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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Signalübertragung
in der Ortsanschlußleitung
zwischen der Vermittlungszentrale einer Fernsprechvermittlungsstelle
und mehreren lokalen Benutzern. Insbesondere wird ein digitales
Paketdatennetz gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 bereitgestellt, das qualitativ hochwertige Sprach-
und schnelle Datenpakete zwischen der Vermittlungsstelle und den
mehreren Benutzern transportieren kann. Dieses datenzentrische Netzwerk
hat gegenüber
traditionellen, derzeit verwendeten sprachzentrischen Netzwerken
mehrere Vorteile.
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Vor
dem explosiven Wachstum des öffentlichen
Bedarfs an Datendiensten, wie zum Beispiel Einwähl-Internetzugang, hat das
Ortsanschlußleitungsnetz
hauptsächlich
Sprachinformationen transportiert. Dieses derzeitige Anschlußnetz enthält typischerweise
zahlreiche verdrillte Doppelleitungsverbindungen zwischen den mehreren
Benutzerstandorten und einer Vermittlungsstellen-Vermittlung. Diese
Verbindungen können
gemultiplext werden, um Sprachverbindungen zu und von der Vermittlungsstelle
effizienter zu transportieren. Das derzeitige Anschlußnetz für den Ortsanschluß ist hauptsächlich für das Führen dieser
Sprachsignale ausgelegt, d.h. ist ein sprachzentrisches Netzwerk.
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Heutzutage
wächst
der über
Fernsprechnetze geführte
Datenverkehr exponentiell und kann gemäß vielen Maßen hauptsächlich aufgrund des explosiven
Wachstums von Einwähl-Datenverbindungen
bereits traditionellen Sprachverkehr überstiegen haben. Das Grundproblem
beim Transport von Datenverkehr über
dieses sprach zentrische Netzwerk und insbesondere den Ortsanschlußteil des
Netzwerks besteht darin, daß es für Sprachverkehr
und nicht für
Daten optimiert ist. Die sprachzentrische Struktur des Anschlußnetzes
begrenzt die Fähigkeit
zum Empfangen und Senden schneller Datensignale zusammen mit traditionellen
Qualitäts-Sprachsignalen. Einfach
ausgedrückt,
ist der Anschlußteil
des Netzwerks nicht gut an die Art von Informationen angepaßt, die
er nun hauptsächlich
transportiert. Da Benutzer immer höhere Datenübertragungsfähigkeiten
verlangen, werden die Ineffizienzen des derzeitigen Anschlußnetzes
bewirken, daß sich
die Benutzernachfrage auf andere Transportmedien zur Erfüllung verlagern
wird, wie zum Beispiel Satellitenübertragung, Kabelverteilung,
drahtlose Dienste usw.
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Ein
alternatives derzeitiges Ortsanschlußnetz, das in bestimmten Gebieten
verfügbar
ist, ist ein digitales Teilnehmermultiplexsystem ("DLC"). DLC-Systeme verwenden
faseroptische Verteilungsstrecken und abgesetzte Multiplexeinrichtungen
zum Abliefern von Sprach- und Datensignalen zu und von den lokalen
Benutzern. DLC-Systeme sind synchrone Netzwerke, die eine als Zeitlagenvielfach
("TSI") bekannte Einrichtung
enthalten. Das TSI teilt die verfügbare Bandbreite des DLC-Systems in "Stücken" zu und bildet ankommende DS-O-PCM-Fernsprechleitungen
von einer digitalen Vermittlung auf die zugeteilten Bandbreitenstücke ab. Jede
DS-0-Fernsprechleitung
ist eine digitale 64 Kbps-PCM-modulierte Strecke. (Eine DS-1-Leitung umfaßt 24 DS-0
Leitungen).
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Die
Ausnutzung von Systembandbreite in einem DLC-Netzwerk ist nicht
optimal, weil das TSI eine bestimmte Anzahl von DS-0-Leitungen der
verfügbaren
Bandbreite des Systems zuweist und diese darauf abbildet, gleichgültig, ob
diese Leitungen aktiv für
Sprachinformationen benutzt werden oder nicht. Die relativ konstante
Abbildungsfunktion des TSI erzeugt "gestrandete Bandbreite", d.h. Bandbreite,
die nicht von dem System benutzt wird und die nicht anderen Strecken
oder Benutzern zugeteilt werden kann. Durch Abbilden der Bandbreite
in Stücken
auf bestimmte DS-O-Leitungen ungeachtet der Benutzung legt das TSI
unausweichlich Bandbreite beiseite, die vom System nicht benutzt
wird. Das TSI ist also nicht optimal. Zusätzlich zu diesem Problem der
gestrandeten Bandbreite sind die zur Zeit verfügbaren DLC-Systeme komplex,
kostspielig und skalieren sich nicht sehr gut, so daß es nicht
leicht ist, das DLC-System zu erweitern, nachdem es in einem bestimmten
Gebiet implementiert wurde.
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Eine
andere Methode zum Transport von Sprache und Daten in der Ortsanschlußleitung
ist über
Einwähl-TCP-IP-Verbindung
zum Internet. Die Einwählverbindung
zum Internet wird durch Verwendung einer Computermodemverbindung
zu einem lokalen Internet-Dienstanbieter ("ISP") über das
standardmäßige sprachzentrische
Anschlußnetz
erzeugt. Diese Technik schichtet ein digitales Datenpaketprotokoll
(TCP-IP) über
der analogen Sprachleitung, die die Zentralvermittlung und den lokalen
Benutzer verbindet. Datensignale werden als TCP-IP-Pakete mit Geschwindigkeiten
von 30–50
Kbps transportiert, vorausgesetzt, daß ein Standard-56 Kbps-Modem verwendet
wird. Über
diese Paketverbindung können
auch mit einer als IP-Telefonie bekannten Technik Sprachsignale
transportiert werden.
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Die
IP-Telefonie ist eine Software-Transporttechnik, die die Sprache
des Benutzers digitalisiert, die digitalisierten Sprachsignale komprimiert
und dann die komprimierten digitalisierten Sprachsignale zum Transport über die
Einwählverbindung
zu TCP-IP-Paketen paketiert. Die Hauptprobleme bei IP-Telefonie
sind das Verarbeitungsoverhead; schlechte Klangqualität; und Paketverzögerung.
Aufgrund der asynchronen Beschaffenheit der TCP-IP-Verbindung zum
Internet können
Sprachpakete im Transit verloren oder verzögert werden, was zu einem verworren
klingenden Sprachsignal führt.
