-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Seitenkettenfunktionalisierung
von Fimbroliden (halogenierten 3-Alkyl-5-methylen(5H)-Furanonen) und deren synthetischer
Analoga, die Fimbrolide ergibt, die mit einer Halogen-, einer Sauerstoff- oder einer Stickstofffunktionalität in der
Alkylkette substituiert sind, insbesondere Fimbrolidalkohole, -carboxylat-
und -sulfinat- und -sulfonatester, -ether, -aldehyde, -ketone, -säuren, -amide,
-nitroderivate und -polymere.
-
Stand der
Technik
-
Es
ist bekannt, dass eine Vielzahl von Fimbroliden, die antimykotische
und antimikrobielle Eigenschaften aufweisen, aus den marinen Rotalgen
Delisea fimbriata, Delisea elegans und Delisea pulchra isoliert
werden können.
Die sehr wenigen berichteten Synthesen von funktionalisierten Fimbroliden
verwenden (E)-β-Brom-β-lithioacrylat
oder 3-Formyl-6-methylfuran oder Allene als Ausgangsmaterialien.
Diese Synthesen sind unnötig
langwierig, mühsam
und ergeben sehr niedrige Erträge
der Fimbrolide. Die Erfinder haben kürzlich über die Herstellung einer Reihe
von Fimbroliden berichtet, die Kettenlängen verschiedener Größe aufweisen
(Manny et al. (1997), Tetrahedron 53: 15813–15826, deren Offenbarung hier
durch Inbezugnahme aufgenommen ist).
-
Vor
der vorliegenden Erfindung ist man nicht davon ausgegangen, dass
die Seitenketten der Fimbrolide direkt funktionalisiert werden könnten und
dadurch eine Vielzahl von Halogen- oder Sauerstoff-funktionalisierten
Fimbroliden hervorgebracht werden könnte. Wir haben gefunden, das
Fimbrolide sich hinsichtlich ihrer Reaktivität wie allylische oder benzylische
Verbindungen verhalten und folglich einer Freiradikal-Funktionalisierung
zugänglich
sind. Die erlangten Halogenverbindungen können direkt aus den Halogenderivaten
zu Alkoholen oder Estern oder indirekt aus den entsprechenden Estern
oder Alkoholen zu Ketonen, Estern, Amiden, Alkoholen oder anderen
Halogeniden umgewandelt werden. Die mit einer geeigneten Gruppe
in der Alkylkette substituierten Fimbrolide sind in der Lage, über diese
Gruppe Polymere zu ergeben, entweder direkt oder über Copolymerisation
mit geeigneten Monomeren. Es ist die Herstellung dieser Fimbrolid-basierten
Halogenide, Alkohole, Ester, Ether, Amine, Amide und Nitroverbindungen,
Ketone, Oligomere und Polymere, die das Hauptziel dieser Erfindung
bildet.
-
Die
Fimbrolide, die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt werden können, beinhalten nicht nur
synthetische Versionen der zwei natürlich vorkommenden Fimbrolide,
sondern auch andere funktionalisierte Fimbrolide, von denen einige
neue Verbindungen sind. Die unter Verwendung des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Verbindungen können die folgende Formel (I)
aufweisen:
wobei R
6 H,
OH, Alkyl, Alkoxy, Oxoalkyl, Alkenyl, Aryl oder Arylalkyl ist, ob
unsubstituiert oder substituiert, geradkettig oder verzweigtkettig,
hydrophob, hydrophil oder fluorophil;
R
2 und
R
3 unabhängig
oder beide Wasserstoff oder Halogen sind;
R
9 Halogen
ist,
Z unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe R
9, Halogen, OOH, OC(O)R
6, =O, Amin, Azid, Thiol, R
6,
Mercaptoalkyl, Alkenyloxy, Mercaptoalkenyl, Aryloxy, Mercaptoaryl,
Arylalkyloxy, Mercaptoarylalkyl, SC(O)R
6, OS(O)R
6, OS(O)
2R
6, NHC(O)R
6 = NR
4 oder NHR
4; und
R
9 OH, Alkyl, Alkoxy, Poly(ethylenglykol),
Alkenyl, Aryl oder Arylalkyl ist.
-
Verbindungen
gemäß der Formel
(I), bei denen R, = Propyl, R2 = Br, R3 = H, R9 = Br und
Z OC(O)CH3 oder OH ist, sind bekannt.
-
Bei
den hier angegebenen Strukturformeln soll nicht von der Angabe einer
bestimmten Geometrie ausgegangen werden, sofern dies nicht ausdrücklich angegeben
ist. Beispielsweise sollen die Formeln sowohl Z-Isomere als auch
E-Isomere umfassen.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Nach
dem Erfindungsaspekt wird ein Verfahren zur Bildung einer Verbindung
bereit gestellt, wobei das Verfahren das Inreaktionbringen einer
Verbindung der Formel
wobei R
1 Wasserstoff,
Alkyl, Alkoxy, Oxoalkyl, Alkenyl, Aryl oder Arylalkyl, ob unsubstituiert
oder substituiert, geradkettig oder verzweigtkettig, hydrophob,
hydrophil oder fluorophil, ist;
R
2 und
R
3 unabhängig
oder beide Wasserstoff oder Halogen sind, und
R
9 Halogen
ist,
mit einem Halogenierungsmittel und/oder einem Oxygenierungsmittel
zur Bildung einer Verbindung der Formel (Ia):
beinhaltet, wobei R
1, R
2, R
3 und
R
9 wie oben definiert sind, und
X Halogen
(X = F, Cl, Br oder I), OH, OOH, OC(O)R
1 oder
=O ist.
-
Bevorzugt
ist das Halogenierungsmittel ausgewählt aus N-Bromsuccinimid, N-Chlorsuccinimid, N-Iodsuccinimid,
Brom, Kupfer(II)bromid und Phenyltrimethylammoniumperbromid. Es
wird jedoch davon ausgegangen, dass andere Halogenierungsmittel
für die
vorliegende Erfindung ebenfalls geeignet wären.
-
Bevorzugt
ist das Oxygenierungsmittel ausgewählt aus Bleitetraacetat, Bengalrosa(Rose-Bengal)/Sauerstoffgas,
Wasserstoffperoxid/Vanadiumpentoxid, Selendioxid und 3-Chlorperoxybenzoesäure. Es wird
jedoch davon ausgegangen, dass andere Oxygenierungsmittel für die vorliegende
Erfindung ebenfalls geeignet wären.
-
Die
Reaktionsbedingungen sind so gewählt,
dass sie der Natur der vorzunehmenden Reaktion gemäß sind.
Vorzugsweise sind die eingesetzten Reaktionsbedingungen, wenn ein
Halogenierungsmittel verwendet wird, zum Beispiel Tetrachlorkohlenstoff
oder Chloroform oder Dichlormethan/mit oder ohne Licht/Rückfluss, Tetrahydrofuran/Raumtemperatur.
-
Vorzugsweise
sind die Reaktionsbedingungen, wenn ein Oxygenierungsmittel verwendet
wird, Essigsäure
oder Essigsäure
gemischt mit einem Lösungsmittel/Rückfluss,
Pyridin/Raumtemperatur, Aceton/30°C, Dioxan/Rückfluss
und Dichlormethan/Raumtemperatur.
-
Die
Erfinder haben gefunden, dass die bevorzugten Bromierungsbedingungen
gebildet werden durch N-Bromsuccinimid in Gegenwart katalytischer
Mengen von Benzoylperoxid in Tetrachlorkohlenstoff und Licht/Rückfluss.
