-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Immobilisierung von Nukleinsäuren. In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung feste Träger, wie
etwa Oligonukleotid(„Oligo"-)-Chips, die solche
Nukleinsäuren
enthalten. In noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung
photoreaktive Gruppen, Moleküle,
die mit solchen Gruppen derivatisiert sind, und die Bindung solcher
Moleküle
an Trägeroberflächen durch
die Aktivierung solcher Gruppen.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
Entwicklung von Oligonukleotid(„Oligo"-)sondenarrays (üblicher als „DNA-Chips" und „Gene Chip" (eine eingetragene
Marke von Affymetrix, Inc.) bekannt) hat über die letzten paar Jahre
signifikante Fortschritte gemacht und ist zum Mittelpunkt stetig
steigender Aufmerksamkeit und erhöhter Signifikanz geworden.
Siehe zum Beispiel Stipp, D., Fortune, S. 56, 31. März 1997.
Siehe auch Bortman S., C&EN,
S. 42, 9. Dezember 1996 und Travis, J., Science News 151:144–145 (1997).
-
Typischerweise
zeigen Oligonukleotidsondenarrays spezifische Oligonukleotidsequenzen
an genauen Stellen wie in einem informationsreichen Format. Im Gebrauch
wird das Hybridisierungsmuster des fluoreszierend markierten Nukleinsäureziel
verwendet, um Primärstrukturinformation
für das
Ziel zu gewinnen. Dieses Format kann auf einen breiten Bereich von
Nukleinsäuresequenzanalyseproblemen
angewendet werden, einschließlich
Pathogenidentifikation, forensischen Anwendungen, Überwachung
der mRNA-Expression und de-novo-Sequenzierung. Siehe zum Beispiel
Lipshutz, R.J., et al., BioTechniques 19(3):442–447 (1995). Solche Arrays
müssen
manchmal mehrere Zehntausende, oder sogar Hunderttausende, einzelner
Sonden tragen. Die Chips müssen
auch einen breiten Bereich von Empfindlichkeiten bereitstellen,
um Sequenzen nachzuweisen, die bei Niveaus von irgendwo von 1 bis
10.000 Kopien pro Zelle exprimiert werden.
-
Eine
Vielzahl von Ansätzen
ist für
die Herstellung und/oder Verwendung von Oligonukleotidsondenarrays
entwickelt worden. Siehe zum Beispiel Sigrist et al. (WO 91/16425),
die ein Verfahren zur lichtinduzierten Immobilisierung von Biomolekülen auf
chemisch „inerten" Oberflächen beschreiben;
siehe auch Keana et al. in
US
5,580,697 ; Weaver, et al. (WO 92/10092), die eine Synthesestrategie
für die
Schaffung chemischer Diversität
im Großmaßstab auf
einem Festphasenträger
beschreiben. Das System setzt Festphasenchemie, photolabile Schutzgruppen
und Photolithographie ein, um lichtgesteuerte, räumlich adressierbare, parallele chemische
Synthese zu erreichen. Unter Verwendung der richtigen Sequenz von
Masken und chemischen Stufenreaktionen kann ein definierter Satz
von Oligos konstruiert werden, jeder in einer vordefinierten Position auf
der Oberfläche
des Arrays.
-
Unter
Verwendung dieser Technologie hat Affymetrix, Inc. (Santa Clara,
CA) große
Mikroarrays von Oligonukleotiden entwickelt, die an Silicium-Wafern
fixiert sind. Im Gebrauch wird ein Forscher mRNA aus einer Zelle
oder anderen biologischen Quelle extrahieren, sie in cDNA überführen und
die Probe mit einer fluoreszierenden Sonde markieren. Zu der Chip-gebundenen
Sonde komplementäre
Sequenzen werden an den Wafer hybridisieren und dem Forscher ermöglichen,
ihre relativen Mengen durch Messen der Fluoreszenz jedes Flecks
zu bestimmen. Bis heute sind Forscher zum Beispiel in der Lage gewesen,
die Expression von mehr als 1000 menschlichen Genen auf diese Weise
quantitativ zu messen.
-
Ein
Nachteil des Affymetrix-Ansatzes ist die Beschränkung der Oligolänge, die
an den Oberflächen
fixiert werden kann. Mit gegenwärtigen
Techniken ist es üblich,
daß jeder
Zugabeschritt, der in der Synthese von Oligos involviert ist, zu
einigen Fehlern oder gekürzten
Sequenzen führen
wird. Mit Oligo-Chips ist es jedoch nicht möglich, herkömmlich Nachsynthese-Reinigungstechniken
(z.B. HPLC) durchzuführen,
um gekürzte
Sequenzen zu entfernen, da die Oligo-Sequenzen an den Träger gebunden
bleiben.
-
Synteni
(Palo Alto, CA) stellt cDNA-Arrays durch Aufbringen von Polylysin
auf Glasobjektträger
her. Arrays von cDNAs werden auf die beschichteten Objektträger aufgedruckt,
gefolgt von Einwirkung von UV-Licht, um die DNA mit dem Polylysin
zu vernetzen. Nicht-umgesetztes Polylysin wird dann durch Reaktion mit
Bernsteinsäureanhydrid
blockiert. Diese Arrays, „Gene
Expression Microarrays" (GEM®)
genannt, werden verwendet, indem cDNA, die aus einer normalen Zelle
präpariert
worden ist, mit einem fluoreszierenden Farbstoff markiert wird,
dann cDNA aus einer abnormen Zelle mit einem fluroreszierenden Farbstoff
einer unterschiedlichen Farbe markiert wird. Diese zwei markierten
cDNA-Sonden werden gleichzeitig auf den Mikroarray aufgebracht,
wo sie kompetitiv an die im Array angeordneten cDNA-Moleküle binden.
Diese Zwei-Farben-Codierungstechnik
wird verwendet, um die Unterschiede in der Genexpression zwischen
zwei Zellproben zu identifizieren. (Heller, R.A., et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 94:2150–2155
(1997)).
-
Andere
haben eine photovernetzende Verbindung beschrieben, die als Psoralen
bekannt ist. Psoralen ist eine polycyclische Verbindung mit einer
planaren Konfiguration, die mit Nukleinsäure-Helices interkaliert. Wenn
mit UV-Licht bestrahlt, induziert das interkalierte Psoralen die
Bildung von Interstrangverknüpfungen
innerhalb des DNA-Moleküls.
Oligonukleotide, die am 5'-Terminus
mit Psoralen derivatisiert worden sind, sind verwendet worden, um
doppelsträngige
(Pieles, U. und U. Englisch, Nucleic Acid Res., 17(1):285–299, 1989) oder
Triplex-Nukleinsäuren
in Lösung
(Takasugi, M., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88(13):5602–5606 (1991))
zu vernetzen. Psoralen-Derivate sind auch verwendet worden, um DNA-Bindungsproteine
mit DNA zu vernetzen (Sastry, S.S., et al., J. Biol. Chem., 272(6):3715–3723 (1997)).
-
In
einer unterschiedlichen Anwendung sind Psoralen-Derivate verwendet
worden, um funktionelle Gruppen kovalent an die Oberfläche fester
Träger,
wie etwa Polystyrol, zu binden. Diese funktionellen Gruppen ihrerseits
werden dann verwendet, um thermochemisch Verbindungen an die Trägeroberfläche zu binden (Goodchild,
J., Bioconjugate Chem., 1(3):165–187 (1990)). Gegenwärtig verwendet
Nalge Nunc International dieses Verfahren, um Mikroplatten herzustellen,
die Amin-funktionalisierte Oberflächen für die thermochemisch Bindung
von Molekülen,
wie etwa Nukleinsäuren,
bereitzustellen. Siehe z.B. „DNA
Assay Developments: Surface Chemistry and Formats for Molecular
Screening and Diagnostics",
B. Sullivan, et al., 4. Juni 1997, Nalge Nunc International Corporation
Produktliteratur.
-
In
anderer Sache hat die Rechtsnachfolgerin der vorliegenden Erfindung
bereits eine Vielzahl von Anmeldungen zur Verwendung von Photochemie
beschrieben und insbesondere photoreaktiven Gruppen, z.B. zur Bindung
von Polymeren und anderen Molekülen
an Trägeroberflächen. Siehe
zum Beispiel US-Patent Nrn. 4,722,906, 4,979,959, 5,217,492, 5,512,329,
5,563,056, 5,673,460 und 5,714,360 und Internationale Patentanmeldung
Nrn. WO 9639821 (Virus Inactivating Coatings), WO 9637165 (Capillary
Endothelialization) und WO 9734935 (Chain Transfer Agents).
-
Nach
besten Wissen der Anmelderin lehrt jedoch weder der Stand der Technik
noch gibt es kommerzielle Produkte, die die Aktivierung photoreaktiver
Seitenketten involvieren, um Nukleinsäuren in einer spezifischen
und kontrollierbaren Weise an Oberflächen zu bilden. Die Bildung
einer Nukleinsäure
an einer Oberfläche
durch Bestrahlung wäre
wohl empfänglich
für strahlungsinduzierte
Schädigung
und wäre
inherent nicht-spezifisch. Siehe zum Beispiel M. Pirrung, et al.,
J. Org. Chem., 63:241–246
(1998), die feststellt, daß „Bestrahlung
[während
Abspaltung der Schutzgruppen] mit Wellenlängen < 340 nm vermieden werden sollte... wegen
der potentiellen photochemischen Schädigung an der DNA." Trotz der Entwicklungen
bis heute besteht weiterhin ein Bedürfnis nach Verfahren und Reagentien,
die die Immobilisierung von Nukleinsäuren auf einer Vielzahl von
Trägermaterialien
verbessern, z.B. um Oligonukleotidsondenarrays herzustellen.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung bereit, umfassend
ein photoaktivierbares Nukleinsäure-Derivat,
in Form einer Nukleinsäure
mit einer oder mehreren daran gebundenen photoreaktiven Gruppen.
