-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Knochenfixierungsvorrichtung
und ein Verfahren zu deren Herstellung.
-
Ein
Polylactid-umfassendes medizinisches Material, das bei Operationen
verwendet wird, hat den Vorteil, dass es nach einer Operation nicht
aus dem Körper
entnommen werden muss, da es in vivo hydrolysiert und absorbiert
wird, während
ein solches medizinisches Material den Nachteil hat, dass es in
vivo eine geringe Beibehaltung der Festigkeit aufweist und die Festigkeit
in einem relativ kurzen Zeitraum schlecht wird. Bisher wurde das
Molekulargewicht von Polylactid erhöht, um dessen Festigkeit zu
verbessern. Polylactid neigt jedoch zu einer Verschlechterung von
dessen thermischer Verarbeitungsfähigkeit, wenn das Molekulargewicht zu
hoch ist. Wenn Polylactid z.B. zum Formen so erhitzt wird, dass
dessen Schmelzpunkt überschritten
wird, nimmt dessen Molekulargewicht aufgrund einer thermischen Zersetzung
stark ab. Folglich gibt es eine Grenze zur Beibehaltung der Festigkeit
gegen Wärme,
wenn das gleiche Molekulargewicht beibehalten wird.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
Knochenfixierungsvorrichtung, die aus einem Material mit hervorragender
thermischer Verarbeitungsfähigkeit
hergestellt ist und die für
einen langen Zeitraum eine hohe Festigkeit beibehält, sowie
eines Verfahrens zu deren Herstellung.
-
1 zeigt
die Beziehungen zwischen dem Molekulargewicht, der Restlactidmenge
und der Beibehaltung der Herausziehfestigkeit jeder der in den Herstellungsbeispielen
1 bis 8 erhaltenen PLLA-Proben.
-
2 zeigt
Ergebnisse der Messung der Beibehaltung der Biegefestigkeit.
-
3 zeigt
Ergebnisse der Messung der Beibehaltung der Herausziehfestigkeit.
-
4 zeigt
Ergebnisse, die durch Testen der Aceton-gewaschenen PLLA-Probe erhalten
worden sind.
-
Die
Erfinder haben umfangreiche Untersuchungen unter Berücksichtigung
der vorstehend genannten Nachteile durchgeführt und gefunden, dass Poly-L-Lactid(PLLA)
mit einem niedrigen Molekulargewicht und einer hohen Beibehaltung
der Festigkeit durch Vermindern des Gehalts an niedermolekularen
Milchsäurekomponenten,
insbesondere von Lactid, die darin enthalten sind, erhalten werden
kann.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die folgende Knochenfixierungsvorrichtung
und das folgende Verfahren zu deren Herstellung bereit.
-
Gegenstand
1. Knochenfixierungsvorrichtung, welche ein Poly-L-Lactid mit einem
mittels GPC gemessenen Gewichtsmittel des Molekulargewichts von
weniger als 400000 und mit einem Lactidgehalt von nicht mehr als
4000 ppm umfasst, wobei die Knochenfixierungsvorrichtung ein Stift
bzw. Dübel,
eine Schraube, ein Nagel, ein Marknagel, eine Platte, eine Unterlegscheibe
bzw. Dichtung, eine Klammer, ein Anker bzw. Querbolzen oder ein
Draht ist.
-
Gegenstand
2. Verfahren zur Herstellung der vorstehend definierten Knochenfixierungsvorrichtung, gekennzeichnet
durch das Unterwerten eines Poly-L-Lactids(PLLA) mindestens einem
Schritt, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus (1) einem Schritt des Vakuumthermotrocknens,
(2) einem Schritt des Waschens mit einem Lösungsmittel und (3) einem Schritt
des Verringerns des Drucks während
der Polymerisation, um den Restlactidgehalt auf nicht mehr als 4000
ppm zu verringern.
-
Gegenstand
3. Verfahren zum Einstellen der Beibehaltung von Festigkeit einer
ein Poly-L-Lactid(PLLA)
umfassenden Knochenfixierungsvorrichtung, wobei das Verfahren den
Schritt des Einstellens der anfänglichen
Biegefestigkeit auf nicht weniger als 100 MPa und des Restlactidgehalts
auf nicht mehr als 4000 ppm durch das Unterwerfen des Lactid-enthaltenden Polymers
einem Druckverringerungsschritt während der Polymerisation umfasst.