Die Lichtquelle kann jede geeignete Quelle sein, zum Beispiel haben
die Erfinder gefunden, dass eine 250W-Jupiterlampe gut geeignet
ist.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Verbindung gemäß Formel
Ia weiter in Reaktion gebracht werden durch Verdrängung und/oder
Funktionalisierung des Halogen- oder Sauerstoffsubstituenten X in
der Seitenkette der Verbindung der Formel Ia durch Behandlung mit
einem Nukleophil oder einem Elektrophil zur Bildung einer Verbindung
der Formel (II):
wobei R
1 Wasserstoff,
Alkyl, Alkoxy, Oxoalkyl, Alkenyl, Aryl oder Arylalkyl ist, ob unsubstituiert
oder substituiert, geradkettig oder verzweigtkettig, hydrophob,
hydrophil oder fluorophil;
R
2 und R
3 unabhängig
oder beide Wasserstoff oder Halogen sind;
R
9 Halogen
ist; und
R
4 aus der folgenden Gruppe
ausgewählt
ist: Halogen, Amin, Azid, Hydroxyl, Thiol oder jedwedem hydrophoben,
hydrophilen oder fluorophilen Alkyl, Alkoxy, Mercaptoalkyl, Alkenyloxy,
Mercaptoalkenyl, Aryloxy, Mercaptoaryl, Arylalkyloxy, Mercaptoarylalkyl,
OC(O)R
1, SC(O)R
1,
OS(O)R
1, OS(O)
2R
1, NHC(O)R
1, OC(O)NHR
1 oder =O.
-
Bevorzugt
ist das Nukleophil ausgewählt
aus Metallhalogeniden, Wasser, organischen Metallcarboxylaten, organischen
Alkoholen, Dimethylsulfoxid und Organonitrilen. Es wird jedoch davon
ausgegangen, dass andere Nukleophile für die vorliegende Erfindung
ebenso geeignet wären.
-
Bevorzugt
ist das Elektrophil ausgewählt
aus organischen Säuren,
Isocyanaten, Carbonsäure-
oder Sulfonsäurehalogeniden
oder aktiven Acylierungs- oder Sulfinylierungsmitteln wie zum Beispiel
Carbonylimidazolen, Carbonsäureanhydriden,
Carbodiimid-aktivierten Carbonsäuren,
Sulfonylhalogeniden und Sulfonsäureanhydriden
und Diethylaminoschwefeltrifluorid. Es wird jedoch davon ausgegangen,
dass andere Elektrophile für
die vorliegende Erfindung ebenso geeignet wären.
-
Die
Reaktionsbedingungen des Verfahrens gemäß dem dritten Aspekt sind so
ausgewählt,
dass sie der Natur der vorzunehmenden Reaktion gemäß sind.
-
Die
geeigneten Reaktionsbedingungen bei Verwendung eines Nukleophils
sind Aceton oder Dioxan/Raumtemperatur oder Rückfluss, Wasser/Dioxan oder
Aceton oder Tetrahydrofuran/Rückfluss,
Metallacetate/organische Säuren/pure
oder hochsiedende Lösungsmittel/Rückfluss,
organische Alkohole/Rückfluss,
Dimethylsulfoxid/Raumtemperatur und Organonitrile/Säurekatalysator
oder Silbertriflat/Rückfluss.
-
Die
geeigneten Reaktionsbedingungen bei Verwendung eines Elektrophils
sind Säuren/pur
und/oder Lösungsmittel/Säurekatalysator/Rückfluss,
organische Säurehalogenide
oder -anhydride oder Isocyanate/Basenkatalysator/Lösungsmittel/Raumtemperatur,
und Diethylaminoschwefelftrifluorid/Dichlormethan/niedrige Temperatur.
-
Die
Verbindung der Formel Ia, worin X = OH ist, kann weiter in Reaktion
gebracht werden mit einem Oxidationsmittel zur Bildung einer Verbindung
gemäß Formel
(III):
wobei R
2 und
R
3 unabhängig
oder beide Wasserstoff oder Halogen sind;
R
5 OH
oder das gleiche wie R
1 ist;
R
9 Halogen ist; und
R
1 Wasserstoff,
Alkyl, Alkoxy, Oxoalkyl, Alkenyl, Aryl oder Arylalkyl ist, ob unsubstituiert
oder substituiert, geradkettig oder verzweigtkettig, hydrophob,
hydrophil oder fluorophil.
-
Bevorzugt
sind die Oxidierungsmittel saure Chromreagenzien in jedweder Form,
entweder frei oder polymergestützt
(z.B. Jones-Reagenz, Pyridinchlorchromat, Pyridindichromat, Chromtrioxid
etc.), Mangandioxid, Kaliumpermanganat, Selendioxid, Cerammoniumnitrat,
Rutheniumtetraoxid und heiße
Salpetersäure.
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass andere Oxidierungsmittel
ebenfalls für
die vorliegende Erfindung verwendet werden können.
-
Die
Reaktionsbedingung, unter der das Verfahren gemäß dem dritten Aspekt durchgeführt wird,
können
jegliche geeignete Bedingungen sein. Die Reaktionsbedingungen verwenden
vorzugsweise Jones-Reagenz mit oder ohne Phasenübergangskatalysatoren/Aceton/Raumtemperatur,
Toluol/Rückfluss,
Kaliumpermanganat/Pufferlösung/Raumtemperatur,
Dioxan/Rückfluss,
Cerammoniumnitrat/wässrige
Essigsäure/Dampfbad,
Tetrachlorkohlenstoff/Rückfluss,
und Essigsäure/Dampfbad.
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass andere Reaktionsbedingungen
ebenfalls für
die vorliegende Erfindung verwendet werden können.
-
Die
Erfinder haben gefunden, dass die Verwendung von Jones-Reagenz in Aceton/Raumtemperatur besonders
gut geeignet ist.
-
Verbindungen,
die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gebildet werden
können, beinhalten
auch Fimbrolidoxime, -imine, -hydrazone und -amine.
-
Ein
Aldehyd- oder Ketonsubstituent in der Fimbrolid-Seitenkette der
Verbindung gemäß Formel
III kann mit einem Aminderivat in Reaktion gebracht werden, um eine
Verbindung mit der Formel (IV) oder (V) zu bilden:
wobei
R
1 Wasserstoff, Alkyl, Alkoxy, Oxoalkyl,
Alkenyl, Aryl oder Arylalkyl ist, ob unsubstituiert oder substituiert, geradkettig
oder verzweigtkettig, hydrophob, hydrophil oder fluorophil;
R
2 und R
3 unabhängig oder
beide Wasserstoff oder Halogen sind;
R
9 Halogen
ist; und
R
8 OH, NHR
1,
NHC(X)NH
2, NHC (X) NHR
1 (X
= O, S, NR
1) oder jedwedes R
1 ist.
-
Bevorzugt
sind die verwendeten Aminderivate Hydroxylaminhydrochlorid, Alkyl-
und Arylhydrazine, Alkyl- oder Arylamin, in Anwesenheit oder Abwesenheit
eines Reduktionsmittels. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass
andere Aminderivate ebenfalls für
die vorliegende Erfindung verwendet werden können.
-
Die
bei diesem Verfahren eingesetzten Reaktionsbedingungen können jegliche
Bedingungen sein, die für
die Natur der ausgeführten
Reaktion geeignet sind. Zum Beispiel sind, wenn ein Aminderivat
verwendet wird, geeignete Bedingungen Ethanol oder Methanol/Raumtemperatur
oder Rückfluss,
Toluol in Anwesenheit eines Katalysators/Raumtemperatur oder Rückfluss
und Ethanol oder Methanol in Anwesenheit von Natriumborhydrid oder
Natriumcyanoborhydrid/Raumtemperatur oder Rückfluss.
-
Eine
Verbindung, wie sie oben beschrieben ist, kann direkt oder mit einem
oder mehreren anderen Monomeren oligomerisiert oder polymerisiert
werden.
-
Das
eine oder mehrere andere Monomer kann jegliches geeignete polymerisierbare
Copolymer sein, zum Beispiel Acrylatester wie Alkyl, Hydroxyalkyl,
Aminoalkyl, oder substituiertes Aryl, Acrylate oder Methacrylate,
Crotonate, substituierte oder und unsubstituierte Acrylnitrile,
Vinylalkohole oder -acetate, und Styrole.
-
Die
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Verbindungen können
durch die neu eingeführte
Funktionalität
in der Alkylkette oder die Alkylkette selbst via direkter Polymerisation
oder Copolymerisation mit geeigneten Polymeren entweder in Oberflächenbeschichtungen
oder Polymere aufgenommen werden.
-
Die
Erfinder haben gefunden, dass viele der Fimbrolid-Derivate, die die
Formel (I) aufweisen, antimikrobielle, antiseptische, mikrobakteriostatische
und/oder Antifouling-Eigenschaften
aufweisen. Entsprechend sind die Fimbrolid-Derivate zur Verwendung als antimikrobielle
und/oder Antifoulingmittel geeignet.
