DE3804283C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fernmeldevermittlungsnetz für
Sprache, Bild und Daten nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Das Fernsprechnetz (z. Zt. 27 Mio. Tln. in Deutschland)
arbeitet heute noch vorwiegend mit analoger Übertragung
und elektromechanischer Vermittlung (26,6 Mio.
Tln.-Anschlüsse in Deutschland). Seit 1985 wird in
Deutschland die elektro-mechanische Vermittlung gegen
die kosten- und raumsparende, vollelektronische
Zeitmultiplex-Vermittlung ausgewechselt (z. Zt. 0,4 Mio.
Tln.-Anschlüsse in Deutschland); dieser Prozeß soll etwa
2020 abgeschlossen sein. Die Digitalvermittlungen werden
seit Beginn 1988 ergänzt durch ISDN-Zusätze (ISDN =
Integrated Services Digital Network) und digitale
Teilnehmeranschluß-Systeme
(2 × 64 kbit/s + 16 kbit/s = 2 B + D Kanäle pro
Tln.-Anschluß). Die Datendienste im Fernsprechnetz mit
Modems (ca. 100 T Tln.) und der Datex-Netze L
(Leitungsvermittlung, ca. 25 T Tln.) und P
(Paketvermittlung, ca. 25 T Tln.) sollen durch ISDN
übernommen werden. Zusätzlich ist ein "Overlay-Netz" von
der Deutschen Bundespost in Glasfasertechnologie
installiert worden, das 24 Städte verbindet und für den
"Videokonferenzdienst" mit 140 Mbit/s pro Videosignal
seit 1986 benutzt wird. Diese sog. "Vorläufertechnik"
des "B-ISDN" (Breitband-ISDN) soll ersetzt werden durch
ein Netz, das auf ISDN basiert, aber zusätzlich
Bildfernsprechen, Videokonferenz, Verteilkabelfernsehen
mit interaktiven Diensten, schnelle Datenübertragung und
alle Schmalbanddienste integriert als wirtschaftlich
günstigste und alle Kommunikationsbedürfnisse
befriedigende Lösung des technischen
Kommunikations-Systems. Modellrealisierungen eines
derartigen Netzes existieren (z. B. BIGFON) mit
leitungsvermittelnden (besser kanalvermittelnden)
Systemen.
Seit einiger Zeit sind Systeme in Diskussion, die unter
dem Namen ATM (Advanced Transmission Mode, auch
Asynchronous Transfer Mode) zusammengefaßt werden und
auf der Idee "Adreßcodierung von Informationspaketen"
basieren, als bevorzugte Alternative zur
leitungsvermittelnden Breitbandtechnik.
ATD (Asynchronous Time Divison)-Multiplex-
Kommunikationsnetze sind die am weitesten durchdachten
und als Labormodelle realisierten Systeme dieses ATM.
Die leitungsvermittenden Systeme sind vorwiegend
"synchrone Netze" der Art, daß die Nachrichtenquellen
(Mikrofon für Ton und Sprache, Kamera für Bewegtbilder
und Datenterminals) durch das Netz synchronisiert werden
bei der Abgabe ihrer Nachrichtenzeichen, und man
bezeichnet diese daher als STD (Synchronous Time
Division)-Multiplex-Kommunikationsnetze.
ATD-Systeme ermöglichen - neben dem flexiblen Zugriff
auf das Teilnehmeranschlußsystem durch eine Vielzahl von
Quellen - die von diesem Punkt ausgehende Verbindung zu
vielen anderen Teilnehmern zu führen, und da dies für
jeden Teilnehmeranschluß NT (Network-Termination) gilt,
können bei ATD die Quellen eines Tln.-Anschlusses
gleichzeitig an viele andere Teilnehmer (gleiche oder
verschiedene) Informationen absenden und von vielen
anderen Teilnehmern (verschiedene) Informationen
empfangen. Dieses Leistungsmerkmal wird speziell von
Datenverkehrsteilnehmern benötigt und ist für diese in
USA von Bell als ATD entwickelt worden.
Die ATD-Systeme
- - benötigen aber den 30fachen Aufwand an Transistorfunktionen für die Vermittlung im Vergleich zu STD-Systemen und
- - haben den inhärenten Nachteil von Informationsverlusten bei Systemüberlastung (Verlust von Info-Paketen) infolge der nicht unendlichen Speicherkapazität.