Die photoreaktive(n) Gruppe(n) ist (sind) direkt oder indirekt,
an einem oder mehreren Punkten entlang der Nukleinsäure vorzugsweise
kovalent gebunden. Solche Gruppen können aktiviert werden, um die
Nukleinsäure
an die Oberfläche
eines festen Trägers
zu binden, wie etwa die Oberfläche
eines Chips. Eine photoreaktive Gruppe dieser Erfindung ist getrennt
und verschieden von welcher Gruppe oder Bindungen innerhalb der
Nukleinsäure
auch immer empfänglich
für Strahlung
sein könnten.
Ihrerseits stellt die Photogruppe eine derivatisierte Nukleinsäure bereit,
die selektiv und spezifisch aktiviert werden kann, um die Nukleinsäure an einen
Träger
zu binden und in einer Weise, die ihre gewünschte chemische oder biologische
Funktion im wesentlichen erhält.
-
Wie
hierin verwendet, ist eine „photoreaktive
Verbindung", sofern
nicht anders angegeben, eine Verbindung, die eine oder mehrere „photoreaktive
Gruppen" ist oder
enthält,
und kann verwendet werden, um eine Nukleinsäure zu derivatisieren, um ein „photoaktivierbares
Nukleinsäure-Derivat" zu bilden, mit einer
oder mehreren photoreaktiven Gruppen, die, direkt oder indirekt,
kovalent daran gebunden sind und davon abstehen. Mit „direkt", und seinen Inflektionen,
ist gemeint, daß die
photoreaktive Verbindung direkt an die Nukleinsäure gebunden ist, wohingegen
das „indirekt", und seine Inflektionen,
sich auf die Bindung einer photoreaktiven Verbindung und Nukleinsäure an eine übliche Struktur,
wie etwa ein synthetisches oder natürliches Polymer, beziehen wird.
-
Die
Anmelder haben entdeckt, daß photoreaktive
Gruppen verwendet werden können,
um derivatisierte Nukleinsäuren
zu bilden, die ihrerseits aktiviert werden können, um die Nukleinsäuren an
die Oberfläche
eines Trägers
in einer Weise zu binden, die die Verwendung der immobilisierten
Nukleinsäure
für ihren
beabsichtigten Zweck nicht nachteilig beeinflußt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiter ein Verfahren zur Herstellung
solch einer Zusammensetzung bereit, zum Beispiel durch Derivatisieren
einer Nukleinsäure
mit einer oder mehreren photoreaktiven Gruppen. Die resultierende
photoderivatisierte Nukleinsäure
(z.B. Oligonukleotid) wird durch die Anwendung geeigneter Bestrahlung,
und üblicherweise
ohne die Notwendigkeit einer Oberflächenvorbehandlung, an einer
Vielzahl polymerer Substratoberflächen kovalent immobilisiert
werden. So stellt die vorliegende Erfindung, in einer Ausführungsform,
ein Verfahren bereit, das sowohl die thermochemische Bindung einer
oder mehrerer photoreaktiver Gruppen an eine Nukleinsäure als
auch die photochemische Immobilisierung dieses Nukleinsäure-Derivats
auf einer Substratoberfläche
einschließt.
Diese Erfindung ist besonders wertvoll für die Herstellung von Arrays
immobilisierter Nukleinsäuren,
z.B. durch die Verwendung von Druck- oder Photolitographietechniken.
-
Ein
besonderer Vorteil der kovalenten Bindung von Nukleinsäuren an
Oberflächen,
in einer hierin beschriebenen bevorzugten Ausführungsform, ist, daß die Bereiche
zwischen den Flecken immobilisierter Nukleinsäuren hydrophob bleiben, wodurch
eine klare Trennung zwischen Flecken bereitgestellt wird. Es gibt
auch deutliche Vorteile stabiler kovalenter Bindung gegenüber Adsorption.
Stabile Bindungen sind wichtig in Anwendungen, wo stringente Hybridisierungen
erforderlich sind oder wenn Amplifikationstechniken, wie etwa die
Polymerasekettenreaktion (PCR), verwendet werden, die Thermocycling
involvieren, oder wo mehrfache Sondierung erforderlich ist.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Nukleinsäuresondenarrays
durch die Verwendung einer photoaktivierbaren Nukleinsäure-Zusammensetzung,
wie hierin beschrieben, bereit. In noch einem weiteren Aspekt stellt
die Erfindung ein Nukleinsäuresondenarray
bereit, das durch die Verwendung einer oder mehrerer photoaktivierbarer
Nukleinsäure-Derivate
hergestellt worden ist.
-
Das
photoaktivierbare Nukleinsäure-Derivat
kann jede geeignete Form annehmen, z.B. die Form einer einzelnen
Nukleinsäure
mit einer oder mehrerer Photogruppen. Im Gebrauch stellen die photoaktivierbaren Nukleinsäure-Derivate
dieser Erfindung eine einzigartige und bequeme Methode zur Herstellung
eines Nukleinsäuresondenarrays
oder für
andere Methoden, die Nukleinsäureimmobilisierung
involvieren, bereit.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
-
Photoaktivierbare
Nukleinsäure-Derivate
der vorliegenden Erfindung können
in Form einer oder mehrerer photoreaktiver Gruppen bereitgestellt
werden, die (z.B. direkt oder indirekt kovalent gebunden) an eine Nukleinsäure gebunden
sind. Wie hierin verwendet, wird der Begriff „Nukleinsäure" jede aus der Gruppe der Polynukleotid-Verbindungen
mit Basen einschließen,
die von Purin und von Pyrimidin abgeleitet sind. Nukleinsäuren für besondere
Verwendung in der vorliegenden Erfindung schließen im allgemeinen kurze, synthetische
Sequenzen ein, die üblicher
als Oligonukleotide bekannt sind. Die Nukleinsäure kann in jeder geeigneten Form
vorliegen, z.B. einzelsträngig,
doppelsträngig
oder als ein Nukleoprotein. Beispiele für geeignete Nukleinsäuren schließen synthetisierte
und/oder natürliche
Moleküle
von Desoxyribonukleinsäure
(DNA) (wie etwa komplementäre
DNA (cDNA)), Ribonukleinsäure
(RNA) und Peptidnukleinsäure
(PNA) ein. PNA ist ein DNA-Mimetikum, in dem die native Zuckerphosphat-DNA-Hauptkette
durch ein Polypeptid ersetzt worden ist. Von diesem Ersatz wird
gesagt, daß er
die Stabilität
des Moleküls
erhöht
sowie sowohl Affinität
als auch Spezifität
verbessert.
-
Eine
oder mehrere Photogruppen können
auf jede geeignete Weise (z.B. direkt) an die Nukleinsäure gebunden
werden, z.B. durch Synthetisieren eines Oligonukleotids oder Derivatisieren
eines natürlichen
oder vorher synthetisierten Oligonukleotids, in solcher Weise, daß eine Photogruppe
am 3'-Terminus,
am 5'-Terminus,
entlang der Länge
des Oligonukleotids selbst (z.B. als Seitengruppe an einem mittleren
Nukleotid oder Spacer innerhalb der Nukleinsäure) oder jede Kombination
davon bereitgestellt wird.
-
Die
Oligonukleotid-Komponente einer photoaktivierbaren Oligonukleotid-Zusammensetzung
kann unter Verwendung jedes geeigneten Ansatzes synthetisiert werden,
einschließlich
Methoden, die auf der Phosphodiester-Chemie beruhen und, seit kurzem,
auf Festphasen-Phosphoramidit-Techniken.
Siehe allgemein T. Brown und D. Brown, „Modern Machine-Aided Methods of
Oligonucleotide Synthesis",
Kapitel 1, S. 1–24
in Oligonucleotides and Analogues, A Practical Approach, F. Eckstein,
Hrg., IRL Press (1991).
-
Die
schrittweise Synthese von Oligonukleotiden involviert im allgemeinen
die Bildung sukzessiver Diester-Bindungen zwischen 5'-Hydroxylgruppen
von gebundenen Nukleotid-Derivaten
und den 3'-Hydroxylgruppen
einer Abfolge freier Nukleotid-Derivate. Das Syntheseverfahren beginnt
typischerweise mit der Bindung eines Nukleotid-Derivats an seinem
3'-Terminus mittels
eines Linkerarms an einen festen Träger, wie etwa Silicagel oder
Perlen aus Borsilicatglas, gepackt in eine Säule. Die Fähigkeit, eine Gruppe auf dem
freien Nukleotid-Derivat zu aktivieren, erfordert, daß andere
potentiell aktive Gruppen an anderer Stelle in der Reaktionsmischung
durch reversible chemische Modifikationen „geschützt" werden. Das reaktive Nukleotid-Derivat ist
ein freies Monomer, in dem die 3'-Phosphatgruppe substituiert
worden ist, z.B. durch Dialkylphosphoramidit, das bei Aktivierung
mit der freien 5'-Hydroxylgruppe
des gebundenen Nukleotids reagiert, um einen Phosphittriester zu
liefern. Der Phosphittriester wird dann vor dem nächsten Syntheseschritt
zu einem stabilen Phosphotriester oxidiert.
