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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Reinigungsverfahren zur
Herstellung von Mannan bindendem Lektin (MBL) (früher Mannan-Bindungsprotein,
MBP, bezeichnet) vorzugsweise aus Spenderplasma, das als eine medizinische
MBL-Zubereitung
verwendet werden soll. Eine pharmazeutische Formulierung des Produkts
soll für
die Substitutions- oder Ersatztherapie in Patienten mit vererbtem
oder erworbenem MBL-Mangel, der mit funktionellen und/oder klinischen
Symptomen assoziiert ist, verwendet werden, d.h. wo in Betracht
gezogen wird, dass die Patienten von der Verabreichung von MBL z.B.
für die
Behandlung oder Verhinderung von Infektionen profitieren würden.
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EINLEITUNG
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Angeborene
(auch genannt natürliche
oder nicht antizipierende) Immunfunktionen haben kürzlich ein steigendes
Interesse als wichtige Elemente in den Abwehrmechanismen gegen potentielle
pathogene Mikroorganismen erhalten. Daher ist einer Gruppe von Lektinen,
den Collektinen, von denen angenommen wird, dass sie eine wichtige
Rolle in der unmittelbaren Abwehr gegen einen breiten Bereich von
Mikroorganismen spielen, eine besondere Beachtung geschenkt worden.
Das Serumprotein MBL ist ein Collektin, d.h. es ist als oligomere
Strukturen aufgebaut, die durch Calcium-abhängige, C-Typ-Kohlenhydrat-Erkennungsdomänen (CRDs),
die an kollagenöse
Stäbe angeheftet
sind, charakterisiert sind. Die genaue Oligomerisierung von zirkulierendem
MBL bleibt unklar; oligomere Bouquet-ähnliche Strukturen von höherer Ordnung
wie hexameres MBL mit mehreren Bindungsstellen erscheinen jedoch
wesentlich für
die funktionelle Aktivität
von MBL zu sein (für
neue Literaturübersichten
siehe Bezugnahmen 1, 2) (eine Liste von Bezugnahmen ist am Ende
dieser Beschreibung angegeben).
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Das
kumulative Wissen über
MBL weist auf eine zukünftige
Rolle dieses Proteins in der Interventionstherapie gegen schwere
Infektionen hin. MBL ist strukturell ähnlich zum Komplementbestandteil
C1q, einem wesentlichen Bestandteil in der Aktivierung des klassischen
Signalwegs von Komplement. MBL scheint das Komplementsystem durch
einen Mechanismus zu aktivieren, der analog zu jenem von C1q ist,
d.h. durch assoziierte Serin-Proteasen, genannt MASPs (MBL-assoziierte
Serin-Proteasen). Diese Antikörper-unabhängige Komplementaktivierung
ist der „MB-Lektin-Signalweg
der Komplementaktivierung" genannt
worden (3, 4).
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MBL
bindet an Kohlenhydratstrukturen auf Oberflächen von Bakterien, Hefe, parasitischen
Protozoen und Viren, und es ist gefunden worden, dass es durch Töten der
Bakterien durch den terminalen, cytolytischen Signalweg des Komplementsystems
oder durch die Förderung
der Phagocytose durch Opsonisierung eine antibakterielle Aktivität zeigt.
Der Spiegel von MBL im Plasma wird genetisch bestimmt. Jedes Individuum
hat einen konstitutionellen MBL-Spiegel, der durch die genomische
Struktur in der kontrollierenden Region sowie in der codierenden
Region reflektiert wird. Die Konzentration von MBL im Plasma variiert
daher von etwa 10 μg/ml
bis weniger als 10 ng/ml. Kinder oder Erwachsene mit einem Mangel
oder sehr niedrigen Spiegeln von MBL sind besonders empfänglich für Infektionen.
Neuere Information zeigt auf eine Rolle des MBL-Mangels als ein
Empfänglichkeitsfaktor
für eine
HIV-Infektion und auch darauf, dass ein MBL-Mangel mit schnellerem Tod
nach der Entwicklung von AIDS assoziiert ist (1). Der MBL-Mangel kann auch
für wiederkehrende
spontane Aborte prädisponierend
sein (5).
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Mannan
bindendes Lectin wurde zuerst 1983 (6) von menschlichem Serum durch
Affinitätschromatographie
auf Mannan-Sepharose (Mannan, gekoppelt an eine Sepharose-Matrix)
in der Anwesenheit von Ca-Ionen isoliert. Die Elution von MBL aus
der Affinitätssäule wurde
durch EDTA durchgeführt.
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Es
erscheint von späteren
Veröffentlichungen,
dass MBL im Wesentlichen durch dasselbe Verfahren aus Serum und
Plasma gereinigt worden ist. Die gereinigten MBL-Präparate,
die von diesem Ein-Schritt-Verfahren gewonnen wurden, waren durch
Antikörper
mit einer Spezifität
für Kohlenhydrate
und die amyloide Serum-p-Komponente
(SAP) stark kontaminiert. Um MBL von hoher Reinheit zu erhalten,
wurden weitere chromatographische Schritte in die Reinigungsverfahren
eingeschlossen, wie eine Sepharose-Vorsäule zu der Affinitätssäule und
zusätzliche
Affinitätsschritte
unter Verwendung von verschiedenen Kohlenhydraten, die entweder
an die Matrix gekoppelt oder zum Elutionspuffer zugefügt wurden;
andere chromatographische Prinzipien wie Ionenaustausch- und Gelfiltrations-Chromatographie wurden
auch angewendet (7, 8, 9, 10). Im Allgemeinen sind mindestens zwei
affinitätschromatographische
Schritte in den Verfahren zum Erhalten von hoch-gereinigtem MBL
angewendet worden. Vor kurzem ist von Tan et al. ein Verfahren beschrieben
worden, bei dem eine Plasmaprotein-Fraktion, die durch Präzipitation
von menschlichem Plasma mit 7% PEG erhalten wurde, als das Ausgangsmaterial
für die
MBL-Reinigung verwendet wurde (11). Dieses Verfahren unterschied sich
von jenen, die früher
beschrieben wurden, dadurch, dass die Affinitätschromatographie auf einer
nicht konjugierten, nicht vernetzten Sepharose (Sepharose ohne immobilisierte
Kohlenhydrat-Liganden) durchgeführt
wurde: zuerst wurde das gelöste
PEG-Präzipitat
einer diskontinuierlichen Adsorption auf Sepharose unterzogen, und
nach der Elution von MBL durch EDTA wurde ein nachfolgender Affinitätschromatographie-Schritt
auf einer Sepharosesäule
durchgeführt,
wobei MBL durch Mannose eluiert wurde. Durch dieses Verfahren, das
zwei aufeinanderfolgende Affinitätsschritte
anwendet, wurde MBL mit hoher Reinheit erhalten.
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Das
Produkt von Tan et al. (11) enthält
jedoch synthetische Protease-Inhibitoren. Die Puffer, die für den Affinitätschromatographie-Schritt
in Tan et al. verwendet wurden, wurden mit Proteaseinhibitoren wie
Pefabloc und Phenanthrolin angepasst. Wenn Proteine vom Plasma mit
PEG präzipitiert
werden, ist es wohlbekannt, dass Fibrinogen als das erste Plasmaprotein
präzipitieren
wird. Daher wird das PEG-Präzipitat,
das das Ausgangsmaterial darstellt, neben MBL Fibrinogen einschließen. Es
ist wohlbekannt, dass die proteolytische Spaltung von Fibrinogen,
die zu einer Fibringerinnselbildung, Fibrinaggregaten/Gerinnseln
führt,
Probleme während
der Säulenchromatographie
verursachen wird, wenn Ca2+-enthaltende
Puffer verwendet werden, was zu einem Anwuchs an die Matrix und
im besten Fall unkontrolliertem Fibrin-Aussickern während des
Waschens und der Elution führt.
Dies wird es unmöglich
machen, das von Tan et al. beschriebene Verfahren durchzuführen, wenn
keine Proteaseinhibitoren zu den Puffern zugefügt werden. EMEA und andere
Gesundheits-regulierende Behörden-Richtlinien
beschränken
die Verwendung von chemischen Agenzien im Reinigungsverfahren sowie
im Endprodukt. Daher kann das Produkt, das durch das Verfahren von
Tan et al. erhalten wird, auf Grund des Gehalts, sogar in Spurenmengen,
von synthetischen Proteaseinhibitoren nicht für die medizinische Verwendung
geeignet sein.
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Ein
rekombinantes therapeutisches MBL-Produkt ist im US-Patent 5,270,199
an Ezekowitz (14) beschrieben. Dieses Produkt enthält jedoch
nicht den MBL-MASP-Komplex,
der für
das Aktivieren des Komplementsystems entscheidend ist (1). Es enthält daher
kein funktionell aktives, oligomeres MBL.
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Koppel
et al. (15) liefern ein Verfahren für die Reinigung von MBL, das
als ein diagnostisches Mittel, insbesondere in der Identifizierung
von sehr niedrigen Mengen von IgM, als eine Alternative zu der Verwendung
von anti-IgM-Antikörpern
verwendet werden soll. Es liefert darüber hinaus ein Produkt, das
MBL umfasst, das aus Kaninchenserum gereinigt wurde.
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Kilpatrick
(16) liefert ein Verfahren für
die Reinigung von menschlichem MBL. Signifikante Mengen eines bakteriostatischen
Agens, Natriumazid, werden jedoch zu der Präparation zugefügt. Toxikologische
Studien an Natriumazid haben histopathologische Läsionen im
Gehirn (Nekrose des Großhirns
und Thalamus) und in der Lunge (Kongestion, Hämorrhargie und Ödem) offenbart.
