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Die
vorliegende Erfindung betrifft schlagzähmachende Hilfsstoffzusammensetzungen,
welche die Schlagzähigkeitsleistungseigenschaften
schmelzverarbeiteter Kunststoffharze verbessern und auch die Viskosität schmelzverarbeiteter
Kunststoffharze vermindern. Insbesondere verbessern die erfindungsgemäßen schlagzähmachenden
Hilfsstoffzusammensetzungen die Schlagzähigkeitseigenschaften und Viskositätseigenschaften
von Polyvinylhalogenid-Harzverbindungen wie z.B. Polyvinylchlorid.
Die Erfindung stellt auch Verfahren zum Herstellen dieser schlagzähmachenden
Hilfsstoffzusammensetzungen bereit.
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Kunststoffharze
werden in zahlreichen Anwendungen eingesetzt, z.B. in Kunststofffolien
bzw. -platten, und in blas- und extrusionsgeformten Gegenständen, wie
z.B. Flaschen und Behältern,
und in Baumaterialien. Gegenstände,
die aus Harzen geformt worden sind, weisen jedoch aufgrund ihrer
Starrheit, die dazu führt, dass
die Formgegenstände
leicht brechen oder Risse bilden, Leistungsprobleme auf. Um diesen
Schwierigkeiten entgegenzuwirken, ist es bekannt, die Kunststoffharze
mit Additivmaterialien zu mischen, wie z.B. mit schlagzähmachenden
Hilfsstoffen, um die Schlagzähigkeitseigenschaften
der Formgegenstände
zu verbessern.
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Eine
weitere wichtige Eigenschaft, welche die Effizienz des Formens von
Kunststoffharzen beträchtlich beeinflusst,
ist die Viskosität
des Harzes bei der Form- oder Verarbeitungstemperatur (nachstehend
als „Schmelzviskosität" bezeichnet). Um
sicherzustellen, dass die Extrusions- und Blasformdrücke niedrig
sind, so dass die Effizienz der Extrusions/Formanlagen maximiert
wird, ist es sehr vorteilhaft, wenn die Schmelzviskosität bei einem
Minimum gehalten wird, während
gleichzeitig sichergestellt wird, dass die Form des Formgegenstands
beibehalten wird und kein Durchhängen
auftritt.
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Obwohl
schlagzähmachende
Hilfsstoffe die Schlagzähigkeit
verbessern, besteht ein weiteres Problem darin, dass sie eine Abnahme
der Fließfähigkeit
des Harzes verursachen, d.h. die Schmelzviskosität des Harzes nimmt zu. Dieses
Problem wurde von R.D. Deanin et al. in Polym. Material Sci. Eng.
75, 502, 1995 beschrieben. Dieser Zeitschriftenartikel lehrt, dass
das Viskositätsproblem
durch die Zugabe kleiner Mengen von etwa 5 Teilen pro hundert Teile
Harz fester Weichmacher, wie z.B. Dicyclohexylphthalat, gelöst werden
kann. Obwohl solche Weichmacher die Schmelzviskosität des Harzes
vermindern, findet dies auf Kosten einer zunehmenden Versprödung oder
einer Abnahme der Schlagzähigkeit
der Kunststoffharze statt.
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Es
gibt auch mehrere Patente, welche die Verbesserung der Schlagzähigkeitsleistung
von Kunststoffharzen unter Verwendung herkömmlicher schlagzähmachender
Hilfsstoffe in Kombination mit verschiedenen anderen Additiven beschreiben.
Beispielsweise beschreibt das US-Patent 5,780,549, dass die Schlagzähigkeit von
PVC-Verbindungen durch zuerst Bilden eines modifizierten schlagzähmachenden
Hilfsstoffs dadurch, dass ein Polybutenpolymer in einen herkömmlichen
schlagzähmachenden
Hilfsstoff absorbieren gelassen wird, und dann Zusetzen dieses modifizierten
schlagzähmachenden
Hilfsstoffs zu PVC und Durchführen
einer Verarbeitung in der üblichen
Weise verbessert wird. Das US-Patent 5,360,853 beschreibt das Mischen
von PVC, eines schlagzähmachenden
Hilfsstoffs und von Polysiloxan, um ein PVC-Harz mit einer im Vergleich
zu einem PVC-Harz, das nur einen schlagzähmachenden Hilfsstoff enthält, verbesserten
Schlagzähigkeitsbeständigkeit
zu erhalten. Entsprechend lehrt das US-Patent 3,428,707 die Verbesserung
der Schlagzähigkeit einer
PVC/schlagzähmachenden
Hilfsstoff-Zusammensetzung durch Herstellung eines Blends aus PVC
und eines schlagzähmachenden
Hilfsstoffs und dann Mischen dieses Blends mit Polysiloxan. Obwohl
diese Dokumente des Standes der Technik beschreiben, dass die Schlagzähigkeit
durch die Zugabe von Polybuten und Polysiloxan verbessert wird,
sind diese Materialien teuer und dies vermindert die Wirtschaftlichkeit
des Kunststoffharzes.
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FR-A-2040024
beschreibt eine zähgemachte
polymere vinylaromatische Zusammensetzung, die durch Polymerisieren
eines vinylaromatischen Monomers in der Gegenwart eines Mineralöls und eines
Elastomers hergestellt wird.
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US-A-4379876
beschreibt mit MBS-Polymer schlagzäh gemachte Polymere, die mit
Pflanzenöl
modifiziert worden sind.
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US-A-4456733
beschreibt die Verwendung von Mineralöl und schlagzähmachenden
Hilfsstoffen zum Modifizieren eines Harzes.
