-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Bindung von Zielmolekülen, wie
etwa Oligonukleotiden (Oligos), an eine Oberfläche und Zusammensetzungen zur
Verwendung in solchen Verfahren. In einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung die resultierenden beschichteten Oberflächen selbst.
In noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung
photochemischer und thermochemischer Mittel, um Moleküle an eine
Oberfläche
zu binden.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
Immobilisierung von Desoxyribonukleinsäure (DNA) an Trägeroberflächen ist
zu einem wichtigen Aspekt bei der Entwicklung von DNA-basierten
Testsystemen sowie für
andere Zwecke, einschließlich
der Entwicklung mikrofabrizierter Anordnungen für DNA-Analyse, geworden. Siehe
zum Beispiel „The
Development of Microfabricated Arrays of DNA Sequencing and Analysis", O'Donnell-Maloney et
al., TIBTECH 14:401–407 (1996).
Im allgemeinen werden solche Verfahren auf der Oberfläche von
Mikrovertiefungsplatten, Röhren,
Perlen, Mikroskop-Objektträgern,
Siliciumwafern oder Membranen durchgeführt, Insbesondere sind bestimmte Ansätze entwickelt
worden, um die Wahrscheinlichkeit der Endpunktbindung eines synthetischen
Oligos an eine Oberfläche
zu ermöglichen
oder zu verbessern. Endpunktbindung (d.h. wobei die Nukleinsäuresequenz durch
das eine oder das andere terminale Nukleotid gebunden ist) ist wünschenswert,
weil die gesamte Länge der Sequenz
zur Hybridisierung an eine weitere Nukleinsäuresequenz verfügbar sein
wird. Dies ist besonders vorteilhaft für den Nachweis von Einzelbasenpaaränderungen
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen.
-
Ausgewählter Stand
der Technik schließt
U.S.-Patent Nr. 4,973,493 (Guire et al.) ein, das sich mit einem
Verfahren zur Verbesserung der Biokompatibilität fester Oberflächen beschäftigt. U.S.-Patent
Nr. 4,722,906 (ebenfalls Guire et al.) beschäftigt sich mit einem Verfahren
zur selektiv kovalenten Verknüpfung
einer Zieleinheit mit einer chemischen Einheit oder einem Träger. WO
97/16544 (Swan et al.) beschäftigt
sich mit wasserlöslichen
Vernetzungsmitteln. Zusätzlich
beschäftigt
sich Newton, 1993, Nucleic Acids Research, 21(5):1155, mit der Herstellung
von PCR-Produkten 5'-Einzelstrangschwänzen unter
Verwendung von Primern, die neuartige Phosphoramidit-Zwischenstufen
einbeziehen.
-
Hybridisierung
ist das am routinemäßigsten
verwendete Verfahren, um Nukleinsäuren durch Basenpaarung an
auf einem festen Träger
immobilisierte Sonden zu messen. Wenn kombiniert mit Amplifikationstechniken,
wie etwa der Polymerasekettenreaktion (PCR) oder Ligasekettenreaktion
(LCR), sind Hybridisierungstest ein starkes Tool für Diagnose
und Forschung. Insbesondere sind Mikrovertiefungsplatten geeignet und
nützlich
zum Testen relativ großer
Zahlen von Proben. Mehrere Verfahren sind zur Immobililsierung von Nukleinsäuresonden
an Mikrovertiefungsplatten verwendet worden. Einige von diesen umfassen
die Adsorption nicht-modifizierter oder modifizierter Oligos auf
Polystyrol-Platten. Andere umfassen kovalente Immobilisierung. Verschiedene
Verfahren sind auch verwendet worden, um die Empfindlichkeit von
Hybridisierungstests zu erhöhen.
Polymere Einfang- und Nachweissonden sind synthetisiert und verwendet
worden, um Empfindlichkeiten bis herunter zu 107 DNA-Molkülen/ml zu
erhalten. Ein weiteres Verfahren verwendete verzweigte Oligos, um
die Empfindlichkeit von Hybridisierungstests zu erhöhen. Noch
ein weiteres Verfahren verwendete ein mehrstufiges Antikörper-verstärktes Verfahren.
Andere Typen von Nukleinsäuresonden,
wie etwa Ribonukleinsäure
(RNA), komplementäre
DNA (cDNA) und Peptidnukleinsäuren
(PNAs), sind zur Hybridisierung von PCR-Produkten in diagnostischen Anwendungen
ebenfalls auf Mikrovertiefungsplatten immobilisiert worden. Überdies
sind PCR-Primer auf für
Festphasen-PCR auf Mikrovertiefungsplatten immobilisiert worden.
-
Nur
relativ wenige Ansätze
zum Immobilisieren von DNA haben bis heute ihren Weg in kommerzielle Produkte
gefunden. Ein solches Produkt ist bekannt als „NucleoLink®" und ist erhältlich von
Nalge Nunc International (siehe z.B. Nunc Tech Note Vol. 3, No.
17). In diesem Produkt wird die DNA mit einem Carbodiimid umgesetzt,
um 5'-Phosphatgruppen
zu aktivieren, die dann mit funktionellen Gruppen auf der Oberfläche reagieren.
Nachteile dieses Ansatzes sind, daß er den Extraschritt des Hinzufügens des
Carbodiimid-Reagens erfordert sowie eine fünfstündige Reaktionszeit zur Immobilisierung
von DNA und er beschränkt
ist auf einen einzigen Typ von Substratmaterial.
-
Als
ein weiteres Beispiel hat Pierce kürzlich ein geschütztes DNA-Immobilisierungsprodukt
eingeführt, das
als „Reacti-Bind® DNA
Coating Solutions" bekannt
ist (siehe „Instructions – Reacti-Bind® DNA
Coating Solution" 1/1997).
Dieses Produkt ist eine Lösung,
die mit DNA vermischt und auf solche Oberflächen wie Polystyrol oder Polypropylen
aufgebracht wird. Nach Inkubierung über Nacht wird die Lösung entfernt,
die Oberfläche
mit Puffer gewaschen und getrocknet, woraufhin sie fertig zur Hybridisierung
ist. Obgleich die Produktliteratur es als nützlich für alle üblichen Kunststoffoberflächen, die
im Labor verwendet werden, beschreibt, hat es einige Einschränkungen.
Die Anmelder waren zum Beispiel nicht in der Lage, brauchbare Immobilisierung
von DNA auf Polypropylen unter Verwendung der Anweisungen des Herstellers
zu zeigen. Überdies
erfordert dieses Produkt große
Mengen an DNA. Die Anweisungen geben an, daß die DNA in einer Konzentration
zwischen 0,5 und 5 μg/ml
verwendet werden sollte.
-
In ähnlicher
Weise vertreibt Costar ein Produkt, das „DNA-BIND®" genannt wird, zur
Verwendung bei der Bindung von DNA an die Oberfläche einer Vertiefung in einer
Mikrovertiefungsplatte (siehe z.B. den DNA-BIND® "Application Guide"). Die Oberfläche der
DNA-BIND®-Platte
wird mit einem nicht-geladenen, nicht-polymeren, heterobifunktionellen
Reagens mit niedrigem Molekulargewicht, das eine N-Oxysuccinimid(NOS)-reaktive
Gruppe enthält,
beschichtet. Diese Gruppe reagiert mit solchen Nukleophilen wie
primären Aminen.
Das heterobifunktionelle Beschichtungsreagens enthält auch
eine photochemische Gruppe und einen Spacerarm, der die reaktive
Gruppe kovalent an die Oberfläche
der Polystyrolplatte bindet. Danach kann Amin-modifizierte DNA kovalent
an die NOS-Oberfläche
gekoppelt werden. Die DNA wird modifiziert durch Zugabe eines primären Amins
entweder während
des Syntheseverfahrens zum naszierenden Oligomer oder enzymatisch
an die vorgebildete Sequenz. Da das DNA-BIND®-Produkt
auf Polystyrol beruht, ist es von beschränktem Nutzen für diejenigen
Anwendungen, die erhöhte
Temperaturen erfordern, wie etwa thermische Cyclisierung.
-
Diese
verschiedenen Produkte können
für bestimmte
Zwecke oder unter bestimmten Bedingungen nützlich sein, neigen aber alle
dazu, an einem oder mehrere Nachteilen und Beschränkungen
zu leiden. Insbesondere neigen sie entweder dazu, große Mengen
an Oligo zu erfordern, Niveaus an Hintergrundrauschen zu liefern,
die unangemessen hoch sind, und/oder es fehlt ihnen an Vielseitigkeit.
-
Es
wäre hoch
wünschenswert,
in der Lage zu sein, solche Moleküle wie Oligos an eine Oberfläche in einer
Weise zu binden, die einige oder alle der Nachteile dieser früheren Ansätze vermeidet.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren und eine Reagenszusammensetzung
zur kovalenten Bindung von Zielmolekülen an die Oberfläche eines
Substrats, wie etwa Mikrovertiefungsplatten, Röhren, Perlen, Mikroskop-Objektträger, Siliciumwafer
oder Membranen, zur Verfügung.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden das Verfahren und die Zusammensetzung verwendet, um Nukleinsäuresonden
auf Kunststoffmaterialien, wie etwa Mikrovertiefungsplatten, z.B.
zur Verwendung in Hybridisierungstests, zu immobilisieren. Mikrovertiefungsplatten
können
zum Beispiel aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt werden,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Polystyrol, Polycarbonat, Polyvinylchlorid und Polypropylen,
und mit einem Reagens der Erfindung beschichtet werden. Die Reagenszusammensetzung
kann dann verwendet werden, um eine Nukleinsäure sowohl anzuziehen als auch
kovalent zu binden, die ihrerseits verwendet werden kann, um an
ihren komplementären
Strang zu hybridisieren.
-
Eine
Reagenszusammensetzung der Erfindung enthält thermochemisch reaktive
Gruppen (d.h. Gruppen mit einer von der Temperatur abhängigen Reaktionsgeschwindigkeit)
und anziehende Gruppen, wobei die anziehenden Gruppen ionische Gruppen
sind. Die Zusammensetzung enthält
auch photoreaktive Gruppen. Zusätzlich
kann das Reagens ein oder mehrere hydrophile Polymere umfassen,
an die die thermochemisch reaktiven, anziehenden und/oder photoreaktiven
Gruppen gebunden sind. Die photoreaktiven Gruppen (alternativ hierin
als „Photogruppen" bezeichnet) werden
verwendet, um Reagensmoleküle
bei Anwendung einer geeigneten Energiequelle, wie etwa Licht, an
die Oberfläche
des Trägers
zu binden. Die thermochemisch reaktiven Gruppen ihrerseits können verwendet
werden, um kovalente Bindungen mit geeigneten und komplementären funktionellen
Gruppen auf dem Zielmolekül
zu bilden. Im allgemeinen werden die Reagensmoleküle an die
Oberfläche
durch Aktivierung der Photogruppen gebunden werden, woraufhin das
Zielmolekül
(z.B. ein Oligo) zum gebundenen Reagens angezogen wird, weitgehend
aufgrund ionischer Wechselwirkungen zwischen anziehenden (ionischen)
Gruppen auf dem gebundenen Reagens und entgegengesetzt geladenen Gruppen
auf dem Ziel. Nachdem es zum gebundenen Reagens und damit zur Oberfläche angezogen
worden ist, kann das Zielmolekül
an das gebundene Reagens durch Reaktion zwischen den reaktiven Gruppen
des gebundenen Reagens und geeigneten funktionellen Gruppen auf
dem Zielmolekül
thermochemisch gekoppelt werden. Die thermochemisch reaktiven Gruppen
und ionischen Gruppen können
entweder auf demselben Polymer oder auf unterschiedlichen Polymeren
liegen, die gemeinsam auf der Oberfläche immobilisiert sind.
-
Obgleich
wir nicht an eine Theorie gebunden sein möchten, scheint es, daß das Vorhandensein
von ionischen Gruppen, z.B. kationischen Gruppen, wie etwa quartären Ammoniumgruppen
oder protonierten (d.h. angesäuerten)
tertiären
Aminen, dazu dient, die Nukleinsäuresequenz
mittels elektrostatischer und anderer Kräfte zur Oberfläche anzuziehen.
Diese Anziehung ihrerseits verstärkt
die Fähigkeit
der reaktiven Gruppen, sich effizient mit entsprechenden reaktiven
Gruppen auf der Nukleinsäuresequenz
zu koppeln. Fakultativ und bevorzugt kann das Zielmolekül mit funktionellen
Gruppen hergestellt oder versehen werden, die auf reaktive Gruppen
auf dem Reagensmolekül
zugeschneidert sind. Während
ihrer Synthese können
die Oligos zum Beispiel mit solchen funktionellen Gruppen wie Amin-
und Sulfhydrylgruppen hergestellt werden.
-
Die
Erfindung stellt weiter ein Verfahren zur Bindung eines Zielmaleküls, wie
etwa eines Oligos, an eine Oberfläche bereit, indem ein Reagens,
wie hierin beschrieben, eingesetzt wird. Ihrerseits stellt die Erfindung
eine Oberfläche
mit daran mittels eines solchen Reagens gebundenen Nukleinsäuren zur
Verfügung, ebenso
wie ein Material (z.B. eine Mikrovertiefungsplatte), die solch eine
Oberfläche
bereitstellt.