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Die
DNA, die das menschliche Mannose bindende Protein codiert, wird
in WO98/01519 offenbart.
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DETAILLIERTE
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Mannan
bindendem Lectin (MBL), vorzugsweise aus einer unbehandelten Plasmaprotein-Fraktion. Das Verfahren
der Erfindung wird unter anderen Elementen mindestens zwei Schlüsselelemente
einschließen:
das Durchführen
eines Affinitätschromatographie-Schritts
auf einer nicht konjugierten vernetzten Polysaccharid-Matrix und
das Durchführen
von mindestens einem abgesicherten Virenreduktionsschritt.
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Die
Erfindung betrifft auch eine pharmazeutische Formulierung eines
funktionell aktiven oligomeren MBL-Produkts, das vollkommen frei
von synthetischen Proteaseinhibitoren und/oder bakteriostatischen
Agenzien ist. In weiteren Aspekten betrifft die Erfindung die Formulierung
eines MBL-Produkts für
die Verwendung in der Medizin und die Verwendung der Formulierung
für die
Herstellung eines Medikaments für
die Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten, die mit angeborenem,
vererbtem oder erworbenem MBL-Mangel in einem Säuger assoziiert sind.
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MBL
kann aus einem weiten Bereich von Ausgangsmaterialen, die MBL enthalten,
gereinigt werden. In einer Ausführungsform
ist das Ausgangsmaterial für
das Verfahren der Erfindung ein MBL enthaltender Überstand
oder eine lysierte Zellsuspension von einer Hefe- oder einer Säuger-Zellkultur,
die MBL exprimiert, wobei die Zellkultur Zellen umfasst, die Säuger (z.B.
menschliches)-MBL codieren und optionell die MBL Assoziierten Serin-Proteasen
(MASPs) codieren. Die MBL-exprimierende
Zellkultur wird in einem Medium, das der Zellkultur die benötigten Nährstoffe
bereitstellt, mit oder ohne Serum, das dem Kulturmedium zugefügt wird,
gezüchtet.
In einer anderen Ausführungsform
wird MBL aus Mich und/oder Vormilch von einem Säuger gereinigt, der ein Säuger (z.B.
menschliches)-MBL-Gen exprimiert. In einer Ausführungsform ist der Säuger ein
transgenes nicht-menschliches
Tier. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindung
eine unbehandelte Plasmaprotein-Fraktion, die von Ethanol-Fraktionierungsverfahren
im industriellen Rahmen erhältlich
ist, wie die Cohn-Fraktion I, II und III; die Cohn-Fraktion II und
III; oder die Cohn-Fraktion III. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Plasmaprotein-Fraktion die Cohn-Fraktion II und III, wo
eine Filterhilfe abhängig
vom angewendeten Verfahren für
die Isolierung der Cohn-Faktion, d.h. durch Filtration oder Zentrifugation,
vorhanden sein kann oder nicht. Die Verwendung der Cohn-Faktion II und III
als Ausgangsmaterial hat einige Vorteile. Diese umfassen, sind aber
nicht limitiert auf: kein Bedarf einer weiteren Ethanol-Fraktionierung,
Immunglobuline können
für ein
Immunglobulin-Produkt gewonnen werden, und MBL wird von einer Fraktion
gewonnen, die normalerweise verworfen wird.
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Jedes
der Ausgangsmaterialien wird ein paar Vorbehandlungsschritte erfordern,
um eine MBL enthaltende Lösung
zu erhalten. Die Vorbehandlungsschritte werden unten diskutiert
werden.
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Das
erste Schlüsselelement
des vorliegenden Verfahrens, die Affinitätschromatographie auf einer nicht
konjugierten vernetzten Polysaccharid-Matrix, hat einige Vorteile. Diese umfassen,
sind aber nicht limitiert auf: kein Bedarf für eine vorherige Proteinpräzipitation,
Selektivität
für funktionell
aktives MBL, ein hoher Grad der Reinigung, Entfernen von Viren,
Konzentrierung durch Volumenreduktion.
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Die
MBL enthaltende Lösung
ist ein komplexes Proteingemisch, wo MBL weniger als 0,05% der Gesamtproteine
der Ausgangsmaterialien darstellen kann. Die Reinigung durch chromatographischen
Verfahren alternativ zur Affinitätschromatographie
würde eine
weitere Protein-Fraktionierung der MBL enthaltenden Lösung z.B.
durch Proteinpräzipitation
erfordern. Der Vorteil des Anwendens eines Affinitätsschritts
ist, dass keine vorherigen Protein-Fraktionierungsschritte wie Präzipitations-
und Resuspensionsschritte benötigt
werden, was daher erlaubt, die MBL enthaltende Lösung direkt auf die Säule aufzutragen.
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Als
eine Folge der Vorbehandlungsschritte, z.B. der Ethanolfraktionierung
oder des Wesens des verwendeten MBL-Expressionssystems, wird erwartet,
dass die MBL enthaltende Lösung
MBL als natürliche,
oligomere Proteine sowie denaturierte und strukturell beeinträchtigte
Proteinformen enthält.
Da das MBL-Produkt für
die Verwendung in der Medizin durch funktionell aktives MBL dargestellt
sein muss, ist es von großer
Wichtigkeit, einen Reinigungsschritt durchzuführen, der auf Funktionalität selektiert.
Die Affinitätschromatographie erfüllt diese
Anforderung durch Selektieren auf funktionell aktives, oligomeres,
Liganden bindendes MBL.
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Es
ist wohlbekannt, dass die Affinitätschromatographie das Verfahren
der Wahl für
die Reinigung von Proteinen aus einem komplexen Proteingemisch ist
und oft in einer einige-tausendfachen Reinigung resultiert. Durch
den Affinitätschromatographie-Schritt
der vorliegenden Erfindung wird MBL zu einem sehr hohen Grad, d.h.
mehr als 2500-fach, gereinigt. Die Affinitätschromatographie ist der Haupt-Reinigungsschritt
des Verfahrens und trägt
fast ausschließlich
zu der hohen Reinheit bei, die in der endgültigen MBL-Präparation
des Verfahrens erhalten wird. Sogar eine Reinigung zu einem geringen
Grad ist weit über
dem, was derzeit auf dem Fachgebiet bekannt ist. Auch eine Reinigung,
die 500-fach, d.h. 1000-, 1500-, 2000- oder 2250-fach ist, ist akzeptabel.
Eine Reinigung zu einem geringen Grad ist besonders akzeptabel,
wenn weniger komplexe Proteingemische als das Ausgangsmaterial verwendet
werden. Das heißt,
wenn MBL mehr als etwa 0,05% des gesamten Proteingehalts ausmacht.
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Obwohl
die MBL enthaltende Lösung,
die auf die Säule
aufgetragen wird, konzentriert worden sein kann, ist die Konzentration
von MBL noch relativ niedrig, und die Affinitätschromatographie dient durch
mindestens 3-faches Konzentrieren des aufgetragenen MBL wie mindestens
4-faches Konzentrieren des aufgetragenen MBL als ein Konzentrierungsschritt.
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Der
Affinitätschromatographie-Schritt
wird auf einer nicht konjugierten Polysaccharid-basierenden Matrix durchgeführt. Unter
einer nicht konjugierten Matrix wird verstanden, dass keine Kohlenhydrat-Liganden
an die Matrix gekoppelt sind. Die Vorteile umfassen, sind aber nicht
limitiert auf: Die grundlegende Struktur des als Matrix verwendeten
Mediums besteht aus Bündeln
von Polysaccharidketten, die als Liganden für MBL wirken. Es gibt keinen
Bedarf für
eine spezielle Herstellung einer Matrix durch chemische Kopplung
von Kohlenhydrat-Liganden. Die Probleme mit einer instabilen Matrix
und/oder einem unkontrollierten Aussickern der Liganden werden vermieden.
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Darüber hinaus
ist die Matrix vernetzt. Der Vorteil eines vernetzten Polysaccharid-Materials ist die Starrheit
und die hohe physikalische Stabilität, die die Verwendung einer
großen
Säule mit
guten Durchflusseigenschaften in dem Verfahren ermöglicht.
Die vernetzte Matrix hat darüber
hinaus den Vorteil einer hohen chemischen Stabilität, die das
Reinigen der Säule
mit z.B. starken alkalischen Lösungen
ermöglicht.
Bevorzugte Materialien für
den Affinitätschromatographie-Schritt
sind Gelmaterialien, die Agarose und/oder Dextran und/oder Cellulose
enthalten, wie Sepharose CL6B (Pharmacia), Ultrogel (Pharmacia),
Bio-Gel A-Materialien, z.B. 0,5 m, 1,5 m, 15 m und 50 m (alle Bio-Rad),
Sephadex-Gelmaterialien, z.B. G-50, G-75, G-100, G-150 und G-200
(alle Pharmacia), Sephacryl-HR-Gelmaterialien, z.B. S-300, S-400,
S-500 (alle Pharmacia), Superdex 200 Präp.-Grad (Pharmacia), Superose
6 Präp.-Grad
(Pharmacia) und Cellulose-Gelmaterial von Whatman, besonders bevorzugte
Materialien für
den Affinitätschromatographie-Schritt
ist Sepharose CL4B (Pharmacia).
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Vorzugsweise
wird die Säule
mit 0,5 M NaOH gereinigt, um aseptische Produktionsbedingungen sicherzustellen
und Charge-zu-Charge-Kontaminierung zu vermeiden. Ein Fachmann wird
den Vorteil dieses Reinigungsverfahrens und der Verwendung eines
Matrix-Materials für
viele Zyklen der Chromatographie schätzen.