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Die
kanadische Patentanmeldung Nr. 2,102,478 beschreibt, dass die Schlagzähigkeit
eines Polyvinylchloridharzes durch Mischen des Polyvinylchloridharzes
mit einem schlagzähmachenden
Hilfsstoff und einem Gleitmittelsystem verbessert werden kann, wobei
das Gleitmittelsystem eine langkettige Carbonsäure, ein Metallsalz einer Carbonsäure und
ein Mineralöl
umfasst. Weder das Verfahren, das zur Vereinigung des PVC und der
anderen Komponenten in dem Reaktionssystem verwendet wird, noch
die Auswahl der Reaktionskomponenten oder beides scheint jedoch
eine einheitlich starke Abnahme der Viskosität oder eine einheitlich starke Zunahme
der Schlagzähigkeit
des schmelzverarbeiteten PVC zu ergeben.
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Ein
Zeitschriftenartikel, der von D.M. Detweiler et al. in Society of
Plastics Engineers Annual Technical Conference: Paper V 19, 647
(1973), veröffentlicht
worden ist, beschreibt eine Studie der Wechselwirkung von schlagzähmachenden
Hilfsstoffen und Gleitmitteln. Die Experimente wurden durch Mischen
eines Polyvinylchloridharzes, eines schlagzähmachenden Hilfsstoffs, eines
Stabilisators und eines Gleitmittels durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen,
dass die Zugabe der Gleitmittel die Leistung des schlagzähmachenden
MBS-Hilfsstoffs verbessern kann, dass diese jedoch nur einen geringen
Effekt auf die Schmelzviskosität
des PVC-Harzes aufweisen.
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Schließlich lehrt
ein Artikel, der in Polymer Science U.S.S.R. Band 22, Nr. 10, Seiten
2395-2402, 1980, von
T.B. Zavarova et al. veröffentlicht
worden ist, dass die Schlagzähigkeit
eines PVC-Kunststoffharzes, das einen schlagzähmachenden Methylmethacrylat/Butadien/Styrol-Hilfsstoff (MBS-Hilfsstoff)
enthält,
durch die Zugabe eines Gleitmittels, wie z.B. Butylstearat, Glycerinmonoricinoleat,
Transformatoröl
oder α-Hydroxyisobuttersäure erhöht werden
kann. Dieser Stand der Technik lehrt jedoch insbesondere, dass die
Gegenwart des Butylstearats keinen Effekt auf die Schmelzviskosität der PVC-MBS-Zusammensetzungen
hat.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Bereitstellung
einer schlagzähmachenden Hilfsstoffzusammensetzung,
welche die Schlagzähigkeitseigenschaften
schmelzverarbeiteter Kunststoffharze verbessert und die auch einen
Absenkungseffekt auf die Schmelzviskosität solcher Kunststoffharze aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung ist in ihren verschiedenen Aspekten in den
beigefügten
Ansprüchen
dargelegt.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung in einer ersten Ausführungsform ein Verfahren zum
Herstellen einer schlagzähmachenden
Hilfsstoffzusammensetzung bereit, wobei das Verfahren das Zusammenmischen
von Bestandteilen, bestehend aus
- a) mindestens
einem schlagzähmachenden
Hilfsstoff,
- b) mindestens einem Mineralöl,
und
- c) 0 bis 50 Gew.-% der Zusammensetzung von einem oder mehreren
Kunststoffharz(en), und gegebenenfalls
- d) Additiven, ausgewählt
aus Stabilisierungsmitteln, inneren Gleitmitteln, Pigmenten und
Verarbeitungshilfsstoffen,
umfasst, wobei das Verhältnis von
Mineralöl
zu schlagzähmachendem
Hilfsstoff im Bereich von 0,1:10 bis 4:10 liegt.
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Der
mindestens eine schlagzähmachende
Hilfsstoff kann (i) in Latex- oder Emulsionsform verwendet werden,
wobei in diesem Fall die resultierende schlagzähmachende Hilfsstoffzusammensetzung
durch Koagulation oder Sprühtrocknen
isoliert werden kann, oder (ii) in einer Trockenpulverform verwendet
werden.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen einer schlagzähmachenden
Hilfsstoffzusammensetzung bereit, wobei das Verfahren das Zusammenmischen
von
- a) mindestens einem schlagzähmachenden
Hilfsstoff in Latexform,
- b) mindestens einem Mineralöl,
und
- c) 0 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren Kunststoffharz(en)
umfasst,
wobei das Verhältnis
von Mineralöl
zu schlagzähmachendem
Hilfsstoff im Bereich von 0,1:10 bis 4:10 liegt.
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In
der vorstehenden Weise hergestellte schlagzähmachende Hilfsstoffzusammensetzungen
verbessern die Schlagzähigkeit
und vermindern die Viskosität
der schmelzverarbeiteten Kunststoffharze.
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Schlagzäh gemachte
Kunststoffharze können
durch Vereinigen von einem oder mehreren Kunststoffharz(en) mit
der vorstehend beschriebenen schlagzähmachenden Hilfsstoffzusammensetzung
hergestellt werden.
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Vorzugsweise
beträgt
die Menge des schlagzähmachenden
Hilfsstoffs, der dem Kunststoffharz zugesetzt wird, 0,1 bis 20 Teile
pro 100 Teile Harz (PHR).
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In
allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen umfassen geeignete
Kunststoffharze Polyvinylhalogenidharze, wie z.B. Polyvinylchlorid,
Polyalkylenterephthalatpolymere, wie z.B. Polyethylenterephthalat-
und Polybutylenterephthalatpolymere, Polycarbonatpolymere, Polyalkylenterephthalat/Polycarbonat-Polymerblends,
Acrylnitril/Butadien/Styrol-Polymere, Polyolefinpolymere, wie z.B.
Polyethylen, Polypropylen, gemischte Polyolefinpolymerblends, wie
z.B. Polymerblends aus Polyethylen- und Polypropylenpolymeren, und Polyketonpolymere.
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Der
Begriff „Kunststoffharz" soll so interpretiert
werden, dass er Gemische oder Blends von einem oder mehreren dieser
Polymere umfasst. Der Begriff „Polymer" soll so interpretiert
werden, dass er alle Arten von Polymermolekülen umfasst, die dadurch gekennzeichnet
sind, dass sie Wiederholungseinheiten von Atomen oder Molekülen aufweisen,
die miteinander verknüpft
sind, wie z.B. Homopolymere, Copolymere, einschließlich Blockcopolymere,
statistische Copolymere und alternierende Copolymere, Pfropfpolymere
und -copolymere, Terpolymere, usw.
