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FACHGEBIET
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und auf
ein Verfahren zur Speicherung von Ionen bei Atmosphärendruck
innerhalb eines definierten dreidimensionalen Raumes, welche auf
den Ionen-Fokussierprinzipien der Ionen-Beweglichkeitsspektrometrie
mit einem Hochfeld von asymmetrischer Wellenform gründen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Eine
hohe Empfindlichkeit und die Eignung zur Miniaturisierung für tragbare
Anwendungen im Feld haben dazu beigetragen, die Ionen-Beweglichkeitsspektrometrie
zu einer wichtigen Technik für
die Erfassung von vielen Verbindungen einschliesslich von Narkotika,
Sprengstoffen sowie Stoffen für
chemische Kriegsführung (siehe
beispielsweise G. Eiceman und Z. Karpas, Ionen-Beweglichkeitsspektrometrie
(CRC, Boca Raton, FL. 1994; und Plasmachromatographie, redigiert
durch T. W. Carr (Plenum, New York, 1984)). Bei der Ionen-Beweglichkeitsspektrometrie
werden Ionenbeweglichkeiten in der gasförmigen Phase mittels einer
Laufzeitröhre mit
einem konstanten elektrischen Feld bestimmt. Ionen werden in die
Laufzeitröhre
torgesteuert und werden darauf auf der Grundlage von Unterschieden
ihrer Driftgeschwindigkeiten getrennt. Die Ionendriftgeschwindigkeit
ist bei niedrigen elektrischen Feldern (z.B., 200 V/cm) proportional
zur elektrischen Feldstärke
und die Beweglichkeit K, welche experimentell bestimmt wird, ist
unabhängig
vom angelegten Feld. Bei hohen elektrischen Feldern (z.B., 5000
oder 10000 V/cm) ist möglicherweise
die Ionendriftgeschwindigkeit nicht mehr direkt proportional zum
angelegten elektrischen Feld (siehe G. Eiceman und Z. Karpas, Ionen-Beweglichkeitsspektrometrie
(CRC, Boca Raton, FL. 1994); und E. A. Mason und E. W. McDaniel,
Transporteigenschaften von Ionen in Gasen (Wiley New York; 1988)).
Bei hohen elektrischen Feldern wird K besser durch Kh,
einem Begriff der nicht-konstanten Hochfeldbeweglichkeit, dargestellt.
Die Abhängigkeit
von Kh vom angelegten elektrischen Feld
ist die Grundlage für
die Entwicklung der Ionen-Beweglichkeitsspektrometrie mit Hochfeld
(FAIMS), ein von den Erfindern in dieser Darstellung durchwegs verwendeter
Begriff, welcher ebenfalls als Querfeldkompensations-Ionen-Beweglichkeitsspektrometrie
oder Feld-Ionenspektrometrie
bezeichnet wird (siehe I. Buryakov, E. Krylov, E. Nazarov und U.
Rasulev, Int. J. Mass Spectrom. Ion Proc. 128. 143 (1993); D. Riegner,
C. Harden, B. Carnahan und S. Day, Proceedings of the 45th ASMS
Conference on Mass Spectrometry and Allied Topics, Palm Springs,
California, 1-5 June 1997, p. 473; B. Carnahan, S. Day, V. Kouznetsov,
M. Matyjaszczyk und A. Tarassov, Proceedings of the 41st ISA Analysis
Division Symposium, Framingham, MA, 21-24 April 1996, p. 85; und
B. Carnahan und A. Tarassov, US Patentnummer 5,420,424). Ionen werden
in FAIMS auf der Grundlage der Beweglichkeitssdifferenz eines Ions
beim Hochfeld Kh relativ zu seiner Beweglichkeit
beim Niedrigfeld K getrennt. Das heisst also, die Ionen werden wegen
dem von der Verbindung abhängigen
Verhalten von Kh als Funktion des elektrischen
Feldes getrennt. Dies liefert ein neues Werkzeug für Ionenstudien
bei Atmosphärendruck
in der gasförmigen
Phase, da die Änderung
der Ionenbeweglichkeit und nicht die absolute Ionenbeweglichkeit überwacht
wird.
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Eine
Anwendung dieses Werkzeugs, die durch die vorliegende Erfindung
realisiert wird, liegt im Bereich der Speicherung von Ionen. Gemäss den Kenntnissen
des Erfinders gibt es keine früher
schon bekannten Vorrichtungen oder Verfahren, welche irgendeine
dreidimensionale Ionenspeicherung bei Atmosphärendruck (ungefähr 760 Torr)
ermöglichen.
Während
andere dreidimensionale Mechanismen zur Speicherung von Ionen existieren,
sind diese bekannten Ionenspeicherungen typischerweise dazu ausgelegt,
um bei unter 1 Torr bei einem Beinahe-Vakuum betrieben zu werden.
Die Leistungsfähigkeit
dieser Ionenspeicherung nimmt sehr schnell ab sowie der Druck über 10 Torr
steigt, und es besteht keine experimentelle oder theoretische Grundlage,
welche darauf hinweist, dass irgendeine Speicherung bei der Verwendung
dieser bekannten Verfahren bei 760 Torr stattfindet.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einer Erscheinungsform liefert die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
zur selektiven Übermittlung
von Ionen und für
die Speicherung dieser Ionen innerhalb eines definierten dreidimensionalen
Raumes, welche aufweist:
- a) mindestens eine
Ionisierungsquelle für
die Ionenproduktion;
- b) ein Ionen-Beweglichkeitsspektrometer mit einem Hochfeld von
asymmetrischer Wellenform, welches einen Analysatorbereich aufweist,
der durch einen Raum zwischen mindestens einer ersten und zweiten
voneinander beabstandeten Elektrode definiert ist, für die Verbindung
im Betrieb mit einer elektrischen Steuervorrichtung, welche in der
Lage ist, eine Spannung mit asymmetrischer Wellenform zu liefern
sowie eine Kompensationsspannung für die selektive Übermittlung
einer gewählten
Ionenart in diesen Analysatorbereich zwischen diesen Elektroden
bei einer gegebenen Verbindung von der Spannung mit asymmetrischer Wellenform
und der Kompensationsspannung, wobei dieser Analysatorbereich einen
Gaseintritt und einen Gasaustritt aufweist, damit es im Betrieb
möglich
ist, einen Gasfluss durch diesen Analysatorbereich zur Verfügung zu
stellen, wobei dieser Analysatorbereich des Weiteren einen Ioneneintritt
aufweist, um einen durch diese Ionisierungsquelle produzierten Ionenstrom
in diesen Analysatorbereich einzuführen; und
- c) auf mindestens einem dieser Elektroden eine Endstation mit
gewölbter
Oberfläche,
wobei diese Endstation ein Teil von einer dieser Elektroden ist,
wobei dieser Teil am nächsten
beim Gasaustritt liegt und der dreidimensionale Raum nahe bei der
Endstation liegt, wobei im Betrieb die Spannung mit asymmetrischer Wellenform,
die Kompensationsspannung und der Gastrom einstellbar sind, damit
die übermittelten
Ionen im dreidimensionalen Raum gespeichert werden.
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Diese
ersten und zweiten Elektronen weisen möglicherweise gewölbte Elektrodenkörper auf,
damit zwischen diesen ein nicht-konstantes elektrisches Feld gebildet
wird, wobei im Betrieb diese Ionen in einem Fokussierbereich selektiv
fokussiert werden, welcher Bereich zwischen den gewölbten Elektrodenkörpern im Analysatorbereich
erzeugt wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
weisen diese ersten und zweiten Elektroden äussere und innere allgemein
zylinderförmige
und koaxial ausgerichtete Elektrodenkörper auf, welche zwischen einander
einen im Allgemeinen ringförmigen
Raum bilden, wobei dieser ringförmige
Raum den Analysatorbereich bildet und die Endstation an einem Ende
dieses zylinderförmigen
Elektrodenkörpers
vorgesehen ist.
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In
einer anderen Erscheinungsform liefert die vorliegende Erfindung
ein Verfahren für
die selektive Übermittlung
und die Speicherung von Ionen in einem definierten dreidimensionalen
Raum, wobei dieses Verfahren die Schritte aufweist:
- a) des Vorsehens von mindestens einer Ionisierungsquelle für die Ionenproduktion;
- b) des Vorsehens eines Analysatorbereiches, welcher durch einen
Raum zwischen mindestens ersten und zweiten voneinander beabstandeten
Elektroden definiert wird, wobei dieser Analysatorbereich in Verbindung
mit einem Gaseintritt, einem Gasaustritt und einem Ioneneintritt
steht und diese durch die Ionisierungsquelle produzierten Ionen
an diesem Ioneneintritt in den Analysatorbereich eingeführt werden;
- c) des Vorsehens einer Spannung mit asymmetrischer Wellenform
und einer Gleichstrom-Kompensationsspannung an mindestens einer
von diesen Elektroden;
- d) des Einstellens der Spannung mit asymmetrischer Wellenform
und der Kompensationsspannung zur selektiven Übermittlung einer Ionenart
im Analysatorbereich;
- e) des Vorsehens einer Endstation mit gewölbter Oberfläche an mindestens
einer von diesen Elektroden, wobei dieser definierte dreidimensionale
Raum sich in der Nähe
von dieser Endstation befindet; und
- f) des Vorsehens eines Gasstroms innerhalb von diesem Analysatorbereich
vom Gaseintritt bis zum Gasaustritt und die Einstellung dieses Gasstroms
zur Speicherung dieser übermittelten
Ionen innerhalb von und nahe bei diesem dreidimensionalen Raum,
wobei der Gasaustritt sich in der Nähe der Endstation befindet.
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Vorteilhafterweise
ist es möglich,
den Analysatorbereich im Wesentlichen bei Atmosphärendruck
und im Wesentlichen bei Raumtemperatur betreiben.
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Es
ist ebenfalls möglich,
dass das Verfahren des Weiteren den Schritt umfasst, dass ein Ionenaustritt zur
Verfügung
steht und dass bei diesem Ionenaustritt eine Extraktionsspannung
angelegt wird, um die gespeicherten Ionen zu entnehmen, wobei dieser
Ionenaustritt im Wesentlichen auf die Endstation und auf den dreidimensionalen
Raum ausgerichtet ist.
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In
noch einer anderen Erscheinungsform stellt diese Erfindung eine
Vorrichtung für
die selektive Fokussierung von Ionen und für die Speicherung dieser Ionen
innerhalb von einem definierten dreidimensionalen Raum zur Verfügung, wobei
diese Vorrichtung aufweist:
- a) mindestens eine
Ionisierungsquelle für
die Produktion von Ionen;
- b) ein segmentiertes Ionen-Beweglichkeitsspektrometer mit einem
Hochfeld von asymmetrischer Wellenform, welches einen Analysatorbereich
aufweist, der durch Räume
zwischen einer Vielzahl von einander entsprechenden Paaren von ersten
und zweiten voneinander beabstandeten Elektroden definiert wird,
für den
Anschluss im Betrieb an eine elektrische Steuervorrichtung, welche
in der Lage ist, eine Spannung mit asymmetrischer Wellenform und
eine Gleichstrom-Kompensationsspannung und eine Gleichstrom-Segmentoffsetspannung
zu liefern, wobei jedes dieser Vielzahl von einander entsprechenden
Paaren von ersten und zweiten voneinander beabstandeten Elektroden
ein Segment bildet und wobei diese Segmente in einer Reihe unmittelbar
nebeneinander und voneinander elektrisch isoliert angeordnet sind
und wobei der Analysatorbereich für die Einführung eines durch die Ionisierungsquelle
produzierten Ionenstroms in diesen Analysatorbereich einen Ioneneintritt
aufweist.
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In
noch einer anderen Erscheinungsform liefert die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur selektiven Fokussierung von Ionen und für die Speicherung
von diesen Ionen innerhalb eines definierten dreidimensionalen Raumes,
welches die Schritte aufweist:
- a) des Vorsehens
von mindestens einer Ionisierungsquelle für die Ionenproduktion;
- b) des Vorsehens einer durch Räume zwischen einer Vielzahl
von einander entsprechenden Paare von ersten und zweiten voneinander
beabstandeten Elektroden definierten Analysatorbereichs und das
Vorsehen eines nicht konstanten elektrischen Feldes zwischen diesen
ersten und zweiten Elektroden, wobei jedes dieser Vielzahl von einander
entsprechenden Paaren von ersten und zweiten voneinander beabstandeten Elektroden
ein Segment bildet und wobei diese Segmente in einer Reihe unmittelbar
nebeneinander und voneinander elektrisch isoliert angeordnet sind,
wobei der Analysatorbereich mit einem Ioneneintritt verbunden ist
und die durch die Ionisierungsquelle produzierten Ionen durch diesem
Ioneneintritt in den Analysatorbereich eingeführt werden;
- c) des Vorsehens einer Spannung mit asymmetrischer Wellenform
an einer von diesen voneinander beabstandeten Elektroden in jedem
von diesen Segmenten;
- d) des Anlegens einer Gleichstrom-Kompensationsspannung an diesen
von voneinander beabstandeten ersten und zweiten Elektroden in jedem
von den Segmenten, wobei diese an die Segmente angelegten Gleichstrom-Offsetspannungen
individuell einstellbar sind;
- e) des Anlegens einer Gleichstrom-Kompensationsspannung an eine
andere von jenen voneinander beabstandeten ersten und zweiten Elektroden
in jedem von den Segmenten, wobei diese an die Segmente angelegten
Gleichstrom-Offsetspannungen individuell einstellbar sind; und
- f) des im Wesentlichen gleich Einstellens dieser Gleichstrom-Kompensationsspannungen
und dieser Gleichstrom-Segmentoffsetspannungen, wodurch über jedes
sich entsprechende Paar von ersten und zweiten Elektroden in jedem
von den Segmenten ein konstantes Gleichstrompotential vorgesehen
wird, um gewünschte
Ionen zwischen jedem sich entsprechenden Paar von ersten und zweiten
Elektroden in jedem Segment bei einer gegebenen Kombination von
der asymmetrischen Spannung, der Gleichstrom-Kompensationsspannung
und der Gleichstrom-Segment-Offsetspannung
zu fokussieren.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Für ein besseres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung und als Beispiel wird nun auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen, welche bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung illustrieren, bei welchen:
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1 drei
mögliche
Beispiele von Änderungen
der Ionenbeweglichkeit als Funktion einer elektrischen Feldstärke illustriert;
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2 die
Flugbahn eines Ions zwischen zwei Parallelplatten-Elektroden unter
dem Einfluss eines elektrischen Potentials V(t) darstellt;
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3A und 3B schematisch
eine Ausführungsform
einer modifizierten FAIMS Vorrichtung gemäss dem Stand der Technik illustrieren;
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4 zwei
gegensätzliche
Wellenformtypen darstellt, welche mit der Vorrichtung gemäss dem Stand der
Technik von 3A und 3B verwendbar
sind;
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5A und 5B schematisch
die Kopplung der FAIMS Vorrichtung gemäss dem Stand der Technik von 3A und 3B zusammen
mit einem Massenspektrometer illustrieren;
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6A und 6B schematisch
eine FAIMS Vorrichtung gemäss
dem Stand der Technik für
die Messung der Ionenverteilung im Analysatorbereich darstellen;
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7 die
asymmetrische Hochspannungs-, Hochfrequenzwellenform, welche an
die FAIMS Vorrichtung gemäss
dem Stand der Technik von 6A und 6B angelegt
wird, zeigt;
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8 variierende
Ionenankunftszeit-Profile an der innersten Ionen-Kollektorelektrode der FAIMS Vorrichtung
gemäss
dem Stand der Technik von 6a und 6B illustriert;
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9a und 9B schematisch
eine erste Ausführungsform
eines Ionenspeichers mit einem Hochfeld von asymmetrischer Wellenform
bei Atmosphärendruck,
welche als FAIMS-R2-Prototyp bezeichnet wird, darstellen;
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Die 10A bis 10I die
experimentellen Resultate für
die Extraktion von Ionen illustrieren, welche mit der FAIMS Vorrichtung
von 9A und 9B gespeichert
worden sind, mit Spannungen im Bereich von +1 V bis +30 V;
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Die 11A bis 11C eine
zweite Ausführungsform
eines Ionenspeichers mit einem Hochfeld von asymmetrischer Wellenform
bei Atmosphärendruck
darstellen, welche als FAIMS-R3-Prototyp bezeichnet wird;
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11D ein Zeitmessungsdiagramm für eine an die FAIMS Vorrichtung
der 11A bis 11C angelegte
Spannung illustriert;
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12 eine alternative Ausführungsform der FAIMS Vorrichtung
der 11A bis 11C mit
einer vereinfachten Elektrospray-Ionisationskammer darstellt, welche
den Probenehmerkonus als Extraktionsgitter verwendet;
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13A eine schematische Ansicht eines Systems ist,
welches eine Vorrichtung ähnlich
zu der in 12 offenbarten FAIMS Vorrichtung
aufweist, sowie ein Laufzeit-Massenspektrometer (TOF);
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13B ein Zeitmessungsdiagramm für die Steuerung der FAIMS Vorrichtung
und des Massenspektrometers von 13A darstellt;
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13C ein mit dem in 13A dargestellten
System erhaltenes TOF Massenspektrum illustriert;
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13D ein Kompensationsspannungs-Spektrum eines
Ions mit einer TOF Laufzeit von 27.0 μs illustriert;
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13E grafisch die Resultate eines Experimentes
darstellt, welches dazu ausgelegt ist, die gesamte Ansprechzeit
des in 13A gezeigten Systems zu bestimmen;
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13F und 13G die
experimentelle Überprüfung des
dreidimensionalen Ionenspeichers mittels des Systems von 13A illustrieren;
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Die 13H, 13I und 13J die Intensität des TOF Höchstwertes für variable
Ionenspeicherzeiten von 1 ms bis 60 ms bei drei Kompensationsspannungen
darstellen;
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Die 14A–14C schematisch eine alternative Ausführungsform
eines dreidimensionalen Ionenspeichers mit einem Hochfeld von asymmetrischer
Wellenform bei Atmosphärendruck
illustrieren;
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15 die für
die Berechnung der Spannung innerhalb des FAIMS Analysatorbereiches
relevanten Dimensionen einer FAIMS Vorrichtung darstellt;
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16 die Änderung
des Kh/K Verhältnisses für (H2O)n H+ als Funktion
des elektrischen Feldes E illustriert;
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17 einen Teil der Originaldaten liefert, welche
zur Berechnung der Hochfeldbeweglichkeit Kh von (H2O)n H+ verwendet
wurden;
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Die 18A–18D die Laufbahn eines Ions mit dem durch die
Kurven von 16 dargestellten elektrischen
Hochfeldes illustrieren;
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Die 19A–19D Ionenlaufbahnberechnungen in der Nähe der Endstation
einer inneren Elektrode darstellen, welche mittels der FAIMS Vorrichtung
und des Verfahrens berechnet wurden, die in den 11A – 11D beschrieben sind;
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Die 19E–19I die Resultate von Ionenlaufbahnberechnungen
in der Nähe
der Endstation einer inneren Elektrode unter Verwendung von verschiedenen
Probenehmer-Spannungen in der in 13A gezeigten
FAIMS Vorrichtung illustrieren;
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20 ein Beispiel einer ungewöhnlichen Form einer FAIMS Vorrichtung
darstellt, welche ausgelegt ist, um Bedingungen für Ionenspeicherung
oder – Fokussierung
zu etablieren;
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21 eine grafische Darstellung ist, welche die
optimalen Kombinationen von CV und DV für (H2O)n H+ auf der Grundlage
von durch eine Reihe von CV Abtastungen aufzeichnet, wie in 17 dargestellt;
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22A das auf DV zurückzuführende elektrische Feld radial über den
FAIMS Analysatorbereich für eine
gegebene FAIMS Vorrichtung illustriert;
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22B eine grafische Darstellung ist, welche die
auf DV und CV zurückzuführenden
elektrischen Felder zeigt, gegeneinander an mehreren radialen Stellen
im FAIMS Analysatorbereich aufgezeichnet;
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22C eine grafische Darstellung ist, welche den
Schnittpunkt der effektiven und der optimalen Bedingungen für DV und
CV illustriert;
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23 eine segmentierte FAIMS Vorrichtung für den Ionentransport
entlang des FAIMS Analysatorbereiches darstellt; und
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24 eine schematische Darstellung einer segmentierten
FAIMS Vorrichtung für
die Speicherung von Ionen innerhalb des FAIMS Analysatorbereiches
illustriert.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Als
wichtige vorgängige
Bemerkung wird festgehalten, dass die untenstehende Diskussion den
Begriff "Ion" mit der Bedeutung
eines geladenen atomaren oder molekularen Gebildes verwendet. Es
ist möglich,
dass das "Ion" irgendein elektrisch
geladenes Partikel sowohl fest oder flüssig und von jeder Grösse ist.
In der Diskussion wird das "Ion" immer als positiv
geladen betrachtet, alle Diskussionen in diesem Dokument sind jedoch ebenfalls
auf negative Ionen anwendbar, wobei jedoch die Polarität der angelegten
Spannung ungekehrt ist.
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Die
Betriebsprinzipien von FAIMS sind in Buryakov et al. (siehe I. Buryakov,
E. Krylov, E. Nazarov, und U. Rasulev, Int. J. Mass Spectrom. Ion
Proc. 128. 143 (1993)) und sie werden hier kurz zusammengefasst.
Es ist möglich,
die Beweglichkeit eines gegeben Ions unter dem Einfluss eines elektrischen
Feldes auszudrücken durch:
Kh, (E) = K(1 + f(E)), wobei Kh die
Beweglichkeit eines Ions bei einem Hochfeld ist, K der Koeffizient
der Ionenbeweglichkeit bei einem niedrigen elektrischen Feld ist
und "f(E)" die funktionale
Abhängigkeit
der Ionenbeweglichkeit vom elektrischen Feld beschreibt (siehe E.
A. Mason und E. W. McDaniel, Transport Properties of Ions in Gases
(Wiley, New York, 1988); und I. Buryakov, E. Knlov, E. Nazarov,
und U. Rasulev, Int. J. Mass Spectrom. Ion Proc. 128. 143 (1993).
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Mit
Bezugnahme auf 1 sind drei Beispiele von Änderungen
der Ionenbeweglichkeit als Funktion der Stärke eines elektrischen Feldes
dargestellt: die Beweglichkeit von Ionen des Typs A steigt mit steigender elektrischer
Feldstärke;
die Beweglichkeit von Ionen des Typs C fällt; und die Beweglichkeit
von Ionen des Typs B steigt anfänglich
bevor sie bei noch höheren
elektrischen Feldstärken
fällt.