Dies ist für
die meisten Telefonkunden nicht akzeptabel. Aufgrund der Notwendigkeit,
die Sprachsignale zu verarbeiten und zu komprimieren, fügt die IP-Telefonie außerdem signifikante
Verzögerungen
zu der Sprachverbindung hinzu. Dadurch wird die Qualität des Sprachsignals
weiter ero diert. Zusätzlich
ist es zur Zeit nicht möglich,
eine Fax- oder Modemverbindung über
eine IP-Telefoniestrecke zu betreiben, wodurch ihre allgemeine Anwendbarkeit
auf die Ortsanschlußleitung
weiter begrenzt wird.
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Weitere
Informationen über
den Stand der Technik finden sich in
US
4,771,425 , worin ein synchrones Paket-Sprache/Daten-Kommunikationssystem
zum Koppeln von Sprach- und Datensignalen zwischen mehreren analogen
oder digitalen PBX-Systemen
beschrieben wird. Ein PBX-System ist eine private Nebenstellenanlage,
d.h. ein privates Fernsprechnetz, das in der Regel innerhalb einer
Firma oder eines Unternehmens verwendet wird. Das in
US 4,771,425 gezeigte synchrone Netzwerk
multiplext mehrere standardisierte Kanäle zu einem einzigen Kanal,
der sowohl die Sprach- als auch die Datenpakete enthält. Um das
Netzwerk zu synchronisieren, wird ein externer DS-1-Takt zu Elementen
des Systems verteilt, die dann Standard-PLL-Technologie (Phase-Locked Loop)
benutzen, um sich auf das verteilte externe Taktsignal zu verriegeln.
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US 5,555,244 , die den Oberbegriff
von Anspruch 1 bildet, beschreibt ein skalierbares Multimedianetz zum
Transport vielfältiger
Arten von Informationen zwischen mehreren Servern, die die Informationen
erzeugen, und mehreren Kunden. Jedem Kunden wird ein Wohnungs-Gateway
als Schnittstelle mit dem Netzwerk zur Verfügung gestellt. Das Wohnungs-Gateway
multiplext/demultiplext alle Arten von Informationen und transportiert
sie zu/von dem Netzwerk über
eine einzige Verbindung, wie zum Beispiel eine Faser- oder Koaxialleitung.
Das in dem Dokument
US 5,555,244 beschriebene
System wandelt Informationen in zwei verschiedene Arten von Zellen
um, eine Art von Zelle für
Sprachverkehr und eine andere Art für Verkehr mit höherer Bandbreite
wie zum Beispiel Video.
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US 5,742,596 beschreibt
ein System zum Konvertieren eines Firmen-LAN, das Datenpakete transportiert,
in eine Kombination von LAN/PBX, die sowohl Datenpakete als auch
Sprachsignale transportiert. Die Sprachsignale werden in Pakete
umgesetzt, über
das lokale Firmen-LAN transportiert; und dann wieder vor dem Senden
der Sprachsignale über
das öffentliche
Fernsprechwählnetz
(PSTN) in analoge Sprachsignale umgesetzt. In diesem System besteht
keine Modifikation oder Verbesserung der traditionellen leitungsvermittelten
Verbindung zwischen dem Firmen-PBX und dem Vermittlungsstellenstandort
des PSTN, d.h. das Ortsanschlußnetz
bleibt unverändert.
Sprachpakete in dem System von
US
5,742,596 erhalten spezifisch dieselbe Priorität wie Datenpakete.
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US 5,526,353 beschreibt
ein System, das insofern
US 5,742,596 ähnlich ist,
als es die Übertragung von
Audiosignalen über
ein lokales Computernetz, wie zum Beispiel ein Firmen-LAN, betrifft.
Dieses System enthält
eine Paketzusammenstellschaltung zum Konstruieren eines Datenpakets
aus einem Teil eines Stroms digitaler Audiodaten, die einem Audiosignal
entsprechen, wobei die Paketzusammenstellschaltung eine Positionskennung
erzeugt, die eine zeitliche Position des Teils relativ zu dem Strom
angibt. Diese zeitliche Kennung wird dann von einer Paketauseinanderstellschaltung
zum Wiederaulbauen des Audiostroms und zum ordnungsgemäßen Positionieren
des Teils der Daten verwendet. Wie bei
US 5,742,596 besteht bei
US 5,526,353 keine Modifikation oder
Verbesserung der traditionellen leitungsvermittelten Verbindung
zwischen dem Firmen-LAN und dem Vermittlungsstellenstandort des
PSTN, d.h. das Ortsanschlußnetz
bleibt unverändert.
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W.
A. Montgomery: "Techniques
for Packet Voice Synchronization" [IEEE
Journal on Selected Areas in Communications, Band SAC-01, Nr. 6,
1.12.1983, Seiten 1022–1028,
ISSN: 0733-8716], beschreibt eine Anzahl von Verfahren zum Rekonstruieren
von Sprache aus Sprachpaketen. Zu diesen Verfahren gehören Verzögerungsschätztechniken,
wie zum Beispiel Blindverzögerung,
Umlaufzeitschätzung, absolute
Zeitsteuerung und akkumulierte variable Verzögerung. Bei dem Verfahren der
absoluten Zeitsteuerung enthält
jedes Sprachpaket eine Angabe seiner Produktionszeit, so daß der Empfänger wissen
kann, wie die Sprache rekonstruiert wird, indem die Pakete in die
Reihenfolge der Produktionszeit versetzt werden.
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EP 0829995 beschreibt ein
anderes PBX-System, das den in
US
5,742,596 und
US 5,526,353 beschriebenen ähnlich ist.
Bei diesem System wird Computer-Telefon-Integration (CTI) verwendet, um ein
verteiltes PBX über
ein Firmen-LAN zu implementieren. Ein Mehrport-Stationsmodul in
jedem Desktop-Client-Computer, der an das LAN angekoppelt ist, liefert
sowohl Datenschnittstellen als auch eine Schnittstelle zu Standard-Telefonapparat.
Sprachsignale aus dem Telefonapparat werden digitalisiert und zum
Transport über das
LAN zu einem Netzwerkserver in Zellen konvertiert. Der Netzwerkserver
schaltet die Sprachsignale dann an traditionelle PSTN-Verbindungsleitungen
an. Wie bei
US 5,742,596 und
US 5,526,353 besteht in
EP 0829995 keine Modifikation
oder Verbesserung der traditionellen leitungsvermittelten Verbindung
zwischen dem Firmen-LAN und dem Vermittlungsstellenstandort des
PSTN, d.h. das Ortsanschlußnetz
bleibt unverändert.