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In
allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen beträgt das Gewichtsverhältnis (nachstehend „Verhältnis") von Mineralöl zu schlagzähmachendem
Hilfsstoff 0,1:10 bis 4:10. Vorzugsweise beträgt das Verhältnis 1,5:10. Das tatsächlich eingesetzte
Verhältnis
wird von der relativen Löslichkeit
des Mineralöls
in dem jeweiligen Kunststoffharz und dem schlagzähmachenden Hilfsstoff abhängen. Wenn
das Verhältnis
jedoch zu groß ist,
wie z.B. 5:1, treten Probleme eines zu großen Gleitvermögens auf,
was das Walzen schwierig macht.
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Die
Mineralöle,
die in der Erfindung geeignet sind, sind vorzugsweise Paraffinöle mit gesättigten
geraden oder verzweigten Ketten oder Ringen, die mindestens 20 Kohlenstoffatome
enthalten, naphtenische oder relativ naphthenische Materialien,
d.h. Materialien, die gesättigte
monocyclische (4 bis 12 Kohlenstoffatome) oder polycyclische (13
bis 26 Kohlenstoffatome) Kohlenwasserstofföle enthalten, mikrokristallines
Wachs, Paraffinwachs und niedermolekulare Polyolefine, wie z.B.
Polyethylenwachs entweder in flüssiger
Form, Pulverform oder Flockenform, aromatische Öle mit einem minimalen Molekulargewicht
von 300, wobei Mineralöle, die
als Weißmineralöle bekannt
sind und bei denen es sich um ein komplexes Gemisch aus gesättigten
paraffinischen und naphthenischen Kohlenwassesstoffen handelt und
die frei von aromatischen Verbindungen, Schwefel-enthaltenden Verbindungen,
Säuren
und anderen Verbindungen sind, ebenfalls geeignet sind. Bevorzugte
Mineralöle
sind diejenigen, die einfach handhabbar sind und keine Umwelt- und/oder
Gesundsheitsprobleme hervorrufen, wie z.B. solche, die eine niedrige
Viskosität
aufweisen, und solche mit einer geringen Flüchtigkeit bei den Temperaturen,
die während
der Walz- und Extrusionsmischverfahren eingesetzt werden. Besonders
bevorzugte Mineralöle
umfassen schwere Mineralöle,
wie z.B. diejenigen, die als USP-Mineralöle bezeichnet werden und typischerweise
eine Dichte von 0,860 bis 0,89 g/ml aufweisen, und leichte Mineralöle, die
typischerweise eine Dichte von 0,80 bis 0,87 g/ml aufweisen. Das
bevorzugte schwere Mineralöl
weist eine Dichte von 0,862 g/ml auf und das bevorzugte leichte
Mineralöl
weist eine Dichte von 0,838 g/ml auf, wobei beide Öle von Aldrich
Chemical Company erhältlich
sind.
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Jedweder
schlagzähmachende
Hilfsstoff ist zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung vorgesehen,
wobei besonders bevorzugte schlagzähmachende Hilfsstoffe Pfropfcopolymere
umfassen, die einen kautschukartigen Polymerkern und eine oder mehrere
starre Schale(n) umfassen. Beispiele für geeignete schlagzähmachende
Hilfsstoffe umfassen Harze auf Methylmethacrylat/Butadien/Styrol-Basis
(MBS), schlagzähmachende
Hilfsstoffe auf Acrylbasis (AIMS), Pfropfcopolymere auf Acrylnitril/Butadien/Styrol-Basis
(ABS), Pfropfcopolymere auf Ethylen/Vinylacetat-Basis (EVA), Copolymere
auf Methylmethacrylat/Acrylnitril/Butadien/Styrol-Basis (MABS),
Copolymere auf Butadien/Styrol-Basis (BS), Copolymere auf Methacrylat/Butadien-Basis (MB),
Copolymere auf Methylmethacrylat/Acrylat/Acrylnitril-Basis (MAA), Copolymere
auf Chlorpolyethylen-Basis (CPE); Blockcopolymere auf der Basis
von Styrol/Butadien/Kautschuk (SBR) und Styrol/Ethylen/Buten/Styrol-Blockcopolymere
(SEBS), Ethylen/Propylen/Dienmonomer (EPDM) und schlagzähmachende
Hilfsstoffe auf der Basis von Butylacrylatpolymeren, die im Kern
mit Siloxan- und/oder Butadienmonomeren modifiziert sind. Bevorzugte
schlagzähmachende
Hilfsstoffe des Pfropftyps sind Pfropfcopolymere auf Methylmethacrylat/Butadien/Styrol-Basis
und schlagzähmachende
Hilfsstoffe auf Acrylbasis.
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Es
ist vorgesehen, dass das mindestens eine Mineralöl mit dem schlagzähmachenden
Hilfsstoff entweder (i) durch direktes oder indirektes Vereinigen
des Mineralöls
mit dem schlagzähmachenden
Hilfsstoff, nachdem der schlagzähmachende
Hilfsstoff gebildet worden ist, oder (ii) durch Zusetzen von Mineralöl zu Beginn
oder an einem Punkt während
des Reaktionsverfahrens, das zur Herstellung des schlagzähmachenden Hilfsstoffs
verwendet wird, gemischt wird.
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Eine
allgemeine Beschreibung der Herstellung von schlagzähmachenden
Hilfsstoffen ist vollständig
im Stand der Technik beschrieben, wie z.B.
