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TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Immunantworten auf genetische
Immunisierung. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verstärkung von
Immunantworten auf DNA-Immunogene unter Verwendung von immuncostimulierenden
Molekülen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Verwendung von genetischer Immunisierung oder der Immunisierung
mit DNA, die Polypeptidimmunogene codiert, zum Auslösen von
Immunantworten wird als vielversprechende Impfstrategie angesehen. Diese
Technologie bietet mögliche
Verbesserungen im Vergleich zu anderen Arten von Impfstoffen wie
Proteinuntereinheiten, die mit Adjuvantien oder inaktivierten oder
attenuierten viralen Zubereitungen komplexiert sind. Zusätzlich zu
den praktischen Vorteilen der Einfachheit des Aufbaus und der Modifikation
führt die
Injektion von genetischem Material, das Polypeptidimmunogene codiert,
zur Synthese der Immunogene in dem Wirt. Somit werden diese Immunogene
in dem Immunsystem des Wirts mit nativen posttranslationalen Modifikationen,
posttranslationaler Struktur und Konformation präsentiert.
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Bei
Mäusen
waren mehrere DNA-Impfstoffe beim Auslösen von lang anhaltenden Antikörper- und
cytotoxischen T-Lymphocyten (CTL)-Antworten wirksam und verliehen
eine Schutzimmunität
gegen eine Anzahl von Viren, Bakterien, Parasiten und Tumore (1–8). Verschiedene
Ansätze
zur Verstärkung
von Immunantworten, die durch genetische Immunisierung vermittelt
wurden, wurden untersucht. Zusätzlich
zu Veränderungen in
der Dosierung, dem Verabreichungsweg oder den Boostertherapien schließen diese
Veränderungen
die gemeinsame Injektion von Polynucleotiden ein, die costimulierende
Moleküle
codieren, die die Immunogenpräsentation
für Lymphocyten
verbessern, wie B7-1 oder B7-2, oder von Cytokinen wie GM-CSF, IL-2,
IL-2 und IL12, zum Aufbauen einer optimalen Cytokinmikroumgebung
für das
T-Zell-Primen (11–19).
Jedoch ist eine weitere Verstärkung
von Immunantworten auf die genetische Immunisierung zur Immunisierung
von Säugern, insbesondere
Menschen, gegen Immunogene wie virus- und tumorspezifische Immunogene wünschenswert.
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Somit
besteht auf dem Fachgebiet das Bedürfnis nach Verfahren zur Verstärkung der
Immunantworten gegen DNA-Immunogene.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Verstärkung einer
Immunantwort gegen ein DNA-Immunogen. Dieses und andere Ziele der
Erfindung werden durch eine oder mehrere nachstehend beschriebene
Ausführungsformen
bereitgestellt.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung stellt eine immunogene Zusammensetzung bereit. Die
Zusammensetzung umfasst ein DNA-Immunogen und ein B-Lymphocyten-Chemokin
(BLC) oder ein Polynucleotid, das ein BLC codiert.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung stellt ein Verfahren zur Verstärkung einer Immunantwort gegen
ein DNA-Immunogen in einem Säuger
bereit. Ein BLC oder ein erstes Polynucleotid, das ein BLC codiert,
und ein DNA-Immunogen
werden dem Säuger
verabreicht. Eine Immunantwort gegen das DNA-Immunogen wird dadurch verstärkt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit auf dem Fachgebiet die Information
zur Verfügung,
dass B-Lymphocyten-Chemokine zur Verstärkung einer Immunantwort in
einem Säuger
gegen ein DNA-Immunogen verwendet werden können. Die Erfindung kann unter
anderem zur Immunisierung oder Impfung eines Säugers gegen eine Infektionskrankheit
oder einen Tumor verwendet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1. 1 zeigt
die Immunisierungs- und die Blutentnahmeschemata für die mit
NCV-Immunogenen immunisierten Tiere.
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2. 2 zeigt
die Immunisierungs- und Blutentnahmeschemata für die mit Granulocyten-Makrophagen-Koloniestimulierendem
Faktor (GM-CSF) immunisierten Tiere.
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3. 3 zeigt
die Immunisierungs- und Blutentnahmeschemata für die mit NCV-Immunogenen und
RANTES immunisierten Tiere.