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Nach
dem Auftragen der MBL enthaltenden Lösung auf die Affinitätsmatrix
wird die Säule
gewaschen. Die Puffer, die für
das Auswaschen von Proteinkontaminationen von der Affinitätsmatrix
verwendet werden, sind nicht denaturierende Puffer, die eine Zusammensetzung,
einen pH-Wert und eine Ionenstärke
aufweisen, die/der in der Eliminierung des Hauptanteils der Proteinkontaminationen
ohne wesentliche Elution von MBL resultiert. Anfänglich wird ein Äquilibrierungspuffer
verwendet. Dieser Puffer könnte
ein Tris-Puffer mit einer Molarität innerhalb des Bereichs von
10–40
mM, vorzugsweise 10 mM, und einem pH-Wert von 7,0–8,0, vorzugsweise
7,3, mit einem NaCl-Gehalt im Bereich von 100–250 mM, vorzugsweise 145 mM;
und einem CaCl2-Gehalt von 3–15 mM, vorzugsweise 5 mM,
sein. In der Folge wird ein Puffer mit einem niedrigen CaCl2-Gehalt verwendet. Der niedrige CaCl2-Gehalt könnte 0,2–2,0 mM, vorzugsweise 0,3–1,0 mM
wie 0,5 mM, sein. Aufgrund der Anwendung einer Matrix, an die MBL
mit hoher Affinität
in einer Ca2+-abhängigen Weise bindet, kann die
Konzentration von CaCl2 im Waschpuffer gesenkt
werden, nachdem eine stabile Adsorption von MBL an die Matrix ohne
wesentliche Elution von MBL etabliert worden ist. Auf diese Weise
werden Kontaminationen ausgewaschen, die Ca2+-abhängig mit
niedrigerer Affinität
an die Matrix binden, z.B. Kohlenhydrat-spezifische Antikörper.
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Die
Bindungskapazität
der Säule
wird als die Gesamtmenge an MBL, das an die Matrix adsorbiert und von
der Matrix eluiert wird (berechnet als Volumen der Eluatfraktion
mal der Konzentration), geteilt durch das Volumen der Gelmatrix,
definiert. Es wird bevorzugt, dass die Bindungskapazität der Säule mehr
als 20 μg MBL/ml
gepackte Matrix, z.B. mehr als 25 μg MBL/ml gepackte Matrix wie
mehr als 30 μg
MBL/ml gepackte Matrix, mehr als 35 μg MBL/ml gepackte Matrix, mehr
als 40 μg
MBL/ml gepackte Matrix, mehr als 42 μg MBL/ml gepackte Matrix, mehr
als 44 μg
MBL/ml gepackte Matrix, mehr als 46 μg MBL/ml gepackte Matrix, mehr
als 48 μg
MBL/ml gepackte Matrix oder sogar mehr als 50 μg MBL/ml gepackte Matrix ist.
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Nach
dem Waschen der Affinitätschromatographie-Säule wird
die Elution von MBL mit einem selektiven Desorptionsmittel in einem
neutralen, nicht denaturierenden Puffer durchgeführt, der zu wirksamer Elution von
MBL in der Lage ist. Dieser Puffer könnte ein Tris-Puffer mit einer
Molarität
im Bereich von 10–40
mM, vorzugsweise 15 mM; und einem pH-Wert von 7,0–8,0, vorzugsweise
7,3, mit einem NaCl-Gehalt im Bereich von 100–250 mM, vorzugsweise 100 mM
sein. Das Desorptionsmittel könnte
ein Saccharid wie N-Acetylglucosamin, Mannose, N-Acetylmannosamin
oder Fucose und/oder ein Mittel, das Ca-Ionen cheliert, wie Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)
sein. Optionell wird Mannose mit einer Konzentration im Bereich
von 20–100 mM
Mannose, vorzugsweise 30 mM, verwendet.
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Das
zweite Schlüsselelement
im vorliegenden Verfahren ist das Durchführen mindestens eines abgesicherten
Virenreduktionsschritts.
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Wenn
die Virenreduktionsschritte diskutiert werden, wird verstanden,
dass ein Virenreduktionsschritt entweder ein Virenentfernungsschritt
und/oder ein Vireninaktivierungsschritt sein kann. Mehr als ein
(z.B. zwei) Virenentfernungsschritt(e) und/oder Vireninaktivierungsschritt(e)
können
in das vorliegende Verfahren eingeschlossen werden.
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Das
Ziel des Absicherns eine Produktionsschritts als ein Virenreduktionsschritt
ist, einen Beweis zu liefern, dass der Produktionsprozess Viren
wirksam inaktivieren/entfernen wird, von denen entweder bekannt ist,
dass sie die Ausgangsmaterialien kontaminieren, oder die das denkbarerweise
tun könnten.
Absicherungsstudien involvieren die willkürliche Zugabe eines Virus vor
den Produktionsschritten, die abgesichert werden sollen, und Messen
des Ausmaßes
seiner Entfernung/Inaktivierung nach dem Produktionsschritt oder
den Produktionsschritten. GMP-Beschränkungen verhindern das willkürliche Einbringen
von jeglichem Virus in die Produktionseinrichtungen. Daher sollte
die Absicherung in einem getrennten Labor, das für virologische Arbeit ausgestattet
ist, an einer reduzierten Version des Produktionsschritts durchgeführt und
von Personal mit virologischer Fachkenntnis in Verbindung mit den
Produktionstechnikern durchgeführt
werden. Die Menge an Virus, das dem Ausgangsmaterial für den Produktionsschritt,
der abgesichert werden soll, zugefügt wird, sollte so hoch wie
möglich
sein, um die Kapazität
des Produktionsschritts, die Viren adäquat zu inaktivieren/entfernen,
zu bestimmen. Der Viruszusatz sollte jedoch so zugefügt werden,
dass die Zusammensetzung des Produktionsmaterials nicht signifikant
verändert
wird. Vorzugsweise wird das Volumen des Viruszusatzes gleich oder
weniger als 10% sein.
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Quantitative
Infektiositätstests
sollten gemäß den Prinzipien
von GLP durchgeführt
werden und können
Plaquebildung, Nachweis von anderen cytopathischen Wirkungen wie
Syncytien- oder Foci-Bildung, Endpunkt-Titration (z.B. TCID50-Tests), Nachweis von Virus-Antigen-Synthese
oder andere Verfahren involvieren. Die Verfahren sollten eine adäquate Empfindlichkeit
und Reproduzierbarkeit haben und sollten mit genügend Wiederholungen und Kontrollen
durchgeführt
werden, um eine adäquate
statistische Genauigkeit der Ergebnisse sicherzustellen.
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Typischerweise
wird ein Verfahrensschritt mit 6 log Virus herausgefordert, und
wenn eine Reduktion in der Größe von 4
log oder mehr erhalten wird, weist das auf eine deutliche Wirkung
mit dem bestimmten Testvirus hin, das untersucht wird. In ähnlicher
Weise weist eine Reduktion in der Größe von 4,5 log, 5 log oder sogar
5,5 log auf eine deutliche Wirkung mit dem bestimmten Testvirus
hin, das untersucht wird, und der Schritt kann als ein abgesicherter
Virenreduktionsschritt klassifiziert werden.
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Die
Virus-Absicherungsstudien sollten mit Viren durchgeführt werden,
die jenen, die das Produkt kontaminieren können, so eng wie möglich gleichen,
und sollten zweitens einen so weiten Bereich von physikalisch-chemischen
Eigenschaften wie möglich
repräsentieren,
um die Fähigkeit
des Systems, Viren im Allgemeinen zu eliminieren, zu testen.
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Absicherungsstudien
haben gezeigt, dass der vorliegende Affinitätschromatographie-Schritt als ein Entfernungsschritt
für nicht-behüllte Viren
wirkt und von ihm erwartet werden wird, durch einen Teilungsvorgang
auch behüllte
Viren zu entfernen. Dadurch stellt die Affinitätschromatographie einen ersten
Virenreduktionsschritt im vorliegenden Verfahren dar (siehe Beispiel
4).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der abgesicherte Virenreduktionsschritt eine Vireninaktivierungsschritt.
Infektiöse
behüllte
Viren werden vorzugsweise durch die Zugabe einer viruziden Menge
eines Viren inaktivierenden Agens zum MBL enthaltenden Eluat, das
vom Affinitätschromatographie-Schritt
gewonnen wurde, inaktiviert. Eine „viruzide Menge" eines Virus inaktivierenden
Agens soll eine Menge bezeichnen, die eine Lösung hervorbringt, in der die
Viruspartikel im Wesentlichen nicht-infektiös gemacht werden, und dadurch
wird eine Virus-sichere MBL enthaltende Lösung erhalten. Eine solche „viruzide
Menge" wird vom
angewendeten Virus inaktivierenden Agens so wie von den Bedingungen
wie Inkubationszeit, pH-Wert,
Temperatur, Lipidgehalt und Proteinkonzentration abhängen.
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Der
Begriff „Virus
inaktivierendes Agens" soll
solch ein Agens oder ein Verfahren bezeichnen, das verwendet werden
kann, um behüllte
Viren sowie nicht behüllte
Viren zu inaktivieren. Der Begriff „Virus inaktivierendes Agens" soll so verstanden
werden, dass er sowohl eine Kombination von solchen Agenzien und/oder Verfahren,
wenn das geeignet ist, als auch nur einen Typ eines solchen Agens
oder Verfahrens umspannt.
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Bevorzugte
Virus inaktivierende Agenzien sind Detergentien und/oder Lösungsmittel,
am meisten bevorzugt Detergens-Lösungsmittel-Gemische.
