in der nachstehenden Tabelle
1 vorgestellt. Tabelle 1. Temperaturanstieg in Grad Celsius
als Funktion des Arbeitszyklus und der Amplitude
Arbeitszyklus | Temperaturanstieg
bei 500 mV | Temperaturanstieg
bei 750 mV |
1% | 0,6 | 1,1 |
5% | 1,1 | 2,7 |
10% | 2,0 | 4,9 |
20% | 2,7 | 6,4 |
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Dieses
Beispiel zeigt, dass fokussierte Ultraschallenergie hoher Intensität ohne eine
schädliche
Wärmeerzeugung
auf eine In-vitro-Probe fokussiert werden kann. Das hier beschriebene
Probenbehandlungsgefäß ist für eine wirksame
Wärmeübertragung
und akustische Transparenz optimiert. Durch Bereitstellen eines zuverlässigen Wegs
für die Überwachung
des Zustands der Probe, beispielsweise durch eine Infrarotmesstemperatursonde,
und durch Steuern der in den Ultraschallwandler eingegebenen elektrischen
Wellenform kann das Ultraschallsignal optimiert werden, um die Energieübertragung
zu maximieren, während
der Temperaturanstieg oder andere schädliche Wirkungen minimiert
werden.
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Beispiel 3: Erhöhung der Extraktionsausbeute
durch die Verwendung einer Infrarottemperaturrückkopplung, um den Arbeitszyklus
und/oder die Spannung zu ändern
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Ein
1,1-MHz-Hochleistungswandler wurde konfiguriert, um eine Probe in
einem Behandlungsgefäß zu behandeln,
das in einer in Beispiel 2 beschriebenen Weise aufgebaut war. Die
von der Probe in einer Methanollösung
suspendierten Blattgewebes in dem Gefäß empfangene akustische Dosis
betrug 500 Zyklen pro Burst, 2.000 Bursts pro Dosis bei einem veränderlichen
Arbeitszyklus. Die Anfangstemperatur des Gefäßes war kleiner als 1°C.
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Nach
Einleitung der Behandlung stabilisierte sich die Temperatur innerhalb
des Gefäßes innerhalb
von 10 Sekunden und blieb während
des Dosisintervalls von bis zu zehn Minuten stabil. Der Arbeitszyklus
wurde eingestellt, um die Temperaturerhöhung zu steuern. Die Wirkung
der Dosis war visuell ähnlich,
unabhängig
davon, ob die Dosis von der Probe als ein langer Burst in einer
kontinuierlichen Welle ("CW") empfangen wurde oder
als eine Ansammlung kürzerer
Bursts mit einem Arbeitszyklus von weniger als 100% empfangen wurde.
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Die
Ergebnisse sind in 8 graphisch dargestellt. Bei
einer 500-mV-Wellenamplitude stieg die Temperatur der behandelten
Probe um etwa 0,5°C,
1,9°C, 2,8°C bzw. 3,0°C gegenüber einer
Anfangstemperatur von etwa 0,0°C
bei Arbeitszyklen von 1%, 5%, 10% bzw. 20% an. Bei einer 750-mV-Wellenamplitude
stieg die Temperatur der behandelten Probe um etwa 1,1°C, 2,7°C, 4,9°C bzw. 6,4°C gegenüber einer
Anfangstemperatur von etwa 0,0°C
bei Arbeitszyklen von 1%, 5%, 10% bzw. 20% an. Diese Daten sind
nützlich,
um ein Schallenergie-Steuersystem, entweder mit einer Rückkopplungsschleife
oder ohne diese, zu konstruieren.
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Beispiel 4: Probenmischung und Auseinanderbrechen
mit einer synchronisierten Brennpunktzonenpositionierung innerhalb
der Probe
-
Dieses
Beispiel weist darauf hin, dass die Bewegung einer Probe durch das
Schallenergiefeld vorteilhafte Wirkungen hat. Wenn eine fokussierte
Ultraschalldosis mit nicht optimierten Mischwellenformen auf eine Blattgewebeprobe
angewendet wurde, die eine heterogene Mischung von Blattlaminae,
-stielen, -adern und Pflanzenerde enthielt, wurde ein kleiner Teil
der Probe auseinander gebrochen. Mit einer Ultraschalldosis und einer
stationären
Brennpunktzone wurden die größeren Teilchen
von Blattklumpen, Rückständen usw.
sichtbar zu den Außenkanten "gedrückt", während die kleineren
Teilchen innerhalb oder in der Nähe
der Brennpunktzone verblieben. Wenn die Brennpunktzone langsam in
einer kreisförmigen
Bewegung während
der Behandlung über
die Probe bewegt wurde, wurden Materialklumpen um den Rand des Behandlungsgefäßes in die Brennpunktzone
befördert
und sichtbar aufgebrochen. Ein manuelles Bewegen der Probe über die
Brennpunktzone mit einem xy-Positioniertisch der Reihe 462 von Newport
führte
zu besseren Ergebnissen als sie mit einer stationären Brennpunktzone
erreicht wurden. Wenngleich das manuelle Bewegen der Probe für Behandlungszwecke
vorteilhaft war, waren die Ergebnisse des manuellen Bewegens jedoch
nicht so genau wiederholbar wie sie es mit einem computergesteuerten
Positionierungssystem sein können,
wie jenem, das im nachstehenden Beispiel 5 verwendet wurde.
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Ein
Vorteil der automatisierten Bewegung der Probe in bezug auf den
Wandler, die auch als xy-Zitterbewegung bekannt ist, kann darin
bestehen, dass verhindert wird, dass sich eine Blasenabschirmung
bildet und die Kavitation innerhalb des Probenbehandlungsgefäßes dadurch
blockiert wird. Ein anderer Vorteil besteht darin, dass durch die
xy-Zitterbewegung auch die Behandlung von Probensuspensionen verbessert
werden kann, die eine hohe Viskosität haben und sich nicht gut
mischen. Die Zitterbewegung wird zunehmend vorteilhaft, wenn das
Probenbehandlungsgefäß erheblich
größer wird
als die Brennpunktzone.
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Die
automatisierte Bewegung der Probe in bezug auf die Ultraschallbehandlung
kann bei einem unfokussierten Wandler in der Art einer 20-kHz-Ultraschallsonde
zum Auseinanderbrechen von Zellen vorteilhaft sein, weil beispielsweise
durch die Relativbewegung zwischen der Probe und der Ultraschallquelle
während der
Behandlung verhindert wird, dass sich die suspendierten Teilchen
in der Probe vorzugsweise an den Knoten niedriger Intensität des akustischen
Felds sammeln.
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Beispiel 5: Extraktion von Aminosäuren aus
Pflanzenblattgewebe mit Ultraschall und Positionszittern
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Proben
von etwa 100 mg A. thaliana-Blattgewebe wurden gesammelt und in
flüssigem
Stickstoff schockgefroren. Das gefrorene Material wurde bei –75°C in 2-ml-Glasfläschchen
bis zum Tag des Experiments gelagert. Die Proben wurden dann in
Trockeneis überführt und
in individuelle Gefäße für die Behandlung
gegeben. Die Behandlungsgefäße bestanden
aus halbkugelförmigen "Blasen" mit einem Durchmesser
von 3/8 Zoll (9,5 mm) aus Blasenverpackungsmaterial, wie in Beispiel
2 beschrieben wurde. Die Gewebeproben wurden in die Probenbehandlungsgefäße mit etwa
200 Mikrolitern auf 4°C
vorgekühltem
90-%igem Methanol:Wasser (9:1, v/v) eingebracht. Die Proben wurden
dann für
die Behandlung auf etwa 4°C
erwärmt.
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Die
Vorrichtung enthielt einen Wandler in einem Wasserbad bei Zimmertemperatur,
etwa 24°C,
wobei das Behandlungsgefäß schließlich in
einem anderen inneren Wasserbad positioniert wurde, das einen akustisch
transparenten Film aufwies, der sich in dem Weg der konvergierenden
akustischen Wellen befand. Das innere Wasserbad wurde mit Kupferspulen
auf etwa 4–6°C gekühlt. Die
Probenbehandlungsgefäße wurden
in ein computergesteuertes xyz-Positionierungssystem eingebracht.