US 2,802,809 ,
US 3,678,133 ,
US 3,251,904 ,
US 3,793,402 ,
US 2,943,074 ,
US 3,671,610 und
US 3,899,547 , die in diese Beschreibung
unter Bezugnahme einbezogen werden. Ein typisches Verfahren zum
Herstellen eines schlagzähmachenden
Hilfsstoffs umfasst die Schritte a) des Zusammenmischens von einem
oder mehreren ersten Monomer(en) und einem Initiator und gegebenenfalls einer
wässrigen
Tensidlösung,
b) des Erhitzens des resultierenden Gemischs zum Polymerisieren
der Monomere, gegebenenfalls c) des Vereinigens des resultierenden
polymerisierten Produkts von Schritt b) mit einem oder mehreren
zweiten Monomer(en), einem weiteren Initiator und weiterem Tensid
und Erhitzen des resultierenden Gemischs zur Erzeugung eines schlagzähgemachten
Latex, und d) des Isolierens des resultierenden schlagzähmachenden
Hilfsstoffs. Dieses Verfahren kann ein Emulsions-, ein Miniemulsions-
oder ein Mikroemulsionspolymerisationsverfahren, ein Suspensionspolymerisationsverfahren,
ein Dispersionspolymerisationsverfahren, ein Fällungspolymerisationsverfahren
oder ein Polymerisationsverfahren mit inverser Emulsion sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein Verfahren zum Vereinigen
mindestens eines Mineralöls
mit mindestens einem schlagzähmachenden
Hilfsstoff bereit, umfassend das Bilden des mindestens einen schlagzähmachenden
Hilfsstoffs unter Verwendung der Schritte: a) Zusammenmischen einer
wässrigen
Tensidlösung,
eines ersten Monomermaterials und eines Initiators, b) Erhitzen
des resultierenden Gemischs zum Polymerisieren der Monomere, gegebenenfalls
c) Vereinigen des resultierenden polymerisierten Produkts von Schritt
b) mit einem zweiten Monomer, einem weiteren Initiator und weiterem
Tensid und Erhitzen des resultierenden Gemischs zur Erzeugung eines
Kern/Schale-Latex, und d) Isolieren des resultierenden schlagzähmachenden
Hilfsstoffs, wobei dem Reaktionsgemisch während eines oder mehrerer der
Schritte a), b), c) oder d) mindestens ein Mineralöl zugesetzt
wird.
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Das
vorstehend beschriebene Verfahren ist auch zur Vereinigung von schlagzähmachenden
Hilfsstoffen mit Ölen
geeignet, die keine Mineralöle
sind. Diese Öle
umfassen Polymere mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts
(Mw) von 5000 oder weniger, umfassend Polybuten, Polydimethylsiloxan,
Polypropylen, Polybutadien, Polyisopren, wobei das Polybuten vorzugsweise
ein Mw von 300 bis 1500 und das Polydimethylsiloxan ein Mw von 900
bis 3100 aufweist; Alkylacrylate mit einer Alkylgruppe, die 12 oder
mehr Kohlenstoffatome enthält,
wie z.B. Stearyl(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat; Ester, die Carbonsäuren oder
Alkohole mit 12 oder mehr Kohlenstoffatomen enthalten, wie z.B.
Methylstearat, Ethylstearat, Butylstearat, Stearylcitrat; pflanzliche Öle, wie
z.B. Sonnenblumenöl,
Erdnussöl
oder Olivenöl;
Fischöle,
wie z.B. Lebertran; industrielle Öle, wie z.B. Rizinusöl und Leinsamenöl; Palmöl, wie z.B.
Kokosnussöl,
und tierische Fette, wie z.B. Talg.
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Die
erfindungsgemäße schlagzähmachende
Hilfsstoffzusammensetzung kann auch Additive, wie z.B. Stabilisatoren,
innere Gleitmittel, wie z.B. Calciumstearat, Pigmente, wie z.B.
TiO2, und Verarbeitungshilfsmittel, wie
z.B. PARALOID K-120NTM (von Rohm and Haas
Company erhältlich)
umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
folgenden Beispiele beschrieben.
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Die
in den folgenden Experimenten verwendeten Mineralöle wurden
von Aldrich Chemical Company erhalten. Falls nichts anderes angegeben
ist, wurde in diesen Tests schweres Mineralöl verwendet. Schweres Mineralöl hat eine
Dichte von 0,862 g/ml und leichtes Mineralöl hat eine Dichte von 0,838
g/ml.
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Die
folgenden allgemeinen Verfahren sind dazu geeignet, das Mineralöl, den schlagzähmachenden Hilfsstoff
und das Kunststoffharz zusammen einzubringen und sind erfindungsgemäß.
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(A) Walzen und Formpressen
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Der
schlagzähmachende
Hilfsstoff und das Mineralöl
wurden in dem gewünschten
Verhältnis
zusammengemischt. Nachdem das Mineralöl in den schlagzähmachenden
Hilfsstoff absorbieren gelassen worden ist, wurde das Gemisch aus
schlagzähmachender
Hilfsstoff/Mineralöl
durch Walzen für
5 min bei 177°C
unter Verwendung eines elektrischen Collin-Mischwalzwerks mit dem
Kunststoffharz gemischt. Der Walzenspalt wurde anfänglich auf
12 mil und dann nach dem Plastifizieren auf 20 mil erhöht und die
Walzengeschwindigkeit wird für
die vordere Walze auf 26 U/min und für die hintere Walze auf 20
U/min eingestellt. Nach dem Walzen wurde das Produkt aus dem Mischwalzwerk
entfernt und in einem Formwerkzeug mit 16,6 cm × 24,4 cm × 0,32 cm (6,5'' × 9,5'' × 0,125'') bei 177°C formgepresst. Das Formen wurde
unter Verwendung einer „Reliable"-Presse bei einem
Druck von 10 Tonnen unter Erhitzen für 3 min, für 2 min unter Erhitzen bei
einem Druck von 70 Tonnen und dann für 5 min unter Kühlen bei
70 Tonnen Druck durchgeführt.
Aus diesen geformten Tafeln wurden Stäbe geschnitten und unter Bedingungen
eines Izod-Kerbschlagzähigkeitstests
(ASTM D-256) getestet.