-
In
noch einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Zusammensetzung
zur Verfügung,
die ein Reagens (Reagentien) dieser Erfindung in Kombination mit
einem Zielmolekül
umfaßt
(umfassen), das eine oder mehrere funktionelle Gruppen enthält, die
mit der (den) thermochemisch reaktiven Gruppe(n) des Reagens reaktiv
sind.
-
Ein
Beispiel für
ein besonders bevorzugtes Reagens ist zum Beispiel eines, das hierin
als ein „PhotopolyQuat" beschrieben ist,
in dem mehrere Photogruppen und mehrere kationische Gruppen (in
der Form quartärer
Ammoniumgruppen) an eine hydrophile polymere Hauptkette gebunden
sind. Solch ein Reagens stellt außergewöhnliche Vielseitigkeit zur
Verfügung,
wenn es gleichzeitig mit einem PhotopolyNOS in optimalen Konzentrationen
und Verhältnissen
zur Immobilisierung von Zielmolekülen immobilisiert wird.
-
Unter
Verwendung solcher Reagentien haben die Anmelder festgestellt, daß Einfangsonden
kovalent an eine Vielzahl von Oberflächen immobilisiert werden können, einschließlich Oberflächen, die
ansonsten die Sonden nicht adsorbieren würden (wie etwa Polypropylen
und Polyvinylchlorid). Die resultierenden Oberflächen liefern Signale, die vergleichbar
mit oder besser als diejenigen sind, die mit modifizierten Oligos
erhalten werden, die an Polystyrol oder Polycarbonat adsorbiert
sind.
-
Das
vorliegende Immobilisierungsreagens und -verfahren können in
Amplifikationsverfahren in einer Weise verwendet werden, die einfacher
ist als diejenigen, die bisher berichtet worden sind, und können auch verbesserte
Oberflächen
für die
kovalente Immobilisierung von Nukleophil-derivatisierten Nukleinsäuren liefern.
Zusätzlich
zu immobilisierten Sonden für
Amplifikationsverfahren und Hybridisierungstests können die Reagentien
dieser Erfindung verbesserte Nukleinsäureimmobilisierung für Festphasensequenzierung
und für Immobilisierung
von Primern für
PCR und andere Amplifikationstechniken liefern.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
-
Eine
bevorzugte Reagenszusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfaßt eine
hydrophile Hauptkette, die eine oder mehrere ionische Gruppen trägt, die
die Fähigkeit
besitzen, ein entsprechendes Zielmolekül anzuziehen, zusammen mit
einer oder mehreren photoreaktiven Gruppen, die nützlich sind
zur Bindung des Reagens an eine Oberfläche, und einer oder mehreren
thermochemisch reaktiven Gruppen, die nützlich sind zur Ausbildung
einer kovalenten Bindung mit der entsprechenden reaktiven Gruppe
des Zielmoleküls.
Fakultativ und bevorzugt kann die Zusammensetzung die Verwendung
von zwei oder mehr unterschiedlichen Reagensmolekülen einschließen, wobei
das erste eine hydrophile Hauptkette umfaßt, die eine oder mehrere ionische
Gruppen trägt,
die die Fähigkeit
besitzen, ein entsprechendes Zielmolekül anzuziehen, zusammen mit
einer oder mehreren photoreaktiven Gruppen, die nützlich sind
zur Bindung des Reagens an eine Oberfläche. Das zweite Reagensmolekül umfaßt eine
hydrophile Hauptkette, die eine oder mehrere thermochemisch reaktive
Gruppen trägt,
die nützlich
sind zur Ausbildung einer kovalenten Bindung mit der entsprechenden
funktionellen Gruppe des Zielmoleküls, zusammen mit einer oder
mehreren photoreaktiven Gruppen, die nützlich sind zur Bindung des
Reagens an eine Oberfläche.
Fakultativ ist nur eines der Reagensmoleküle erforderlich, um die photoreaktiven
Gruppen zu haben, da jenes Reagens in der Lage ist, das zweite Polymer durch
photochemische Vernetzung mit zu immobilisieren. In diesem Falle
muß das
Reagensmolekül
jedoch zwei oder mehr photoreaktive Gruppen aufweisen, um Kopplung
an die Oberfläche
und an das zweite Polymer zu liefern.
-
In
einer weiteren Erweiterung der Erfindung ist es nicht notwendig,
daß sowohl
die ionische Gruppe als auch die thermochemisch reaktive Gruppe
als Teil eines hydrophilen Polymers eingearbeitet werden. Ein kleines
heterobifunktionelles Molekül,
das eine oder mehrere photoreaktive Gruppen und eine oder mehrere thermochemisch
reaktive Gruppen aufweist, getrennt durch einen geeigneten Spacer,
kann zum Beispiel mit einem photoreaktiven hydrophilen Polymer verwendet
werden, das die ionische Gruppe aufweist, um die Immobilisierung
von Nukleinsäuresequenzen
zu bewerkstelligen. Umgekehrt kann ein heterobifunktionelles Molekül, das eine
oder mehrere photoreaktive Gruppen und eine oder mehrere ionische
Gruppen aufweist, getrennt durch einen geeigneten Spacer, mit einem
photoreaktiven hydrophilen Polymer verwendet werden, das die thermochemisch
reaktive Gruppe aufweist. Obgleich bevorzugt, ist die Verwendung
einer hydrophilen polymeren Hauptkette nur fakultativ, da sowohl
ionische Gruppen als auch thermochemisch reaktive Gruppen als zwei
getrennte photoreaktive heterobifunktionelle Moleküle oder
als ein einziges photoreaktives Molekül, das beide Typen von Gruppen
trägt,
eingearbeitet werden können.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es möglich,
Nukleinsäuresequenzen
ohne die Verwendung der photoreaktiven Gruppe zu immobilisieren.
Die zu beschichtende Oberfläche
des Materials kann zum Beispiel mit thermochemisch reaktiven Gruppen
versehen werden, die verwendet werden können, um hydrophile Polymere
zu immobilisieren, die ionische und thermochemisch reaktive Gruppen,
wie oben beschrieben, aufweisen. Eine Oberfläche kann zum Beispiel mit einem
Ammoniak-Plasma behandelt werden, um eine begrenzte Zahl reaktiver
Amine auf der Oberfläche
des Materials einzubringen. Wenn diese Oberfläche dann mit einem hydrophilen
Polymer behandelt wird, das sowohl die quartäre Ammoniumgruppe als auch NOS-Gruppen
aufweist, kann das Polymer durch Reaktion der NOS-Gruppen mit Aminen
auf der Oberfläche immobilisiert
werden. Vorzugsweise liegen die NOS-Gruppen auf dem Polymer im Überschuß relativ
zu den Aminen auf der Oberfläche
vor, um sicherzustellen, daß eine
ausreichende Zahl dieser thermochemisch reaktiven Gruppen im Anschluß an die
Immobilisierung zurückbleibt,
um Kopplung mit der Nukleinsäuresequenz zu
ermöglichen.
-
Die
Fachleute, denen die vorliegende Erfindung gegeben wird, werden
in der Lage sein, geeignete ionische Gruppen in Abhängigkeit
vom Typ des interessierenden Zielmoleküls zu identifizieren und auszuwählen. Zielmoleküle schließen Plasmid-DNA,
Cosmid-DNA, Bakteriophagen-DNA, genomische DNA (schließt ohne
Beschränkung
Hefe-, Viren-, Bakterien-, Säuger-,
Insekten-DNA ein), RNA, cDNA, PNA und Oligos ein, sind aber nicht
hierauf beschränkt.
-
Geeignete
ionische Gruppen schließen
quartäre
Ammoniumsalze, protonierte tertiäre
Amine und weitere kationische Gruppen, wie etwa Phosphoniumverbindungen,
ein. Ebenfalls eingeschlossen sind tertiäre Amingruppen, die protoniert
werden können,
wenn sie in eine saure Umgebung gegeben werden. Quartäre Ammoniumsalze
schließen
quartäre
Alkylammoniumverbindungen, wie etwa [3-(Methacryloylamino)propyl]trimethylammoniumchlorid
(MAPTAC), sowie quartäre
aromatische Ammoniumgruppen, wie etwa Pyridiniumverbindungen, ein.
Phosphoniumverbindungen schließen
Polymere ein, die aus solchen Monomeren wie Tributyl(4-vinylbenzyl)phosphoniumchlorid
hergestellt sind, und sind beschrieben in J. Appl. Polymer Sci. 53:1237
(1994), dessen Offenbarung ebenfalls hierin durch Bezugnahme mit
einbezogen wird.
-
Eine
polymere Hauptkette kann entweder synthetisch oder natürlichen
Ursprungs sein und ist vorzugsweise ein synthetisches Polymer, das
ausgewählt
ist aus der Gruppe, die aus Oligomeren, Homopolymeren und Copolymeren
besteht, die aus Additions- oder Kondensationspolymerisation stammen.
Natürlich
vorkommende Polymere, wie etwa Polysaccharide, Polypeptide, können ebenso
verwendet werden. Bevorzugte Hauptketten sind insofern biologisch
inert, als sie keine biologische Funktion bereitstellen, die mit
ihrer Verwendung in der beschriebenen Art und Weise inkonsistent
oder dafür
schädlich
sind.
-
Solche
Polymer-Hauptketten können
Acryle, wie etwa diejenigen, die aus Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
Glycerylacrylat, Glycerylmethacrylat, Acrylamid und Methacrylamid
polymerisiert sind, Vinyle, wie etwa Polyvinylpyrrolidon und Polyvinylalkohol,
Nylons, wie etwa Polycaprolactam, Polylauryllactam, Polyhexamethylenadipamid
und Polyhexamethylendodecandiamid, Polyurethane und Polyethylenoxid
einschließen.
-
Die
polymeren Hauptketten der Erfindung werden ausgewählt, um
hydrophile Hauptketten bereitzustellen, die in der Lage sind, die
gewünschte
Anzahl und den gewünschten
Typ von ionischen Gruppen, Photogruppen und thermochemisch reaktiven
Gruppen zu tragen, wobei die Kombination vom ausgewählten Reagens
abhängt.
Die polymere Hauptkette wird auch ausgewählt, um einen Spacer zwischen
der Oberfläche und
den verschiedenen ionischen und thermochemisch reaktiven Gruppen
bereitzustellen. Auf diese Weise kann das Reagens an eine Oberfläche oder
an ein benachbartes Reagensmolekül
gebunden werden, um die anderen Gruppen mit ausreichend Bewegungsfreiheit,
um optimale Aktivität
zu zeigen, zu versehen. Die Polymer-Hauptketten sind vorzugsweise
hydrophil (z.B. wasserlöslich),
wobei Polyacrylamid und Polyvinylpyrrolidon besonders bevorzugte
Polymere sind.
-
Reagentien
der Erfindung tragen eine oder mehrere latent reaktive (vorzugsweise
photoreaktive) Seitengruppen, die kovalent an die Polymer-Hauptkette
gebunden sind. Photoreaktive Gruppen sind hierin definiert und bevorzugte
Gruppen sind ausreichend stabil, um unter Bedingungen gelagert zu
werden, bei denen sie ihre Eigenschaften beibehalten. Siehe z.B.
U.S.-Patent Nr. 5,002,582, dessen Offenbarung hierin durch Bezugnahme
mit einbezogen wird. Latent reaktive Gruppen können ausgewählt werden, die auf verschiedene Bereiche
des elektromagnetischen Spektrums ansprechen, wobei diejenigen,
die auf ultraviolette und sichtbare Bereiche des Spektrums ansprechen
(hierin als „photoreaktiv" bezeichnet) besonders
bevorzugt sind.
-
Photoreaktive
Gruppen reagieren auf spezifische angewendete äußere Stimuli, um die Erzeugung
von aktiven Spezies zu durchlaufen, mit resultierender kovalenter
Bindung an eine benachbarte chemische Struktur, wie z.B. bereitgestellt
durch dasselbe oder ein unterschiedliches Molekül. Photoreaktive Gruppen sind
diejenigen Gruppen von Atomen in einem Molekül, die ihre kovalenten Bindungen
unverändert
unter Lagerbedingungen beibehalten, aber die, bei Aktivierung durch
eine äußere Energiequelle,
kovalente Bindungen mit anderen Molekülen bilden.
-
Die
photoreaktiven Gruppen erzeugen aktive Spezies, wie etwa freie Radikale
und insbesondere Nitrene, Carbene und angeregte Zustände von
Ketonen, bei Absorption elektromagnetischer Energie. Photoreaktive
Gruppen können
ausgewählt
werden, um auf verschiedene Bereiche des elektromagnetischen Spektrums
anzusprechen, und photoreaktive Gruppen, die auf z.B. ultraviolette
und sichtbare Bereiche des Spektrums ansprechen, sind bevorzugt
und können
hierin hin und wieder als „photochemische
Gruppe" oder „Photogruppe" bezeichnet werden.