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4. 4 zeigt
die Immunisierungs- und Blutentnahmeschemata für die mit NCV-Immunogenen und
Makrophagen-Entzündungsprotein
1α (MIP-1α) immunisierten
Tiere.
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5. 5 zeigt
den erhöhten
Anti-HIV-gag-Antikörpertiter
bei Mäusen,
die mit einem Plasmid, das HIV-gag codiert, und einem Plasmid, das
das Chemokin B-Lymphocyten-Chemokin (BLC) codiert, immunisiert wurden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es
ist eine Entdeckung der vorliegenden Erfindung, dass die Verabreichung
eines B-Lymphocyten-Chemokins (BLC) oder eines Polynucleotids, das
ein BLC codiert, zur Verstärkung
einer Immunantwort in einem Säuger
gegen ein DNA-Immunogen
verwendet werden kann. Dieses Verfahren kann unter anderem zur Erhöhung der
immunologischen Resistenz gegen Krankheitserreger wie Viren und
Bakterien und tumorassoziierte Immunogene verwendet werden.
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Chemokine üben im Allgemeinen
die Funktion eines Chemolockstoffes für Zellen aus, die sie vom Blut zu
den Stellen der Infektion rekrutieren. Somit rekrutiert die Verabreichung
eines Chemokins, entweder zusammen mit oder zusätzlich zu einem DNA-Immunogen,
wirksam verschiedene Zellpopulationen, einschließlich Antigen präsentierender
Zellen und Effektorzellen, zu der Stelle der Verabreichung oder
in deren Nähe. Ähnlich kann
die Verabreichung eines Polynucleotids, das ein Chemokin codiert,
zu einer lokalen Chemokinsekretion führen, die die Migration von Antigen
präsentierenden
Zellen und/oder Lymphocyten an die Stelle der Verabreichung induziert
und die die Immunantworten gegen das DNA-Immunogen verstärkt. Die
lokale Chemokinsekretion kann auch die Migration von Zellen, die
das DNA-Immunogen oder die Polypeptide aufgenommen haben, die durch
das DNA-Immunogen
codiert wurden, zu den Lymphknoten verstärken, wo das Primen von spezifischen
T-Zellen stattfinden kann.
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Das
Chemokin, das in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird,
ist ein B-Lymphocyten-Chemokin (BLC).
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Die
Optimierung der DNA-Immunogen-Chemokin-Kombination kann unter Verwendung
von herkömmlichen
Assays in Standardtiermodellen (vgl. Beispiele 1 und 2) durchgeführt werden.
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Die
Immunantwort, die verstärkt
wird, kann jede Antwort sein, die durch B-Lymphocyten-Chemokine beeinflusst wird,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf die Antikörperproduktion
oder die cytotoxische T-Lymphocyten (CTL)-Antwort, die aus der chemischen
Anziehung und/oder der Aktivierung von Antigen präsentierenden
Zellen wie dendritischen Zellen, Makrophagen und Monocyten, der
chemischen Anziehung und/oder Aktivierung von Neutrophilen, einschließlich Eosinophilen,
und der chemischen Anziehung und/oder Aktivierung von naiven T-Zellen, Gedächtnis-T-Zellen
und Prä-T-Zellen
auf den Thymus resultiert.
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Die
Messung von verstärkten
Immunantworten kann wie im Stand der Technik bekannt durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann der Antikörpertiter
durch Assays wie Agglutination, Immunopräzipitation oder ELISA gemessen
werden.
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Assays
zur Chemotaxis in Bezug auf Neutrophile sind bei Walz et al. (1987),
Biochem. Biophys Res Commun. 149: 755; Yoshimura et al. (1987),
Proc. Natl. Acad. Sci USA 84: 9233, und Schoder et al.(1987), J. Immunol.
139: 3474 beschrieben. Die Chemotaxis von Lymphocyten kann wie bei
Larsen et al., Science 243 1464: (1989) und Carr et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91: 3652 (1994) beschrieben untersucht werden.
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Assays
zur Chemotaxis von tumorinfiltrierenden Lymphocyten sind in Liao
et al. (1995), J. Exp. Med. 182: 1301; für hämopoietische Vorläufer, in
Aiuti et al. (1997), J. Exp. Med. 185 111; für Monocyten in Valente et al.