-
Bezug
genommen wird hier auf eine Verbindung der Formel (VI):
wobei R
2,
R
3, R
9 und R
1 (ausgenommen, wenn R
1 Wasserstoff
ist) wie oben definiert sind.
-
Ein
Beispiel für
solch eine Verbindung ist 4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-butenyl)-2(5H)-furanon.
-
Verbindungen
der Formel VI können
gebildet werden durch Dehydratisierung einer Verbindung der Formel
Ia., wobei X = OH ist. Die Dehydratisierung kann durch H2SO4 in Anwesenheit
von Toluol katalysiert werden.
-
So
wie hier und in den Ansprüchen
verwendet:
Der Begriff "Halogen" bedeutet F, Cl,
Br oder I.
-
Der
Begriff "Alkyl" bedeutet geradkettige,
verzweigtkettige und zyklische Alkyl- oder Zykloalkyl-Gruppen wie
beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, isobutyl,
sec-Butyl, tert-Butyl,
Pentyl, Zyklopentyl, Hexyl, Zyklohexyl und dergleichen. Bevorzugt
besteht die Alkylgruppe aus 1–25
Kohlenstoffatomen. Die Alkylgruppe kann optional durch ein oder
mehrere der folgenden Gruppen substituiert sein: Fluor, Chlor, Brom, Iod,
Carboxyl, C1–C4-Alkoxycarbonyl,
Hydroxyl, Carbonyl und Aryl-Gruppen.
-
Der
Begriff "Aryl" beinhaltet substituiertes
und unsubstituiertes Phenyl, Naphthyl und andere benzenoide aromatische
oder jedwede aromatische heterozyklische Kerne, die N, O, S, P oder
Chalkogen-Heteroatome enthalten, wie beispielsweise Pyridyl, Pyrimidyl,
Indolyl oder Furanyl.
-
Der
Begriff "Alkoxy", wie er hier und
in den Ansprüchen
verwendet wird, bezeichnet geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy,
vorzugsweise enthaltend 1 bis 25 Kohlenstoffatome und ähnliche
funktionelle Gruppen, wie beispielsweise Polyethylenglykol (PEG)
und zyklische Ether.
-
Der
Begriff "Alkenyl" bedeutet eine geradkettige,
eine verzweigtkettige oder Zykloalkylgruppe, die eine oder mehrere
Doppelbindungen aufweist. Vorzugsweise weist die Alkylgruppe 1–25 Kohlenstoffatome
auf. Die Alkylgruppe kann optional substituiert sein durch ein oder
mehrere Halogenatome, Carbonyl-, Hydroxyl-, Carboxyl-, C1–C4-Alkoxycarbonylgruppen.
-
Der
Begriff "Amin", wie er hier und
in den Ansprüchen
verwendet wird, bedeutet jede (s) basischen primären, sekundären oder tertiären Stickstoff
enthaltendes) Gruppe oder Molekül,
aromatisch oder nichtaromatisch.
-
Sofern
der Zusammenhang nicht etwas anderes erfordert, soll das Wort "umfassen" oder Variationen wie
beispielsweise "umfasst" oder "umfassend" in der Beschreibung
die Einbeziehung eines genannten Elementes, einer Ganzzahl oder
eines Schrittes oder einer Gruppe von Elementen, Ganzzahlen oder
Schritten implizieren, nicht jedoch den Ausschluss irgend eines anderen
Elements, einer Ganzzahl oder eines Schrittes, oder einer Gruppe
von Elementen, Ganzzahlen oder Schritten.
-
Um
die vorliegende Erfindung zu verdeutlichen, werden bevorzugte Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele und die beigefügten Figuren
beschrieben.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1 zeigt
die Struktur von Delisea-pulchra-Furanonen und synthetischer Analoga
und Derivate, die in einem Seepocken-Ansiedlungstest untersucht wurden.
-
2 zeigt
die Wirkung der Furanone 2, 281, 2223, 2425, 26, 27 und 28 auf die
Ansiedlung von Seepocken-Cyprislarven, gemessen durch Ansiedlung,
ausgedrückt
als Prozent der Kontrolle.
-
3 zeigt
Wachstumskurven von Staphylococcus aureus gegenüber verschiedenen Furanonen.
-
4 zeigt
Wachstumskurven von Staphylococcus aureus gegenüber den Verbindungen 33/34
und 45.
-
Die 5–5I zeigen
die Strukturformeln für
andere spezifische Beispiele von Verbindungen, die unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt werden können.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
Experimentelle Details
-
Fimbrolid-Herstellung
-
Allgemeines.
Schmelzpunkte sind unkorrigiert. Mikroanalysen wurden durchgeführt von
Dr. H.P. Pham vom Mikroanalyselabor der Universität New South
Wales. 1H-NMR-Spektren wurden erhalten in
CDCl3 in einem Bruker-AC300F(300 MHz)- oder
einem Bruker-DMX500(500-MHz)-Spektralphotometer. 13C-NMR
wurde in demselben Lösungsmittel
in einem Bruker-AC300F(75,5-MHz)- oder
einem Bruker-DMX500(125,8-MHz)-Spektralphotometer erhalten. Die
chemischen Verschiebungen wurden auf der d-Skala gemessen, intern
bezogenen auf den Lösungsmittelpeak:
CDCl3 (d 7,26, d 77,04). Ultraviolett-Spektren
wurden mittels eines Hitachi-U-3200-Spektralphotometers gemessen
und beziehen sich auf Lösungen
in absolutem MeOH. Infrarotspektren wurden mit einem Perkin-Elmer-298-
oder einem Perkin-Elmer-580B-Spektralphotometer
aufgezeichnet und beziehen sich auf Paraffin-Suspensionen („mulls"). Die Elektronenstoßmassenspektren
wurden mit einem VG-Quattro-Massenspektrometer bei 70eV Ionisationsspannung
und 200°C
Ionenquellentemperatur aufgezeichnet. FAB-Spektren wurden mit einem
AutoSpecQ-Massenspektrometer aufgezeichnet. Die Säulenchromatographie
wurde durchgeführt
unter Verwendung von Merck-Silikagel 60H (Art. 7736), während die
präparative
Dünnschichtchromatographie
auf 2-mm-Platten
unter Verwendung von Merck-Silikagel 60GF254 (Art.
7730) durchgeführt
wurde.
-
Ergebnisse
-
Fimbrolid-Herstellung
-
Beispiele
für eine
Anzahl von hergestellten Fimbroliden sind unten wiedergegeben.
-
Beispiel 1
-
4-Brom-5-(brommethylen)-
und 5-(Dibrommethylen)-3-(1-bromethyl)-2(5H)-furanon
-
N-Bromsuccinimid
(17,3 g, 0,097 mol) wurde zu einer Lösung aus 4-Brom-5-(bromomethylen)- und/oder
5-(Dibrommethylen)-3-ethyl-2(3H)-furanon
(22,6 g, 0,08 mol) in Tetrachlorkohlenstoff (500 ml), enthaltend
Benzoylperoxid (0,25 g), zugegeben. Die Mischung wurde mit einer
250-W-Lampe bestrahlt und in einem Ölbad für 18 Stunden refluxiert. Nach
dem Abkühlen
der Mischung auf Raumtemperatur wurde diese filtriert und der Niederschlag
mit Tetrachlorkohlenstoff (50 ml) gewaschen. Das Filtrat wurde unter
vermindertem Druck abgedampft und das Rohprodukt wurde durch Silikagelchromatographie
unter Verwendung von Dichlormethan/Petrolether (2:3) als Eluens
gereinigt, um die Bromverbindungen (23,0 g, 76%) als 4:1-Mischung
zu erhalten.
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-bromethyl)-2(5H)-furanon
-
Ein
blassgelber Feststoff, Sp. 79°C. νmax 2850,
1750, 1630, 1580, 1440, 1360, 1270, 1180, 1065, 1000, 970, 940,
1080, 755 cm–1. λmax 306
nm (e 10826). 1H n.m.r. δ (CDCl3)
2,06, d, J 7,2 Hz, (H2')3; 5,00, q, J 7,2 Hz, H1'; 6,45, s, 5-CHBr. 13C
n.m.r. δ (CDCl3): 22,3, C2'; 35,7, C1'; 94,3, 5-CHBr; 130,5, C4; 133,7, C;
149,5, C5; 165,8, C2. Massenspektrum: m/z 364 (M (81Br3), 2 %); 362 (M (81Br2, 79Br), 8); 360
(M (81Br 79Br2), 8); 358 (M (79Br3), 2); 283 (85); 281 (100); 279 (85); 202
(12); 200 (12); 173 (18); 158 (35); 156 (35); 145 (38); 143 (42); 133
(28); 121 (26).