Die Ionentrennung in FAIMS beruht auf diesen Änderungen der Beweglichkeit
bei hohen elektrischen Feldern. Man betrachte ein Ion 1,
zum Beispiel ein in 1 gezeigtes Ion vom Typ A, welches
durch einen Gasstrom 6 zwischen zwei voneinander beabstandeten
parallelen Plattenelektroden 2, 4 getragen wird,
wie dies in 2 dargestellt ist. Der Raum
zwischen den Plattenelektroden 2, 4 definiert
einen Analysatorbereich 5, in welchem die Trennung der
Ionen stattfindet. Die Nettobewegung des Ions 1 zwischen
den Plattenelektroden 2, 4 ist die Summe einer
horizontalen x-Achsenkomponente infolge eines fliessenden Gasstroms 6 und
einer quer gerichteten y-Achsenkomponente infolge
des elektrischen Feldes zwischen den Platten 2, 4.
(Der Begriff "Nettobewegung" bezieht sich auf
die gesamte Translationsbewegung, welche das Ion 1 erfährt, dies
sogar, wenn diese Translationsbewegung von einer schnelleren Schwingung überlagert
ist.) Eine der Elektrodenplatten wird auf dem Erdpotential gehalten (hier
die untere Platte 4), während
an die andere (hier die obere Platte 2) eine asymmetrische
Wellenform V(t) angelegt ist. Die asymmetrische Wellenform V(t)
setzt sich zusammen aus einer Hochspannungskomponente, V1, welche
eine kurze Zeitspanne T2 dauert und einer niedrigeren Spannungskomponente
V2 von entgegen gerichteter Polarität, welche eine längere Zeitspanne
t1 dauert. Die Wellenform ist auf eine solche Art synthetisiert,
dass das an die Platte angelegte integrierte Spannungs-Zeit-Produkt (also
das Feld-Zeit-Produkt) während
eines vollständigen
Zyklus der Wellenform null beträgt
(das heisst, V1t2 + V2t1 = 0); zum Beispiel +2000 V während 10 μs, gefolgt
von -1000 V während
20 μs. 2 illustriert
die Ionenlaufbahn 8 (als eine gestrichelte Linie) für einen
Teil der als V(t) illustrierten Wellenform. Die Höchstspannung
während
des kürzeren
Hochspannungsteiles soll in dieser Darstellung der Erfindung als
die "Dispersionsspannung" oder DV bezeichnet
werden. Während
dem Hochspannungsteil der Wellenform wird das elektrische Feld das
Ion 1 dazu veranlassen, sich mit der Geschwindigkeitskomponente
in Querrichtung v1 = KhEhigh zu
bewegen, wobei Ehigh das angelegte Feld
und Kh die Hochfeldbeweglichkeit unter den
Bedingungen des umgebenden elektrischen Feldes und den Druck' und Temperaturbedingungen
ist. Die zurückgelegte
Distanz wird d1 = v1t2 = EhEhigh sein,
wobei t2 die Zeitspanne der angelegten Hochspannung ist. Während der
längeren
Zeitspanne von entgegen gesetzter Polarität, dem Niedrigspannungsteil
der Wellenform, wird die Geschwindigkeitskomponente des Ions v2
= KElow sein, wobei K die Niedrigfeldbeweglichkeit
unter den Umgebungs-Druck- und -Temperaturbedingungen ist. Die zurückgelegte
Distanz beträgt
d2 = v2t1 = KElowt1. Da die asymmetrische
Wellenform sicherstellt, dass (V1t2) + (V2t1) = 0 ist, sind die
Feld-Zeitprodukte Ehight2 und Elowt1
in ihrer Grösse
gleich. Wenn also Kh und K identisch sind,
sind auch d1 und d2 gleich und das Ion 1 wird während des
negativen Zyklus der Wellenform an seine ursprüngliche Position entlang der
y-Achse zurückgebracht
(wie zu erwarten wäre,
wenn beide Teile der Wellenform von niedriger Spannung wären). Wenn
bei Ehigh die Beweglichkeit Kh > K ist, wird das Ion
eine Nettoverschiebung aus seiner ursprünglichen Position relativ zur
x-Achse erfahren. Zum Beispiel, positive Ionen des Typs A in der 1 werden
während dem
positiven Teil der Wellenform (das heisst, d1 > d2) und das Ion vom Typ A 1 wird
von der oberen Elektrodenplatte 2 weg wandern (wie dies
durch die gestrichelte Line 8 in 2 dargestellt
ist). Auf ähnliche
Weise werden Ionen vom Typ C gegen die obere Elektrodenplatte 2 wandern.
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Wenn
ein Ion vom Typ A von der oberen Platte 2 weg wandert,
ist es möglich,
eine konstante negative Gleichspannung and diese Elektrodenplatte 2 anzulegen,
um dadurch diese Querdrift umzukehren oder zu "kompensieren". Diese Gleichspannung, welche in dieser
Darstellung der Erfindung als die "Kompensationsspannung" oder CV bezeichnet
wird, hindert das Ion 1 daran, gegen entweder die Platte 2 oder 4 zu
wandern. Wenn aus zwei Verbindungen abgeleitete Ionen unterschiedlich
auf die angelegten hohen elektrischen Felder reagieren, ist es möglich, dass
das Verhältnis
Kh zu K für jede Verbindung ein anderes
ist. Infolgedessen ist es möglich,
dass die Grösse
der Kompensationsspannung CV, die erforderlich ist, um die Drift
des Ion gegen entweder die Platte 2 oder 4 zu
verhindern, ebenfalls für
jede Verbindung unterschiedlich ist. Unter Bedingungen, bei welchen
die Kompensationsspannung CV für
die Übermittlung
von einer Verbindung geeignet ist, wird die andere gegen eine der
Platten 2, 4 wandern und anschliessend verloren
gehen. Die Geschwindigkeit, mit welcher die Verbindung gegen die
Wände der
Platte 2, 4 wandern wird, hängt von dem Grad ab, zu welchem
ihre Hochfeldbeweglichkeits-Eigenschaften
sich von denjenigen der Verbindung abweichen, welcher es gestattet ist,
unter der gewählten
Bedingung durchzulaufen. Ein FAIMS Instrument oder eine FAIMS Vorrichtung
ist ein Ionenfilter, welches der selektiven Übermittlung von nur solchen
Ionen fähig
ist, die das entsprechende Verhältnis
von Kh zu K aufweisen.
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Der
Begriff FAIMS, wie er in dieser Darstellung der Erfindung verwendet
wird, bezieht sich auf jede Vorrichtung, welche in der Lage ist,
Ionen mittels des oben beschriebenen Mechanismus zu trennen, unabhängig davon,
ob die Vorrichtung ein Fokussier- oder ein Speicherverhalten aufweist.
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Verbesserungen an FAIMS
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Das
FAIMS Konzept wurde zuerst von Buryakov et al. demonstriert, indem
wie oben beschrieben flache Platten verwendetet wurden. Später haben
Carnahan et al. Die Konstruktion des Sensors verbessert, indem flachen
Platten zur Trennung der Ionen durch konzentrische Zylinder ersetzt
wurden (siehe B. Carnahan, S. Day, V. Kuznetsov, M. Matyjaszyk und
A. Tarassov, Proceedings of the 41st ISA Analysis Division Symposium,
Framingham, MA, 21–24
April 1996, p. 85; US Patent Nr. 5,420,424 erteilt an Carnahan et
al.). Die konzentrische Zylinderkonstruktion hat mehrere Vorteile,
einschliesslich von einer höheren
Empfindlichkeit als eine Konfiguration von flachen Platten (siehe
R. W. Purves, R. Guevremont, S. Day, C. W. Pipich und M. S. Matyjaczyk,
Rev. Sci. Instrum., 69, 4094 (1998)).
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Wie
vorher erwähnt,
ist ein Instrument auf der Grundlage des FAIMS Konzeptes von der
Mine Safety Appliances Company (MSA) (Firma für Minensicherheitsgeräte) gebaut
worden. Das MSA Instrument verwendet die konzentrische Zylinderkonstruktion
und wird weiter unten beschrieben. (Zum Zwecke dieser Beschreibung
der Erfindung wird dieses MSA Instrument als FAIMS-E bezeichnet,
wobei das E ein Elektrometer oder eine Vorrichtung für den Nachweis
elektrischer Ströme
bezeichnet.)
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Eine
frühere
Einschränkung
der zylindrischen FAIMS Technologie (D. Riegner, C. Harden, B. Carnahan
und S. Day, Proceedings of the 45th ASMS Conference on Mass Spectrometry
and Allied Topics, Palm Springs, California, 1-5 June 1997, p. 473;
B. Carnahan, S. Day, V. Kouznetsov, M. Matyjaszczyk und A. Tarassov,
Proceedings of the 41st ISA Analysis Division Symposium, Framingham,
MA, 21-24 April 1996, p. 85) war, dass die Identität der auf
den FAIMS-E CV Spektren erscheinenden Höchstwerte nicht eindeutig bestätigt werden
konnten, dies wegen den unvorhersehbaren Änderungen von Kh bei
hohen elektrischen Feldern.
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Somit
ist ein Weg zur Erweiterung der Fähigkeiten von auf dem FAIMS
Konzept beruhenden Instrumenten, wie etwa des FAIMS-E Instrumentes,
einen Weg aufzuzeigen, um die Aufmachung der FAIMS-E Spektren genauer
zu bestimmen, beispielsweise durch die Einführung von Ionen von der FAIMS-E
Vorrichtung in ein Massenspektrometer für eine Masse-zu-Ladung-Analyse
(m/z).
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Elektronenspray-Ionisation
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ESI
ist eine von mehreren miteinander verwandten Techniken, welche die Übertragung
von Ionen (welche in der Lage sind, entweder positiv oder negativ
geladen zu sein) von der flüssigen
Phase in die Gasphase beinhaltet. Kebarle hat vier Hauptverfahren
beschrieben, welche in der Elektronenspray-Ionisation vorkommen (vorgesehen
für die
Verwendung bei der Massenspektrometrie): (1) die Produktion von
geladenen Tröpfchen, (2)
die Schrumpfung von geladenen Tröpfchen
durch Verdunstung, (3) die Zersetzung von Tröpfchen (Spaltung) und die Bildung
von Ionen der Gasphase (Kebarle, P. und Tang, L. Analytical Chemistry,
65 (1993), pp. 927A–986A).
In ESI wird eine flüssige
Lösung
(z.B., 50/50 w/w Wasser/Methanol) durch eine metallische Kapillare
(z.B., 200 μm
Aussendurchmesser und 100 μm
Innendurchmesser ID) geleitet, welche unter Hochspannung gehalten
wird, um die aufgeladenen Tröpfchen
zu erzeugen, beispielsweise +2000 V (50 nA). Es ist möglich, die
Flüssigkeitsproben
bei, z.B. 100 μ1/Minute
hindurchzupumpen. Die Hochspannung erzeugt ein sehr starkes, nicht-konstantes
elektrisches Feld am Austrittsende der Kapillare, welche durch Mechanismen
beschrieben durch Kebarle und vielen anderen die aus der Kapillare
tretende Flüssigkeit
zu kleinen aufgeladenen Tröpfchen
und zu elektrisch geladenen Ionen zerstäubt. Es existieren auch mehrere
verwandte Verfahren für die
Erzeugung von Ionen der Gasphase aus der Lösungsphase. Einige Beispiele
dieser Verfahren schliessen den Ionenspray ein, welcher mechanische
Energie von einem Hochgeschwindigkeitsgas zur Hilfe bei der Zerstäubung verwendet;
Thermospray, welcher anstelle von Spannung Wärme an der Kapillare anlegt;
sowie Nanospray, welcher Kapillare mit kleinem ID verwendet. In
dieser Beschreibung der Erfindung wird der Begriff ESI verwendet,
um jede Technik zu umfassen, welche Ionen der Gasphase aus der Lösung erzeugt.
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Modifiziertes
FAIMS-E
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Als
ersten Schritt wurde die von der Mine Safety Appliances Company
(MSA) konstruierte und gebaute FAIMS-E Vorrichtung modifiziert,
um die Einführung
von Ionen durch die Verwendung von ESI zu ermöglichen. Die Erfinder sind
der Ansicht, dass die Kopplung einer ESI Quelle mit einer FAIMS-E
Vorrichtung nicht offensichtlich ist, da es bekannt ist, dass durch
ESI produzierte Ionen einen hohen Grad an Solvatation aufweisen, sowie,
dass eine FAIMS-E Vorrichtung möglicherweise
nicht richtig funktioniert, wenn sie hohen Niveaus von gelöstem Dampf
ausgesetzt wird. Die Erfinder haben verschiedene praktische Ausführungsformen
einer Vorrichtung entwickelt, welche eine ESI Quelle mit einer FAIMS
Vorrichtung kombinieren, um zu demonstrieren, dass eine solche Kopplung
möglich
ist.
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Ein
Beispiel ist die modifizierte FAIMS-E Vorrichtung 10 gemäss dem Stand
der Technik, welche schematisch in einer dreidimensionalen Ansicht
in 3A und im Querschnitt in 3B dargestellt
ist. Die bekannte FAIMS-E Vorrichtung besteht aus zwei kurzen inneren
Zylindern oder Röhren 11, 12,
welche axial ausgerichtet und etwa 5 mm auseinander angeordnet sind,
und einem langen äusseren
Zylinder 13, welcher die beiden inneren Zylinder 11, 12 umgibt.
Die inneren Zylinder 11, 12 (12 mm Innendurchmesser,
14 mm Aussendurchmesser) sind jeweils ungefähr 30 mm und 90 mm lang, während der äussere Zylinder
etwa 125 mm lang ist. Die Ionentrennung findet im 2 mm ringförmigen Raum
des FAIMS Analysatorbereiches 14 zwischen dem langen inneren
Zylinder 12 und dem äusseren
Zylinder 13 statt. Für
die Produktion von Ionen unter. Verwendung der Elektrospray-Ionisierung
der FAIMS Vorrichtung wurde die Metallkapillare der ESI Nadel 15 entlang der
Zentralachse des kürzeren
inneren Zylinders 11 so angeordnet, dass sie etwa 5 mm
vom Zwischenraum oder Ioneneintritt zwischen den beiden inneren
Zylindern 11, 12 endet. Die in den 3(A) und 3(B) illustrierte Positionierung
der ESI Nadel 15 unterscheidet sich von der Positionierung
der Ionisierungsquelle in der MSA FAIMS-E Vorrichtung dadurch, dass
die ESI Nadel 15 nicht durch den langen inneren Zylinder 12 verläuft, an welchem
typischerweise die asymmetrische Wellenform V(t) angelegt wird.
Durch die Einführung
der ESI Nadel 15 vom gegenüberliegenden Ende der FAIMS-E,
d.h., durch den kurzen inneren Zylinder 11 und dadurch, dass
die Spitze der ESI Nadel 15 nicht zu nahe am langen inneren
Zylinder 12 positioniert ist, wird die Leistung der ESI
Nadel 15 nicht durch die asymmetrische Wellenform V(t)
kompromittiert, welches der Fall wäre, wenn die ESI Nadel 15 innerhalb
des langen inneren Zylinders 12 positioniert wäre (wie
im US Patent Nr. 5,420,424 offenbart).
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Wie
oben dargelegt, ist es möglich,
die bekannte FAIMS-E Vorrichtung 10 als ein "Ionenfilter" zu betrachten, mit
der Fähigkeit,
einen Typ von Ionen selektiv aus einer Mischung zu übermitteln.
Wenn eine Mischung von Ionen kontinuierlich am Eingang des FAIMS
Analysatorbereiches 14 präsentiert wird, zum Beispiel durch
eine ESI Nadel 15, und die Ionen entlang der Länge des
Analysatorbereiches 14 von einem strömenden Gas unter Bedingungen
geführt
werden, bei welchen keine Spannungen an den inneren Zylinder 12 oder
an den äusseren
Zylinder 13 angelegt werden (d.h., die Elektroden sind
geerdet), dann wird ein finites Übermittlungsniveau
für jedes
Ion erwartet, dies jedoch ohne eine Trennung.
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Es
wäre möglich zu
erwarten, dass der ermittelte Strom von irgendeinem ausgewählten Ion
in dieser Mischung nie den Strom für dieses Ion übertreffen
sollte, wenn dieses im Nullspannungszustand durch die Vorrichtung 10 übermittelt
wird. Es wäre
ebenfalls zu erwarten, dass das Anlegen von Hochspannungen (d.h.,
das Anbringen von quer gerichteten Feldern senkrecht zu den Gasströmen) zwecks
Erzielen einer Ionentrennung die Ionenübermittlung nicht erhöhen sollte,
sondern die Übermittlung
durch Zusammenstösse
mit den Wänden der
Zylinder 12, 13 verringern sollte. Das heisst,
die asymmetrische Wellenform würde
möglicherweise
die "Breite" des FAIMS Analysatorbereiches 14 weniger
breit machen und sollte daher die Ionenübermittlung verringern. Im
Gegensatz zu dieser Vorhersage haben jedoch von den Erfindern durchgeführte und
in dieser Beschreibung der Erfindung beschriebene Experimente gezeigt,
dass die Empfindlichkeit der Ionenerfassung in der FAIMS-E 10 mit
zylindrischer Geometrie mit steigender Spannungsamplitude der asymmetrischen
Wellenform V(t) ansteigt. Wie unten erläutert werden wird, scheinen
diese ungewöhnlichen
Beobachtungen zu zeigen, dass im Analysatorbereich 14 der FAIMS
Vorrichtung eine Ionenfokussierung bei atmosphärischem Druck stattfindet.
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Immer
noch mit Bezug auf die 3A und 3B sind
auf diesen vier Gasanschlüsse
an der FAIMS-E Vorrichtung dargestellt. Komprimiertes Gas (z.B.,
Luft oder Stickstoff) wird durch einen Holzkohlen-/Molekularsieb-Gasreinigungszylinder
(nicht dargestellt) in die FAIMS-E 10 durch die Träger ein
(Cin) und/oder Probe ein (Sin) Öffnung
eingeführt.
Das Gas tritt aus der FAIMS-E 10 durch
die Träger
aus (Cout) und/oder Probe aus (Sout) Öffnungen wieder aus. Alle vier
Gasstromraten sind einstellbar. Nicht flüchtige Analyte werden typischerweise
durch eine ESI Nadel 15 in die FAIMS-E 10 eingeführt. Alternativ
ist es möglich, flüchtige Analyte
durch die Sin Leitung in die FAIMS-E 10 einzuführen, und es ist möglich, einen
Teil zu ionisieren sowie die Verbindung(en) an einer Glimmentladungsnadel
vorbeiströmen.
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Immer
noch mit Bezug auf die 3A und 3B werden
der äussere
Zylinder 13 der FAIMS-E Vorrichtung 10 und der
kürzere
Zylinder 11 typischerweise auf einem einstellbaren elektrischen
Potential (VFAIMS) gehalten. VFAIMS ist
in FAIMS-E üblicherweise
das Erdpotential. Während
des Betriebes wird am langen inneren Zylinder 12 eine hochfrequentige
asymmetrische Wellenform angelegt, um die elektrischen Felder zwischen den
inneren und den äusseren
Zylindern 12, 13 zu erzeugen. Zusätzlich zu
dieser hochfrequentigen (z.B., 210 kHz) Wellenform wird eine Offset-Gleichspannung
(d.h., die zur FAIMS hinzugefügte
Kompensationsspannung CV) am langen Zylinder 12 angelegt.
Dies führt
auf die früher
besprochene Weise zu einer Ionentrennung im Analysatorbereich 14 der
FAIMS Vorrichtung.
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Immer
noch mit Bezug auf die 3A und 3B werden
einige der von der Ionisierungsquelle produzierten Ionen durch den
Gasstrom entlang der Länge
des ringförmigen
Raumes zwischen dem äusseren
Zylinder 13 und dem langen inneren Zylinder 12,
auch als FAIMS Analysatorbereich bezeichnet, geführt, Wenn die Kombination von
DV und CV geeignet ist und das Ion nicht an den Wände der
Röhre verloren
geht, ermöglichen
eine Reihe von Öffnungen
oder Ionenaustritte 16 in der Nähe des stromabwärts gelegenen
Ende des äusseren Zylinders 13 die
Extraktion der Ionen zu einem elektrischen Stromdetektor 17,
welcher unter etwa -100 V Vorspannung steht. (Man beachte, dass
hier das Trägergas
ebenfalls durch den Ionenaustritt 16 austritt.)
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In
der Praxis ist es nicht möglich,
die in 2 gezeigte vereinfachte Rechteckwellenversion
von V(t) zu verwenden, dies wegen des elektrischen Leistungsbedarfs
an den Wellenformgenerator. Die eigentliche Wellenform V(t) erscheint
in der 4. Die Wellenformen werden durch die elektronische
Addition einer Sinuswelle mit ihrer Oberwelle mit der doppelten
Frequenz produziert. Wie in 4 dargestellt,
arbeitet die FAIMS-E Vorrichtung 10, indem sie eine der
zwei Wellenformmoden verwendet (wobei die Wellenform an den inneren
Zylinder angelegt wird). Diese Wellenformmoden mit umgekehrter Polarität produzieren
nicht wie zu erwarten wäre
CV Spektren mit "umgekehrter
Polarität". Dies ist der Fall,
weil die Umkehrung der Polarität
auf diese Weise ebenfalls eine Spiegelbildwirkung des Ionenfokussierungsverhaltens
der FAIMS hervorruft. Das Resultat einer derartigen Umkehrung der
Polarität
ist, dass die Ionen nicht fokussiert werden sondern mit den Wänden der
Zylinder 12, 13 kollidieren. Das Spiegelbild eines
Fokussiertals ist eine hügelförmige Potentialfläche. (Diese
Charakteristik und die verschiedenen Betriebs"moden" von FAIMS werden weiter unter diskutiert.)
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FAIMS-MS
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Wie
vorher besprochen ist ein Weg zur Erweiterung der Funktionalität von FAIMS
Vorrichtungen, dass man sie mit einem Massenspektrometer zusammenkoppelt.
Die Verwendung eines Massenspektrometers mit einer FAIMS Vorrichtung
ist vorteilhaft, weil das Massenspektrometer eine Masse-zu-Ladungsanalyse (m/z)
erleichtert, um die Aufmachung von CV Spektren genauer zu bestimmen.
Eine mögliche
FAIMS-MS Ausführungsform
wird hier beschrieben.