(1988), Biochem. 27: 4162; und für
natürliche
Killerzellen in Loetscher et al. (1996), J. Immunol. 156 322, und
in Allavena et al. (1994), Eur. J. Immunol. 24:3233 beschrieben.
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Die
Anziehung oder Aktivierung von Eosinphilen, dendritischen Zellen,
Basophilen und Neutrophilen kann ebenfalls gemessen werden. Assays
zur Bestimmung der Eosinophilanziehung sind in Dahinden et al., J.
Exp. Med. 179: 751 (1994), Weber et al., J. Immunol 154: 4166 (1995)
und Noso et al., Biochem. Biophys Res Commun. 200: 1470 (1994) beschrieben.
Die Anziehung von dendritischen Zellen kann wie beispielsweise in
Sozzani et al., J. Immunol. 155: 3292 (1995) beschrieben gemessen
werden. Assays zum Anziehen von Basophilen werden in Dahinden et
al., J. Exp. Med. 179: 751 (1994), Alam et al., J. Immunol. 152:
1298 (1994) und Alam et al., J. Exp. Med. 176: 781 (1992) gelehrt.
Die Aktivierung von Neutrophilen wird in Maghazaci et al., Eur.
J. Immunol. 26: 315 (1996) und Taub et al., J. Immunol. 155. 3877
(1995) gelehrt. Cytotoxische T-Lymphocytenassays können auch
zum Messen der verstärkten
Immunantwort auf ein DNA-Immunogen (vgl. Beispiel 1, nachstehend)
verwendet werden.
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Das
DNA-Immunogen kann jede zusammenhängende Sequenz von Desoxyribonucleotiden
sein, die ein Polypeptid, das in der Lage ist, eine Immunantwort
auszulösen,
codieren. Zum Beispiel können
Polynucleotide, die immunogene Polypeptide von Viren wie den HIV-Viren
(z.B. gag, pol oder env), Herpesviren (d.h. HSV-1, HSV-2), dem Epstein-Barr-Virus,
dem Varicella-Zoster-Virus, dem Cytomegalievirus, und dem Hepatitis
B-Virus (HBV), dem Hepatitis C-Virus (HCV) und den menschlichen
Papillomaviren (d.h. HPV-16, -18 und -31) codieren, als ein DNA-Immunogen
dienen. DNA, die Polypeptidimmunogene von anderen infektiösen Agenzien,
wie Bakterien, Pilzen oder Hefe codiert, kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren
als ein DNA-Immunogen verwendet werden. DNA, die Polypeptide codiert,
die speziell von einem Tumor exprimiert werden, wie EGFRvIII, Ras
oder p185HER2, oder Polypeptide, die sowohl
von einem Tumor als auch von dem entsprechenden normalen Gewebe
exprimiert werden, können
ebenfalls als in DNA-Immunogen
dienen. Wenn gewünscht,
kann ein DNA-Immunogen codierende Sequenzen für mehr als ein immunogenes
Polypeptid umfassen.
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Ein
B-Lymphocyten-Chemokin (BLC) und ein DNA-Immunogen können einem
Säuger,
bevorzugt einem Menschen, auf im Fachgebiet bekannte Art und Weise
verabreicht werden, einschließlich
parenterale, intranasale oder intramuskuläre Injektion, oder auf kleine
Metallprojektile aufgetragen und unter Verwendung einer biologischen
ballistischen Kanone („Genkanone") injiziert werden.
Alternativ können
ein B-Lymphocyten-Chemokin und ein DNA-Immunogen auch nacheinander
verabreicht werden. Das BLC kann vor der Verabreichung des DNA-Immunogens
verabreicht werden, oder das DNA-Immunogen kann vor der Verabreichung
des BLC verabreicht werden.