-
5-(Dibrommethylen)-3-(1-bromethyl)-2(5H)-furanon
-
Ein
weißer
Feststoff Sp. 119°C. νmax 2900,
1720, 1590, 1450, 1370, 1250, 1170, 1080, 1060, 1000, 960, 840,
770, 720 cm–1. νmax 319
nm (e 12225). 1H n.m.r. δ (CDCl3):
1,99, t, J 7,2Hz, (H2')3; 4,87, q, J 7,2 Hz, H1'; 7,56, s, H4. 13C
n.m.r. δ (CDCl3): 23,9, C2'; 36,0, C1'; 82,8, (5-CBr2);
134,7, C4; 138,2, C3; 149., C5; 165,5, C2. Massenspektrum: m/z 364
(M (81Br3), 9%);
362 (M (81Br2, 79Br), 18); 360 (M (81Br 79Br2) 18); 358 (M
(79Br3), 9); 283
(78); 281 (100); 279 (78); 227 (8); 225 (12); 223 (8); 202 (22);
200 (32); 174 (18); 172 (44); 146 (42); 145 (50); 144 (50); 143
(60).
-
Beispiel 2
-
3-(1-Brombutyl)-5-(dibromomethylen)-2(5H)-furanon
-
Das
für 4-Brom-5-(brommethylen)-
und 5-(Dibrommethylen)-3-(1-brommethyl)-2(5H)-furanon
beschriebene Verfahren wurde verwendet, um 3-Butyl-5-(dibrommethylen)-2(5H)-furanon
(4,95g, 16 mmol) mit N-Bromsuccinimid (3,83g, 22 mmol) in Tetrachlorkohlenstoff
(70 ml) zu behandeln, um nach Chromatographie das Brombutylfuranon
als gelben Feststoff zu erhalten (5,48g, 88%) Sp. 55°C. νmax 3087,
2924, 2854, 1778, 1463, 1377, 967, 832 cm–1. λmax 314,2
nm (e 28115). 1H NMR d: 0,99 t, 3H, H-4'; 1,50 m, 2H, H-3'; 2,10 m, 2H, H-2'; 4,72 t, 1H, H-1'; 7,54 s, 1H, H4.
Massenspektrum: m/z 392 (M+1 (81Br3); 389 (M+1 (81Br, 79Br2); 386 (M+1 (79Br3); 311; 309;
307; 269; 267 (100%); 265.
-
Beispiel 3
-
4-Brom-5-(brommethylen)-
und 5-(dibrommethylen)-3-(1-acetoxybutyl)-2(5H)-furanon
-
Eine
Lösung
aus 4-Brom-5-(brommethylen)- und/oder 5-(Dibrommethylen)-3-(1-brombutyl)-2(5H)-furanon
(3,00 g, 7,7 mmol) in Eisessig (160 ml), enthaltend Natriumacetat
(1,20 g, 15 mmol), wurde für
18 h refluxiert. Die Mischung wurde auf ungefähr 20 ml aufkonzentriert und
mit überschüssiger gesättigter
Natriumcarbonatlösung
neutralisiert. Das restliche Öl
wurde mit Ether extrahiert (3 × 100
ml), mit Salzlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und abgedampft. Das Rohprodukt wurde auf
Silikagel unter Verwendung von Dichlormethan/Petrolether (1:1) als
Eluens chromatographiert, um die Acetoxybutylfuranone (0,96 g, 34%) als
eine 4:1-Mischung zu erhalten.
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-acetoxybutyl)-2(5H)-furanon
-
Ein
blassgelbes Öl νmax 2940,
1775, 1740, 1640, 1600, 1450, 1420, 1370, 1220, 1100, 1020, 985,
760, 730 cm–1. λmax 295
nm (e 6265). 1H n.m.r. δ (CDCl3)
0,93, t, J 7,2 Hz, (H4')3; 1,35, m, (H3')2; 1,84, m,
(H2')2; 2,07,
s, COCH3; 5,50, bt, J 7,2 Hz, H1'; 6,37, s, 5-CHBr. 13C n.m.r. δ (CDCl3):
13,5, C4'; 18,5,
COCH3; 20,6, C3'; 33,7, C2'; 68,2, C1'; 93,5, 5-CHBr; 130,2, C4; 131,4, C3;
149,7, C5; 164,2, C2; 170,2, CO. Mas senspektrum: m/z 370, (M (81Br2) <5%); 368 (M(81Br, 79Br), <5); 366, (M (79Br2) <5); 327 (18); 325
(26); 323 (18); 289 (22); 287 (22); 285 (14); 283 (28); 281 (14);
247 (12); 245 (12); 229 (14); 227 (14); 149 (28).
-
5-(Dibrommethylen)-3-(1-acetoxybutyl)-2(5H)-furanon
-
Ein
blassgelber Feststoff Sp. 76°C. νmax 2880,
1760, 1735, 1445, 1370, 1225, 1170, 1100, 1030, 950, 840, 765, 7320
cm–1. λmax 314
nm (e 8900). 1H n.m.r. δ (CDCl3)
0,94, t, J 7,2 Hz, (H4')3; 1,36, m, (H3')2; 1,84, m,
(H2')2;
2,12, s, COCH3; 5,59, bt, J 6,2 Hz, H1'; 7,39, bs, H4, 13C n.m.r. δ (CDCl3):
13,6, C4'; 18,3,
COCH3; 20,9, C3'; 34,8, C2'; 68,3, C1'; 81,6, 5-CBr2;
135,0, C4; 136,1, C3; 149,3, C5; 166,1, C2; 169,9, CO. Massenspektrum:
m/z 370, (M (81Br2)
28%); 368 (M (81Br, 79Br),
54); 366, (M (79Br2),
28); 328 (20); 327 (18); 326 (36); 325 (28); 324 (20); 323 (18);
289 (16); 287 (16); 247 (16); 245 (16); 229 (12); 227 (12); 198
(10).
-
Beispiel 4
-
5-(Dibrommethylen)-3-(1-acetoxyethyl)-2(5H)-furanon
-
Das
für 4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-acetoxybutyl)-2(5H)-furanon beschriebene
Verfahren wurde verwendet, um 5-(Dibrommethylen)-3-(1-bromethyl)-2(5H)-furanon
(2,80 g, 7,7 mmol) mit Natriumacetat (1,20 g, 15 mmol) in Eisessig
(160 ml) zu behandeln, um nach Chromatographie das Acetoxyethylfuranon
als einen weißen
Feststoff (0,88 g, 34%) Sp. 124°C
zu erhalten. νmax 2880, 1750, 1610, 1445, 1365, 1230, 1170,
1080, 1030, 990, 960, 930, 835, 760, 715 cm–1. λmax 313
nm (e 31296). 1H n.m.r. δ (CDCl3)
1,53, d, J 6,2 Hz, (H2')3; 2,13, s, COCH3;
5,66, m, 1H, H1';
7,43, bs, H4. 13C n.m.r. δ (CDCl3): 18,9, CH3; 20,9,
C2'; 53,4, C1'; 81,7, 5-CHBr; 134,6,
C4; 136,7, C3; 149,2, C5; 166,0, C2; 169,6, CO. Massenspektrum:
m/z 342, (M (81Br2), <5%); 340 (M(81Br, 79Br), 6);
338, (M (79Br2), <5); 300 (30); 299
(26); 298 (62); 297 (44); 296 (32); 295 (22); 281 (22); 279 (18);
261 (34); 259 (37); 219 (68); 217 (70); 201 (32); 200 (31); 199
(34); 174 (20); 172 (30); 170 (14); 157 (22); 145 (28); 143 (24).
-
Beispiel 5
-
5-(Dibrommethylen)-3-(1-thioacetoxyethyl)-2(5H)-furanon
-
Eine
Lösung
aus 5-(Dibrommethylen)-3-(1-bromethyl)-2(5H)-furanon (3,00 g, 7,7 mmol) in Eisessig (160
ml), enthaltend Kaliumthioacetat (1,20 g, 15 mmol) wurde für 12 h refluxiert.