Die Proben wurden dann unter Verwendung vorbestimmter Positionen
in der Brennpunktzone des Wandlers ausgerichtet, wobei der Anfang
der Konvergenz der Brennpunktzone etwa 2 mm innerhalb des Behandlungsgefäßes lag.
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Vier
Bedingungen wurden während
des Experiments getestet. Erstens wurde eine experimentelle Bedingung
(Typ eins) getestet, bei der eine Blattgewebeprobe in einer Methanol lösung angeordnet
wurde, Schallenergie ausgesetzt wurde und zentrifugiert wurde und
wobei der Überstand
entfernt wurde. Dieser Überstand wurde
auf Vorhandensein von Aminosäuren,
Peptiden, Proteinen und anderen Primäraminen ("Aminosäuren") getestet. Das Pellet wurde in Methanol
wieder suspendiert, verwirbelt, zentrifugiert, und der Überstand
wurde entfernt. Dieser zweite Überstand
wurde auf das Vorhandensein von Aminosäuren getestet. Die Menge der vom
ersten "Extraktionsschritt" gewonnenen Aminosäuren wurde
durch die Gesamtaminosäuren
geteilt, die während
beider Extraktionen extrahiert wurden, um den Bruchteil der während der
ersten Extraktion gewonnenen Aminosäuren von der Gesamtzahl vorhandener
Aminosäuren
zu bestimmen. Zweitens wurde eine experimentelle Bedingung (Typ
zwei), ähnlich
der ersten experimentellen Bedingung, getestet, wobei jedoch während des
Einwirkens von Schallenergie die Probe in Zittern versetzt wurde,
indem sie in bezug auf die Schallenergiequelle bewegt wurde.
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Die
bei allen Behandlungen in diesem Beispiel verwendete Wellenform
hatte eine Amplitude von 500 mV, eine Frequenz von 1,1 MHz, Bursts
von 1.000 Zyklen und einen Arbeitszyklus von 10%. Es wurde zuvor herausgefunden,
dass die Wellenform die Probe ohne übermäßige Wärmeerzeugung wirksam behandelt
und mischt, wie vorstehend beschrieben wurde. Alle Proben empfingen
10000 dieser Bursts.
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Die
Probe wurde während
der Behandlung kontinuierlich gemischt. Die vordefinierten Behandlungsparameter
gewährleisteten,
dass sowohl die Auseinanderbrechphase als auch die Mischphase bei
einer konstanten Temperatur auftraten. Von anderen Experimenten
ist bekannt, dass die Temperatur im Wesentlichen konstant blieb
und mit dem inneren Bad im Wesentlichen isotherm war. Die Temperatur
des inneren Bads reichte von 4–6°C, und die
Probentemperatur reichte wäh rend
des Prozesses auch von 4–6°C.
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Unmittelbar
nach der experimentellen Behandlung wurde so viel wie möglich von
der Probe in 0,5-ml-Polypropylenglasfläschchen übertragen. Die typische Wiedergewinnung
der Flüssigkeit
und der festen übertragenen
Probe war größer als
75 Die Proben wurden dann 10 Sekunden lang leicht verwirbelt und
2 Minuten lang bei 5.000 U/min mit einer kleinen Mikrozentrifuge
zentrifugiert. Der Überstand
wurde sofort in ein anderes Mikrozentrifugenröhrchen übertragen und bis zur Analyse
in einer Gefriereinrichtung bei –80°C angeordnet.
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Es
gab zwei Kontrollen. Zuerst wurde eine Scheinkontrolle verwendet,
die mit der ersten experimentellen Bedingung identisch war, jedoch
ohne die Behandlung mit Ultraschallenergie. Der HF-Verstärker wurde nicht
eingeschaltet. Zweitens wurde ein Methanoldoppelextraktions-Kontrollprozess
in der Art eines Prozesses, der zur Extraktion ohne Behandlung einer
Probe mit Schallenergie verwendet werden könnte, eingesetzt, um mit dem
Ultraschallbehandlungsprozess zu vergleichen. Der Kontrollprozess
bestand darin, eine 90-%ige Methanollösung zu dem Pflanzengewebe
hinzuzufügen,
die Mischung 2 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehen zu lassen,
die Mischung eine Minute lang zu verwirbeln, die Mischung 5 Minuten
lang zu zentrifugieren, den Überstand
bei einer ersten Extraktion zu entfernen und eine Aminosäureanalyse
auszuführen.
Die Methanolextraktion wurde an dem Pellet wiederholt, das verblieb,
nachdem der Überstand
während
des ersten Extraktionsschritts entfernt worden war. Wiederum wurden
die Überstände von
der ersten und der zweiten Extraktion bei allen Kontrollen auf dem
Aminosäuregehalt
getestet, und der Aminosäuregehalt
wurde als Bruchteil der Gesamtmenge der während der ersten und der zweiten
Extraktion in Kombination gesammelten Aminosäuren ausge drückt. Alle
Kontrollproben wurden einem Gefrier/Auftau-Zyklus unterzogen, ebenso wie es bei
den beiden experimentellen Bedingungen der Fall war, und es gab
folglich eine Gewebelyse und eine Aminosäurefreigabe infolge der mechanischen
Gefrier/Auftau-Wirkungen. Demgemäß wird diese
Gefrier/Auftau-Wirkung in den Ergebnissen kontrolliert.
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Typischerweise
wurden bei jeder der zwei experimentellen Bedingungen etwa 10 μmol Aminosäuren je
Nassgramm Gewebe von der ersten Extraktion und etwa zusätzlich 3–5 μmol Aminosäuren je
Nassgrammgewicht Gewebe von der zweiten Extraktion wiedergewonnen.
Alle Extraktionen wurden zweifach oder dreifach ausgeführt.
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Die
extrahierten Proben, nämlich
der während
beider Extraktionen und während
beider experimenteller Bedingungen und beider Kontrollbedingungen
entfernte Überstand,
wurden auf den Gesamtgehalt an Aminosäuren mit einer Fluorescaminanalyse
untersucht. Das Fluorescamin reagiert unter Bildung stabiler fluoreszierender
Substanzen mit Aminosäuren,
Peptiden, Proteinen und anderen Primäraminen unter milden Reaktionsbedingungen.
Fluorescamin (0,07 ml, 14,5 mM) wurde zu 0,08 ml Triethylamin/Acetat
(pH-Wert 8,6) hinzugefügt,
und diese Mischung wurde zu 20–50 μl gleicher
Anteile der extrahierten Probe hinzugefügt und anschließend mit
100% Methanol in einer Mikrotiterplatte auf ein Gesamtvolumen von
200 μl gebracht.
Die Mischung wurde 30 Minuten lang bei 25°C inkubiert. Die Mikrotiterplatte
wurde dann bei 395 nm angeregt, und die Emission wurde bei 460 nm
in einer Standard-Fluoreszenzplatten-Messeinrichtung erfasst. Standardkurven
umfassten eine Mischung von Phenylalanin, Alanin und Leucin in 10%
Acetonitril im Bereich von 0,1 bis 10 mM, so dass die Fluoreszenzsignatur
der extrahierten Proben mit einem Standard verglichen werden konnte,
um die Molkonzentration von Aminosäuren in den Proben zu bestimmen.
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Die
Ergebnisse werden als Mikromol von Aminosäuren pro Gramm Nassgewebe sowohl
für die
erste als auch für
die zweite Extraktion ausgedrückt.
Die Wirksamkeit der Behandlung wird wie bei der ersten Extraktion
als ein Prozentsatz der in beiden Extraktionen insgesamt extrahierten
Aminosäuren
ausgedrückt.