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Kurz
gefaßt
sind keine der zur Zeit verfügbaren
Techniken zum Transport von Sprach- und Datensignalen in der Ortsanschlußleitung
für den
Transport sowohl von Sprach- als auch von Datenverkehr optimiert. Es
verbleibt deshalb eine allgemeine Notwendigkeit in dieser Technik
für eine
Netzwerkarchitektur zum gleichzeitigen Transport von qualitativ
hochwertigen Sprach- und schnellen Datensignalen in der Ortsanschlußleitung.
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Es
verbleibt eine zusätzliche
Notwendigkeit einer solchen Netzwerkarchitektur, die kosteneffektiv,
skalierbar, bandbreiteneffizient und dafür ausgelegt ist, sich zu entwickeln
(oder zu skalieren), während
es zu Fortschritten in der digitalen Paketvermittlungshardware kommt.
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Es
verbleibt eine zusätzliche
Notwendigkeit einer solchen Architektur, bei der Sprach- und Datensignale
unter Verwendung von ohne weiteres verfügbarer Paketvermittlungshardware,
die stark integriert und kosteneffektiv ist, paketiert und in der
Ortsanschlußleitung
transportiert werden.
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Weiter
verbleibt eine zusätzliche
Notwendigkeit eines paketvermittelten Ortsanschlußsystems
zum Transport von Sprach- und Datenpaketen, bei dem den Sprachpaketen
Priorität
gegeben wird, um Qualitäts-Klangablieferung
sicherzustellen.
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Ferner
verbleibt noch eine Notwendigkeit eines Verfahrens zum Zeitsynchronisieren
der Sprachpakete in einem solchen paketvermittelten Ortsanschlußsystem.
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KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Überwindung der oben erwähnten Probleme
und die Erfüllung
der Bedürfnisse
auf diesem Gebiet in bezug auf ein digitales Paketdatenzugangsnetz
zum Transport von Sprach- und Datensignalen in der Anschlußleitung
zwischen einem Vermittlungsstellenort und mehreren abgesetzten lokalen
Benutzern und das den Transport qualitativ hochwertiger Sprachsignale über ein
Ortsanschlußnetz
ermöglicht,
das für
Datenverkehr optimiert ist. Diese Aufgabenstellung wird durch den
Gegenstand der Ansprüche
1 und l6 gelöst.
Weitere vorteilhafte Modifikationen der vorliegenden Erfindung sind
der Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
folgende Liste veranschaulicht lediglich die Arten von Vorteilen,
die alleine oder in Kombination durch den beanspruchten Gegenstand
bereitgestellt werden können.
Zu diesen Vorteilen gehören:
(1) signifikante Kostenersparnisse gegenüber DLC-Systemen; (2) Lösung des
Problems der gestrandeten Bandbreite, das mit DLC-Systemen assoziiert
ist; (3) Ermöglichung
einer Optimierung des Anschlußnetzes
für Datenverkehr;
(4) Bereitstellung eines Netzwerks, das sowohl qualitativ hochwertige
Sprach- als auch schnellen Datentransport unterstützt; (5)
Vermeidung der mit IP-Telefonie assoziierten Sprachkomprimierungs-
und Pufferungsverzögerungen,
wodurch qualitativ viel hochwertigere Klangverbindungen bereitgestellt
werden, darunter die Möglichkeit,
schnelle Modem- und Faxverbindungen über die Sprach-Paket-Strecke
zu unterstützen;
(6) Priorität
für Sprachverkehr
und Erzeugung separater Sprach- und Datenpaketpipelines, um Qualitäts-Sprachablieferung
sicherzustellen, während
gleichzeitig ein schneller Datenpaketzugriff bereitgestellt wird;
(7) Bereitstellung von Sprachpaketsynchronisation in einem asynchronen
paketvermittelten Netzwerk; und (8) die Netzwerkstruktur baut auf
Hochleistungs-Paketvermittlungshardware- und Transporttechnologien
auf, die skalierbar sind und die sich schnell entwickeln, um eine
schnellere und bessere Paketvermittlungsleistung zu gestatten.
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Diese
sind nur einige wenige der vielen Vorteile der vorliegenden Erfindung,
die nachfolgend ausführlicher
beschrieben wird. Es versteht sich, daß die Erfindung zu anderen
und verschiedenen Ausführungsformen
fähig ist
und ihre mehreren Details in verschiedenen Hinsichten modifiziert
werden können,
wobei nie von dem Schutzumfang der Erfindung, der in den angefügten Ansprüchen definiert
wird, abgewichen wird. Die Zeichnungen und die Beschreibung der
nachfolgend dargelegten bevorzugten Ausführungsformen sind folglich
lediglich als veranschaulichend und nicht als einschränkend zu
betrachten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung erfüllt
die oben erwähnten
Bedürfnisse,
wie aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
hervorgehen wird. Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild eines bevorzugten digitalen Paketzugangsnetzes für den Ortsanschluß;
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2 ein
ausführlicheres
Blockschaltbild einer Ausführungsform
des bevorzugten digitalen Paketzugangsnetzes für den Ortsanschluß von 1;
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3 einen
Graph von typischem Sprachverkehr im Verlauf der Zeit in dem Ortsanschluß;
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4 einen
Graph von typischem Datenverkehr im Verlauf der Zeit im Ortsanschluß; und
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5 ein
ausführlicheres
Blockschaltbild der Paketumsetzungs- und Vermittlungsschaltkreise
in der Vermittlungsstelle.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Nunmehr
mit Bezug auf die Zeichnungen legt 1 ein Blockschaltbild
eines bevorzugten digitalen Paketzugangsnetzes 10 für den Ortsanschluß dar. Dieses
Netzwerk enthält
mindestens ein zentrales Telfonie-Gateway l2, mindestens
ein Ferntelefonie-Gateway 16 und ein paketvermitteltes
Zugangsverteilungsnetz 14, das das zentrale Telefonie-Gateway 12 an
das eine oder die mehreren Ferntelefonie-Gateways 16 ankoppelt.