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(B) Extrusion und Spritzgießen
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Der
schlagzähmachende
Hilfsstoff und das Mineralöl
wurden in dem gewünschten
Verhältnis
zusammengemischt und nachdem das Mineralöl in den schlagzähmachenden
Hilfsstoff absorbieren gelassen worden ist, wurde das resultierende
Gemisch unter Verwendung eines Leistritz-Doppelschneckenextruders
mit einem Kunststoffharz gemischt. Die Schmelztemperatur betrug
147-152°C
und der Schmelzdruck betrug 600 bis 710 psig. Dann wurden gekerbte
Izod-Stäbe
mit einer Arburg-Spritzgussmaschine unter Verwendung einer Formtemperatur
von 90°C
und einer Einspeisungs-, Mitten-, Dosier- und Düsentemperatur von 145°C, 170°C, 175°C bzw. 180°C spritzgegossen.
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(C) Isolierung der schlagzähmachender
Hilfsstoff/Mineralöl-Zusammensetzung
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Es
ist möglich,
die Zusammensetzung aus dem schlagzähmachenden Hilfsstoff und dem
Mineralöl,
die gemäß den vorstehenden
Punkten (A) und (B) erhalten worden ist, vor dem Mischen mit dem
Kunststoffharz z.B. unter Verwendung von Koagulations- oder Sprühtrocknungsverfahren
zu isolieren.
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(a) Koagulation
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Ein
Mineralöl
wurde unter Verwendung eines luftbetriebenen Homogenisators unter
Verwendung von 1 % (bezogen auf das Mineralöl) Natriumlaurylsulfat (SLS)
in einem Öl:Wasser-Gewichtsverhältnis von
30:70 emulgiert. Das emulgierte Öl
wurde dann vor der Chargenkoagulation mit dem schlagzähmachender
Hilfsstoff-Latex unter Verwendung von Standardverfahren gemischt
und das resultierende Produkt wurde in einem Vakuumofen bei 60°C getrocknet.
Es wurde gefunden, dass die Gegenwart des Mineralöls die Koagulationstemperatur
nicht beeinflusste.
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(b) Sprühtrocknen
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Ein
wässriges
Gemisch des Mineralöls
wurde zuerst mit einer Natriumlaurylsulfatlösung (SLS-Lösung) gemischt, bevor es dem
schlagzähmachender
Hilfsstoff-Latex unter Rühren
zugesetzt wurde. Das Gemisch aus Mineralölemulsion-schlagzähmachender
Hilfsstoff wurde dann mit einem Niro Minor-Laborsprühtrockner sprühgetrocknet.
Die Konzentration der Feststoffe in der Emulsion betrug etwa 30
%. Das Material wurde zu dem Trocknerzerstäuber gepumpt, der mit etwa
40000 U/min lief. Die Wärmeeinstellungen
waren derart, dass 150°C
am Einlass und 55°C
am Auslass vorlagen. Das Wasser wurde flashverdampft und das trockene
Pulver wurde gesammelt.
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Die
nachstehenden Beispiele 1 bis 8 zeigen, wie die erfindungsgemäße schlagzähmachende
Hilfsstoffzusammensetzung ein schmelzverarbeitetes Kunststoffharz
mit einer verbesserten Schlagzähigkeit
und einer verminderten Viskosität
erzeugt. Die Beispiele 9 und 10 sind Vergleichsbeispiele und bilden
keinen Teil der vorliegenden Erfindung. Die Beispiele 11 und 12
untersuchen, wie das Mineralöl
mit dem Kunststoffharz und dem schlagzähmachenden Hilfsstoff eine
Wechselwirkung eingeht, und die Beispiele 13 bis 15 zeigen, dass
während
des Emulsionsverfahrens zur Herstellung des schlagzähmachenden
Hilfsstoffs Öle
in die schlagzähmachenden
Hilfsstoffe einbezogen werden können
und dass das resultierende modifizierte schlagzähmachende Hilfsstoff-Produkt
in vorteilhafter Weise die Schlagzähigkeit verbessert und die
Viskosität
des schmelzverarbeiteten Harzes vermindert.
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Der
Schmelzindex (MFR) wurde bei einer Temperatur von 190°C und einer
Last von 21,6 kg (Bedingung F, ASTM D-1238) bestimmt, falls nichts
anderes angegeben ist.
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Der
Ausdruck „PHR" steht für pro hundert
Teile Harz und in den folgenden Beispielen ist das Harz Polyvinylchlorid
(PVC).
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Drei
verschiedene, PVC-enthaltende Formulierungen wurden in der nachstehend
detailliert dargestellten Weise getestet.
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Typische
PVC-Beschichtungsformulierung (PVC
1)
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Typische
PVC-Spritzgussformulierung (PVC
2)
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Typische
PVC-Außenverkleidungsformulierung
(PVC
3)
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Beispiel 1
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Effekt von Mineralöl auf die
Schlagzähigkeit
und die Viskosität
von PVC1
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Nach
dem vorstehend beschriebenen Misch- und Formverfahren (A) wurde
Mineralöl
in den in der nachstehenden Tabelle I gezeigten Mengen mit 5 PHR
eines schlagzähmachenden
Hilfsstoffs auf Acrylbasis, PARALOID KM 355TM,
gemischt und zur Erzeugung gekerbter Izod-Stäbe formgepresst.
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Die
Ergebnisse in der Tabelle I zeigen, dass mit zunehmender Menge an
Mineralöl
in dem PVC-Harzblend auch die Schlagzähigkeit zunimmt und die Viskosität beträchtlich
abnimmt.
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Beispiel 2
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Effekt von höheren Konzentrationen
an Mineralöl
auf die Schlagzähigkeit
von PVC1
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Mineralöl wurde
in den in der nachstehenden Tabelle II gezeigten Mengen entweder
mit PARALOID KM 355TM oder EXL 2600TM (ein von Rohm and Haas Company erhältlicher
schlagzähmachender
Hilfsstoff auf MBS-Basis) gemischt und nachdem das Mineralöl in den
schlagzähmachenden
Hilfsstoff absorbieren gelassen worden ist, wurde die resultierende
Zusammensetzung PVC1 zugesetzt und gekerbte
Izod-Stäbe
wurden so hergestellt, wie es detailliert in dem vorstehend beschriebenen
Verfahren (A) beschrieben ist.