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Mit
Bezug auf die 5A und 5B wird
die Koppelung von bekannten FAIMS und einem Massenspektrometer (FAIMS-MS 20)
schematisch dargestellt. Die bekannte FAIMS-MS 20 der 5A und 5B und
die in den 3A und 3B illustrierten
FAIMS-E 10 unterscheiden sich wesentlich nur am Ermittlungsende
des Instrumentes. Gemäss
der Erfindung ist das Elektrometer 17 durch einen Probenehmerkonus 18 ersetzt,
welcher an den Enden der FAIMS Zylinder 12, 13 angeordnet
ist, wie in 5B vereinfacht dargestellt. Der
Durchmesser der Öffnung 19 im
Probenehmerkonus 18 beträgt ungefähr 250 μm. Die Gasströme in der FAIMS-MS 20 sind
jenen in der FAIMS-E 10 gleich, ausser das das Cout in
zwei Komponenten unterteilt ist, nämlich in das ursprüngliche
Cout und in den Strom durch die Öffnung 19 in
das Massenspektrometer. Die an den langen inneren Zylinder 12 angelegten
elektrischen Wellenformen sind identisch mit jenen bei den FAIMS-E
Vorrichtungen verwendeten. Es ist möglich, den Probenehmerkonus 18 elektrisch
von den anderen Bestandteilen zu isolieren, um eine separate Spannung
OR an diesen anzulegen. Des Weiteren ist es möglich, zum Zwecke der Erhöhung der
Empfindlichkeit von FAIMS-MS eine Spannung an die Zylinder der ganzen FAIMS
Einheit anzulegen (VFAIMS).
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8 illustriert
die FAIMS Zylinder 12, 13 in einem Winkel von
45 Grad gegenüber
dem Probenehmerkonus 18 des Massenspektrometers. 5A zeigt
die FAIMS Zylinder 12, 13 in einem Winkel von
90 Grad gegenüber
dem Probenehmerkonus des Massenspektrometers 18. Die Art
und Weise, auf welche die Ionen aus den Zylindern 12, 13 der
FAIMS-MS 20 in das Massenspektrometer extrahiert werden,
ist nicht auf diese beiden Winkel beschränkt. Des Weiteren ist es auch
möglich,
die Stelle, an welcher die Ionen extrahiert werden, irgendwo entlang
des Separationsbereiches anzuordnen. Das heisst, dass es möglich ist,
die Ionen irgendwo entlang dem Trennbereich der FAIMS zu extrahieren.
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Ionenfokussierung/FAIMS-R1-Prototyp
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Mit
Bezugnahme nun auf die 6A und 6B, zur
Demonstration der oben erwähnten
Fokussierwirkung wurde von den Erfindern ein spezielles FAIMS Instrument
konstruiert, um die Ionenverteilung zwischen den beiden Zylindern
(äusserer
und innerer Zylinder) einer FAIMS Vorrichtung zu messen. Dieses
Instrument wird in dieser Darstellung der Erfindung als FAIMS-R1-Prototzp 30 bezeichnet,
und es ist in den 6A und 6B schematisch
dargestellt. Ionen wurden innerhalb eines elektrisch geerdeten Zylinders 31 erzeugt,
der ca. 35 mm lang war und einen ID von 20 mm aufwies. Die Spitze
einer Ionisationsnadel 15 wurde typischerweise nahe der
Mitte dieser Röhre
angeordnet und mindestens 15 mm vom Ende des FAIMS Analysatorbereiches 34.
Der FAIMS Analysatorbereich 34 in dieser Ausführungsform
besteht aus einer äusseren Röhre 32,
welche 70 mm lang ist und einen ID von 6 mm aufweist und welche
eine innere Schirmelektrode 33 mit einem AD von 2mm umgibt.
Die innere Schirmelektrode 33 umgibt und schirmt einen
elektrisch isolierten Leiter 35 ab, der in ihrer Mitte
verläuft.
Dieser innerste Leiter 35 (d.h., die Ionenkollektor-Elektrode) ist ein
Kollektor für
Ionen, und sie ist mit einem Stromschnellverstärker oder Elektrometer 36 verbunden
(z.B., Keithly Modell 428) und mit einem digitalen Speicheroszilloskop 37 (z.B.,
LeCroy Modell 9450).
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Im
in den 6A und 6B gezeigten
System werden die Ionen, welche die innere Elektrode 33 umgeben,
durch eine pulsierte Spannung nach innen gezwungen. Diese Ionen
bewegen sich vom FAIMS Analysatorbereich 34 zum innersten Leiter 35 durch
eine Reihe von 50 μm
Löchern,
welche durch die innere Schirmelektrode 33 gebohrt sind.
Die in die innere Schirmelektrode 33 gebohrten Löcher sind
etwa 2 cm von dem Ende angeordnet, welches der Ionisationsnadel 15 gegenüber liegt,
und sie sind über
eine Länge
von ca. 10 mm auf einer Seite der inneren Schirmelektrode 33 etwa
0.5 mm voneinander beabstandet angeordnet. Die in die innere Schirmelektrode 33 gebohrten
Löcher 38 sind
so angeordnet, damit die Veränderlichkeit
der Distanz zwischen der inneren Schirmelektrode 33 und
dem äusseren
Zylinder 32 in der Nähe
dieser Löcher
minimiert ist. Es war das Ziel der Erfinder, Radialprofile des Ionenüberflusses
derjenigen Ionen zu messen, welche sich im inneren Raum zwischen
der inneren Schirmelektrode 33 und der äusseren Elektrode 32 befinden
(d.h., im FAIMS Analysatorbereich 34), dies indem die Ionen
gegen die innere Schirmelektrode 33 und durch die Löcher 38 und
gegen die innerste Ionenkollektor-Elektrode 35 gepulst
werden. Die zeitabhängige
Verteilung von am innersten Leiter 35 ankommenden Ionen
steht im Zusammenhang mit der physischen Radialverteilung der Ionen
um die innere Elektrode 33. Eine übermässige Variation des Abstandes
zwischen den beiden Zylindern 32, 33 würde die Unsicherheit
der Ionenankunftszeiten am innersten Leiter 35 vergrössern und
damit die räumliche
Auflösung
der mit dieser Vorrichtung gemachten Messungen verringern.
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Mit
Bezug nun auf 7 wird die an den FAIMS-R1-Prototypen
der 6A und 6B angelegte hochfrequentige
asymmetrische Hochspannungs-Wellenform
V(t) dargestellt. Die Wellenform ist in zwei Teile unterteilt, die
Fokussierperiode und die Extraktionsperiode. Die Wellenform wurde
durch einen willkürlichen Wellenformgenerator
erzeugt (z.B., Stanford Research Systems Model DS340, nicht illustriert)
und durch einen Pulsgenerator verstärkt (z.B., Directed Energy
Inc., Modell GRX-3.0K-H, nicht illustriert). Die Frequenz der Wellenform
sowie die relative Dauer der Hoch- und Niederspannungsteile der
Wellenform waren leicht zu modifizieren. Wegen den hohen Spannungen
und den steilen Ansteigzeiten des an diesen FAIMS-R1-Prototypen 30 angelegten
Rechteckwellen, waren die Energieverbrauchsbeschränkungen
hart, und Wellenformen von über
ungefähr
1330 Pulsen (16 ms bei 80'000
Hz) konnten durch dieses System nicht geliefert werden, ohne dass
die elektronischen Bestandteile des Hochspannungs-Pulsgenerators überhitzten.
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Man
beachte, dass beim FAIMS-R1-Prototyp 30 die hochfrequentige
asymmetrische Hochspannungs-Wellenform am äusseren Zylinder 32 des
in den 6A und 6B gezeigten
FAIMS-R1-Prototyps angelegt wurde. Da bei allen anderen in dieser
Beschreibung der Erfindung diskutierten FAIMS Formen die Wellenform
an die innere Röhre
oder Elektrode angelegt wurde, ist es möglich, dass Verwirrung in Bezug
auf die "Polarität" der Wellenform und
die Polarität
von CV entsteht. Beim FAIMS-R1-Prototyp 30 der 6A und 6B werden
Ionen des Typs A (auf 1 dargestellt) während dem
Anlegen der Wellenform der entgegen gesetzten Polarität und CV
fokussiert als jene, welche für
die Vorrichtungen der 3A, 3B, 5A, 5B dargestellt
sind. Dennoch wird zur Vereinfachung die Polarität gleich geschrieben, wie wenn
die Vorrichtung gleich konstruiert wäre wie jene der konventionelleren
Konfiguration. Mit anderen Worten, die während dem Anlegen der Wellenform
# 1 übermittelten
Ionen werden mit DV positiv und CV negativ erscheinen. (Man beachte
jedoch, dass die eigentlich bei der Vorrichtung von 6A und 6B verwendeten
Spannungen DV negativ und CV positiv sind.)
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Wie
bei der vorher beschriebenen (2) konventionellen
FAIMS Vorrichtung mit parallelen Platten beobachtet, wird das Anlegen
einer asymmetrischer Hochspannungs-Wellenform V(t) dazu führen, dass
Ionen gegen eine der FAIMS Elektroden 2, 4 wandern,
dies wegen den Änderungen
der Ionenbeweglichkeit bei hohen elektrischen Feldern (in den 1 und 2 illustriert).
Es ist möglich,
diese Wanderung zu stoppen, indem ein elektrisches Feld oder eine
Kompensationsspannung CV in der Gegenrichtung dieser Wanderung angelegt
wird. Für
den FAIMS-R1-Prototyp 30 der 6A und 6B wurde
diese CV an die gleiche Elektrode angelegt, wie die Asymmetrische
Hochspannungs-Wellenform
(d.h., an die äussere
Elektrode 32), und eine kleine Gleichstrom-Vorspannung (bis
zu +/- 50 V) wurde hinzugefügt.
Bei einer geeigneten Kombination von DV und der Kompensationsspannung
CV wird ein gegebenes Ion durch die FAIMS Vorrichtung 30 laufen.
Die Einheit wirkt daher wie ein Ionenfilter. Es ist möglich, die
Bedingungen so festzulegen, dass ein einziger Ionentyp im FAIMS
Analysator 34 isoliert wird and einheitlich aus dem Austritt
der FAIMS Vorrichtung 30 strömt, obwohl eine Mischung von
Ionen am Eintritt des FAIMS Analysatorbereichs eingeführt wird.
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Der
zweite Teil der in 7 dargestellten Wellenform (d.h.,
die Extraktionsperiode) wurde verwendet, um die Ionen aus dem FAIMS
Analysatorbereich 34 zwischen der äusseren Elektrode 32 und
der inneren Schirmelektrode 33 heraus zu pulsen (in den 6A und 6B illustriert).
Am Ende der Fokussierperiode, d. h. nach 16 ms Wellenform, wurde
die asymmetrische Wellenform durch eine konstante Gleichstrom-Vorspannung
von ungefähr
30 V ersetzt. Dies führte
dazu, dass die Ionen sich vom ringförmigen Raum 34 zwischen
der äusseren
Elektrode 32 und der inneren Schirmelektrode 33 in
Richtung der inneren Schirmelektrode 33 bewegten. Eine
Detektorvorspannung von -5 V, angelegt an die innerste Kollektorelektrode 35,
half dabei, die Ionen von der Nähe
der Löcher 38 in
der inneren Schirmelektrode 33 durch die Löcher 38 und
in Berührung mit
der innersten Kollektorelektrode 35 zu bringen. Die +30
V Vorspannung erzeugte ein elektrisches Feld von ungefähr 150 V/cm über den
FAIMS Analysatorbereich 34, und die meisten in diesem Bereich 34 befindlichen Ionen
bewegten sich in etwa 1 ms über
den 2 mm Raum. Der Ionenstrom infolge der Ankunft von Ionen an der mittleren
inneren Schirmelektrode 33 ist voraussagbar. Zum Beispiel,
falls nur ein Ionentyp mit einer Beweglichkeit von 2.3 cm2/V-s,
z.B., (H2O)n H+ bei Umgebungstemperatur- und -druckbedingungen
sich im FAIMS Analysatorbereich 34 befinden würde, und
falls dieses Ion im Raum gleichmässig
verteilt wäre,
dann sollte man ein Signal mit ungefähr rechteckiger Spitze und
einer Dauer von etwa 0.06 ms feststellen. Abweichungen von diesem
erwarteten Ionenankunfts-Profil würden die Folgerung nahe legen,
dass die Ionen in einem ungleichmässigen Profil über den
FAIMS Analysatorbereich 34 zwischen den äusseren
und inneren Zylindern der FAIMS Vorrichtung verteilt sind.
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Immer
noch mit Bezug auf die 6A, 6B und 7 wurde
der FAIMS-R1-Prototyp
wie folgt betrieben. Ein 2 l/min Strom von gereinigter Luft, Trägergas ein
(Cin) wurde in den Zylinder 31, welcher die Ionisationsnadel 15 enthält, eingelassen.
Ungefähr
2000 V wurden an die Nadel 15 angelegt, und die Spannung wurde
so eingestellt, dass ein stabiler Ionisationsstrom erzeugt wurde.
Die asymmetrische Hochspannungs-Wellenform V(t) wurde am äusseren
FAIMS Zylinder 32 während
etwa 16 ms angelegt; drauf folgte ein Extraktionspuls von 2 ms (7).
Das Ion, welches auf der innersten Ionenkollektor-Elektrode 35 auftraf,
wurde erfasst und auf einem digitalen Oszilloskop 37 angezeigt.
Eine Messung würde
typischerweise aus 100 gemittelten Spektren bestehen, welche mit
einer Rate von ungefähr
5 Hz gesammelt werden. Viele experimentelle Parameter wurden variiert,
einschliesslich der Gasstromraten, den Spannungen der asymmetrischen
Wellenform V(t), die an die äussere
Elektrode angelegte Gleichspannung CV sowie die Extraktionsspannung.
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8 illustriert
die Ionenankunftszeiten an der innersten Ionenkollektor-Elektrode 35,
welche durch diese Experimente beobachtet wurden. Jede Spur wurde
mit 2500 V angelegter DV, aber mit variablen CV Spannungen aufgezeichnet.
Wie man sieht, ist während
DV und CV angelegt sind, die radiale Verteilung von Ionen über den
ringförmigen
Raum des FAIMS Analysatorbereiches 34 nicht gleichmässig. Zum
Beispiel sind bei CV nahe bei -11 V die Ionen in einem schmalen
Band nahe der inneren Elektrode 33 fokussiert, und sie werden
deshalb als hochintensiver Puls ermittelt, welcher sehr bald stattfindet,
nachdem die Extraktionsspannung angelegt worden ist. Bei tiefer
CV, beispielsweise bei -5.6 V, sind die Ionen viel gleichmässiger zwischen den
Wänden
der konzentrischen Zylinder 32, 33 verteilt, welche
den FAIMS Analysatorbereich 34 bilden. Wenn an den Zylindern 32, 33 keine
elektrischen Spannungen angelegt sind, sollte die radiale Verteilung
von Ionen über
den FAIMS Analysatorbereich 34 ungefähr gleichmässig sein (Daten für diesen
spannungslosen Zustand sind in diesem Dokument nicht aufgeführt). Die
in 8 dargestellten experimentellen Daten sind der
Beweis, dass die Ionenfokussierung tatsächlich in FAIMS Instrumenten
stattfindet. Die Fokussierung resultiert darin, dass die Ionen in
einen gleichmässigen "Bogen" oder Band um den
inneren Zylinder 33 innerhalb des FAIMS Analysatorbereiches 34 fokussiert
werden. Wie vorgängig
erwähnt,
ist nach Kenntnis der Erfinder diese Fokussierwirkung vorher noch
nie beobachtet oder erläutert
worden.
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Der dreidimensionale Ionenspeicher
bei Atmosphärendruck
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Die
Gasströme
zwischen den Zylindern der oben beschriebenen FAIMS Vorrichtungen
dienen dazu, die Ionen von einem Ende an das andere Ende zu tragen.
In jedem Fall ist die Wirkung des elektrischen Feldes senkrecht
zur Transportbewegung des Gasstroms. Dies ist der Grund, weshalb
frühe Vorrichtungen
als Ionenbeweglichkeitsspektrometer mit quer liegender Feldkompensation
bezeichnet wurden. Die vorliegende Erfindung ist das Resultat von
Versuchen, die zweidimensionale Ionenfokussierwirkung von FAIMS-E 10 und FAIMS-R1-Protptyp 30 in
einen dreidimensionale Speicher umzuwandeln, indem sichergestellt
wird, dass die Ionen in einem physikalischen Ort gespeichert werden,
in welchem die Gasströme
und die elektrischen Felder nicht senkrecht zueinander stehen, sondern
gegeneinander wirken. Dies erzeugt einen dreidimensionalen Ionenspeicher
bei Atmosphärendruck.
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Man
beachte, dass in dieser Darstellung der Erfindung der Begriff "Ionenfokussierung" sich auf eine zweidimensionale
Konfiguration beschränkt.
Das heisst, wenn die Ionen "fokussiert" sind, werden sie
auf eine bogenähnliche Struktur
beschränkt
und es ist möglich,
dass der dünne,
flache Bogen sich in irgendeiner Richtung erstreckt. Wenn beispielsweise
Ionen um die äussere
Oberfläche
eines langen Metallzylinders "fokussiert" werden, bedeutet
dies, dass sie darauf beschränkt
sind, in einem zylinderförmigen
Raum (bestehend aus den Ionen) zu sein, welcher koaxial zum Metallzylinder
ist oder diesen umgibt. Dieser Ionenbogen wird sich bis zum Zylinder
erstrecken und kontinuierlich ganz um diesen herum. Andererseits
ist in dieser Darstellung der Erfindung der Begriff "Ionenspeicherung" auf den Zustand
beschränkt,
dass ein Ion nicht in der Lage ist, sich im dreidimensionalen Raum
frei in jede Richtung zu bewegen. Dies ist einschränkender
als das "Fokussieren", bei welchem es
dem Ion freisteht, sich irgendwohin innerhalb der 2 Dimensionen
zu bewegen, z.B., entlang der Länge
des oben beschriebenen Beispiels oder mit einem festen Radius um
den Zylinder herum.
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Dreidimensionale
Ionenspeicher für
den Betrieb in Vakuumkammern von Massenspektrometern sind wohlbekannt
und es existieren mehrere Geometrien. Der Mechanismus und der Betrieb
von diesen Vakuum-Ionenspeichern sind indessen erheblich verschieden
von jenen der Version bei Atmosphärendruck (760 Torr), welche
in diesem Dokument beschrieben ist. Die physische Geometrie, die
Anordnung der Hardwarekomponenten und die angelegten elektrischen
Spannungen bei bekannten dreidimensionalen Ionenspeichern sind auf
keine Art und Weise mit der vorliegenden atmosphärischen Version des Ionenspeichers
verwandt. Mehrere Ausführungsformen
des dreidimensionalen Ionenspeichers bei Atmosphärendruck der vorliegenden Erfindung
werden untenstehend betrachtet.
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FAIMS-R2-Prototyp
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Mit
Bezug auf die 9A und 9B wird
die Vorrichtung dargestellt, welche als FAIMS-R2-Prototyp 40 bezeichnet
wird. Hier werden die asymmetrische Wellenform V(t) und die Kompensationsspannung
CV an die innere, festkörperige
Elektrode 42 angelegt, welche einen Durchmesser von etwa
2 mm hat. Die äussere, elektrisch
geerdete Elektrode 43 weist einen inneren Durchmesser von
etwa 6 mm auf, wodurch ein ringförmiger
Raum von etwa 2 mm zwischen den Elektroden gebildet wird. Dieser
ringförmige
Raum 44 ist in der oben stehenden Diskussion als FAIMS
Analysator oder FAIMS Analysatorbereich 14, 34 bezeichnet
worden, und aus Gründen
der Vereinfachung werden wir weiterfahren, diese Terminologie zu
verwenden. Die Ionen werden unter Verwendung einer Glimmentladungsnadel 15 in
einer geschlossenen Zelle (nicht dargestellt) durch eine Glimmentladung
erzeugt, wobei diese Zelle neben einem 0.5 mm Loch durch die Wand
des äusseren
Zylinders angeordnet ist. Wie in 9A gezeigt,
werden die durch das durch die Glimmentladungsnadel 15 erzeugte hohe
elektrische Feld (gehalten auf etwa + 2000 V) produzierten Ionen
durch das 0.5 mm Loch 45 und in den FAIMS Analysatorbereich 44 getrieben
(aus Einfachheitsgründen
werden nur diejenigen Ionen dargestellt, die sich direkt gegen das
Loch 45 bewegen, dargestellt). Innerhalb dem FAIMS Analysatorbereich 44 nahe
beim Loch 45 sind die elektrischen Felder und der Gasstrom
(welcher in den 9A und 9B als
von rechts nach links fliessend dargestellt ist) senkrecht zueinander,
und die Ionen erfahren die zweidimensionale Fokussierwirkung, welche
in den Abschnitten oben in Bezug auf den FAIMS-R1-Prototypen 30 beschrieben
wurde. Die innere Elektrode 42 in der in 9A illustrierten
Vorrichtung endet jedoch etwa 1–4
mm vom Ende der äusseren
Elektrode 43. Die innere Oberfläche der äusseren Elektrode 43 am
Stromabwärtsende
weist eine derartige Kontur auf, dass ungefähr die gleichen elektrischen
Felder aufrechterhalten werden (d.h., erzeugt durch das Anlegen
von DV und CV), wie sie entlang der Länge des FAIMS Analysatorbereiches 44 bestehen
würden
würden.
Das Ende der äusseren
Elektrode 43 hat ein Austrittsgitter 46, welches
ein Loch (etwa 2 mm) aufweist, das durch ein feines Metallgitter
von hoher Transmission bedeckt ist. Das durch die Vorrichtung 40 strömende Gas
strömt
ebenfalls frei durch das Gitter 46 und tritt durch den
Raum zwischen der äusseren
Elektrode 43 und einer Kollektorplatte 47 aus.
In Abwesenheit von irgendeiner angelegten Spannung (d.h., DV und
CV + 0), werden die Ionen sich so ziemlich wie in 9A illustriert
durch die Vorrichtung bewegen. Die Ionen treten in den Analysatorbereich 44 ein,
strömen
mit dem Gas durch das Austrittgitter 46 der äusseren
Elektrode 43, und die wenigen verbleibenden Ionen werden
zu einer Ionenkollektorplatte 47 gezogen, welche unter
etwa -5 V Vorspannung steht. Die Kollektorplatte 47 war
mit einem hoch verstärkenden
Stromverstärker
oder Elektrometer 36 (z.B., Keithly 428) und einem Oszilloskop 37 verbunden.