-
Photoreaktive
Arylketone sind bevorzugt, wie etwa Acetophenon, Benzophenon, Anthrachinon,
Anthron und Anthron-ähnliche
Heterocyclen (d.h. heterocyclische Analoge von Anthron, wie etwa
diejenigen, die N, O oder S in der 10-Position aufweisen) oder ihre
substituierten (z.B. ringsubstituierten) Derivate. Die funktionellen
Gruppen solcher Ketone sind bevorzugt, da sie ohne weiteres in der
Lage sind, den hierin beschriebenen Aktivierungs-/Inaktivierungs-/Reaktivierungs-Zyklus
zu durchlaufen. Benzophenon ist eine besonders bevorzugte photoreaktive
Einheit, da sie zu photochemischer Anregung mit anfänglicher
Bildung eines angeregten Singulettzustandes in der Lage ist, der
Intersystem-Crossing zum Triplett-Zustand durchläuft. Der angeregte Triplett-Zustand
kann in Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen
durch Abstraktion eines Wasserstoffatoms (zum Beispiel von einer
Trägeroberfläche) eingeführt werden,
wodurch ein Radikalen-Paar geschaffen wird. Anschließender Kollaps
des Radikalen-Paares führt
zur Bildung einer neuen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung. Wenn eine reaktive
Bindung (z.B. Kohlenstoff-Wasserstoff) nicht zur Bindung verfügbar ist,
ist die durch ultraviolettes Licht induzierte Anregung der Benzophenongruppe
reversibel und das Molekül
kehrt bei Entfernung der Energiequelle zum Energieniveau des Grundzustandes
zurück.
Photoaktivierbare Arylketone, wie etwa Benzophenon oder Acetophenon,
sind insofern von besonderer Bedeutung, als diese Gruppen mehrfacher
Reaktivierung in Wasser unterliegen und somit erhöhte Beschichtungseffizienz
bereitstellen. Daher sind photoreaktive Arylketone besonders bevorzugt.
-
Die
Azide stellen eine bevorzugte Klasse von photoreaktiven Gruppen
dar und schließen
Arylazide (C6R5N3), wie etwa Phenylazid und insbesondere
4-Fluor-3-nitrophenylazid, Acylazide (-CO-N3),
wie etwa Benzoylazid und p-Methylbenzoylazid, Azidoformiate (-O-CO-N3),
wie etwa Ethylazidoformiat, Phenylazidoformiat, Sulfonylazide (-SO2-N3), wie etwa Benzolsulfonylazid,
und Phosphorylazide (RO)2PON3,
wie etwa Diphenylphosphorylazid und Diethylphosphorylazid, ein.
Diazoverbindungen stellen eine weitere Klasse photoreaktiver Gruppen
dar und schließen
Diazoalkane (-CHN2), wie etwa Diazomethan
und Diphenyldiazomethan, Diazoketone (-CO-CHN2),
wie etwa Diazoacetophenon und 1-Trifluormethyl-1-diazo-2-pentanon,
Diazoacetate (-O-CO-CHN2), wie etwa t-Butyl-Diazoacetat und Phenyldiazoacetat,
und beta-Keto-alpha-diazoacetate (-CO-CN2-CO-O-),
wie etwa t-Butyl-alpha-diazoacetoacetat, ein. Weitere photoreaktive
Gruppen schließen
die Diazirine (-CHN2), wie etwa 3-Trifluormethyl-3-phenyldiazirin,
und Ketene (-CH=C=O), wie etwa Keten und Diphenylketen, ein. Photoaktivierbare
Arylketone, wie etwa Benzophenon und Acetophenon, sind insofern
von besonderer Bedeutung, als diese Gruppen mehrfacher Reaktivierung
in Wasser unterliegen und daher erhöhte Beschichtungseffizienz
bereitstellen.
-
Bei
Aktivierung der photoreaktiven Gruppen werden die Reagensmoleküle aneinander
und/oder an die Materialoberfläche
durch kovalente Bindung durch Reste der photoreaktiven Gruppen kovalent
gebunden. Beispielhafte photoreaktive Gruppen und ihre Reste bei
Aktivierung, sind wie folgt dargestellt.
-
-
Die
Fachleute, denen die vorliegende Beschreibung gegeben wird, werden
in der Lage sein, geeignete thermochemisch reaktive Gruppen, um
für kovalente
Immobilisierung von in geeigneter Weise derivatisierten Nukleinsäuresequenzen
zu sorgen, zu identifizieren und auszuwählen. Eine Amino-derivatisierte
Nukleinsäuresequenz
wird zum Beispiel eine kovalente Kopplungsreaktion mit einem aktivierten
Ester, wie etwa einem NOS-Ester, durchlaufen, um eine Amid-Verknüpfungsgruppe
zu liefern. Ähnliche
aktivierte Ester, wie etwa p-Nitrophenyl- und Pentafluorphenylester,
würden
ebenfalls Amid-Verknüpfungen
liefern, wenn sie mit Amingruppen umgesetzt würden. Die Fachleute würden auch
zahlreiche weitere Amin-reaktive funktionelle Gruppen erkennen,
wie etwa Isocyanate, Thioisocyanate, Carbonsäurechloride, Epoxide, Aldehyde,
Alkylhalogenide und Sulfonatester, wie etwa Mesylat, Tosylat und
Tresylat, von denen jede als die thermochemisch reaktive Gruppe
dienen könnte.
-
In
einem weiteren Beispiel kann die Nukleinsäuresequenz mit einer Sulfhydrylgruppe
unter Verwendung von im Stand der Technik gut bekannten Techniken
derivatisiert werden. Die entsprechende thermochemisch reaktive
Gruppe wäre
zum Beispiel eine Maleimid-Ringstruktur
oder ein α-Iodacetamid.
Jede dieser Strukturen würde
ohne weiteres reagieren, um eine kovalente Verknüpfung mit der Sulfhydryl-derivatisierten Nukleinsäuresequenz
zu liefern.
-
Die
funktionalisierten Polymere dieser Erfindung können hergestellt werden durch
geeignete Derivatisierung eines vorgebildeten Polymers oder bevorzugter
durch Polymerisation eines Satzes von Comonomeren, um das gewünschte Substitutionsmuster
zu ergeben. Der letztere Ansatz ist bevorzugt wegen der Leichtigkeit
der Veränderung
des Verhältnisses
der verschiedenen Comonomere und durch die Fähigkeit, das Einbeziehungsniveau
in das Polymer zu steuern. Eine Kombination dieser zwei Ansätze kann
ebenfalls verwendet werden, um optimale Strukturen bereitzustellen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden zum Beispiel Monomere mit einer polymerisierbaren Gruppe
an einem Ende des Moleküls
hergestellt, getrennt durch eine Spacergruppe von einer photoreaktiven oder
thermochemisch reaktiven Gruppe am anderen Ende. Polymerisierbare
Vinylgruppen, wie etwa Acrylamide, Acrylate oder Maleimide, können zum
Beispiel durch einen kurzen Kohlenwasserstoff-Spacer an einen aktivierten
Ester, wie etwa einen NOS-Ester, oder an eine photoreaktive Gruppe,
wie etwa ein substituiertes Benzophenon, gekoppelt werden. Diese
Verbindungen können
unter Verwendung von Techniken der organischen Synthese, die den
Fachleuten gut bekannt sind, hergestellt und gereinigt werden. Einige
der gewünschten
Monomere sind kommerziell erhältlich,
wie etwa MAPTAC, N-[3-(Dimethylamino)propyl]methacrylamid (DMAPMA),
und N-(3-Aminopropyl)methacrylamid-Hydrochlorid (APMA), wobei diese
Verbindungen quartäre Ammoniumsalze,
tertiäre
Amine bzw. primäre
Amine entlang der Hauptkette des Polymers bereitstellen.
-
Copolymere
können
aus den obigen Monomeren unter Verwendung von Techniken, die den
Fachleuten bekannt sind, ebenso hergestellt werden. Vorzugsweise
durchlaufen diese Monomere und Copolymere radikalische Polymerisation
von Vinylgruppen unter Verwendung von Azo-Initiatoren, wie etwa
2,2'-Azobisisobutyronitril
(AIBN), oder Peroxiden, wie etwa Benzoylperoxid. Die für die Polymerisation
ausgewählten
Monomere werden auf der Grundlage der Natur des endgültigen Polymerproduktes
ausgewählt.
Ein photoreaktives Polymer, das quartäre Ammoniumgruppen enthält, wird
zum Beispiel aus einem Monomer hergestellt, das die photoreaktive
Gruppe enthält,
und einem zweiten Monomer, das eine quartäre Ammoniumgruppe enthält. Ein photoreaktives
Polymer, das eine NOS-Gruppe enthält, wird hergestellt aus einem
Monomer, das die photoreaktive Gruppe enthält, und einem zweiten Monomer,
das den aktivierten NOS-Ester enthält. Ein photoreaktives Polymer,
das sowohl quartäre
Ammoniumgruppen als auch NOS-Ester enthält, wird unter Verwendung aller drei
Monomere hergestellt.
-
Die
Zusammensetzung des endgültigen
Polymers kann durch das Molverhältnis
der Monomere, die zur Polymerisationsreaktion zugeführt werden,
gesteuert werden. Typischerweise werden diese funktionalisierten
Monomere in relativ geringen Molprozentanteilen des Gesamtmonomergehaltes
der Polymerisationsreaktion verwendet, wobei der Rest der Zusammensetzung
aus einem Monomer besteht, das weder photoreaktiv noch thermochemisch
reaktiv gegenüber
der Nukleinsäuresequenz
ist. Beispiele für
solche Monomere schließen
Acrylamid und N-Vinylpyrrolidon ein, sind aber nicht hierauf beschränkt. Auf
der Grundlage der relativen Reaktivitäten der verwendeten Monomere
ist die Verteilung der Monomere entlang der Hauptkette weitgehend
statistisch.
-
In
einigen Fällen
kann die thermochemisch reaktive Gruppe auf der Hauptkette des Polymers
selbst als ein polymerisierbares Monomer wirken, wenn sie während der
Polymerisation vorliegt, wodurch die Einführung jener Gruppe in einem
zweiten Schritt erforderlich ist, im Anschluß an die anfängliche
Bildung des Polymers. Die Herstellung eines photoreaktiven Polymers,
das Maleimid entlang der Hauptkette aufweist, kann zum Beispiel
durch eine anfängliche
Herstellung eines Polymers, das sowohl photoreaktive Gruppen als
auch Amingruppen enthält,
unter Verwendung der obenbeschriebenen Techniken, gefolgt von einer
Reaktion der Amingruppen mit einem heterobifunktionellen Molekül, das eine
Maleimidgruppe und ein Isocyanat enthält, verbunden durch einen kurzen
Kohlenwasserstoff-Spacer,
bewerkstelligt werden. Eine breite Vielfalt solcher Polymermodifikationstechniken
ist unter Verwendung typischer organischer Reaktionen, die den Fachleuten bekannt
sind, verfügbar.
-
Die
Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele beschrieben werden. Es wird den Fachleuten klar sein,
daß viele
Veränderungen
in den beschriebenen Ausführungsformen
vorgenommen werden können,
ohne vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Somit
sollte der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung nicht durch die
in dieser Anmeldung beschriebenen Ausführungsformen beschränkt werden,
sondern nur durch Ausführungsformen,
die durch die Sprache der Ansprüche
beschrieben sind, und durch die Äquivalente
dieser Ausführungsformen.
Sofern nicht anders angegeben, sind alle Prozentanteile gewichtsbezogen.
Strukturen der verschiedenen „Verbindungen", die in diesen Beispielen
identifiziert werden, sind in Tabelle 9 zu finden, die unten einbezogen
ist.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Darstellung von 4-Benzoylbenzoylchlorid
(BBA-Cl) (Verbindung I)
-
4-Benzoylbenzoesäure (BBA),
1,0 kg (4,42 mol), wurde zu einem trockenen 5 Liter-Mortonkolben, ausgestattet
mit einem Rückflußkühler und Überkopfrührer, zugegeben,
gefolgt von der Zugabe von 645 ml (8,84 mol) Thionylchlorid und
725 ml Toluol. Dimethylformamid, 3,5 ml, wurde dann zugegeben und
die Mischung wurde bei Rückfluß für 4 Stunden
erhitzt. Nach Abkühlung
wurden die Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen und das restliche Thionylchlorid
wurde durch drei Eindampfungen unter Verwendung von 3 × 500 ml
Toluol entfernt. Das Produkt wurde aus 1:4 Toluol:Hexan umkristallisiert,
um 988 g (91 % Ausbeute) nach Trocknung in einem Vakuumofen zu ergeben.
Der Produktschmelzpunkt betrug 92–94°C. Die Analyse durch kernmagnetische
Resonanz (NMR) bei 80 MHz (1H-NMR (CDCl3)) war konsistent mit dem gewünschten Produkt:
aromatische Protonen 7,20–8,25
(m, 9H). Alle chemischen Verschiebungswerte sind in ppm feldabwärts von
einem inneren Tetramethylsilan-Standard angegeben. Die endgültige Verbindung
wurde zur Verwendung in der Darstellung eines Monomers aufbewahrt,
das in der Synthese photoaktivierbarer Polymere verwendet wird,
wie zum Beispiel beschrieben in Beispiel 3.
-
Beispiel 2
-
Darstellung von N-(3-Aminopropyl)methacrylamid-Hydrochlorid
(APMA) (Verbindung II)
-
Eine
Lösung
von 1,3-Diaminopropan, 1.910 g (25,77 mol), in 1.000 ml CH2Cl2 wurde zu einem
12 Liter-Mortonkolben zugegeben und auf einem Eisbad abgekühlt. Eine
Lösung
von t-Butylphenylcarbonat, 1.000 g (5,15 mol), in 250 ml CH2Cl2 wurde dann tropfenweise
mit einer Geschwindigkeit zugegeben, die die Reaktionstemperatur
unter 15°C
hielt. Im Anschluß an
die Zugabe wurde die Mischung auf Raumtemperatur erwärmt und
2 Stunden gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde mit 900 ml CH2Cl2 und 500 g Eis verdünnt, gefolgt von der langsamen
Zugabe von 2.500 ml 2,2 N NaOH. Nach Testen, um sicherzustellen,
daß die
Lösung
basisch war, wurde das Produkt in einen Schütteltrichter überführt und
die organische Schicht wurde entfernt und als Extrakt #1 zur Seite
gestellt. Die wäßrige Phase
wurde dann mit 3 × 1.250
ml CH2Cl2 extrahiert,
wobei jede Extraktion als eine separate Fraktion behalten wurde.