-
Das
3'-Hydroxyl des
immobilisierten Reaktanten wird durch seine Bindung an den Träger geschützt und
das 5'-Hydroxyl
des freien Monomers kann mit einer Dimethoxytrityl(DMT)-Gruppe geschützt werden,
um Selbstpolymerisation zu verhindern. Eine 2-Cyanoethylgruppe wird üblicherweise
verwendet, um das Hydroxyl des 3'-Phosphats
zu schützen.
Zusätzlich werden
die reaktiven Gruppen auf den einzelnen Basen ebenfalls geschützt. Eine
Vielzahl chemischer Techniken sind für den Schutz der exocyclischen
Aminogruppen von Nukleotiden entwickelt worden. Die Verwendung von
N-Acetyl-Schutzgruppen, um N-acetylierte Desoxynukleotide herzustellen,
hat breite Akzeptanz für
solche Zwecke gefunden.
-
Nach
jeder Reaktion werden überschüssige Reagenzien
von den Säulen
heruntergewaschen, alle nicht-umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen werden blockiert oder „abgedeckt", unter Verwendung
von Essigsäureanhydrid,
und die 5'-DMT-Gruppe
wird unter Verwendung von Dichloressigsäure entfernt, um zu ermöglichen, daß das verlängerte gebundene
Oligomer bei der nächsten
Syntheserunde mit einem weiteren aktivierten Monomer reagiert.
-
Schließlich wird
das vollständig
zusammengebaute Oligonukleotid vom festen Träger abgespalten und von Schutzgruppen
befreit, um mit HPLC oder irgendeiner anderen Methode gereinigt
zu werden. Die nützlichen
Reagenzien und Bedingungen für
die Abspaltung hängen
von der Natur der Bindung ab. Bei Esterbindungen, wie sie üblicherweise
durch Verknüpfung über Succinylgruppen
bereitgestellt werden, kann die Abspaltung gleichzeitig mit dem
Abspalten der Schutzgruppen von den Basen unter Verwendung konzentrierten wäßrigen Ammoniumhydroxids
erfolgen.
-
Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann durch Modifizieren
von Nukleinsäuren
unter Verwendung von Techniken innerhalb der Fähigkeiten der Fachleute vor
dem Hintergrund der vorliegenden Lehre hergestellt werden. Eine Übersicht über die
Verfahren zur Modifizierung von Nukleinsäuren ist enthalten in Bioconjugate
Chem., 3(1):165–186
(1990). Solche Verfahren schließen
Modifikationen, die während
chemischer Modifikationen nativer oder synthetischer DNA eingeführt werden,
Oligonukleotid-Synthese und enzymatische Modifikationen ein.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Nukleinsäuren,
entweder natürlich
oder synthetische, mit photoreaktiven Gruppen derivatisiert werden,
die zufällig entlang
der Hauptkette oder an deren 3'-
oder 5'-Enden gebunden
sind. Die Basen, die auf den Nukleotiden vorliegen, die die Nukleinsäure ausmachen,
besitzen zum Beispiel zahlreiche reaktive Gruppen, die unter Verwendung
einer heterobifunktionellen photoreaktiven Verbindung derivatisiert
werden können,
die sowohl eine photoreaktive Gruppe als eine thermochemisch reaktive
Gruppe aufweist, geeignet für
kovalente Kopplung an die Basen. Dieser Ansatz wird typischerweise
zu einer relativ nicht-selektiven Derivatisierung der Nukleinsäure führen, sowohl
was die Stelle entlang der Hauptkette betrifft als auch die Anzahl
von Photogruppen pro Molekül.
-
In
einer alternativen und selektiveren Ausführungsform kann das Verfahren
dieser Erfindung die Nachsynthese-Photoderivatisierung eines Oligonukleotids
einschließen,
das chemisch reaktive Gruppen während der
Synthese an spezifischen Stellen eingebaut bekommen hat, z.B. entlang
der Hauptkette oder an deren 3'- oder
5'-Enden. Kommerziell
verfügbare
Reagenzien oder feste Träger
sind zum Beispiel verfügbar,
die den Eigenbau von Amingruppen an einer dieser Stellen im Oligonukleotid
erlauben. Diese Amingruppen werden dann mit einer photoreaktiven
Verbindung kombiniert, die eine Photogruppe und einen N-Oxisuccinimidester (NOS)
aufweist, was zur Bildung einer Amidbindung zwischen der Photogruppe
und dem Oligonukleotid führt. Die
Fachleute werden angesichts der vorliegenden Beschreibung die Art
und Weise anerkennen, in der eine Vielzahl anderer Reaktionen zwischen
elektrophilen und nukleophilen Spezies ähnliche Kopplungstechniken bereitstellen
können.
Die Reaktion zwischen Carbonsäurechloriden
mit Aminen oder Maleimidgruppen mit Sulfhydrylgruppen kann zum Beispiel
verwendet werden, um ebenfalls photoaktivierbare Nukleinsäure-Derivate
bereitzustellen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
ein oder mehrere der Nukleotidbausteine, die üblicherweise in der Oligo-Synthese
verwendet werden, selbst mit einem Reagenz derivatisiert werden,
das eine photoreaktive Gruppe enthält, durch Bindung des Reagenz
an eine der reaktiven Funktionalitäten, die auf dem Basenrest
des Nukleotids vorliegen. Das resultierende derivatisierte Nukleotid-Reagenz
kann in einem automatisierten Synthesizer unter herkömmlichen
Reaktionsbedingungen verwendet werden, um die Photogruppe an bezeichneten
Punkten entlang der Kette oder an einem Ende des Nukleotids einzubauen.
Zusätzlich
können kommerziell
erhältliche
Nicht-Nukleotid-Reagenzien, die für den Einbau chemisch reaktiver
Gruppen verwendet werden, wie oben beschrieben, mit der photoreaktiven
Verbindung umgesetzt werden, um die photoreaktive Gruppe einzubauen,
woraufhin sie im automatisierten Synthesizer verwendet werden können, um
die photoaktivierbaren Nukleinsäuren
herzustellen.
-
Eine
Vielzahl von Reagenzien sind zur Verwendung bei der Modifizierung
von Nukleinsäuren
verfügbar,
einschließlich
derjenigen, die unter dem Markennamen „Biotin-Chem-Link" von Boehringer Mannheim (Indianapolis,
IN) erhältlich
sind. Dieses Cisplatin-Reagenz
wird sich an die N7-Position von Guanosin- und Adenosin-Basen binden.
In einer ähnlichen
Weise kann eine photoreaktive Verbindung, die eine Cisplatin-Einheit enthält, zur
Verwendung bei der Photoderiviatisierung von Nukleinsäuren synthetisiert
werden.
-
In
einem weiteren Aspekt können
photoderivatisierte Nukleotide synthetisiert und unter Verwendung enzymatischer
Techniken in Nukleinsäuren
eingebaut werden. Zum Beispiel sind eine Vielzahl von Reagenzien
verfügbar,
die verwendet werden können,
um Nukleinsäuren
mit Biotin, Fluorescein und Digoxigenin (DIG) zu markieren. Eine
Nukleinsäure
kann mit einem photoaktivierbaren Didesoxyribonukleotid oder Desoxyribonukleotid
unter Verwendung einer terminalen Transferase markiert werden, um
einzelne bzw. mehrere Photogruppen am 3'-Ende der Nukleinsäure bereitzustellen.
-
Boehringer-Mannheim
vertreibt auch einen DIG-Markierungskit, bezeichnet als „DIG-High
Prime" für random-primed
Markierung von DNA mit DIG-11-UTP. „Biotin High Prime"- und „Fluorescein-High-Prime"-Produkte sind ebenfalls
erhältlich.
In einer ähnlichen
Weise kann DNA mit einem photoaktivierbaren Desoxyribonukleotid
unter Verwendung des Klenow-Enzyms random-primed markiert werden,
wie den Fachleuten klar sein wird.