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Die
Ergebnisse in der Tabelle II zeigen, dass dann, wenn die Konzentration
an Mineralöl
zu hoch ist, in diesem Fall 5 PHR oder mehr, der Nutzen einer erhöhten Schlagzähigkeit
und einer verminderten Viskosität verloren
geht.
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Beispiel 3
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Effekt von verschiedenen
Mineralölqualitäten auf
die Schlagzähigkeit
von PVC1-Harz
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Gekerbte
Izod-Stäbe
(1/8'') wurden gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren hergestellt, wobei der verwendete schlagzähmachende
Hilfsstoff PARALOID KM 355TM in einer Menge
von 5 PHR war.
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Gemäß den Ergebnissen
in der Tabelle III erhöht
sowohl schweres als auch leichtes Öl die Schlagzähigkeit
von PVC, wenn es mit einem schlagzähmachenden Hilfsstoff gemischt
wird.
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Beispiel 4
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Effekt von Mineralöl auf die
Schlagzähigkeit
und die Viskosität
von PVC2, wenn dieses mit einem schlagzähmachenden
Hilfsstoff auf Butadienbasis verwendet wird
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Gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren (B) wurden gekerbte Izod-Stäbe (1/4'') aus einem Gemisch von Mineralöl in den
in der nachstehenden Tabelle IV gezeigten Mengen und 13 PHR eines
schlagzähmachenden
Hilfsstoffs auf Butadienbasis, BTA 751, der von Rohm and Haas Company
erhältlich
ist, hergestellt.
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Folglich
verbessert die Zugabe von Mineralöl auch die Schlagzähigkeit
von schlagzähmachenden Hilfsstoffen
auf Butadienbasis und vermindert die Viskosität eines PVC-Harzes.
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Beispiel 5
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Effekt von Mineralöl auf die
Schlagzähigkeit
und die Viskosität
von PVC2, wenn dieses mit PARALOID KM 365TM als schlagzähmachender Hilfsstoff verwendet
wird
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Gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren (B) wurden gekerbte Izod-Stäbe aus einem
Gemisch von Mineralöl
in den in der nachstehenden Tabelle V gezeigten Mengen und 13 PHR
PARALOID KM 365
TM als acrylischer schlagzähmachender
Hilfsstoff (Produkt der Rohm and Haas Company) hergestellt. Tabelle
V
- a 1/4'' gekerbte Izod-Stäbe
- b 1/8'' gekerbte
Izod-Stäbe
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Die
Ergebnisse in der Tabelle V zeigen, dass ein Mineralöl, das mit
einem anderen acrylischen schlagzähmachenden Hilfsstoff gemischt
wird, verglichen mit Proben, die nur einen schlagzähmachenden
Hilfsstoff und kein Mineralöl
umfassen, auch eine verbesserte Schlagzähigkeit und Fließgeschwindigkeit
bereitstellt.
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Beispiel 6
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Effekt der Zugabe von
PVC1 zu einer vorher isolierten Zusammensetzung,
die Mineralöl
und PARALOID KM 355TM umfasst
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Emulgiertes
Mineralöl
wurde schlagzähmachendem
Hilfsstoff-Latex PARALOID KM 355TM zugesetzt und
das resultierende Mineralöl-schlagzähmachender
Hilfsstoff-Blend wurde dann mittels Koagulation gemäß dem vorstehend
in (C)(a) beschriebenen Verfahren isoliert. Dieses isolierte Produkt
wurde dann unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Walz- und Formpressverfahrens
(A) mit PVC1 gemischt, und gekerbte Izod-Stäbe wurden
geformt und getestet (ASTM D-256). Schlagzähigkeitstests wurden durchgeführt, um
den Effekt von i) 0 PHR Mineralöl
und 5 PHR PARALOID KM 355TM, ii) 0,5 PHR
Mineralöl
und 5 PHR PARALOID KM 355TM und iii) 1,25
PHR Mineralöl
und 5 PHR PARALOID KM 355TM auf die Schlagzähigkeit
von PVC1 zu vergleichen.
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Die
Ergebnisse in der Tabelle VI zeigen, dass acrylische schlagzähmachende
Hilfsstoffe, die in der Gegenwart eines emulgierten Mineralöls koaguliert
worden sind, verglichen mit entsprechenden Proben, die einen acrylischen
schlagzähmachenden
Hilfsstoff ohne Mineralöl
enthalten, eine verbesserte Schlagzähigkeit und Fließfähigkeit
bereitstellen.
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Beispiel 7
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Effekt der Zugabe von
PVC1 zu einer vorher isolierten Zusammensetzung,
die Mineralöl
und EXL 2600TM umfasst
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Emulgiertes
Mineralöl
wurde schlagzähmachendem
Hilfsstoff Latex EXL 2600TM zugesetzt und
das resultierende Mineralöl-schlagzähmachender
Hilfsstoff-Blend wurde dann mittels Koagulation gemäß dem vorstehend
in (C)(a) beschriebenen Verfahren isoliert. Diese isolierte Zusammensetzung
wurde dann unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Walz- und Formpressverfahrens
(A) mit PVC1 gemischt, und gekerbte Izod-Stäbe wurden
geformt und getestet (ASTM D-256). Schlagzähigkeitstests wurden durchgeführt, um den
Effekt von i) 0 PHR Mineralöl
und 5 PHR EXL 2600TM, ii) 0,5 PHR Mineralöl und 5
PHR EXL 2600TM und iii) 0,75 PHR Mineralöl und 5
PHR EXL 2600TM auf die Schlagzähigkeit
von PVC1 zu vergleichen.
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Die
Ergebnisse in der Tabelle VII zeigen, dass EXL 2600TM,
ein schlagzähmachender
MBS-Hilfsstoff, wenn
dieser mit emulgiertem Mineralöl
sprühgetrocknet
worden ist, verglichen mit entsprechenden Proben, die nur EXL 2600TM und kein Mineralöl enthalten, eine verbesserte
Schlagzähigkeit
und eine Verminderung des Schmelzindex erzeugt.