Die Mischung wurde auf ungefähr
20 ml konzentriert und mit überschüssiger gesättigter
Natriumcarbonatlösung
neutralisiert. Das restliche Öl
wurde mit Ether (3 × 100
ml) extrahiert, mit Salzlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und abgedampft. Das Rohprodukt wurde auf
Silikagel unter Verwendung von Dichlormethan/Petrolether (1:1) als Eluens
chromatographiert, um die Thioacetoxyethylfuranone (0,96 g, 34%)
als ein gelbes Öl
zu erhalten. νmax 3200, 2910, 2850, 1780, 1730, 1690, 1600,
1450, 1420, 1380, 1350, 1270, 1170, 1105, 1010, 960, 880, 850, 810,
770 cm–1, λmax 297
nm (e 6664). 1H NMR d: 1,61 (d, 3H, J 7,2 Hz, H-2'); 2,52 (s, 3H, SCOCH3); 4,49 (q, 1H, J 7,2 Hz, H-1'); 7,44 (s, 1H, H4).
Massenspektrum: m/z 358 (M (81Br2)); 356 (M(81Br, 79Br)); 354 (M (79Br2)); 316, 314, 312, 283, 281, 279, 277, 275,
235, 233, 200, 172, 153, 143.
-
Beispiel 6
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-acetamidobutyl))-2(5H)-furanon
-
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
(0,1 ml) wurde bei –5°C unter Rühren zu
einer gekühlten
Lösung von
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-hydroxybutyl))-2(5H)-furanon
(0,12 g, 0,37 mmol) in Acetonitril (10 ml) gegeben. Nachdem die
Reaktionsmischung bei Raumtemperatur für 1h gerührt worden war, wurde sie mit
Wasser (20 ml) abgeschreckt und mit Ether (3 × 40 ml) extrahiert. Die vereinigten
Etherextrakte wurden mit Salzlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und abgedampft, um das Amid als leicht
gebräuntes Öl (0,1g,
74%) zu erhalten. Umkristallisierung des Rohprodukts aus Dichlormethan/Petrolether
ergab das reine Amid als gelbes Pulver, Sp. 153–55°C 1H
n.m.r. δ (CDCl3) 0,93, t, J 7,2 Hz, (H4')3; 1,24–1,40, m,
(H3')2; 1,66–1,77, m,
(H2')2;
1,98, s, NHCOCH3; 5,02, q, 7,9 Hz, H1'; 6,25, bd, J 8,7
Hz, NH; 6,38, s, 5-CHBr. 13C n.m.r. δ (CDCl3):
13,5, C4'; 19,0,
C3'; 23,1, NHCOCH3; 35,2, C2'; 45,7, C1'; 93,6, 5-CHBr; 130,9, C4; 131,9, C3; 149,6,
C5; 165,3, C2; 169,6, NHCO. Massenspektrum: m/z 369, (M (81Br2), <5%); 367 (M (81Br, 79Br), <5); 365, (M (79Br2), <5); 362 (5); 364
(5); 326 (18); 324 (30); 322 (18); 284 (28); 282 (53); 280 (30).
-
Beispiel 7
-
5-(Dibrommethylen)-3-(1-hydroxyethyl)-2(5H)-furanon
-
Eine
Lösung
aus 5-(Dibrommethylen)-3-(1-bromethyl)-2(5H)-furanon (18,0 g, 0,05 mol) in einer
Mischung aus Dioxan (200 ml) und Schwefelsäure (3M, 35 ml) wurde in einem Ölbad für 3h refluxiert.
Nach Abkühlen
der Mischung auf Raumtemperatur wurde diese mit Wasser (300 ml)
verdünnt
und mit Dichlormethan (3 × 200
ml) extrahiert. Die vereinigten Dichlormethanextrakte wurden mit
Wasser gewaschen, getrocknet und abgedampft. Das Rohprodukt wurde
durch Silikagelchromatographie unter Verwendung von Dichlormethan/Petrolether
(1:1) als E- Eluens
chromatographiert, um das Hydroxyethylfuranon (9,6 g, 62%) als weißen Feststoff
zu ergeben. Sp. 100°C. νmax 3300,
2870, 1750, 1595, 1440, 1370, 1250, 1170, 1030, 985, 955, 835, 770,
720 cm–1. λmax 311
nm (e 5832). 1H n.m.r. δ (CDCl3)
1,50, d, J 7,2 Hz, (H2')3; 4,72, m, 1H, H1'; 7,49, bs, H4. 13C
n.m.r. δ (CDCl3): 21,8, C2'; 63,4, C1'; 81,3, 5-CHBr; 133,7, C4; 140,3, C3;
149,5, C5; 167,3, C2. Massenspektrum: m/z 300, (M+1 (81Br2), 18%); 298 (M+1 (81Br, 79Br), 36); 296, (M+1 (79Br2), 18); 285 (22); 283 (41); 281 (28); 257
(78); 255 (100); 253 (78); 219 (15); 217 (15); 201 (22); 200 (34);
199 (36); 174 (24); 172 (38); 170 (18); 147 (21); 145 (28); 119
(38); 117 (38).
-
Beispiel 8
-
5-(Dibrommethylen)-3-(1-hydroxybutyl)-2(5H)-furanon
-
Das
für 5-(Dibrommethylen)-3-(1-hydroxyethyl)-2(5H)-furanon
beschriebene Verfahren wurde verwendet, um 3-(1-acetoxybutyl)-5-(dibrommethylen)-2(5H)-furanon
(0,70g, 1,9 mmol) mit Schwefelsäure
(3 M, 5 ml) in Dioxan (30 ml) zu behandeln, um nach Chromatographie
das Hydroxybutylfuranon als ein gelbes Öl (0,42g, 68%) zu erhalten νmax 3441,
2960, 2931, 2873, 1779, 1615, 1267, 1174, 1020, 965, 848 cm–1. λmax 303,6
nm (e 1161). 1H NMR d: 0,95 (t, 3H, H-4'); 1,43 (m, 2H, H-3'); 1,78 (m, 2H, H-2'); 3,22 (s, 1H, OH);
4,58 (d, 1H, H-1'); 7,52
(s, 1H, H4). Massenspektrum: m/z 328 (M (81Br2)); 326 (M(81Br, 79Br)); 324 (M(79Br2)); 299; 297; 285; 283 (100%); 281; 257;
255; 253; 247; 245; 203; 205; 175; 173.
-
Beispiel 9
-
5-(Dibrommethylen)-3-(1-fluorethyl)-2(5H)-furanon
-
Eine
gekühlte
Lösung
aus 5-(dibrommethylen)-3-(1-hydroxyethyl)-2(5H)-furanon (0,47g,
1,6 mmol) in Dichlormethan (2 ml) in Analysequalität wurden
tropfenweise unter Rühren
zu einer Lösung
aus (Dimethylamino)schwefeltrifluorid (1 ml) in Dichlormethan (2
ml), gehaltenen in einem Trockeneis/Aceton-Kältebad,
zugegeben. Das Fortschreiten der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie überwacht.
Nach Abschluss der Reaktion wurde die Mischung tropfenweise zu einem
Erlenmeyerkolben, der Wasser (100 ml) enthielt, gegeben. Das Produkt
wurde mit Dichlormethan (3 × 50
ml) extrahiert und die organische Schicht wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Das Rohprodukt wurde auf einer Silikasäule unter
Verwendung von Dichlormethan als Eluens chromatographiert. Die Fraktion
mit Rf 0,90 in Dichlormethan wurde gesammelt und abgedampft, und
die Fluorverbindung (0,47g, 97%) als ein gelber Feststoff erhalten
Sp. 41°C. νmax 3096,
2924, 2854, 1790, 1754, 1609, 1463, 1376, 1264, 1192, 1092, 990,
847, 771 cm–1. λmax 306,4
nm (e 4269). 1H NMR d: 1,62 (m, 3H, H-2'); 5,34, 5,52 (m,
1H, H-1' (CHF));
7,58 (s, 1H, 5-CHBr). 13C n.m.r. δ (CDCl3): 19,7 und 19,8, C2'; 82,3, CBr2;
83,4 und 85,6. C1';
134,4, C4; 136,5 und 138,5, C3: 149,2, C5; 165,7, CO. Massenspektrum: m/z
302 (M (81Br2);
300 (M(81Br, 79Br);
298 (M (79Br2);
202; 200; 198; 175 (100%); 172; 170.