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Das
Anlegen einer asymmetrischen Wellenform des in 7 gezeigten
Typs resultierte im oben für die
konventionellen FAIMS-E 10 und FAIMS-R1-Prototyp 30 beschriebenen Fokussierverhalten,
ausser dass die Fokussierwirkung sich um das allgemein kugelförmige Ende 42T der
inneren Elektrode 42 erstreckt, wie dies in 9B dargestellt
ist. Dies bedeutet, dass die Ionen nicht in der Lage sind, aus dem
Bereich um das Ende 42T der inneren Elektrode 42 zu
entweichen. Dies wird nur stattfinden, wenn die an die innere Elektrode 42 angelegten
Spannungen die geeignete Kombination von CV und DV sind, wie sie
in der oben stehenden Diskussion in Bezug auf zweidimensionale Fokussierung
beschrieben worden sind. Wenn CV und DV für das Fokussieren eines Ions
im FAIMS Analysatorbereich 44 geeignet sind und die physische
Geometrie der inneren Elektrode 43 in den 9A und 9B das
Gleichgewicht nicht stört,
dann werden die Ionen sich nahe beim Ende 42T sammeln,
wie in 9B dargestellt. Mehrere entgegen
gesetzte Kräfte
wirken auf die Ionen in diesem Bereich nahe beim Ende 42T der
inneren Elektrode 42. Die nahe beim Ende 42T der
inneren Elektrode in 9B dargestellte Elektronenwolke
möchte
wegen der Kraft des Gasstroms sich von rechts gegen das Austrittsgitter 46 in
der Weise bewegen, wie in 9A gezeigt.
Dies bedeutet auch, dass die Ionen nicht in der Lage sind, von links
nach rechts gegen die Ionisierungsquelle zurückzuwandern. Diejenigen Ionen,
welche der inneren Elektrode 42 zu nahe kommen, werden
von der Elektrode 42 zurückgestossen, und diejenigen nahe
der äusseren
Elektrode 43 werden wegen dem Anlegen der negative polarisierten
CV gegen die innere Elektrode zurückwandern. Die Ionen werden
in jeder Richtung gefangen, entweder durch die Kräfte des
strömenden
Gases oder durch die elektrischen Felder (elektrischer Spannungsbrunnen)
des FAIMS Mechanismus.
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Man
beachte, dass während
die obige Diskussion sich darauf bezieht, dass die Ionen "gefangen" oder "gespeichert" sind, die Ionen
in Wirklichkeit einer 'Zerstreuung' unterliegen. Eine
Zerstreuung wirkt immer gegen eine Fokussierung und Speicherung.
Die Ionen benötigen
immer eine elektrische Kraft oder eine Gasstromkraft, um den Vorgang
der Zerstreuung rückgängig zu machen.
Dies bedeutet, dass, obwohl die Ionen möglicherweise in einem imaginären zylindrischen
Bereich im Raum (mit einer Dicke von praktisch null), oder in einem
imaginären
dreidimensionalen Ionenspeicher fokussiert sind, es in Wirklichkeit
wohlbekannt ist, dass die Ionen eigentlich in der Nähe dieses
idealisierten Bereiches wegen der Zerstreuung im Raum zerstreut
sind. Dies bedeutet, dass die Ionen immer über einen gewissen Bereich "verteilt" sind, und dass sie
sich nicht alle am gleichen Ort befinden. Dies ist wichtig und sollte
als ein globales Merkmal verstanden werden, welches allen Ionenbewegungen überlagert
ist, die in diesem Dokument besprochen werden. Dies bedeutet, dass
beispielsweise ein dreidimensionaler Ionenspeicher in Wirklichkeit
eine echte räumliche
Breite aufweist, und dass dieser aus mehreren physikalischen und
chemischen Gründen
undicht ist.
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Bei
einer weiterer Ausführung über die
chemischen Auswirkungen in FAIMS ist zu sagen, dass, wenn ein Ion
mit einem neutralen Molekül
zusammenstösst
und temporär
eine stabile Vereinigung bildet, es möglich ist, dass diese Vereinigung
aus dem FAIMS Fokussier- oder Speicherbereich hinaus wandert, weil
diese neue Vereinigung Hochfeldbeweglichkeits-Eigenschaften aufweist,
welche sich von denen des ursprüngliche
Ions unterscheiden. Dies bedeutet wiederum, dass die Vereinigung
eventuell ein Verhalten unter einem hohen elektrischen Feld hat
(siehe 1), welche sich von jenem des einfachen Ausgangsions
unterscheidet. Zum Beispiel (im Extremfall) ist es möglich, dass
das ursprüngliche
Ion vom Typ A ist und die neue Vereinigung vom Typ C, wie in 1 dargestellt.
Wenn dies der Fall ist, wird die neue Vereinigung bei den herrschenden
DV und CV Bedingungen nicht gespeichert werden. Der Zusammenstoss
von irgendeinem dieser Ionen mit den Wänden der Vorrichtung wird rasch
zu einem Verlust von Ionen aus dem Ionenspeicher führen. Obwohl
das ursprüngliche
Ion möglicherweise
immer noch gespeichert bleibt, ist die Entfernung dieses Ions durch "chemische" Effekte absolut
möglich,
und dies ist der Grund dafür,
dass der FAIMS Analysator bei Vorhandensein von namhaften Dämpfen oder
Verunreinigungen in den Gasströmen
versagen wird. Der FAIMS Analysator arbeitet am besten unter sehr
sauberen Bedingungen. Während
des Betriebs im P2 Modus ist die Bedingung eines Gases von hoher
Reinheit etwas gelockert.
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Mit
Bezug nun auf die 10A bis 10I werden
experimentelle Resultate mit dem FAIMS-R2-Prototyp 40 dargestellt.
Die Dimensionen der Elektroden sind oben für die 9A und 9B beschrieben
worden. Die DV war ungefähr
2000 V, die CV war -12 V, und der Gasstrom durch die Vorrichtung
betrug 0.9 l/min. Die DV und CV wurden während etwa 16 ms an die innere
Elektrode angelegt, dann wurden diese Spannungen durch eine an die
innere Elektrode 42 angelegte Extraktionsspannung ersetzt.
Die an die innere Elektrode 42 angelegte Gleichstrom- Extraktionsspannung
stösst
die Ionen von der inneren Elektrode 42 weg gegen das Austrittsgitter 46,
womit der Gasstrom diese Ionen durch das Gitter 46 trägt (wobei
ein Prozentsatz der Ionen durch Zusammenstösse mit diesem Gitter 46 verloren
werden). Die Spurlinien in den 10A bis 10I repräsentieren
die Resultate für
diejenigen Ionen, welche mit Spannungen von +1 V (10A) bis +30 V (10I)
extrahiert worden sind. Die Extraktion von gespeicherten Ionen resultiert
in einem positiven Puls 48, welcher in den 10A–10I aufgezeichnet ist. Der in den Figuren dargestellte
negative Puls 49 ist das elektronische Geräusch durch
Einschwingvorgänge,
welches auftritt, wenn die DV und CV weggenommen und durch die Extraktionsspannung
ersetzt werden. Von den in den 10A–10I dargestellten Daten ist es klar, dass ein
Anstieg der Extraktionsspannung zu einem kürzeren, intensiveren Ionensignal 48 führen wird. Dies
geschieht, weil die Ionen mit den +30 V energischer aus dem Speicher
hinausgepulst werden als die mit den +1 V. Die in den 10A bis 10I illustrierten
experimentellen Resultate verifizieren die Hypothese, dass sich
in der Nähe
des Endes 42T der inneren Elektrode 42 eine Ionenwolke
ansammelt. Es war nicht möglich,
einen Ionenpuls, wie in 10I gezeigt,
aus dem FAIMS-R2-Prototyp 40 zu extrahieren, wenn nicht
einige Ionen in der Nähe
des Endes 42T der inneren Elektrode 42 verfügbar waren.
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FAIMS-R3-Prototyp
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Mit
Bezugnahme nun auf die 11A bis 11C wird der FAIMS-R3-Prototyp 50 dargestellt.
Diese Vorrichtung ist für
die Erfassung mittels Massenspektrometrie konfiguriert, und ein
Probenehmerkonus 18, durch welchen Gas und Ionen in die
Vakuumkammer eines Massenspektrometers gezogen werden, ist auf den linken
Seiten der 11A–11C dargestellt.
Die rechte Seite des Vakuumgehäuses
und des Probenehmerkonus 18 befinden sich im Wesentlichen
unter Atmosphärendruck.
Die linke Seite jener Komponenten trägt die Bezeichnung "Massenspektrometrische
Vakuumkammer", und
sie befindet sich typischerweise unter einem Druck von weniger als
1 Torr. In den meisten Systemen führt eine zweite Öffnung (nicht
dargestellt) zum Massenanalysatorbereich des Massenspektrometers,
welcher üblicherweise
sich unter einem Druck von weniger als 10-5 befindet.
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Der
in 11A illustrierte FAIMS-R3-Prototyp Analysator 50 besteht
aus einer inneren festkörperigen, zylindrischen
Elektrode 52 mit einem Durchmesser von etwa 2 mm sowie
einer äusseren
Elektrode mit einem inneren Durchmesser von etwa 6 mm. Die mittlere
Elektrode 52 wird über
eine elektrische Verbindung durch einen Generator für asymmetrische
Wellenformen 55 betrieben. Sowohl DV wie auch CV werden
durch diesen Generator 55 geliefert. Die Wellenformen und
das Zeitmessungsdiagramm sind in 11D illustriert.
Wie in 11D dargestellt, wird die asymmetrische
Wellenform kontinuierlich an die innere Elektrode 52 angelegt.
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Mit
Bezug wiederum auf 11A tritt das Gas von der rechten
Seite in den FAIMS-R3-Prototyp 50 ein und strömt entlang
dem ringförmigen
Raum, welcher den FAIMS Analysatorbereich 54 enthält und wieder
hinaus durch das offene Ende der äusseren Elektrode 52.
Neben dem offenen Ende (linke Seite) des äusseren Zylinders 53 befindet
sich ein Austrittsgitter 56, welches ein feines, dünndrahtiges
Metallgitter umfasst, das von der äusseren Elektrode elektrisch
isoliert ist und eine elektrische Verbindung zu einer Stromversorgung
aus einem elektrischen Pulsgenerator 57 aufweist. Es ist
möglich,
die Spannung am Gitter 56 mittels dieser Stromversorgung
schrittweise zu ändern.
Die Gitterspannung und das Zeitmessungsdiagramm sind in 11D dargestellt. Das Gitter wird typischerweise
während
der Ionenspeicherungszeit auf zwischen -5 und +5 V (z.B., 0 V) gehalten,
wie auf 11d dargestellt. Die Gitterspannung
wird dann schrittweise (100 ns Übergang)
zwischen -5 V und -50 V geändert
(z.B., -15 V in 11D), um die Ionen vom dreidimensionalen
Ionenspeicher unter Atmosphärendruck
zu extrahieren, welcher sich am kugelförmigen Ende 52T der
inneren Elektrode befindet. 11B illustriert
schematisch den ungefähren Aufenthaltsort
der Ionen während
der Speicherperiode. Es sollte nicht vergessen werden, dass die
hier gespeicherten Ionen die richtige Hochfeld-Ionenbeweglichkeit aufweisen müssen (siehe 1),
damit ihre "Netto"-Bewegung bei der an die Speichervorrichtung
angelegten Kombination von CV und DV null ist (der Begriff "netto" wird verwendet,
weil das Ion sich andauernd wegen der angelegten asymmetrischen
Wellenform hin und her bewegt: wenn das Ion wiederholt zum gleichen
Aufenthaltsort zurückkehrt,
dann ist die durch CV und DV verursachte Nettobewegung gleich null).
Zum Beispiel werden die (H2O)n H+ Ionen in der in den 11A–11C dargestellten Geometrie bei einem DV von etwa 2000
V und einem CV von ungefähr
+10 V (typisch für
den P1 Modus) gespeichert. Bei ganz verschiedenen Bedingungen (z.B.,
bei DV 2000 und CV +10 V) von dieser Kombination von DV und CV,
werden sich die H2O)n H+ Ionen nicht an einem physischen Ort sammeln,
wie in 11B illustriert. Anstelle davon
werden diese Ionen mit den Wänden
der Zylinder 52, 53 zusammenstossen. Bei einem
zweiten Satz von DV und CV Bedingungen, wie etwa DV 2500 und CV
-5 V, ist es möglich,
dass sich ein anderes Ion (z.B., (Leucin) H+))
an der Spitze 52T der inneren Elektrode sammelt, wie in 11B dargestellt.
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Nahe
beim Ende 52T der in 11B illustrierten
inneren Elektrode 52 sind die Ionen in ihrer Bewegung wegen
mehreren entgegen gesetzten Kräften
eingeschränkt.
Das entlang dem FAIMS Analysatorbereich 54 strömende Gas
wirkt eine Kraft aus, welche die Wanderung von Ionen von links nach
rechts (11B) zurück zum Gaseintritt des Ionenspeichers
verhindert, und diese Kraft wird ebenfalls dazu tendieren, die Ionen aus
dem Speicher und gegen das am linken Ende der äusseren Elektrode dargestellte
Austrittsgitter 56 zu ziehen. Die für FAIMS charakteristischen
elektrischen Kräfte
halten die Ionen in einem festen Abstand von den Seiten der inneren
Elektrode 52: (1) diejenigen Ionen, welche sich zu weit
von der inneren Elektrode 52 befinden, werden an die innere
Elektrode 52 angezogen, dies wegen der negativen Polarität der angelegten
Gleichstrom-Vorspannung, d.h., eine negative CV; und (2) diejenigen
Ionen näher
bei der inneren Elektrode 52 werden wegen dem Ansteigen
der Ionenbeweglichkeit bei einem hohen Feld weggestossen (siehe 1),
dies unter der Annahme, dass alle Ionen vom Typ P1 sind. Einzelheiten
zu den Ionenbewegungen werden untenstehend dargelegt.
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11C illustriert die Entfernung von Ionen aus dem
dreidimensionalen Speicher bei Atmosphärendruck über eine schrittweise Änderung
der an die Gitterelektrode 56 angelegten Spannung. Wenn
die an das Gitter 56 angelegte Spannung von sagen wir 0
V auf -15 V geändert
wird, wie in 11D dargestellt, wird die Schachttiefe
des Ionenspeichers verringert oder ganz eliminiert und die Ionen
sind dann frei, um unter dem Einfluss des Gasstroms oder des elektrischen
Feldes, welches die Ionen möglicherweise
gegen das Austrittgitter 56 zieht, zu entfliehen.
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Der
in den 11A–11C illustrierte
FAIMS-R3-Prototyp 50 ist geeignet für die Feststellung von Ionen,
welche durch Elektrospray-Ionisation (ESI) produziert worden sind.
FAIMS ist hochempfindlich gegen Feuchtigkeit und Verunreinigungen
im Gas, welches in den Analysatorbereich einströmt. Es ist üblich, dass Verunreinigungen
oder zuviel Wasserdampf zu einem vollständigen Signalverlust führen, wodurch
die FAIMS nicht mehr so funktioniert, wie in diesem Dokument beschrieben.
Da die Elektrospray-Ionisation die durch Hochspannung unterstützte Zerstäubung einer
Lösungsmittelmischung
mit einbezieht, ist die Menge an Wasser und anderen flüchtigen
Lösungsmitteln
viel zu gross, um im FAIMS Analysatorbereich 54 toleriert
zu werden. Dies bedeutet, dass die ESI-Faims-Kombination immer eine
Art von Gasisolation, ein Abschirmgas oder einen Gasstrom in Gegenrichtung
zur Strömung
benötigt,
um zu verhindern, dass neutrale Lösungsmittelmoleküle in den
FAIMS Analysatorbereich 54 eintreten. Ein Verfahren, um
dies zu erreichen, ist in den 11A–11C gezeigt. Die FAIMS ist von der ESI Kammer 60 durch
eine kleine Kammer 61 getrennt, welche Vorkehrungen für Gaseintritte 62 und
Gasaustritte 63 aufweist. Wenn ein Gasstrom in diese Zwischenkammer 61 eintritt,
und ein Teil des Gases gegen die ESI Kammer strömt, dann werden die neutralen
Lösungsmittelmoleküle durch
die Austrittsöffnung
in der ESI Kammer austreten und daran gehindert werden, in die Ionenspeicheröffnung einzutreten.
Die in den 11A–11D illustrierte
Elektrospraynadel 15E ist mit grösserer Wahrscheinlichkeit in
einer Horizontalebene oder tiefer als der FAIMS Analysatorbereich 54 angeordnet,
als in der dargestellten höheren,
vertikalen Position. Dies minimiert die Tendenz, dass sehr grosse
Tröpfchen
unter dem Einfluss der Schwerkraft in den FAIMS Analysatorbereich 54 fallen.
In einer horizontalen oder tieferen Konfiguration werden die grossen
Tröpfchen
in den Boden der ESI Kammer 60 fallen, welche (wahlweise)
einen Ablauf aufweist, um überschüssiges Lösungsmittel
zu entfernen. Alternativ ist es möglich, dass, wenn der Ionenspeicher-Gaseintritt
geschlossen ist, das in den Spülgaseintritt
einströmende
Gas sowohl zur Unterstützung
der Auflösung
verwendet wird, wie auch dass ein Teil dieses Gases zum Transport
der Ionen entlang des FAIMS Analysatorbereiches von links nach rechts
wie in 12 verwendet wird.
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Es
ist möglich,
den Gasgegenstrom auf eine zweite in 12 gezeigte
Art zu erreichen (die Gasströme
sind hervorgehoben und die meisten Ionen weggelassen). Wenn der
FAIMS Analysatorgasstrom so eingestellt wird, dass einiges Gas aus
dem FAIMS Analysatorbereich 54 austritt und in die ESI
Kammer 60 eintritt, ist es möglich, das Eintreten von Verunreinigungen
zu vermeiden. Dies mag zu einer höheren Ionenübermittlung führen als
jener der in 11A–11C gezeigten
Vorrichtung. Man beachte ebenfalls, dass die Austrittgitterelektrode 56 (11A–11C) in 12 nicht
dargestellt ist. In dieser Ausführungsform
wird der 'Extraktions'-Puls, welcher den
Ionenspeicher zerstört,
an den Probenehmerkonus 18 des Massenspektrometers angelegt.
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Experimente mit FAIMS
Ionenspeicherung mit Massenspektrometer: Übersicht über die Instrumente
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Mit
Bezug auf die 13A–13J wird
ein System besprochen, welches ein Laufzeit-Massenspektrometer (TOF)
zusammen mit dem FAIMS-R3-Prototyp 50 verwendet. Wie in 13A gezeigt, sind der Aufbau der FAIMS, die Ionenproduktion
und die Gassteuerungen ähnlich
wie jene in 12. Zum Zwecke der weiteren
Erläuterung
der Betriebseinzelheiten dieses Systems und der experimentellen
Resultate ist das Diagram verlängert
worden, um die inneren Bestandteile des für diese Arbeit verwendeten
Laufzeit-Massenspektrometers 70 (TOF) zu zeigen. Das Zeitmessungsdiagramm
für die
Steuerung der Dispersionsspannung, Kompensationsspannung, Probenehmerkonus-Spannung VOR und den TOF Beschleunigungspuls erscheint
in 13B. 13A zeigt,
dass eine elektrische Verbindung zum Probenehmerkonus besteht. Diese
elektrische Verbindung wird verwendet, um die Probenehmerkonus-Spannung
VOR zu steuern, die Spannung, welche verwendet
wird, um die Ionen aus dem Ionenspeicher heraustreten zu lassen.
Bei einem typischen Experiment ist es beispielsweise möglich, VOR auf 40 V während der Speicherung von Ionen
und auf +1 V für
die Ionenextraktion zu setzen (z.B., bei einer FAIMS Ausgleichsspannung
von +20 V und einer Kompensationsspannung von -3 V). Diese Spannungen
würden
während
Zeitspannen von beispielsweise 40 ms für die Speicherung und 10 ms
für die
Ionenextraktion angelegt. Nach Beginn der Ionenextraktion würde eine
Ionenwolke, welche sich nahe beim Ende 52T der inneren
Elektrode 52 befindet, sich gegen den Probenehmerkonus 18 bewegen.
Wegen dem elektrischen Feld zwischen dem Probenehmerkonus 18 und
der FAIMS 50 und dem hohen Gasstrom durch die Öffnung 18A des
Probenehmerkonus und in das Vakuumsystem würden einige Ionen in den Niederdruckbereich
(1 Torr) zwischen dem Probenehmerkonus 18 und dem Skimmerkonus 71 transportiert.
Der Skimmer 71 wird typischerweise auf Erdpotential gehalten.
Die 1 V Differenz zwischen dem Probenehmerkonus 18 und
dem Skimmer 71 genügt,
um die Ionen durch den Skimmer 71 zu ziehen, nach welchem
sie in einen Niederdruckbereich (9 × 10-5 Torr)
eintreten und zum Eintritt des TOF Beschleunigungsbereiches 72 via eine
achtpolige Ionenführung 73 transportiert
werden. Die achtpolige Ionenführung 73 wird
bei niedrigem Druck betrieben, damit die Verzögerung und Verbreiterung des
Pulses durch die Ionenführung 73 minimiert wird.
Die achtpolige Ionenführung 73 wird
typischerweise mit einer Gleichstrom-Offsetspannung von -4 V und einer
angelegten 1.2 MHz Wellenform von 700 V (Spitze zu Spitze) betrieben,
um die Ionen einzusperren. Eine Ionenführungs-Öffnungslinse der achtpoligen
Ionenführung
(nicht illustriert) wird auf -5.5 V gehalten. Die Ionen treten durch
die Austrittslinse und durch eine Reihe von Gittern hindurch, welche
den Ionenbeschleunigungsbereich 72 des TOF Massenspektrometers 70 bilden.
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Immer
noch mit Bezug auf 13A ist der Beschleunigungsbereich 72 des
TOF mit zwei Hachspannungspulsgeneratoren 74A, 74B verbunden
und funktioniert wie folgt. Die Vorrichtung schliesst 3 feinmaschige Metallgitter 72A, 72B, 72C ein.
Das Gitter 72C, welches am nächsten bei der Laufröhre angeordnet
ist, wird auf einem konstanten Erdpotential gehalten. Die anderen
beiden Gitter 72A und 72B sind je an einen Hochspannungspulsgenerator 74A, 74B angeschlossen.
Die Gitter 72A, 72B befinden sich in einem von
zwei möglichen
Spannungszuständen,
welche durch eine externe Pulsgenerator-Digitallogik 75 gesteuert
werden. In einem Spannungszustand werden beide Gitter 72A, 72B auf
einer Spannung gehalten, bei unseren Experimenten auf -5.5 V. In
diesem Zustand werden die Ionen, welche sich von der Austrittslinse
der achtpoligen Ionenführung 73 bewegen,
durch die Gitter 72A, 72B treten. Die Gitter 72A, 72B werden
auch in einem zweiten, Hochspannungszustand gehalten, welcher erreicht
wird, indem ein Puls (weniger als 0.1 μs Dauer) angelegt wird. Es werden
sich einige Ionen in den Bereichen zwischen diesen Gittern 72A, 72B befinden,
wenn der Puls angelegt wird, und diese Ionen werden in Richtung
der Laufröhre 76 und
des in 13A gezeigten Detektors 77 beschleunigt.