-
Der
Gehalt von L-Lactid im Grundgerüst
des Lactid-enthaltenden Polymers beträgt nicht weniger als 30 mol-%,
vorzugsweise nicht weniger als 50 mol-%, mehr bevorzugt nicht weniger
als 70 mol-%, noch mehr bevorzugt nicht weniger als 80 mol-%, besonders
bevorzugt nicht weniger als 90 mol-%.
-
Das
mittels GPC gemessene Gewichtsmittel des Molekulargewichts des PLLA
beträgt
weniger als 400000, vorzugsweise 50000 bis 350000, mehr bevorzugt
100000 bis 250000, besonders bevorzugt 130000 bis 210000.
-
Die
anfängliche
Biegefestigkeit der erfindungsgemäßen Knochenfixierungsvorrichtung
beträgt
etwa 100 bis 300 MPa, vorzugsweise etwa 180 bis 250 MPa.
-
Die
Beibehaltung der Biegefestigkeit der erfindungsgemäßen Knochenfixierungsvorrichtung
nach dem Eintauchen in Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (PBS)
bei 37°C
für 90
Tage beträgt
nicht weniger als 80%, vorzugsweise nicht weniger als 85%, mehr
bevorzugt nicht weniger als 90%.
-
Die
niedermolekularen Milchsäurekomponenten
umfassen zusätzlich
zu Lactid, bei dem es sich um ein Ausgangsmaterial zur Polymerisation
handelt, Milchsäure,
Milchsäure-Dimer,
Milchsäure-Trimer,
usw., die durch eine thermische Zersetzung im Verlauf des Schmelzformens
gebildet werden.
-
Der
Gehalt eines solchen Lactids beträgt nicht mehr als 4000 ppm,
vorzugsweise nicht mehr als 3000 ppm, mehr bevorzugt nicht mehr
als 3500 ppm, noch mehr bevorzugt nicht mehr als 2000 ppm, besonders
bevorzugt nicht mehr als 1000 ppm.
-
Lactid
kann auf eine Konzentration, die niedriger ist als eine vorgegebene
Konzentration, durch mindestens einen Schritt vermindert werden,
der aus der Gruppe, bestehend aus (1) einem Schritt des Vakuumthermotrocknens,
(2) einem Schritt des Waschens mit einem Lösungsmittel und (3) einem Schritt
des Verringerns des Drucks während
der Polymerisation ausgewählt
ist.
-
Der
Schritt des Vakuumthermotrocknens kann bei einem Druck von etwa
1 bis 10 mm Hg für
etwa 10 bis 20 Stunden und bei einer Temperatur von etwa 120°C durchgeführt werden.
-
Der
Schritt des Waschens mit einem Lösungsmittel
kann durch Eintauchen des PLLA in ein organisches Lösungsmittel,
wie z.B. Aceton, Ethylacetat, Butanol oder dergleichen, Unterziehen
des PLLA einer Soxhlet-Extraktion für 5 bis 12 Stunden und dann
Verflüchtigen
des organischen Lösungsmittels
durchgeführt
werden.
-
Der
Schritt des Verringerns des Drucks während der Polymerisation kann
durch Verringern des Drucks um mehrere zehn mm Hg für mehrere
Stunden, wenn die Polymerisation bis zu einer bestimmten Stufe abgelaufen
ist, durchgeführt
werden.
-
Die
erfindungsgemäße Knochenfixierungsvorrichtung
ist durch Schmelzformen oder Extrudieren des PLLA mit einem Lactidgehalt
von nicht mehr als 4000 ppm, Strecken des Formgegenstands und Pressen
oder spanabhebendes Bearbeiten bzw. Schneiden des gestreckten Gegenstands
erhältlich.