Die vier organischen Extrakte wurden dann nacheinander mit einer
einzigen 1.250 ml-Portion
von 0,6 N NaOH gewaschen, beginnend mit Fraktion #1 und fortschreitend
bis zu Fraktion #4. Dieser Waschvorgang wurde ein zweites Mal mit
einer frischen 1.250 ml-Portion von 0,6 N NaOH wiederholt. Die organischen
Extrakte wurden dann vereinigt und über Na2SO4 getrocknet. Filtration und Verdampfung
von Lösemittel
bis zu einem konstanten Gewicht ergab 825 g N-Mono-t-BOC-1,3-diaminopropan,
das ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
-
Eine
Lösung
von Methacrylsäureanhydrid,
806 g (5,23 mol), in 1.020 ml CHCl3 wurde
in einen 12 Liter-Mortonkolben, der mit einem Überkopfrührer ausgestattet war, gegeben
und auf einem Eisbad abgekühlt. Phenothiazin,
60 mg, wurde als ein Inhibitor zugesetzt, gefolgt von der tropfenweisen
Zugabe von N-Mono-t-BOC-1,3-diaminopropan, 825 g (4,73 mol), in
825 ml CHCl3. Die Zugabegeschwindigkeit
wurde so gesteuert, daß die
Reaktionstemperatur zu jeder Zeit unter 10°C blieb. Nachdem die Zugabe
abgeschlossen war, wurde das Eisbad entfernt und die Mischung stehengelassen,
um über
Nacht zu rühren.
Das Produkt wurde mit 2.400 ml Wasser verdünnt und in einen Schütteltrichter überführt. Nach
gründlichem
Mischen wurde die wäßrige Schicht
entfernt und die organische Schicht wurde mit 2.400 ml 2 N NaOH
gewaschen, was sicherstellte, daß die wäßrige Schicht basisch war.
Die organische Schicht wurde dann über Na2SO4 getrocknet und filtriert, um Trocknungsmittel
zu entfernen. Eine Portion des CHCl3-Lösemittels
wurde unter verringertem Druck abgezogen, bis das kombinierte Gewicht
des Produkts und Lösemittels
ungefähr
3.000 g betrug. Das gewünschte Produkt
wurde dann durch langsame Zugabe von 11,0 Litern Hexan zur gerührten CHCl3-Lösung ausgefällt, gefolgt
von Lagerung über
Nacht bei 4°C.
Das Produkt wurde durch Filtration isoliert und der Feststoff wurde zweimal
mit einer Lösemittelkombination
aus 900 ml Hexan und 150 ml CHCl3 gespült. Gründliches
Trocknen des Feststoffes ergab 900 g N-[N'-(t-Butyloxycarbonyl)-3-aminopropyl]-methacrylamid,
Schmp. 85,8°C
nach DSC. Die Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent
mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
Amid-NHs 6,30–6,80,
4,55–5,10
(m, 2H), Vinylprotonen 5,65, 5,20 (m, 2H), Methylene benachbart
zu N 2,90–3,45
(m, 4H), Methyl 1,95 (m, 3H), restliches Methylen 1,50–1,90 (m,
2H) und t-Butyl 1,40 (s, 9H).
-
Ein
2 Liter-Dreihalsrundkolben wurde mit einem Überkopfrührer und einem Begasungsrohr
ausgestattet. Methanol, 700 ml, wurde zum Kolben zugegeben und auf
einem Eisbad abgekühlt.
Während
des Rührens wurde
HCl-Gas in das Lösemittel
mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 5 Litern/Minute für insgesamt
40 Minuten eingeleitet. Die Molarität der letztendlichen HCl/MeOH-Lösung wurde
zu 8,5 M durch Titration mit 1 N NaOH unter Verwendung von Phenolphthalein
als einem Indikator bestimmt. Das N-[N'-(t-Butyloxycarbonyl)-3-aminopropyl]methacrylamid,
900 g (3,71 mol), wurde zu einem 5 Liter-Mortonkolben zugegeben, der mit einem Überkopfrührer und
einem Gasauslaßadapter
ausgestattet war, gefolgt von der Zugabe von 1.150 ml Methanol-Lösemittel.
Einige Feststoffe verblieben im Kolben mit diesem Lösemittel-Volumen.
Phenothiazin, 30 mg, wurde als ein Inhibitor zugesetzt, gefolgt
von der Zugabe von 655 ml (5,57 mol) der 8,5 M HCl/MeOH-Lösung. Die
Feststoffe lösten
sich mit der Entwicklung von Gas langsam auf, aber die Reaktion
war nicht exotherm. Die Mischung wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt,
um vollständige
Reaktion sicherzustellen. Jegliche Feststoffe wurden durch Filtration
entfernt und zusätzliche
30 mg Phenothiazin wurden zugesetzt. Das Lösemittel wurde dann unter verringertem
Druck gestrippt und der resultierende feste Rückstand wurde mit 3 × 1.000
ml Isopropanol mit Verdampfung unter verringertem Druck einer azeotropen
Destillation unterzogen. Schließlich
wurde das Produkt in 2.000 ml von unter Rückfluß kochendem Isopropanol gelöst und 4.000 ml
Ethylacetat wurden langsam unter Rühren zugegeben. Die Mischung
ließ man
langsam abkühlen
und wurde bei 4°C über Nacht
aufbewahrt. Verbindung II wurde durch Filtration isoliert und wurde
bis zu konstantem Gewicht getrocknet, was eine Ausbeute von 630
g mit einem Schmelzpunkt von 124,7°C nach DSC ergab. Die Analyse
auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (D2O)
Vinyl-Protonen 5,60, 5,30 (m, 2H), Methylen benachbart zu Amid-N
3,30 (t, 2H), Methylen benachbart zu Amin-N 2,95 (t, 2H), Methyl
1,90 (m, 3H) und restliches Methylen 1,65–2,10 (m, 2H). Die endgültige Verbindung
wurde zur Verwendung in der Darstellung eines Monomers aufbewahrt,
das verwendet wurde zur Synthese von photoaktivierbaren Polymeren,
wie zum Beispiel in Beispiel 3 beschrieben.
-
Beispiel 3
-
Darstellung von N-[3-(4-Benzoylbenzamidozpropyl]methacrylamid
(BBA-APMA) (Verbindung III)
-
Verbindung
II, 120 g (0,672 mol), hergestellt gemäß dem allgemeinen Verfahren,
das in Beispiel 2 beschrieben ist, wurde zugegeben zu einem trockenen
2 Liter-Dreihalsrundkolben, der ausgerüstet war mit einem Überkopfrührer. Phenothiazin,
23–25
mg, wurde als ein Inhibitor zugegeben, gefolgt von 800 ml Chloroform.
Die Suspension wurde auf einem Eisbad unter 10°C abgekühlt und 172,5 g (0,705 mol)
Verbindung I, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 1 beschrieben ist, wurden als ein Feststoff
zugegeben. Triethylamin, 207 ml (1,485 mol), in 50 ml Chloroform
wurde dann tropfenweise über
einen 1- bis 1,5-stündigen
Zeitraum zugegeben. Das Eisbad wurde entfernt und Rühren bei
Umgebungstemperatur wurde für
2,5 Stunden fortgesetzt. Das Produkt wurde dann mit 600 ml 0,3 N
HCl und 2 × 300
ml 0,07 N HCl gewaschen. Nach Trocknen über Natriumsulfat wurde das
Chloroform unter verringertem Druck abgezogen und das Produkt wurde
zweimal aus 4:1 Toluol:Chloroform umkristallisiert, wobei 23–25 mg Phenothiazin
in jeder Umkristallisation verwendet wurden, um Polymerisation zu
verhindern. Typische Ausbeuten an Verbindung III waren 90% mit einem
Schmelzpunkt von 147–151°C. Die Analyse
auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
aromatische Protonen 7,20–7,95
(m, 9H), Amid-NH 6,55 (breites t, 1H), Vinyl-Protonen 5,65, 5,25
(m, 2H), Methylene benachbart zu Amid-Ns 3,20–3,60 (m, 4H), Methyl 1,95
(s, 3H) und restliches Methylen 1,50–2,00 (m, 2H). Die endgültige Verbindung
wurde zur Verwendung in der Darstellung eines Monomers aufbewahrt,
das verwendet wurde zur Synthese von photoaktivierbaren Polymeren,
wie zum Beispiel in den Beispielen 9–11 beschrieben.
-
Beispiel 4
-
Darstellung von N-Succinimidyl-6-maleimidohexanoat
(MAL-EAC-NOS) (Verbindung IV)
-
Ein
funktionalisiertes Monomer wurde auf dieselbe Art und Weise hergestellt
und wurde verwendet, wie beschrieben in den Beispielen 9 und 12,
um aktivierte Estergruppen auf der Hauptkette eines Polymers einzuführen. 6-Aminohexansäure, 100,0
g (0,762 mol), wurde in 300 ml Essigsäure in einem 3 Liter-Dreihalskolben
gelöst,
der mit einem Überkopfrührer und
Trockenrohr ausgerüstet
war. Maleinsäureanhydrid,
78,5 g (0,801 mol), wurde in 200 ml Essigsäure gelöst und zur 6-Aminohexansäure-Lösung zugegeben.
Die Mischung wurde eine Stunde gerührt, während sie auf einem siedenden
Wasserbad erhitzt wurde, was zur Bildung eines weißen Feststoffes
führte.
Nach Abkühlung über Nacht
bei Raumtemperatur wurde der Feststoff durch Filtration gesammelt
und mit 2 × 50
ml Hexan gespült.
Nach dem Trocknen betrug die typische Ausbeute der (Z)-4-Oxo-5-aza-2-undecendisäure 158–165 g (90–95%) mit
einem Schmelzpunkt von 160–165°C. Die Analyse
auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (DMSO-d6) Amid-Proton
8,65–9,05
(m, 1H), Vinyl-Protonen 6,10, 6,30 (d, 2H), Methylen benachbart
zu Stickstoff 2,85–3,25
(m, 2H), Methylen benachbart zu Carbonyl 2,15 (t, 2H) und restliche
Methylene 1,00–1,75
(m, 6H).
-
(Z)-4-Oxo-S-aza-2-undecendisäure, 150,0
g (0,654 mol), Essigsäureanhydrid,
68 ml (73,5 g, 0,721 mol), und Phenothiazin, 500 mg, wurden zu einem
2 Liter-Dreihalsrundkolben zugegeben, der mit einem Überkopfrührer ausgerüstet war.
Triethylamin, 91 ml (0,653 mol), und 600 ml THF wurden zugegeben
und die Mischung wurde auf Rückfluß unter
Rühren
erhitzt. Nach insgesamt 4 Stunden Rückfluß wurde die dunkle Mischung
auf <60°C abgekühlt und
in eine Lösung
von 250 ml 12 N HCl in 3 Litern Wasser gegossen. Die Mischung wurde
3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt
und wurde dann durch ein Filtrationskissen (Celite 545, J.T. Baker,
Jackson, TN) filtriert, um Feststoffe zu entfernen. Das Filtrat
wurde mit 4 × 500
ml Chloroform extrahiert und die vereinigten Extrakte wurden über Natriumsulfat getrocknet.
Nach der Zugabe von 15 mg Phenothiazin, um Polymerisation zu verhindern,
wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen. Die 6-Maleimidohexansäure wurde
aus 2:1 Hexan:Chloroform umkristallisiert, um typische Ausbeuten
von 76–83 g
(55–60%)
mit einem Schmelzpunkt von 81–85°C zu ergeben.
Die Analyse auf einem NMR-Spektrometer
war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
Maleimid-Protonen
6,55 (s, 2H), Methylen benachbart zu Stickstoff 3,40 (t, 2H), Methylen
benachbart zu Carbonyl 2,30 (t, 2H) und restliche Methylene 1,05–1,85 (m,
6H).
-
Die
6-Maleimidohexansäure,
20,0 g (94,7 mmol), wurde in 100 ml Chloroform unter einer Argonatmosphäre gelöst, gefolgt
von der Zugabe von 41 ml (0,47 mol) Oxalylchlorid. Nach Rühren für 2 Stunden
bei Raumtemperatur wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen, wobei 4 × 25 ml zusätzliches Chloroform verwendet
wurden, um das letzte des überschüssigen Oxalylchlorids
zu entfernen. Das Säurechlorid
wurde in 100 ml Chloroform gelöst,
gefolgt von der Zugabe von 12,0 g (0,104 mol) N-Hydroxysuccinimid und
16,0 ml (0,114 mol) Triethylamin. Nach Rühren über Nacht bei Raumtemperatur
wurde das Produkt mit 4 × 100
ml Wasser gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Abziehen des Lösemittels ergab 24,0 g Produkt
(82%), das ohne weitere Reinigung verwendet wurde. Die Analyse auf
einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
Maleimid-Protonen 6,60 (s, 2H), Methylen benachbart zu Stickstoff
3,45 (t, 2H), Succinimidyl-Protonen 2,80 (s, 4H), Methylen benachbart
zu Carbonyl 2,55 (t, 2H) und restliche Methylene 1,15–2,00 (m,
6H). Die endgültige
Verbindung wurde zur Verwendung in der Synthese von photoaktivierbaren
Polymeren aufbewahrt, wie zum Beispiel in den Beispielen 9 und 12
beschrieben.