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Die
experimentellen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 dargestellt,
und diese Ergebnisse wurden zum Vergleich gemittelt, wie in Tabelle
3 dargestellt ist. Die Ergebnisse geben an, dass: (1) die Kontrollprozessproben
mit einer 90-%igen Methanollösung
extrahierten frischen gefrorenen Gewebes, die nicht mit fokussierten
Schallimpulsen behandelt, jedoch wie bei den experimentellen Proben
verwirbelt, zentrifugiert und analysiert wurden, dazu führten, dass
in der ersten Extraktion etwa 82% der Gesamtaminosäuren vorhanden
waren, (2) die Scheinkontrollproben, die in das Behandlungsgefäß eingebracht
wurden, bei 4°C
acht Minuten lang (gleich dem längsten
Behandlungsintervall) inkubiert werden, verwirbelt wurden und zentrifugiert wurden,
dazu führten,
dass sich etwa 85% der Gesamtaminosäuren in der ersten Extraktion
befanden, (3) experimentelle Proben (Typ eins), die einer Ultraschalldosis
von 500 mV, 1.000 Zyklen/Burst, 10.000 Bursts und einer kumulativen
Dosis von 10 Millionen Zyklen ohne Zittern ausgesetzt wurden, zu
einer Wiedergewinnung von etwa 94% der Gesamtaminosäuren bei
der ersten Extraktion bei einem Variationskoeffizienten von weniger
als 2% führten,
und (4) experimentelle Proben (Typ zwei), die mit einer ähnlichen
Dosis wie beim Typ eins behandelt wurden, wobei ein Positionszittern
der Probe in bezug auf die Ultraschallquelle während des Behandlungspro zesses
hinzugefügt
wurde, zu einer Wiedergewinnung von mehr als 99% der Gesamtaminosäuren bei
der ersten Extraktion bei einem Variationskoeffizienten von weniger
als 1 führten.
Die experimentellen Proben (Typ eins und zwei) erschienen nach der
Behandlung grün
und wolkig, wie "Erbsensuppe", während die
Scheinkontrollen klar und mit Chlorophyll grün gefärbt waren.
-
Bei
den experimentell verarbeiteten Proben schienen Stängel nicht
durch den Prozess beeinflusst zu werden, Blattgewebe wurde jedoch
als Ergebnis der Behandlung sichtbar auseinander gebrochen. Der
Prozess war schnell, reproduzierbar und benötigte weniger manuelle Behandlungszeit
als der Kontrollprozess. Typischerweise wären zum Erhalten der gleichen
Materialmenge aus dem Gewebe wie beim experimentellen Prozess ohne
die Verwendung der Schallverarbeitung drei oder mehr wiederholte
Methanolextraktionen unter Verwendung des Kontrollprozesses erforderlich.
Weil sich die Probe während
dieses Prozesses häufig
bei der Zimmertemperatur befindet, können labile Zellbestandteile
abgebaut werden. Tabelle 2. Probendaten für verschiedene
Behandlungen
Probennummer
(zufällig
zugewiesen) | Behandlungsbeschreibung | Bei
der ersten Extraktian extrahierte Aminosäuren als Prozentsatz der Gesamtmenge
der extrahierten Aminosäuren |
4 | Kontrollprozess | 86,5 |
10 | Kontrollprozess | 75,9 |
34 | Kontrollprozess | 82,7 |
11 | Scheinkontrolle | 83,1 |
22 | Scheinkontrolle | 92,4 |
31 | Scheinkontrolle | 78,2 |
9 | Mischung,
Typ eins | 90,7 |
49 | Mischung,
Typ eins | 96,8 |
16 | Mischung/Zitter-bewegung, Typ zwei | 99,2 |
46 | Mischung/Zitter-bewegung, Typ zwei | 99,9 |
Tabelle 3. Gemittelte Ergebnisse von Tabelle
2
Behandlung | Bei
der ersten Extraktion extra-hierte
durchschnittliche Aminosäuren
als Prozentsatz der Gesamtmenge der extrahierten Aminosäuren (als
Durchschnitt der Ergebnisse für
jede der in Tabelle 2 dargestellten Behandlungen) | Variationskoeffizient |
Kontroll-Prozess (3 Proben) | 81,7% | 6,6% |
Scheinkontrolle
(3 Proben) | 84,6% | 8,5% |
Mischung,
Typ eins (2 Proben) | 93,8% | 4,6% |
Mischung/
Zitterbewegung, Typ zwei (2 Proben) | 99,6% | 0,5% |
-
Beispiel 6: Gesteuerte Probenmischung
mit einer Steuerung sowohl der Kühlung
als auch der Erwärmung
-
Dieses
Beispiel erläutert
die erzwungene konvektive Kühlung
flüssiger
Proben durch Ultraschall. Die in diesem Beispiel verwendete experimentelle
Vorrichtung ähnelte
der vor stehend in Beispiel 5 verwendeten. Die in den Wandler eingegebene
Wellenform bestand aus 10.000 1,1-MHz-Frequenzbursts mit 1.000 Zyklen pro
Burst und einem Arbeitszyklus von 10 Die Amplitude betrug 500 mV
(in einen 55-dB-RF-Verstärker). Die kumulative
Dosis betrug 10 Millionen Zyklen. Diese Wellenform wurde durch LabVIEW-Software
erzeugt, die zwei in Reihe arbeitende Funktionsgeneratoren trieb.
Hierbei handelt es sich um die im vorstehend erwähnten Beispiel 5 verwendete "Mischung-und-Behandlung"-Wellenform. Das Probengefäß war ein
Polypropylen-Glasfläschchen,
dessen Enden durch einen Polyethylenfilm ersetzt waren und das durch
eine Spannvorrichtung in der Brennpunktzone gehalten wurde. Die
verwendeten Lösungsmittel
waren entweder Wasser oder eine 90-%ige Methanollösung. Das
Probengefäß wurde
gefüllt,
um den freien oberen Raum zu minimieren. Die Temperatur wurde mit
einem Infrarotsensor vom Modell 39670-00 von ColePalmer mit einer
Fleckgröße von 0,17" (4,3 mm) bei einem
Abstand von 0,0 Zoll und einer Fleckgröße von 1,0" (2,5 cm) bei einem Abstand von 5 Zoll
(12,7 cm) überwacht.
Der Sensor war mit einer Temperaturanzeige vom Modell DP116-JC2
von Omega verbunden. Der Sensor mit einer Ansprechzeit von weniger
als 450 Millisekunden befand sich in unmittelbarer Nähe zum Oberteil
der Probe.
-
Behandlungsgefäße wurden
in ein Wasserbad mit 3,5°C
eingebracht. Vor der Behandlung wurde zugelassen, dass die Proben
bei einer Temperatur zwischen der Badtemperatur und der Umgebungslufttemperatur
ins Gleichgewicht kamen. Nach dem Einleiten der Ultraschallbehandlung
fiel die Temperatur der Proben von ihrer Anfangstemperatur auf eine
Temperatur in der Nähe
jener des Wasserbads ab und stieg dann über die Anfangstemperatur an.
Diese Beobachtung weist darauf hin, dass für die ersten paar Sekunden
der Behandlung eine Nettokühlwirkung
durch Erzwingen einer konvektiven Wärme übertragung mit Ultraschallenergie erreicht
wurde. Die Daten sind in der nachstehenden Tabelle 4 dargestellt.
Im Fall der Methanollösung
wurde die Temperatur während
der ersten 40 Sekunden bis unter die Anfangsgleichgewichtsposition
abgesenkt. Im Fall von Wasser wurde die Temperatur während der
ersten 10 Sekunden abgesenkt. Tabelle 4. Probentemperatur während der
Behandlung (Grad Celsius) als Funktion des Fluids im Probenbehandlungsgefäß und der
Behandlungszeit. Die Temperatur des Bads, in dem sich die Behandlungsgefäße befinden,
beträgt
3,5 Grad Celsius.