Es soll selbstverständlich
sein, dass das Virus inaktivierende Agens optionell ein Gemisch
von einem oder mehreren Detergenzien mit einem oder mehreren Lösungsmitteln ist.
Eine Lösungsmittel/Detergens
(S/D)-Behandlung ist ein weit verbreitet verwendeter Schritt für die Inaktivierung
von behüllten
Viren (z.B. HIV1 und HIV2, Hepatitis Typ C und nicht A-B-C, HTLV1
und HTLV2, die Herpesvirus-Familie, einschließlich CMV und das Epstein Barr-Virus)
in von Plasma abgeleiteten Produkten. Eine breite Vielzahl von Detergenzien
und Lösungsmitteln
kann für
die Vireninaktivierung verwendet werden. Das Detergens kann aus
der Gruppe ausgewählt
werden, die aus nicht ionischen und ionischen Detergenzien besteht,
und wird ausgewählt,
um im Wesentlichen nicht denaturierend zu sein. Vorzugsweise wird
ein nicht ionisches Detergens verwendet, da es die Eliminierung
des Detergens aus der MBL-Präparierung
im folgenden Schritt erleichtert. Geeignete Detergenzien sind z.B.
von Shanbrom et al. im US-Patent 4,314,997 und US-Patent 4,315,919
beschrieben. Bevorzugte Detergenzien sind jene, die unter den Handelsnamen
Triton X-100 und Tween 80 verkauft werden, die alleine oder in Kombination
verwendet werden können.
Bevorzugte Lösungsmittel
für die
Verwendung in Virus inaktivierenden Mitteln sind Di- oder Trialkylphosphate,
wie z.B. von Neurath und Horowitz im US-Patent 4,764,369 beschrieben. Ein bevorzugtes
Lösungsmittel
ist Tri(n-butyl)phosphat
(TNBP). Ein besonders bevorzugtes Virusinaktiverungsmittel für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung ist ein Gemisch von TNBP und Tween 80, aber
alternativ können
andere Kombinationen verwendet werden. Das bevorzugte Gemisch wird
in solch einem Volumen zugefügt,
dass die Konzentration von TNBP in der Lösung innerhalb des Bereichs
von 0,2–1,0
Gewichts-%, vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 0,3 Gewichts-%,
liegt. Die Konzentration von Tween 80 in der Lösung ist im Bereich von 0,8–1,5 Gewichts-%,
vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 1 Gewichts-%.
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Der
Virusinaktivierungsschritt wird unter Bedingungen durchgeführt, die
behüllte
Viren inaktivieren, was in einer im Wesentlichen Virus-sicheren
MBL enthaltenden Lösung
resultiert. Im Allgemeinen schließen solche Bedingungen eine
Temperatur von 4–30°C wie 19–28°C, 23–27°C, vorzugsweise
etwa 25°C,
und eine Inkubationszeit ein, von der durch Absicherungsstudien
gefunden wurde, dass sie wirksam ist. Im Allgemeinen ist eine Inkubationszeit
von 1–24
Stunden, vorzugsweise 4–12
Stunden wie etwa 6 Stunden ausreichend, um eine ausreichende Vireninaktivierung
sicherzustellen. Die geeigneten Bedingungen (Temperatur und Inkubationszeiten)
hängen
jedoch vom angewendeten Virus inaktivierenden Agens, dem pH-Wert
und der Proteinkonzentration und dem Lipidgehalt der Lösung ab.
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Absicherungsstudien
der vorliegenden S/D-Behandlung sind in Beispiel 4 dargelegt.
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Es
wird in Betracht gezogen, dass andere Verfahren zum Entfernen oder
Inaktivieren eines Virus auch angewendet werden können, um
ein Virus-sicheres MBL-Produkt zu produzieren, wie die Zugabe von
Methylenblau mit nachfolgender Inaktivierung durch Bestrahlung mit
ultraviolettem Licht.
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In
einem Aspekt der Erfindung ist die Affinitätschromatographie ein abgesicherter
Virenreduktionsschritt, so dass die zwei Schlüsselelemente als eines durchgeführt werden.
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Das
bevorzugte Verfahren für
die Produktion von MBL aus einer unbehandelten MBL enthaltenden Plasmaprotein-Fraktion
enthält
die Schritte, die unten behandelt werden:
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Schritt
a) Herstellen einer wässrigen
Suspension der unbehandelten MBL enthaltenden Proteinfraktion bei
saurem pH-Wert und im Wesentlichen nicht denaturierender Temperatur,
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Schritt
b) Eliminieren der Mehrzahl von Immunglobulinen aus der Suspension
von Schritt a) und Gewinnen einer MBL enthaltenden Proteinfraktion
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Schritt
c) Solubilisieren der MBL enthaltenden Fraktion von Schritt b),
Extrahieren von MBL bei neutralem pH-Wert und Gewinnen einer MBL
enthaltenden Lösung,
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Schritt
d) Zugabe eines Gemischs eines Lösungsmittels
und eines Detergens zu der MBL enthaltenden Lösung von Schritt c),
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Schritt
e) Auftragen der MBL enthaltenden Lösung von Schritt d) auf eine
nicht konjugierte vernetzte Polysaccharid-basierende Matrix unter
Bedingungen, die die Bindung von MBL an die Matrix fördern,
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Schritt
f) Auswaschen von Proteinkontaminationen von der Polysaccharid-basierenden Matrix
von Schritt e) mit einem nicht denaturierenden Puffer und/oder Puffern,
die eine Zusammensetzung, einen pH-Wert und eine Ionenstärke haben,
die in der Eliminierung des Hauptanteils der Proteinkontaminationen
ohne wesentliche Elution von MBL resultiert,
-
Schritt
g) Eluieren von MBL von der Polysaccharid-basierenden Matrix von
Schritt e) mit einem selektiven Desorptionsmittel in einem neutralen,
nicht denaturierenden Puffer mit wirksamer Elution von MBL, was ein
MBL enthaltendes Eluat ergibt,
-
Schritt
h) Zugabe einer viruziden Menge eines nicht denaturierenden Virus
inaktivierenden Agens zum MBL enthaltenden Eluat von Schritt g),
was in einer im Wesentlichen Virus-sicheren MBL enthaltenden Lösung resultiert,
-
Schritt
i) Auftragen der MBL enthaltenden Lösung von Schritt h) auf eine
Anionenaustausch-Matrix unter Bedingungen, bei denen MBL an die
Matrix bindet,
-
Schritt
j) Waschen der Anionenaustausch-Matrix von Schritt i) mit einem
Puffer, der eine Ionenstärke und
einen pH-Wert hat, die/der ausreicht, um das Viren inaktivierende
Agens von der Matrix auszuwaschen, ohne eine wesentliche Elution
von MBL zu verursachen,
-
Schritt
k) Eluieren von MBL von der Anionenaustausch-Matrix von Schritt
i) mit einem im Wesentlichen nicht denaturierenden Puffer, der eine
Ionenstärke
und einen pH-Wert
aufweist, die/der ausreicht, um eine wirksame Elution von MBL zu
verursachen, die ein MBL enthaltendes Eluat ergibt,
-
Schritt
l) Unterziehen der MBL enthaltenden Eluatfraktion von Schritt k)
einer Ultrafiltration, wodurch ein MBL enthaltendes Konzentrat gewonnen
wird,
-
Schritt
m) Unterwerten des MBL enthaltenden Konzentrats von Schritt l) einer
Gelfiltrations-Chromatographie, wodurch eine MBL enthaltende Lösung von
funktionell aktiven, oligomeren MBL-Proteinen in einem nicht denaturierenden
physiologischen Puffer gewonnen wird.
-
Die
Schritte a)–c)
sind die Vorbehandlungsschritte des Verfahrens zum Reinigen von
MBL aus einer unbehandelten Plasmaprotein-Fraktion.
-
Die
Schritte e)–g)
und der Schritt h) sind oben als die Schlüsselelemente des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
-
Schritt
a) Daher ist der erste Schritt des vorliegenden Verfahrens für die Produktion
von MBL aus Plasma die Herstellung einer wässrigen Suspension der präzipitierten
Cohn-Fraktion mit nachfolgender Eliminierung des Hauptanteils der
Immunglobuline aus der Suspension, wodurch eine im Wesentlichen
Immunglobulin-freie MBL enthaltende Proteinfraktion gewonnen wird.
Es wird bevorzugt, dass die präzipitierte
Cohn-Fraktion in Wasser und/oder Puffer bei im Wesentlichen nicht
denaturierender/denaturierendem Temperatur und pH-Wert suspendiert
wird. Der Begriff „im
Wesentlichen nicht denaturierend" bedeutet,
dass die Bedingung, auf die sich der Begriff bezieht, weder einen
beträchtlichen,
irreversiblen Verlust der funktionellen Aktivität von MBL noch von den vorhanden
Immunglobulinen verursacht. Vorteilhafterweise wird die Plasmaprotein-Fraktion
in Wasser, das mit mindestens einem nicht denaturierenden Puffersystem
angesäuert
wurde, in Volumina von 6- bis 9-, vorzugsweise von 7- bis 8-mal
von jenem der Plasmaprotein-Fraktion
suspendiert. Der pH-Wert der Suspension wird vorzugsweise bei einem
pH unter 6 wie innerhalb des Bereichs von 4,0–6,0, vorzugsweise 5,1–5,7, am
meisten bevorzugt etwa 5,4, belassen. Jeder geeignete saure Puffer
kann verwendet werden, aber das Puffersystem enthält vorzugsweise
mindestens einen der folgenden Puffer und Säuren: Natriumphosphat, Natriumacetat,
Essigsäure,
HCl. Fachleute werden anerkennen, dass zahlreiche andere Puffer
verwendet werden können.