Das zentrale Telefonie-Gateway 16 dient als Schnittstelle
mit einer oder mehreren Sprach- und Dateninformationsquellen, wie
zum Beispiel der digitalen Vermittlungsschnittstelle des Typs TR-08
oder TR-303, Klasse 5, die DS-1-Sprachverkehr führt, oder
einer Internet-Datenquelle oder einer bestimmten anderen Art von Datennetz.
Es besteht keine Beschränkung
bezüglich
des Typs und der Anzahl von Sprach- und Dateninformationsquellen,
die eine Schnittstelle zu dem zentralen Telefonie-Gateway 12 aufweisen
könnten.
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Obwohl
sich das zentrale Telefonie-Gateway 12 vorzugsweise am
Standort der Vermittlungsstellen-Vermittlung befindet, könnte es
sich als Alternative an einem bestimmten anderen Vermittlungsstellenort befinden.
Zusätzlich
zu der Bereitstellung der Schnittstelle für die mehreren Informationsquellen 20 konvertiert das
zentrale Telefonie-Gateway 12 mindestens die Sprachsignale
(und in bestimmten Fällen
auch die Datensignale) in ein gemeinsames Paketformat, wie zum Beispiel
ein Ethernet-Paket mit MAC-Adressen (Medium Access Control) zum
Transport über
das paketvermittelte Zugangsverteilungsnetz 14. (Man beachte,
daß in bestimmten
Fällen
die Sprach- und Datenpakete bereits in einem Format vorliegen können, das
mit dem Ortsanschluß-Paketdatennetz
kompatibel ist, und in diesem Fall das zentrale Telefonie-Gateway
sie nicht in ein bestimmtes kompatibles Format konvertieren müßte). Es
könnten
auch andere Arten von Paketen verwendet werden, die in den Schutzumfang
der angefügten
Ansprüche
und der Lehren der vorliegenden Offenlegung fallen.
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Da
die Bandbreite des Netzwerks gemeinsam von den zahlreichen virtuellen
Verbindungen benutzt wird, die durch die Paketierung der Sprach-
und Datensignale und die Zuweisung der Paketadressierung hergestellt
werden, wird das Problem der gestrandeten Bandbreite, das mit DLC-Systemen
assoziiert ist, in der vorliegenden Erfindung eliminiert. Bei der
vorliegenden Erfindung ist es nicht notwendig, eine bestimmte Menge
Bandbreite zuzuteilen und sie bestimmten Leitungsverbindungen zuzuweisen.
Die asynchrone Paketstruktur der vorliegenden Erfindung gestattet
eine (fast) unendliche Anzahl virtueller Verbindungen, die leicht
mit wenig Overhead hergestellt und abgebaut werden können.
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Das
Zugangsverteilungsnetz 14 ist vorzugsweise ein Ethernet-Netzwerk,
könnte
als Alternative aber auch jede andere Art von paketvermitteltem
Netzwerk sein. Das Ethernet-Netzwerk routet die Sprach- und Datenpakete
aus dem zentralen Telefonie-Gateway 12 gemäß der zugewiesenen
MAC-Adressierung zu dem einen oder den mehreren Ferntelefonie-Gateways 16.
Das Vermitteln auf der Basis der MAC-Adresse ist als Vermittlung der Schicht 2 bekannt.
Obwohl das Vermitteln und Routen auf der Schicht 2 des
OSI-Verbindungsmodells bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt
ist, könnten
die Pakete alternativ auch auf Schicht 3 oder Schicht 4 gerutet
werden, vorausgesetzt, daß entsprechende
Vermittlungen/Router der Schicht 3 oder 4 in dem
Zugangsverteilungsnetz 14 enthalten wären.
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Das
eine oder die mehreren Ferntelefonie-Gateways 16 befinden
sich in der Umgebung der lokalen Benutzer (oder Kunden) 18.
Es können
zahlreiche lokale Benutzer 18 mit demselben Ferntelefonie-Gateway 16 verbunden
werden. Der Hauptzweck des Ferntelefonie-Gateways 16 ist
das Routen der Sprach- und Datenpakete zu den entsprechenden Benutzereinrichtungen
auf der Basis der Paketadressierung. Ein weiterer Zweck des Ferntelefonie-Gateways 16 ist
das Wiederumsetzen der Sprach- und Datenpakete in Sprach- und Datensignale,
die mit Benutzereinrichtungen kompatibel sind, wie zum Beispiel
einem Telefon, einer Faxmaschine oder einem Computer, um nur einige
wenige zu nennen, die sich im allgemeinen an den lokalen Benutzerstandorten 18 befinden.
(Man beachte, daß in
bestimmten Fällen
die Benutzerzugangseinrichtungen Sprach- und Datenpakete erwarten,
die mit dem Paketdatennetz kompatibel sind, und es in diesem Fall
nicht notwendig wäre,
die Pakete in irgendwelche andere Signale umzusetzen, bevor sie
zu den Benutzerzu gangseinrichtungen geroutet werden). Im Bezug auf
Sprachsignale werden die Sprachpakete vorzugsweise durch das Ferntelefonie-Gateway 16 wieder
in Signalpegel des althergebrachten Telefondienstes (POTS) umgesetzt.
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Aufgrund
der Wiederumsetzung in POTS oder andere Sprach- und Datensignale,
die mit Standard-Benutzereinrichtungen kompatibel sind, kann die
vorliegende Erfindung 10 als Drop-in-Ersatz für das derzeitige sprachzentrische
Netzwerk wirken. Der Kunde (oder Benutzer) sollte nicht neue Benutzereinrichtungen
oder Geräte
kaufen müssen,
um Sprache oder Daten zu übermitteln,
die zuvor über
das sprachzentrische Netzwerk übermittelt
wurden. Der Benutzer kann weiterhin Ferngespräche führen, faxen, eine Einwählmodemverbindung
erzeugen usw. Zusätzlich
zu diesen standardmäßigen sprachzentrischen
Diensten ermöglicht
die datenzentrische Beschaffenheit der vorliegenden Erfindung eine
schnelle symmetrische Datenverbindung mit Geschwindigkeiten über 10 Mb/s.
Zusätzlich
eröffnet
die vorliegende Erfindung die Möglichkeit
einer völlig
neuen Klasse von paketorientierten Benutzereinrichtungen, wie zum
Beispiel digitalen Paketdatenfernsprechern, Faxmaschinen, Videofernsprechern
oder beliebigen anderen Kommunikationseinrichtungen, die direkt über das Ortsanschluß-Paketdatennetz
kommunizieren können.