Diese Ionen laufen durch das zweite Gitter 72B und werden
wegen des hohen elektrischen Feldes zwischen dem zweiten Gitter 72B und
dem dritten Gitter 72C weiter beschleunigt, wobei das Gitter 72C sich
auf Erdpotential befindet. Wenn diese Ionen einmal aus dem Beschleunigungsbereich 72 heraus
sind und sich entlang der Laufröhre 76 bewegen,
werden die Spannungen an den beiden variablen Gittern 72A, 72B im Beschleunigungsbereich
wieder auf den Niederspannungszustand zurück gebracht, und es ist wieder
möglich, dass
neue Ionen in den Raum zwischen den Gittern 72A, 72B eintreten.
Die Gitter 72A, 72B werden typischerweise während etwa
50 μs auf
Hochspannung gehalten.
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Im
Prinzip trennen sich die Ionen, welche sich durch die Laufröhre 76 bewegen,
gemäss
ihrer Masse (für
diese Diskussion werden wir eine Ladung (Z) = +1) annehmen, weil
alle Ionen die gleiche Energie aufweisen (als eine erste Annäherung),
welche durch den Spannungsabfall zwischen den gepulsten Spannungsgittern 72A, 72B und
dem fest geerdeten Gitter 72C definiert ist. Die Ionenenergie
ist definiert als E; = mv2/2, daher haben
Ionen mit unterschiedlicher Masse verschiedene Ionengeschwindigkeiten
v, sodass Ei, die Energie, konstant ist.
Die Ionen mit der kleinsten Masse haben die höchste Geschwindigkeit und erreichen
den Detektor 77 zuerst, die Ionen mit der grössten Masse
kommen zuletzt an.
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In
der Praxis haben jedoch nicht alle Ionen, welche den Beschleunigungsbereich 72 verlassen,
identische Geschwindigkeiten. Die Ionen weisen Energien auf, welche
teilweise durch ihre Startposition zwischen den beiden gepulsten
Beschleunigungsgittern diktiert werden. Diese Energiedifferenz ermöglicht der
Vorrichtung die Fähigkeit
der "räumlichen" Fokussierung, welches
bedeutet, dass alle Ionen mit einem gegebenen m/z unabhängig von
ihrer Startposition im Beschleunigungsbereich 72 den Detektor 77 gleichzeitig
erreichen werden. Die Verwendung des Ausdrucks 'Fokussierung' in diesem Zusammenhang ist sehr ähnlich dem
Fokussieren von Licht in einem optischen System (z.B., in einer
Kamera). Ionen, die von zwischen dem zweiten Gitter 72B und
dem geerdeten Gitter 72C her beschleunigt werden, weisen
einen breiten Bereich an Energie auf und tragen zu unerwünschtem 'Untergrund'-Geräusch bei.
Dies wird dadurch minimiert, indem das zweite Gitter 72B sehr
nahe (2 mm) am geerdeten Gitter 72C angeordnet wird.
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Der
TOF Beschleunigungsbereich 72 wird mit festen Verzögerungszeiten
nach dem an den Probenehmerkonus 18 (VOR)
gepulst. Es gibt eine begrenzte Verzögerungszeit, bis der aus der
FAIMS 50 zu extrahierende Ionenpuls durch die Vakuumschnittstellen 18, 71,
durch die achtpolige Ionenführung 73 und
in den Beschleunigungsbereich gelangt. TOF Massenspektren werden
mit einer Reihe von Verzögerungszeiten
gesammelt, nachdem der Extraktionspuls am Probenehmerkonus 18 angelegt
worden ist. Die Ankunft des Ionenpulses ist charakterisiert durch
das Erscheinen eines starken Übergangssignals,
welches gefolgt ist von einem Abklingen der Signalstärke bis
zu einem konstanten Niveau, welches dem gleichmässigen Signal entspricht, das
ermittelt würde,
wenn der Probenehmerkonus kontinuierlich auf dem Niederspannungszustand
(d.h., +1 V) gehalten würde.
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TOF Massenspektren und
CV Spektren für
das Studium der Ionenspeicherung
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Die
durch eine Glimmentladungs-Ionisation produzierten Ionen mit kleiner
Masse, insbesondere protonierte Wasserionen, wiesen eine sehr hohe
Ionendichte (Häufigkeit)
auf und es wurde daher erwartet, dass diese entweder den Speicher zu
schnell füllen
würden
oder eine zu kurze Lebensdauer für
die vorliegende Studie haben würden.
Es wurde deshalb entschieden, im P2 Modus Ionen mit grösserer Masse
zu suchen. Es wurde erwartet, dass die Häufigkeiten dieser Ionen geringer
sein würden,
weil sie nur aus Verunreinigungsspuren im Trägergas gebildet wurden. Keine
zusätzlichen
Probenverbindungen oder Gase wurden dem System beigegeben. Die studierten
Ionen wurden durch eine Glimmentladungs-Ionisation in der "sauberen" Stickstoffatmosphäre gebildet. Die Ionenquelle
und die FAIMS Vorrichtung wurden in einem möglichst sauberen Zustand betrieben. 13C illustriert ein typisches für diese
Studie akquiriertes Massenspektrum. Die genaue Masse wurde nicht
bestimmt, da dies eine bekannte Eichverbindung erfordern würde, es
wurde jedoch die ungefähre
Masse mittels der Laufzeiten für
einige Ionen mit kleinerer Masse bestimmt, einschliesslich der protonierten
Wasserionen. Mehrere Fremdstoffionen 81, 82 erscheinen
im Spektrum, es wurde jedoch nur das Ion 83 der höchsten Häufigkeit
(Laufzeit 27 μs)
für die
vorliegende Studie betrachtet. Dieses Ion hat ein m/z von etwa 380
(+/- 10 m/z).
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13D illustriert die Kompensationsspannungs-Abtastung
für die
Erfassung des Ions 83 mit einer Laufzeit von 27.0 μs (m/z etwa
380) bei einer angelegten Dispersionsspannung von -3500 V. Die Polarität von DV
wird als P2 Modus bezeichnet, und die typischerweise im P2 Modus
durch die FAIMS laufenden Ionen haben gewöhnlich Massen über m/z
380. Die normalerweise im P2 Modus vorhandenen Ionen weisen Ionenbeweglichkeiten
auf, welche sich bei einem steigenden elektrischen Feld verringern
(Ionentyp C, 1). Eine Einschränkung des
P2 Modus ist, dass die Ionen typischerweise bei niedriger CV gefunden
werden und daher ist die Kraft der Ionenspeicherung gering. Andererseits
ist ein Vorteil von Ionen grösserer
Masse der, dass ihre Ionenbeweglichkeit normalerweise geringer ist,
und daher sind auch die während
des Anlegens der asymmetrischen Wellenform zurückgelegten Distanzen geringer
und die Rate des Ionenverlustes durch Diffusion an die Wände sollte
minimiert sein.
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Die
Ionenintensität
bei jedem Versuchspunkt in 13D wurde
akquiriert, indem die von 5000 wiederholten TOF Beschleunigungspulsen
ermittelten Spektren gemittelt wurden. Die Kompensationsspannungen wurden
von Hand eingestellt, wobei ein digitales Voltmeter zum Ablesen
der durch eine Stromversorgung angelegten Spannungen verwendet wurde.
Drei Spuren erscheinen in 13D,
welche der Sammlung von Abtastungen der Kompensationsspannung bei
drei Betriebsverfahren entsprachen, einschliesslich von: (1) gepulstem
Probenehmerkonus 18 mit Erfassung bei 4.5 ms nach der 'Abwärtskante' (Übergang)
des VOR; (2) kontinuierlicher Ionentransport
von FAIMS durch TOF mit VOR auf +15 V; und
(3) kontinuierlicher Ionentransport zu TOF mit VOR bei
+15 V. Die der maximalen erfassten Ionenübermittlung entsprechende Kompensationsspannung
war für
all diese drei Datenakquisitionsverfahren vergleichbar. Von 13D wurde das Ion mit der Laufzeit von 20.0 μs durch die
FAIMS Vorrichtung 50 bei DV = -3500 V und einer Kompensationsspannung
zwischen etwa -2.5 V und -4 V übermittelt.
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Ionentransportverzögerungen
innerhalb der Ionenoptik von TOF
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Mit
Bezugnahme nun auf 13E werden die Resultate eines
Experimentes illustriert, welches dazu ausgelegt war, die Ansprechzeit
des ganzen dargestellten Systems zu bestimmen. Die VOR wurde
zwischen zwei Werten geschaltet, von welchen einer (+15 V) für eine Ionenübermittlung
durch die FAIMS und in das Vakuumsystem geeignet war, und von welchen
die andere Spannung (-10 V) sowohl für Speicherung wie auch für die Ionenübermittlung
ungeeignet war. 13E illustriert die Intensität der Massenspektren,
die bei einer Reihe von Zeitverzögerungen
zwischen den VOR Übergängen von beiden möglichen
Typen, nämlich
von hoher zu niedriger Spannung und auch von niedriger zu hoher
Spannung gesammelt wurden. Für
die unten stehende Diskussion werden diese Übergänge als die 'Abwärts-' und 'Aufwärts'-Kanten der jeweiligen Änderung
von VOR betrachtet. Der Ursprung der Verzögerung und
die Länge
der Verzögerung
sind für
beide Fälle
verschieden. Die Gründe
dafür werden
als nächstes
betrachtet.
-
Im
Falle des Überganges
von hoher zu niedriger Spannung wird 'Abwärts', welches in 13E bei 40 ms stattfindet, die an den Probenehmerkonus 18 angelegte
Niederspannung alle (positiv geladenen) Ionen daran hindern, zwischen
dem Probenehmerkonus 18 (d.h., VOR bei
-10 V) und dem Skimmerkonus 71 (bei 0 V) durchzulaufen,
und so wird der "Abwärts"-Übergang zu einer extrem abrupten
Verringerung des durch die achtpolige Ionenführung 73 laufenden
Ionenflusses führen.
Als ein Extrem wäre
es daher möglich
zu erwarten, dass die durch TOF aufgenommene Spektrenintensität sich plötzlich auf
null verringert. Experimentell wird jedoch diese abrupte Verringerung
der Ionenintensität
wegen Ionen 'verwischt', welche sich zurück zum Bereich mit
niedriger Ionenintensität
bewegen. Diese Verbreiterung wird erwartet: (a) weil nicht jedes
Ion eine identische kinetische Energie hat und die Ionen mit etwas
weniger kinetischer Energie zurückfallen
werden, und (b) weil Zusammenstösse
zwischen den Ionen und dem Restgas innerhalb des achtpoligen Gehäuses 73 die
kinetische Energie eines Teils der Ionen beeinflussen werden. Da
der Achtpol 73 eine Ionenführung ist, wird diese Längsverteilung
noch betont, weil solche Ionen, welche mit dem Restgas zusammengestossen
sind, innerhalb des Achtpols 73 verbleiben. Wegen ihrer
verringerten kinetischen Energie werden diese Ionen durch den Achtpol 73 laufen
und im Beschleunigungsbereich 72 des TOF mit langen Verzögerungszeiten
ankommen. 13E zeigt, dass die Ionen während etwa
2 ms nach der Umschaltung von VOR von +15
V auf -10 V immer noch in den TOF Beschleunigungsgittern ankommen.
Man beachte, dass dieser 'Abwärts'-Übergang
in 13E bei 40 ms stattfindet.
-
Der 'Aufwärts'-Spannungsübergang
des Probenehmerkonus 18 von niedrig nach hoch hat eine
leicht andere Wirkung. Dieser Übergang
findet bei der Zeit 0 ms in 13E statt.
Wie in 13E dargestellt, beträgt die Zeit
dafür,
dass die Intensität
der TOF Spektren ein Plateau erreichen, etwa 10 ms. Mehrere Verzögerungen
werden erwartet. Wenn VOR erhöht wird,
muss die relativ niedrige Dichte von vor dem Ende 52T des
inneren Zylinders 52 der FAIMS 50 sich befindenden
Ionen durch neu ankommende Ionen verstärkt werden, welche durch den
ringförmigen
Bereich 54 zwischen den FAIMS Zylindern 52, 53 gelaufen
sind. Zweitens müssen jene
Ionen damit beginnen, durch den Probenehmerkonus 18 zum
Skimmerbereich 71 zu laufen und anschliessend durch den
Achtpol 73. Aus der Diskussion der 'Abwärts'-Kante des oben beschriebenen
VOR Pulses braucht es mindestens 2 ms dafür, dass Änderungen
der Ionendichte (des zu überwachenden
Ions) durch den Achtpol 73 übermittelt werden. Die zusätzlich erforderlichen
Zeitverzögerungen
vor den Ionenhäufigkeits-Anstiegen
in den TOF Spektren (d.h., die Differenz zwischen 2 ms und 10 ms)
sind daher auf Verzögerungen
beim Erscheinen von Ionen vor dem Probenehmerkonus 18 zurückzuführen, und
zweitens auf die Übermittlung
durch den Probenehmerkonus 18 zum Skimmerbereich 71.
-
Experimentelle
Verifizierung der Ionenspeicherung in FAIMS
-
Mit
Bezug nun auf die 13F und 13G ist
die experimentelle Verifizierung des nahe beim kugelförmigen Ende 52T der
inneren Elektrode 52 der FAIMS 50 gelegenen dreidimensionalen
Ionenspeichers illustriert. Die Versuchsbedingungen für die Datensammlung
für 13F und 13G waren
identisch, ausser, dass der Trägergasstrom
in die FAIMS 50 für
die Sammlung von 15G verringert wurde.
Die Daten für
diese Kurven wurden bei unabhängigen
Experimenten im Abstand von etwa einer Woche gesammelt.
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Die
Kurven in den 13F und 13G zeigen
die gemessene Intensität
des Ions mit der Laufzeit 27.0 μs
(etwa m/z 380) gesammelt zu verschiedenen Zeiten nach dem 'Abwärts'-Übergang des Probenehmerkonus 18.
Das Zeitaufnahme dieser Pulse ist unten in 13F ersichtlich.
Die Zeit null entspricht der Zeit, bei welcher der Probenehmerkonus 18 vom
Hochspannungszustand (VOR = +40 V) zum Niedrigspannungszustand
(VOR = +1V) gepulst wird, wodurch Ionen
aus dem FAIMS Speicher extrahiert werden. Die Ionen benötigen etwa
5 ms, um durch das System zum Beschleunigungsbereich 72 zu
laufen. Der Ionenpuls wird während des
Durchgangs verbreitert und scheint etwa 3 ms breit zu sein (bei
halber Höhe),
wenn er vom vorliegenden System festgestellt wird.
-
Die 13F und 13G beinhalten
auch zwei horizontale Linien, welche dem Sammeln von Daten des Nichtpulsenden-Modus
bei zwei verschiedenen Einstellungen von VOR entsprechen.
Die Daten niedrigerer Intensität
wurden mit VOR = +1 V gesammelt, welches
dem 'Niedrig'-Zustand des Probenehmerkonus 18 im gepulsten
Modus entspricht. Die horizontale Spur höherer Intensität wurde
bei einer experimentell optimierten Einstellung des Probenehmerkonus 18 gesammelt
(bei VOR = +15 V). Bei dieser Einstellung
resultierte das Gleichspannungsniveau des Probenehmerkonus 18 in
der maximal möglichen TOF
Spektrumsintensität
für den
nicht gepulsten Modus. Man beachte, dass die Intensität der Signale
für VOR = +15 V für die 13F und 13G vergleichbar sind, obwohl die Daten bei verschiedenen
Anlässen
und mit verschiedenen FAIMS Gasstrombedingungen gesammelt wurden.
Die Ionenlaufbahn-Modellierung
hat gezeigt, dass um das Ende 52T der inneren Elektrode 52 laufende
Ionen gegen den Mittelkanal fokussierbar sind sowie sie am Ende
der Elektrode 52 vorbeilaufen. Auf diese Weise werden die
Ionen dazu tendieren, in die Öffnung
des Probenehmerkonus 18 übermittelt zu werden, welche
zum Vakuum mit der maximalen Empfindlichkeit führt. Ein Beispiel dieser Laufbahnberechnung,
welches demonstriert, dass diese Ionenfokussierung stattfindet,
ist in den 19C und 19D dargestellt
(unten).
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Ionenspeicherungszeitspanne
-
Es
wurde ein Experiment durchgeführt,
um die Wirkung der Ionenspeicherungszeitspanne auf die Intensität des erfassten
Ionenpulses festzustellen, welcher aus der Extraktion der Ionen
aus dem Speicherbereich nahe am Ende der inneren FAIMS Elektrode
resultiert. Die Intensität
der TOF Spitze für
das Ion bei der Laufzeit 27 μs,
aufgezeichnet als Funktion der Länge
der Speicherungszeitspanne, ist in den 13H, 13i und 13J dargestellt,
Die an den Probenehmerkonus 18 angelegte Wellenform bestand
aus einer konstanten Zeitspanne (10 ms) bei Niederspannung
(VOR = +1 V), während welcher den Ionen gestattet
wurde, in TOF einzutreten, Die Signalintensität wurde gemessen durch die
Aktivierung der TOF Beschleunigungsgitter etwa 4.5 ms nachdem die
Spannung des Probenehmerkonus 18 VOR abgesenkt
wurde. VOR wurde während Zeitspannen auf einem
hohen Wert (VOR = +40 V) gehalten, welche
auf der x-Achse
der 13H–13J dargestellt
sind. Drei Kurven sind in den 13H, 13I und 13J dargestellt,
welche Daten entsprechen, die verschiedenen Einstellungen der Kompensationsspannung
CV entsprechen. Die Ionenintensität für eine nicht optimale Kompensationsspannung
CV -4 V (13J) scheint zu zeigen, dass
der Ionenspeicher relativ ineffizient ist und dass die maximale
Zahl von Ionen, welche im Speicher speicherbar ist, relativ rasch
erreicht wird, d.h., in etwa 10 ms. Bei CV = -3 V (13H) und -3.5 V (13I)
andererseits steigt die Intensität
während über 30 ms.
Dies weist darauf hin, dass die Lebensdauer des Ions, d.h., mit
einer Driftzeit von 27 μs,
innerhalb des FAIMS Speichers mindestens 5 ms ist. Bei hohen Speicherzeiten
wird angenommen, dass der Speicher gefüllt ist und dass der Eintritt
von Ionen durch Diffusionsverluste und durch den Gasstrom ausgeglichen
wird. Es ist möglich,
dieses Experiment als ein einfaches Kinetikproblem zu betrachten.
Der Ionenzufluss ist X Ionen/sec. Der Ionenverlust Y Ionen/sec ist
proportional zur Anzahl der Ionen im Speicher. Der Anstieg der Ionenzahl
im Speicher, Z Ionen total, wird fortfahren, bis ein stabiler Zustand
erreicht ist und X = Y = kZ ist, wobei k die Ratenkonstante für die Funktion
ist, welche die Ionenverlustrate aus dem Speicher beschreibt. Bei
einer kurzen Verzögerungszeit
ist Z klein und kZ klein. Es ist daher möglich, anzunehmen, dass Z =
Xt, wobei t die Zeit ist. Die Lösung
der Differentialgleichung dZ/dt = X – kZ ist Z(t) = X(1 – e-kt)/k ist null, wenn Z zur Zeit null gleich
null ist. Der Datensatz ist an diese Funktion anpassbar, um x und
k zu bestimmen. Die 13H, 13I und 13J zeigen die Versuchsdaten sowie berechnete
Kurven auf der Grundlage der oben stehenden Gleichung, welche verwendet
wurden, um die Daten anzupassen. Die k Werte waren 0.06, 0.12 und
0.34 jeweils für
die CV Kurven -3, -3.5 und -4 V. Hohe Werte von k entsprechen Bedingungen,
bei welchen die Ionenverlustrate hoch ist. Hohe Werte von X entsprechen
einer hohen Ioneneintrittsrate in den Speicher.
-
FAIMS-R4-Prototyp
-
Mit
Bezugnahme nun auf eine in den 14A–14C illustrierte alternative Ausführungsform,
welche als FAIMS-R4-Prototyp 80 bezeichnet wird, ist ein
FAIMS dreidimensionaler Ionenspeicher bei Atmosphärendruck
dargestellt, bei welchem der Elektrospray (oder eine andere Ionisation)
innerhalb des Radius der inneren Elektrode 82 stattfindet.
Dies ist die Konfiguration, welche in der Mine Safety Appliances
Company Version der FAIMS bevorzugt wird. Eine modifizierte Version
dieser Vorrichtung ist schematisch in den 3A und 3B illustriert.
Im Allgemeinen ist es möglich,
Ionen in den FAIMS Analysatorbereich 84 entweder von Aussen
(extern) zur äusseren
Elektrode 83 einzuführen
oder von Innen (intern) zur inneren Elektrode 82. Letzteres ist
weniger praktisch, weil die Dimensionen klein sind und der Radius
der inneren Elektrode 82 viel grösser sein muss, als in solchen
Vorrichtungen verwendbar ist, welche die externe Ionenquelle benützen. Des
Weiteren ist es möglich,
dass die Ionisierungsquelle (z.B., die Glimmentladungsnadel) empfindlich
gegenüber
dem Einfluss von den mit der asymmetrischen Wellenform angelegten
Spannungen ist. Die Elektrode, welche die Ionenquelle unmittelbar
umgibt, ist in der in den 3A und 3B gezeigten
FAIMS elektrisch geerdet.
-
In
der in den 14A–14C illustrierten
Vorrichtung hätte
die innere Elektrode einen Aussendurchmesser von etwa 14 mm, und
die äussere
Elektrode 83 einen Innendurchmesser von etwa 18 mm, mit
einem etwa 2 mm breiten ringförmigen
Bereich (Analysatorbereich 84 der FAIMS Vorrichtung) zwischen
diesen beiden konzentrischen Zylindern 82, 83.
Das Ende des inneren Zylinders 82T (linkes Ende in den 14A–14C) ist geschlossen und geformt, um die für eine FAIMS
Ionenspeicherung geeigneten elektrischen Felder an allen Stellen
nahe beim Ende der Elektrode 82T aufrechtzuerhalten.