-
Das
Enzym DNA-Polymerase I wird üblicherweise
für Nick-Translation
von DNA verwendet. Durch Einbeziehung photoaktivierbarer Desoxyribonukleotide
in die Mischung von Desoxynukleotidtriphosphaten („dNTPs") wird das resultierende
polymerisierte Produkt eine oder mehrere photoreaktive Gruppen entlang
seiner Länge
enthalten. Auch kann, während
einer Polymerasekettenreaktion (PCR), ein photoaktivierbares Desoxyribonukleotid
in die Mischung von dNTPs zur Markierung von Amplifikationsprodukten
einbezogen werden. Es ist auch möglich,
ein Photoribonukleotid in RNA einzubauen, z.B. durch die Verwendung
einer RNA-Polymerase (z.B. SP6 oder T7) und Standard-Transkriptionsprotokollen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
Oligos mit photoreaktiven Gruppen derivatisiert werden, indem das
intakte Oligo als ein Ligand entlang der Hauptkette eines Polymers
gebildet oder gebunden wird, die eine oder mehrere photoreaktive
Gruppen entlang ihrer Länge
bereitstellt, z.B. wie beschrieben in der mitanhängigen US-Patentanmeldung Serial
No. 08/916,913 für „Latent
Reactive Polymers with Biologically Active Moities", eingereicht am
15. August 1997, deren Offenbarung hierin durch Bezugnahme miteinbezogen
ist. Eine Reihe von Ansätzen
kann für
die Herstellung eines solchen polymeren Photooligoreagenz verwendet
werden. In einer Ausführungsform
kann das Oligo in Monomerform durch kovalente Bindung einer polymerisierbaren
Vinylgruppe, wie etwa Acryloyl, an das Oligo, entweder an den Enden
oder entlang der Hauptkette, hergestellt werden. Dies kann erreicht
werden durch Reaktion von Acryloylchlorid mit einem Aminderivatisierten
Oligo. Diese Oligo-Monomere können
dann mit einem photoderivatisierten Monomer zusammen mit anderen
Comonomeren, wie etwa Acrylamid oder Vinylpyrrolidon, copolymerisiert
werden. Das resultierende Polymer liefert Photogruppen und Oligos,
die zufällig
entlang der Hauptkette des Polymers gebunden sind. Alternativ kann
das Polymer mit der photoreaktivem Gruppe an einem Ende des Polymers
durch Verwendung eines Kettenübertragungsreagenz
mit einer oder mehreren photoreaktiven Gruppen als Teil der Struktur hergestellt
werden.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann ein photoreaktives Polymer (z.B. ein vorgeformtes synthetisches
oder natürlich
vorkommendes Polymer, das selbst mit Photogruppen versehen ist)
mit Oligos derivatisiert werden, um eine Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung zu bilden. In diesem Ansatz kann ein Polymer hergestellt,
oder modifiziert, werden, um chemisch reaktive Gruppen aufzuweisen,
die entlang der Hauptkette des Polymers angeordnet sind, von denen
jede mit geeignet substituierten Oligos reagieren kann. Polymere,
die aktivierte Gruppen, wie etwa NOS-Ester, besitzen, können zum
Beispiel mit Oligos umgesetzt werden, die Amin-Funktionalität enthalten,
was zu kovalenter Bindung des Oligos an die Polymer-Hauptkette durch
eine Amidbindung führt.
Der polymere Abschnitt selbst kann mit Photogruppen derivatisiert
werden, entweder vor, während
oder nach seiner Bindung an das Oligo. Ein photoderivatisiertes
Polymer kann zum Beispiel hergestellt werden durch Polymerisieren
von Monomeren, die photoderivatisierte Monomere einschließen, oder
eine oder mehrere Photogruppen können
zum gebildeten Polymer in einer Weise hinzugefügt werden, die ähnlich ist
zu derjenige, die oben im Hinblick auf Oligos beschrieben ist. Alternativ
können
Polymere hergestellt werden, die endständige photoreaktive Gruppen
aufweisen, durch die Verwendung eines Kettenübertragungsreagenz mit einer
Photogruppe als Teil seiner Struktur. Das Oligo würde dann
in einem zweiten Schritt zu den reaktiven Gruppen hinzugefügt werden.
-
Photoreaktive
Gruppen
-
Eine
bevorzugte Zusammensetzung dieser Erfindung schließt eine
oder mehrere latent reaktive (vorzugsweise photoreaktive) Seitengruppen
ein, die, direkt oder indirekt, kovalent an eine Nukleinsäure gebunden sind.
Photoreaktive Gruppen sind hierin definiert, und bevorzugte Gruppen
sind ausreichend stabil, um unter Bedingungen gelagert zu werden,
bei denen sie ihrer Eigenschaften beibehalten. Siehe z.B. U.S.-Patent
Nr. 5,002,582. Latent reaktive Gruppen können ausgewählt werden, die auf verschiedene
Bereiche des elektromagnetischen Spektrums ansprechen, wobei diejenigen,
die auf ultraviolette und sichtbare Bereiche des Spektrums ansprechen
(hierin im weiteren als „photoreaktiv" bezeichnet), besonders
bevorzugt sind.
-
Photoreaktive
Gruppen reagieren auf spezifische angewendete äußere Stimuli, um die Erzeugung
aktiver Spezies mit resultierender kovalenter Bindung an eine benachbarte
chemische Struktur zu durchlaufen, z.B. wie bereitgestellt durch
dasselbe oder ein unterschiedliches Molekül. Photoreaktive Gruppen sind
diejenigen Gruppen von Atomen in einem Molekül, die ihre kovalenten Bindungen
unter Lagerungsbedingungen unverändert
beibehalten, die aber, bei Aktivierung durch eine äußere Energiequelle,
kovalente Bindungen mit anderen Molekülen bilden.
-
Die
photoreaktiven Gruppen erzeugen aktive Spezies, wie etwa freie Radikale
und insbesondere Nitrene, Carbene und angeregte Zustände von
Ketonen, bei Absorption elektromagnetischer Energie. Photoreaktive
Gruppen können
ausgewählt
werden, um auf verschiedene Abschnitte des elektromagnetischen Spektrums
anzusprechen, und photoreaktive Gruppen, die auf z.B. ultraviolette
und sichtbare Abschnitte des Spektrums ansprechen, sind bevorzugt
und werden hierin gelegentlich als „photochemische Gruppe" oder „Photogruppe" bezeichnet.
-
Photoreaktive
Arylketone sind bevorzugt, wie etwa Acetophenon, Benzophenon, Anthrachinon,
Anthron und Anthron-ähnliche
Heterocyclen (d.h. heterocyclische Analoge von Anthron, wie etwa
diejenigen mit N, O oder S in der 10-Position) oder ihre substituierten
(z.B. ringsubstituierten) Derivate. Beispiele für bevorzugte Arylketone schließen heterocyclische
Derivate von Anthron, einschließlich
Acridon, Xanthon und Thioxanthon, und deren ringsubstituierte Derivate
ein. Besonders bevorzugt sind Thioxanthon und seine Derivate, mit
Anregungsenergien von mehr als etwa 360 nm.
-
Die
funktionellen Gruppen solcher Ketone sind bevorzugt, da sie ohne
weiteres in der Lage sind, den hierin beschriebenen Aktivierungs/Inaktivierungs/Reaktivierungs-Zyklus
zu durchlaufen. Benzophenon ist eine besonders bevorzugte photoreaktive
Einheit, da es zu photochemischer Anregung mit der anfänglichen
Bildung eines angeregten Singulettzustandes in der Lage ist, der
Intersystem-Crossing zum Triplett-Zustand durchläuft. Der angeregte Triplett-Zustand
kann sich in Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen durch Abstraktion eines
Wasserstoffatoms (zum Beispiel von einer Trägeroberfläche) einschieben, wodurch ein
Radikalenpaar geschaffen wird. Anschließender Kollaps des Radikalenpaares
führt zur
Bildung einer neuen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung. Wenn eine reaktive
Bindung (z.B. Kohlenstoff-Wasserstoff) für Bindung nicht zur Verfügung steht,
ist die durch ultraviolettes Licht induzierte Anregung der Benzophenon-Gruppe
reversibel und das Molekül
kehrt bei Entfernung der Energiequelle zum Grundzustands-Energieniveau
zurück.
Photoaktivierbare Arylketone, wie etwa Benzophenon oder Acetophenon,
sind insofern von besonderer Wichtigkeit, als diese Gruppen mehrfacher
Reaktivierung in Wasser unterliegen und daher erhöhte Beschichtungseffizienz
liefern.
-
Die
Azide stellen eine bevorzugte Klasse photoreaktiver Gruppen dar
und schließen
Arylazide (C6R5N3), wie etwa Phenylazid und insbesondere
4-Fluor-3-nitrophenylazid, Acylazide (-CO-N3), wie etwa
Benzoylazid und p-Methylbenzoylazid, Azidoformiate (-O-CO-N3), wie etwa Ethylazidoformiat, Phenylazidoformiat, Sulfonylazide
(-SO2-N3), wie etwa
Benzolsulfonylazid, und Phosphorylazide (RO)2PON3, wie etwa Diphenylphosphorylazid und Diethylphosphorylazid,
ein. Diazoverbindungen stellen eine weitere Klasse photoreaktiver Gruppen
dar und schließen
Diazoalkane (-CHN2), wie etwa Diazomethan
und Diphenyldiazomethan, Diazoketone (-CO-CHN2),
wie etwa Diazoacetophenon und 1-Trifluormethyl-1-diazo-2-pentanon,
Diazoacetate (-O-CO-CHN2), wie etwa t-Butyldiazoacetat
und Phenyldiazoacetat, und beta-Keto-alpha-diazoacetate (-CO-CN2-CO-O-),
wie etwa t-Butyl-alpha-diazoacetoacetat, ein. Weitere photoreaktive
Gruppen schließen
die Diazirine (-CHN2), wie etwa 3-Trifluormethyl-3-phenyldiazirin,
und Ketene (-CH=C=O), wie etwa Keten und Diphenylketen, ein.
-
Bei
Aktivierung der photoreaktiven Gruppen werden die Reagenzmoleküle durch
kovalente Bindungen durch Reste der photoreaktiven Gruppen kovalent
aneinander und/oder die Materialoberfläche gebunden. Beispielhafte
photoreaktive Gruppen und deren Reste bei Aktivierung sind wie folgt
dargestellt.