Die STD-Systeme
- - sind dagegen weniger flexibel hinsichtlich der Kanalbelegung,
- - haben aber keinen systeminhärenten Informationsverlust trotz wesentlich geringerem Realisierungsaufwand.
Obgleich nur weniger als 1%
(Daten-Kommunikations-Teilnehmer) der
Teilnehmeranschlüsse von technischen
Kommunikationssystemen einen Bedarf daran haben,
gleichzeitig mit vielen anderen Teilnehmern zu
kommunizieren (200 Tausend Datenteilnehmer in
Deutschland, wenn man auch die Datenteilnehmer mit
festgeschalteten Verbindungen mitzählt), sind diese
Teilnehmer von großer wirtschaftlicher Bedeutung, da sie
ein sehr großes Verkehrsvolumen produzieren und damit
ein hohes Gebührenaufkommen repräsentieren.
Dies war der Grund für die Entwicklung von ATD bei den
Bell/Bell Core Laboratorien.
Es besteht daher ein Bedarf für Systeme, die die
Vorteile von ATD und STD vereinen, ohne die Nachteile
dieser Systeme aufzuweisen.
Zusätzlich sind ATD-Systeme grundlegend verschieden in
ihrer Architektur gegenüber den STD-Systemen, so daß die
Einführung von ATD die völlige Auswechslung der
existierenden Systeme erfordern würde. (Aufwandsreiche
Gateways könnten natürlich das Problem der
Übergangsphase lösen.)
Deshalb wurden hybride Systeme entwickelt, bei denen
"synchrone Pakete" bestimmten Zeitlagen eines
Zeitrahmens fest zugeordnet und in herkömmlicher
synchroner Zeitvielfachtechnik vermittelt werden,
während "asynchrone Pakete" in ATD-Technik vermittelt
werden. Ein Überblick über bekanntgewordene ATD- und
hybride ATD/STD-Systeme ist zu finden in "Der
Fernmelde=Ingenieur", 41. Jahrgang, Heft 9, September
1987 und Heft 10, Oktober 1987.
Eine etwas andere Hybridlösung ist bekannt aus
M. Devault et al, Asynchronous time division switching:
a new concept for ISDN nodes, International Switching
Symposium ISS'81, Montreal, 21.-25. Sept. 1981, Session
42B, Paper 5, Seiten 1 bis 7. Bei dieser Lösung gehen
alle Verbindungen zunächst über eine STD-Vermittlung, in
der die ATD-Verbindungen ausgesondert und einer
ATD-Vermittlung zugeführt werden, deren Ausgänge
wiederum auf Eingänge der STD-Vermittlung geführt sind.
All diesen bekanntgewordenen Hybridsystemen ist aber
gemeinsam, daß die Unterscheidung der beiden
Informationsarten aufgrund ihrer zeitlichen Lage in
einem Zeitmultiplexrahmen erfolgt. Die Zuordnung der
Zeitschlitze des Zeitmultiplexrahmens kann dabei
entweder fest vorgegeben sein oder beim
Verbindungsaufbau erfolgen.
Die internationale Normierungsarbeit geht derzeit davon
aus, daß die Pakete untereinander gleich lang sind und
zu Rahmen mit einer Rahmenwiederholfrequenz von 8 kHz
zusammengefaßt sind. Die Länge der einzelnen Pakete ist
so gewählt, daß bei fester Zuordnung eines Zeitschlitzes
zu einer Verbindung ein synchroner Übertragungskanal mit
2 Mbit/s entsteht (vergl. z. B. CEPT-Arbeitspapier
TD87/II-33). Dies ist für Fernsprechverbindungen, d. h.
für die Masse der Verbindungen, zu viel. Außerdem können
diese Verbindungen nicht über die bestehenden oder
gerade im Aufbau befindlichen Digitalvermittlungen
vermittelt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Fernmeldevermittlungsnetz der eingangs genannten Art so
auszugestalten, daß Verbindungen mit den Eigenschaften
synchroner Systeme möglich sind, ohne daß hierfür feste Zeitschlitze
auf den Übertragungswegen reserviert werden müssen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Fernmeldevermittlungsnetz nach
der Lehre des Hauptanspruchs.