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Beispiel 8
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Effekt von Mineralöl und Chlorpolyethylen
(CPE) auf die Schlagzähigkeit
von PVC1
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Mineralöl wurde
in den in der nachstehenden Tabelle VIII angegebenen Mengen mit
einem schlagzähmachenden
Chlorpolyethylen-Hilfsstoff (CPE-Hilfsstoff) (5 PHR in PVC1) gemischt, mit PVC gemischt und Izod-Stäbe wurden
unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Formpressverfahrens
(B) erzeugt.
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Die
Ergebnisse in der Tabelle VIII zeigen, dass ein schlagzähmachender
CPE-Hilfsstoff, der mit Mineralöl
kombiniert ist, verglichen mit dessen alleiniger Verwendung eine
erhöhte
Schlagzähigkeit
aufweist. Es wird auch festgestellt, dass sich die Viskosität des schmelzverarbeiteten
Kunststoffharzes vermindert, wenn Mineralöl in einer Menge von 0,375
PHR oder mehr verwendet wird.
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Vergleichsbeispiel 9
-
Effekt von alpha-Hydroxyisobuttersäure (HIA)
(Gleitmittel) auf die Schlagzähigkeit
von PVC1
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Verschiedene
Mengen an HIA, wie sie in der nachstehenden Tabelle angegeben sind,
wurden entweder mit PARALOID KM 355TM (5
PHR) oder EXL 2600TM (5 PHR), das mit PVC
gemischt war, gemischt, und gekerbte Izod-Stäbe wurden dann unter Verwendung
des vorstehend beschriebenen Verfahrens (B) hergestellt.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass HIA eine schädliche Verminderung der Schlagzähigkeit
verursacht, wenn sie entweder mit schlagzähmachenden MBS-Hilfsstoffen
oder mit acrylischen schlagzähmachenden Hilfsstoffen
gemischt wird.
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Vergleichsbeispiel 10
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Effekt von
Mineralöl
in Abwesenheit jedweden schlagzähmachenden
Hilfsstoffs
-
Izod-Stäbe, die
Mineralöl
und PVC1-Harz umfassen, wurden durch Walzen
und Formpressen gemäß dem Verfahren
(B) hergestellt und die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle
X gezeigt.
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Wie
die Ergebnisse zeigen, ergibt sich eine geringe oder keine Verbesserung
der Schlagzähigkeit
von PVC, wenn Mineralöl
als solches ohne schlagzähmachenden
Hilfsstoff zugemischt wird.
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Beispiel 11
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Effekt von Mineralöl und eines
schlagzähmachenden
Hilfsstoffs auf die Schmelzzeit von PVC
-
Die
Schmelzzeit des schmelzverarbeiteten Kunststoffharzes wurde unter
Verwendung eines Haake Rheocord 90-Geräts bestimmt, wobei insbesondere
das Drehmoment-Zeit-Profil erhalten wurde.
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Ein
Kunststoffharz-Masterbatch (PVC
4) wurde
durch Vereinigen von 100 Teilen eines PVC-Kunststoffharzes (Geon EP-103, F76,
K67, von The Geon Company erhältlich),
1,2 Teilen eines käuflichen
Stabilisators, der von Morton International unter der Handelsbezeichnung
TM 181
TM verkauft wird, 1,3 Teilen Calciumstearat und
1,0 Teilen eines äußeren Gleitmittels,
das von Hoechst GmbH unter der Handelsbezeichnung Hostalube 165
TM verkauft wird, und dann Zugeben von Mineralöl und/oder
eines schlagzähmachenden
Hilfsstoffs zu 60 g dieses Masterbatch in den in der nachstehenden
Tabelle XI gezeigten Mengen hergestellt. Der resultierende Masterbatch
wurde dann in den Haake-Behälter
eingebracht. Die Betriebstemperatur betrug 185°C und die Rotordrehzahl betrug
60 U/min. Das Mineralöl
wurde dem PVC-Masterbatch
entweder direkt zugesetzt oder mit dem schlagzähmachenden Hilfsstoff vorgemischt
und dann dem PVC zugesetzt. Die Schmelzzeit (Sekunden) ist die Zeit,
die vergeht, bis der Peak des Drehmoment-Zeit-Profils nach dem anfänglichen
Haake-Vormischen erreicht wird. Tabelle
XI
- * Der schlagzähmachende
Hilfsstoff und das Mineralöl
wurden zuerst miteinander gemischt, bevor sie dem PVC-Masterbatch
zugesetzt wurden.
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Die
vorstehenden Ergebnisse zeigen, dass i), wenn ein schlagzähmachender
Hilfsstoff fehlt, eine Erhöhung
der Mengen an Mineralöl
dazu führt,
dass die Zeit, die für
das Schmelzen von PVC erforderlich ist, ebenfalls ansteigt, und
dass ii), wenn sowohl ein schlagzähmachender Hilfsstoff als auch
Mineralöl
vorliegt, die Schmelzzeit durch erhöhte Mengen an Mineralöl viel weniger
beeinflusst wird. Dieses Experiment zeigt, dass das Mineralöl nicht
als äußeres Gleitmittel
wirkt, wenn der schlagzähmachende
Hilfsstoff ebenfalls vorliegt.
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Beispiel 12
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Nachweis,
dass das Mineralöl
einen geringen oder keinen Effekt auf den Erweichungspunkt von PVC hat.
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Vicat-Tests
wurden gemäß ASTM D-1525
(Aufheizgeschwindigkeit 120°C/Stunde)
durchgeführt,
wobei durchgehend eine PVC1-Zusammensetzung
verwendet wurde.