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Die
von der vorliegenden Erfindung bereitgestellte allgemeine Lösung zeigte
mehrere Probleme, wie etwa: (1) wie DS-0-PCM-Sprachverkehr auf Ethernet-Pakete
(oder-Rahmen) abgebildet wird, um qualitativ hochwertige Sprache
mit minimaler Verzögerung
zu unterstützen;
(2) wie den Sprachpaketen über
das gesamte Netzwerk hinweg Priorität gegeben wird, um Rahmenverzögerungsvariationen
zu minimieren und Rahmenverluste für den Sprachverkehr zu beseitigen;
und (3) wie die Sprachpakete über
das Netzwerk hinveg synchronisiert werden, um Quälitäts-Sprachdienst sicherzustellen. Jedes
dieser Probleme wurde von dem System und Verfahren der vorliegenden
Erfindung, die nachfolgend ausführlicher
beschrieben werden, gelöst.
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2 zeigt
ein ausführlicheres
Blockschaltbild einer Ausführungsform
des bevorzugten digitalen Paketzugangsnetzes für den Ortsanschluß von 1.
Diese Ausführungsform
enthält
eine Doppelpipeline-(oder Doppelport-)Struktur zum separaten Transport
der Sprach- und Datenpakete zwischen der Vermittlungsstelle 12 und
dem einen oder den mehreren fernen Schränken 14, die Paketvermittlungsschaltkreise 34 enthalten und
die ferner an mehrere lokale optische Netzwerkeinheiten 16 ("ONUs") angeschlossen sind,
die sich physisch in der Nähe
mehrerer lokaler Benutzer befinden.
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Zwischen
den Vermittlungsstellengeräten 12 und
dem fernen Schrank 14 werden die Daten- und Sprachpakete
vorzugsweise auf separaten Leitungen 30, 32 transportiert,
obwohl diese separaten Leitungen bei einer später ausführlicher beschriebenen alternativen
Ausführungsform
unter Verwendung einer als Wellenlängenmultiplex ("WDM") bekannten Technik
kombiniert werden könnten.
Die Pakete werden auf die separaten Leitungen in der Vermittlungsstelle 12 segmentiert.
Die segmentierten Sprach- und Datenpakete werden in dem einen oder
den mehreren fernen Schränken 14 zusammengeführt und über eine
einzige Faserverbindung 40 auf die entsprechende ONU-Zugangseinrichtung 16 vermittelt.
Die Sprachpakete erhalten vorzugsweise Prioritätsübertragung zwischen dem fernen
Schrank und den mehreren optischen Netzwerkeinheiten 16,
um das mit Datenbursts assoziierte Problem der Rahmenverzögerung zu
vermeiden, wie später
in Verbindung mit 3 und 4 beschrieben
werden wird.
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Die
Netzwerkarchitektur 10 zum Transport von Sprach- und Datenpaketen
im Ortsanschluß von 2 enthält Geräte im Zusammenhang
mit Schnittstellen, Um setzung und Vermittlung 12, Fernschrankvermittlungs-
und Multiplexgeräte 14 und
Verteilungsgeräte 16 der
lokalen optischen Netzwerkeinheit. Zu den Vermittlungsstellengeräten im Zusammenhang
mit Schnittstellen, Umsetzung und Vermittlung gehören eine
oder mehrere Standard-Ethernet-Vermittlungen 28, (nicht
gezeigte) Schnittstellenschaltkreise zum Verbinden der Ethernet-Vermittlung
mit einem Datennetz, wie zum Beispiel dem Internet 22 oder
einem bestimmten anderen Datennetz und eine Sprachschnittstellenschaltung 24, 26,
wie zum Beispiel eine Quad-DS-1-Vermittlungsschnittstelle
oder ein TR-303-Prozessor zum Verbinden der Ethernetvermittlung 28 mit
einem Sprachnetz 20 unter Verwendung von Standardprotokollen
wie zum Beispiel TR-08 oder TR-303. Die Quad-DS-1-Vermittlungsschnittstelle 24 konvertiert
DS-0-PCM-Sprachsignale in Sprachpakete zum Transport über das
Paketdatennetz.
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Die
in 2 gezeige Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
zwei Schicht-2-Ethernet-Vermittlungen 28 in der Vermittlungsstelle,
eine für
die Datenpakete und eine für
die Sprachpakete. Alternativ dazu könnte eine Vermittlung mit mehreren
Ports anstelle zweier separater Vermittlungen verwendet werden,
und die eigentliche Vermittlungsoperation könnte in anderen Schichten des
OSI-Modells, wie zum Beispiel Schicht 3 oder Schicht 4,
erfolgen (abhängig
von der Anwendung und der in den Vermittlungsschaltkreisen 28 realisierten
Technologie). Die bevorzugte Paketabbildung der vorliegenden Erfindung,
die in der nachfolgenden Tabelle 1 dargelegt ist, berücksichtigt
Vermittlung auf höheren
Schichten durch Bereitstellung von Platz für IP- und UDP-Kopfteilinformationen. Ähnlich ist
ATM-Vermittlung anwendbar.
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Die
Architektur der vorliegenden Erfindung ist skalierbar von einer
einfachen Installation, die aus einem fernen Schrank und einigen
wenigen ONU-Zugangseinrichtungen
besteht, bis hin zu einem komplexeren System mit mehreren Ebenen
mehrfacher ferner Schränke,
die mehrere ONU-Einrichtungen speisen. Die Skalierbarkeit der Erfindung
wird durch die naturgemäße Modularität einer
Ethernet-Paketvermittlungsumgebung bereitgestellt, und den Umstand,
daß jedes
Paket (Sprache oder Daten) seine eigenen Routing-Informationen führt und
deshalb leicht zu der korrekten Ziel-ONU-Zugangseinrichtung gelenkt
werden kann. Zusätzliche
Fähigkeiten
können
zu dem System hinzugefügt
werden, indem man einfach weitere Vermittlungen, Verteiler usw.
hinzufügt,
bis das System genug Kapazität
hat. Dieses Skalierbarkeitsmerkmal ist ein Hauptvorteil der vorliegenden
Erfindung gegenüber
DLC-Architekturen und anderen zur Zeit verfügbaren sprachzentrischen Netzwerkstrukturen.
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Die
nachfolgende Tabelle 1 zeigt die bevorzugte Abbildung von PCM-Sprachsignalen auf
Ethernet-Pakete gemäß der vorliegenden
Erfindung. Es könnten
auch andere Datenabbildungen verwendet werden. Das Datenpaket enthält 77 Byte.