-
Beispiel 5
-
Darstellung von N-Succinimidyl-6-methacrylamidohexanoat
(MA-EAC-NOS) (Verbindung V)
-
Ein
funktionalisiertes Monomer wurde auf dieselbe Art und Weise hergestellt
und wurde verwendet, wie beschrieben in Beispiel 11, um aktivierte
Estergruppen auf der Hauptkette eines Polymers einzuführen. 6-Aminocapronsäure, 4,00
g (30,5 mmol), wurde in einen trockenen Rundkolben gegeben, der
mit einem Trockenrohr ausgerüstet
war. Methacrylsäureanhydrid,
5,16 g (33,5 mmol), wurde dann zugegeben und die Mischung wurde
bei Raumtemperatur für
vier Stunden gerührt.
Das resultierende dicke Öl
wurde dreimal mit Hexan trituriert und das restliche Öl wurde
in Chloroform gelöst,
gefolgt von Trocknen über
Natriumsulfat. Nach Filtration und Eindampfung wurde ein Teil des
Produktes durch Silicagelflashchromatographie unter Verwendung eines
10% Methanol-in-Chloroform-Lösemittelsystems
gereinigt. Die geeigneten Fraktionen wurden vereinigt, 1 mg Phenothiazin
wurde zugegeben und das Lösemittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen. Die Analyse auf einem
NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten Produkt: 1H-NMR (CDCl3) Carbonsäure-Proton 7,80–8,20 (b,
1H), Amid-Proton 5,80–6,25
(b, 1H), Vinyl-Protonen
5,20 und 5,50 (m, 2H), Methylen benachbart zu Stickstoff 3,00–3,45 (m,
2H), Methylen benachbart zu Carbonyl 2,30 (t, 2H), Methylgruppe
1,95 (m, 3H) und restliche Methylene 1,10–1,90 (m, 6H).
-
6-Methacrylamidohexansäure, 3,03
g (15,2 mmol), wurde in 30 m trockenem Chloroform gelöst, gefolgt
von der Zugabe von 1,92 g (16,7 mmol) N-Hydroxysuccinimid und 6,26
g (30,4 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid. Die Reaktion wurde in
einer trockenen Atmosphäre über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Der Feststoff wurde dann durch Filtration entfernt und ein Teil
wurde durch Silicagelflashchromatographie gereinigt. Nicht-polare Verunreinigungen
wurden unter Verwendung eines Chloroform-Lösemittels entfernt, gefolgt
von Elution des gewünschten
Produktes unter Verwendung eines 10% Tetrahydrofuran-in-Chloroform-Lösemittels. Die
geeigneten Fraktionen wurden gepoolt, 0,2 mg Phenothiazin wurden
zugegeben und das Lösemittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen. Dieses Produkt, das geringe
Mengen 1,3-Dicyclohexylharnstoff als eine Verunreinigung enthielt,
wurde ohne weitere Reinigung verwendet. Die Analyse auf einem NMR-Spektrometer war
konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
Amid-Proton 5,60–6,10 (b,
1H), Vinyl-Protonen 5,20 und 5,50 (m, 2H), Methylen benachbart zu
Stickstoff 3,05–3,40
(m, 2H), Succinimidyl-Protonen 2,80 (s, 4H), Methylen benachbart
zu Carbonyl 2,55 (t, 2H), Methyl 1,90 (m, 3H) und restliche Metyhlene
1,10–1,90
(m, 6H). Die endgültige
Verbindung wurde zur Verwendung in der Synthese photoaktivierbarer
Polymere aufbewahrt, wie zum Beispiel beschrieben in Beispiel 11.
-
Beispiel 6
-
Darstellung von 4-Brommethylbenzophenon
(BMBP) (Verbindung VI)
-
4-Methylbenzophenon,
750 g (3,82 mol), wurde zu einem 5 Liter-Mortonkolben zugegeben,
der mit einem Überkopfrührer ausgerüstet war,
und in 2.850 ml Benzol gelöst.
Die Lösung
wurde dann auf Rückfluß erhitzt,
gefolgt von der tropfenweisen Zugabe von 610 g (3,82 mol) Brom in
330 ml Benzol. Die Zugabegeschwindigkeit betrug ungefähr 1,5 ml/min
und der Kolben wurde mit einem 90 Watt(90 Joule/s)-Halogenstrahler
bestrahlt, um die Reaktion einzuleiten. Eine Zeituhr wurde mit der
Lampe verwendet, um 10% Betriebszyklus (5 Sekunden an, 40 Sekunden
aus) bereitzustellen, gefolgt in einer Stunde von einem 20%-Betriebszyklus (10 Sekunden
an, 40 Sekunden aus). Am Ende der Zugabe wurde das Produkt durch
Gaschromatographie analysiert und es wurde festgestellt, daß es 71%
der gewünschten
Verbindung VI, 8% des Dibromproduktes und 20% nicht-umgesetztes
4-Methylbenzophenon enthielt. Nach Abkühlung wurde die Reaktionsmischung
mit 10% Natriumbisulfit in 100 ml Wasser gewaschen, gefolgt von
einem Waschen mit 3 × 200
ml Wasser. Das Produkt wurde über
Natriumsulfat getrocknet und zweimal aus 1:3 Toluol:Hexan umkristallisiert.
Nach Trocknen unter Vakuum wurden 635 g Verbindung VI isoliert,
die eine Ausbeute von 60% lieferten und einen Schmelzpunkt von 112–114°C aufwiesen.
Die Analyse auf einem NMR-Spektrometer
war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
aromatische Protonen 7,20–7,80
(m, 9H) und benzylische Protonen 4,48 (s, 2H). Die endgültige Verbindung
wurde zur Verwendung in der Darstellung eines photoaktivierbaren Kettenübertragungsmittels,
wie beschrieben in Beispiel 7, aufbewahrt.
-
Beispiel 7
-
Darstellung von N-(2-Mercaptoethyl)-3,5-bis(4-benzoylbenzyloxy)benzamid
(Verbindung VII)
-
3,5-Dihydroxybenzoesäure, 46,2
g (0,30 mol), wurde in einen 250 ml-Kolben eingewogen, der mit einem
Soxhlet-Extraktor und einem Rückflußkühler ausgerüstet war.
Methanol, 48,6 ml, und konzentrierte Schwefelsäure, 0,8 ml, wurden zum Kolben
zugegeben und 48 g 3A-Molekülsiebe wurden
in den Soxhlet-Extraktor gegeben. Der Extraktor wurde mit Methanol
gefüllt
und die Mischung wurde bei Rückfluß über Nacht erhitzt.
Gaschromatographische Analyse des resultierenden Produktes zeigte
eine 98% Umsetzung zum gewünschten
Methylester. Das Lösemittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen, um ungefähr 59 g
Rohprodukt zu ergeben. Das Produkt wurde im folgenden Schritt ohne
weitere Reinigung verwendet. Eine kleine Probe wurde zuvor für NMR-Analyse
gereinigt, was zu einem mit dem gewünschten Produkt konsistenten Spektrum
führte: 1H-NMR (DMSO-D6)
aromatische Protonen 6,75 (d, 2H) und 6,38 (t, 1H) und Methylester
3,75 (s, 3H).
-
Das
gesamte Methylesterprodukt aus obigem wurde in einen 2 Liter-Kolben
mit einem Überkopfrührer und
Rückflußkühler gegeben,
gefolgt von der Zugabe von 173,25 g (0,63 mol) Verbindung VI, hergestellt
gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 7 beschrieben ist, 207 g (1,50 mol) Kaliumcarbonat
und 1.200 ml Aceton. Die resultierende Mischung wurde dann über Nacht
unter Rückfluß gekocht,
um vollständige
Reaktion zu ergeben, wie angezeigt durch Dünnschichtchromatographie (TLC).
Die Feststoffe wurden durch Filtration entfernt und das Aceton wurde
unter verringertem Druck abgezogen, um 49 g Rohprodukt zu ergeben. Die
Feststoffe wurden mit 1 Liter Wasser verdünnt und mit 3 × 1 Liter
Chloroform extrahiert. Die Extrakte wurden mit der Aceton-löslichen
Fraktion vereinigt und über
Natriumsulfat getrocknet, was 177 g Rohprodukt lieferte. Das Produkt
wurde aus Acetonitril umkristallisiert, um 150,2 g eines weißen Feststoffes
zu ergeben, eine 90% Ausbeute für
die ersten zwei Schritte. Der Schmelzpunkt des Produktes betrug
131,5°C
(DSC) und die Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent
mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
aromatische Protonen 7,25–7,80
(m, 18H), 7,15 (d, 2H) und 6,70 (t, 1H), benzylische Protonen 5,05
(s, 4H) und Methylester 3,85 (s, 3H).
-
Das
Methyl-3,5-bis-(4-benzoylbenzyloxy)benzoat, 60,05 g (0,108 mol)
wurde in einen 2 Liter-Kolben gegeben, gefolgt von der Zugabe von
120 ml Wasser, 480 ml Methanol und 6,48 g (0,162 mol) Natriumhydroxid.
Die Mischung wurde bei Rückfluß für drei Stunden
erhitzt, um die Hydrolyse des Esters zu vervollständigen.
Nach Abkühlung
wurde das Methanol unter verringertem Druck abgezogen und das Natriumsalz
der Säure
wurde in 2.400 ml warmem Wasser gelöst. Die Säure wurde unter Verwendung
konzentrierter Salzsäure ausgefällt, filtriert,
mit Wasser gewaschen und in einem Vakuumofen getrocknet, um 58,2
g eines weißen
Feststoffes (99% Ausbeute) zu ergeben. Der Schmelzpunkt des Produktes
betrug 188,3°C
(DSC) und die Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent
mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (DMSO-d6)
aromatische Protonen 7,30–7,80
(m, 18H), 7,15 (d, 2H) und 6,90 (t, 1H) und benzylische Protonen
5,22 (s, 4H).
-
Die
3,5-Bis-(4-benzoylbenzyloxy)benzoesäure, 20,0 g (36,86 mmol), wurde
zu einem 250 ml-Kolben zugegeben,
gefolgt von 36 ml Toluol, 5,4 ml (74,0 mmol) Thionylchlorid und
28 μl N,N-Dimethylformamid.
Die Mischung wurde für
vier Stunden unter Rückfluß gekocht,
um das Säurechlorid
zu bilden. Nach Abkühlung wurden
das Lösemittel
und überschüssiges Thionylchlorid
unter verringertem Druck abgezogen. Restliches Thionylchlorid wurde
durch vier zusätzliche
Eindampfungen unter Verwendung von jeweils 20 ml Chloroform entfernt.
Das Rohmaterial wurde aus Toluol umkristallisiert, um 18,45 g Produkt
zu ergeben, eine 91% Ausbeute. Der Schmelzpunkt des Produktes betrug
126,9°C
(DSC) und die Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent
mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
aromatische Protonen 7,30–7,80
(m, 18H), 7,25 (d, 2H) und 6,85 (t, 1H) und benzylische Protonen
5,10 (s, 4H).
-
Das
2-Aminoethanthiol-Hydrochlorid, 4,19 g (36,7 mmol), wurde zu einem
250 ml-Kolben zugegeben, der mit einem Überkopfrührer ausgerüstet war, gefolgt von 15 ml
Chloroform und 10,64 ml (76,5 mmol) Triethylamin. Nach Abkühlung der
Amin-Lösung
auf einem Eisbad wurde eine Lösung
von 3,5-Bis-(4-benzoylbenzyloxy)benzoylchlorid, 18,4 g (32,8 mmol),
in 50 ml Chloroform tropfenweise über einen 50-minütigen Zeitraum zugegeben.
Abkühlung
auf Eis wurde 30 Minuten fortgesetzt, gefolgt von Erwärmen auf
Raumtemperatur für zwei
Stunden. Das Produkt wurde mit 150 ml Chloroform verdünnt und
mit 5 × 250
ml 0,1 N Salzsäure
gewaschen. Das Produkt wurde über
Natriumsulfat getrocknet und zweimal aus 15:1 Toluol:Hexan umkristallisiert, um
13,3 g Produkt zu ergeben, eine 67% Ausbeute. Der Schmelzpunkt des
Produktes betrug 115,9°C
(DSC) und die Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem
gewünschten
Produkt: 1H-NMR (DMSO-d6)
aromatische Protonen 7,20–7,80
(m, 18H), 6,98 (d, 2H) und 6,65 (t, 1H), Amid-NH 6,55 (breites t,
1H), benzylische Protonen 5,10 (s, 4H), Methylen benachbart zu Amid-N
3,52 (q, 2H), Methylen benachbart zu SH 2,10 (q, 2H) und SH 1,38
(t, 1H). Die endgültige
Verbindung wurde zur Verwendung als ein Kettenübertragungsmittel in der Synthese
von photoaktivierbaren Polymeren aufbewahrt, wie zum Beispiel beschrieben
in Beispiel 12.