Die Proteinsuspension wird vorzugsweise bei einer kalten Temperatur
belassen, unter anderem um eine beträchtliche Proteindenaturierung
zu verhindern und um die Proteaseaktivität zu minimieren. Die Plasmaprotein-Suspension
und Wasser sowie das zugefügte
Puffersystem haben vorzugsweise dieselbe Temperatur innerhalb des
Bereichs von 0–12°C, vorzugsweise
0–8°C, am meisten
bevorzugt 1–4°C.
-
Schritt
b) Das MBL enthaltende, nicht solubilisierte Proteinmaterial, genannt
die „Rest-Paste", wird durch Tiefenfiltration
oder durch Zentrifugation isoliert. Vorzugsweise wird die Suspension
der Erfindung gefiltert. Die Filtration wird vorzugsweise durch
Tiefenfilter, z.B. C150 AF, AF 2000 oder AF 1000 (Schenk), oder ähnliche
Filter durchgeführt.
Die Mehrzahl der Immunglobuline in der Suspension wird durch die
Filtration eliminiert.
-
Schritt
c) MBL wird in der Folge nach der Zugabe eines im Wesentlichen nicht
denaturierenden Puffers von der Rest-Paste unter neutralen Bedingungen
extrahiert, vorzugsweise bei einer Temperatur von 1–8°C. Der Puffer
für die
Extraktion ist vorzugsweise eine Tris-gepufferte Salzlösung (TBS)
mit einer Tris-Konzentration von 10–40 mM, vorzugsweise 10 mM,
mit einem pH-Wert von 7,5–9,0,
vorzugsweise 8,5, und einer NaCl-Konzentration von 100–200 mM,
vorzugsweise 140 mM. Fachleute werden anerkennen, dass andere nicht
denaturierende Puffer verwendet werden können, um MBL zu extrahieren.
Die durch Extraktion erhaltene MBL enthaltende Lösung wird durch Filtration
durch Reihen von Tiefenfiltern mit sinkenden Porengrößen und einem
Lipid-entfernenden Filter, vorzugsweise wie in Beispiel 1 beschrieben,
gewonnen. Diese MBL enthaltende Lösung kann vorteilhafterweise
durch Ultrafiltration vor dem Affinitätschromatographie-Schritt konzentriert werden.
-
Schritt
d) Bevor die MBL enthaltende Lösung
auf die Affinitätssäule aufgetragen
wird, wird vorzugsweise ein Gemisch von Lösungsmittel und Detergens wie
0,8–1,5%
Tween 80 und/oder Triton X-100 und 0,2–1,0% TNBP zu der Lösung zugefügt, am meisten
bevorzugt 0,3% TNBP und 1,0% Tween 80, um den Gehalt der Lipoproteine
in der MBL enthaltenden Lösung,
die in dem folgenden Affinitätschromatographie-Schritt eluiert wird,
zu reduzieren. Als eine Folge des hohen Gehalts von Lipid und Lipoproteinen
in der Lösung
wird diese Lösungsmittel/Detergens-Behandlung
nicht einen Vireninaktivierungsschritt des Fachgebiets darstellen. Es
wird jedoch erwartet werden, dass ein großer Anteil an behüllten Viren
durch die Behandlung inaktiviert werden wird.
-
Schritt
i) Wenn der Ionenaustauschchromatographie-Schritt für die Reinigung
von MBL durchgeführt wird,
wird es bevorzugt, dass die Bedingungen, z.B. der pH-Wert und die
Ionenstärke,
so gewählt
werden, dass im Wesentlichen das gesamte MBL, das in der Lösung vorhanden
ist, die auf die Anionenaustausch-Matrix aufgetragen wird, an die
Matrix bindet. Ein Virus inaktivierendes Agens oder Virus inaktivierende
Agenzien werden beim folgenden Waschen der Anionenaustausch-Matrix
entfernt.
-
Wie
einem Fachmann bekannt sein wird, können Ionenaustauscher auf verschiedenen
Materialien in Bezug auf die Matrix so wie auf die angehefteten
geladenen Gruppen basieren. Zum Beispiel können die folgenden Matrices
verwendet werden, in denen die erwähnten Materialien mehr oder
weniger vernetzt sein können:
Agarose-basierend (wie Sepharose CL-6B®, Sepharose
Fast Flow® und
Sepharose High Performance®), Cellulose-basierend
(wie DEAE Sephacel®), Dextran-basierende
(wie Sephadex®),
auf Silikamaterial und auf synthetischem Polymer-basierend. Für die Anionenaustausch-Matrix
können
die geladenen Gruppen, die kovalent an die Matrix angeheftet sind,
z.B. Diethylaminoethyl (DEAE), quaternäres Aminoethyl (QAE) und/oder quaternäres Ammonium
(Q) sein. Andere Anionenaustauscher können verwendet werden.
-
Wenn
zum Beispiel die gewählte
Anionenaustausch-Matrix Q Sepharose FF® ist,
dann wird die Säule vorteilhafterweise
mit einem nicht denaturierenden alkalischen Puffer äquilibriert,
der etwa denselben/dieselbe pH-Wert und Ionenstärke wie die MBL-Lösung, die
aufgetragen werden soll, aufweist. Alle einer Vielzahl von Puffern
sind für
die Äquilibrierung
der Ionenaustausch-Säulen
geeignet, z.B. Natriumphosphat, Tris(hydroxymethyl)aminomethan.
Fachleute werden anerkennen, dass zahlreiche andere Puffer für die Äquilibrierung
verwendet werden können,
so lange der pH-Wert und die Leitfähigkeit etwa dieselben wie
für die
aufgetragene MBL-Lösung
sind. Ein bevorzugter Puffer für
die Äquilibrierung
der Anionenaustausch-Säule
ist ein Tris-Puffer, der eine Tris-Konzentration im Bereich von
10–40
mM wie im Bereich von 20–30
mM, vorzugsweise etwa 15 mM, aufweist. Es wird bevorzugt, dass der
pH-Wert des Tris-Puffers, der für
die Äquilibrierung
verwendet wird, im Bereich von 7,0 bis 9,0 wie im Bereich von 7,5–8,5, vorzugsweise etwa
8,0, ist. Der verwendete Puffer enthält vorzugsweise eine NaCl-Konzentration
im Bereich von 10–40
mM wie 20–30
mM, vorzugsweise 25 mM, NaCl.
-
Schritt
j) Das anfängliche
Waschen wird vorteilhafterweise durch Verwenden des Äquilibrierungspuffers
durchgeführt,
obwohl andere Puffer mit einer/einem ähnlichen Konzentration und
pH-Wert für
das Waschen verwendet werden können.
Das Waschen wird mit einem Volumen, das 10–20-mal von jenem des Säulenvolumens
beträgt,
durchgeführt.
-
Schritt
k) Die Elution des MBL aus der Anionenaustausch-Matrix wird vorzugsweise
mit einem im Wesentlichen nicht denaturierenden Puffer durchgeführt, der
einen pH-Wert und
eine Ionenstärke
aufweist, die ausreichen, um eine wirksame Elution des MBL zu bewirken,
wodurch ein MBL enthaltendes Eluat gewonnen wird. In diesem Zusammenhang
bedeutet wirksame Elution, dass mindestens 80% wie mindestens 90%,
z.B. mindestens 95% der MBL-Proteine auf die Anionenaustausch-Matrix
geladen werden. Die Elution wird vorteilhafterweise mit einem Tris-Puffer
durchgeführt,
der 5–25
mM wie 10–30
mM, vorzugsweise 15 mM, Tris und 0,1–1,0 M wie 0,3–0,7 M,
vorzugsweise 0,5 M, NaCl mit einem pH-Wert im Bereich von 6,0–9,0 wie
7,0–8,0, vorzugsweise
7,4, enthält.
-
Es
wird bevorzugt, dass die Salzkonzentration des eluierenden Puffers
ausreichend hoch ist, um das MBL von der Matrix abzulösen. Es
wird jedoch in Betracht gezogen, dass ein Absinken des pH-Werts
und eine niedrigere Salzkonzentration verwendet werden können, um
das MBL von der Matrix zu eluieren.
-
Schritt
l) Nach der Elution von der Anionenaustausch-Säule wird das Eluat vorzugsweise
konzentriert. Die Membranen, die für die Ultrafiltration angewendet
werden, haben vorteilhafterweise einen nominalen Gewichtsausschluss
im Bereich von 10 000–100
000 Da. Ein bevorzugter Membrantyp für das vorliegende Verfahren
ist eine Membran mit einem nominalen Gewichtsausschluss von 100
000 Da, die von Sartorius erhalten wird. Andere Ultrafiltrationsmembranen
von vergleichbarer Porosität
können
angewendet werden.
-
Schritt
m) Der letzte Chromatographie-Schritt des Verfahrens, der Gelfiltrations-Schritt, kann als
ein Feinfiltrationsschritt angesehen werden, durch den SAP, IgG,
Proteinaggregate und strukturell beeinträchtigtes MBL, die sich während der
Schritte nach der Affinitätschromatographie
gebildet haben könnten,
eliminiert werden.
-
Das
bevorzugte Verfahren für
die Produktion von MBL von einer MBL enthaltenden, lysierten Zellsuspension
oder einem Überstand
umfasst zu mindestens den Vorbehandlungsschritt des Filterns der
MBL enthaltenden, lysierten Zellsuspension oder des Überstands,
um die Lösung
zu klären
und z.B. Zelltrümmer
zu entfernen.