Der bereits genannte Übersichtsartikel aus "Der Fernmelde-Ingenieur"
zeigt, z. B. im Teil 1, Seite 8, 1. Abschnitt, daß es bekannt ist,
bei reinen ATD-Systemen den einzelnen Paketen unterschiedliche
Prioritäten zuzuordnen und diese bei der Vermittlung zu
berücksichtigen. Diese Prioritätskennzeichnung beinhaltet die
Unterscheidung zwischen synchroner und asynchroner Herkunft, so daß
die Teilnehmereinrichtungen innerhalb des gesamten
Fernmeldevermittlungsnetzes gleich sein können, auch wenn neben den
hybriden Vermittlungseinrichtungen in diesem Netz an anderer Stelle
reine ATD-Vermittlungseinrichtungen sind.
Weiter ist aus DE 34 21 114 C2 bereits die prinzipielle Verwendung
einer Kennzeichnung bekannt, mit welcher die anrufende Partei die
Rufart spezifiziert, also Leitungsvermittlung oder Paketvermittlung.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Der erfinderische Gedanke liegt in folgender Idee:
- - das Tln.-Anschlußsystem wird zunächst nach dem ATD-Prinzip realisiert,
- - die Pakete, die synchron übermittelt werden sollen, werden gekennzeichnet,
- - in der Vermittlungsstelle wird ein STD-Pfad für Analogquellensignale und ein ATD-Pfad vorgesehen und
- - das Tln.-Anschlußsystem wird für den maximalen Verkehrsfluß ausgelegt.
Es ergeben sich folgende Vorteile:
- - Analogquellen (Sprach-, Ton-, Videosignale) werden leitungsvermittelt (STD) und weisen damit keinen inhärenten Informationsverlust auf.
- - Da nur <1% der Teilnehmer die ATD-Verteiler wirklich benötigen und nutzen, wird der Gesamtaufwand der Vermittlungsstelle trotz des 30fachen Aufwandes des ATD-Pfades nur <1,3mal dem eines reinen STD-Systems für die gleiche Teilnehmerzahl im Vergleich zum 30fachen Aufwand eines reinen ATD-Systems.
- - Teilnehmer, die ATD nicht benötigen, können als reine STD-Teilnehmer angeschlossen werden (z. B. ISDN-Teilnehmer an SYSTEM 12 und EWSD oder Breitband-Teilnehmer, die von dem deutschen Overlay-Netz auf ein B-ISDN mit Leitungsvermittlung übernommen werden).
- - Die in der Einführung befindlichen Systeme (digitale Vermittlung + ISDN) können ohne wesentliche Modifikation weiter benutzt werden. Die digitalen Vermittlungen können eine ganze Reihe von Funktionen auch für den ATD-Pfad übernehmen (Gebührenerfassung, Überwachung). Die einfache Erweiterungsfähigkeit der digitalen ISDN-Vermittlungen zu einem auf STD basierenden B-ISDN ist prinzipiell und durch Modellrealisierungen bereits nachgewiesen (BERKOM).
- - STD- und ATD-Anschlußsysteme sind hinsichtlich ihrer Standardisierung in diesem System weitgehend unabhängig.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme der
Zeichnungen weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt eine STD-Vermittlungsstelle mit einem
daran angeschlossenen Teilnehmer nach dem Stand
der Technik.
Fig. 2 zeigt die der Fig. 1 entsprechende Darstellung
für ATD.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem
erfindungsgemäßen Fernmeldevermittlungsnetz.
Fig. 4 zeigt eine Vermittlungseinrichtung im
Fernmeldevermittlungsnetz nach Fig. 3.