Behandlungszeit
(Sekunden) | Temperatur
der Probe in Grad Celsius (90% Methanol) | Temperatur
der Probe in Grad Celsius (Wasser) |
0 | 6,5 | 6,5 |
5 | 4,6 | 4,5 |
10 | 3,8 | 5,3 |
15 | 3,9 | 6,8 |
20 | 4,4 | 7,8 |
25 | 5,0 | 8,2 |
30 | 5,6 | 8,4 |
35 | 5,9 | 8,5 |
40 | 6,4 | 9,1 |
45 | 7,2 | 9,8 |
50 | 7,4 | 9,8 |
55 | 7,8 | 10,0 |
60 | 8,5 | 10,2 |
65 | 9,4 | 10,5 |
-
Diese
Proben wurden mit einer kräftigen
Behandlungswellenform behandelt, die entwickelt wurde, um Gewebeproben
auseinander zu brechen. Die Wellenform kann wahrscheinlich modifiziert
werden, um bevorzugt die Kühlwirkung
zu verstärken,
so dass die Probentemperatur so lange wie notwendig unter die Gleichgewichtstemperatur
abgesenkt werden würde.
Andere Wellenformen können
für die
Erwärmung
und für
die Behandlung der Probe optimiert werden. Auf diese Weise könnte die
Probe sequenziell erwärmt,
gekühlt und/oder
behandelt werden. Sowohl die Erwärmungs-
als auch die Kühlwellenformen
fördern
eine Mischung. Dies ermöglicht
die Beschleunigung und Steuerung von Reaktionen, die andernfalls
durch Diffusion ratenbegrenzt wären.
Beispielsweise kann eine in einer kalten Lösung, beispielsweise einer
Lösung
bei 4°C,
auftretende enzymatische Reaktion durch Anwendung einer Erwärmungswellenform
aktiviert werden. Nach Ende der Erwärmungswellenform wird die Probe
schnell durch eine Kühlwellenform
abgekühlt,
um die Reaktion zu unterbinden. Dieses schnelle Durchlaufen von
Temperaturzyklen ist für
Temperaturzyklus-basierte Protokolle, wie eine Polymerasekettenreaktion
(PCR), nützlich.
-
Beispiel 7: Passive Kavitationserfassung
(PCD) zur Überwachung
der Wirksamkeit der Ultraschalldosis
-
Es
kann eine Vorrichtung aufgebaut werden, um die durch eine Ultraschallwelle
induzierte Kavitation zu messen. Eine mögliche Konfiguration verwendet
einen 10-MHz-Wandler A315R-SU von Panametrics, optional einen Kron-hite-23-Bandpassfilter, einen
20-MHz-40-dB-Vorverstärker
vom Modell 5676 von Panametrics, einen geschalteten Spitzendetektor
vom Modell 5607 von Panametrics und eine 5-MHz-Zweikanal-Analogerfassungskarten-Digitalisiererplatine
vom Modell PCI-6111E von National Instruments. LabVIEW-Instrumentensteuersoftware
wird konfiguriert, um das von dem geschalteten Spitzendetektor erzeugte
Signal zu analysieren. Dies wird als "passive" Kavitationserfassung angesehen, weil
dadurch akustische Signale erfasst werden, die direkt durch die
Bewegung und das Kollabieren von Kavitationsblasen erzeugt werden.
Andere nützliche
aktive Kavitationserfassungssysteme beruhen auf der Streuung oder
der Modulation von Laserlicht durch Kavitationsblasen.
-
Das
Kollabieren von Kavitationsblasen erzeugt ein Breitbandrauschen.
Blasen sind sehr wirksame Streukörper
für Ultraschall.
Der Pulsierungsmodus einer Blase wird als Monopolquelle bezeichnet,
die eine sehr wirksame akustische Quelle ist. Für kleine im Wesentlichen lineare
Oszillationen streut die Blase einfach den einfallenden akustischen
Impuls. Wenn das Ansprechen jedoch stärker nichtlinear wird, beginnt
sie auch, Signale bei höheren
Harmonischen abzustrahlen. Wenn sie stärker angetrieben werden, beginnen
die Blasen, auch Subharmonische zu erzeugen. Wenn das Ansprechen
schließlich
aperiodisch oder chaotisch wird, neigt das gestreute Feld zu weißem Rauschen.
In dem Szenario, in dem Trägheitskollapse
auftreten, wird ein kurzer akustischer Druckimpuls abgestrahlt.
Ein akustischer Wandler kann konfiguriert werden, um diese Emissionen zu
erfassen. Es gibt eine starke Korrelation zwischen dem Einsetzen
der Emissionen und der Zelllyse.
-
Die
PCD wird normalerweise so eingerichtet, dass sie mit einem Hochleistungswandler
konfokal ist, so dass sie Kavitationssignale vom Brennpunkt des
Hochleistungsstrahls sammelt. Das Signal von der PCD wird verstärkt und
durch ein 2-MHz-Hochpassfilter geführt. Das Hochpassfilter entfernt
das 1-MHz-Signal infolge der Streuung des Grundimpulses und jeglicher
anderer Streukörper.
Das Ausmaß der
Kavitation, dem die Probe ausgesetzt wurde, kann durch Integrieren
des von der PCD empfangenen Rauschsignals geschätzt werden.
-
Das
vom Kavitationserfassungssystem erzeugte Signal kann als ein Rückkopplungssteuerelement
in einem automatisierten System verwendet werden. Das automatisierte
System steuert die Kavitation entweder durch Manipulieren der Probenposition
durch Zittern oder durch eine andere Bewegung, um die Position von Kavitationskeimbildungsstellen
zu beeinflussen, das Ultraschallsignal zu modulieren oder zu steuern,
den Überdruck
(wie in Beispiel 8) zu modulieren oder zu steuern und/oder die Zusammensetzung
gelöster
Gase in dem Behandlungsgefäß zu steuern.
-
Beispiel 8: Anwendung von Überdruck
zum Begrenzen oder Steuern der Kavitation
-
Ein
Behandlungsgefäß wurde
vor dem Versiegeln des Gefäßes mit
Fluid überfüllt. Die
innere Fluidkammer lag bei einem leichten Überdruck in bezug auf den Atmosphärendruck
und den Druck des Wasserbads. Dieser Überdruck hemmte Kavitationswirkungen,
wie ein Auseinanderbrechen von Gewebe innerhalb des Probengefäßes. Wenn
eine Probe aus Blattgewebe in diese Anordnung gegeben und mit der
zuvor beschriebenen experimentellen Vorrichtung mit einer Wellenform
behandelt wurde, die aus einer Eingabe mit einer Amplitude von 500
mV, 500 Zyklen pro Burst, 1.000 Bursts und einem Arbeitszyklus von
10% in einen 55-dB-Verstärker
bestand, gab es nur eine leichte Gewebeauseinanderbrechwirkung.
Wenn die Spannung mit denselben Dosisparametern auf 700 mV erhöht wurde,
gab es keine erhebliche Änderung
des Auseinanderbrechens von Gewebe.
-
Wenn
das Probengefäß geöffnet wurde,
um den Überdruck
abzulassen, und die Probe mit einer Dosis von 500 mV versehen wurde,
wurde das Gewebe auseinander gebrochen. Der Überdruck hemmte anscheinend
die Kavitationsblasenbildung und das Kollabieren von Kavitationsblasen,
das mit dem Auseinanderbrechen von Gewebe in Verbindung steht und
dieses hervorrufen kann. Dieses Ergebnis zeigt, dass Überdruck ver wendet
werden kann, um die Kavitation zu steuern oder zu begrenzen. Der Überdruck
kann wirksam mit einem vorbestimmten Muster des Einwirkenlassens
von Schallenergie, sowohl durch Ändern
der Schallenergie als auch des Orts der Schallenergie in Bezug auf
die Schallenergie-Brennpunktzone,
integriert werden, so dass die Auseinanderbrechwirkungen des Einwirkens
von Schallenergie durch Kavitation durch Drucksteuerung selektiv
unterbunden werden können.