-
Erfindungsgemäß kann selbst
dann, wenn das als Ausgangsmaterial zur Herstellung der Knochenfixierungsvorrichtung
verwendete PLLA mehr als 4000 ppm Lactid enthält, der Lactidgehalt der resultierenden Knochenfixierungsvorrichtung,
die PLLA umfasst, durch die Durchführung eines Schritts des Vakuumthermotrocknens
oder eines Schritts des Waschens mit einem Lösungsmittels (i) wenn das Polymer
in Form von Polymerspänen
vorliegt, (ii) nach dem Schmelzformen oder nach der Extrusion, (iii)
nach dem Strecken oder (iv) nach dem Verarbeiten zu einem Produkt
durch Pressen oder spanabhebendes Bearbeiten bzw. Schneiden auf nicht
mehr als 4000 ppm vermindert werden.
-
Der
Streckschritt kann durch ein beliebiges Verfahren durchgeführt werden,
wie z.B. durch uniaxiales, biaxiales oder multiaxiales Strecken
unter Spannung, durch Festphasenextrusion, hydrostatische Extrusion oder
dergleichen. Das Streckverhältnis
kann typischerweise nicht mehr als 10 betragen. Das PLLA, das für die erfindungsgemäße Knochenfixierungsvorrichtung
verwendet wird, kann gegebenenfalls ungestreckt sein.
-
Die
erfindungsgemäße Knochenfixierungsvorrichtung
ist z.B. durch Pelletieren des PLLA mit einem Lactidgehalt von nicht
mehr als 4000 ppm unter Verwendung einer Pelletiervorrichtung, Extrudieren
der Pellets durch Spritzgießen
zur Bildung eines Formgegenstands, Strecken des Formgegenstands
durch hydrostatische Extrusion bei einer Temperatur nicht unter
der Glasübergangstemperatur
und nicht über
dem Schmelzpunkt, und spanabhebendes Bearbeiten bzw. Schneiden unter
Verwendung einer Drehbank, einer Bohrfräse und dergleichen oder Pressen
unter Verwendung einer Formpresse erhältlich.
-
Beispiele
für Materialien,
die dem PLLA der erfindungsgemäßen Knochenfixierungsvorrichtung
zugesetzt werden, umfassen Biokeramiken wie z.B. Hydroxyapatit,
A-W-kristallisiertes Glas, Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid, Tricalciumphosphat
(TCP), Kohlenstoff, Bioglas, Calciumphosphat, und Knochenwachstumsfaktoren,
wie z.B. BMP (morphogenetisches Knochenprotein), TGF-β, IGF-I und
IGF-II (Insulin-artige Wachstumsfaktoren I und II). Die Biokeramiken
weisen jeweils eine Teilchengröße von etwa
1 bis 300 μm
auf und die Knochenfixierungsvorrichtung kann solche Biokeramiken
in einer Menge von etwa 1 bis 90% umfassen. Diese Materialien können dem
PLLA durch Kneten zugesetzt oder als Beschichtung auf die Oberfläche der
Knochenfixierungsvorrichtung aufgebracht werden.
-
Bezüglich eines
Verfahrens zur Herstellung der Knochenfixierungsvorrichtung ist
es möglich,
die Beibehaltung der Biegefestigkeit für jede der Gebrauchsanwendungen
durch Einstellen der Menge an Lactid, das in der Knochenfixierungsvorrichtung
enthalten ist, zu optimieren.
-
Eine
Knochenfixierungsvorrichtung, die PLLA mit einem Lactidgehalt von
100 bis 4000 ppm umfasst, wird zweckmäßig für Teile verwendet, die innerhalb
von 8 bis 16 Wochen heilen, wie z.B. Knochen.
-
Eine
Knochenfixierungsvorrichtung, die PLLA mit einem Lactidgehalt von
1 bis 100 ppm umfasst, wird zweckmäßig als Knochenfixierungsvorrichtung
verwendet, welche die Festigkeit für mehr als 16 Wochen nach einer
Operation (z.B. einer Beinverlängerungsoperation)
beibehalten muss.
-
Ein
medizinisches Material mit einem Lactidgehalt von 5000 bis 8000
ppm kann für
Teile verwendet werden, die innerhalb von 1 bis 2 Wochen heilen,
wie z.B. Muskeln und Haut.