Fig. 1 veranschaulicht das für sich bekannte
STD-Prinzip. Bei STD wird der Gesamtkanal eines
Teilnehmer-Anschlußsystems a in Teilkanäle für die
verschiedenen Dienste (z. B. als Zeitmultiplex)
unterteilt. Jeder Teilkanal wird durch eine
Leitungs-Vermittlung b über Teilvermittlungen mit
unterschiedlichen Bitraten, z. B. für Bildfernsprechen
(Bife) mit 140 Mbit/s, für schnelle Datendienste (Daten)
mit 2 Mbit/s und für digitales Fernsprechen und ISDN
(DIV, ISDN) mit 2 × 64 + 16 kbit/s, zu dem gewünschten
Partner für die Dauer der Kommunikation fest
durchgeschaltet. Da jede Quelle (Endgerät) einen
eigenen, fest zugeordneten Kanal hat, kann es keine
Informationsverluste durch Überlastung geben. Es können
aber nicht mehr Teilverbindungen pro
Teilnehmer-Anschlußsystem gleichzeitig aufgebaut werden
als Teilkanäle vorhanden sind.
Außerdem ist hier der Leitungs-Vermittlung b eine
Fernseh-Verteileinrichtung TV angegliedert, die
ebenfalls über das Teilnehmer-Anschlußsystem a mit dem
Teilnehmer verbunden ist.
Der Teilnehmer ist hier durch Endgeräte-Symbole
dargestellt. Außer diesem und weiteren Teilnehmern sind
an diese Leitungs-Vermittlung b noch weitere
Leitungs-Vermittlungen angeschlossen, die hier nicht
dargestellt sind. Die Fernseh-Verteileinrichtung TV
erhält ihre Signale einerseits von anderen
Verteileinrichtungen, andererseits über Funkempfänger
n 1, von Bandstationen n 2 und von Studios n 3.
Bei ATD werden, wie Fig. 2 zeigt, die Informationen der
Quellen zu "Paketen" c gebündelt, die mit Adressen d des
Partners versehen sind (genaugenommen
Verbindungsnummern, die bis zur nächsten
Vermittlungsstelle gelten und während des
Verbindungsaufbaus zugeteilt werden) und in einen
Sendespeicher gefüllt, den man sich als Trichter
vorstellen kann - wie dargestellt. Der
Gesamtübertragungskanal des Teilnehmer-Anschlußsystems a
wird über einen Sendespeicher e entsprechend dem Angebot
an Informationspaketen gefüllt ohne Unterteilung in
Teilkanäle. Es können beliebig viele Quellen mit
unterschiedlichem Bitratenaufkommen angeschlossen werden
(d. h. den Sendespeicher e füllen). Allerdings kann bei
"Überlauf" des Sendespeichers e bereits hier
Informationsverlust auftreten, wenn die Summe der
angebotenen Bitraten die Kapazität des Gesamtkanals
überschreitet bzw. wenn, zeitlich gesehen, mehr "Pakete"
angeboten werden, als der Speicher fassen kann, trotz
Abfluß durch das Anschlußsystem a. Eine
ATD-Vermittlung f befördert die eintreffenden "Pakete"
entsprechend ihrer Adresse zu einem abgehenden
Sendespeicher g des gewünschten Partners, der
seinerseits die bei ihm eintreffenden "Pakete" an die
Endgeräte weiterleitet entsprechend der Adresse d. Damit
können im Prinzip von einem Teilnehmeranschluß der
ATD-Vermittlung
gleichzeitig an alle anderen Teilnehmer Informationen
gesendet werden bzw. "virtuell" Teilkanäle vermittelt
werden.
Die ATD-Vermittlung ist im Prinzip ein großer Speicher,
der Adressen erkennt und die zugehörigen "Pakete"
entsprechend ihrer Adresse in den richtigen abgehenden
Sendespeicher g (bzw. "Trichter") zur Sendung an den
Adressaten selbsttätig abgibt. Überschreitet das
Informationsangebot aller kommenden Gesamtkanäle
(zeitlich gesehen) das Fassungsvermögen oder die
Verarbeitungsgeschwindigkeit der ATD-Vermittlung (bzw.
des vermittelnden Speichers), dann treten wiederum
Verluste auf. Das gleiche ist der Fall, wenn von
verschiedenen Teilnehmer-Anschlußsystemen insgesamt
zeitlich mehr Informationspakete geliefert werden, als
der zugehörige abgehende Sendespeicher g oder sein
zugehöriger Gesamtkanal verarbeiten kann. Es können also
im Prinzip in e, f und g Informationspakete verloren
gehen. Dieser Verlust kann durch hinreichend große
Speicher und hohe Kapazität der Gesamtkanäle minimiert
werden. Dies führt dann zu der genannten ca. 30fachen
Komplexität im Vergleich zu einer STD-Vermittlung.