Die Byte 0–5
und 6–11
entsprechen jeweils der Ziel- bzw. der Quellen-MAC-Adresse. Diese Adressen
werden von den Ethernet-Vermittlungen dazu verwendet, zu bestimmen,
wohin ein bestimmtes Datenpaket geroutet werden soll. Die Byte 12–13 geben
den Pakettyp an. Der Pakettyp gibt an, ob das Paket die von Digital,
Intel und Xerox entwickelte Version des ursprünglichen Ethernet-Pakettyps
oder die IEEE-Version des Ethernet-Pakets ist. Ein IP-Kopfteil und
ein UDP-Kopfteil (User Datagram Protocol) werden in den Byte 14–33 bzw.
34–41
gespeichert. Diese Felder sind bei der bevorzugten Ausführungsform,
bei der die Ethernet-Vermittlungen
die Pakete unter Verwendung von Vermittlung der Schicht 2 routen,
nicht erforderlich, werden aber für erweiterte Dienste reserviert,
die ein Vermitteln auf Schicht 3 und Schicht 4 enthalten könnten. Byte
42 gibt den Nachrichtentyp an. Byte 43 enthält Telefon-Zeichengabeinformationen,
wie zum Beispiel "Abgenommen", "Klingeln", "Weiterschalten", "Trennen" usw. Die Byte 44–67 enthalten
die eigentlichen PCM-Datenbyte, die das Sprachsignal repräsentieren.
Bei dieser bevorzugten Datenabbildung werden in jedem Ethernet-Paket 3 ms
PCM-Daten gespeichert. Die Byte 68–72 sind die CUDL (Channel
Unit Data Link) und die Byte 73–77
liefern eine CRC-Prüfung
(cyclic redundancy check) für
das gesamte Datenpaket. Mit der CRC wird bestimmt, ob während der
Paketübertragung
ein Fehler aufgetreten ist.
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Wieder
mit Bezug auf 2 erstrecken sich aus der Vermittlungsstellen-Vermittlung mehrere
faseroptische (oder andersartige) Verbindungen 30, 32,
die die Sprach- und Datenpakete zu mehreren fernen Schränken 14 transportieren,
die sich vorzugsweise näher
bei einer Anzahl lokaler Benutzer befinden. Bei der in 2 gezeigten
Ausführungsform
sind mit jedem fernen Schrank 14 eine Datenfaser 30 und
eine Sprachfaser 32 verbunden, wodurch die Doppelpipelinestruktur
bereitgestellt wird. Für
Redundanzzwecke könnte
auch ein zusätzliches
Faserpaar zwischen die Vermittlungsstellen-Vermittlungsgeräte 12 und
die fernen Schränke 14 geschaltet
werden. Obwohl es möglich
ist, den von der Vermittlungsstelle und zurück fließenden Datenverkehr in einer
einzigen Faser zu kombinieren, bestünde in bestimmten Fällen auch
ein Paar Rückkehrfasern
zum Übertragen
von Sprach- und
Datenpaketen von den mehreren lokalen Benutzern zurück zu den
Vermittlungsstellengeräten 12.
Wenn es redundante Fasern zu diesen Rückkehrfasern gibt (so wie es
in der Telekommunikationsindustrie üblich ist), dann könnte die
Gesamtzahl der Faserverbindungen zwischen den Vermittlungsstellengeräten 12 und
einem einzelnen fernen Schrank 14 sogar acht Fasern betragen.
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Um
die Anzahl der Verbindungen zu verringern, könnten Schaltkreise für Wellenlängenmultiplex ("WDM") zwischen der Vermittlungsstelle
und den fernen Schränken
implementiert werden. WDM multiplext mehrere verschiedene Wellenlängen auf
eine einzige optische Faser, um die Datentransportkapazität der Faser
zu erhöhen.
Auf diese Weise könnten
die bereits erwähnten
acht Verbindungen zur Zeit auf zwei Fasern jeweils mit Vierwege-WDM-Prozessoren
an jedem Ende reduziert werden. In der Zukunft könnten diese beiden Fasern mit
einem Achtwege-WDM-Prozessor an jedem Ende auf eine einzige Faser
reduziert werden.
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In
jedem fernen Schrank 14 befinden sich eine Standard-Ethernet-Vermittlung 34 und
mehrere OIU-Karten (Optical Interface Unit) 38. Für jede Verbindung
von dem fernen Schrank 14 zu der einen oder den mehreren
lokalen ONU-Einrichtungen 16 gibt
es eine OIU-Karte. Jede OIU ist vorzugsweise über eine einzige Faserverbindung 40 mit
einer ONU verbunden. Die Ethernet-Vermittlungsschaltkreise in dem fernen
Schrank 14 vermitteln die Daten- und Sprachpakete aus den
mehreren Faserverbindungen 30, 32 von der Vermittlungsstelle 12 zu
einer oder mehreren der OIU-Karten 38 über Zweiportverbindungen 36 (ein
Port für
Sprache und der andere für
Daten). Die OIU-Karte 38 multiplext dann die Zweiportdaten-
und Sprachpakete zum Transport zu der entsprechenden ONU 16 auf
eine einzige Verbindung.
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Das
in 2 gezeigte System enthält vorzugsweise mehrere ONU-Zugangseinrichtungen 16 in
der Nähe
der Standorte der lokalen Benutzer. Obwohl in bestimmten Situationen
eine ONU pro Kunde vorliegen kann, wie zum Beispiel bei einem mittelgroßen oder
großen
Unternehmen, oder einem Wohnungskomplex können sich in anderen Situationen
mehrere private Benutzer eine einzige ONU-Zugangseinrichtung 16 teilen. Der
Zweck der ONU-Zugangseinrichtung 16 ist das Routen der
Sprach- und Datenpakete zu dem entsprechenden lokalen Benutzer auf
der Basis der in den Paketen enthaltenen MAC-Adresse und sie kann
auch die Daten- und Sprachpakete in Daten- und Sprachsignale konvertieren
oder auch in andere Arten von Paketen, die mit den Kommunikationseinrichtungen
des Benutzers kompatibel sind.
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Die
ONU-Zugangseinrichtung 16 enthält typischerweise eine gemeinsame
Karte zur Stromversorgung und für
einfache Dienste für
die ONU und mehrere Dienstkarten, wie zum Beispiel POTS-Karten 44,
die typischerweise acht POTS-Sprachleitungen
bereitstellen können,
sowie PC-Datenkarten, die typischerweise symmetrischen 10baseT-10Mb/s-Datendienst
bereitstellen können.