-
Nach
diesem Vorbehandlungsschritt, durch den eine MBL enthaltende Lösung erhalten
wird, werden die Schitte d)–m)
durchgeführt,
wie oben beschrieben. In einer anderen Ausführungsform umfasst das Verfahren
für die
Produktion von MBL aus einer MBL enthaltenden, lysierten Zellsuspension
oder einem Überstand den
Vorbehandlungsschritt und die Schritte e)–m).
-
Das
bevorzugte Verfahren für
die Produktion von MBL von einem/einer MBL enthaltenden Milchprodukt
oder Vormilch enthält
die folgenden Vorbehandlungsschritte:
-
Schritt
1) Zugabe eines wasserlöslichen,
im Wesentlichen nicht denaturierenden Proteinfällungsmittels zu dem/der MBL
enthaltenden Milchprodukt oder Vormilch in einer Menge, die ausreicht,
um die Präzipitation
eines hohen Anteils der nicht-MBL-Komponenten zu bewirken, ohne eine beträchtliche
Präzipitation
von MBL zu bewirken, oder eine Präzipitation der Mehrheit von
MBL ohne eine beträchtliche
Präzipitation
von nicht-MBL-Komponenten zu bewirken; wodurch ein Gemisch eines
festen Präzipitats
und eines flüssigen Überstands
gebildet wird.
-
Schritt
2) Gewinnen eines geklärten,
MBL enthaltenden Überstands
von dem Gemisch von Schritt 1) oder eines geklärten, resuspendierten, MBL
enthaltenden Präzipitats
von dem Gemisch von Schritt 1).
-
Schritt
1) Im Wesentlichen nicht denaturierende, wasserlösliche Proteinfällungsmittel
sind auf dem Gebiet der Proteinreinigung wohlbekannt. Solche Fällungsmittel
werden für
die Proteinfraktionierung verwendet, was in einer teilweisen Reinigung
von Proteinen von Suspensionen resultiert. Geeignete Proteinfällungsmittel für die Verwendung
in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung schließen verschiedene
Molekulargewichtsformen von PEG, Caprylsäure und Ammoniumsulfat ein.
Fachleute werden anerkennen, dass einige andere, nicht denaturierende,
wasserlösliche
Fällungsmittel
als alternative Mittel für
die Präzipitation
verwendet werden können.
Der Begriff „Zugabe
eines Proteinfällungsmittels" und Varianten von
jenem Begriff beziehen die Zugabe von einem oder mehreren Typen
von Proteinpräzipitierungs-Agentien
ein.
-
Schritt
2) Nach Beendigen der Proteinpräzipitierung
wird ein MBL enthaltender Überstand
oder eine Lösung
des resuspendierten Präzipitats
gewonnen. Der erste Teil des Gewinnens wird durch konventionelle Techniken
für das
Trennen der flüssigen
von der festen Phase wie Zentrifugation und/oder Filtration durchgeführt. Vorzugsweise
wird eine Durchflusszentrifuge mit 1000–5000 g Stärke verwendet. In einer anderen
Ausführungsform
wird der erste Teil der Gewinnung durch eine Tiefenfiltration auf
einer Filterpresse durchgeführt. Der
MBL enthaltende Überstand
wird hierdurch gewonnen.
-
Das
Präzipitat,
das den Großteil
von MBL, das durch den ersten Teil der Gewinnung erhalten wurde, enthält, wird
durch Zugabe eines nicht denaturierenden neutralen Puffers resuspendiert.
-
Optionell
wird der gewonnene MBL enthaltende Überstand oder das resuspendierte
Präzipitat
tiefengefiltert, um größere Partikel
und Aggregate zu entfernen. Dies wird optionell von einer sterilen
Filtration gefolgt, die durch die Verwendung eines konventionellen
Sterilisierungsfilters (wie ein 0,22 μm-Filter von Millipore oder
Sartorius) durchgeführt
wird, was z.B. Bakterien aus der Lösung entfernt.
-
Nach
den Vorbehandlungsschritten 1) und 2), durch die eine MBL enthaltende
Lösung
erhalten wird, fährt
das bevorzugte Verfahren für
die Produktion von MBL von einem/einer MBL enthaltenden Milchprodukt oder
Vormilch mit den Schritten d)–m)
fort, wie oben beschrieben.
-
Das
Verfahren der Erfindung wird optimiert, um einen hohen Ertrag von
MBL mit einer hohen Reinheit zu erhalten (siehe Beispiel 3). Der
Ertrag des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird als der Prozentsatz der
Menge an MBL im Endprodukt im Verhältnis zu der durchschnittlichen
Menge von MBL in der MBL enthaltenden Lösung, die auf die Affinitätschromatographie-Säule aufgetragen
wird, berechnet. Dieser Ertrag ist mehr als 40%, was als zufriedenstellend
angesehen wird, insbesondere mit der begleitenden Reinheit des endgültigen MBL-Präparats vor
der Formulierung, wobei MBL etwa 60% der Gesamtproteine ausmacht.
Mit einem anderen Ausgangsmaterial können auch niedrigere Erträge akzeptabel
sein. Vorzugsweise ist der Ertrag mindestens 20% wie 25%, 30%, 35%,
40% oder sogar mehr als 40%.
-
Die
Verfahren im Stand der Technik, die im Einleitungsabschnitt beschrieben
sind, sind alle in einem kleinen Labormaßstab mit dem Ziel durchgeführt worden,
MBL für
analytische Forschung zu erhalten, d.h. es ist bis zu etwa 1 Liter
Plasma als ein Ausgangsmaterial angewendet worden. Die vorliegende
Erfindung zielt auf das Produzieren von Mannan bindendem Lektin
in einem großen
Produktionsrahmen hin. Unter „großem Produktionsrahmen" wird verstanden,
wenn eine unbehandelte Plasmaprotein-Fraktion das Ausgangsmaterial ist,
dass das Ausgangsmaterial vorzugsweise ein Plasmapool von mehr,
nicht weniger als 1000 Spendern ist. Eine andere, allgemeinere Idee
des „großen Produktionsrahmens" ist eine Bindungskapazität der Säule im ersten
Schlüsselschritt
von mehr als 20 μg
MBL/ml gepackte Matrix, z.B. mehr als 25 μg MBL/ml gepackte Matrix wie
mehr als 30 μg
MBL/ml gepackte Matrix, mehr als 35 μg MBL/ml gepackte Matrix, mehr
als 40 μg MBL/ml
gepackte Matrix, mehr als 42 μg
MBL/ml gepackte Matrix, mehr als 44 μg MBL/ml gepackte Matrix, mehr
als 46 μg
MBL/ml gepackte Matrix, mehr als 48 μg MBL/ml gepackte Matrix oder
sogar mehr als 50 μg MBL/ml
gepackte Matrix.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung zielt darüber hinaus auf das Reinigen
von MBL von einem Zellkultur-Überstand,
von einer lysierten Zellsuspension, einem Milchprodukt oder einer
Vormilch für
die nachfolgende Verwendung des MBL-Produkts als ein medizinisches Produkt
in Menschen. Daher muss das Herstellungsverfahren den Anforderungen,
die in den Anweisungen und Richtlinien von EEC für medizinische Produkte wie
biotechnologische/biologische Produkte oder Produkte, die von menschlichem
Plasma stammen, z.B. der Note for Guidance on Plasma derived medicinal
Products, CPMP/BWP/269/95, oder ähnlichen
Richtlinien festgelegt sind, entsprechen.
-
Diese
Anforderungen schließen
die Verwendung von chemischen Agenzien im Reinigungsverfahren so
wie im Endprodukt ein, sind aber nicht darauf limitiert. Im vorliegenden
Verfahren wird MBL ohne die Zugabe von Proteaseinhibitoren wie PMSF
oder bakteriostatischen Agenzien wie Azid und Merthiolat gereinigt.
Das Produkt ist daher vollkommen frei von zugefügten Proteaseinhibitoren und
bakteriostatischen Agentien.
-
Das
MBL-Produkt wird gemäß GMP unter
aseptischen Bedingungen in klassifizierten Bereichen hergestellt.
Um eine proteolytische Degradierung von Proteinen während der
Produktion zu vermeiden, wird das Verfahren vorwiegend in kalten
Räumen
durchgeführt.
Das Verfahren der Erfindung ist so gestaltet, um ein MBL-Produkt
für die
Verwendung in der Medizin zu produzieren.
-
Das
MBL-Produkt des vorliegenden Reinigungsverfahrens wird trotz aller
Bemühungen
andere Proteine als MBL enthalten. Unter Verwendung von menschlichem
Plasma als das Ausgangsmaterial werden Plasmaproteine wie IgM vorhanden
sein.
-
Es
ist von größter Wichtigkeit
für die
klinische Wirkung des MBL-Produkts, dass die funktionelle Aktivität von MBL
bewahrt wird, d.h. das Produkt wird durch ein funktionell aktives
oligomeres MBL dargestellt. In diesem Zusammenhang wird ein funktionell
aktives MBL als ein MBL, das in der Lage ist zum a) Binden an ein Kohlenhydrat
auf den Oberflächen
von Mikroorganismen (z.B. Hefe-Mannan), b) durch seine Fähigkeit,
die Phagocytose von MBL gebundenen Mikroorganismen durch die Interaktion
mit Collektin-Rezeptoren auf phagocytischen Zellen zu erleichtern,
und c) durch seine Fähigkeit,
Komplement als eine Folge der Bindung an z.B. die Oberfläche von
Mikroorganismen zu aktivieren, definiert. Diese Aktivierung von
Komplement scheint durch die MBL-assoziierten Serin-Proteasen MASP
1 und 2 zu erfolgen und löst
Komplement-Effektorfunktionen wie Entzündungsreaktionen, Opsonisierung
und cytolytische Reaktionen aus.