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Das
Innere der Aussenzylinder-Elektrode 83 ist in den 14A–14C als mit gleichförmigem Durchmesser dargestellt,
aber mit inneren Elektroden 82 mit breitem Durchmesser,
wie in den 14A–14C dargestellt,
ist es sehr wahrscheinlich, dass die FAIMS Analysatorbedingungen
besser aufrechtzuerhalten sind, wenn die innere Oberfläche der äusseren
Elektrode 83 eine solche Kontur aufweist, wie die in den 9A und 9B dargestellte.
Dies wird eine im Wesentlichen konstante Distanz zwischen der inneren
Elektrode 82 und der äusseren
Elektrode 93 in der Nähe
dem kugelförmigen
(oder konischen, usw.) geschlossenen Ende 82T der inneren
Elektrode 82 unterhalten. Während es möglich ist, dass der Abstand
zwischen den inneren und äusseren
Elektroden nahe beim Ende 82T der Elektrode im Wesentlichen
gleichmässig ist,
versteht es sich, dass er möglicherweise
ebenfalls nicht gleichmässig
ist, dies solange es möglich
ist, Gleichgewichtsbedingungen an Stellen nahe beim Ende der Elektrode 82T aufrechtzuerhalten.
-
Gasströme treten
am Ende des in den 14A–14C gezeigten
FAIMS Analysatorbereiches 84 ein (rechte Seite der FAIMS
in der Figur) und fliessen gegen das geschlossene Ende oder die
Endstation 82T der inneren Elektrode 82. Jenseits
der Endstation 82T der inneren Elektrode 82 strömt der Gasstrom
durch ein Austrittsgitter 85, welches ein hochdurchlässiges,
feindrahtiges Gitter aufweist und tritt durch den Raum zwischen
dem Probenehmerkonus 18 des Massenspektrometers und dem
Austrittgitter 85 wieder aus. Ein Teil des Gases strömt in die Öffnung des
Probenehmerkonus 18, angezogen durch das Vakuum des Massenspektrometers.
Einige der Ionen, welche während
der Extraktionszeitspanne durch das Austrittsgitter gelaufen sind, werden
auch durch Gasströme
und elektrische Felder in das Massenspektrometer gezogen.
-
Etwas
vom in den 14A–14C dargestellten
FAIMS Analysatorbereich 84 eintretende Gas muss in der
Lage sein, einwärts
zu strömen
(d.h., der Gasstrom gegen den Strom), nämlich vom Analysatorbereich 84 in
den Ionisationsbereich 86, um dadurch zu verhindern, dass neutrale
Moleküle,
grosse Flüssigkeitströpfchen und
andere nicht geladene Komponenten in den Analysatorbereich 84 gelangen.
Diese Komponenten würden
das Gas im FAIMS Analysatorbereich 84 verunreinigen und
die anderswo in diesem Dokument beschriebenen Ionenfokussierung
und -Speicherung würden
verschlechtert. Es wäre
daher möglich, dass
die Vorrichtung versagt, wenn der Gasstrom vom FAIMS Analysatorbereich
in den Ionisationsbereich während
den Elektrospray-Experimenten
umgekehrt wird. Wenn sich die Ionisation in einem sehr sauberen, nicht
verschmutzten Gas ereignet, dann wird diese Einschränkung der
Gasstromrichtung möglicherweise
gelockert (d.h., Ionisation von sauberem Gas mit 63Ni
Folie, Glimmentladungsionisation, Ionisation mittels UV Lichtstrahlung,
usw.). Während
des Betriebs im P2 Modus ist die Anforderung eines hochreinen Gases
etwas gelockert.
-
Die
in den 14A–14C illustrierte
Vorrichtung funktioniert auf analoge Weise, wie die vorher beschriebene.
Die Ionen treten Radial aus dem Ionisationsbereich 86 aus,
transportiert durch elektrische Felder und gegen das radial einströmende Gas.
Nachdem sie in den FAIMS Analysatorbereich 84 gelangt sind,
werden die elektrischen Felder die Ionen innerhalb des Analysatorbereiches 84 einsperren
(Fokussierung oder Speicherung) oder die Ionen werden wegen der
Anlegung von ungeeigneten CV und DV mit den Wänden der Vorrichtung zusammenstossen.
Unter der Annahme, dass DV und CV für eines der Ionen in der Probe
geeignet sind, wird jenes Ion im FAIMS Analysatorbereich 84 fokussiert,
und es wird mit dem Gas (da das Gas und die elektrischen Felder
senkrecht zueinander wirken) gegen die geschlossene, kalottenförmige Endstation 82T der
inneren Elektrode 82 strömen. Wenn die Speicherungsfelder
(elektrischer Spannungsbrunnen) geeignet bleiben, werden sich die
Ionen nahe bei der Endstation 82T der inneren Elektrode 82 sammeln,
wie in 14B gezeigt. Dies geschieht
so, weil es den Ionen nicht möglich
ist, gegen den Gasstrom zur Ionenquelle zurückzukehren, und es ist den
Ionen auch nicht möglich,
zusammen mit dem Gas aus dem Gitter 85 zu strömen, dies
wegen der einschliessenden Wirkung der elektrischen Felder nahe
bei der Endstation 82T der inneren Elektrode 82.
Solange die folgenden Bedingungen aufrechterhalten bleiben, existiert
dieser Speicher. (1) DV und CV müssen
angelegt sein und die Spannungen müssen für die Ionenspeicherung geeignet
sein; (2) die Spannungen an der äusseren
Elektrode und am Gitter bleiben fest, z.B., nahe bei 0 V, was zur
Speicherung geeignet ist; und (3) der Gasstrom bleibt erhalten.
Wenn eine dieser Bedingungen ändert,
ist es für
die Ionen möglich,
den Speicher zu verlassen. Wenn es erwünscht ist, dass die Ionen nach
dem Austreten aus dem Speicherbereich sich zum Probenehmerkonus 18 des
Massenspektrometers hin bewegen, und dies durch das in 14C dargestellte Gitter, dann muss eine der obigen
Bedingungen zum Erreichen dieses Resultates wahlweise geändert werden.
Dies ist auf verschiedene Arten möglich:
- (1) Die Gitterspannung 85 wird
relativ zur inneren Elektrode 82 und relativ zur äusseren
Elektrode 83 abgesenkt (vom Wert während der Speicherung). Dies
wird die Wirkung haben, dass positiv geladene Ionen vom FAIMS Speicherbereich
(nahe bei der Endstation 82T) angezogen werden, womit der
Halt des Speichers gebrochen wird. Die Ionen verlassen den Speicher
und bewegen sich zum Gitter 85. Einige Ionen werden die Gitterdrähte berühren und
einige werden hindurchströmen
(mit Hilfe des Gasstromes). Da alle Spannungen der Vorrichtung als
relativ zueinander zu betrachten sind, ist es möglich, die gleiche Wirkung
zu erzielen, indem die an die äussere
Elektrode 83 und an die innere Elektrode 82 angelegten
Spannungen verändert
werden. So wird beispielsweise eine Spannungserhöhung an sowohl der äusseren
Elektrode 83 wie auch an der inneren Elektrode 82 genau
die gleiche Wirkung haben, wie eine Spannungsreduktion am Gitter 85.
- (2) Es ist möglich,
DV oder CV auf viele Arten zu verändern, welche die Ionenbewegung
in der Nähe
des FAIMS Speicherbereichs ändern.
Wenn CV negativer gemacht wird, werden die Ionen dazu tendieren,
mit der inneren Elektrode 82 zusammenzustossen, und wenn
CV positiver wird, werden die Ionen sich weiter weg von der inneren
Elektrode 82 positionieren und bei einer bestimmten Spannung
wird der FAIMS Speicher für
dieses Ion nicht mehr bestehen und das Ion wird sich mit dem Gasstrom
und unter dem Einfluss des durchschnittlichen elektrischen Gleichspannungsfeldes
zum Gitter 85 bewegen, wie in (1) oben angemerkt ist. Wenn
DV entfernt wird, funktioniert der Speicher nicht mehr. Wenn CV
verändert
wird, beispielsweise mehr positiv wird und DV entfernt wird, werden
positiv geladene Ionen von der inneren Elektrode 82 abgestossen
und sind frei, sich zum Gitter 85 hin zu bewegen.
- (3) Es ist möglich,
den Gasstrom zu verändern.
Wenn der Gasstrom genügend
stark ist, um die Speicherwirkung der elektrischen Felder in der
Nähe des
geschlossenen Endes der inneren Elektrode 82T zu überwinden, dann
werden die Ionen aus dem Speicher und zum Gitter 85 hin
gestossen, wie oben beschrieben. Wenn der Gasstrom abnimmt oder
ganz aufhört,
dann werden die Ionen sich durch Diffusion und durch chemische Veränderungen
bewegen. Die Diffusion ermöglicht
den Ionen, sich zurück
gegen die Ionenquelle zu bewegen, wodurch der FAIMS Speicherbereich
nahe bei der Endstation 82T der inneren Elektrode 82 "entvölkert" wird. Sogar bei
bestehenden Gasströmen
ist es möglich,
dass die Ionen den Speicher wegen chemischen Wirkungen verlassen.
Wenn das Ion mit einem neutralen Molekül zusammenstösst und
vorübergehend
eine stabile Vereinigung bildet, ist es möglich, dass diese Vereinigung
aus dem FAIMS Speicherbereich hinaus wandert, weil diese neue Vereinigung
hohe Feldbeweglichkeits-Eigenschaften aufweist, die sich von jenen
des ursprünglichen
Ions unterscheiden.
-
Andere Versionen
von FAIMS-Rx-Prototypen
-
Das
primäre
Ziel des FAIMS Ionenspeichers unter Atmosphärendruck ist es, Ionen zu sammeln,
einzuschliessen und die Konzentration von Ionen an einem bestimmten
Ort im Raum zu erhöhen.
Es ist möglich, dies
zu erreichen, indem die in den obigen Abschnitten beschriebenen
Vorrichtungen verwendet werden. Es ist möglich, sich einige einfache
Variationen dieser Vorrichtungen vorzustellen.
- (1)
Die Geometrie des Endes der inneren Elektrode ist als kugelförmig angenommen
worden, es ist jedoch ebenfalls möglich, dass die Oberfläche konisch
oder irgendeine Variation dieser Formen ist. Die Form wird ausgewählt, damit
sie die nicht gleichförmigen
elektrischen Felder errichtet, welche erforderlich sind, um die
oben beschriebene FAIMS Fokussierung von Ionen und die FAIMS Speicherung
von Ionen zu erzeugen.
- (2) Es ist möglich,
die Geometrie des Inneren der äusseren
Elektrode zu variieren. Die meisten der illustrierten Beispiele
haben eine einfache zylinderförmige
Geometrie, weil dies die mechanische Herstellung vereinfacht. Eine
ungleichförmige
Oberfläche
ist schwieriger herzustellen, wird jedoch in einigen Fällen vorteilhaft
sein, insbesondere wenn die innere Elektrode einen Aussendurchmesser
von über
ungefähr
4 mm hat.
- (3) Die inneren und äusseren
Elektroden sind mit Wänden
parallel zur mittleren Längsachse
dargestellt worden, dies ist aber nicht wesentlich. Es ist möglich, dass
die innere Elektrode einen Aussendurchmesser hat, der linear oder
nicht-linear entlang seiner Länge
variiert. Auch die äussere
Elektrode hat möglicherweise
einen inneren Durchmesser, der entlang seiner Länge variiert. Dies ist vorteilhaft
bei jenen Geometrien, bei welchen die Ionisierungsquelle sich innerhalb
des radialen Abstandes der inneren Elektrode befindet, wie dies
beispielsweise in den 3A, 3B, 14A, 14B und 14C dargestellt ist.
- (4) Die Gasströme
der in diesem Dokument illustrierten Vorrichtungen dienen zwei unabhängigen und
erkennbaren Zwecken. Erstens dient der Gasstrom dazu, die Ionen
entlang der Länge
des FAIMS Analysatorbereiches zu tragen, da die elektrischen Felder
senkrecht dazu wirken und deshalb nicht in der Lage sind, die Ionen entlang
der Länge
der Vorrichtung zu transportieren. Zweitens sind die Gasströme immer
so ausgelegt, dass sie die FAIMS Analysator- und die FAIMS Speicherungsbereiche
sauber und relativ frei von Wasser in der Gasphase und von chemischen
Verunreinigungen halten. Wo immer möglich müssen sich die Ionen stromaufwärts im Gegenstrom
zum strömenden
Gas bewegen, bevor sie in den FAIMS Analysatorbereich eintreten,
damit dadurch der Eintritt von neutralen Teilchen und Tröpfchen in
den FAIMS Analysatorbereich vermieden wird. Die oben beschriebenen
dreidimensionalen Ionenspeicher bei Atmosphärendruck ermöglichen
es, die eine oder andere Funktion des Gasstroms zu ersetzen. Zum
Beispiel ist es möglich,
den Transport der Ionen entlang der Länge der FAIMS durch elektrische
Mittel zu vollbringen. Wenn beispielsweise ein elektrischer Gradient
entlang der Lände
des FAIMS Analysators etabliert wird, um die Ionen entlang dieser
Länge zu
tragen, würde
dies eine der oben dargelegten Funktionen des Gasstromes ersetzen.
Es gibt zwei Arten, den elektrischen Gradienten zu erzeugen. Erstens,
indem die inneren und/oder äusseren
Elektroden segmentiert sind, wobei an jedes Segment eine leicht
verschiedene elektrische Gleichspannung angelegt ist, wodurch von
einem zum anderen Ende der Vorrichtung ein Spannungsgradient erzeugt
wird. Dies ist absolut machbar, wenn die Vorrichtung in der Lage
ist, gleichzeitig die erforderlichen DV und CV und die geometrischen
Bedingungen für
die Ionenfokussierung oder -Speicherung aufrechtzuerhalten. Zweitens
ist es möglich,
eine oder mehrere Elektroden so herzustellen, dass ein Spannungsgradient
entlang der Länge
der Vorrichtung erzeugt wird. Dies ist durch die Verwendung von
mit einer Halbleiterschicht überzogenen,
isolierten Elektroden erreicht worden. Wenn an jedem Ende einer
solchen Elektrode eine unterschiedliche Spannung angelegt wird,
verhält
sich die Elektrode wie eine Widerstandsvorrichtung und der Spannungsgradient
verläuft
entlang ihrer Länge.
Es ist möglich,
dass der Spannungsgradient linear oder nicht linear ist, je nach
der Anordnung der Halbleiterschicht. Die unten beschriebenen Verfahren
für das
Modellieren von Ionenbewegungen ermögliche die Evaluation von solchen
Lösungswegen
ohne die Konstruktion von Prototypen. Die Modellierung hat gezeigt,
dass diese Vorrichtungen machbar sind.
- (5) Die Elektrode, an welche die asymmetrische Wellenform angelegt
wird, ist in der obigen Diskussion in den meisten Fällen die
so genannte "innere
Elektrode" gewesen.
Die "äussere Elektrode" umgibt die innere
Elektrode, und sie wird gewöhnlich
auf VFAIMS gehalten. Wie vorher erläutert, wurde
in einem Fall (6A und 6B) die
asymmetrische Wellenform an die "äussere Elektrode" angelegt. Es besteht
kein theoretischer Grund, die DV und/oder CV an die innere Elektrode
anzulegen. Bei allen in dieser Darstellung der Erfindung beschriebenen
Konfigurationen ist es möglich,
die asymmetrische Wellenform und oder die Offset-CV entweder an
die innere oder an die äussere
Elektrode anzulegen. In einigen Fällen, einschliesslich des in
den 14A–14C illustrierten,
besteht ein namhafter Vorteil, dass die Wellenform an die äussere Elektrode angelegt
wird.
- (6) DV und CV müssen
nicht an die gleiche Elektrode angelegt werden. Um beispielsweise
ein CV von -11 V zu erreichen, werden die -11 V entweder an die
innere Elektrode angelegt oder +11 V wird an die ä Elektrode angelegt.
Die genau gleiche Logik gilt für
DV. Wenn eine Bedingung für
eine Ionenspeicherung DV 2500 V erfordert (angelegt an die innere
Elektrode), dann erwartet man genau das gleiche Verhalten, wie wenn
DV -2500 V an die äussere
Elektrode angelegt wird. Wie im Text zur Beschreibung der in den 6A und 6B gezeigten
Hardware diskutiert worden ist, wurde verstanden, dass diese Änderungen
der Spannungspolarität
erforderlich sind, und der Text wurde dahingehend vereinfacht, dass
die asymmetrische Wellenform DV und CV an die innere Elektrode angelegt
werden. Dies wurde gemacht, um Vergleiche zwischen den in anderen
Abschnitten beschriebenen Vorrichtungen zu vereinfachen.
- (7) Die Geometrie des Probenehmerkonus 18 des Massenspektrometers
ist nicht diskutiert worden. Der in den 11A–11C illustrierte Probenehmerkonus 18,
zum Beispiel, ist aus Gründen
der Einfachheit als flach an derjenigen Seite gezeichnet worden,
welche der FAIMS Vorrichtung gegenüber liegt. Ein Vorteil ist
erzielbar, wenn ein Probenehmerkonus verwendet wird, welcher eine
erhöhte
(spitzige) Vorderfläche
aufweist, wobei die Öffnung
selbst sich am Scheitelpunkt des Konus befindet. Die Ionen werden
im Allgemeinen durch die spitzige Oberfläche angezogen und so wird die
Ionenübermittlung über den
Raum zwischen dem Gitter und durch die Öffnung hindurch verbessert.
- (8) Es ist möglich,
die angelegte asymmetrische Wellenform mit kleinen vorübergehenden Änderungen
der Spannung, der Phasenverschiebungen und der Polarität zu betreiben.
Wenn beispielsweise ein Ion mit DV 2500 V und CV -11 V in einer
bestimmten Geometrie fokussiert oder gespeichert wird, werden kurze
(ms) Änderungen
von DV die Fähigkeit
zur Ionentrennung beeinflussen. Es ist möglich, die Spannung von DV
während Millisekunden-Intervallen
zu ändern,
die Polarität
während
Millisekunden-Intervallen umzukehren und die Hoch- und Niederspannung
während
kleinen Zeitspannen zu ändern.
Dies erzeugt Bedingungen, bei denen geringfügig fokussierte oder gespeicherte
Ionen von der FAIMS abgewiesen werden. Beispielsweise ist es möglich, dass
zwei Ionen, welche beinahe die gleichen Hochfeld-Ionenbeweglichkeitseigenschaften
aufweisen, im FAIMS Analysatorbereich oder – Speicherbereich koexistieren.
Wenn keine Schritte unternommen werden, um selektiv eines der Ionen
zu entfernen, werden beide den Detektor (Elektrometer oder Massenspektrometer)
erreichen. Kleine Spannungsänderungen
bei DV oder CV und vorübergehende Änderungen
von Spannungen und Phasen der Wellenform sind dabei hilfreich, eines
der Ionen abzuweisen.
- (9) Es ist möglich,
dass die Austrittsgitter-Elektrode viele Formen hat und dass sie
in einigen Fällen
gar nicht erforderlich ist. Die Austrittsgitter-Elektrode hat drei
Funktionen, einschliesslich (1) der Vervollständigung der elektrischen Felder
um die innere Elektrode, sodass der Ionenspeicher gebildet wird,
(2) dem Bilden der in (1) beschriebenen Elektrode, wobei jedoch
gleichzeitig ermöglicht
wird, dass der Gasstrom im Wesentliche ungehindert durch diesen
Bereich strömt
und (3) einen Mechanismus zu ermöglichen,
welcher den Speicher ohne eine Änderung
der an die innere Elektrode angelegten Spannungen bildet und wieder
zerstört.
Es ist klar, dass diese Funktionen auch von anderen Teilen der Vorrichtung
durchführbar
sind. In 9, zum Beispiel, wird der Ionenspeicher über die
an die innere Elektrode angelegten Spannungen gesteuert. Dabei ist
es möglich,
die zur Elimination des Ionenspeichers verwendete Extraktionsspannung
an die äussere
Elektrode oder an die innere Elektrode anzulegen. Darüber hinaus
ist es auch möglich,
das Gitter vollständig
zu eliminieren, wenn der Probenehmerkonus des Massenspektrometers
im Wesentlichen nahe beim Ende des äusseren Zylinders der FAIMS
angeordnet wird. Dies ist der in 13 dargestellte
Fall.
-
Modellierung der Ionenbewegung
in den FAIMS-E, FAIMS-MS zweidimensionalen und dreidimensionalen
Ionenspeichern
-
Die
Ionenbewegung in der FAIMS wurde modelliert, indem eine Kombination
von experimentellen und theoretischen Betrachtungen verwendet wurde.
Man betrachte erstens die beiden in der FAIMS der 15 verwendeten Zylinder. Wenn am inneren Zylinder
eine Spannung angelegt wird, ist es möglich, die Spannung an jedem
Punkt zwischen den beiden Zylindern zu berechnen, indem die folgende
Formel verwendet wird: Vr = V (ln(r/b)/ln(a/b)),
wobei Vr das Potential in einem radialen
Abstand r ist (unter der Annahme, dass r im Raum zwischen den beiden
Zylindern ist), V das an die innere Elektrode angelegte Potential
ist, der äussere
Durchmesser des inneren Zylinders "a" (cm)
ist und der innere Durchmesser des äusseren Zylinders "b" (cm) ist. Die äussere Elektrode ist elektrisch
geerdet, d.h., 0 V sind angelegt. Der ringförmige Raum (FAIMS Analysatorbereich
genannt) fällt
in den radialen Abstand zwischen a und b. Dies ist in 15 illustriert. Die Spannung zwischen den Röhren ist
nicht linear, und das elektrische Feld (welches die Ableitung der
Spannung, d.h., dV/dr ist) ist ebenfalls nicht linear. Das elektrische
Feld zwischen den Röhren
(am Ort r) ist darstellbar als: E = -V (1/(r ln (a/b)), wobei E
das elektrische Feld ist (V/cm) und V die an die innere Elektrode
angelegte Spannung, während
die äussere
Elektrode auf 0 V ist. Die Variablen a und b (cm) sind oben definiert
und in 15 dargestellt.
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Die
Bewegung eines Ions in einem elektrischen Feld bei Atmosphärendruck
wird beschrieben durch: v = KE, wobei v die Ionendriftgeschwindigkeit
(cm/sec) ist und E das elektrische Feld (V/cm). Die Proportionalitäts"konstante" für einen
gegebenen Satz von Bedingungen wird als die "Ionenbeweglichkeitskonstante" K bezeichnet. Die
offensichtlichen Bedingungen, welche in der Lage sind, die Geschwindigkeit
eines Ions in einem elektrischen Feld zu ändern, schliessen ein: (1)
Temperatur und (2) Gasdruck. Wie oben diskutiert, variiert K auch
mit dem elektrischen Feld.