-
Beispiel 10
-
5-(Dibrommethylen)-3-(1-fluorobutyl)-2(5H)-furanon
-
Das
für 5-(Dibrommethylen)-3-(1-fluoroethyl)-2(5H)-furanon
beschriebene Verfahren wurde verwendet, um 5-(Dibrommethylen)-3-(1-hydroxybutyl)-2(5H)-furanon
(0,24 g, 0,74 mmol) mit (Diethylamino)schwefeltrifluorid (1,0 ml)
in Dichloromethan (3 ml) zu behandeln, um nach Chromatographie das
Fluorbutylfuranon als ein blassgelbes Öl zu erhalten (0,23g, 97%) νmax 3084,
2961, 2874, 1780, 1614, 1465, 1379, 1266, 1180, 1026, 966, 847,
784, 680 cm–1. λmax 308,6
nm (e 24923). 1H NMR d: 0,95 (t, 3H, H-4'); 1,52 (m, 2H, H-3'); 1,88 (m, 2H, H-2'); 5,2, 5,4 (m, 1H,
H-1' (CHF)); 7,56
(s, 1H, 5-CHBr). 13C n.m.r. δ (CDCl3): 13,5, C4'; 17,8, C3'; 35,6 und 35,9, C2'; 82,1, 5-CBr2;
86,5 und 88,8, Cl';
134,8, C4; 135,7 und 135,7 und 136,0, C3; 149,3, C5; 165,7 und 165,8,
CO. Massenspektrum: m/z 330 (M (81Br2); 328 (M (81Br, 79Br); 326 (M (79Br2); 288; 286; 284; 247 (100%); 207; 205.
-
Beispiel 11
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-butanoyloxybutyl))-2(5H)-furanon
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-hydroxybutyl))-2(5H)-furanon
(4,75 g, 0,015 mol) und Butanoylchlorid (7,8 ml, 0,075 mol) wurden
zusammen für
7h refluxiert, dann abgekühlt
und in Wasser (50 ml) gegeben und mit Ether (3 × 30 ml) extrahiert. Die vereinigten
Etherextrakte wurden nacheinander mit gesättigtem Natriumbikarbonat (2 × 50 ml)
und Salzlösung
(50 ml) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und abgedampft. Das Rohprodukt wurde durch
Silikagelchromatographie unter Verwendung von Ether/Petrolether
(1:9) als Eluens gereinigt, um das Butanoyloxybutylfuranon als ein
blassgelbes Öl
(3,60 g, 60%) zu erhalten. νmax 2950, 1780, 1730, 1635, 1600, 1450, 1380,
1280, 1240, 1165, 1060, 980, 840, 770 cm–1. λmax 289
nm (e 14940). 1H n.m.r. δ (CDCl3)
0,91, t, J 7,4 Hz, OCOCH2CH2CH3; 0,93, t, J 7,2 Hz, (H4')3; 1,35, m,
(H3')2;
1,66, q, J 7,4 Hz, OCOCH2CH2CH3; 1,80–1,95,
m, (H2')2; 2,32, t, J 7,4 Hz, OCOCH2CH2CH3; 5,50, dd, J
6,4 Hz 8,0 Hz, H1';
6,36, s, 5-CHBr. 13C n.m.r. δ (CDCl3): 13,4, OCOCH2CH2CH3; 13,5, C4'; 18,2, OCOCH2CH2CH3;
18,4, C3'; 33,5,
C2'; 35,7, OCOCH2CH2CH3;
68,0, Cl'; 93,2,
5-CHBr; 130,6, C4; 132,4, C3; 149,6, C5; 165,9, C2; 172,7, CO. Massenspektrum:
m/z 399, (M+1 (81Br2), <5%); 397 (M+1 (81Br, 79Br), <5); 395, (M+1 (79Br2), <5); 327 (18); 325
(28); 323 (18); 317 (26); 315 (26): 311 (8); 309 (16): 307 (8);
283 (16); 281 (34); 279 (16); 267 (42); 265 (40); 247 (16); 245
(16); 223 (56); 221 (44).
-
Beispiel 12
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-octadecanoyloxybutyl))-2(5H)-furanon
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-hydroxybutyl))-2(5H)-furanon
(0,24 g, 0,7 mmol) und Octadecanoylchlorid (0,3 ml, hergestellt
aus Octadecansäure
und Thionylchlorid) wurden in einem Ölbad bei 110°C für 24 h gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde mit Ether (50 ml) verdünnt und mit Wasser (3 × 20 ml),
gefolgt von Salzlösung
(30 ml), gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet
und abgedampft, um ein braunes Öl
zu erhalten. Das Rohprodukt wurde durch Silikagelchromatographie
unter Verwendung von Dichlormethan als Eluens gereinigt, um das
Octadecanoyloxybutylfuranon als dunkel gebräuntes Öl (0,14 g, 32%) zu erhalten. 1H n.m.r. δ (CDCl3) 0,87, t, J 7,2 Hz, OCO(CH2)16CH3; 0,95, t, J
7,2 Hz, (H4')3; 1,28, m, OCOCH2(CH2)15CH3; 1,35–1,45, m,
(H3')2;
1,58–1,60,
m, OCOCH2CH2; 1,75–2,05, m,
(H2')2; 2,34, t,
J 7,2 Hz, OCOCH2(CH2)15CH3; 5,43, dd,
J 6,2 Hz 7,7 Hz, H1';
6,37, s, 5- CHBr. 13C n.m.r. δ (CDCl3):
13,5, OCO(CH2)16CH3; 14,1, C4'; 18,6, 22,7, 24,8, 29,2, 29,3, 29,4,
29,6, 29,7, 31,9, 33,8, 33,9, CH2; 68,0,
Cl'; 93,3, 5-CHBr;
130,7, C4; 131,3, C3; 149,8, C5; 163,7, C2; 173,1, CO.
-
Beispiel 13
-
Verfahren A
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-acryloyloxybutyl)-2(5H)-furanon
-
Das
für 4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-butanoyloxybutyl))-2(5H)-furanon beschriebene
Verfahren wurde verwendet, um 4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-hydroxybutyl))-2(5H)-furanon
(4,75 g, 0,015 mol) mit Acryloylchlorid (6,0 ml, 0,073 mol) zu behandeln.
Das Rohprodukt wurde durch Silikagelchromatographie unter Verwendung
von Ether/Petrolether (1:9) als Eluens gereinigt, um das Acryloyloxybutylfuranon
als blassgelbes Öl
(3,60 g, 60%) zu halten. νmax 3060, 2940, 2850, 1770, 1710, 1620, 1590,
1430, 1390, 1385, 1280, 1250, 1160, 1095, 1030, 970, 835, 795, 760,
700 cm–1. λmax 293
nm (e 18170). 1H n.m.r. δ (CDCl3)
0,91, t, J 7,4 Hz, Ester CH3; 0,97, t, J
7,4 Hz, (H4')3; 1,38, m, (H3')2; 1,84–2,04, m,
(H2')2;
5,63, dd, J 6,7 Hz 8,2 Hz, H1';
5,88, d, J 10,7 Hz, CH=CH2; 6,14, dd, J
10,7 Hz 16,3 Hz, CH=CH2; 6,39, s, 5-CHBr;
6,46, d, J 16,3 Hz, CH=CH2. 13C n.m.r. δ (CDCl3): 13,5, C4'; 18,5, C3'; 33,7, C2'; 68,2, C1'; 93,5, 5-CHBr; 127,5, CH=CH2; 130,4, C4; 131,5, CH=CH2;
132,1, C3; 149,8, C5; 163,7, C2; 165,2, CO. Massenspektrum: m/z
382, (M (81Br2), <5%); 380 (M (81Br, 79Br), <5); 378, (M (79Br2), <5); 327 (14); 325
(28); 323 (14); 301 (16); 299 (16); 283 (8); 281 (12); 279 (8); 269
(12); 267 (24); 265 (12); 229 (18); 227 (24); 225 (18); 223 (20);
203 (34); 201 (46); 175 (32); 173 (48); 147 (38); 145 (46); 143
(48).