Zusätzlich
könnte
ein gesteuerter Überdruck
in Zusammenhang mit einem Kavitationssensor, der einem Steuersystem
durch eine Rückkopplungs-Steuerschleife
Informationen zuführt,
verwendet werden, um biologisches oder anderes Material zu behandeln,
wobei es wünschenswert ist,
die Intensität
der Kavitation zu steuern, wie beim gesteuerten Auseinanderreißen oder
Durchlässigmachen biologischer
Membranen.
-
Beispiel 9: Auslegung des Behandlungsgefäßes – Form,
Wanddicke und Materialauswahl
-
Mehrere
Faktoren können
bei der Auslegung eines Behandlungsgefäßes relevant sein. Die in 5A dargestellte geometrische Auslegung des Behandlungsgefäßes zeigt
eine Vorrichtung mit einer Domform, die in der Lage ist, die vom
Ultraschallprozess erzeugte Wärme
von der Probenmischung auf das umgebende Wasserbad zu übertragen.
Das vorstehende Beispiel 2 zeigt die Verwendung dieser domförmigen Vorrichtung und
die Wichtigkeit einer guten Wärmeübertragung
und guter akustischer Transparenzeigenschaften. Typischerweise sollte
das Material, aus dem ein Behandlungsgefäß hergestellt wird, akustische
Schallenergie verhältnismäßig wenig
absorbieren und Schallenergie auf einem Niveau dämpfen, das der Schallenergieimpedanz
von Wasser ähnelt.
Die Dicke des Materials sollte auch verhältnismäßig gering sein, um die Ultraschallübertragung
zu maximieren, die Wärmeübertragung zwischen
dem Inneren und dem Äußeren des
Gefäßes zu maximieren
und die Überwachung
des Behandlungsgefäßes und
seines Inhalts beispielsweise durch Infrarottemperatursensoren,
Kavitationsdetektionssensoren und/oder Video- oder optische Überwachungseinrichtungen
zu erleichtern.
-
Standard-Polystyren-
oder Polypropylen-Mikrowannenplatten, wie 96-Wannen-Platten, haben
eine Wand- und Bodendicke von etwa 1 mm. Tests mit einer Mikrowannenplatte,
die in einer horizontalen Ebene orientiert ist, die Schallenergie
von einem Nadelspitzenwandler-Hydrophon ausgesetzt wird, dessen
akustischer Weg vollkommen untergetaucht ist, führten zu einer Transmission
von etwa 70% durch Polystyren. Die sich ergebende Absorption ist
bei einer Hochleistungsdosis erheblich. Beispielsweise erzeugt eine 1,1-MHz-Dauerstrich-Probendosis von 500
mV, die in einen 55-dB-RF-Verstärker
eingegeben wird und 30 Sekunden lang auf eine Polypropylen-Mikrowannenplatte
angewendet wird, genug Wärme,
um 300 Mikroliter Eis innerhalb von Sekunden zum Sieden zu bringen.
-
Der
Temperaturanstieg wurde in zwei verschiedenen Gefäßen, nämlich dem
in Beispiel 2 beschriebenen "Blasenverpackungs"-Gefäß und einem
Polypropylen-Glasfläschchen,
unter Verwendung einer Misch-Behandlungs-Wellenform mit einem Arbeitszyklus
von 10%, 10.000 Bursts, 1.000 Zyklen pro Burst bei 500 mV, wie in
den vorstehenden Beispielen beschrieben wurde, gemessen. Verschiedene
Volumen/Volumen-Verhältnisse
von Methanol in Wasser wurden beurteilt, einschließlich 0%
Methanol, 50% Methanol, 90% Methanol und 100% Methanol. In jedem
Fall lag die Anfangstemperatur in der Nähe von 1°C. Die in Tabelle 5 dargestellten
Ergebnisse sind die Beträge
des Temperaturanstiegs nach einer Dosisabgabe. Die Temperatur wurde
mit dem Infrarotsensor und dem Messgerät gemessen, wie in den vorstehenden
Beispielen beschrieben ist. Tabelle 5. Temperaturanstieg in Grad Celsius
als Funktion der Methanolkonzentration und des Probengefäßtyps
Methanol-lösung (Methanolvolumen/ Wasser-volumen) | Temperaturanstieg
der Methanollösung
im "Blasenverpackungsgefäß" (Grad Celsius) | Temperaturanstieg
der Methanollösung
im PolypropylenGlasfläschchen (Grad
Celsius) |
0% | 0,0 | 4,4 |
50% | 2,2 | 6,3 |
90% | 5,4 | 7,2 |
100% | nicht
bestimmt | 10,5 |
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass das Blasenverpackungsgefäß aus Beispiel 2 besser als
ein Polypropylen-Glasfläschchen
für Proben
geeignet ist, die während
der Behandlung im wesentlichen isotherm bleiben sollten.
-
Beispiel 10: Optimierung der Schallenergie
-
Es
wurde eine Reihe von Experimenten unter Verwendung der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung ausgeführt,
um das Einwirkenlassen von Schallenergie auf eine Probe zu optimieren.
Zuerst wurde ein Wellenzug sowohl für die Behandlung als auch für das Mischen
optimiert. Kurz gesagt und wie in 2 vollständiger beschrieben
ist, wurde ein Probenbehandlungsgefäß aus einer halbkugelförmigen "Blase" mit einem Durchmesser
von 3/8 Zoll (9,5 mm), die aus einem Blasenverpackungsmaterial entnommen
wurde, hergestellt. Die flache Seite der Blase wurde mit einem Heißmesser
aufgeschnitten, um Zugang zum Inneren zu erhalten. Das Probenbehandlungsgefäß wurde
in einer Metallbefestigung gehalten, so dass sich die Brennpunktzone des
akustischen Felds in nerhalb des Gefäßes befand. Das Probenbehandlungsgefäß hatte
ein Volumen von etwa 300 Mikrolitern.
-
A.
thaliana-Blattgewebe wurde durch Gefrieren, Lyophilieren und Schleifen
präpariert.
Etwa 25 Milligramm (Trockengewicht) Gewebe wurden in das Probenbehandlungsgefäß gegeben.
Dieses Gewebe wurde mit 200 Mikroliter einer 50-%igen MeOH-Lösung rehydriert.
Eine Schicht eines Kunststoffsaranfilms mit einer Dicke von 0,001
Zoll (0,025 mm) wurde auf der flachen Seite des Behandlungsgefäßes angeordnet,
und das Ganze wurde in einer Metallbefestigung geklemmt.
-
Mehrere
verschiedene akustische Wellenzüge
wurden auf die Probe angewendet. Die Mischwirkung wurde visuell
beurteilt.
-
Der
Temperaturanstieg wurde mit einem J-Thermoelement am Rand des Behandlungsgefäßes unter Verwendung
eines Omega-DP116-JC2-Messgeräts gemessen.
Die variierten Parameter umfassen die Anzahl der Zyklen pro Burst
und den Arbeitszyklus. Feste Parameter umfassten die Frequenz von
1,1 MHz der Zyklen und die auf einen 55-dB-RF-Verstärker und
danach auf den Wandler angewendete Amplitude von 500 mV. Die Ergebnisse
des Variierens der Parameter sind in der nachstehenden Tabelle 6
dargestellt. Tabelle 6. Ergebnisse des Variierens der
Anzahl der Zyklen pro Burst und des Arbeitszyklus auf das Erwärmen der
Probe und das Mischen der Probe
Zyklen
pro Burst | Arbeitszyklus | Temperaturanstieg
der Probe in Grad Celsius | Mischwirkung
in der Probe |
5 | 1 | 1,5 | keine |
500 | 10 | 3,5 | keine |
10000 | 20 | 6,0 | leichtes
Rühren |
10000 | 10% | 4,0 | etwas
Rühren |
1000 | 10% | 3,2 | gutes
Rühren |
-
Wiederholte
Versuche der endgültigen
Kombination, 1.000 Zyklen pro Burst und 10% Arbeitszyklus, zeigten,
dass diese Kombination beim Mischen des Probenmaterials im Probenbehandlungsgefäß wirksam
ist. Diese Kombination von Parametern erzeugt einen Kompromisswellenzug,
der die Probe sowohl mischt als auch behandelt.