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Obwohl
dies hier nicht gezeigt werden wird, ist es möglich, die Ionenbeweglichkeit
im Hochfeld (in der oben stehenden Diskussion als Kh bezeichnet)
zu schätzen,
indem die modifizierte FAIMS-E 10 Vorrichtung der 3A und 3B verwendet
wird. 16 zeigt die Änderung
der Ionenbeweglichkeit eines Ionentyps (H2O)n H+ beim elektrischen
Hochfeld. Das Wort "Periode" in 16 bezieht sich auf die zyklische Verfeinerung der
Korrekturfaktoren für
die Ionenbeweglichkeit während
des Niederfeldteils der asymmetrischen Wellenform. In der Praxis
ist während
einer Wellenform (z.B., 4) bei DV 3000 V der Niederspannungsteil
der Wellenform bei etwa -3000/2 oder -1500 V. Sogar bei dieser niedrigeren
Spannung ist das elektrische Feld genügend hoch, dass es nicht möglich ist,
die Ionenbeweglichkeit als sich in ihrem "Niederfeld"-Wert befindlich zu bezeichnen, welcher
bei der linken Achse von 1 dargestellt ist. Dies erfordert
eine Korrektur, welche man in zyklischer Weise wiederholt, um die
besten Werte der Ionenbeweglichkeit Kh/K
bei einem sehr hohen elektrischen Feld zu erhalten. 17 liefert einen Teil der Originaldaten, welche
verwendet worden sind, um diejenige Hochfeldbeweglichkeit zu berechnen,
die für
das Erstellen der Kurven von 16 verwendet
wurden. Man beachte auch, dass die Berechnungen auf einer asymmetrischen
Rechteckswellenform beruhen (z.B., V(t) in 2), während die
eigentliche asymmetrische Wellenform in 1 dargestellt
ist (Wellenform 1).
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Unter
der Annahme, dass die elektrische Hochfeldänderung bei der Ionenbeweglichkeit
von (H2O)n H+ durch die in 16 illustrierte
Kurve dargestellt wird, ist es möglich,
die Laufbahn dieses Ions innerhalb der in 15 gezeigten
zylindrischen Geometrie zu berechnen. Als erste Annäherung ist
folgendes demonstrierbar: Rfinal = sqrt(2tK(V/ln(a/b))
+ Rinitial 2, wobei
Rfinal der radiale Standort des Ions nach
einer Zeitspanne der Länge t,
und Rinitial der Standort vor der Zeitspanne
t war. Das sqrt() ist die Quadratwurzelfunktion. Wiederum ist die Gleichung
nur gültig,
wenn sich das Ion die ganze Zeit zwischen den in 15 dargestellten radialen Distanzen a und b befindet.
Darüber
hinaus ergibt die Gleichung nur nützliche Werte für die radiale
Schlussdistanz, wenn das elektrische Feld zwischen Rinitial und
Rfinal nicht namhaft variiert. Die an die
innere Elektrode angelegte Spannung ist V und die Ionenbeweglichkeit
ist K. Für
diese Berechnung wird angenommen, dass K über die Distanz der Laufbahn
konstant ist (Distanz der Ionenbewegung), aber es wird daran erinnert,
dass K aus dem Hochfeldverhalten von 16 berechnet
wird. Wenn beispielsweise das Ion sich in einer Distanz r befindet und
zu irgendeiner gewählten
Zeit (während
die asymmetrische Wellenform angelegt ist) die an die innere Elektrode
angelegte Spannung in einem elektrischen Feld von etwa 10,000 V/cm
resultiert, dann wird die Ionenbeweglichkeit als etwa K*1.01 berechnet,
wobei 1.01 der aus der 16 entnommene
Wert ist. Der Wert von K beträgt
etwa 2.3 cm2/V-s für
(H2O)n H+ bei Raumtemperatur. Diese Beweglichkeit
K ist mit einem FAIMS Instrument nicht einfach zu bestimmen, man
findet sie jedoch in der Literatur über die konventionelle Ionenbeweglichkeits-Spektrometrie
(IMS).
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Die 18A–18D illustrieren die Laufbahn eines Ions mit denjenigen
Hochfeldeigenschaften, welche durch die Kurve in 16 dargestellt werden. 18A zeigt
sehr wenige Schwingbewegungen, welche durch die angelegte asymmetrische
Wellenform des Typs von 2 verursacht werden.
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Als
Illustration ist es möglich,
dass die in 15 illustrierte zylindrische
Geometrie einen inneren Zylinder mit einem Aussenradius von 0.1
cm aufweist und einen äusseren
Zylinder mit einem Innenradius von 0.3 cm. Dies bedeutet, dass alle
Berechnungen der Laufbahn mit a = 01. und b = 0.3 cm gemacht werden
müssen,
und die Laufbahn darf diese Grenzen nicht überschreiten. Die in 18a illustrierte Ionenlaufbahn wird mit dem Ion
bei einer anfänglichen
radialen Distanz von 0.11 cm berechnet. Dies ist als der am weitesten
links liegende Punkt in 18A dargestellt.
Das Ion wird infolge der angelegten Wellenform schwingen, und dies ist
als eine Vergrösserung
und Verkleinerung der radialen Distanz des Ions dargestellt. Das
Gasstrom, welcher die Ionen im FAIMS Analysatorbereich transportiert,
ist simuliert (zwecks Klarheit der Figur), indem die Laufbahn als
Funktion der Zeit (x-Achse) in 18A dargestellt
ist. Die angelegten Spannungen für
die Simulation der Laufbahn waren: CV = 0 V, DV = 2500 V, Frequenz
= 83000 Hz, das relative Verhältnis
von Niederspannung zu Hochspannung (t1 und t2 in 2)
betrug 5 zu 1. 18A zeigt, dass das Ion während des
Niederfeld- und Hochfeldteilen der Wellenform nicht die genau gleichen
Distanzen zurücklegt,
und das Ion erfährt eine "Netto"-Drift. Die "Netto"-Drift bezieht sich
auf die allgemeine Bewegung des Ions radial nach Aussen (im Fall
der 18A). Die Simulation wurde
mehrere Male wiederholt, die Resultate sind in den 18B bis 18D illustriert: 18B wurde genau gleich simuliert wie 18A, ausser dass die Anzahl Schwingungen der Wellenform
und daher der Ionenbewegung in 18B wesentlich
höher sind.
Dies zeigt dass die Ionen schliesslich den FAIMS Analysatorbereich überqueren
und mit der äusseren
Wand zusammenstossen werden, die in 18B oben
mit einer radialen Distanz von 0.3 cm dargestellt ist. Aus diesem
Grunde wären
die DV und CV Bedingungen, welche für die Simulation der Bewegung
des (H2O)n H+ Ions in den 18A und 18B verwendet wurden, für die Fokussierung oder Speicherung
in einer FAIMS mit der oben beschriebenen Geometrie nicht geeignet.
Die Bedingungen, welche für
die Ionenspeicherung geeignet wären,
sind in 18C dargestellt. Diese Bedingungen
sind: CV = -11 V, DV = 2500 V, Frequenz = 83000 Hz, relatives Verhältnis von
Niederspannung zu Hochspannung (t1 und t2 in 2) gleich
5 : 1. Dies wäre
aus 18B vorhersehbar gewesen, da
zu erwarten wäre,
dass die Drift des Ions nach Aussen durch das Anlegen eines negativen
Gleichstrompotentials an die innere Elektrode verzögert würde. 18C zeigt, dass das Ion eine negative Drift von
seiner Startposition von 0.1 cm radial nach Aussen erfährt, dass
jedoch die Drift schnell aufhört (man
beachte, dass das Ion wegen dem Anlegen der asymmetrischen Wellenform
schwingt), und das Ion bewegt sich weder ein- noch auswärts. 18D illustriert die berechnete Ionenlaufbahn für die gleichen
Bedingungen wie 18C, ausser, dass der ursprüngliche
radiale Ausgangspunkt für
die Ionenbewegung als etwa 0.26 cm gewählt wurde. Das Ion erfährt eine
Drift gegen die innere Elektrode und stabilisiert sich bei genau der
gleichen radialen Distanz wir das in 18C dargestellte
Ion. Dies bedeutet, dass ein Ion unabhängig von seiner Ausgangsposition
in den Ionenfokussierbereich fallen wird. Die Fokussiereigenschaften
der FAIMS werden daher durch Berechnungen der Ionenlaufbahn nachgewiesen.
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Der
Radiale Standort der optimalen Fokussierung eines Ions hängt von
den Hochfeldbeweglichkeits-Eigenschaften des Ions und DV und CV
sowie von der Geometrie des FAIMS Analysatorbereiches ab. Für das oben
dargestellte Beispiel wurde das (H2O)n H+ Ion gewählt, weil
das Hochfeldionenbeweglichkeits-Verhalten
dieses Ions vorgängig
etabliert worden ist. Die optimale Kombination von DV und CV für das (H2O)n H+ Ion
ist für
verschiedene FAIMS Hardware Geometrien berechenbar. Die Laufbahn
des Ions ist auf der Grundlage der in den obigen Abschnitten beschriebenen
Prinzipien berechenbar.
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Die 19A–19D zeigen die Ionenlaufbahn für eine in den 11A–11C illustrierte Geometrie, die Vorrichtung, wird
als FAIMS-R3-Prototyp (eine der dreidimensionalen Ionenspeichervorrichtungen
bei Atmosphärendruck)
bezeichnet. Weil die Geometrie nicht ein einfacher Zylinder ist,
wird die Berechnung der Ionenlaufbahn komplizierter. Die Berechnung
besteht aus zwei unabhängigen
Rechnungen. Bei der ersten wird die mechanische Geometrie der Vorrichtung
in ein Computerprogramm eingegeben, welches darauf die Stärke der
elektrischen Felder um die Bestandteile herum berechnet Die geschieht
mit einer als "Relaxation" bezeichneten Methode
(Jacobi Iteration Richardson Methode) und sie umfasst eine sich
wiederholende Reihe von Annäherungen
des Feldes bei jedem Punkt im physischen Raum. Das Feld bei einem
gegebenen Punkt wird als der "Durchschnitt" der Punkte in jeder
Richtung um diesen herum berechnet. Dies wird für jeden Punkt im Raum wiederholt.
Wenn diese Berechnung für
jeden Punkt im gesamten Raum erfolgt ist, beginnt der Vorgang wieder
beim ersten Punkt, jetzt jedoch unter Verwendung der Schätzungen
der vorgängigen
Rechnung. Dies wird unten eindimensional dargestellt. Nehmen wir
an, dass die folgenden die Spannungen an mehreren nebeneinander
liegenden Punkten in einer imaginären eindimensionalen Welt sind
(bevor die "Relaxations" Rechnung angefangen
hat). Der Punkt am weitesten links der Matrix ist eine Elektrode
auf 100 V und derjenige am weitesten rechts ist eine Elektrode auf
0 V. Wir beginnen mit der Annahme. Dass jeder Punkt auf 0 V ist, ausser
der Elektrode auf 100 V. Die Matrix ist in der nächsten Zeile dargestellt:
100
0 0 0 0 0 0 0
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Man
betrachte das Resultat, wenn jeder Punkt zum Durchschnitt seiner
Nachbarn gemacht wird:
100 50 0 0 0 0 0 0
-
-
Diese
Rechnung muss wiederholt werden, bis keine Änderung der Datenpunkte mehr
stattfindet oder mindesten bis die Änderungen in der Datenmatrix
innerhalb von spezifizierten Fehlergrenzen sind. Die zwei- und dreidimensionalen
Versionen der Rechnungen sind analog.
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Die "Relaxations"- und "aufeinander folgende Über-Relaxations"-Verfahren für die numerische
Lösung von
Laplace und Poisson Gleichungen sind in den meisten Fachbüchern über die
Dynamik der flüssigen
Körper
beschrieben (siehe M. Abbot und D. R. Basco, Rechnerische Dynamik
der flüssigen
Körper,
eine Einführung
für Ingenieure
(Longmans, London, 1989, Kapitel 8). Die Berechnung für eine zylindrische
Geometrie muss eine kleine Korrektur für die Tatsache aufweisen, dass
die Punkte in der radialen Richtung beim für die Berechnung eines neuen
Wertes im Raum verwendeten "Durchschnitt" nicht mit gleichem
Gewicht verwendbar sind. Die Punkte in axialer Richtung (entlang
der Länge
dieser zylindrischen Geometrie) sind einander gleichwertig, sind
jedoch nicht gleichwertig mit einem Punkt bei einer kleineren oder
grösseren
radialen Abmessung. Die umgebenden 4 Punkte, welche für den Durchschnitt
eines Punktes in einer zylindrischen Geometrie verwendet werden,
müssen
deshalb gewichtet werden, zwei axiale Punkte sind identisch, und
die inneren und äusseren
Punkte in der radialen Richtung werden unabhängig voneinander und von den
axialen Punkten gewichtet. Trotzdem ist das gesamte Verfahren für die Berechnung
eines elektrischen Potentials unter Verwendung der "Relaxations" Methode für alle Geometrien
gleich.
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Die
zweite Rechnung, welche erforderlich ist, um die Ionenlaufbahn in
einer willkürlichen
Geometrie zu bestimmen, ist die Berechnung der Bewegung selbst nachdem
die elektrischen Felder wie oben besprochen errichtet worden sind.
Die Laufbahn wird berechnet, indem die Ionenbewegung in kleine Zeitschritte
unterteilt wird. Bei jedem Zeitschritt werden der Ort, das elektrische
Feld, die Phase der angelegten asymmetrischen Wellenform, etc. bestimmt.
Aus der Stärke
des elektrischen Feldes an dem Punkt im Raum/in der Zeit wird die
Ionenbeweglichkeit berechnet (wie dies für (H2O)n H+ oben demonstriert
worden ist). Die Ionengeschwindigkeit wird als v = KE (oder v =
KHE) auf die oben beschriebene Weis geschätzt, und
die zurückgelegte Distanz
ist Distanz = (Geschwindigkeit) (Zeitschritt-Dauer). Die bei einem
einzelnen Zeitschritt zurückgelegte Distanz
wird aus der Geschwindigkeit (cm/sec) multipliziert mit der Zeitdauer
(sec) berechnet. Der neue Ionenstandort wird aus dem alten Standort
berechnet und aus der zurückgelegten
Distanz beim Zeitschritt. Dies wird wiederholt, und zwar beginnend
jetzt beim neuen Ionenstandort, welcher gerade bei der vorgängigen Iteration berechnet
worden ist. Die Iterationen werden wiederholt, wobei die Stärke der
elektrischen Felder verursacht durch die asymmetrische Wellenform
kontinuierlich angepasst werden (wie dies für die Frequenz der Wellenform
und den Relativzeiten oder Hoch- und Niederspannungs-Perioden in
der Wellenform zweckmässig
ist). Es ist ebenfalls möglich,
dass die Berechnung eine Anpassung des Ionenstandortes wegen den äusseren Kräften eines
Gasstroms, oder, falls erforderlich, zur Klärung der Bewegung des Ions
einschliesst (da eine einfache Hin- und Herbewegung die Bewegung
nicht sehr klar demonstriert).
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19A illustriert eine Ionenlaufbahn, die gemäss dem oben
beschriebenen Verfahren berechnet worden ist, dies für die in
den 11A–11C dargestellte
Geometrie. Diese hat die gleiche Grösse wie die in den 18A–18D dargestellten Laufbahnberechnungen. Die Bedingungen
waren: CV = -11 V, DV = 2500 V, Frequenz 83000 Hz, das relative
Verhältnis
von Niederspannung zu Hochspannung (t1 und t2 in 2)
war 5 : 1, äussere
Elektrode = 0 V, Gitterelektrode = 0 V. In 19A erscheinen
drei Elektroden, dies genau entsprechend der in den 11A–11C illustrierten Hardware. Die innere Elektrode 52 ist
ein Festkörper
und sie endet in einer Kugelförmigen
Form 52T nahe bei der Mitte der 19A.
Die oberen und die unteren Ränder
sind die äussere
Elektrode 53, und der linke Rand der Figur ist die Gitterelektrode 56,
welche in den 11A–11C dargestellt
ist. Die Ionenlaufbahn wurde nahe bei der inneren Elektrode eingeleitet, und
eine künstliche
(Gasstrom) horizontale Bewegung wurde beigefügt, um das Ion in den 11A–11C von rechts nach links zu tragen. Das Ion oszillierte
wegen der asymmetrischen Wellenform, und die beiden Netto-Bewegungsarten
werden in 19A beobachtet. Das Ion bewegt
sich zuerst von der inneren Elektrode 52 weg, dann wird
der Abstand zur inneren Elektrode konstant. Dies ist genau der in 18C dargestellte Zustand, bei welchem die Nettobewegung
in Radialrichtung bald null wird. Das Ion driftet auch wegen des
hinzugefügten "Gasstroms", einer künstlich
aufgezwungenen Geschwindigkeit, in Längsrichtung. Man beachte, dass
das Ion in einem konstanten Abstand von der inneren Elektrode 52 sich
entlang der Elektrode bewegt und dann ihrer Krümmung 52T folgt. Das
Ion wird den Standort nahe der Endstation 52T der Elektrode
auch mit der hinzugefügten
künstlichen
Axialrichtungsgeschwindigkeit des "Gasstroms" nicht verlassen. Das Ion ist in der
Nähe der
Endstation 52T der Elektrode eingefangen oder gespeichert. 19B illustriert die Bewegung, wenn die Ionenlaufbahn
bei einer grösseren
Radialdistanz eingeleitet wird (wie in 18D).
Wie vorher erläutert,
ist es nicht möglich,
dass das Ion aus dem dreidimensionalen Ionenspeicher nahe der Spitze
der Elektrode 52T entkommt.
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Die 19C und 19D illustrieren
dieselbe physische Geometrie wie die 19A und 19B, und die Ionenlaufbahn beginnt an analogen
Standorten in radialer und axialer Richtung. Die Bedingungen sind: CV
= -11 V, DV = 2500 V, Frequenz = 83000 Hz, das relative Verhältnis von
Niederspannung zu Hochspannung (t1 und t2 in 2) war 5
: 1, äussere
Elektrode = 0 V, Gitterelektrode = -7 V. Der einzige Unterschied
zwischen den 19A–19D ist,
dass die letzten beiden Figuren (19C und 19D) mit der Ausgangsgitterspannung 56 negativ
zur äusseren
Elektrode 53 berechnet worden sind. Unter diesen Bedingungen
ist der Ionenspeicher eliminiert und die Ionen werden sich gegen
das Gitter 56 bewegen. Anfänglich weist die Laufbahn die
gleiche Form auf, wie in den 19A und 19B dargestellt ist, da das Ion sich zuerst gegen
den optimalen Gleichgewichtspunkt für DV und CV und der verwendeten
Geometrie hin bewegt. Die Bedingungen werden jedoch in der Nähe der kugelförmigen Endstation
512wT der inneren Elektrode 52 nicht aufrecht erhalten und
das Ausgangsgitter 56 modifiziert die Ionenbewegung und
zieht die (positiv geladenen) Ionen von der inneren Elektrode 52 weg
und gegen das Austrittgitter 56. Sowohl die Anziehungskraft
der Gitterspannung 56, wie auch die axiale Bewegung des
künstlich
angebrachten 'Gasstroms' werden zur Ionenlaufbahn
beitragen, sowie diese die Nähe
der inneren Elektrode 52 verlässt und sich dem Austrittsgitter 56 nähert. Man
beachte ebenfalls, dass die Grösse
der 'Schwingung' des Ions infolge
der asymmetrischen Wellenform stark abnimmt, sowie das Ion sich
von der inneren Elektrode 52 weg bewegt.
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Während in
den 19C und 19D eine
dreidimensionale Speicherung nicht erreicht wird, ist es möglich, dass
das dargestellte Ionenverhalten sich trotzdem als sehr nützlich erweist.
Wenn in einem kompromittierten Zustand, d.h., nicht speichernd,
aber den Speicherbedingungen sehr nahe betrieben, folgen die Ionen
der gekrümmte
Oberfläche
des kugelförmigen
Endes 52T der Elektrode und tendieren dazu, sich gegen die
Mittelachse zu bewegen. Wenn sie nicht vollständig gespeichert sind, werden
die Ionen im Wesentlichen vom Ende 52T der Elektrode entkommen,
sie sind indessen auf eine kleine radiale Distanz entlang der Mittelachse
der inneren Elektrode 52 beschränkt. Wenn der Ionenstrom in
die Öffnung
des Probenehmerkonus 18A, welche zur Vakuumkammer führt, geleitet
wird, wird unter den Bedingungen, unter welchen diese teilweise 'Fokussierung' stattfindet, die
Empfindlichkeit des Signals stark verbessert. Es ist möglich, sich
eine kommerzielle Version der FAIMS vorzustellen, bei welcher diese
signalverbessernde Wirkung der kugelförmigen Endstation 52T der
Elektrode der einzige Teil der FAIMS ist, welcher genutzt wird.
Es ist möglich,
dass alle Ausführungsformen
des dreidimensionalen Ionenspeichers der oben beschriebenen FAIMS
für diese
Signalverbesserung verwendet werden, auch wenn die "dreidimensionale
Speicherung" per
se nicht verwendet wird.
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Signalverbesserung durch
Verwendung von Ionenfokussierung an der kugelförmigen Endstation der inneren Elektrode
von FAIMS
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Die 19E–19I illustrieren die Resultate von Ionenlaufbahnberechnungen
unter Verwendung einer FAIMS, welche aus einer zylinderförmigen äusseren
Elektrode 93 mit einem Innendurchmesser von etwa 6 mm und
einer inneren Elektrode 92 mit einem Aussendurchmesser
von etwa 2 mm besteht. Der ringförmige FAIMS
Analysatorbereich 94 ist entlang den Seiten der Vorrichtung ungefähr 2 mm
breit. Die innere Elektrode 92 endet in einer kugelförmigen Form 92T,
welche sich in einem Abstand von etwa 2 mm von der flachen Vorderplatte
des Probenehmerkonus 18 befindet. In der Mitte des Probenehmerkonus 18 befindet
sich eine kleine Öffnung 18A,
welche in das Vakuumsystem führt.
In 19E ist der Probenehmerkonus 18 auf
0 V gehalten, d.h., VOR ist = 0 V. Die Bedingungen
für die
Simulation der Ionenlaufbahn erscheinen in 19E.