-
Beispiel 8
-
Darstellung von N-Succinimidyl-11-(4-benzoylbenzamido)undecanoat
(BBA-AUD-NOS) (Verbindung VIII)
-
Verbindung
I (50 g, 0,204 mol), hergestellt gemäß dem allgemeinen Verfahren,
das in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde in 2500 ml Chloroform gelöst, gefolgt
von der Zugabe einer Lösung
von 43,1 g (0,214 mol) 11-Aminoundecansäure und 60,0 g (1,5 mol) Natriumhydroxid
in 1500 ml Wasser. Die Mischung wurde für eine Stunde in einem 5-Liter-Mortonkolben kräftig gerührt, um
gründliche
Mischung der zwei Schichten sicherzustellen. Die Mischung wurde
mit 250 ml konzentrierter Salzsäure
angesäuert
und zusätzliche
30 Minuten gerührt.
Die organische Schicht wurde abgetrennt und die wässrige wurde
mit 3 × 500
ml Chloroform extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurde über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft, um einen Feststoff zu ergeben.
Das Produkt wurde aus Toluol umkristallisiert, um 68,37 g (82%)
11-(4-Benzoylbenzamido)undecansäure mit
einem Schmelzpunkt von 107–109°C zu ergeben.
Die Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
aromatische Protonen 7,20–7,80
(m, 9H), Amid-NH 6,30 (breites t, 1H), Methylen benachbart zu Amid-N
3,35 (m, 2H), Methylen benachbart zu Carbonyl 2,25 (t, 2H) und restliche
Methylene 1,00–1,80
(m, 16H).
-
Die
11-(4-Benzoylbenzamido)undecansäure,
60,0 g (0,146 mol), wurde unter Erwärmen in 1200 ml wasserfreiem
1,4-Dioxan in einem ofengetrockneten 2000 ml-Kolben gelöst. Nach
Abkühlung
auf Raumtemperatur wurden 17,7 g (0,154 mol) N-Hydroxysuccinimid
und 33,2 g (0,161 mol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid zur Lösung zugegeben
und die Mischung wurde über
Nacht unter einer trockenen Atmosphäre gerührt. Die Feststoffe wurden
dann durch Filtration entfernt, wobei der Filterkuchen mit 1,4-Dioxan
gespült
wurde. Das Lösemittel
wurde dann unter Vakuum abgezogen und das Produkt wurde zweimal
aus Ethanol umkristallisiert. Nach gründlichem Trocknen in einem
Vakuumofen wurden 53,89 g (73% Ausbeute) eines weißen Feststoffes mit
einem Schmelzpunkt von 97–99°C erhalten.
Die Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
aromatische Protonen 7,20–7,80
(m, 9H), Amid-NH 6,25 (breites t, 1H), Methylen benachbart zu Amid-N
3,35 (m, 2H), Methylene am Succinimidyl-Ring 2,75 (s, 4H), Methylen benachbart
zu Carbonyl 2,55 (t, 2H) und restliche Methylene 1,00–1,90 (m,
16H).
-
Beispiel 9
-
Darstellung eines Copolymers
aus Acrylamid BBA-APMA und MAL-EAC-NOS (Random Photo PA-PolyNOS) (Verbindungen
IX, A-C)
-
Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde auf
die folgende Art und Weise hergestellt. Acrylamid, 4,298 g (60,5
mmol), wurde in 57,8 ml Tetrahydrofuran (THF) gelöst, gefolgt
von 0,219 g (0,63 mmol) Verbindung III, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 3 beschrieben ist, 0,483 g (1,57 mmol)
Verbindung IV, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 4 beschrieben ist, 0,058 ml (0,39 mmol)
N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) und 0,154 g (0,94 mmol) 2,2'-Azobisisobutyronitril
(AIBN). Die Lösung
wurde mit einer Heliumspülung
für 3 Minuten,
gefolgt von einer Argonspülung
für zusätzliche
3 Minuten, von Sauerstoff befreit. Das verschlossene Gefäß wurde
dann über
Nacht bei 60°C
erhitzt, um die Polymerisation durchzuführen. Das feste Produkt wurde
durch Filtration isoliert und der Filterkuchen wurde gründlich mit
THF und CHCl3 gespült. Das Produkt wurde in einem
Vakuumofen bei 30°C getrocknet,
um 5,34 g eines weißen
Feststoffes zu ergeben. Die NMR-Analyse (DMSO-d6)
bestätigte
das Vorhandensein der NOS-Gruppe bei 2,75 ppm und die Photogruppen-Beladung
wurde zu 0,118 mMol BBA/g Polymer bestimmt. Das MAL-EAC-NOS machte
2,5 Mol-% der polymerisierbaren Monomere in dieser Reaktion aus,
um Verbindung IX-A zu ergeben.
-
Das
obige Verfahren wurde verwendet, um ein Polymer mit 5 Mol-% Verbindung
IV herzustellen. Acrylamid, 3,849 g (54,1 mmol), wurde in 52,9 ml
THF gelöst,
gefolgt von 0,213 g (0,61 mmol) Verbindung VI, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 3 beschrieben ist, 0,938 g (3,04 mmol)
Verbindung IV, wurde hergestellt gemäß dem allgemeinen Verfahren,
das in Beispiel 4 beschrieben ist, 0,053 ml (0,35 mmol) TEMED und
0,142 g (0,86 mmol) AIBN. Der resultierende Feststoff, Verbindung
IX-B, ergab, wenn er wie oben beschrieben isoliert wurde, 4,935
g Produkt mit einer Photogruppen-Beladung von 0,101 mmol BBA/g Polymer.
-
Das
obige Verfahren wurde verwendet, um ein Polymer mit 10 Mol-% Verbindung
IV herzustellen. Acrylamid, 3,241 g (45,6 mmol) wurde in 46,4 ml
THF gelöst,
gefolgt von 0,179 g (0,51 mmol) Verbindung III, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 3 beschrieben ist, 1,579 g (5,12 mmol)
Verbindung IV, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 4 beschrieben ist, 0,047 ml (0,31 mmol) TEMED
und 0,126 g (0,77 mmol) AIBN. Der resultierende Feststoff, Verbindung
IX-C, ergab, wenn er wie oben beschrieben isoliert wurde, 4,758
g Produkt mit einer Photogruppen-Beladung von 0,098 mMol BBA/g Polymer.
-
Beispiel 10
-
Darstellung eines Copolymers
aus Acrylamid, BBA-APMA und [3-(Methacryloylamino)propyl]trimethylammoniumchlorid
(Random Photo PA-PolyQuat)
(Verbindung X, A-B)
-
Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde auf
die folgende Art und Weise hergestellt. Acrylamid, 10,681 g (0,150
mol), wurde in 150 ml Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst, gefolgt
von 0,592 g (1,69 mmol) Verbindung III, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 3 beschrieben ist, 3,727 g (16,90 mmol)
[3-(Methacryloylamino)propyl]trimethylammoniumchlorid
(MAPTAC), zugeführt als
7,08 ml einer 50% wässrigen
Lösung,
0,169 ml (1,12 mmol) TEMED und 0,333 g (2,03 mmol) AIBN. Die Lösung wurde
mit einer Heliumspülung
für 4 Minuten,
gefolgt von einer Argonspülung
für zusätzliche
4 Minuten, von Sauerstoff befreit. Das verschlossene Gefäß wurde
dann über
Nacht bei 55°C
erhitzt, um die Polymerisation durchzuführen. Die DMSO-Lösung wurde
mit Wasser verdünnt
und gegen entionisiertes Wasser unter Verwendung eines Schlauches
mit einem Molekulargewichtsschnitt von 12.000–14.000 dialysiert. Lyophilisierung
der resultierenden Lösung
ergab 14,21 g eines weißen
Feststoffes. Die NMR-Analyse (D2O) bestätigte das
Vorhandensein der Methylgruppen auf den quartären Ammoniumgruppen bei 3,10
ppm, und die Photogruppen-Beladung wurde zu 0,101 mmol BBA/g Polymer
bestimmt.
-
Die
Verbindung III machte 1 Mol-% des polymerisierbaren Monomers in
dieser Reaktion aus, um Verbindung X-A zu ergeben.
-
Das
obige Verfahren wurde verwendet, um ein Polymer mit 2 Mol-% Verbindung
III herzustellen. Acrylamid, 10,327 g (0,144 mol), wurde in 145
ml DMSO gelöst,
gefolgt von 1,148 g (3,277 mmol) Verbindung III, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 3 beschrieben ist, 3,807 g (17,24 mmol)
MAPTAC, zugeführt
als 7,23 ml einer 50% wässrigen
Lösung,
0,164 ml (1,09 mmol) TEMED und 0,322 g (1,96 mmol) AIBN. Die Aufarbeitung,
wie oben beschrieben, ergab 12,54 g Produkt (Verbindung X-B) mit
einer Photogruppen-Beladung von 0,176 mmol BBA/g Polymer.
-
Beispiel 11
-
Darstellung eines Copolymers
aus Acrylamid BBA-APMA, MA-EAC-NOS und [3-(Methacryloylamino)propyl]trimethylammoniumchlorid
(Random PhotoPA-PolyNOS-Poly
Quat)(Verbindung XI)
-
Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde auf
die folgende Art und Weise hergestellt. Das Wasser im kommerziell
verfügbaren
50% wässrigen
MAPTAC wurde durch azeotrope Destillation mit Chloroform entfernt.
Die wässrige
MAPTAC-Lösung,
20 ml, die 10,88 g MAPTAC enthielten, wurde mit 20 ml DMSO und 100
ml Chloroform verdünnt.
Diese Mischung wurde in einem Schwerer-als-Wasser-Flüssig-Flüssig-Extraktor,
der wasserfreies Natriumsulfat enthielt, für insgesamt 80 Minuten unter
Rückfluß gekocht.
Ein langsamer Luftstrom wurde während
des Kochens unter Rückfluß aufrechterhalten,
um die Polymerisation des Monomers zu hemmen. Am Ende des Kochens
unter Rückfluß wurde
das überschüssige Chloroform
unter verringertem Druck abgezogen, um eine DMSO-Lösung von
MAPTAC mit einer ungefähren
Konzentration von 352 mg/ml zurückzulassen.
-
Acrylamid,
1,7 g (23,90 mmol), wurde in 57,7 ml Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst, gefolgt
von 0,215 g (0,614 mmol) Verbindung III, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 3 beschrieben ist, 1,93 ml (0,677 g,
3,067 mmol) der obigen MAPTAC/DMSO-Lösung,
0,91 g (3,068 mmol) Verbindung V, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 5 beschrieben ist, und 0,060 g (0,365
mmol) AIBN. Die Lösung
wurde mit einer Heliumspülung
für 4 Minuten,
gefolgt von einer Argonspülung
für zusätzliche
4 Minuten, von Sauerstoff befreit. Das verschlossene Gefäß wurde
dann über
Nacht bei 55°C
erhitzt, um die Polymerisation durchzuführen. Das Polymer wurde durch
Gießen
der Reaktionsmischung in 600 ml Diethylether isoliert. Die Feststoffe
wurde durch Zentrifugieren abgetrennt und das Produkt wurde mit
200 ml Diethylether und 200 ml Chloroform gewaschen. Verdampfung
des Lösemittels
unter Vakuum ergab 3,278 g Produkt mit einer Photobeladung von 0,185
mmol BBA/g Polymer.
-
Beispiel 12
-
Copolymer aus Acrylamid
und MAL-EAC-NOS unter Verwendung von N-(2-Mercaptoethyl)-3,5-bis(4-benzoylbenzyloxy)benzamid
(End-Point Diphoto PA-PolyNOS)(Verbindung XII)
-
Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde auf
die folgende Art und Weise hergestellt. Acrylamid, 3,16 g (44,5
mmol), wurde in 45,0 ml Tetrahydrofuran gelöst, gefolgt von 0,164 g (1 mmol)
AIBN, 0,045 ml (0,30 mmol) TEMED, 0,301 g (0,5 mmol) Verbindung
VII, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren von Beispiel 7, und 1,539 g (5 mmol) Verbindung IV, hergestellt
gemäß dem allgemeinen Verfahren,
das in Beispiel 4 beschrieben ist. Die Lösung wurde mit einer Heliumspülung für 4 Minuten,
gefolgt von einer Argonspülung
für zusätzliche
4 Minuten, von Sauerstoff befreit. Das verschlossene Gefäß wurde dann über Nacht
bei 55°C
erhitzt, um die Polymerisation durchzuführen. Das ausgewählte Polymer
wurde durch Filtration isoliert und wurde mit Chloroform gewaschen.
-
Das
Endprodukt wurde in einem Vakuumofen getrocknet, um 4,727 g Polymer
mit einer Photogruppen-Beladung von 0,011 mmol BBA/g Polymer zu
liefern.
-
Beispiel 13
-
Copolymer aus N-[3-(Dimethylamino)propyl]methacrylamid
und BBA-APMA (Random Photo PA-Poly Tertiary Amine)(Verbindung XIII)
-
Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde auf
die folgende Art und Weise hergestellt. N-[3-(Dimethylamino)propyl]methacrylamid,
33,93 g (0,2 mol), wurde in 273 ml DMSO gelöst, gefolgt von 16,6 ml konzentrierter
HCl und 6,071 g (17,3 mmol) Verbindung III, hergestellt gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 3 beschrieben ist. Schließlich wurden
0,29 ml (1,93 mmol) TEMED, 0,426 g (2,6 mmol) AIBN und 100 ml Wasser
zur Reaktionsmischung zugegeben. Die Lösung wurde mit einer Heliumspülung für 10 Minuten
von Sauerstoff befreit und der Kopfraum wurde dann mit Argon gefüllt. Das
verschlossene Gefäß wurde über Nacht
bei 55°C
erhitzt, um die Polymerisation durchzuführen. Das Produkt wurde dann
gegen entionisiertes Wasser fÜr
mehrere Tage unter Verwendung eines Schlauches mit einem MWCO von 12.000
bis 14.000 dialysiert. Das Produkt wurde im Anschluß an die
Dialyse filtriert, um jegliche Feststoffe zu entfernen, und wurde
lyophilisiert, um 47,27 g eines festen Produktes zu ergeben. Es
wurde festgestellt, daß das
Polymer eine Photobeladung von 0,33 mmol BBA/g Polymer aufwies.