-
Weitere
Experimente verifizierten die Fähigkeit,
die Erwärmungs-
und die Mischfunktion zu trennen, so dass jede Funktion unabhängig von
der anderen optimiert werden kann und die Vorrichtungen und Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung zwischen diesen beiden Funktionen wechseln können.
-
Insbesondere
wurde ein Behandlungswellenzug mit einem Mischwellenzug gewechselt.
In dieser Experimentreihe bestand die Probe aus etwa 200 Mikrogramm
von frisch gefrorenem A. Thaliana in 600 Mikrolitern Wasser. Das
Probenbehandlungsgefäß war ein
Polypropylenzylinder mit einem Innendurchmesser von 0,5 Zoll (1,3
cm) und einer Länge
von 1,7 Zoll (4,3 cm). Das offene Ende dieses Zylinders wurde mit
einem 0,001 Zoll (0,025 mm) dicken Polyethylenfilm als ein akustisches
Fenster bedeckt. Das Behandlungsgefäß wurde so positioniert, dass
sich die Brennpunktzone der Schallenergie innerhalb des Behandlungsgefäßes befand
und der größte Teil
der akustischen Energie durch das Polyethylenfilmfenster hindurchtrat.
-
Der
Behandlungswellenzug bestand aus 5 Zyklen pro Burst, einem Arbeitszyklus
von 1%, 500.000 Gesamtzyklen und einer Amplitude von 500 mV, die
in den RF-Verstärker
und anschließend
in den Wandler eingegeben wurde. Der Mischwellenzug bestand aus
Dauerstrich-Ultraschall bei 100 mV während 500.000 Zyklen. Dem Behandlungswellenzug
folgte der Mischwellenzug. Jeder Wellenzug benötigt bis zum Abschluss etwa
0,5 Sekunden. Der Behandlungswellenzug, gefolgt von dem Mischwellenzug,
wurde 5 Mal wiederholt. Das Mischen wurde durch Untersuchen der
Probe während
der Behandlung bestimmt, um Gewebeteilchen sichtbar zu machen, die
sich in dem Behandlungsgefäß bewegten.
Die Behandlung wurde durch Untersuchen der Gewebeproben unter einem
Stereomikroskop zur Erzeugung kleiner Gewebeteilchen und/oder zum
Zerkleinern größerer Gewebeteilchen
bestimmt.
-
Der
Mischwellenzug war wirksam, und eine gute Mischung der Probe war
sichtbar. Der Behandlungswellenzug war teilweise wirksam, die kleineren
Gewebefragmente wurden behandelt, die größeren wurden jedoch nicht in
erheblichem Maße
behandelt. Dieses Experiment zeigt, dass ein Behandlungswellenzug
mit einem Mischwellenzug abgewechselt werden kann, um sowohl eine
Behandlung als auch eine Mischung zu erreichen. Das Wechseln von
Behandlungs- und Mischwellenzügen
ermöglicht,
dass jede für
ihre spezifische Funktion optimiert wird.
-
Beispiel 11: Sonolyse von Pflanzenblattgewebe
-
Ein
Dom eines fokussierten keramischen piezoelektrischen Wandlers mit
einem Durchmesser von 70 mm wurde in einen Wassertank eingebracht,
und der Brennpunktbereich wurde so definiert, dass er etwa 62 cm
von der Oberfläche
des Doms entfernt lag. Eine kontinuierliche Sinuswellenform mit
einer Frequenz von 1 MHz und 0,2 Volt vom Vorverstärker mit
einem sich ergebenden Überdruck
von 5 MPa vom fokussierten piezoelektrischen Wandler wurde für kurze
Zeitdauern von 1 und 10 Sekunden erzeugt. Die Zone fokussierter
Energie wies einen Durchmesser von etwa 3 mm und eine Länge von
6 mm auf. Etwa 100 mg Arabidopsis thaliana-Blattgewebe wurde gesammelt
und sofort in Flüssigstickstoff
gefroren und bis zur Verwendung bei –70°C gelagert. Gewebeproben wurden
in 0,325 ml CTAB-Puffer (1M TRIS pH-Wert 7,5, 200 ml, CTAB (Hexadecyltrimethylammoniumbromid)
20 g, NaCl 81,76 g, 0,5 M EDTA pH-Wert 7,5 40 ml, H2O
1500 ml) in einer standardmäßigen Polystyren-96-Wannen-Mikrotiterplatte
mit einem flachen Boden (Immulon 1B, cat. 3355, Dynex Technologies,
Chantilly, VA) eingebracht. Bei manchen anderen Protokollen werden
vor der Verwendung 10 μl 2-Mercaptoethanol/ml
CTAB-Puffer hinzugefügt. Für dieses
Experiment wurde er fortgelassen.
-
Nachdem
das Gewebe und der Puffer aufgebracht wurden, wurde ein 0,010" (0,25 mm) dicker
Film aus Acetatdichtungsband für
Mikrotiterplatten (Katalognummer 001-010-3501, Dynatech Laboratories,
Chantilly, VA) mit Klebstoff aufgebracht, um die Proben zu bedecken.
Die Platte wurde bis zur Verwendung auf Trockeneis gehalten. Die
Platte wurde auf eine xyz-Positioniereinrichtung
geladen, die durch LabView-Software gesteuert wurde. Die Platte
wurde in den mit destilliertem Wasser bei Zimmertemperatur, etwa
22°C, gefüllten Immersionstank
abgesenkt. Die Platte wurde so positioniert, dass eine Wanne im
Brennpunkt des keramischen piezoelektrischen Doms lag. Die Dosis
wurde durch den Film und nicht durch den Boden der Wanne angewendet.
Die Dauer und die Amplitude wurden für den Einwirkzeitraum geändert.
-
Eine
Materialanalyse nach dem Einwirken zeigte, dass die Überstände der
ausgesetzten Blattgewebeprobe grün
waren, während Überstände der
Kontrollprobe nur leicht grün
waren, was wahrscheinlich auf ein Austreten von Chlorophyll aus
den Schnittenden des Gewebes zurückzuführen ist.
Das behandelte Gewebe erschien, wenn es unter einem Schnittmikroskop
betrachtet wurde, dünner
und durchscheinender, wobei kleine "Blasen" unter den anfänglichen Oberflächenschichten
auftraten. Proben, die bei Vorhandensein von Glaskügelchen
ausgesetzt wurden (Sigma, 212–300
Mikrometer, nicht gewaschenes G-9143, Losnummer 75H0617), wurden
auf der Grundlage der Beobachtung, dass sowohl die Pufferlösung klarer
war als auch die mikroskopische Struktur des Blattgewebes verschieden
war, nicht so sehr beeinflusst. Das Blattgewebe sah dicker aus und
war mit größeren und
zahlreicheren "Blasen" unter den Außenflächenschichten
gefüllt.
Die Glaskügelchen
können
einen Teil der auf die Probe angewendeten Energie absorbiert oder
reflektiert haben. Falls die Proben zusätzlich so orientiert wurden,
dass der Boden der Polystyrenplatte zwischen dem Dom und der Probe
lag, wurden sie nicht merklich beeinflusst, bei 0,5 V während 20
Sekunden trat jedoch ein Schmelzen des Polystyrenbodens auf. Das
Polystyrenmaterial kann die Energie in einer Dauer der kontinuierlichen Welle
von 20 Sekunden absorbiert haben.