-
Ein
medizinisches Material mit einem Lactidgehalt von 4000 bis 5000
ppm kann für
Teile verwendet werden, die innerhalb von 2 bis 8 Wochen heilen,
wie z.B. die Lunge und die Leber.
-
Die
erfindungsgemäße Knochenfixierungsvorrichtung
kann bezüglich
der Beibehaltung verschiedener Arten von Festigkeit, wie z.B. der
Herausziehfestigkeit, der Zugfestigkeit, usw., zusätzlich zur
Biegefestigkeit selbst dann beträchtlich
verbessert sein, wenn die Knochenfixierungsvorrichtung ein niedermolekulares
PLLA ist.
-
Die
vorliegende Erfindung wird auf der Basis der nachstehenden Beispiele
veranschaulicht, ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
-
Der
Lactidgehalt wird mittels HPLC unter den folgenden Bedingungen gemessen.
Detektor:
RID-6A (ein Produkt der Shimadzu Corporation);
Pumpe: LC-9A
(ein Produkt der Shimadzu Corporation);
Säulenofen: CTO-6A (ein Produkt
der Shimadzu Corporation);
Säule: In Reihe angeordnete Shim-pack
GPC-801C, -804C, 806C, -8025C (Produkte der Shimadzu Corporation);
Analysebedingungen: | Lösungsmittel:
Chloroform;
Flussrate: 1 ml/min;
Probenmenge: 200 μl (0,5 w/w
Probe wurde in Chloroform gelöst);
Säulentemperatur:
40°C. |
-
Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts wird mittels GPC unter den
folgenden Bedingungen gemessen.
Detektor: RID-6A (ein Produkt
der Shimadzu Corporation);
Pumpe: LC-6A (ein Produkt der Shimadzu
Corporation);
Säulenofen:
CTO-6A (ein Produkt der Shimadzu Corporation);
Säule: In
Reihe angeordnete Shodex K-802, K-804 und K-806 (Produkte der Showa
Denko K. K.);
Analysebedingungen: | Lösungsmittel:
Chloroform;
Flussrate: 1 ml/min;
Probenmenge: 100 μl (0,5 w/w
Probe wurde in Chloroform gelöst);
Säulentemperatur:
40°C. |
-
Herstellungsbeispiele
1 bis 8: Herstellung von Poly-L-Lactid
-
PLLA-Polymere
(Chargennummern 1 bis 8) wurden durch eine herkömmliche Ringöffnungs-Massepolymerisation
von L-Lactid synthetisiert. Jedes der erhaltenen PLLA-Materialien
(körnig)
wies ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 200000 bis 220000
auf. Die körnigen
PLLA's wurden einem
Vakuumthermotrocknen (10 Stunden bei 120°C unter einem verminderten Druck
von 1 bis 10 mm Hg) unterworfen, so dass körnige PLLA-Polymere mit vermindertem
Lactidgehalt erhalten wurden.
-
Jedes
der körnigen
Lactidpolymere wurde, ohne pelletiert zu werden, direkt mit einem
Extruder bei einer Formtemperatur von 200 bis 210°C geformt,
wobei ein PLLA-Teil in Form eines Zylinders mit einem Durchmesser
von 16 mm erhalten wurde. Die PLLA-Teile wurden einem Vakuumthermotrocknen
(10 Stunden bei 120°C
unter einem verminderten Druck von 1 bis 10 mm Hg) unterworfen,
so dass PLLA-Teile mit vermindertem Lactidgehalt erhalten wurden.
Ferner wurde jedes der PLLA-Teile unter Verwendung eines hydrostatischen
Extruders bei einer Formwerkzeugtemperatur von 120 bis 140°C mit einem
Streckverhältnis
von 2,5 gestreckt, so dass ein PLLA-Stab mit einem Durchmesser von
10 mm hergestellt wurde. Jeder der gestreckten PLLA-Stäbe wurde
spanabhebend bearbeitet, um eine PLLA-Schraubenprobe mit einem Gewindedurchmesser
von 4,5 mm und einer Gesamtlänge
von 30 mm herzustellen (Proben Nr. 1 bis Nr. 8). Das mittels GPC gemessene
Gewichtsmittel des Molekulargewichts und der mittels HPLC gemessene
Restlactidgehalt der Proben sind in der Tabelle 1 gezeigt.