Photoreaktive
Gruppe | Restfunktionalität |
Arylazide | Amin
R-NH-R' |
Acylazide | Amid
R-CO-NH-R' |
Azidoformiate | Carbamat
R-O-CO-NH-R' |
Sulfonylazide | Sulfonamid
R-SO2-NH-R' |
Phosphorylazide | Phosphoramid
(RO)2PO-NH-R' |
Diazoalkane | Neue
C-C-Bindung |
Diazoketone | Neue
C-C-Bindung und Keton |
Diazoacetate | Neue
C-C-Bindung und Ester |
beta-Keto-alpha-diazoacetate | Neue
C-C-Bindung und beta-Ketoester |
Aliphtisches
Azo | Neue
C-C-Bindung |
Diazirine | Neue
C-C-Bindung |
Ketene | Neue
C-C-Bindung |
Photoaktivierte
Ketone | Neue
C-C-Bindung und Alkohol |
-
Die
photoaktivierbaren Nukleinsäuren
der Erfindung können
auf jede Oberfläche
mit Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen aufgebracht werden, mit denen
die photoreaktiven Gruppen reagieren können, um die Nukleinsäuren an
Oberflächen
zu immobilisieren. Beispiele für
geeignete Substrate schließen
Polypropylen, Polystyrol, Poly(vinylchlorid), Polycarbonat, Poly(methylmethacrylat),
Parylene und jedes der zahlreichen Organosilane, die verwendet werden,
um Glas oder andere anorganische Oberflächen vorzubehandeln, ein, sind aber
nicht hierauf beschränkt.
Die photoaktivierbaren Nukleinsäuren
können
auf Oberflächen
in Arrays aufgedruckt, dann durch gleichförmige Bestrahlung photoaktiviert
werden, um sie auf der Oberfläche
in spezifischen Mustern zu immobilisieren. Sie können auch sequentiell gleichförmig auf
die Oberfläche
aufgebracht, dann durch Bestrahlung durch eine Reihe von Masken
hindurch photoaktiviert werden, um spezifische Sequenzen in spezifischen
Bereichen zu immobilisieren. So können mehrfache sequentielle
Aufträge
spezifischer photoderivatisierter Nukleinsäuren mit mehrfachen Bestrahlungen
durch unterschiedliche Masken hindurch und sorgfältiges Waschen, um nicht-gekoppelte
Photonukleinsäuren
nach jedem Photokopplungsschritt zu entfernen, verwendet werden,
um Arrays immobilisierter Nukleinsäuren herzustellen. Die photoaktivierbaren
Nukleinsäuren
können
auch gleichförmig
auf Oberflächen
durch Auftrag und Photoimmobilisierung immobilisiert werden.
-
Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele weiter beschrieben werden. Es wird für die Fachleute deutlich sein,
daß viele
Veränderungen
in den beschriebenen Ausführungsformen
vorgenommen werden können,
ohne vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Somit
sollte der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung nicht auf die
in dieser Anmeldung beschriebenen Ausführungsformen beschränkt werden,
sondern nur durch die Ausführungsformen,
die durch die Sprache der Ansprüche
beschrieben sind. Sofern nicht anders angegeben, sind alle Prozentanteile
gewichtsbezogen.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Darstellung
eines Benzophenon-substituierten Oligonukleotids
-
(a) Darstellung von N-Succinimidyl-6-(4-benzoylbenzamido)hexanoat
(BBA-EAC-NOS)
-
4-Benzoylbenzoylchlorid,
60 g (0,246 mol), hergestellt wie beschrieben in Beispiel 3(a),
wurde in 900 ml Chloroform gelöst.
Die 6-Aminohexansäure,
33,8 g (0,258 mol), wurde in 750 ml 1N NaOH gelöst und die Säurechloridlösung wurde
mit Rühren
zugegeben. Die Mischung wurde für
45 Minuten bei Raumtemperatur kräftig
gerührt,
um eine Emulsion zu erzeugen. Das Produkt wurde dann mit 75 ml 12
N HCl angesäuert
und mit 3 × 500
ml Chloroform extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und unter verringertem Druck eingedampft.
Die 6-(4-Benzoylbenzamido)hexansäure wurde
aus Toluol/Ethylacetat (3/1 nach Volumen) umkristallisiert, um 77,19
g (93% Ausbeute) Produkt zu ergeben, m.p. 106,5–109,5°C.
-
Die
6-(4-Benzoylbenzamido)hexansäure,
60 g (0,177 mmol), wurde zu einem trockenen Kolben zugegeben und
in 1200 ml trockenem 1,4-Dioxan gelöst. N-Hydroxysuccinimid, 21,4
g (0,186 mol), wurde zugegeben, gefolgt von 41,9 g (0,203 mol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid,
und die Mischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur unter einem Trockenrohr, um die Reaktion
vor Feuchtigkeit zu schützen,
gerührt.
Nach Filtration, um den 1,3-Dicyclohexylharnstoff zu entfernen,
wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen, und das resultierende Öl wurde
mit 300 ml Dioxan verdünnt.
Alle verbleibenden Feststoffe, die sich bildeten, wurden durch Filtration
entfernt, und nach Entfernen des Lösemittels wurde das BBA-EAC-NOS
zweimal aus Ethanol umkristallisiert, um 60,31 g eines weißen Feststoffes
zu ergeben, m.p. 123–126°C.
-
(b) Photoderivatisierung
eines Amino-modifizierten Oligonukleotids
-
Eine
30-basige oligomere (-mer) Sonde (Sequenz (oder „Seq")1), synthetisiert mit einem 5'-Amino-Modifikator, der einen C-12-Spacer
enthält
(Amin-Sequenz 1), wurde speziell hergestellt bei Midland Certified
Reagent Company (Midland, TX). Oligonukleotid Amin-Sequenz 1, 100 μg (10 nmol,
39,4 μl
einer 2,54 mg/ml Vorratslösung
in Wasser), wurde auf einem Rüttler
in einem Mikrozentrifugenröhrchen
mit 43,8 μg
(100 nmol, 8,8 μl
einer 5 mg/ml Vorratslösung
in DMF) BBA-EAC-NOS, hergestellt wie oben in Beispiel 1(a) beschrieben,
und 4 μl
1M Natriumbicarbonatpuffer, pH 9, vermischt. Die Reaktion lief bei
Raumtemperatur für
3 Stunden. Um nicht-umgesetztes BBA-EAC-NOS zu entfernen, wurde
die Reaktion mit 148 μl
phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS, 10 mM Na2HPO4,
150 mM NaCl, pH 7,2) verdünnt
und dann auf eine NAP-5-Säule (Pharmacia
Biotech, Uppsala, Schweden) gemäß den Spezifikationen
des Herstellers geladen. PBS wurde verwendet, um die Säule zu äquilibrieren
und die Oligonukleotide von der Säule zu eluieren. Die NAP-5-Säule, die Sephadex (eingetragene
Marke) G-25-Gel enthält,
trennte Oligonukleotide von der Verbindung mit kleinem Molekulargewicht.
Insgesamt 3,1 A260-Einheiten oder 96 μg Benzophenon-derivatisiertes
Oligonukleotid Sequenz 1 wurde gewonnen.
-
Beispiel 2
-
Bewertung
des Benzophenon-substituierten Oligonukleotids
-
Die
Oligos Amin-Sequenz 1 und Benzophenon-Sequenz 1 wurden bei 5 pmol/0,1
ml pro Vertiefung in Mikrowellplatten aus Polypropylen (PP, Corning
Costar, Cambridge, MA) im Inkubationspuffer (50 mM Phosphatpuffer,
pH 8,5, 1 mM EDTA, 15% Na2SO4)
bei Raumtemperatur über
Nacht inkubiert. Die Hälfte
der Platten wurde mit einer Dymax-Lampe (Modell Nr. PC-2, Dymax
Corporation, Torrington, CT) beleuchtet, die einen Heraeus-Kolben (W.C. Heraeus
GmbH, Hanau, Bundesrepublik Deutschland) und einen Cut-Off-Filter
enthielt, der alles Licht unter 300 nm abblockte. Die Beleuchtungsdauer
betrug 2 Minuten bei einer Intensität von 1–2 mW/cm2 im
Wellenlängenbereich
von 330–340
nm. Die restliche Hälfte
der Platten, die nicht beleuchtet wurden, dienten als die adsorbierten
Oligo-Kontrollen. Alle Platten wurden dann mit PBS, die 0,05 % Tween
20 (eingetragene Marke) enthielt, unter Verwendung eines Microplate
Auto Washer (Modell E1 403H, Bio-Tek Instruments, Winooski, VT)
gewaschen.
-
Hybridisierung
wurde durchgeführt,
wie unten beschrieben, unter Verwendung einer komplementären Nachweissonde
(Sequenz 2) oder des nicht-komplementären Oligonukleotids (Sequenz
3). Beide Oligos wurden bezogen von der Mayo Clinic (Rochester,
MN). Die Platten wurden bei 55°C
für 30
Minuten mit Hybridisierungspuffer blockiert, der 5 × SSC (0,75
M NaCl. 0,075 M Citrat, pH 7,0), 0,1% Lauroylsarcosin, 1% Casein und
0,02% Natriumdodecylsulfat (SDS) enthielt. Als die Nachweissonde
an der immobilisierten Sonde hybridisiert war, wurde ein Aliquot
von 50 fmol Nachweissonde in 0,1 ml pro Vertiefung zugegeben und
für 1 Stunde bei
55°C inkubiert.