-
Verfahren
B
-
Konzentrierte
Schwefelsäure
(1 Tropfen) wurde zu einer Lösung
aus 4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-hydroxybutyl))-2(5H)-furanon (0,94
g, 3,0 mmol) und Acrylsäure
(2 ml) in Benzol (5 ml) zugegeben. Die Mischung wurde für 4 h refluxiert
und nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur in Wasser (50 ml) gegeben. Das Rohprodukt wurde
mit Ether (2 × 50
ml) extrahiert und die vereinigten Etherextrakte mit Natriumcarbonatlösung gewaschen.
Der Extrakt wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, abgedampft und über Silikasäule unter
Verwendung von Dichlormethan/Petrolether als Eluens chromatographiert,
um das reine Acryloyloxybutylfuranon als ein gebräuntes Öl (0,48
g, 42%) zu erhalten.
-
Beispiel 14
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-butanoyl)-2(5H)-furanon
-
Zu
einer eisgekühlten
Lösung
aus 4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-hydroxybutyl)-2(5H)-furanon
(2,77 g, 8,5 mmol) in Aceton (75 ml) wurde tropfenweise unter Rühren Jones-Reagenz
(12 ml), hergestellt durch Lösen
von Chromtrioxid (13,36 g) in Schwefelsäure (11,2 ml) und Wasser (38,5
ml), zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 1h gerührt und
das Fortschreiten der Reaktion durch Dünnschichtchromatographie überwacht.
Nach Abschluss der Reaktion wurde die Mischung in Wasser (200 ml)
gegeben und mit Ether (3 × 100
ml) extrahiert. Die vereinigten Etherextrakte wurden mit Salzlösung (100
ml) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und abgedampft, um das rohe Keton (2,23
g, 81%) als gelben Feststoff zu erhalten. Umkristallisierung des
Rohketons aus Dichlormethan/Hexan ergab das reine Keton als gelbe
Plättchen,
Sp. 83–84°C νmax 1700,
1680, 1630, 1540, 1310, 1000 cm–1. 1H n.m.r. δ (CDCl3) 0,97, t, J 7,2 Hz, (H4')3; 1,70, m, (H3')2;
2,93, t, J 7,2 Hz, (H2')2; 6,74, s, 5-CHBr. 13C
n.m.r. δ (CDCl3): 13,6, C4'; 16,7, C3'; 44,4, C2'; 99,3, 5-CHBr; 125,7, C4; 138,1, C3;
150,4, C5; 163,5, CO; 194,1, C1'.
Massenspektrum: m/z 326, (M (81Br2), <5%); 324
(M (81Br, 79Br),
5); 320, (M (79Br2), <5); 298 (10); 296
(22); 281 (16); 279 (8); 225 (4); 131 (14); 77 (32); 71 (52), 43
(100).
-
Synthese von Polymeren
kovalent gebundenen Furanons
-
Beispiel 15
-
Herstellung
von Furanonacrylat-Homopolymer
-
Eine
Mischung aus 4-Brom-5-(brommethylen)- und 5-(Dibrommethylen)-3-(1-acryloyloxybutyl)-2(5H)-furanon
(0,36 g), AIBN (0,003 g) und Toluol (0,75 ml) wurde entgast und
dann für
24h auf 60°C
erhitzt. Hexan wurde zu der Mischung zugegeben und das niedergeschlagene
Polymer wurde einmal mit Methanol gewaschen. Das Endprodukt wurde
gesammelt und getrocknet, um das Polymer (0,04 g, 11% Umwandlung)
mit einer durchschnittlichen Masse von 14284 zu erhalten.
-
Beispiel 16
-
Herstellung von Furanonacrylat-Polymethylmethacrylat-Copolymer
-
Eine
Mischung aus Methylmethacrylat (3,0 g), 4-Brom-5-(brommethylen)-
und 5-(Dibrommethylen)-3-(1-acryloyloxybutyl)-2(5H)-furanon (0,74 g) und AIBN (0,006
g) wurde für
1/2 h durch Durchspülen
von Stickstoffgas entgast und anschließend für 24h bei 60°C erhitzt.
Hexan (50 ml) wurde zu der Mischung zugegeben und das niedergeschlagene
Polymer wurde einmal mit Methanol gewaschen. Das Polymer wurde durch erneute
Präzipi tation
aus Chloroform und überschüssigem Methanol
weiter aufgereinigt. Das Endprodukt wurde gesammelt und getrocknet,
um das Polymer (1,74 g, 47% Umwandlung) mit einer durchschnittlichen
Masse von 7578 zu erhalten.
-
Beispiel 17
-
Herstellung
von Furanonacrylat-Polystyrol-Copolymer
-
Eine
Mischung aus Styrol (15 g), 4-Brom-5-(brommethylen)- und 5-(Dibrommethylen)-3-(1-bromoethyl)-2(5H)-furanon
(0,16 g) und AIBN (0,023 g) wurde für 112 h durch Durchspülen von
Stickstoffgas entgast und anschließend für 3h bei 60°C erhitzt. Nach Abschluss der
Polymerisation wurde die Mischung in Hexan gegeben und das niedergeschlagene
Polymer wurde zweimal mit Ether gewaschen und 24h in vacuo bei 40°C getrocknet,
um das Polymer (12,9 g, 85% Umwandlung) zu erhalten. Eine XPS-Analyse
des polarisierten Polymers in Aluminiumfolie bestätigte die
Anwesenheit von Brom.
-
Beispiel 18
-
Herstellung von Furanonacrylat-Poly(Styrol/MEMA/MMA)-Polymer
-
Zu
einer Lösung
aus Styrol (5 g), MMA (5 g) und HEMA (5 g) in Toluol (8 ml) wurden
4-Brom-5-(brommethylen)- und 5-(Dibrommethylen)-3-(1-bromoethyl)-2(5H)-furanon
(0,15 g), gefolgt von Dodecanthiol (2 ml) und AIBN (0,4 g), zugegeben.
Die Mischung wurde durch zwei Gefriertrocknungszyklen entgast und
dann für 24h
bei 70°C
erhitzt. Nach Abschluss der Polymerisation wurde die Mischung mit
Hexan behandelt und das niedergeschlagene Polymer wurde mit Hexan
gewaschen und in vacuo (0,1 mm Hg) bei Raumtemperatur für 24h getrocknet,
um das Polymer (22,2 g, 87% Umwandlung) zu erhalten.
-
Beispiel 19
-
4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-butenyl)-2(5H)-furanon
-
Konzentrierte
Schwefelsäure
(2 Tropfen) wurden zu einer Lösung
aus 4-Brom-5-(brommethylen)-3-(1-hydroxybutyl)-2(5H)-furanon (2,0 g) in
Toluol (10 ml) gegeben. Die Mischung wurde für 4h refluxiert und nach Abkühlung auf
Raumtemperatur in Wasser (50 ml) gegeben. Das Rohprodukt wurde mit
Ether (2 × 50
ml) extrahiert und der vereinigte Etherextrakt mit Natriumcarbonatlösung gewaschen.
Der Extrakt wurde über
Natriumsulfat getrocknet, abgedampft und über Silikasäule unter Verwendung von Petrolether
als Eluens chromatographiert, um das reine 3-)(1-1-butenyl)-furanon
als leicht gelbes Öl
(0,40 g) zu erhalten. 1Hnmr d (CCl3)) 1,10, t, J 7,2 Hz,
(H4')3;
2,26, q, J 7,2 Hz, (H3')2; 6,20, d,
CH=CH; 7,20, d, CH=CH, 6,24, s, 5-CHBr
-
Biologische Fimbrolid-Aktivität
-
Material und Methoden
-
Hemmung der Cyprislarven-Ansiedelung
-
Die
Wirkungen von synthetischen Furanonen auf die Ansiedlung von Seepockenlarven
wurde unter Verwendung der kosmopolitischen Fouling-Seepocke Balanus
amphitrite Darwin getestet. Das natürlich vorkommende Furanon 2
und die synthetisch hergestellten Verbindungen 281 (eine 1:1:1-Mischung
aus synthetisiertem 2 & 8 & 1), 2223 (eine
1:1-Mischung aus synthetisiertem 22 & 23), 2425 (eine 1:1-Mischung aus
synthetisierten 24 & 25),
26, 27, und 28 (1) wurden auf ihre Wirksamkeit
bei der Störung
der Seepockenlarven-Ansiedlung verglichen. Die Verbindungen wurden
in Ethanol (Reinheit 99,7%+) zu einer Konzentration von 180 μg.ml–1 bis
1,8 μg·ml–1 gelöst. Eine
Teilmenge von 0,5 ml jeder zu testenden Verbindung wurde zu Behandlungs-Petrischalen
(Oberfläche
9 cm2) zugegeben, und nur 0,5 ml Ethanol
wurden zu Ethanol-Kontrollschalen zugegeben. Die Schalen wurden
auf einem Schüttler
getrocknet, was zu einer Beschichtung von Extrakt auf den Behandlungsschalen
mit einem Konzentrationsbereich von 10 μg·cm–2 bis
100 ng·cm–2 für jede Verbindung führte.