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Ein
Polynucleotid, das das B-Lymphocyten-Chemokin codiert, kann ebenfalls
verabreicht werden. Bevorzugt werden ein Polynucleotid, das das
BLC codiert, und ein Polynucleotid, das das DNA-Immunogen umfasst,
gemeinsam injiziert. Die Polynucleotide können auch in einer beliebigen
Reihenfolge nacheinander verabreicht werden. Zur gemeinsamen Verabreichung
kann ein einzelnes Polynucleotid, das sowohl BLC codierende Sequenzen
als auch das DNA-Immunogen umfasst, verabreicht werden, oder das
DNA-Immunogen und das BLC codierende Polynucleotid können getrennt
bereitgestellt und vor der Verabreichung gemischt werden.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls immunogene Zusammensetzungen bereit,
die ein DNA-Immunogen und ein B-Lymphocyten-Chemokin oder ein Polynucleotid,
das ein B-Lymphocyten-Chemokin codiert, umfassen. Die Zusammensetzung
kann gegebenenfalls einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfassen. Pharmazeutisch
verträgliche
Träger
sind den Fachleuten wohl bekannt. Derartige Träger schließen große, langsam verstoffwechselte
Makromoleküle
wie Proteine, Polysaccharide, Polymilchsäuren, Polyglycolsäuren, polymere Aminosäuren, Aminosäure-Copolymere,
und inaktivierte Viruspartikel ein, sind jedoch nicht auf diese
beschränkt.
Pharmazeutisch verträgliche
Salze können
auch in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet werden, zum Beispiel Mineralsalze wie Hydrochloride, Hydrobromide,
Phosphate oder Sulfate, sowie Salze von organischen Säuren wie
Acetate, Proprionate, Malonate oder Benzoate. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
ebenfalls Flüssigkeiten
wie Wasser, physiologische Kochsalzlösung, Glycerin und Ethanol,
sowie Stoffe wie Benetzungsmittel, Emulgiermittel oder pH-puffernde
Mittel enthalten. Liposome wie die in
US
5,422,120 , WO 95/13796, WO 91/14445 oder
EP 524,968 B1 beschriebenen
können
auch als Träger für eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
verwendet werden.
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Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
als Impfstoffzusammensetzungen zum Beispiel zur Verstärkung einer
Immunantwort eines Säugers,
einschließlich
eines Menschen, auf ein infektiöses
Mittel oder einen Tumor verwendet werden. Die speziellen Dosierungen
eines BLC und eines DNA-Immunogens,
die ausreichen, um eine Immunantwort gegen das DNA-Immunogen zu
verstärken,
werden entsprechend dem Säuger,
dem das BLC und das DNA-Immunogen
verabreicht werden, variieren. Die Mengen eines jeden Wirkstoffs in
den nachstehend beschriebenen Beispielen stellen eine allgemeine
Richtlinie für
den Bereich eines jeden durch den Praktiker für die Optimierung des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung zur in vitro- oder in vivo Anwendung
zu verwendenden Bestandteils bereit. Im Allgemeinen werden einem
großen
Säuger
wie einem Pavian oder einem Menschen 0,1, 0,2, 0,3, 0,4, 0,5, 0,75,
1,0, 1,5, 2,0, 2,5 oder 5 mg eines BLC-Proteins, eines Polynucleotids,
das ein BLC codiert, oder eines Polynucleotids, das ein DNA-Immunogen
umfasst, verabreicht werden.
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Derartige
Bereiche schließen
auf keinen Fall die Verwendung einer höheren oder einer niedrigeren Menge
eines Bestandteils aus, wie es in einer besonderen Anwendung gerechtfertigt
sein könnte.
Zum Beispiel kann die tatsächliche
Dosis und das tatsächliche
Verabreichungsschema abhängig
davon, ob die Zusammensetzungen in Kombination mit anderen Arzneimitteln
verabreicht werden, oder abhängig
von den individuellen Unterschieden bei der Pharmacokinetik, der
Arzneistoffverteilung und dem Stoffewechsel variieren.
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Die
folgenden Beispiele werden nur zu Zwecken der Veranschaulichung
bereitgestellt und sollen den vorstehend breit beschriebenen Umfang
der Erfindung nicht einschränken.
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BEISPIEL 1
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Die
gemeinsame Verabreichung von HCV Immunogenen und MIP-1α erhöht die Lyse
von autologen B-Zellen, die mit dem Vaccinia-Virus infiziert sind,
das das HCV-Polypeptid
NS3 codiert.
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HCV-Immunogene.
Jedes Plasmid umfasst einen CMV-Enhancer/-Promotor und ist gegen
Kanamycin resistent. Die Plasmide wurden durch ein alkalisches Lyseverfahren
von E. coli-Bakterien hergestellt und unter Verwendung von Qiagen-Reinigungssystemen
gereinigt. Nach der Reinigung werden die Plasmide bei –80°C mit einer
Konzentration von 1 mg/ml gelagert.