Die 19F bis 19I wurden
auf die genau gleiche Weise wie 19E vorbereitet,
ausser dass VOR jeweils auf -2.5, -5, -7.5
und -15 V geändert
wurde. Diese niedrige angelegte VOR hatte
die Wirkung, dass die Ionen aus dem dreidimensionalen Speicherbereich
herausgezogen wurden. Wenn diese Extraktion bei Spannung sehr nahe
bei denen von normalen 'Speicherbedingungen' stattfindet (d.h.,
unbegrenzte Ionenspeicherung), dann tendieren die Ionen dazu, nahe
der Mittelachse der inneren Elektrode 92 fokussiert zu
werden, und sie werden daher in Bereichen fokussiert, welche sehr
nahe bei der Austrittsöffnung 18A sind.
Die detektierte Signalintensität
wird bei der VOR maximiert, welche die Ionen
so nahe wie möglich
an der Mittelachse einsperrt.
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Obwohl
dies in den Figuren nicht dargestellt wird, ist es möglich, weitere
Verbesserungen der 'Kompaktheit' des Ionenstrahls
dadurch zu erzielen, dass man den Probenehmerkonus 18 modifiziert.
Dies betrifft möglicherweise
die Verwendung von zusätzlichen
Linsen mit angelegten Spannungen oder die Modifikation der Form
des Vorderteils des Probenehmerkonus 18. Zusätzliche
Verbesserungen sind ebenfalls erzielbar durch eine 'Formung' der Innenflächen des äusseren
FAIMS Zylinders 93 an dem Ende des Zylinders, welcher neben
dem Probenehmerkonus 18 liegt. Eine vorherige Version der
Speicherungsexperimente, illustriert in den 9A und 9B,
verwendete eine Vorrichtung mit einem äusseren Zylinder, welcher eine
gekrümmte
Innenfläche
aufwies, um einen (ungefähr)
konstanten Abstand zwischen dem äusseren
Zylinder und der inneren Elektrode am kugelförmigen Ende der inneren Elektrode
aufrecht zu erhalten.
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Mehrere
Versuchsparameter werden die oben beschriebene Fokussierung beeinflussen,
und in 19G wird dargestellt, dass
sie in der Nähe
von VOR = -5 V optimiert sind. Diese schliessen
die Gasstromrate, den Abstand zwischen dem kugelförmigen Ende
der inneren Elektrode 92 und dem Probenehmerkonus 18 sowie
die angelegten DV und CV ein. Es wird erwartet, dass die Optimierung
der ermittelten Ionenintensität hauptsächlich von
diesen Parametern abhängt.
Der Gasstrom wird mindestens zwei Faktoren steuern, nämlich die
Rate, mit welcher Ionen von der Länge des FAIMS Analysatorbereiches 94 in
den Speicherbereich strömen und
zweitens die Turbulenz am Ende der inneren Elektrode. Die in den 19E bis 19I gezeigten
Simulationen berücksichtigen
die Gasturbulenz und die Ionendiffusion nicht. Die Wirksamkeit der
Fokussierung wird einen Gasstrom erfordern, welcher die Ionentransportrate
in den 'Speicherbereich' maximiert und gleichzeitig den
Ionenverlust durch Turbulenz minimiert. Die in den 19E bis 19I illustrierten
Laufbahnberechnungen berücksichtigen
ebenfalls nicht die Gasströme
in solchen Richtungen, die nicht parallel zur x-Achse sind. Wenn das experimentelle
System beispielsweise Gas aufweist, welches vom FAIMS Speicherbereich
radial nach Aussen fliesst, wie dies beim in 13A schematisch
dargestellten System sich ereignen würde, dann müssten die Orte der maximalen
Ionenintensität
experimentell ermittelt werden. Die Modellierung scheint zu zeigen,
dass es möglich
ist, dass diese Ionenfokussierung in der Lage ist, die Empfindlichkeit
bei einem bestimmten Satz von optimierten Versuchsbedingungen zu
erhöhen.
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Mehrere
mögliche
Hardwarekonfigurationen haben die Fähigkeit, die in den 19E bis 19I gezeigten
Wirkungen zu erzielen. Diese Ausführungsformen benötigen einige
wesentliche Bestandteile:
- (1) Die Elektroden
müssen
gekrümmte
Oberflächen
aufweisen, einschliesslich von zylinderförmigen oder kugelförmigen,
jedoch auch einschliesslich von Oberflächen, welche nicht einfach
unter eine von diesen Kategorien fallen. Ein Beispiel einer ungewöhnlichen
Form, welche dazu dienen würde,
die Bedingungen für
eine Speicherung oder Fokussierung zu etablieren, ist eine zylindrische
Stange mit einer Krümmung,
so etwas wie eine Haarnadelkurve, wie in 20 illustriert.
Mit geeigneten Gasströmen
ist es möglich,
einen Speicherbereich zu erzeugen.
- (2) Die Ionen müssen
mit Gasströmen
oder durch elektrische Feldgradienten zum Speicherbereich transportiert
werden. Alle vorgängig
beschriebenen Ausführungsformen
von FAIMS nutzen Gasströme
aus, da diese ganz unabhängig
von den angelegten Spannungen, speziell von DV und CV, funktionieren.
Die Verwendung von Gasströmen
ist relativ einfach zu visualisieren und leicht experimentell zu
erzeugen.
-
Eine qualitative, einfache
Methode für
das Verständnis
der Ionenfokussierung und Ionenspeicherung
-
Es
gibt einen optimalen Zustand von DV und CV, bei welchem ein Ion
durch den FAIMS Analysator übermittelt
wird. Mit Rückbezug
auf 17 wird ein Satz von CV Abtastungen
bei einer Reihe von DV Werten dargestellt, welche von 2100 V bis
3000 V reichen. Die Stelle der maximalen Spitze irgendeines Ions
(in diesem Fall (H2O)n H+) stellt einen Zustand dar, bei welchem
die Kompensationsspannung CV gerade stark genug ist, um die Netto-Ionendrift
gegen die Wand des FAIMS Analysators auszugleichen. Man ziehe deshalb
in Betracht, dass es möglich
ist, das (H2O)n H+ Ion bei einer Anzahl von idealen Kombinationen
von CV und DV durch den FAIMS Analysatorbereich zu übermitteln.
Wenn das Ion einer CV und DV ausgesetzt ist, welche sich vom Ideal
unterscheidet, dass stösst
das Ion mit einer Oberfläche
zusammen. Eine Kurve, welche die idealen Kombinationen von CV und
DV für
(H2O)n H+ darstellt, ist in 21 illustriert.
Es wäre
denkbar, die ideale Kombination von DV und CV als "ausgeglichen" zu bezeichnen, weil
das Ion keine 'Netto'-Bewegung erfährt. Die in 21 gezeigte Graphik illustriert diesen ausgeglichenen
Zustand in Bezug auf das elektrische Feld (auf Grundlage von DV)
eher als in Bezug auf die angelegten Spannungen DV und CV, darüber hinaus
ist jeder Punkt in der Figur eine experimentell ermittelte Kombination
von DV und CV, gesammelt so ziemlich wie in den Kurven der 17 dargestellt. Jeder Punkt ist diejenige CV mit
der maximalen Übermittlungseffizienz
(Spitzenmaximum für
jede Kurve in 17 dargestellt) für diejenige
Einstellung von DV. Da der ringförmige
Analysatorbereich der FAIMS-E 10 etwa 2 mm breit ist, wird
eine Spannung von DV 2000 in einem Feld von ungefähr 2000/0.2
= 10'000 V/cm resultieren.
In ähnlicher
Weise wird ein CV von -10 V in einem Feld von etwa -10/0.2 = -50
V/cm resultieren. Die x- und y-Achsen
von 21 werden als elektrisches
Feld dargestellt (V/cm) (absolute Werte, ohne Vorzeichen).
-
21 illustriert ebenfalls eine Kurve für die am
besten passende Regression des dritten Grades zu diesen Daten. Diese
Regression wird dabei helfen, die beste Kombination von CV und DV
unter denjenigen Bedingungen zu bestimmen, welche zwischen die experimentell
ermittelten Punkte fallen. Die Passung zu den Daten zeigt nur bei
den letzten Punkten bei hohem DV elektrischem Feld eine Diskrepanz
(elektrisches Feld, welches aus dem Anlegen von DV bei maximaler
angelegter Spannung resultiert). Man beachte, dass das 'DV Feld' intermittierend
ist, da ein Teil der asymmetrischen Wellenform eine niedrigere Zeitspanne
mit entgegen gesetzter Polarität
aufweist. Dieses Maximum wird für
die Zwecke dieser Beschreibung als 'Referenzpunkt' verwendet.
-
Wir
werden uns mit der folgenden Frage befassen. Man nehme an, dass
sich ein Ion im Zentrum des FAIMS Analysatorbereiches befindet (radial)
und dass es sich für
optimale DV und CV für
die gegebene Hardwaregeometrie in einem ausgeglichenen Zustand befindet.
Dies bedeutet, dass die elektrischen Felder wegen CV und DV direkt
auf die in 21 gezeichnete Linie fallen.
Die in allen FAIMS Diagrammen dieses Dokumentes illustrierten zylindrischen
Geometrien werden elektrische Felder haben, welche entlang der Radialrichtung im
FAIMS Analysatorbereich nicht konstant sind. (Das Feld ist in der
Längsrichtung
konstant oder nicht konstant, je nach der Geometrie der jeweiligen
Vorrichtung.) Wenn das elektrische Feld nicht konstant ist, werden dann
die durch die Kurve in 21 dargestellten
optimalen Bedingungen überall
im FAIMS Analysatorbereich aufrechterhalten bleiben?
-
22A illustriert die effektiven Felder, die auf
DV (2500 V) und CV (etwa – 13
V) radial über
den FAIMS Analysatorbereich 14 der modifizierten FAIMS-E 10 gebildet
werden, aber im Gegensatz zu in 22A werden
die Felder gegeneinander in der Weise aufgezeichnet, die in 21 verwendet wird. Die einigen der physischen
radialen Positionen entsprechenden Punkte sind auf dem Diagramm
bezeichnet. Auf der rechten Seite von 22B ist
das Feld am höchsten
und entspricht der Oberfläche
der inneren Elektrode 12 bei einem radialen Anstand von
0.7 cm. In ähnlicher
Weise entspricht die linke Seite der 22B dem
inneren Rand der äusseren
Elektrode 13.
-
Man
vergleiche die 21 und 22B.
Während
eines FAIMS Experimentes werden DV und CV an die innere Elektrode
angelegt. Das DV Feld ist nicht konstant, sondern fällt in einen
Bereich von Werten (22B, x-Achse), welcher seinerseits
nur ein kleiner Teil des durch 21 beschriebenen
Bereiches von Feldern ist Es ist möglich, die Kurve in 22B der in 21 dargestellten
Graphik zu überlagern,
um 22C zu erhalten. 22C zeigt, dass die realen, physikalischen Bedingungen
von elektrischen Feldern im FAIMS Analysatorbereich nicht alle Punkten
mit einer ausgeglichenen DV und CV entsprechen. Man erinnere sich,
dass die kurze Kurve der 'effektiven' Bedingungen die
Bedingungen bei einem Satz von verschiedenen radialen Abständen widerspiegelt
(d.h., der Punkt am weitesten links der kurzen Kurve ist die Bedingung von
Feldern bei 0.9 cm, nahe bei der äusseren Elektrode, und der
Punkt am weitesten rechts befindet sich physisch nahe bei der Oberfläche der
inneren Elektrode). Natürlich
existiert in mindestens einem Punkt, entsprechend der Mitte des
FAIMS Analysatorbereiches bei dieser 'ausgewählten' Kombination von DV und CV, ein so genanntes
Gleichgewicht, bei welchem das Ion weder gegen die innere noch gen
die äussere
Elektrode wandert (Nettodrift). Man beachte ebenfalls, dass es viele
Kombinationen von DV und CV gibt, bei welchen die gesamte für 'effektive Bedingungen' im FAIMS Analysatorbereich
dargestellte Linie die optimale Gleichgewichtskurve in keinem Punkt überschreiten
wird. Wenn beispielsweise DV auf 50 % von der in 22B dargestellten reduziert wird, wird die kurze
Kurve für 'effektive Bedingungen' in 22C sich nach links entlang der x-Achse bewegen,
um dann auf einen viel tieferen x-Achsenwert des 'DV elektrischen Feldes' zu fallen. Wenn
die CV Spannung unverändert
bleibt, wird die kurze Kurve in 22C die
Kurve des 'optimalen' Gleichgewichts nicht überschreiten,
und es wird nicht möglich
sein, die Ionen durch die FAIMS zu übermitteln.
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Der
Vergleich der beiden Kurven in 22C führt auch
zu einer weiteren Frage. Wenn die Ionen, welche sich in dem radialen
Abstand befinden, an welchem sich die 'optimalen' und die 'effektiven' Kurven schneiden, radial keine 'Netto'-Bewegung erfahren,
d.h., sich in einem Gleichgewichtspunkt befinden, wie ist dann das
Verhalten bei grösseren
radialen Abständen
und bei kleineren radialen Abständen?
Sie müssen
einer Netto-Drift unterliegen. Für
die in 22C dargestellten Bedingungen
werden die Ionen in radialen Abständen grösser als der Kreuzungspunkt,
d.h., links vom Schnittpunkt, gegen den Schnittpunkt driften, d.h.,
gegen kleinere radiale Abstände.
Die Ionen, welche in kleineren radialen Abständen sind, werden ebenfalls
gegen den Schnittpunkt driften, d.h., gegen grössere radiale Abstände. Wenn
Ionen von jedem radialen Punkt ausser dem 'Gleichgewichtspunkt' oder Fokuspunkt (Schnittpunkt der Kurven
in 22C) gegen diesen Fokuspunkt
driften, dann weist die Vorrichtung FAIMS die Ionenfokussier-Eigenschaft
auf, welche oben beschreiben worden ist. Wenn die Bewegungen divergent
sind, d.h., weg vom 'Gleichgewichtspunkt', dann strömen keine
Ionen durch die FAIMS. Im Modus 1 (P1, positive Ionen) driften die
Ionen gegen den Fokuspunkt, wenn DV positiv ist und CV eine negative
Polarität
hat (CV und DV an die innere Elektrode angelegt). Wenn diese beiden
Polaritätswerte
umgekehrt werden, dann ist die Ionenbewegung (Typ A, 1)
divergent statt konvergent. Dies ist der Grund, dass die Spektren
der Moden 1 und 2 immer verschieden sind und immer als unabhängige Spektren
betrachtet werden müssen.
Die Ionen (in einer ersten Annäherung),
welche in P1 erscheinen, erscheinen in Spektren des Typs P2 nicht
und umgekehrt.
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Mit
Bezug nun auf 23 ist es möglich, sich den Ionentransport
in FAIMS unter Verwendung von elektrischen Feldern vorzustellen.
Eine mögliche
Ausführungsform
würde verlangen,
dass die FAIMS Einheit segmentiert ist, in etwa der gleichen Weise
wie Javahery und Thomson (J. Am. Soc. Mass Spectrom. 1997, 8, 697–902) einen
segmentierten nur rf Vierpol verwendeten, um ein längs gerichtetes
elektrisches Feld zu erzeugen, um Ionen entlang der Länge eines
Satzes von Vierpolstangen zu ziehen, welche mit der üblichen
angelegten hochfrequentigen hohen Wechselspannung betrieben wurden.
Die Segmente werden sowohl im Falle von segmentierten Vierpolstangen
als auch von FAIMS auf leicht verschiedenen Gleichstrompotentialen
gehalten, welches ein Feld erzeugt, das den anderen nicht-konstanten
Feldern überlagert
ist. Eine mögliche
Art und Weise, dies zu tun, ist in 23 dargestellt.
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Auf
der Grundlage eines ähnlichen
Konzeptes ist es möglich,
eine Vorrichtung für
dreidimensionale Speicherung zu entwickeln, welche nur elektrische
Felder in einer segmentierten FAIMS verwendet, und diese wird unten
stehend beschrieben.
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Dreidimensionale Speicherung
nur unter Verwendung von elektrischen Feldern in einer segmentierten
FAIMS
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Diese
segmentierte FAIMS Version des dreidimensionalen Ionenspeichers
ist neuartig, weil sie als eine der Speicherkomponenten keine Gasströme verwendet.
Bei der Speicherung von Ionen beim kugelförmigen Ende der inneren Elektrode,
wie vorher beschrieben, werden die Ionen durch eine Kombination
der Bewegung des Gases, welches die Ionen gegen das Ende der inneren
Elektrode treibt, und die FAIMS Fokussierfunktion infolge der asymmetrischen
Wellenform gehalten. In jener Vorrichtung sind, wenn die Gasströme ausgesetzt
werden, die Ionen in der Lage, den Weg zurück entlang der Länge des
inneren Zylinders der FAIMS zu unternehmen. Die treibende Kraft
für diese
Wanderung wäre
die Diffusion und Ionenabstossung, welche eine so genannte Raumladung
in dem Bereich erzeugen, in welchem sich die Ionen angesammelt haben.
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In
der vorliegenden Beschreibung eines segmentierten Ionenspeichers
werden die Ionen ausschliesslich wegen der Kombination der asymmetrischen
Wellenform und den langsam ansteigenden an benachbarte Segmente
angelegten Gleichspannungen gehalten, welche eine Ionenbewegung
in beiden Richtungen entlang der Länge der segmentierten FAIMS
Vorrichtung verhindert. Die Aussetzung des Gaststroms wird nur eine geringe
Wirkung auf die im Ionenspeicher gespeicherten Ionen haben, und
es gibt auch bei einem Gasstrom Null kein Entrinnen. Betrachten
wir diese neue Version der dreidimensionalen Speicherung etwas genauer.
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24 illustriert die segmentierten zylinderförmigen äusseren 113 und
inneren 112 Elektroden einer FAIMS Vorrichtung 110.
Die asymmetrische Wellenform mit hoher Spannung der FAIMS wird an
die innere Elektrode 112 angelegt. Die Ionen werden zwischen
diesen Zylindern 112, 113 bei der richtigen Kombination von
DV und CV und der zylindrischen Geometrie fokussiert. Im Normalbetrieb
würden
alle die Segmente 112A–D
oder 113A–D
sich auf identischen Spannungen befinden, d.h., die innere Elektrode 112 ist
ein Leiter und die äussere
Elektrode ist ebenfalls ein Leiter. Nehmen wir an, dass die typischen
Bedingungen, damit irgendein Ion zwischen den Zylindern fokussiert
wird, DV = 2500 V und CV = -12 V sind. Dies ist der in 24 dargestellte Zustand. Wenn die Elektroden nicht
segmentiert wären,
würde sich
die äussere
Elektrode auf 0 V befinden. Die innere Elektrode wäre in ähnlicher
Weise ebenfalls nur in einem Zustand, z.B., asymmetrische Wellenform
DV = 2500 V mit -12 V Offset-Kompensationsspannung.
Unter diesen Bedingungen würden
die Ionen, wenn sie durch einen Gasstrom in den ringförmigen Raum
zwischen den Zylindern getragen würden, sich in Längsrichtung
bewegen, getragen durch das strömende
Gas von einem Ende des FAIMS Analysatorbereiches zum anderen Ende
der Vorrichtung, und sie würden
gleichzeitig in irgendeinem radialen Abstand zwischen der inneren
und der äusseren
Elektrode 112, 114 fokussiert.
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Immer
noch mit Bezug auf 24 ist es möglich, diese Situation wesentlich
zu ändern,
wenn einmal die inneren und äusseren
Elektroden 112, 113 zu 112A–112E, 113A–113E segmentiert
sind. Wenn alle den äusseren
Elektroden 113A–113E hinzugefügten neuen
Gleichspannungen 0 V sind, und alle den inneren Elektroden 112A–112E hinzugefügten neuen
Gleichspannungen 0 V sind, dann sind die im oben stehenden Abschnitt
beschriebenen Bedingungen wieder vorhanden, und es besteht kein
dreidimensionaler Speicher, sondern nur die zweidimensionale Fokussierung
zwischen den Zylindern. Man stelle sich als Nächstes vor, dass ein Satz von
neuen, geringen Gleichspannungen an jedes der Segmente 112A–112E, 113A–113E der
FAIMS Vorrichtung 110 angelegt wird, sodass das jeweils
mittlere Segment der inneren und der äusseren Elektrode 112C, 113C die
niedrigste angelegte Spannung aufweisen. Man beachte jedoch, dass
jede der äusseren
Elektrode 113 angelegte Spannung durch die gleiche (ungefähr) an die
innere Elektrode 112 angelegte Spannung abgeglichen werden muss.
Dies bedeutet, dass, wenn +5 V zusätzlich dem ersten Segment 113A der äusseren
Elektrode hinzugefügt
wird, +5 V ebenfalls dem gleichen Segment 112A der inneren
Elektrode hinzugefügt werden
muss. Wenn jenem Segment bereits -12 V Kompensationsspannung hinzugefügt wären, dann
ergäbe sich
auf jenem Segment durch die neu hinzu kommenden +5 V eine Nettospannung
von -7 V. Dieses Vorgehen wird angewendet, um den anderen Segmenten 112B–112E, 113B–113E auf
solche Weise Spannungen hinzuzufügen,
dass das mittlere Segment 112C, 113C (in der Figur)
die niedrigste angelegte Gleichspannung aufweist. Dies bedeutet,
dass positive Ionen, welche irgendwo in diesem Bereich gefangen
sind, in den Bereich mit der niedrigsten Spannung fallen werden,
d.h., zwischen die inneren und äusseren
Elektroden des mittleren Segmentes 112C, 113C.
Da die normalen FAIMS Bedingungen immer noch in jedem Segment 112A–112E, 113A–113E herrschen,
nämlich,
dass die innere Elektrode eine asymmetrische Wellenform mit DV =
2500 V aufweist und dass die Differenz zwischen der an die innere
Elektrode 112 angelegte Gleichspannung und der an die äussere Elektrode 113 angelegte
Gleichspannung innerhalb jenes Segmentes immer noch -12 V ist (eine
in diesem Beispiel erforderliche Kompensationsspannung), dann werden
die Ionen auf die normale Art und Weise im ringförmigen Raum zwischen der inneren
und der äusseren
Elektrode 112, 113 fokussiert. Der Gasstrom entlang
der Länge
von dieser FAIMS (bei kleinen Gasströmen, 1 l/min) wird nicht in
der Lage sein, die Ionen zu entfernen, welche sich im Raum zwischen
dem mittleren Segment 112C, 113C dieses Speichers
befinden. Damit die Ionen entkommen, müssen sie die Wände des
Gleichstrompotentials ersteigen (von etwa +5 V in der Figur). Bei
hohen Gasströmen
und bei einer hohen Ionendichte, bei welcher die Raumladung hoch
ist, wäre
dieses Entkommen eventuell möglich.
Trotzdem existiert ein Speicherbereich, welcher in seiner Art vollständig elektrisch
ist, und die Ionen werden nur durch elektrische Felder an Ort gehalten.