-
Beispiel 12: Fokussierte Sonolyse mit
automatischer Extraktion
-
Biologisches
Material wird in ein Mikroröhrchensystem
eingebracht, wobei der Boden des Röhrchens aus einem halbdurchlässigen Material
in der Art einer hydrophoben Membran besteht. Unter Atmosphärendruck
enthält
die Membran Volumenwasser, und unter einem Unterdruck wird ermöglicht,
dass flüssiges
Wasser und Zellbestandteile hindurchtreten. Idealerweise ist das
Material für
akustische Energie transparent oder hat zumindest ähnliche
akustische Eigenschaften wie das Fluid, durch das die Schallenergie übertragen
wird. Eine Blattgewebeprobe wird wie in Beispiel 1 in einem Röhrchen mit
0,35 ml CTAB-Puffer angeordnet und gefroren. Die gefrorene Probe
wird in den Brennpunkt eines domförmigen Ultraschallwandlers
eingebracht. Die Probe wird Schallenergie ausgesetzt, die durch
ein in einen 55-dB-RF-Verstärker bei
1 MHz für
2 Sekunden eingegebenes 0,5-V-Signal erzeugt wird. Die Probe wird
aus der Einwirkkammer entfernt und bis zu 4°C auftauen gelassen. Die Probe
wird dann 10 Sekunden lang verwirbelt, und das Filtrat wird durch
Einbringen des Röhrchens
in einen Halter und Zentrifugieren der Probe während 10 Minuten bei 10000 × g entfernt.
Ein Waschen mit 0,5 ml CTAB-Puffer wird auf die zuvor geschleuderte
Probe angewendet, das Blattgewebe wird wieder in dem Puffer suspendiert,
verwirbelt und geschleudert, wie vorstehend beschrieben wurde. Der
Extrakt wird auf den DNS-Gehalt analysiert.
-
Beispiel 13: Fokussierte Schallwellen
auf gefrorenem Gewebe mit Echtzeittemperatursteuerung
-
100 μg Blattgewebe
werden in Flüssigstickstoff
gefroren. Das gefrorene Material wird direkt in ein Mikroröhrchen eingebracht,
wie in Beispiel 2 beschrieben wurde, und in einem Bad von auf etwa –15°C gekühltem Ethylenglycol
suspendiert. Sofort darauf werden 0,25 ml Puffer, der auf etwa 4°C gekühlt wurde,
in das Röhrchen
mit dem Gewebe eingebracht. Der Probenpuffer wird auf unter 0°C gekühlt. Das
Mikroröhrchen
wurde im Brennpunkt des piezoelektrischen Wandlers angeordnet. Während die
Probe abkühlt,
werden fokussierte Schallwellen auf die Probe angewendet. Die Wellenlänge, Dauer
und Amplitude werden vorab an den Testproben moduliert, um die auf
das System angewendete Gesamtenergie anzunähern. Das System kann auch einen
geschlossenen Rückkopplungsmechanismus
mit einer externen Temperatursonde zum Überwachen des Temperaturanstiegs
in der Probe verwenden. Die Probe sollte mit Schallwellen behandelt
werden, um ein Auseinanderbrechen zu induzieren, die Temperatur
sollte jedoch vorzugsweise nicht über etwa 0°C erhöht werden.
-
Beispiel 14: Akustische Transmissionseigenschaften
von Polymermaterialien
-
Die
akustische Transparenz von Materialien kann gemessen werden, um
optimale und reproduzierbare Schockbehandlungsprotokolle zu entwickeln.
Zum Testen der akustischen Transparenz verschiedener Polymermaterialien
wurde ein in ein Wasserbad eingetauchter Ultraschallwandler auf
eine eingetauchte Mikrotiterplatte des Typs fokussiert, der am Boden
offene Wannen aufwies. Ein Ultraschall-Nadelspitzenhydrophon wurde
hinter der Platte angeordnet, um die Transmission durch die Mikrotiterplatte
zu messen. Der Boden der Platte wurde mit verschiedenen Materialien
blockiert, die bei den vorgeschlagenen Extraktionstechniken möglicherweise
verwendbar sind. Der Wandler wurde in ein Modul zur Erzeugung von
kontinuierlichen Wellen bei niedriger Spannung eingesetzt. Wie die
Daten in der nachstehenden Tabelle 7 zeigen, bewirkte Polyethylenterephthalat-(PET)-Material
von diesen Materialien die geringste Abschwächung der akustischen Intensität. Gleichwertig
oder besser funktionierende Materialien können unter Verwendung routinemäßiger Experimente in Übereinstimmung
der hier erläuterten
leicht identifiziert werden. Tabelle 7. Relative Schallenergietransmission
durch verschiedene Materialien
Material | Dicke
des Materials | Relative
Transmission von Schallenergie (0,05V bei 1 MHz für 10 Sekunden) |
Keine
Platte | | 100% |
Acetat | 0,005
Zoll (0,127 mm) | 80% |
Latex | 0,004
Zoll (0,102 mm) | 50% |
PET
(Mylar) | 0,005
Zoll (0,127 mm) | 90% |
Silikon | 0,005
Zoll (0,127 mm) | 95% |
PET
(Mylar) | 0,002
Zoll (0,051 mm) | > 95% |
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Beispiel 15: Auseinanderbrechen von Blattgewebe
durch fokussierten Ultraschall hoher Intensität
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Ein
Arabidopsis-thaliana-Blatt wurde aufgenommen und sofort in Flüssigstickstoff
eingetaucht. Proben wurden dann bis zur Verwendung in einer Gefriereinrichtung
bei –80°C gelagert.
Blattproben wurden in vorgekühlte
Mikrotiterplatten eingebracht, die mit etwa 300 ml vorgekühltem CTAB-Lysepuffer gefüllt waren,
wie in Beispiel 1 beschrieben ist.
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Der
Blattprobenstängel
wurde mit einem Einzelschneiden-Rasiermesser
auf einer vorgekühlten
Oberfläche
in der Art eines mit Trockeneis gekühlten Schneidblocks entfernt.
Das restliche gefrorene Gewebe wurde in die Mikrowanne eingebracht,
und das Blatt in dem Lysepuffer wurde bis zur Verwendung entweder
gefroren oder bei 4–8°C gehalten.
Die Mikrowannenplatte wurde an einem xyz-Positionierungssystem befestigt, um
die Proben vor der Dosisanwendung automatisch auszurichten. Die
Probenplatte wurde zuvor in einem mit Ethylenglycol gefüllten isolierten
Badgefäß, das am
Boden ein akustisch transparentes Fenster aufwies, ausgerichtet.
Das Energiesystem ermöglicht
es, dass ein in ein Wasserbad unterhalb des Probenbadgefäßes eingetauchter
Wandler eine fokussierte Schallwelle durch das wässrige Wandlerbad und dann
durch das akustische Fenster in das Probenbad und durch die Ethylenglycolflüssigkeit
in dem Probenbad zum Boden der Mikrowanne überträgt.
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Der
Impuls trat dann in den CTAB-Lysepuffer innerhalb der Probenwanne
ein und wurde auf das Blattgewebe fokussiert. In diesem Beispiel
wurde der Brennpunkt des Systems durch Anwenden einer kontinuierlichen
Niederspannungs-Ultraschallwelle
und durch Überwachen
der Blasenbildung an der Oberfläche
ausgerichtet. Der Spitzenbrennpunkt wurde als 2 mm × 4 mm getestet
und mit einem im Handel erhältlichen
Nadelpunkthydrophon, das in die Mikrowannen passt, gemessen.
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Unter
Verwendung eines geeigneten eintauchbaren Wandlers wurde Energie
von der Quelle als eine kontinuierliche Welle angewendet, die über einen
Spitzenüberdruck
von etwa 1 MPa und einen Spitzenunterdruck von etwa –1 MPa bei
einer Modulationsamplitude von 50 mV und einer Frequenz von 1 MHz
erzeugt wurde. Bei dieser Spannung näherte sich die Wellenform einer
symmetrischen Harmonischen. Wenn die Spannung zunahm, nahm jedoch
der Spitzenüberdruck
zu, während
der Spitzenunterdruck weniger ausgeprägt wurde. Bei 700 mV bei 1
MHz betrug der Spitzenüberdruck
beispielsweise mehr als 22 MPa (~ 3.100 psi), und der Spitzenunterdruck
betrug nur –9
MPa (~ –1.300
psi). Die wiederholte komplexe Wellenform hatte infolge des nichtlinearen
Verhaltens des Fluidmediums (Wasser) scharfe Überdruckspitzen und stumpfe
Unterdruckspitzen. Es wird angenommen, dass die Unterdrücke zur
Kavitation beitragen.