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Das
Plasmid pCMVKmΔNS
umfasst Hepatitis C-Virus-DNA, die HCV-Polypeptide ΔNS3, NS4,
NS5a und NS5b (Immunogen für
die Tiergruppe 1) codiert. Das Plasmid NS-GM2 codiert HCV-Polypeptide ΔNS3, NS4,
NS5b, NS5b und hGM-CSF (Immunogen für Tiergruppe 2). Das Plasmid
pCMVLhRantes codiert das menschliche RANTES-Protein. pCMVLhMIP1a
codiert MIP-1α.
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Für die nachstehend
beschriebenen Immunisierungsprotokolle wurde pCMVKmΔNS entweder
mit pCMVLhRantes (Immunogen für
Tiergruppe 3) oder pCMVLhMIPia (Immunogen für Tiergruppe 4) vorgemischt.
Jedes Plasmid hatte eine Konzentration von 1 mg/ml DNA bei einer
Gesamtmenge von 2 mg/ml DNA pro gemischtem Immunogen.
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Injektion
von HCV-Immunogenen bei Pavianen. Am Tag der Injektion wurden ein
Fläschchen
(markiert mit dem Namen des Plasmids und der Tiergruppe) pro Tier
aus dem Gefrierschrank genommen, bei Zimmertemperatur aufgetaut
und vorsichtig gemischt. Jedes Immunogen wurde sowohl intramuskulär als auch
intradermal injiziert. Das Gesamtvolumen, das pro Tier injiziert
wurde, betrug 1 ml.
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400 μl DNA wurden
für eine
intramuskuläre
Injektion mit einer Gesamtmenge von 800 μl pro Pavian in den linken und
rechten vorderen Schienbeinmuskel unter Verwendung einer 1 ml-Spritze
injiziert. Die Immunogene wurden langsam über etwa 10 Sekunden injiziert.
Nach der Injektion wurde die Nadel langsam entfernt, um das Lecken
zu verringern.
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100 μl DNA wurden
für eine
intradermale Injektion mit einer Gesamtmenge von 200 μl pro Pavian
in jede der getrennten Seiten des oberen Rückenbereichs unter Verwendung
einer 0,3 ml U-100-Insulinspritze injiziert. Die Haut an den Injektionsstellen
wurde rasiert. Auf jeder Seite wurde die Nadel mit der Schrägfläche nach
oben in die Haut eingeführt
und dann um 90 Grad gedreht, so dass die Schrägfläche zur Seite zeigte. Die 100 μl wurden über etwa
10 Sekunden langsam injiziert. Nach der Injektion wurde die Nadel
langsam gedreht, so dass die Schrägfläche wieder nach oben zeigte,
anschließend
wurde sie langsam entfernt, um das Lecken zu verringern.
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Immunisierungs-
und Blutungsschemata für
vier Gruppen von Pavianen. Paviane in jeder der vier Gruppen wurden
immunisiert und gemäß dem folgenden
Schema Blut entnommen.
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Gruppe
1 (Tiere CK544, CK545, CK546 und CK547) erhielt Impfungen mit pCMVKmΔNS (HCV-Immunogene)
und ihnen wurde gemäß dem in 1 gezeigten
Schema Blut entnomment. Gruppe 2 (Tiere CK548, CK549, CK550 und
CK551) erhielt Impfungen von NS-GM2 (NCV-Immunogene und GM-CSF)
und ihnen wurde gemäß dem in 2 gezeigten
Schema Blut entnommen. Gruppe 3 (Tiere CK552, CK553, CK554 und CK555)
erhielt Impfungen von pCMVKmΔNS
und pCMVLhRantes (NCV-Immunogene
und RANTES) gemäß dem Schema
in 3. Gruppe 4 (Tiere CK556, CK557, CK558 und CK559)
erhielt Impfungen von pCMVKmΔNS
und pCMVLhMIP1a (HCV-Immunogene und MIP-1α) und ihnen wurde gemäß dem in 4 gezeigten
Schema Blut entnommen.
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Die
Immunisierungen wurden wie in Beispiel 2 vorstehend beschrieben
durchgeführt.