-
Die
funktionelle MBL-Aktivität
kann in vitro durch Binden von MBL an Mannan in Mannan-beschichteten
ELISA-Platten, einen phagocytischen Test, bei dem MBL-beschichtete Zymosan-Partikel
durch phagocytische Zellen aus dem peripheren Blut aufgenommen werden,
und durch die Komplementaktivierung, die durch die Ablagerung von
Komplementfaktoren (z.B. C3 oder C4) nach der Bindung von MBL an
ein Kohlenhydrat in einem ELISA-Typ-Test sichtbar gemacht wird,
gezeigt werden.
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Um
die MBL-Proteine während
der Lagerung zu stabilisieren, wird das Produkt durch Zugabe von
mindestens einem Protein-stabilisierenden Agens formuliert. Protein-stabilisierende Agentien
sind Fachleuten bekannt und schließen z.B. verschiedene Zuckeralkohole
und Saccharide (wie Sorbit, Glucose, Saccharose, Trehalose, Maltose),
Proteine (wie Albumin) und Aminosäuren (wie Lysin, Glycin) ein.
In der vorliegenden Erfindung wird Albumin als eine Proteinstabilisator
bevorzugt, vorzugsweise in einer Konzentration von 0,1–1 Gewichts-%
wie 0,5 Gewichts-%.
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Die
MBL-Zubereitung wird als ein flüssiges
Produkt für
die intravenöse
Verabreichung formuliert. Ein wichtiger Aspekt des Verfahrens der
Erfindung ist, dass das gereinigte MBL hoch konzentriert wird. Es
ist daher möglich,
ein Produkt mit einer Konzentration von mindestens 250 μg MBL pro
ml zu erhalten. Die hohe Konzentration von MBL erhöht die Stabilität des flüssigen Produkts.
Das MBL-Produkt
kann auch lyophilisiert sein, um die Stabilität über die Zeit zu erhöhen. Die
Konzentration des lyophilisierten Produkts wird durch Befolgen der
Richtlinien berechnet, die durch den Hersteller für die Wiederherstellung
der lyophilisierten Zubereitung angegeben werden.
-
Die
primären
Indikationen für
das MBL-Produkt ist ein angeborener und erworbener MBL-Mangel. Zusätzlich hat
das MBL-Produkt einige Indikationen:
Neurologie: chronische
entzündliche
Entmarkungs-Polyneuropathie (CIDP), multifokale motorische Neuropathie,
multiple Sklerose, Erb-Goldflam-Syndrom, Lambert-Eaton-Rooke-Syndrom,
Opticus Neuritis, Epilepsie;
Gynäkologie: Abortus habitualis,
primäres
Antiphospholipid-Syndrom;
Rheumatologie: rheumatoide Arthritis,
systemischer Lupus erythematodes, systemisches Skleroderm, Vasculitis,
Wegener-Granulomatose, Sjörgen-Syndrom,
juvenile rheumatoide Arthritis;
Hämatologie: autoimmune Neutropenie,
autoimmune hämolytische
Anämie,
Neutropenie;
Gastrointestinal: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa,
Zöliakie;
Andere:
Asthma, septisches Schocksyndrom, chronisches Ermüdungssyndrom,
Psoriasis, toxisches Schocksyndrom, Diabetes, Sinusitis, dilatierte
Kardiomyopathie, Endokarditis, Atherosklerose, Erwachsene mit AIDS und
bakteriellen Infektionen, primäre
Hypo-/Agammaglobulinämie,
einschließlich üblichem
variierendem Immundefekt, Wiskott-Aldrich-Syndrom und schwerem kombiniertem
Immundefekt (SCID), sekundäre
Hypo-/Agammaglobulinämie
in Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) und multiplem Myelom, Kinder
mit AIDS und bakteriellen Infektionen, akute und chronische idiopathische
thrombozytopenische Purpura (ITP), allogene Knochenmarkstransplantation
(BMT), Kawasaki-Syndrom und Guillan-Barre-Syndrom.
-
BEISPIELE
-
Es
soll selbstverständlich
sein, dass die unten beschriebenen Beispiele erläuternd für Ausführungsformen des vorliegenden
Verfahrens sind, und die Erfindung soll nicht so limitiert sein.
-
Beispiel 1: VERFAHRENSSCHRITTE
IN DER REINIGUNG VON PLASMAABGELEITETEM MBL, DAS ALS EIN MEDIZINISCHES
PRODUKT VERWENDET WERDEN SOLL
-
Alle
Schritte werden bei 5 ± 3°C durchgeführt, außer Schritt
5, der bei 25°C
durchgeführt
wird, und die Schritte 7 und 8, die bei Raumtemperatur durchgeführt werden.
-
Schritt 1: Herstellung
der Cohn-Fraktion II + III-Paste:
-
Die
Cohn-Fraktion II + III-Paste wird von menschlichem Plasma durch
ein Standard-Cohn-Fraktionierungs-Verfahren
(12), im Wesentlichen wie durch Kistler-Nitschmann modifiziert (13),
hergestellt. Die Ethanol-Präzipitation
wird begonnen, nachdem das Cryopräzipitat entfernt worden ist
und, wenn erwünscht,
nach der Adsorption von bestimmten Plasmaproteinen (wie Faktor IX
und Antithrombin) an z.B. ein Ionenaustausch-Material und/oder eine
Heparin Sepharose-Matrix. Die genauen Bedingungen (pH-Wert, Ethanol-Konzentration,
Temperatur, Protein-Konzentration) zum Erhalten der Fraktion II
+ III-Paste erscheinen aus der Figur auf Seite 266 in Harns JR (Hrsg.),
Blood Separation and Plasma Fractionation, Wiley-Liss, New York,
1991. Die Paste wird auf einer Filterpresse durch Zugabe einer Filterhilfe
vor der Filtration isoliert.
-
Schritt 2: Extraktion
von Immunglobulinen von der Cohn-Fraktion II + III-Paste:
-
Von
140 kg der Fraktion II + III-Paste, einschließlich 30 kg Filterhilfe (Schenk,
Deutschland), entsprechend einem Startvolumen von Plasma von etwa
1150 kg, wird die Extraktion durch zuerst Zugeben von 525 kg 2,3
mM Natriumphosphat/acetat-Puffer,
pH 4,0, mit langsamem Rühren
für etwa
1,5 Stunden, gefolgt von 2 aufeinander folgenden Zugaben von 350
kg Wasser zur Injektion (WFI) mit Rühren für etwa 1,5 Stunden nach jeder
Zugabe erreicht. Schließlich
werden etwa 280 kg 21,5 mM Natriumphosphat/acetat, pH 7,0, zugefügt, wodurch
die Suspension auf einen endgültigen
pH-Wert von 5,4 eingestellt wird. Die Suspension wird durch einen
Tiefenfilter (C-150AF, Schenk, Deutschland) gefiltert. Das Filtrat
enthält
unter anderen Proteinen die Immunglobuline, wohingegen MBL in der
gewonnenen Rest-Paste
verbleibt.
-
Schritt 3: Herstellung
einer MBL enthaltenden Lösung:
-
Zu
der MBL enthaltenden Rest-Paste (die etwa 80 kg einschließlich Filterhilfe
ausmacht) wird Tris-gepufferte Salzlösung, TBS (10 mM Tris, 140
mM NaCl), pH 8,4, in einer Menge zugefügt, die äquivalent zu 3 kg pro kg Rest-Paste
ist. Die Suspension wird für
etwa 16 Stunden gerührt,
um MBL zu extrahieren. Die Suspension wird durch Reihen von Tiefenfiltern
mit sinkenden Porengrößen und
einen Lipidentfernungsfilter: C-150-AF- und AF-1000-Filterplatten
(Schenk, Deutschland) und Patronen von 50LA, von 90LA und von Lipidentfernungsfiltern
(Cuno, Frankreich) gefiltert. Die gefilterte, MBL enthaltende Lösung wird
auf einem System ultrafiltriert, das Membranen mit einem nominalen
Gewichtsausschlusswert von 300 kDa (Sartorius, Deutschland) anwendet;
dadurch wird die Lösung
ungefähr
10-fach konzentriert. Die konzentrierte, MBL enthaltende Lösung wird
schließlich
durch eine 0,45 μm-Filterpatrone
(Pall SLK 7002 NLZP, GB) gefiltert. Tri-n-butylphosphat (TNBP) und Tween 80 werden
zu der endgültigen
Lösung
zu Konzentrationen von 0,3 Gewichts-% beziehungsweise 1,0 Gewichts-%
zugefügt.
Dieses Gemisch wird für
3,5 Stunden gerührt.
Danach wird CaCl2 zu einer Konzentration
von 5 mM zugefügt,
gefolgt von der Zugabe eines gleichen Volumens von TBS, enthaltend 5
mM CaCl2, pH 7,3.
-
Schritt 4: Affinitätschromatographie
auf Sepharose CL4B:
-
Eine
Säule wird
mit 10 Litern Sepharose CL4B® (Pharmacia Biotech, Schweden)
bepackt und mit TBS, enthaltend 5 mM CaCl2 (10
mM Tris, 145 mM NaCl, 5 mM CaCl2), pH 7,3, äquilibriert.
Die MBL enthaltende Lösung
wird auf die Säule
aufgetragen. Nach dem Auftragen wird die Säule nacheinander mit 3 Säulenvolumina
des Äquilibrierungspuffers
und 6 Säulenvolumina
von TBS, enthaltend 0,5 mM CaCl2 (10 mM
Tris, 200 mM NaCl, 0,5 mM CaCl2), pH 7,3,
gewaschen. MBL wird aus der Affinitätssäule mit TBS, enthaltend Mannose (15
mM Tris, 100 mM NaCl, 30 mM Mannose), eluiert, und die eluierte
MBL-Fraktion wird gewonnen.