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Unter
Verwendung der vorstehend erwähnten
Vorrichtung und Abstimmung wurden drei Sätze veränderlicher Dosen auf das Blattgewebe
in Mikrotiterplatten übertragen.
In der Reihe A wurden Impulse kontinuierlich für 2 Millionen Zyklen über einen
Zeitraum von etwa 2 Sekunden angewendet. Bei 50 mV gab es keine wahrnehmbare
Wirkung auf die Probe. Bei 100 und 200 mV gab es auch keine Wirkung,
bei einer Amplitude von 500 mV war die Probe jedoch voll von Blasen
und schau mig, und der Extraktionspuffer wurde mit dem extrahierten
Material grün.
Wenn die Amplitude auf 700 mV erhöht wurde, begann der Boden
der Polystyrenplatte zu schmelzen. Demgemäß ist ein bestimmter Bereich
der Energieintensität
in der Reihe A wirksam.
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In
der Reihe B wurde ein Burst, der drei Zyklen lang war, auf die Proben
angewendet. Bei allen verwendeten Spannungsniveaus, einschließlich 700
mV, wurde keine Extraktion von Material aus der Blattscheibe beobachtet.
Demgemäß war eine
minimale Energiemenge erforderlich. Drei Zyklen bei diesen Energieniveaus scheinen
nicht ausreichend zu sein.
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In
der Reihe C wurde ein 3-Zyklen-Burst 100 Mal angewendet. Bei 50,
100 und 200 mV trat keine Wirkung auf. Bei 500 mV wurde die Lösung leicht
grün, was
auf den Beginn der Extraktion hinweist. Bei 700 mV wurde die Lösung deutlich
grün, was
auf eine im Wesentlichen vollständige
Extraktion hinweist. Es traten weder eine erhebliche Blasenbildung
noch ein Schmelzen auf. Demgemäß ist es
einfach, geeignete Betriebsbedingungen für die Verwendung des erfindungsgemäßen Extraktionssystems
an einem bestimmten Material in einer bestimmten Anordnung zu bestimmen.
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Beispiel 16: Temperaturwirkungen
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Unter
Verwendung der Vorrichtung aus den Beispielen 14 und 15 wurde
in einer anderen Experimentreihe eine leicht oberhalb des Gefrierpunkts
liegende Extraktionstemperatur (6°C
+/– 2°C) mit einer
leicht unterhalb der Gefriertemperatur liegenden Temperatur (–4°C +/– 1°C) verglichen.
Für alle
Experimente betrugen die Dosen 100 mV, 200 mV, 500 mV und 0 mV (Kontrolle),
wobei die Dosen 0 mV, 200 mV und 500 mV doppelt auftraten. Die Anzahl
der Bursts wurde variiert. Der Gewebezustand wurde in diesem Experiment,
im Gegensatz zum Aussehen des Extraktionspuffers, wie im vorhergehenden
Beispiel, beobachtet.
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Reihe A – oberhalb der Nulltemperatur
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500
Bursts – Die
Kontrollblattgewebeproben (0 mV, keine zugeführte Leistung) waren hellgrün bei einem
vollständigen
Aussehen. Es gab keinen erheblichen Unterschied in den experimentellen
Proben, abgesehen davon, dass sie etwas transparenter waren. In
der Nähe
der Spitze, der Probenquelle am nächsten, schienen sich Blasen
zu befinden, die in Strängen
verbunden waren.
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1.000
Bursts – Die
Kontrollprobe war hellgrün
mit einem vollständigen
Aussehen des Gewebes. Unter den experimentellen Proben wurden keine
erheblichen Unterschiede festgestellt. Wiederum erschienen leichte Blasenkanäle, die
etwas häufiger
an den Spitzen von Blättern
auftraten.
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5.000
Bursts – Nur
die experimentelle 100-mV-Probe erschien nahe der Kontrollprobe.
Alle anderen Proben hatten Mikrokanäle verbundener Blasen. Die
Proben, die die höchste
Dosis aufwiesen, hatten weniger Mikrokanäle als die Proben, die niedrigere
Dosen bei 5.000 Bursts empfingen, was darauf hinweist, dass akustische
Interferenz mit Blasenbildung ein Problem darstellen kann, wenn
Bedingungen für
das Auseinanderbrechen einer bestimmten Probe gewählt werden.
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Reihe B – unterhalb der Nulltemperatur
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500
Bursts – Die
Kontrollprobe war intaktes Gewebe ohne Zeichen von Mikrokanälen. Bei
der niedrigen Dosis von 100 mV traten einige unabhängige Blasen
auf, und bei der 200-mV-Probe
traten viele unabhängige
Blasen (keine Mikrokanäle
verbundener Blasen) auf. Proben in den 500-mV-Wannen wiesen auch
unabhängige,
diskrete Blasen auf.
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1.000
Bursts – Die
Kontrollprobe und die Probe bei 500 mV wiesen leichte Blasen auf.
Alle anderen Proben wiesen mehr diskrete, unabhängige Blasen auf.
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5.000
Bursts – Die
Kontrollprobe wies eine leichte Blasenbildung auf, es traten jedoch
nicht so viele Blasen auf wie bei der 1.000-Burst-Reihe. Das restliche
Gewebe erschien dünn
und transparent und wies einen anscheinenden Verlust an Zellstruktur
auf. Die Blasen in der Kontrollprobe wiesen wahrscheinlich auf ein Übersprechen
von Energie von der benachbarten Wanne hin, die auch der höchsten Energie
ausgesetzt wurde. Diese Beobachtung legt nahe, dass eine Mikrotiterplatte
aus einem solchen Material hergestellt werden kann, dass die Wände der
Wannen in der Lage sind, akustische Energie zu absorbieren.
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Nach
drei Tagen Lagerung zwischen zwei Mikroskopglasträgern bei
Zimmertemperatur mit bei Temperaturen unterhalb von null Grad präpariertem
isoliertem Blattgewebe sah das gesamte Kontrollgewebe grün aus, während die
experimentellen Gewebe, die Dosen von 100 und 200 mV aufwiesen,
praktisch transparent aussahen, insbesondere die 100-mV-Proben.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein erhebliches Auseinanderbrechen
des Pflanzenblattgewebes infolge der Dosis auftrat, wenn der Prozess
bei Temperaturen unterhalb von null Grad ausgeführt wurde und der Impulsarbeitszyklus
die Probenerwärmung
minimierte.
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Merkmale,
Spezifikationen und Funktionalitäten
der Hardware, der Betriebssoftware, des Schallenergieprofils und
des Positionierungsprofils bestimmter Ausführungsformen eines Systems
gemäß der Erfindung sind
in den 10–13 beschrieben.
Wie erwähnt,
können
einige dieser Ausführungs formen
wirksam für die
Behandlung einer Probe zur Extraktion oder Transformation oder allgemeinen
Forschung verwendet werden, diese Ausführungsformen werden jedoch
als beispielhaft angesehen und sollen die Erfindung nicht einschränken.
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Wenngleich
hier als Beispiel dienende und bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben wurden, werden Fachleuten anhand der hier dargelegten
Lehren andere Modifikationen und Alternativen der Erfindung einfallen.
All diese Modifikationen und Alternativen werden als innerhalb des
Schutzumfangs der Erfindung liegend angesehen.
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Durch
die Patenturkunde soll demgemäß die in
den folgenden Ansprüchen
und Entsprechungen davon definierte und dargelegte Erfindung gesichert
werden.