Die Platten wurden dann mit 2 × SSC,
das 0,1% SDS enthielt, für
5 Minuten bei 55°C
gewaschen. Die gebundene Nachweissonde wurde getestet durch Zugabe
von 0,1 ml eines Konjugats aus Streptavidin und Meerrettichperoxidase
(SA-HRP, Pierce, Rockford, IL) bei 0,5 μg/ml, das für 30 Minuten bei 37°C inkubiert
wurde. Die Platten wurden dann mit PBS/Tween gewaschen, gefolgt
von der Zugabe von Peroxidasesubstrat (H2O2 und Tetramethylbenzidin, Kirkegard and
Perry Laboratories, Gaithersburg, MD) und Messung bei 655 nm, 20
Minuten später,
auf einem Mikrowell-Plattenlesegerät (Modell
3550, Bio-Rad Labs, Cambridge, MA).
-
Die
in Tabelle 1 aufgelisteten Ergebnisse zeigen, daß das beleuchtete Benzophenonderivatisierte
Oligonukleotid ein höheres
Hybridisierungssignal lieferte als die adsorbierte Oligonukleotidkontrolle.
Im Gegensatz dazu gab es keinen Unterschied zwischen den Hybridisierungssignalen,
die von den beleuchteten und den adsorbierten nicht-derivatisierten
Oligonukleotiden erzeugt wurden. Tabelle
1: Hybridisierungssignale (A
655 ± Standardabweichung)
aus Amin-Sequenz 1 und Benzophenon-Sequenz 1 auf PP-Mikrowellplatten.
-
Beispiel 3
-
Darstellung und Bewertung
eines Photopolymers, das mit Oligonukleotiden derivatisiert ist
-
(a) Darstellung von 4-Benzoylbenzoylchlorid
(BBA-Cl)
-
4-Benzoylbenzoesäure (BBA),
1 kg (4,42 mol), wurde zu einem trockenem 5 Liter-Mortonkolben zugegeben,
der mit Rückflußkondensator
und Überkopfrührer ausgestattet
war, gefolgt von der Zugabe von 645 ml (8,84 mol) Thionylchlorid
und 725 ml Toluol. Dimethylformamid, 3,5 ml, wurde dann zugegeben,
und die Mischung wurden bei Rückfluß für 4 Stunden
erhitzt. Nach Abkühlung
wurden die Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen und das restliche Thionylchlorid
wurde durch drei Verdampfungen unter Verwendung von 3 × 500 ml
Toluol entfernt. Das Produkt wurde aus Toluol/Hexan (1/4 nach Volumen)
umkristallisiert, um 988 g (91% Ausbeute) nach Trocknen in einem
Vakuumofen zu ergeben. Produkt-Schmelzpunkt betrug 92–94°C. Kernmagnetische
Resonanz(NMR)-Analyse
bei 80 MHz (1H-NMR (CDCl3))
war konsistent mit dem gewünschte
Produkt: aromatische Protonen 7,20–8,25 (m, 9H). Alle chemischen
Verschiebungswerte waren in ppm feldabwärts von einem internen Tetramethylsilan-Standard.
Die Endverbindung wurde zur Verwendung bei der Herstellung eines
Monomers aufbewahrt, das bei der Synthese von photoaktivierbaren
Polymeren verwendet wurde, wie zum Beispiel in Beispiel 3(c) beschrieben,
oder für
heterobifunktionelle Verbindungen, wie zum Beispiel in Beispiel
1(a) beschrieben.
-
(b) Darstellung von N-(3-Aminopropyl)methacrylamid-Hydrochlorid
(APMA)
-
Eine
Lösung
von 1,3-Diaminopropan, 1910 g (25,77 mol), in 1000 ml CH2Cl2 wurde zu einem
12 Liter-Mortonkolben zugegeben und auf einem Eisbad gekühlt. Eine
Lösung
von t-Butylphenylcarbonat,
1000 g (5,15 mol), in 250 ml CH2Cl2 wurde dann tropfenweise mit einer Geschwindigkeit
zugegeben, die die Reaktionstemperatur unter 15°C hielt. Im Anschluß an die
Zugabe wurde die Mischung auf Raumtemperatur erwärmt und für 2 Stunden gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde mit 900 ml CH2Cl2 und 500 g Eis verdünnt, gefolgt von der langsamen
Zugabe von 2500 ml 2,2 N NaOH. Nach Testen, um sicherzustellen,
daß die
Lösung
basisch war, wurde das Produkt in einen Trenntrichter überführt, und
die organische Schicht wurde entfernt und als Extrakt #1 zur Seite
gestellt. Die wäßrige Schicht
wurde dann mit 3 × 1250
ml CH2Cl2 extrahiert,
wobei jede Extraktion als eine separate Fraktion gehalten wurde.
Die vier organischen Extrakte wurden dann nacheinander mit einer
einzelnen 1250 ml-Portion
0,6 N NaOH gewaschen, beginnend mit Fraktion #1 und fortschreitend bis
zu Fraktion #4. Dieser Waschvorgang wurde ein zweites Mal mit einer
frischen 1250 ml-Portion und 0,6 N NaOH wiederholt. Die organischen
Extrakte wurden dann vereinigt und über Na2SO4 getrocknet, Filtration und Verdampfung
von Lösemittel
bis zu einem konstanten Gewicht ergab 825 g N-Mono-t-BOC-1.3-diaminopropan,
das ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
-
Eine
Lösung
von Methacrylsäureanhydrid,
806 g (5,23 mol), in 1020 ml CHCl3 wurde
in einen 12 Liter-Mortonkolben gegeben, der mit Überkopfrührer ausgestattet war, und
auf einem Eisbad gekühlt.
Phenothiazin, 60 mg, wurde als ein Inhibitor zugegeben, gefolgt
von der tropfenweise Zugabe von N-Mono-t-BOC-1,3-diaminopropan,
825 g (4,73 mol), in 825 ml CHCl3. Die Zugabegeschwindigkeit
wurde so gesteuert, daß die
Reaktionstemperatur zu allen Zeiten unter 10°C gehalten wurde. Nachdem die
Zugabe abgeschlossen war, wurde das Eisbad entfernt und die Mischung über Nacht
rühren
gelassen. Das Produkt wurde mit 2400 ml Wasser verdünnt und
in einen Trenntrichter überführt. Nach
gründlichem
Mischen wurde die wäßrige Schicht
entfernt, und die organische Schicht wurde mit 2400 ml 2 N NaOH
gewaschen, wobei sichergestellt wurde, daß die wäßrige Schicht basisch war.
Die organische Schicht wurde dann über Na2SO4 getrocknet und filtriert, um Trocknungsmittel
zu entfernen. Eine Portion des CHCl3-Lösemittels
wurde unter verringertem Druck abgezogen, bis das vereinigte Gewicht
des Produktes und Lösemittels
ungefähr
3000 g betrug. Das gewünschte
Produkt wurde dann durch langsame Zugabe von 11 Litern Hexan zur
gerührten
CHCl3-Lösung ausgefällt, gefolgt
von Aufbewahrung über
Nacht bei 4°C.
Das Produkt wurde durch Filtration isoliert, und der Feststoff wurde
zweimal mit einer Lösemittelkombination
aus 900 ml Hexan und 150 ml CHCl3 gespült. Gründliches Trocknen
des Feststoffes ergab 900 g N-[N'-(t-Butyloxycarbonyl)-3-aminopropyl]methacrylamid,
m.p. 85.8°C nach
DSC. Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
Amid-NHs 6,30–6,80,
4,55–5,10
(m, 2H), Vinylprotonen 5,65, 5,20 (m, 2H), Methylene benachbart
zu N 2,90–3,45
(m, 4H), Methyl 1,95 (m, 3H), restliches Methylen 1,50–1,90 (m,
2H) und t-Butyl 1,40 (s, 9H).
-
Ein
2 Liter-Dreihalsrundkolben wurde mit einem Überkopfrührer und Gaseinlaßrohr ausgestattet.
Methanol, 700 ml, wurde zum Kolben zugegeben und auf einem Eisbad
gekühlt.
Während
gerührt
wurde, wurde HCl-Gas mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 5 Litern/Minute
für insgesamt
40 Minuten in das Lösemittel eingeleitet.
Die Molarität
der endgültigen
HCl/MeOH-Lösung
wurde durch Titration mit 1 N NaOH unter Verwendung von Phenolphthalein
als einem Indikator zu 8,5 M bestimmt. Das N-[N'-(t-Butyloxycarbonyl)-3-aminopropyl]methacrylamid,
900 g (3,71 mol), wurde zu einem 5 Liter-Mortonkolben zugegeben,
der mit einem Überkopfrührer und
Gasauslaßadapter
ausgestattet war, gefolgt von der Zugabe von 1.150 ml Methanol-Lösemittel.
Etwas Feststoff verblieb bei diesem Lösemittelvolumen im Kolben.
