DE10048167A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Informationen mit einem Sprach- und einem Datenanteil - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Informationen mit einem Sprach- und einem DatenanteilInfo
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Abstract
Die Erfindung umfasst ein Verfahren und eine Vorrichtung in einem Kommunikationssystem zur Internet-Protokoll (IP-) basierten Übertragung von Informationen mit einem Sprach- und einem Datenanteil zwischen Schnittstelleneinheiten mit einer Vielzahl von Ports. Der Sprach- und der Datenanteil werden auf getrennte Ports der empfangenen Schnittstelleneinheit übertragen, wobei die verwendeten Ports einander im Kommunikationssystem als zusammengehörig zugeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Internet-Protokoll (IP-) basierten Übertragung von Informa
tionen mit einem Sprach- und einem Datenanteil in einem Kom
munikationssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch die Integration von Computern in Kommunikationsdienste
wird die IP-basierte Übertragung von Informationen zunehmend
auch in Kommunikationssystemen eingesetzt. Neben der Übertra
gung von Sprachinformationen für Telefondienste, werden für
viele Anwendungen, wie beispielsweise Videokonferenzdienste,
Informationen mit Sprach- und Dateninhalten übertragen.
Um eine optimierte Übertragungsgeschwindigkeit oder Übertra
gungsbandbreite zu gewährleisten, werden die Informationen
vor der Übertragung komprimiert. Der Sprachanteil kann ver
lustbehaftet komprimiert werden. Der dazu eingesetzte Algo
rithmus darf aber nicht auf den Datenanteil der Informationen
angewandt werden, da er zu einem unerwünschten Informations
verlust führen würde.
Weiterhin sind zur Übertragung der Anteile meist unterschied
liche Transportprotokolle sinnvoll. Dementsprechend werden zu
übertragende Informationen in Sprach- und Datenanteil aufge
teilt und auch getrennt voneinander übertragen.
In Fig. 3 ist schematisch eine Vorrichtung zur Übertragung
von Informationen in einem herkömmlichen Kommunikationssystem
dargestellt. Die Informationen eines Senders 10 für einen
Empfänger 40 werden über eine erste Schnittstelleneinheit 20
getrennt nach Sprach- und Datenanteil zu einer zweiten
Schnittstelleneinheit 30 übertragen. Die getrennte Übertra
gung der Anteile wird von einer Steuernachricht (gestrichelter
Pfeil) gesteuert. Der Pfeil symbolisiert einen bidirek
tionalen Datenverkehr, da üblicherweise der Empfang einer
solchen Steuernachricht bestätigt wird.
Eine herkömmliche Übertragungsoperation in den Schnittstel
leneinheiten 20 und 30 ist in der linken und rechten Hälfte
von Fig. 4 dargestellt. Die erste Schnittstelleneinheit 20
erhält vom Sender 10 eine zum Empfänger 40 zu übertragende
Information, die sowohl einen Sprach- als auch einen Datenan
teil umfasst. In einem ersten Schritt (Aufteilen) wird die
Information in seine Anteile aufgeteilt. Anschließend werden
der Sprach- und der Datenanteil in einem zweiten Schritt (Ko
dieren) komprimiert und entsprechend der eingesetzten Proto
kolle formatiert. Der Sprach- und der Datenanteil werden an
zwei unterschiedliche Ports der zweiten Schnittstelleneinheit
30 übertragen.
Damit die zweite Schnittstelleneinheit 30 die Zusammengehö
rigkeit der Anteile erkennt, wird auf einer höheren Protokol
lebene eine dementsprechende Steuernachricht gesendet. In
diesem Beispiel wird eine H.323-Nachricht verwendet, um der
zweiten Schnittstelleneinheit die zwei Ports mitzuteilen.
H.323 ist ein Standard, der Komponenten, Prozeduren und Pro
tokolle zur audiovisuellen Kommunikation über paketvermittel
te Netze festlegt.
Die zweite Schnittstelleneinheit 30 interpretiert in einem
ersten Schritt (Dekodieren) die empfangene H.323-Nachricht,
und ordnet die Anteile dementsprechend einander zu. In einem
zweiten Schritt (Kombinieren) wird die ursprüngliche Informa
tion aus den Anteilen kombiniert, um zum Empfänger 40 weiter
geleitet zu werden.
Da zunächst eine Verbindung mittels der Steuernachricht auf
gebaut werden muss, bevor die Übertragung erfolgen kann,
entsteht durch Übertragen, Beantworten und Verarbeiten der
Steuernachricht ein zeitlicher Verlust.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrich
tung bereitzustellen, die den zeitlichen Verlust durch die
Steuernachricht vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß
Anspruch 1 oder eine Vorrichtung gemäß Anspruch 11 gelöst.
Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
Gemäß der Erfindung wird in einem Kommunikationssystem, bei
einem Internet Protocol (IP-) basierten Übertragen von Infor
mationen mit Sprach- und Datenanteil von einer ersten zu ei
ner zweiten Schnittstelleneinheit, die Information getrennt
nach Sprach- und Datenanteilen unter Verwendung unterschied
licher Ports übertragen. Dabei erfolgt in der zweiten
Schnittstelleneinheit die Zuordnung zusammengehöriger, über
tragener Sprach- und Datenanteile anhand von fest vereinbar
ten Ports. Zusammengehörige Informationen werden auf zusam
mengehörigen Ports übertragen, eine zusätzliche Steuernach
richt wird somit unnötig.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden
als jeweils zusammengehörige Ports mehr als zwei Ports ver
einbart. Die Schnittstelleneinheit kann somit die passende
Kombination aus notwendigen Ports für Informationen auswäh
len.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens
wird der Datenanteil mit Hilfe eines Transmission Control
Protocol (TCP) übertragen, wodurch eine feste Reihenfolge der
Datenpakete und eine Fehlerkorrektur gewährleistet werden.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Sprachanteil mit Hilfe
des User Datagram Protocols (UDP) übertragen wird, da UDP ei
ne hohe Übertragungsgeschwindigkeit gewährleistet.
Bei einer zusätzlichen Ausgestaltung des Verfahrens enthält
der Datenanteil eine Kombination aus Datentypen, wodurch ver
schiedene Datentypen und somit Applikationen unterstützt wer
den.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die
Information in Sprach- und Datenanteile im Bereich der ersten
Schnittstelleneinheit aufgeteilt. Damit kann das Verfahren
unabhängig von den Schnittstellen unterschiedlicher Anwendun
gen verwendet werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens
wird der Sprachanteil vor dem Übertragen verlustbehaftet kom
primiert, um eine schnellere Übertragung zu erreichen.
Erfindungsgemäß umfasst eine Vorrichtung in einem Kommunika
tionssystem zwei Schnittstelleneinheiten mit einer Vielzahl
von Ports, die eines der beanspruchten Verfahren realisieren.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezug auf die angefüg
ten Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen be
schrieben. Die Zeichnungen zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einem Kommunikationssystem,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens für die erste und zweite Schnittstelleneinheit aus
Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung in ei
nem herkömmlichen Kommunikationssystem,
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Ver
fahrens für die erste und zweite Schnittstelleneinheit aus
Fig. 3.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Sen
der 10, einem Empfänger 40, einer ersten Schnittstellen
einheit 20 und einer zweiten Schnittstelleneinheit 30. Die
vom Sender 10 zum Empfänger 40 zu übertragende Information
wird getrennt in einen Sprach- und einen Datenanteil unter
Verwendung von zwei Ports von der ersten Schnitt
stelleneinheit 20 zur zweiten Schnittstelleneinheit 30 über
tragen. Zu einem ersten Port für den Sprachanteil ist fest
ein zweiter Port für den Datenanteil zugeordnet.
In der linken Hälfte von Fig. 2 ist der schematische Ablauf
in der ersten Schnittstelleneinheit 20 beispielhaft beschrie
ben. Die erhaltene und zu übertragende Information wird in
einem ersten Schritt (Aufteilen) in Sprach- und Datenanteil
aufgeteilt. Als kennzeichnendes Merkmal für Datenanteile kön
nen beispielsweise Sequenzen aus dem Mehrfrequenzwahlverfah
ren erkannt werden. Im zweiten Schritt (Kodieren) wird der
Sprachanteil verlustbehaftet komprimiert, während der Daten
anteil mittels eines Algorithmus verlustfrei komprimiert
wird. Anschließend werden der Datenanteil mit TCP und der
Sprachanteil mit UDP zu zwei verschiedenen Ports der zweiten
Schnittstelleneinheit 30 übertagen. Die Auswahl der zur Über
tragung zu verwendenden Ports erfolgt entsprechend einer Li
ste (Festlegung), die Ports einzeln, paarweise oder gruppiert
einer Verbindung zuordnet.
Der Ablauf in der zweiten Schnittstelleneinheit 30 ist sche
matisch in der rechten Hälfte von Fig. 2 dargestellt.
Der Sprach- und der Datenanteil der Information werden auf
unterschiedlichen Ports empfangen, in einem ersten Schritt
(Dekodieren) getrennt voneinander dekomprimiert und anschlie
ßend entsprechend der Festlegung einander zugeordnet.
Zur weiteren Übertragung der Information zum Empfänger 40
werden in einem zweiten Schritt (Kombinieren) Sprach- und Da
tenanteil wieder zu der vollständigen Information kombiniert.