Durch ein nicht angeschlossenes Fernsehendgerät ist hier
symbolisch dargestellt, daß bei ATD keine
Verteileinrichtungen bekannt sind. Selbstverständlich
sich auch hier, wenn auch nicht dargestellt, sowohl
weitere Teilnehmer als auch weitere Vermittlungen
angeschlossen. Ebenfalls nicht dargestellt sind
diejenigen Einrichtungen, die die beim Teilnehmer
ankommenden Pakete wieder den einzelnen Endgeräten
zuordnen und gegebenenfalls wieder einen synchronen
Datenfluß herstellen. All diese Einrichtungen sind aber
an sich bekannt.
Die Nachteile beider Systeme werden erfindungsgemäß
weitgehend eliminiert durch ein Hybridsystem, bei dem
den Adressen der Pakete eine Kennung beigefügt wird, ob
es sich um Information von Datenquellen (Rechner,
Datenterminals, Datenspeicher etc.) oder von
Analogquellen (Sprach-, Ton-, Videosignale) handelt
(analog und digital bei den Teilnehmern A und B in Fig.
3). Die kommenden Pakete werden in einer
Hybrid-Vermittlung h durch einen (nur symbolisch durch
einen Punkt dargestellten) Detektor i identifiziert und,
gesteuert über eine Steuerung j, mit Hilfe einer
Umleiteinrichtung k in einen leitungsvermittelnden
Teil l (Bife, DIV, ISDN) mit verschiedenen
Teilkoppelfeldern (Bife, DIV/ISDN) oder einen
paketvermittelnden Teil m (ATD) geleitet. Für die
Analogquellen-Signale werden damit Verluste durch die
Vermittlung vermieden, vorhandene
STD-Teilnehmeranschlüsse können weiter benutzt werden,
für die Mehrzahl der Teilnehmeranschlüsse (<99%) wird
der kleinere Aufwand in der Vermittlung benötigt, und
ATD kann nach Bedarf parallel zu den bestehenden Netzen
eingeführt werden.
Der Detektor i und die Steuerung j werten nicht nur das
Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der Kennung aus,
sondern auch die in den Paketen enthaltenen Adressen
(Verbindungsnummern). Durch die Kennung wird also am
Eingang der Hybrid-Vermittlung umgeschaltet; durch die
Adressen innerhalb der einzelnen Teile, einschließlich
der Umschaltung zwischen den Teilkoppelfeldern mittels
einer Umleiteinrichtung p. Die zum leitungsvermittelnden
Teil l geleiteten Pakete müssen selbstverständlich
zunächst in synchrone Datenströme umgewandelt werden, in
denen aber die Adressen enthalten bleiben können. Die
hierfür erforderlichen Einrichtungen weichen
grundsätzlich nicht von den entsprechenden bei den
Teilnehmern ab.
Am Ausgang der Hybrid-Vermittlung j werden nun, wie bei
der reinen ATD-Vermittlung oder wie auch beim
Teilnehmer, die einzelnen Datenströme wieder in
abgehenden Sendespeichern g zusammengefaßt.
Beim empfangenden Teilnehmer B erkennt wiederum ein
Detektor q, welchem Endgerät ein eintreffendes Paket
zugeführt werden soll, so daß eine Steuerung r über
Umleiteinrichtungen s, t und u die Öffnung des
gewünschten Pfades einstellen kann. Die Datenströme mit
synchronem Ursprung werden wieder in synchrone
Datenströme rückgewandelt.
Der Übergang von einer STD-Leitung zu einer ATD-Leitung
erfordert, wie in Fig. 4 dargestellt, an der von der
Vermittlung abgehenden Seite einen Paketierer n und der
Übergang von einer ATD-Leitung zu einer STD-Leitung
einen Depaketierer o. Hier werden Adressen zugefügt, so
wie es auf der ATD-Tln.-Seite geschieht, oder Adressen
eliminiert und gleiche zeitliche Abstände erzeugt. In
beiden Fällen entsteht somit die Signalfolge, wie sie
der jeweils angeschlossene Teilnehmer oder die jeweilige
ferne Vermittlung benötigen.