Phenothiazin, 30 mg, wurde als ein Inhibitor zugesetzt, gefolgt
von der Zugabe von 655 ml (5,57 mol) der 8,5 M HCl/MeOH-Lösung. Die
Feststoffe lösten
sich langsam mit der Gasentwicklung auf, aber die Reaktion war nicht
exotherm. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht gerührt, um
vollständige
Reaktion sicherzustellen. Alle Feststoffe wurden dann durch Filtration
entfernt und zusätzliche
30 mg Phenothiazin wurden zugegeben. Das Lösemittel wurde dann unter verringertem
Druck gestrippt, und der resultierende feste Rückstand wurde mit 3 × 1.000
ml Isopropanol mit Verdampfung unter verringertem Druck azeotrop
destilliert. Schließlich
wurde das Produkt in 2.000 ml unter Rückfluß kochendem Isopropanol gelöst und 4.000
ml Ethylacetat wurden langsam unter Rühren zugegeben. Die Mischung
wurde langsam abkühlen
gelassen und wurde bei 4°C über Nacht
aufbewahrt. Das N-(3-Aminopropyl)methacrylamid-Hydrochlorid wurde
durch Filtration isoliert und wurde bis zu konstantem Gewicht getrocknet,
was eine Ausbeute von 630 g mit einem Schmelzpunkt von 124,7°C nach DSC
ergab. Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem
gewünschten
Produkt: 1H-NMR (D2O)
Vinylprotonen 5,60, 5,30 (m, 2H), Methylen benachbart zu Amid-N
3,30 (t, 2H), Methylen benachbart zu Amin-N 2,95 (t, 2H), Methyl
1,90 (m, 3H) und restliches Methylen 1,65–2,10 (m, 2H). Die Endverbindung
wurde zur Verwendung bei der Herstellung eines Monomers aufbewahrt,
das bei der Synthese von photoaktivierbaren Polymeren verwendet
wurde, wie zum Beispiel in Beispiel 3(c) beschrieben.
-
(c) Darstellung von N-[3-(4-Benzoylbenzamido)propyl]methacrylamid
(BBA-APMA)
-
APMA,
120 g (0,672 mol), hergestellt gemäß der allgemeinen Methode,
die in Beispiel 3(b) beschrieben ist, wurde zu einem trockenen 2
Liter-Dreihalsrundkolben zugegeben, der mit einem Überkopfrührer ausgestattet
war. Phenothiazin, 23–25
mg, wurde als ein Inhibitor zugegeben, gefolgt von 800 ml Chloroform.
Die Suspension wurde auf einem Eisbad unter 10°C abgekühlt und 172,5 g (0,705 mol)
BBA-Cl, hergestellt gemäß der allgemeinen
Methode, die in Beispiel 3(a) beschrieben ist, wurden als ein Feststoff
zugegeben. Triethylamin, 207 ml (1,485 mol), in 50 ml Chloroform
wurde dann tropfenweise über
einen 1- bis 1,5-stündigen
Zeitraum zugegeben. Das Eisbad wurde entfernt, und Rühren bei
Umgebungstemperatur wurde für
2,5 Stunden fortgesetzt. Das Produkt wurde dann mit 600 ml 0,3 N
HCl und 2 × 300
ml 0,07 N HCl gewaschen. Nach Trocknen über Natriumsulfat wurde das
Chloroform unter verringertem Druck abgezogen und das Produkt wurde zweimal
aus Toluol/Chloroform (4/1 nach Volumen) unter Verwendung von 23–25 mg Phenothiazin
in jeder Umkristallisation, um Polymerisation zu verhindern, umkristallisiert.
Typische Ausbeute an BBA-APMA betrug 90%, mit einem Schmelzpunkt
von 147–151°C. Analyse
auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
aromatische Protonen 7,20–7,95
(m, 9H), Amid-NH 6,55 (breites t, 1H), Vinylprotonen 5,65, 5,25
(m, 2H), Methylene benachbart zu Amid-Ns 3,20–3,60 (m, 4H), Methyl 1,95
(s, 3H) und restliches Methylen 1,50–2,00 (m, 2H). Die Endverbindung
wurde zur Verwendung bei der Synthese von photoaktivierbaren Polymeren
aufbewahrt, wie zum Beispiel beschrieben in Beispiel 3(e).
-
(d) Darstellung von N-Succinimidyl-6-maleimidohexanoat
(MAL-EAC-NOS)
-
Ein
funktionalisiertes Monomer wurde auf die folgende Weise hergestellt
und wurde verwendet, wie beschrieben in Beispiel 3(e), um aktivierte
Estergruppen auf der Hauptkette eines Polymers einzuführen. 6-Aminohexansäure, 100
g (0,762 mol), wurde in 300 ml Essigsäure in einem 3 Liter-Dreihalskolben
gelöst, der
mit einem Überkopfrührer und
Trockenrohr ausgestattet war. Maleinsäureanhydrid, 78,5 g (0,801
mol), wurde in 200 ml Essigsäure
gelöst
und zur 6-Aminohexansäure-Lösung zugegeben.
Die Mischung wurde eine Stunde gerührt, während sie auf einem siedenden
Wasserbad erhitzt wurde, was zur Bildung eines weißen Feststoffes
führte.
Nach Abkühlen über Nacht
bei Raumtemperatur wurde der Feststoff durch Filtration gesammelt
und mit 2 × 50
ml Hexan gespült.
Nach Trocknung betrug die typische Ausbeute der (Z)-4-Oxo-5-aza-2-undecendisäure 158–165 g (90–95%) mit
einem Schmelzpunkt von 160–165°C. Analyse auf
einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (DMSO-d6)
Amidproton 8,65–9,05
(m, 1H), Vinylprotonen 6,10, 6,30 (d, 2H), Methylen benachbart zu
Stickstoff 2,85–3,25
(m, 2H), Methylen benachbart zu Carbonyl 2,15 (t, 2H) und restliche
Methylene 1,00–1,75
(m, 6H).
-
(Z)-4-Oxo-5-aza-2-undecendisäure, 150
g (0,654 mol), Essigsäureanhydrid,
68 ml (73,5 g, 0,721 mol), und Phenothiazin, 500 mg, wurden zu einem
2 Liter-Dreihalsrundkolben zugegeben, der mit einem Überkopfrührer ausgestattet
war. Triethylamin, 91 ml (0,653 mol), und 600 ml THF wurden zugegeben
und die Mischung wurde unter Rühren
auf Rückfluß erhitzt.
Nach insgesamt 4 Stunden Rückfluß wurde
die dunkle Mischung auf < 60°C abgekühlt und
in eine Lösung
von 250 ml 12 N HCl in 3 Litern Wasser gegossen. Die Mischung wurde 3
Stunden bei Raumtemperatur gerührt
und wurde dann durch ein Celite 545-Kissen filtriert, um Feststoffe
zu entfernen. Das Filtrat wurde mit 4 × 500 ml Chloroform extrahiert,
und die vereinigten Extrakte wurden über Natriumsulfat getrocknet.
Nach Zugabe von 15 mg Phenothiazin, um Polymerisation zu verhindern,
wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen. Die 6-Maleimidohexansäure wurde
aus Hexan/Chloroform (2/1 nach Volumen) umkristallisiert, um typische
Ausbeuten von 76–83
g (55–60%)
mit einem Schmelzpunkt von 81–85°C zu ergeben.
Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
Maleimidprotonen 6,55 (s, 2H), Methylen benachbart zu Stickstoff
3,40 (t, 2H), Methylen benachbart zu Carbonyl 2,30 (t, 2H) und restliche
Methylene 1,05–1,85
(m, 6H).
-
Die
6-Maleimidohexansäure,
20 g (94,7 mmol), wurde in 100 ml Chloroform unter einer Argonatmosphäre gelöst, gefolgt
von der Zugabe von 41 ml (0,47 mol) Oxalylchlorid. Nach Rühren für 2 Stunden
bei Raumtemperatur wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen, wobei 4 × 25 ml zusätzliches Chloroform verwendet
wurden, um das letzte des überschüssigen Oxalylchlorids
zu entfernen. Das Säurechlorid
wurde in 100 ml Chloroform gelöst,
gefolgt von der Zugabe von 12 g (0,104 mol) N-Hydroxysuccinimid
und 16 ml (0,114 mol) Triethylamin. Nach Rühren über Nacht bei Raumtemperatur
wurde das Produkt mit 4 × 100
ml Wasser gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Entfernung des Lösemittels ergab 24 g Produkt
(82%), das ohne weitere Reinigung verwendet wurde. Analyse auf einem
NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten Produkt: 1H-NMR
(CDCl3) Maleimidprotonen 6,60 (s, 2H), Methylen
benachbart zu Stickstoff 3,45 (t, 2H), Succinimidylprotonen 2,80
(s, 4H), Methylen benachbart zu Carbonyl 2,55 (t, 2H) und restliche
Methylene 1,15–2,00
(m, 6H). Die Endverbindung wurde zur Verwendung bei der Synthese
von photoaktivierbaren Polymeren aufbewahrt, wie zum Beispiel in
Beispiel 3(e) beschrieben.
-
(e) Darstellung eines
Copolymers aus Acrylamid, BBA-APMA und MAL-EAC-NOS
-
Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde auf
die folgende Weise hergestellt. Acrylamid, 3,849 g (54,1 mmol),
wurde in 52,9 ml Tetrahydrofuran (THF) gelöst, gefolgt von 0,213 g (0,61 mmol)
BBA-APMA, hergestellt gemäß der allgemeinen
Methode, die in Beispiel 3(c) beschrieben ist, 0,938 g (3,04 mmol)
MAL-EAC-NOS, hergestellt gemäß der allgemeinen
Methode, die in Beispiel 3(d) beschrieben ist, 0,053 ml (0,35 mmol)
N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) und 0,142 g (0,86 mmol) 2,2'-Azobisisobutyronitril
(AIBN). Die Lösung
wurde mit einer Heliumspülung
für 4 Minuten, gefolgt
von einer Argonspülung für weitere
4 Minuten, von Sauerstoff befreit. Das verschlossene Gefäß wurde
dann über
Nacht bei 55°C
erhitzt, um die Polymerisation zu vollenden. Das feste Produkt wurde
durch Filtration isoliert, und der Filterkuchen wurde gründlich mit
THF und CHCl3 gespült. Das Produkt wurde in einem
Vakuumofen bei 30°C
getrocknet, um 5,234 g eines weißen Feststoffes zu ergeben.