Da eine Verbindung zwischen Sender 10 und Empfänger 40 in der
Regel einen Informationsstrom umfasst, der spätestens im In
ternet Protokoll in einzelne Pakete zerlegt wird, zeigen
Fig. 2 und 4 nur das Prinzip der Verfahren, aber nicht einen
notwendigen zeitlichen Ablauf.
Als IP-basierte Transportprotokolle sind Transmission Control
Protocol (TCP) und User Datagram Protcol (UDP) bekannt. Dabei
bietet sich TCP zur Übertragung von Daten an, da der verbin
dungsorientierte Transportdienst TCP eine vollständige, feh
lerfreie Übertragung mit fester Reihenfolge der Pakete ge
währleistet. Das verbindungslose UDP bietet eine höhere Ge
schwindigkeit für die Übertragung, da Verbindungsaufbau und -
abbau sowie Bestätigungen während der Kommunikation entfal
len. Sowohl bei UDP als auch bei TCP erfolgt eine Zuordnung
der übertragenen Pakete zu Quell- oder Zielanwendungen über
die Ports.
Der Datenanteil kann aus Bilddaten, anderen Datentypen oder
aus einer Kombination aus Bilddaten und anderen Datentypen
bestehen. Dadurch kann beispielsweise der Datenanteil wesent
lich größer als der Sprachanteil sein. In diesem Fall oder
wenn eine Applikation höhere Anforderungen an die Übertra
gungsgeschwindigkeit des Datenanteils stellt, ist beispiels
weise die Verwendung von drei Ports für den Datenanteil und
eines Ports für den Sprachanteil sinnvoll.
Für eine Verwendung müssen solche Kombinationen von Ports be
reits in der Festlegung vorgesehen sein.
Der Sender 10 und der Empfänger 40 können beispielsweise
Bildtelefone oder Computer mit Mikrofonen sein. Die Schnitt
stelleneinheiten 20 und 30 können Gateways oder Vermittler in
einem Kommunikationssystem sein, für die Informationsströme,
mit Informationen einer Verbindung, gemischt oder unvorher
sehbar mit Sprach- und Datenanteilen auftreten. Die Informa
tionen können an der ersten Schnittstelleneinheit aber auch
bereits aufgeteilt in ihre Anteile vorliegen. Die Schnittstelleneinheiten
können als Endgeräte aufgefasst werden, wenn
die Endgeräte eine Vielzahl von Schnittstellen aufweisen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Internet Protocol (IP-) basierten Übertra
gung von Informationen mit einem Sprach- und einem Datenan
teil in einem Kommunikationssystem zwischen Schnittstellen
einheiten, mit einer Vielzahl von Ports, mit folgenden
Schritten:
Übertragen der Informationen von einer ersten zu einer zwei ten Schnittstelleneinheit, getrennt nach Sprach- und Datenan teilen unter Verwendung unterschiedlicher Ports;
Zuordnen zusammengehöriger übertragener Sprach- und Datenan teile der Informationen in der zweiten Schnittstelleneinheit;
dadurch gekennzeichnet, dass:
das Zuordnen anhand von fest vereinbarten Ports für zusammen gehörige Sprach- und Datenanteile erfolgt.
Übertragen der Informationen von einer ersten zu einer zwei ten Schnittstelleneinheit, getrennt nach Sprach- und Datenan teilen unter Verwendung unterschiedlicher Ports;
Zuordnen zusammengehöriger übertragener Sprach- und Datenan teile der Informationen in der zweiten Schnittstelleneinheit;
dadurch gekennzeichnet, dass:
das Zuordnen anhand von fest vereinbarten Ports für zusammen gehörige Sprach- und Datenanteile erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeich
net, dass mehr als zwei Ports als jeweils zusammengehörig
vereinbart sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekenn
zeichnet, dass der Datenanteil mit Hilfe des Transmission
Control Protocol (TCP) übertragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch
gekennzeichnet, der Sprachanteil mit Hilfe des User Da
ta Protocoll (UDP) übertragen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch
gekennzeichnet, dass der Datenanteil Bilddaten enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch
gekennzeichnet, dass der Datenanteil eine Kombination
aus Datentypen enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch
gekennzeichnet, dass die Aufteilung der Information in
Sprach- und Datenanteile im Bereich der ersten Schnittstel
leneinheit erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch
gekennzeichnet, dass die Anteile im Bereich der zweiten
Schnittstelleneinheit kombiniert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch
gekennzeichnet, dass der Sprachanteil vor dem Übertra
gen verlustbehaftet komprimiert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch
gekennzeichnet, dass der Datenanteil vor dem Übertragen
komprimiert wird.
11. Vorrichtung in einem Kommunikationssystem, mit zwei
Schnittstelleneinheiten mit einer Vielzahl von Ports, die ei
nes der Verfahren nach Patentanspruch 1-10 realisiert.
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