-
Beispiel 14
-
Vergleich von Random Photo
PA-PolyNOS (Verbindung IX-C) mit Random Photo PA-PolyNOS-PolyQuat
(Verbindung XI) auf Polystyrol(PS)-Mikrovertiefungsplatten
-
Verbindung
IX-C und Verbindung XI wurden getrennt in entionisiertem Wasser
mit 5 mg/ml gelöst.
Die PS-Platten (PS, Medium Bind, Corning Costar, Cambridge, MA),
die 100 μl
Verbindung IX und Verbindung XI in getrennten Vertiefungen enthielten,
wurden mit einer Dymax-Lampe (Modell Nr. PC-2, Dymax Corporation, Torrington,
CT), die einen Heraeus-Kolben
(W.C. Heraeus GmbH, Hanau, Bundesrepublik Deutschland) enthielt,
bestrahlt. Die Bestrahlungsdauer betrug 1,5 Minuten mit einer Intensität von 1–2 mW/cm2 im Wellenlängenbereich von 330–340 nm.
Die Beschichtungslösung
wurde dann verworfen und die Vertiefungen wurden für 2 Stunden
luftgetrocknet. Die Platten wurden dann für eine zusätzliche Minute bestrahlt. Die
beschichteten Platten wurden unmittelbar verwendet, um Oligos zu
immobilisieren, die für
bis zu 2 Monate in einem verschlossenen Beutel aufbewahrt worden
waren.
-
Die
50-basige oligomere(-mere)-Einfangsonde 5'-NH2-GTCTGAGTCGGAGCCAGGGCGGCCGCCAACAGCAGGAGCAGCGTGCACGG-3'(ID 1) (synthetisiert
mit einem 5'-Amino-Modifikator,
der einen C-12-Spacer enthält)
mit 10 pmol/Vertiefung wurde in PS-Vertiefungen in 50 mM Phosphatpuffer,
pH 8,5, 1 mM EDTA bei 37°C
für eine
Stunde inkubiert. Die Hybridisierung wurde unter Verwendung der
komplementären 5'-Biotin-CCGTGCACGCTGCTCCTGCTGTTGGCGGCCGCCCTGGCT-CCGACTCAGAC-3'-(ID 3)-Nachweissonde
oder des nicht-komplementären
5'-Biotin-CGGTGGATGGAGCAGGAGGGGCCCGAGTATTGGGAGCGGGAGACACAGAA-3'-(ID 4)-Oligos, wobei beide mit einer
5'-Biotin-Modifikation
synthetisiert wurden, wie folgt durchgeführt.
-
Die
Platten mit immobilisierter Einfangsonde wurde mit phosphatgepufferter
physiologischer Kochsalzlösung
(PBS, 10 mM Na2PO4,
150 mM NaCl, pH 7,2), die 0,05% Tween 20 enthielt, unter Verwendung
eines Microplate Auto Washer (Modell EL 403H, Bio-Tek Instruments,
Winooski, VT) gewaschen. Die Platten wurden dann bei 55°C für 30 Minuten
mit Hybridisierungspuffer geblockt, der aus 5X SCC (0,75 M NaCl,
0,075 M Citrat, pH 7,0), 0,1 % Lauroylsarcosin, 1 % Casein und 0,02%
Natriumdodecylsulfat bestand. Als die Nachweissonde an die Einfangsonde
hybridisiert wurde, wurden 50 fmol Nachweissonde in 100 μl pro Vertiefung zugegeben
und für
eine Stunde bei 55°C
inkubiert. Die Platten wurden dann mit 2X SSC, das 0,1% Natriumdodecylsulfat
enthielt, für
5 Minuten bei 55°C
gewaschen. Die gebundene Nachweissonde wurde durch Zugabe von 100 μl eines Konjugats
aus Streptavidin und Meerrettichperoxidase (SA-HRP, Pierce, Rockford,
IL) mit 0,5 μg/ml
und Inkubieren für
30 Minuten bei 37°C
getestet. Die Platten wurden dann mit PBS/Tween gewaschen, gefolgt
von der Zugabe von Peroxidase-Substrat (H2O2 und Tetramethylbenzidin, Kirkegard and
Perry Laboratories, Gaithersburg, MD) und Messung bei 655 nm auf
einem Mikrovertiefungsplattenablesegerät (Modell 3550, Bio-Rad Labs,
Cambridge, MA). Die Platten wurde nach 10 Minuten abgelesen.
-
Die
in Tabelle 1 aufgelisteten Ergebnisse zeigen, daß Mikrovertiefungsplatten,
die mit Verbindung IX-C beschichtet waren, Amin-Einfangsonden nicht
wirksam immobilisierten. Im Vergleich lieferte jedoch Verbindung
XI, als eine Beschichtung, signifikante Bindung und gute Hybridisierungssignale.
Verbindung-IX-C-Reagens passivierte höchstwahrscheinlich die Oberflächen und
verhinderte die Assoziation von Einfangoligos. Im Gegensatz dazu
wurde das Oligo, wenn Verbindung XI verwendet wurde, zur Oberfläche durch
ionische Wechselwirkungen angezogen, wo es dann mit den NOS-Gruppen
kovalent gebunden werden konnte.
-
Tabelle
1: Hybridisierungssignale (A
655) von PS-Mikrovertiefungsplatten,
beschichtet mit Verbindung IX-C und Verbindung XI.
-
Beispiel 15
-
Beschichtung von verschiedenen
Mikrovertiefungsplatten mit einer Mischung aus Random Photo PA-PolyNOS (Verbindung
IX-B) und Random Photo PA-PolyQuat (Verbindung-X-B)
-
Eine
Beschichtungslösung,
die eine Mischung aus 5 mg/ml Verbindung IX-B und 0,5 mg/ml Verbindung
X-B enthielt, wurden in entionisiertem Wasser hergestellt. Diese
Mischung wurde verwendet, um Polypropylen(PP, Corning Costar, Cambridge,
MA)-, PS-, Polycarbonat (PC, Corning Costar, Cambridge, MA)- und Polyvinylchlorid(PVC,
Dynatech, Chantilly, VA)-Multivertiefungen zu beschichten, wie beschrieben
in Beispiel 14. Ein 30-meres
Einfangoligo 5'-NH2-GTCTGAGTCGGAGCCAGGGCGGCCGCCAAC-3' (ID 2) (synthetisiert mit
einem 5'-Amino-Modifikator,
der einen C-12 Spacer enthält)
mit 0,03, 0,1, 0,3, 1, 3 oder 10 pmol/Vertiefung wurde bei 4°C über Nacht
inkubiert. Die Hybridisierung wurde durchgeführt, wie zuvor beschrieben
in Beispiel 14, unter Verwendung von komplementärem ID 3-Nachweisoligo oder
nicht-komplementären
ID 4-Oligo. Da PP-Platten optisch nicht transparent sind, wurde
die Inhalte jeder Vertiefung nach 20 Minuten Inkubation mit dem
chromogenen Substrat in PS-Vertiefungen überführt. Die Hybridisierungssignale
wurden in den PS-Platten gemessen. Die anderen Platten wurden ohne Überführung nach
10 Minuten abgelesen. Signalniveaus sind aufgrund der unterschiedlichen
Geometrien der Mikrovertiefungsplatten, die aus verschiedenen Materialien hergestellt
sind, nur innerhalb derselben Substratgruppe vergleichbar. Tabelle
2 listet die Hybridisierungssignale auf und zeigt die Beziehung
zwischen der Intensität
der Hybridisierungssignale und der Menge der Einfangsonde, aufgebracht
auf verschiedene Mikrovertiefungsplatten, beschichtet mit einer
Mischung aus Verbindung IX-B und Verbindung X-B. Auf PP- und PVC-Platten
war die Adsorption von Sonden sehr gering und die Beschichtungen
mit den polymeren Reagentien verbesserten die Signale dramatisch.
Das Signal stieg mit ansteigender Zugabe von Einfangsonde zu den
beschichteten Vertiefungen, pendelte sich aber bei ungefähr 3 pmol/Vertiefung
Einfangsonde ein. Das Plateau in der erzeugten Signalgröße beruhte
nicht auf einem Sättigungsniveau
der Hybridisierung, sondern stattdessen auf den Grenzen der Farbveränderungsreaktion
im kolorimetrischen Test.
-
Oligo-Derivate
adsorbieren effizient auf nicht-beschichteten PS- und PC-Mikrovertiefungsplatten
und führen
zu spezifischen Hybridisierungssignalen. Cros et al. (U.S.-Patent
Nr. 5,510,084) berichteten auch, daß Amin-funktionalisierte Oligos
befriedrigend auf Polystyrol-Mikrovertiefungsplatten durch unbekannte
Mechanismen adsorbierten. Es gibt jedoch eine merkbare Variabilität in der
Adsorptionsmenge auf nicht-beschichteten
PS-Platten unter verschiedenen Chargen (Chevier et al. FEMS 10:245,
1995). Tabelle
2: Hybridisierungssignale (A
655) von verschiedenen
Mikrovertiefungsplatten-Materialien,
beschichtet mit einer Mischung aus Verbindung IX-B und Verbindung
X-B. Zugesetztes
Einfangoligo (pmol/Vertiefung)
- Komp.:
- Komplementäre Nachweissonde
wurde für
Hybridisierung zugegeben.
- NK:
- Nicht-komplementäre Nachweissonde
wurde für
Hybridisierung zugegeben.
-
Beispiel 16
-
Bewertung von End-Point
Diphoto PA-polyNOS (Verbindung XII) und Random Photo PA-PolyQuat
(Verbindung X-B) auf PP- und PVC-Mikrovertiefungsplatten
-
Eine
Beschichtungslösung,
die eine Mischung aus 5 mg/ml von Verbindung XII und 0,5 mg/ml von
Verbindung X-B enthielt, wurde mit entionisiertem Wasser hergestellt.
Diese Mischung der zwei Reagentien wurde verwendet, um PP- und PVC-Mikrovertiefungsplatten
unter Bedingungen zu beschichten, die vergleichbar waren zu denjenigen,
die in Beispiel 14 beschrieben sind. Das 30-mere ID 2-Einfangoligo
mit 0,03, 0,1, 0,3, 1, 3 oder 10 pmol/Vertiefung in 0,1 ml wurde
bei 4°C über Nacht
inkubiert. Die Hybridisierung wurde durchgeführt, wie beschrieben in Beispiel
14, unter Verwendung von komplementärem ID 3-Nachweis-Oligo oder nicht-komplementärem ID 4-Oligo.
Die in Tabelle 3 aufgelisteten Hybridisierungssignale zeigen die
Beziehung zwischen der Intensität
der Hybridisierungssignale und der auf PP- und PVP-Mikrovertiefungsplatten,
die mit einer Mischung aus Verbindung XII und Verbindung X-B beschichtet
sind, aufgebrachten Menge an Einfangsonde. Das Signal stieg mit
steigenden Einfangoligos, die zu den beschichteten Vertiefungen
zugegeben wurden, aber pegelte sich bei ungefähr 1 pmol/Vertiefung ein. Das
Signal-Rausch-Verhältnis
(von komplementären
gegenüber nicht-komplementären Nachweissonden)
war so hoch wie 26 bzw. 11 für
beschichtete PP- bzw. PVC-Oberflächen.
-
Tabelle
3: Hybridisierungssignale (A
655) von PP-
und PVC-Platten, beschichtet mit einer Mischung aus Verbindung XII
und Verbindung X-B.
-
Beispiel 17
-
Sequentielle Beschichtung
mit Random Photo PA-PolyQuat (Verbindung X-B) und BBA-AUD-NOS (Verbindung
VIII)
-
Verbindung
X-B mit 0,1 mg/ml in entionisiertem Wasser wurde in PP- und PVC-Vertiefungen für 20 Minuten
inkubiert. Die Platten wurden bestrahlt, wie zuvor beschrieben in
Beispiel 14, wobei die Lösung
sich für 1,5
Minuten in den Vertiefungen befand. Die Lösung wurde verworfen und die
Vertiefungen wurden getrocknet. Verbindung VIII mit 0,5 mg/ml Isopropylalkohol
(IPA) wurde in den mit Verbindung X-B beschichteten Vertiefungen
für 5 Minuten
inkubiert. Die Lösung
wurde dann entfernt, die Platte getrocknet und bestrahlt, wie beschrieben
in Beispiel 14, für
eine Minute nachdem die Vertiefungen getrocknet waren. Das 30-mere
ID 2-Einfangoligo mit 0,03, 0,1, 0,3, 1, 3 oder 10 pmo/Vertiefung
in 0,1 ml wurde bei 4°C über Nacht
inkubiert. Die Hybridisierung wurde durchgeführt, wie beschrieben in Beispiel
14, unter Verwendung von komplementärem ID 3-Nachweisoligo oder
nicht-komplementärem ID 4-Oligo.