Verluste durch Überlauf der Sendespeicher e und g sind
noch nicht vermieden, deshalb wird in Weiterentwicklung
der Erfindung den von synchronen Endgeräten kommenden
Analogquellen-Signalen in diesen Speichern absolute
Priorität eingeräumt und der Gesamtkanal mit einer
Bitrate ausgelegt, die größer als die Summe aller
gleichzeitig zu betreibenden Analogquellen-Bitraten ist.
Verluste können nun nur noch für Datenquellen auftreten,
diese sind durch Numerierung der Datenpakete auf der
Empfangsseite aber leicht erkennbar, so daß eine
nochmalige Sendung angefordert werden kann. Dies ist für
Analogquellen-Signale nicht möglich, da diese in
Realtime beim Empfänger rekonstruiert werden müssen.
Dies gilt entsprechend für Paketverbindungsleitungen
zwischen Vermittlungseinrichtungen. Hier muß die Anzahl
der jeweils zugelassenen Verbindungen entsprechend
beschränkt werden.
Für reine Verteilung von Fernseh- und Rundfunkprogrammen
dient ein Verteilkoppelfeld v (TV + Radio).
Erfindungsgemäß wird für diesen Dienst auf der
Teilnehmerleitung ein Beipaß nach einem konventionellen
Verfahren - wie z. B. Zeit- oder Wellenlängenmultiplex -
geschaltet, da hier eine Paketierung unnötigen Aufwand
darstellt. Will man dagegen auch diese Kapazität in den
ATD-Info-Austausch miteinbeziehen, dann können natürlich
auch die TV- und Hörrundfunkprogramme in adressierte
Pakete umgewandelt und dem abgehenden Sendespeicher g
zugeführt werden.
Claims (4)
1. Fernmeldevermittlungsnetz für Sprache, Bild und Daten, mit einer
Vermittlungseinrichtung, die einen in Zeitmultiplextechnik
arbeitenden synchronen Teil und einen in Paketvermittlungstechnik
arbeitenden asynchronen Teil enthält, mit daran über
Paketverbindungsleitungen direkt oder über weitere
Vermittlungseinrichtungen angeschlossenen Teilnehmern mit synchronen
und asynchronen Endgeräten,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei den Teilnehmern (A) die abgehenden Pakete hinsichtlich ihrer
Herkunft von analogen oder digitalen Endgeräten mit einer
Kennzeichnung versehen werden und daß am Eingang der
Vermittlungseinrichtung (h) eine Umleiteinrichtung (k) und ein auf
diese Kennzeichnung ansprechender Detektor (i) vorhanden sind, durch
die die Pakete zum synchronen (l) bzw. asynchronen (m) Teil der
Vermittlungseinrichtung (h) geleitet werden.
2. Fernmeldevermittlungsnetz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß am synchronen Teil (l) der
Vermittlungseinrichtung (h) auch synchron arbeitende
Zeitmultiplexleitungen (STD) zu und von anderen
Teilnehmern oder
Vermittlungseinrichtungen angeschlossen sind und daß
Übergangseinrichtungen mit Paketierern (n) und
Depaketierern (o) zum Übergang zwischen synchron
arbeitenden Zeitmultiplexleitungen (STD) und asynchron
arbeitenden Paketverbindungsleitungen (ATD) vorhanden
sind (Fig. 4).
3. Fernmeldevermittlungsnetz nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder
Paketverbindungsleitung nur jeweils so viele
Verbindungen zugelassen werden, daß alle von synchronen
Endgeräten (analog) kommenden, auf dieser
Paketverbindungsleitung zu übertragenden Pakete und
darüber hinaus noch weitere Pakete übertragen werden
können und daß den von synchronen Endgeräten (analog)
kommenden Paketen gegenüber anderen Paketen absolute
Priorität eingeräumt wird.
4. Fernmeldevermittlungsnetz nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den zu den
Teilnehmern (A, B) führenden Leitungen zusätzlich
(Zeit-, Frequenz-, Amplituden-, Wellenlängenmultiplex,
Phantomschaltung) Verteildienste (Hörfunk, Fernsehen)
übertragen werden.
Priority Applications (1)
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