-
Schritt 5: S/D-Behandlung:
-
Die
Mannose-Konzentration der eluierten MBL-Fraktion wird auf etwa 10
g/kg durch Zugabe von 4,6 g Mannose pro kg Eluat eingestellt, dann
wird eine Filtration durch einen kombinierten 0,45 und 0,2 μm-Filter (Sartobran
P Capsule, Sartorius, Deutschland) durchgeführt. Das Filtrat wird danach
durch die Zugabe von Tween 80 und TNBP zu Endkonzentrationen von
1,0 Gewichts-% beziehungsweise 0,3 Gewichts-% S/D-behandelt. Die
S/D-Behandlung erfolgt für
mindestens 6 Stunden bei 25°C.
-
Schritt 6: Entfernen von
S/D durch Anionenaustauschchromatographie:
-
Eine
Säule wird
mit 600 ml Q Sepharose FF® (Pharmacia Biotech, Schweden)
bepackt und mit 15 mM Tris, enthaltend 25 mM NaCl, pH 8,0, äquilibriert.
Die S/D-behandelte
MBL-Lösung
wird mit einem Volumen von 15 mM Tris, pH 8,0, das dreifach von
jenem der Lösung
ist, verdünnt.
Die verdünnte
MBL-Lösung
wird auf die Anionenaustausch-Säule
aufgetragen, die Säule
wird danach mit 10 Säulenvolumina äquilibriertem
Puffer gewaschen, und MBL wird mit 15 mM Tris, enthaltend 0,5 M
NaCl, pH 7,4, eluiert.
-
Schritt 7: Konzentrierung
durch Ultrafiltration:
-
Die
eluierte MBL-Fraktion wird durch Zugabe von 2 Volumina 15 mM Tris,
pH 7,1, verdünnt
und einer Konzentrierung durch Ultrafiltration, die ein Sartocon
Micro UF System (Sartorius, Deutschland) mit einer nominalen 100
kDa-Gewichtsausschluss-Membran
anwendet, unterzogen. Die konzentrierte Lösung, die 5 bis 7 mg MBL/ml
enthält,
wird durch einen kombinierten 0,45 und 0,2 μm-Filter (Sartobran 300, Sartorius,
Deutschland) gefiltert und durch Zugabe von festem EDTA auf 3 mM
EDTA eingestellt.
-
Schritt 8: Gelfiltration
auf Superose 6:
-
Eine
Säule wird
mit 4 Litern Superose 6 Präp.-Grad
(Pharmacia Biotech, Schweden) beladen und mit PBS (8 mM Na2HPO4, 1,4 mM NaH2PO4, 145 mM NaCl),
pH 7,3, äquilibriert.
Das EDTA-eingestellte und gefilterte MBL-Konzentrat wird auf die
Säule aufgetragen,
und eine Gelfiltration wird mit PBS als Puffer durchgeführt. Die
endgültige
MBL-Fraktion eluiert als der erste Hauptpeak aus der Säule und
wird gesammelt.
-
Schritt 9: Formulierung
des MBL als ein flüssiges
medizinisches Produkt:
-
Die
endgültige
MBL-Fraktion ist eine Lösung
von MBL in einem physiologischen Puffer (PBS, pH 7,3) mit einer
Konzentration im Bereich von 300 bis 400 μg MBL pro ml. Zu dieser MBL-Lösung wird
der Protein-Stabilisator Albumin als eine nano gefilterte (durch
einen 15 nm-Filter) Lösung
zu einer Konzentration von 0,5% (Gew./Vol) zugefügt. Die endgültige, Albumin-stabilisierte
MBL-Präparation
wird steril gefiltert (Sartobran 300, Sartorius) und aseptisch mit
3 mg MBL pro Portion in einem Volumen von nicht mehr als 10 ml abgefüllt.
-
Beispiel 2: ANALYTISCHES
VERFAHREN, UM MBL IN DEM VERFAHREN ZU QUANTIFIZIEREN
-
Mengen-Bestimmung von
MBL durch einen spezifischen ELISA:
-
MBL
wird in einem MBL-spezifischen Sandwich-ELISA quantifiziert. Ein
monoclonaler Maus-anti-MBL-Antikörper
wird für
das Einfangen und auch für
den Nachweis von MBL verwendet. In diesem Test ist der Nachweis-Antikörper biotinyliert.
Nach dem Binden an die biotinylierten Antikörper wandelt die Streptavidin-konjugierte
HRP das Farbreagenz OPD in einer konzentrationsabhängigen Weise
um. Die Konzentration der analysierten Proben wird durch die Verwendung
eines MBL-Serumstandards geschätzt.
-
Beispiel 3: ERTRAG VOM
REINIGUNGSVERFAHREN
-
Das
Volumen der MBL enthaltenden Lösung,
die von 80 kg Rest-Paste hergestellt wurde, macht insgesamt etwa
360 kg mit einer Konzentration von etwa 1,7 mg MBL pro Liter aus.
Die MBL enthaltende Lösung wird
durch Ultrazentrifugation unter Anwenden einer Membran mit einem
Ausschlusswert von 300 kDa ungefähr
10-fach konzentriert, um ein Volumen zu haben, das im folgenden
Reinigungsverfahren leichter zu handhaben ist, und um einen Teil
der Proteine mit einem niedrigeren Molekulargewicht aus der MBL
enthaltenden Lösung
zu eliminieren. Die endgültige,
konzentriertes MBL enthaltende Lösung
mit einem mittleren Volumen von 38 kg enthält etwa 68 g Gesamtprotein
und hat eine mittlere Konzentration von 14,6 mg MBL pro Liter (p =
1,011 kg/l). Der Gesamtgewinn des Extraktionsverfahrens resultiert
in etwa 550 mg MBL, was äquivalent
zu 0,48 mg pro kg des Ausgangsplasmas, 3,9 mg pro kg der Paste II
und III und 6,9 mg MBL pro kg Rest-Paste ist.
-
Die
konzentrierte, MBL enthaltende Lösung
stellt das Material für
die folgenden Reinigungsschritte des Verfahrens dar, startend mit
dem Affinitätschromatographie-Schritt. Der Ertrag
des Reinigungsverfahrens (Beispiel 1) ist etwa 235 mg MBL, was einem
Gewinn von etwa 43% des MBL, das in der Lösung vorhanden ist, entspricht.
Die Reinheit der endgültigen
MBL-Präparation
vor der Formulierung ist hoch, MBL stellt etwa 60% des gesamten
Proteingehalts, dar.
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Beispiel 4: ABSICHERUNG
DER VIRUSREDUKTIONSSCHRITTE
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Die
Virusreduktionsschritte wurden gemäß der CPMP-Note for Guidance
on Virus Validation Studies: The Design, Contribution and Interpretation
of Studies Validating the Inactivation and Removal of Viruses (CPMP/BWP/268/95)
und Note for Guidance on Plasma Derived Medicinal Products (CPMP/BWP/269/95),
abgesichert.
-
Absicherung des S/D-Behandlungsschritts
-
Der
S/D-Behandlungsschritt des Reinigungsverfahrens wurde für eine Virusinaktivierung
abgesichert. Drei behüllte
Viren wurden für
diese Untersuchung ausgewählt,
das virale Diarrhoe-Virus des Rindes (BVDV), das menschliche Immunschwäche-Virus
(HIV) und das Pseudorabies-Virus des Schweins (PRV). Die Wahl der Viren
reflektiert die Viren, die menschliches Blut und/oder Plasma kontaminieren
können
und/oder schließt
Modell-Viren dieser Viren ein.
-
Proben
des relevanten Stadiums des Produktionsverfahrens wurden mit den
Viren der Wahl versetzt, und eine S/D-Behandlung wurde durchgeführt. Die
Proben wurden gewonnen und die Menge an Virus wurde durch Tests
in Zellkulturen quantifiziert. Die Virenbeseitigungs- und Reduktionsfaktoren
wurden dann berechnet. Die Ergebnisse der Untersuchung sind wie
folgt zusammengefasst:
-
Absicherung des Affinitätschromatographie-Schritts
als ein Virenentfernungsschritt
-
Das
Ziel dieser Untersuchung war es, die Wirksamkeit (ausgedrückt als
ein Reduktionsfaktor) des Affinitätschromatographie-Schritts
des Produktionsverfahrens, gemessen als die Entfernung von CPV (Parvovirus
des Hundes) beziehungsweise HAV (Hepatitis A-Virus), zwei kleinen,
nicht-behüllten
Viren von hoher physikalisch-chemischer
Resistenz, zu bestimmen.
-
Die
Wirksamkeit dieses Schritts wurde durch Vergleich der gemessenen
Menge an beimpften Virus im Ausgangsmaterial und der Gewinnung des
Virus im Material, das von der Säule
eluiert wurde, berechnet und als der Reduktionsfaktor ausgedrückt. Die
Reduktionsfaktoren sind wie folgt zusammengefasst:
-
BEZUGNAHMEN
-
- 1. M.W. Turner, Immunology Today, 1996, 17,
532–540
- 2. H.J. Hoppe und K.B.M. Reid, Protein Sci, 1994, 3, 1143–1158
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883, 197–206
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- 9. T. Kawasaki et al., Methods Enzymol, 1989, 179, 310–321
- 10. M. Kyogashima et al., Arch Biochem Biophys, 1990, 283, 217–222
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1994, 662, 191–196
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