Tabelle 4 enthält
die Hybridisierungssignale und zeigt die Beziehung zwischen der
Intensität
der Hybridisierungssignale und der auf PP- und PVC-Mikrovertiefungsplatten,
die mit Verbindung X-B beschichtet sind, gefolgt von Verbindung
VIII-Beschichtung, aufgebrachten Menge an Einfangsonde. Das Signal
stieg mit ansteigender Einfangsonde, die zu den beschichteten Vertiefungen
zugegeben wurde, pegelte sich aber bei 1 pmol/Vertiefung Einfangoligo
ein. Die Signale waren bis zu 29- bzw. 11-mal höher für beschichtete PP- bzw.- PVC-Oberflächen, verglichen
mit den nicht-beschichteten Kontrollen.
-
Tabelle
4: Hybridisierungssignale (A
655) von PP-
und PVC-Mikrovertiefungsplatten, beschichtet mit Verbindung X-B,
gefolgt von Verbindung VIII-Beschichtung.
-
Beispiel 18
-
Vergleich von Random Photo
PA-PolyQuat (Verbindung X-A) mit einer Mischung aus Random Photo
PA-PolyNOS (Verbindung IX-A) und Random Photo PA-PolyQuat Verbindung
X-A)
-
Verbindung
X-A mit 0,5 oder 0,1 mg/ml wurde in PP-Mikrovertiefungsplatten für 10 Minuten
inkubiert. Die Platten wurden dann bestrahlt, wie in Beispiel 14
beschrieben. Eine Beschichtungslösung,
die eine Mischung aus Verbindung IX-A und Verbindung X-A enthielt,
wurde in zwei Verhältnissen
hergestellt, 5/0,5 mg/ml und 0,5/0,1 mg/ml Verbindung IX-A/Verbindung X-A,
in entionisiertem Wasser, um PP-Mikrovertiefungsplatten zu beschichten.
Die Lösung
wurde in den Vertiefungen für
10 Minuten inkubiert und die Vertiefungen wurden bestrahlt, wie
in Beispiel 14 beschrieben. Das 30-mere ID 2-Einfangoligo mit 1 pmol/Vertiefung wurde
in jeder Vertiefung bei 37°C
für eine
Stunde inkubiert. Die Hybridisierung wurde durchgeführt, wie
beschrieben in Beispiel 14, unter Verwendung von komplementären ID 3-Nachweisoligo
oder nicht-komplemertären
ID 4-Oligo. Die
in Tabelle 5 aufgelisteten Ergebnisse zeigen, daß die Beschichtung, die die
Kombination aus Verbindung IX-A und Verbindung X-A enthielt, höhere Signale
ergab, verglichen mit denjenigen von Verbindung X-A-Beschichtung
allein.
-
Tabelle
5: Hybridisierungssignale (A
655) von mit
Verbindung X-A beschichteten PP-Mikrovertiefungsplatten.
-
Beispiel 19
-
Vergleich von nicht-modifiziertem
Oligo gegenüber
Amin-modifiziertem Oligo auf Random Photo PA-PolyNOS (Verbindung
IX-B) und Random Photo PA-PolyQuat (Verbindung X-B) auf beschichteten
Mikrovertiefungsplatten
-
Eine
Beschichtungslösung,
die eine Mischung aus Verbindung IX-B (5 mg/ml) und Verbindung X-B (0,5
mg/ml) enthielt, wurde in entionisiertem Wasser hergestellt, um
PP-, PS- und PVC-Mikrovertiefungsplatten zu beschichten. Die Lösung wurde
für ungefähr 10 Minuten
inkubiert und bestrahlt, wie in Beispiel 14 beschrieben. Das 30-mere
Einfang-5'-NH2-TTCTGTGTCTCCCGCTCCCAATACTCGGGC-3'(ID 5)-Oligo mit
1 pmol/Vertiefung wurde an die Vertiefungen in 50 mM Phosphatpuffer,
pH 8,5, 1 mM EDTA bei 4°C über Nacht gekoppelt.
Die Hybridisierung wurde durchgeführt, wie beschrieben in Beispiel
14, unter Verwendung von komplementärem Nachweisoligo ID 4 und
nicht-komplementärem
Oligo ID 3. Um den Effekt der Amin-Funktionalität mit Einfangoligos zu bestimmen,
wurde auch eine nicht-modifizierte 30-mere Einfangsonde 5'-TTCTGTGTCTCC CGCTCCCAATACTCGGGC-3' (ID 6) (ohne Amin)
zu den beschichteten Oberflächen
zugegeben und getestet. Die in Tabelle 6 dargestellten Ergebnisse
zeigen, daß,
wenn ein Oligo mit der 5'-Amin-Modifikation
als die Einfangsonde auf mit Verbindung IX-B/Verbindung X-B beschichteten Oberflächen verwendet
wurde, das Hybridisierungssignal niedriger war als 30% desjenigen
mit Amin-Modifikation.
-
Tabelle
6: Signale (A
655), erzeugt aus Hybridisierungsreaktionen
mit entweder ID 5- oder
ID 6-Oligos auf mit Verbindung IX-B/X-B beschichteten Mikrovertiefungsplatten.
-
Beispiel 20
-
Oligo-Beladungsdichten
auf Mikrovertiefungsplatten beschichtet mit Random Photo PA-PolyNOS (Verbindung IX-A)
und Random Photo PA-PolyQuat (Verbindung X-A)
-
Radioaktiv
markierte Tests wurden durchgeführt,
um Oligo-Beladungsdichten zu bestimmen und Ergebnisse aus dem kolorimetrischen
Testsystem zu verifizieren. In diesem Beispiel wurden Kombinationsbeschichtungen
aus Verbindung IX-A und Verbindung X-A auf PVC-Vertiefungen durchgeführt, wie
beschrieben in Beispiel 14. Die 30-meren Einfangoligos ID 2 und
ID 5 wurden auf beschichteten Vertiefungen immobilisiert. Eine radioaktiv
markierte ID 2-Sonde wurde verwendet, um die Beladungsdichte immobilisierter
Einfangoligos auf der Vertiefüngsoberfläche zu bestimmen.
Eine radioaktiv markierte ID 3-Nachweissonde, die komplementär zu ID
2 war, aber nicht zu ID 5, wurde verwendet, um Hybridisierungsreaktionen
der immobilisierten Einfangsonden zu messen. Oligos ID 2 und ID
3 wurden am 3'-Ende
unter Verwendung terminaler Transferase (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN) und α-32P-ddATP (3000 Ci/mmol, Amersham, Arlington
Heights, IL) gemäß den Spezifikationen
der Hersteller radioaktiv markiert. 32P-markierte
ID 2- und nicht-markierte
ID 2- und ID 5-Einfangsonden wurden in beschichteten Vertiefungen
mit 50 pmol/Vertiefung für
2,25 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden gewaschen
und blockiert, wie beschrieben in Beispiel 14.
-
Die
Vertiefungen mit den nicht-markierten Einfangsonden wurden mit der 32P-markierten ID 3-Nachweissonde in Hybridisierungspuffer
für 1 Stunde
bei 55°C
hybridisiert. Vertiefungen, die die 32P-markierte
Einfangsonde enthielten, wurden in Hybridisierungspuffer ohne die
ID 3-Sonde inkubiert. Nach dreimaligem Waschen mit 2X SSC, das 0,1%
SDS enthielt, für
5 Minuten bei 55°C
und dreimaliges Waschen mit PBS/0,05% Tween wurden die Platten in
einzelne Vertiefungen zerschnitten und in Tetrahydrofuran gelöst. Die
Radioaktivitätsmenge
in jeder Vertiefung wurde durch Szintillationszählung in Aquasol-2 Fluor (DuPont
NEN, Boston, MA) gemessen. Die Ergebnisse in Tabelle 7 zeigen, daß sowohl
Verbindung IX-A als auch Verbindung X-A erforderlich war, um gute
Immobilisierung von Einfangsonden zu ergeben. Auch erhöhte das
Erhöhen
der Konzentrationen von Verbindung IX-A und Verbindung X-A die Menge
an immobilisiertem Einfangoligo. Bei den höchsten getesteten Konzentrationen
war das Signal-Rausch-Verhältnis
höher als
3000 zu 1.
-
Tabelle
7: Dichten von immobilisierten Einfangoligos und hybridisierten
32P-Nachweisoligos.
-
Beispiel 21
-
Vergleich zwischen Random
Photo-PA-Polytertiary Amine (Verbindung XIII), Random Photo-PA-PolyNOS (Verbindung
IX-A) und einer Mischung aus Random Photo PA-PolyNOS (Verbindung IX-A) und Random
Photo-PA-Polytertiary Amine (Verbindung XIII)
-
Verbindung
XIII mit 0,02 mg/ml in entionisiertem Wasser wurde in PP-Mikrovertiefungsplatten
für 10 Minuten
inkubiert. Die Vertiefungen wurden bestrahlt, wie beschrieben in
Beispiel 14. Verbindung IX-A wurde auf PP-Vertiefungen mit 2 mg/ml
in entionisiertem Wasser aufgebracht, wie beschrieben für Verbindung
XIII. Eine Beschichtungslösung,
die eine Mischung aus 2 mg/ml Verbindung IX-A und 0,02 mg/ml Verbindung
XIII in entionisiertem Wasser enthielt, wurde hergestellt und aufgebracht,
wie beschrieben für
Verbindung XIII. Das 30-mere ID 2-Einfangoligo mit 5 pmol/Vertiefung
wurde in jeder Vertiefung bei 37°C
für eine
Stunde inkubiert. Die Hybridisierung wurde durchgeführt, wie
beschrieben in Beispiel 14, unter Verwendung von komplementärem ID 3-Nachweisoligo und
nicht-komplementärem
ID 4-Oligo. Die Inhalte jeder Vertiefung wurden nach einer 10-minütigen Inkubation
mit Peroxidase-Substrat in PS-Vertiefungen überführt. Die in Tabelle 8 aufgelisteten Ergebnisse
zeigen, daß die
Kombination von Verbindung IX-A und Verbindung XIII höhere Signale
ergaben, verglichen mit denjenigen von Verbindung IX-A- oder Verbindung
XIII-Beschichtung allein.
-
Tabelle
8: Hybridisierungssignal (A
655) von beschichteten
PP-Mikrovertiefungsplatten.
-
Beispiel 22
-
Nukleinsäuresequenzimmobilisierung
auf einer Amin-derivatisierten Oberfläche
-
Ein
Copolymer der vorliegenden Erfindung wird auf die folgende Art und
Weise hergestellt. Acrylamid, 5,686 g (80,0 mmol), wird in 100 ml
DMSO gelöst,
gefolgt der Zugabe von 3,083 g (10,0 mmol) Verbindung IV, hergestellt
gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 4 beschrieben ist, und 2,207 g (10,0
mmol) MAPTAC, zugeführt
als eine trockene DMSO- Lösung, hergestellt
gemäß dem allgemeinen
Verfahren, das in Beispiel 11 beschrieben ist. TEMED, 0,134 ml (0,89
mmol), und AIBN, 0,197 g (1,20 mmol), werden zur Mischung zugegeben
und das System wird mit einer Heliumspülung für 5 Minuten, gefolgt von einer
Argonspülung
für zusätzliche
5 Minuten, von Sauerstoff befreit. Das geschlossene Gefäß wird bei
55°C erhitzt,
um die Polymerisation durchzuführen.
Das Polymer wird isoliert, indem die Reaktionsmischung in 800 ml
Diethylether gegossen und zentrifugiert wird, um die Feststoffe
abzutrennen. Das Produkt wird mit 200 ml Diethylether, gefolgt von
200 ml Chloroform, gewaschen. Das Polymer wird unter Vakuum getrocknet,
um restliches Lösemittel zu
entfernen.
-
Eine
Polymeroberfläche
wird durch Plasmabehandlung unter Verwendung einer 3:1-Mischung aus Methan-
und Ammoniak-Gasen derivatisiert. (Siehe z.B. das allgemeine Verfahren,
das in U.S.-Patent 5,643,580 beschrieben ist). Eine Mischung aus
Methan (490 SCCM) und Ammoniak (161 SCCM) wird in die Plasmakammer
zusammen mit dem zu beschichtenden Polymerteil eingebracht. Die
Gase werden bei einem Druck von 0,2–0,3 Torr gehalten und eine
300–500
Watt-Glimmentladung wird innerhalb der Kammer aufgebaut. Die Probe
wird für
insgesamt 3–5
Minuten unter diesen Bedingungen behandelt. Die Bildung einer Amin-derivatisierten
Oberfläche
wird verifiziert durch eine Verringerung des Wasserkontaktwinkels,
verglichen mit der nicht-beschichteten Oberfläche.
-
Die
Amin-derivatisierte Oberfläche
wird für
10 Minuten bei Raumtemperatur mit einer 10 mg/ml Lösung des
obigen Polymers in einem 50 mM Phosphatpuffer, pH 8,5, inkubiert.
Im Anschluß an
diese Reaktionszeit wird die Beschichtungslösung entfernt und die Oberfläche wird
gründlich
mit entionisiertem Wasser gewaschen und gründlich getrocknet. Immobilisierung
von oligomeren Einfangsonde und Hybridisierung wird durchgeführt, wie
beschrieben in Beispiel 14.
-
-
-
-
-