NMR-Analyse (DMSO-d6) bestätigte das
Vorhandensein der NOS-Gruppe bei 2,75 ppm, und die Photogruppen-Beladung wurde zu
0,104 mmol BBA/g Polymer bestimmt. MAL-EAC-NOS stellte 5 Mol-% der
polymerisierbaren Monomere in dieser Reaktion dar.
-
(f) Darstellung und Bewertung
eines Photopolymers, das mit Oligonukleotiden derivatisiert ist
-
Eine
40-mer-Sonde (Sequenz 4) wurde mit einer Amin-Modifikation, wie
beschrieben für
Sequenz 1, synthetisiert. Das Oligo Amin-Sequenz 4, 40 μg (15 μl einer 2,67
mg/ml Vorratslösung
in Wasser) wurde mit 80 μg
(80 μl einer
1 mg/ml Lösung,
frisch hergestellt in Wasser) eines Copolymers von Acrylamid, BBA-APMA, und
MAL-EAC-NOS, hergestellt wie beschrieben in Beispiel 3(e), und 305 μl Inkubationspuffer
inkubiert. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur für 2 Stunden
gerührt.
Die resultierende Photopoly-Sequenz 4 wurde ohne weitere Reinigung
für die
Immobilisierung verwendet.
-
Amin-Sequenz
4 und Photopoly-Sequenz 4 wurden bei 10 pmol Oligo/0,1 ml pro Vertiefung
in PP- und Poly(vinylchlorid)-Mikrowellenplatten (PVC, Dynatech,
Chantilly, VA) in 50 mM Phosphatpuffer, pH 8,5, 1 mM EDTA für 1,5 Stunden
bei 37°C
inkubuiert. Die Platten wurden beleuchtet oder adsorbiert, wie beschrieben
in Beispiel 2. Hybridisierung wurde durchgeführt, wie beschrieben in Beispiel
2, unter Verwendung des komplementären Sequenz-3-Nachweisoligonukleotids
oder des nicht-komplementären
Sequenz-2-Oliogonukleotids. Die
Ergebnisse aus Tabelle 2 zeigen, daß das beleuchtete Photopoly-Oligonukleotid 13-
und 2-fach höhere
Hybridisierungssignale aufwies als die adsorbierte Kontrolle auf
PP- bzw. PVC-Oberflächen.
Im Gegensatz dazu trug die Beleuchtung nicht zur Immobilisierung
von Amin-Sequenz 4 bei.
-
Tabelle
2: Hybridisierungssignale (A
655 ± Standardabweichung)
aus Amin-Sequenz 4 und Photopoly-Sequenz 4 auf PP- und PVC-Mikrowellplatten
-
Beispiel 4
-
Darstellung eines mit
Benzophenon markierten Oligonukleotids durch Direktsynthese
-
(a) Darstellung von 4-Brommethylbenzophenon
BMBP)
-
4-Methylbenzophenon,
750 g (3,82 mol), wird zu einem 5 Liter-Mortonkolben zugegeben,
der mit einem Überkopfrührer ausgestattet
ist, und in 2.850 ml Benzol gelöst.
Die Lösung
wird dann auf Rückfluß erhitzt, gefolgt
der tropfenweisen Zugabe von 610 g (3,82 mol) Brom in 330 ml Benzol.
Die Zugabegeschwindigkeit beträgt
ungefähr
1,5 ml/min, und der Kolben wird mit einem 90 Watt (90 Joule/s) Halogenstrahler
beleuchtet, um die Reaktion einzuleiten. Ein Timer wird mit der
Lampe verwendet, um einen 10%-Betriebszyklus (5 Sekunden an, 40
Sekunden aus) bereitzustellen, gefolgt von einer Stunde mit einem
20%-Betriebszyklus (10 Sekunden an, 40 Sekunden aus). Nach Abkühlung wird
die Reaktionsmischung mit 10 g Natriumbisulfit in 100 ml Wasser
gewaschen, gefolgt von Waschen mit 3 × 200 ml Wasser. Das Produkt
wird über
Natriumsulfat getrocknet und zweimal aus Toluol/Hexan (1/3 nach
Volumen) umkristallisiert. Die Endverbindung wird zur Verwendung
bei der Herstellung eines für
die Derivatisierung von Nukleinsäuren
geeigneten Reagenz aufbewahrt, wie beschrieben in Beispiel 4(b).
-
(b) Darstellung von 4-Benzoylbenzylether-C12-phosphoramidit
-
1,12-Dodecandiol,
5 g (24,7 mmol), wird in 50 ml wasserfreiem THF in einem trockenen
Kolben unter Stickstoff gelöst.
Das Natriumhydrid, 0,494 g einer 60% Dispersion in Mineralöl (12,4
mmol), wird in Portionen über
einen fünfminütigen Zeitraum
zugegeben. Die resultierende Mischung wird bei Raumtemperatur für eine Stunde
gerührt.
BMBP, 3,40 g (12,4 mmol), hergestellt mit der allgemeinen Methode,
die in Beispiel 4(a) beschrieben ist, wird als ein Feststoff zusammen
mit Natriumiodid (0,185 g, 1,23 mmol) und Tetra-n-butylammoniumbromid
(0,398 g, 1,23 mmol) zugegeben. Die Mischung wird bei einem milden
Rückfluß für 24 Stunden gerührt. Die
Reaktion wird dann abgekühlt,
mit Wasser gequencht, mit 5% HCl angesäuert und mit Chloroform extrahiert.
Die organischen Extrakte werden über
Natriumsulfat getrocknet, und das Lösemittel wird unter Vakuum
abgezogen. Das Produkt wird auf einer Silicagel-Flashchromatographiesäule unter
Verwendung von Chloroform, um nicht-polare Verunreinigungen zu eluieren,
gefolgt von Elution des Produktes mit Chloroform:Ethylacetat (80/20
nach Volumen), gereinigt. Das Poolen geeigneter Fraktionen liefert
die gewünschte Verbindung
nach Abziehen des Lösemittels
unter verringertem Druck.
-
Das
Etherprodukt von oben, 0,100 g (0,252 mmol), wird in Chloroform
unter einer Argonatmosphäre gelöst. N,N-Diisopropylethylamin,
0,130 g (1 mmol), wird zugegeben, und die Temperatur wird unter
Verwendung eines Eisbades auf 0°C
eingestellt. 2-Cyanoethyldiisopropylchlorphosphoramidit,
0,179 g (0,756 mmol), wird dann in drei gleichen Portionen über etwa
10 Minuten zugegeben. Rühren
wird für
insgesamt 3 Stunden fortgesetzt, woraufhin die Reaktion mit 5% NaHCO3 gequencht und mit 5 ml Chloroform verdünnt wird.
Die organische Schicht wird abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet
und eingedampft, um ein Rückstandsöl zu liefern.
Das Rohprodukt wird auf einer Silicagel-Flashchromatographiesäule unter
Verwendung eines Lösemittels aus
5% Methanol in Chloroform, gefolgt von einem Lösemittelsystem aus Ammoniumhydroxid/Methanol/Chloroform
(0,5/2,5/7 nach Volumen), gereinigt. Die geeigneten Fraktionen werden
gepoolt und das Lösemittel
wird entfernt, um das gewünschte
Produkt zu liefern, das für
Derivatisierung einer Nukleinsäure
geeignet ist.
-
(c) Darstellung eines
mit Benzophenon markierten Oligonukleotids
-
Ein
30-meres Oligonukleotid wird auf Silicaperlen unter Verwendung von
standardmäßigen Oligonukleotid-Verfahren
synthetisiert, und die Perlen werden in ein verschlossenes Gefäß unter
einer Argonatmosphäre
eingebracht. Lösungen
von 12,5 mg (22 μmol)
des Phosphoramidits, hergestellt in Beispiel 4(b), in 0,5 ml Chloroform
und 5 mg (71 μmol)
Tetrazol in 0,5 ml Acetonitril werden dann zugegeben. Die Mischung
wird dann für
1 Stunde vorsichtig bewegt, gefolgt von der Entfernung des Überstandes.
Die Perlen werden mit Chloroform, Acetonitril und Methylenchlorid
gewaschen, gefolgt von einer Oxidation für 5 Minuten mit 1,5 ml einer
0,1 M Iod-Lösung
in THF/Pyridin/Wasser (40/20/1 nach Volumen). Nach Entfernung dieser
Lösung
werden die Perlen mit Methylenchlorid gewaschen und mit einem Argonstrom
getrocknet. Konzentriertes Ammoniumhydroxid wird dann zu den Perlen
zugegeben, und sie werden für
1 Stunde bei Raumtemperatur stehengelassen. Die Ammoniumhydroxid-Lösung wird
dann entfernt, und die Perlen werden mit einem weiteren 1 ml Ammoniumhydroxid
gespült.
Die vereinigten Lösungsextrakte
werden dann bei 55°C über Nacht
aufbewahrt, gefolgt von Lyophilisation, um das photomarkierte Oligonukleotid
zu isolieren.