Außerdem
könnte
die ONU andere Dienste bereitstellen.
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Die
Verbindungen 30, 32 zwischen der einen oder den
mehreren Ethernet-Vermittlungen 28 in
der Vermittlungsstelle 12 und dem einen oder den mehreren
fernen Schränken 14 sind
vorzugsweise faseroptische 100BaseT-100Mb/s-Verbindungen. Für diese Verbindungen könnten auch
andere schnelle Verbindungen verwendet werden, die faseroptische,
verdrahtete, drahtlose oder andere Medien benutzen. Die Verbindungen 36 zwischen
der Ethernet-Vermittlung 34 in jedem fernen Schrank und
den OIU-Karten sind vorzugsweise lOBaseT-Verbindungen und die Verbindungen 40 zwischen
dem fernen Schrank und der einen oder den mehreren ONU-Zugangseinrichtungen
sind vorzugsweise Vollduplex-20-Mbps-Einzelfaserverbindungen. Für diese
Verbindungen könnten
auch andere schnelle Verbindungen verwendet werden, die faseroptische,
verdrillte Kupferdoppelleitungs-, koaxiale, drahtlose, Mikrowellen-
oder andere Medien benutzen.
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Unter
kurzer Bezugnahme auf 3 und 4 zeigen
diese Figuren jeweils Graphen von typischem Sprach-50 und
Daten-60 Verkehr über
die Zeit 54, 64 im Ortsanschluß (die x-Achse 52, 62 in
diesen Graphen repräsentiert
die Datenrate in Mbps). Wie diese Graphen zeigen, ist der Sprachverkehr über die
Zeit hinweg relativ konstant, während
der Datenverkehr in "Bursts" übertragen wird, d.h. es gibt
Perioden mit sehr hohem Bedarf an Daten und andere Perioden mit
praktisch keinem Bedarf. Durch die Phase mit hohem Bedarf an Daten
kann es schwierig werden, gleichzeitig qualitativ hochwertige Sprachsignale
zusammen mit den Daten über
eine einzige Verbindung zu übertragen,
was bei einer Paketumgebung zu einer Rahmenverzögerungsvariation für die Sprachpakete
führen
kann, die die Sprachqualität
unannehmbar verschlechtern kann. Somit werden ein Verfahren und
ein System benötigt,
um sicherzustellen, daß die
Qualität
der Telefongespräche während Perioden
mit hohem Bedarf an Datendiensten nicht verschlechtert wird.
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Wieder
mit Bezug auf 2 erfüllt die vorliegende Erfindung
diese Notwendigkeit vorzugsweise durch Segmentieren der Daten- und
Sprachsignale in separate Pipelines zum Transport und durch Vergeben
von Prioritäten
für die
Ablieferung von Sprachpaketen zwischen der OIU-Karte 38 und
der ONU 16. Auf diese Weise können schnelle Daten zwischen
der Vermittlungsstelle und den mehreren ONUs gleichzeitig mit dem
Transport qualitativ hochwertiger Telefongespräche hin- und hertransportiert
werden.
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Die
auf Faserverbindungen 40 zwischen der ONU 16 und
der OIU 38 fließenden
Sprachpakete können mit
Prioritäten
versehen werden, indem man die Art von Dienst kennt, die jede Karte
in der ONU durchführt, und
durch Führen
eines Puf fers zum Speichern von Daten, die von jeder Karte empfangen
werden. Bei dem beispielhaften System von 2 enthält die ONU 16 drei
Dienstkarten (zwei POTS-Karten für
Sprachdienst und eine einzige schnelle Datenkarte für Datendienst).
Es sind natürlich
auch andere Konfigurationen der ONU mit zusätzlichen Diensten möglich. Die
ONU ist so programmiert, daß sie
weiß,
daß Sprachdienste
mit den POTS-Karten assoziiert sind, und sie kann deshalb so programmiert
werden, daß sie
Daten, die in den mit diesen Karten assoziierten ankommenden Puffern
gespeichert sind, Priorität
gibt. Wenn also zum Beispiel eine große Datei über die PC-Datenkarte 46 übertragen
wird und ein lokaler Benutzer sein Telefon abnimmt, um eine Sprachverbindung
einzuleiten, sendet die ONU das letzte Datenpaket der gerade übertragenen
Datei, gibt dann aber der Sprachverbindung Priorität und sendet
die Sprachpakete. Dies ist für
Benutzer im allgemeinen akzeptabel, da eine Änderung der Frequenz der Datenübertragung
für eine
große
Datei selten wahrnehmbar ist, während
eine Änderung
der Frequenz der Datenübertragung
für ein
Sprachsignal die Klangqualität
stark beeinträchtigen
wird.
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Dieselbe
Art von Prioritätsschema
wird in der OIU-Karte 38 implementiert. Die OIU-Karte 38 wird
mit zwei Ports 36 der Ethernet-Vermittlung 34 verbunden.
Ein Port führt
Sprachpakete und der andere Datenpakete. Die OIU multiplext die
Pakete aus den beiden Ports auf eine einzige Faserverbindung 40 und
gibt etwaigen Sprachpaketen Priorität. Wenn also Daten auf dem
Sprachport vorliegen, werden diese Daten zuerst auf die Faserverbindung 40 übertragen.
Wenn keine Daten auf dem Sprachport vorliegen, prüft die OIU 38,
ob sich auf dem Datenport etwaige Daten befinden, und wenn dem so
ist, überträgt sie diese
Daten auf die einzige Faserverbindung 40. Obwohl 2 die
Doppelpipelinestruktur beginnend an der Vermittlungsstelle 12 und
endend an dem einen oder den mehreren fernen Schränken 14 zeigt,
könnte
sie alternativ dazu den ganzen Weg zu der ONU-Einrichtung 16 existieren,
und in diesem Fall wäre
kein lokales Prioritätsschema
erforderlich.