Zu jeder der in den Blutentnahmeschemata gezeigten Zeit wurde Blut
aus der Oberschenkelvene entnommen, während die Paviane unter Narkose
(Ketamin®,
10 mg/ml) standen. Das Blut wurde mit Heparin behandelt. B- und
T-Zellen wurden
von diesen Blutproben isoliert und in den nachstehend beschriebenen
cytotoxischen T-Lymphocytenassays verwendet.
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CTL
Assays Autologe B-Zelllinien von jedem Tier wurden durch Transformieren
von B-Zellen mit N. Papio etabliert. Getrennte Proben von mononuclearen
periphären
Blutzellen wurden mit immortalisierten autologen B-Zellen wieder
stimuliert, die mit einem rekombinanten Vacciniavirus infiziert
worden waren, das jedes der NCV-Immunogene (NS3, NS4, NS5a und NS5b)
codiert. Zwei Wochen später
wurden CD8+-T-Lymphocyten von den Proben
unter Verwendung Magnetkügelchen
gereinigt.
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Die
Fähigkeit
von T-Zellen eines jeden Tieres zur Lyse seiner autologen B-Zelllinie, die mit
Vacciniavirus infiziert worden war, das die gleichen Immunogene
codiert, die zur Immunisierung der Tiere verwendet wurden, wurde
unter Verwendung eines Standard 51Cr-Releaseassays
untersucht. Das Verhältnis
von Effektor- (T-Zellen) zu Zielzellen (B-Zellen) von 40:1, 10:1
und 2:1 wurde getestet.
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Der
Prozentsatz der Lyse wurde in jedem Assay berechnet. Eine positive
CTL-Antwort wurde
festgestellt, wenn mindestens 10% mehr Lyse mit homologen Zellen
(stimuliert mit einem Vacciniavirus, das ein HCV-Immunogen codiert)
als mit heterologen Zellen (stimuliert mit einem Vacciniavirus,
das eine nicht verwandtes Immunogen codiert) für jedes der zwei größten gemessenen
Verhältnisse
von Effektor- zu Zielzellen auftrat.
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Tabelle
I zeigt die Zahl von Tieren mit positiven Antworten in einem cytotoxischen
T-Lymphocytenassay.
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Tabelle
I. Anzahl von Tieren mit CTL-Antworten
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Tabelle
II zeigt den Prozentsatz der Lyse von Zielzellen von Tier CK556
nach der Restimulierung. Homologe Zellen wurden mit Vacciniavirus
stimuliert, das das HCV-Polypeptid NS3 codiert.
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Tabelle
II. Prozentsatz der Lyse von Zielzellen nach der Restimulierung
(Tier CK556)
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- 1 stimuliert mit einem Vacciniavirus,
das das HCV-Polypeptid NS3 codiert.
- 2 stimuliert mit einem Vacciniavirus,
das ein nicht verwandtes Immunogen codiert.
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Die
in Tabelle II berichteten Ergebnisse zeigen, dass die gemeinsame
Verabreichung von HCV-Immunogenen und dem Chemokin MIP-1a zu einem
Anstieg der Lyse von autologen B-Zellen führt, die mit dem Vacciniavirus
infiziert sind, das das HCV-Polypeptid NS3 codiert.
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BEISPIEL 2
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Gemeinsame
Verabreichung von HIV-Immunogenen und BLC erhöht den Titer von Anti p55gag.
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Balb/c-Mäuse erhielten
zweiseitige Injekionen in den vorderen Schienbeinmuskel von 10 μg eines p55-Plasmids,
das HIV-gag codiert, entweder allein oder gemeinsam mit einer Gesamtmenge
von 100 μg
eines Plasmids, das das B-Lymphocyten-Chemokin (BLC; Nature 391,
799–803,
1998) codiert. Fünfzig μg des BLC
codierenden Plasmids wurden in jeden Muskel injiziert.
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Den
Tieren wurde 3 und 6 Wochen nach der Immunisierung Blut entnommen
und der Anti-p55gag-Antikörpertiter
wurde mittels ELISA gemessen. 5 zeigt,
dass der Anti-gag-Antikörpertiter
bei immunisierten Mäusen
drei Wochen nach der Immunisierung erhöht ist und bis mindestens sechs
Wochen ansteigt.
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