-
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Beispiel 13
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Einbeziehen von Mineralöl in einen
schlagzähmachenden
Hilfsstoff während
der Emulsionsherstellung des schlagzähmachenden Hilfsstoffs in Emulsionsform
-
Schweres
Mineralöl
(158,2 g) von Aldrich wurde in Butylacrylatmonomer (1369 g) gelöst und die
resultierende Lösung
wurde mit Wasser (552,2 g) und Natriumlaurylsulfat (ein Tensid)
(1,27 g) zur Bildung einer Emulsion gemischt. Dieses Gemisch wurde
dann zur Bildung kleiner Tröpfchen
homogenisiert und zusammen mit einem Initiator in einen Reaktorbehälter eingespeist.
Das resultierende Gemisch wurde dann erhitzt, um eine Polymerisation
zu bewirken. Das polymerisierte Produkt (Polymer der ersten Stufe)
wurde dann mit Methylmethacrylatmonomer in einer wässrigen
Tensidlösung
und einem Initiator umgesetzt, um ein Kern/Schale-Polymer zu bilden,
und dieses wurde einer Chargenkoagulation mit einem Salz unterworfen.
Das modifizierte schlagzähmachende
Hilfsstoffprodukt (Probe A) wurde mittels Filtration als feines
Pulver isoliert.
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Der
modifizierte schlagzähmachende
Hilfsstoff (Probe A) wurde dann mit einem PVC
3-Kunststoffharz gemischt
und Charpy-V-Kerbschlagzähigkeitstests
wurden gemäß ASTM D-256 (Verfahren B)
durchgeführt. Die
Prüfkörper wurden
mit dem vorstehend beschriebenen Walz- und Formverfahren (A) hergestellt.
Die Schlagzähigkeit
der Proben von PVC
3, das mit PARALOID KM
355
TM modifiziert worden ist, wurde mit
der Schlagzähigkeit
von PVC
3 verglichen, das eine äquivalente
Menge an modifiziertem schlagzähmachenden Hilfsstoff,
Probe A, enthielt. Tabelle
XIII
- ** Dies ist zu
5 PHR PARALOID KM 355TM und 0,5 PHR Mineralöl äquivalent
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Beispiel 14
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Einbeziehen von Polydimethylsiloxan
in einen schlagzähmachenden
Hilfsstoff während
der Emulsionsherstellung des schlagzähmachenden Hilfsstoffs
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Das
in diesem Experiment verwendete Polydimethylsiloxan wies ein Molekulargewicht
von 900 g/mol und eine Viskosität
von 10 Centistokes auf.
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Polydimethylsiloxan
(158,2 g) wurde in Butylacrylatmonomer (1369 g) gelöst und die
resultierende Lösung
wurde mit Wasser (552,2 g) und einem Tensid, Natriumlaurylsulfat
(1,27 g), emulgiert. Diese Emulsion wurde dann zur Bildung kleiner
Tröpfchen
homogenisiert und zusammen mit einem Initiator in einen Reaktorbehälter eingespeist.
Das resultierende Gemisch wurde dann erhitzt, um eine Polymerisation
zu bewirken. Das polymerisierte Produkt (Polymer der ersten Stufe)
wurde dann mit Methylmethacrylatmonomer und einem Initiator zur
Bildung eines Kern/Schale-Polymers umgesetzt und dies wurde einer
Chargenkoagulation mit Salz unterworfen. Das modifizierte schlagzähmachende
Hilfsstoffprodukt (Probe B) wurde mittels Filtration als feines
Pulver isoliert.
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Der
modifizierte schlagzähmachende
Hilfsstoff (Probe B) wurde dann mit einem PVC3-Kunststoffharz gemischt
und Izod-Kerbschlagzähigkeitstests
wurden gemäß ASTM D-256
(Verfahren B) durchgeführt.
Die Prüfkörper wurden
mit dem vorstehend beschriebenen Walz- und Formverfahren A hergestellt, jedoch
wurde das Walzen bei 175°C
durchgeführt
und das Material wurde bei 190°C
geformt. Die Schlagzähigkeit
der Proben von PVC3, das mit PARALOID KM
355TM modifiziert worden ist, wurde mit
der Schlagzähigkeit
von PVC3 verglichen, das eine äquivalente
Menge an modifiziertem schlagzähmachenden
Hilfsstoff, Probe B, enthielt.
-
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Beispiel 15
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Einbeziehen von Polybuten
in einen schlagzähmachenden
Hilfsstoff während
der Emulsionsherstellung des schlagzähmachenden Hilfsstoffs
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Polybuten
(L-14, Amoco) (30,2 g) wurde mit Butylacrylatmonomer (120,9 g),
Wasser (63,08 g), Allylmethacrylat (0,68 g), Siponate DS-4 (159
g) und einem Tensid, Natriumlaurylsulfat (1,27 g) gemischt und emulgiert.
Diese Emulsion wurde dann in einem Hochgeschwindigkeitsmischer homogenisiert
und das resultierende Gemisch wurde in einen Reaktorbehälter eingespeist.
Dem Gemisch wurde ein Initiator zugesetzt und das Gemisch wurde
dann erhitzt, um eine Polymerisation zu bewirken. Dieses polymerisierte
Produkt (Polymer der ersten Stufe) wurde dann mit Methylmethacrylatmonomer
in einer wässrigen
Tensidlösung
und einem Initiator zur Bildung eines Kern/Schale-Polymers umgesetzt,
das einer Gefrierkoagulation unterworfen wurde, um das modifizierte
schlagzähmachende
Hilfsstoffprodukt (Probe C) zu isolieren.
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Der
modifizierte schlagzähmachende
Hilfsstoff (Probe C) wurde dann mit einem PVC1-Kunststoffharz gemischt
und Izod-Kerbschlagzähigkeitstests
wurden gemäß ASTM D-256
(Verfahren B) durchgeführt.
Die Prüfkörper wurden
mit dem vorstehend beschriebenen Walz- und Formverfahren A hergestellt. Die
Schlagzähigkeit
der Proben von PVC1, das mit PARALOID KM
355TM modifiziert worden ist, wurde mit
der Schlagzähigkeit
von PVC1 verglichen, das eine äquivalente
Menge an modifiziertem schlagzähmachenden
Hilfsstoff, Probe C, enthielt.
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