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Ein
Problem bei der Implementierung eines Paketsprachnetzes, das an
das öffentliche
Fernsprechwählnetz
("PSTN") angeschaltet ist,
besteht darin, daß das
PSTN ein synchrones Netzwerk ist, während ein Paketdatennetz naturgemäß asynchron
ist. Bei derzeitigen Fernsprechzugangssystemen muß DS-0-Verkehr mit
einer konstanten Rate ankommen, die mit dem Takt der lokalen digitalen
Vermittlung in der Vermittlungsstelle synchron ist. Man könnte mit
einem Puffer kurzzeitige Rahmenverzögerungsvariationen der Ankunftsrate von
DS-0-PCM-Byte absorbieren, wenn aber die POTS-Karten dauernd Daten
senden, die schneller oder langsamer sind, als die lokale digitale
Vermittlung erwartet, dann läuft
der Puffer periodisch über
oder unter. DLC-Systeme verwenden einen Phasenregelkreis zum Synchronisieren
jedes Elements mit dem Element, mit dem es in einer Zeitsteuerungsverteilungskette
kommuniziert. Wegen der asynchronen Beschaffenheit der Vermittlungsports
funktioniert diese Technik in einem Paketnetz nicht. Folglich wird
ein Verfahren zum Synchronisieren von Sprachdaten in einem Ortsanschlußpaketdatennetz
benötigt.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein solches Verfahren wie folgt. Erstens
werden die Zeitsynchronisationsinformationen an dem Standort der
Vermittlungsstelle auf periodische Weise von einer lokalen digitalen Vermittlung
abgeleitet (z.B. über
eine digitale Vermittlungsschnittstelle des Typs TR-08 oder TR-303,
Klasse 5 oder eine andere Art von Vermittlung). Die Zeitsynchronisationsinformationen
werden dann in ein Zeitsynchronisationspaket konvertiert. Dieses
Zeitsynchronisationspaket wird dann zu mehreren lokalen Zugangseinrichtungen
transportiert, wie zum Beispiel den in 2 beschriebenen
ONUs. Als letztes wird der Zeittakt der lokalen Zugangseinrichtung
unter Verwendung der Daten in dem Zeitsynchronisationspaket mit
der lokalen digitalen Vermittlung verriegelt. Auf diese Weise kann
ein vollständig
asynchrones Paketnetz zum Zwecke des Sprachpakettransfers als ein
virtuelles synchronisiertes Netzwerk arbeiten. Dadurch wird die
wahrgenommene Qualität
der zur Übertragung
durch die vorliegende Erfindung fähigen Sprachsignale weiter
verbessert.
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5 zeigt
ein ausführlicheres
Blockschaltbild der in der Vermittlungsstelle befindlichen Paketumsetzungs-
und Vermittlungsschaltkreise. Diese Schaltkreise umfassen einen
oder mehrere Umsetzer 70 von DS-1 zu Ethernet, eine Standard-Ethernet-Vermittlung 28 und
einen optionalen TR-303-Prozessor 26. Die Umsetzer 70 von
DS-1 zu Ethernet (die in 2 auch als Einrichtung 24 gezeigt
sind) nehmen jede der digitalen DS-0-PCM-Telefonstrecken, die die
DS-1-Strecke bilden, und setzen die PCM-Sprachsignale gemäß der in
der obigen Tabelle 1 gezeigten Abbildung in mehrere Pakete um. Es
könnten
als Alternative andere Paketabbildungstabellen verwendet werden.
Die Verbindungen zwischen den Umsetzern 70 von DS-1 zu
Ethernet und der Standard-Ethernet-Vermittlung 28 sind
vorzugsweise 100BaseT-Verbindungen, und die Verbindung zwischen
dem Verbindungsprozessor 26 und der Vermittlung 28 ist
vorzugsweise eine 10BaseT-Verbindung.
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In
dieser Figur nicht gezeigt ist die Verbindung zwischen der Ethernet-Vermittlung 28 und
der einen oder den mehreren Dateninformationsquellen, wie zum Beispiel
eine Internetverbindung. In bestimmten Situationen können die
Daten aus den Dateninformationsquellen bereits in einem Paketformat
vorliegen, das mit dem Zugangsverteilungsnetz der vorliegenden Erfindung
kompatibel ist, und in diesem Fall könnten diese Pakete einfach
zu der Ethernet-Vermittlung bzw. den Ethernet-Vermittlungen 28 in der Vermittlungsstelle
geroutet werden. In anderen Situationen können die Daten aus den Dateninformationsquellen
jedoch in einem anderen Paketformat vorliegen oder in einer bestimmten
nicht paketierten Form. In dieser Situation wären in der Vermittlungsstelle
zusätzliche
Paketumsetzer erforderlich, um diese Datenquellen in Datenpakete
umzusetzen, die mit dem mit dem Zugangsnetz assoziierten Abbildungsprotokoll
kompatibel sind.
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Die
in 5 gezeigte Standard-Ethernet-Vermittlung 28 mutet
die Sprachpakete von den Umsetzern 70 von DS-1 zu Ethernet über die
Faserverbindungen 32 zu den entsprechenden fernen Schränken. Jeder
der Umsetzer 70 von DS-1 zu Ethernet enthält eine
Schnittstelle des Typs TR-08 oder TR-303 zur Verbindung mit mehreren
DS-1-Strecken. Die Umsetzer 70 setzen vorzugsweise aktive
64kbps-PCM-DS-0-Strecken
auf 3 ms-Intervallen ohne Datenkomprimierung in Ethernet-Rahmen der Schicht 2 (oder
andere Arten von vermittelten Rahmen der Schicht 2) um.
Alternativ dazu könnten
die Umsetzer 70 die DS-0-Strecken in Rahmen der Schicht 3 oder 4 umsetzen
und könnten
andere Zeitintervalle und in bestimmten Fällen Kompression verwenden.
Die Umsetzungsfunktionalität
der Umsetzer 70 von DS-1 zu Ethernet ermöglicht ein
virtuelles TSI unter Verwendung von Ethernet-Adressierung der Schicht 2,
wodurch die Ineffizienz der Bandbreiten"Stückelung" überwunden wird, die mit DLC-TSI-Einrichtungen
assoziiert ist. In bestimmten Situationen können die Sprachsignale in einem
paketierten Format an der Vermittlungsstelle ankommen und können bereits
mit dem Ortsanschluß-Paketnetz kompatibel
sein.
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Nachdem
nun die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, einschließlich der bevorzugten Arten
der Funktionsweise, ausführlich
beschrieben wurden, versteht sich, daß diese Funktionsweise mit
anderen Elementen und Schritten ausgeführt werden könnte. Diese
bevorzugte Ausführungsform
wird lediglich als Beispiel angegeben und soll den Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung, der durch die folgenden Ansprüche definiert
wird, nicht einschränken.