-
Cyprislarven
wurden aus Laborkulturen eines adulten Zuchtvorrats von Balanus
amphitrite erhalten. Nauplien von B. amphitrite wurden gesammelt
und auf Skeletonema costatum aufgezogen, bis sie das Cypris-Stadium
erreichen. Die Cyprislarven wurden filtriert und vor Verwendung
in den Ansiedlungstests für
fünf Tage
bei 5°C
in filtriertem Seewasser gehalten (Rittschof et al., 1992).
-
Die
Ansiedlungstests wurden durchgeführt
durch Zugabe von 25–35
Cyprislarven zu den Behandlungs-Schalen, Ethanol-Kontrollschalen oder unbehandelten Schalen,
die jeweils 4 ml sterilfiltriertes (0,22 μm) Meerwasser enthielten. Alle
Behandlungen und Kontrollen wurden in drei Parallelen getestet.
Testschalen wurden für
24 h bei 28°C
in einem 15:9-Hell- Dunkel-Zyklus
(Rittschof et al., 1992) inkubiert. Nach 24 h wurde der Test beendet,
indem drei Tropfen 40% Formaldehyd zugegeben und nicht angesiedelte
Larven aus der Schale filtriert wurden. Der Prozentanteil Ansiedlung
von Cyprislarven wurde bestimmt, indem angesiedelte und nicht angesiedelte
Larven gezählt
wurden.
-
Statistische
Analyse
-
Die
Daten aus dem Biotest wurden analysiert durch Varianzanalyse (ANOVA),
gefolgt von Tukeys multiplem Vergleichstest. Die Daten wurden als
Prozentanteile nach Arcsin-Ap-Transformationen
analysiert.
-
Ergebnisse
-
Hemmung der Cyprislarven-Ansiedlung
-
Die
Ansiedlung von Balanus-amphitrite-Cyprislarven wurde durch die getesteten
Verbindungen signifikant gehemmt (2; zweifaktorieller-ANOVA
[Metabolit × Konzentration],
gefolgt vom Tukey-Test). Alle Behandlungen hemmten die Ansiedlung
bei der höchsten
Konzentration (10 μg·cm–2)
vollständig.
Ethanolkontrollen wurden in der Analyse eingesetzt, da Ethanol keine
signifikante Wirkung auf die Ansiedlung hatte (einfaktorieller ANOVa,
P = 0,17). Das synthetische Furanon 2223 (1) war der
stärksten
aktive Metabolit (2). Eine Konzentration von 1 μg·cm–2 2223
hemmte die Ansiedlung vollständig
und hemmte die Ansiedlung zu 80% im Vergleich zur Kontrolle bei
500 μg·cm–2.
Die nächststärkste hemmende
Verbindung war das Furanon 28 (1), welches
die Ansiedlung bei 5 μg·cm–2 vollständig hemmte
und die Ansiedlung bei 1 μg·cm–2 zu
90% hemmte. Eine Gruppe von Furanonen, 2425, 26 und 27 hemmte die
Ansiedlung bei 5 μg·cm–2 vollständig, hatte jedoch
keine Wirkung bei 1 μg·cm–2.
Das Furanon 2 und das synthetische Analogon 281, eine 1:1:1-Mischung aus
2, 8 und 1 (1) waren die am wenigsten wirksamen
Verbindungen, wobei die Ansiedlung bei 10 μg·cm–2 vollständig gehemmt
wurde.
-
Hemmung von
Staphylococcus aureus
-
Staphylococcus
aureus ist ein fakultativ anaerober, unbeweglicher, Gram-positiver
Kokkus und ist normalerweise der Haut Haut, Hautdrüsen und
Schleimhäuten
des Menschen zugehörig.
S. aureus ist das wichtigste Staphylokokken-Humanpathogen und verursacht
zum Beispiel Geschwüre,
Abszesse und Wundinfektionen.
-
Ein
Screeningsexperiment der verschiedenen Furanone gegen das Wachstum
von 5. aureus wurde in einem BioRad-3550-Mikrolattenleser durchgeführt. Das
Wachstum wurde bis zu 9 h als Absorption bei 610 nm gemessen. Ein
komplexes Anzuchtsmedium, "Nutrient
Broth" wurde verwendet,
und die Zellen wurden bei 37°C
angezogen. Sowohl natürliche
Furanone (Verbindungen 2, 3 und 4) als auch synthetisierte Furanone (Verbindungen
33/34 und 45) wurden in dem Experiment bei der Konzentration 10 μg/ml eingesetzt.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass die synthetisierten Furanone (33/34 und
45) das Wachstum von S. aureus wirksamer hemmten als die natürlichen
Furanone (3). Das Wachstum der mit 33/34
und 45 inokulierten Zellen wurde über 9 h vollständig gehemmt,
im Vergleich zu 2 h für
die mit der natürlichen
Verbindung inokulierten. Alle Furanone hemmten jedoch das Wachstum
von S. aureus im Vergleich zur Kontrolle.
-
Weitere
Experimente wurden mit den synthetisierten Furanonen 45 und 33/34,
bei den Konzentrationen 10 μg/ml
und 5 μg/ml
durchgeführt.
Die Zellen wurden in Seitenarmkolben in NB-Medium bei 37°C angezogen. Das Wachstum der
Zellen wurde für
bis zu 48 h bei 610 nm gemessen.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass die Verbindung 33/34 hinsichtlich der Hemmung
des Wachstums von S. aureus im Vergleich zur Verbindung 45 (4)
wirksamer war, beide Verbindungen hemmten jedoch bei beiden Konzentrationen
das Wachstum für
9 h vollständig.
Ein Wachstum der Zellen trat bei Verbindung 45 bei der Konzentration
von 5 μg/ml
nach 9h und bei der Konzentration von 10 μg/ml nach 15 Stunden auf. Die
Verbindung 33134 hemmte das Wachstum bei 5 μg/ml für 15 Stunden und bei der Konzentration
von 10 μg/ml wurde
das Wachstum von S. aureus für
34 h vollständig
gehemmt.
-
Diskussion
-
Die
Derivatisierung von natürlich
vorkommenden Furanonen führte
zu einer verstärkten
Abschreckung der Seepocken-Ansiedlung.
Beispielsweise führte
die Manipulation der Länge
der Acyl-Seitenkette und der Funktionalität an der 1'-Position
der Acyl-Seitenkette des Furanons zu einem signifikanten Anstieg
der Aktivität.
Dies zeigt sich eindeutig bei einem Vergleich der Aktivität der Furanone
2 und 2425. Bei 2425 wurde Brom an der 1'-Position der Acyl-Kette eingeführt, was
zu einer fünffach
erhöhten
Aktivität
in dem Ansiedlungs-Biotest
führte
(2). Einige der synthetisierten Furanone können neue
Verbindungen sein, die vorher noch nicht in der Literatur beschrieben
wurden, oder sind razemische Mischungen eines natürlich vorkommende
Furanons. Die razemischen Analoga der natürlich vorkommenden Verbindungen
haben dieselbe Akti vität
wie die natürlich
vorkommende optisch reine Form. Die synthetischen Furanone, sowohl
Analoga natürlich
vorkommender Verbindungen als auch neue Verbindungen, besitzen eine
Aktivität,
die vergleichbar oder besser ist als diejenige der Verbindungen,
von denen ihre Struktur abgeleitet wurde, zum Beispiel Furanon 2
vs. 2425.