-
Testbeispiel 1: Messungen
der Beibehaltung der Herausziehfestigkeit
-
Nach
dem 3-monatigen Eintauchen der Schraubenproben Nr. 1 bis 8, die
durch die Herstellungsbeispiele 1 bis 8 erhalten worden sind, in
PBS (pH 7,4) bei 37°C
wurde die Beibehaltung der Herausziehfestigkeit jeder der Proben
gemessen.
-
Ein
Herausziehtest wurde unter Verwendung eines AUTOGRAPH AG-5000B,
einem Produkt der Shimadzu Corporation, bei einer Testgeschwindigkeit
von 1 mm/min durchgeführt.
Mit einem Test des Abbauvermögens
wurden physikalische Eigenschaften der Proben gemessen, die in Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) eingetaucht und nach einem vorgegebenen Zeitraum entnommen
worden sind. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 und in der 1 gezeigt.
-
-
Aufgrund
der in der Tabelle 1 und der 1 gezeigten
Ergebnisse wurde bestätigt,
dass sich die Beibehaltung der Herausziehfestigkeit bei etwa 4000
ppm Restlactid abrupt ändert.
-
Testbeispiel 2: Messung
der Beibehaltung der Biegefestigkeit
-
Körnige PLLA-Polymere,
die jeweils einen Lactidgehalt von 100 ppm, 2500 ppm und 5000 ppm
aufwiesen, wurden mit einer herkömmlichen
Ringöffnungs-Massepolymerisation
von L-Lactid synthetisiert.
Die erhaltenen körnigen
PLLA-Polymere wurden einem Vakuumthermotrocknen (10 Stunden bei
120°C unter
einem verminderten Druck von 1 bis 10 mm Hg) unterworfen, so dass
körnige
PLLA-Polymere mit vermindertem Lactidgehalt erhalten wurden.
-
Jedes
der körnigen
PLLA-Polymere wurde, ohne pelletiert zu werden, direkt mit einem
Extruder bei einer Formtemperatur von 200 bis 210°C geformt,
wobei ein PLLA-Teil in Form eines Zylinders mit einem Durchmesser
von 16 mm erhalten wurde. Die PLLA-Teile wurden einem Vakuumthermotrocknen
(10 Stunden bei 120°C
unter einem verminderten Druck von 1 bis 10 mm Hg) unterworfen,
so dass PLLA-Teile mit vermindertem Lactidgehalt erhalten wurden.
Ferner wurde jedes der PLLA-Teile unter Verwendung eines hydrostatischen
Extruders bei einer Formwerkzeugtemperatur von 120 bis 140°C mit einem
Streckverhältnis
von 2,5 gestreckt, so dass ein PLLA-Stab mit einem Durchmesser von
10 mm hergestellt wurde. Die gestreckten PLLA-Stäbe wurde spanabhebend bearbeitet,
um Stifte bzw. Dübel
(Durchmesser 3,5 mm) als Proben zu erhalten (jeweils mit einem Lactidgehalt
von 80 ppm (mittels GPC gemessenes Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 130000), 1400 ppm (mittels GPC gemessenes Gewichtsmittel des
Molekulargewichts von 156000) und 4800 ppm (mittels GPC gemessenes
Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 131000)). Die Beibehaltung
der Biegefestigkeit jeder der Proben wurde nach zehnmonatigem Eintauchen
in PBS (pH 7,4) bei 37°C gemessen.
-
Darüber hinaus
wurde die Biegefestigkeit gemäß JIS K7203
gemessen. Die Beibehaltung der Biegefestigkeit (%) wurde mit dem
Ausdruck (Biegefestigkeit nach dem Eintauchen in PBS für einen
vorgegebenen Zeitraum)/(anfängliche
Biegefestigkeit) × 100
berechnet.
-
Die
Ergebnisse sind in der
2 gezeigt. Die Symbole in der
2 haben
die folgende Bedeutung: ♦ (Lactidgehalt
80 ppm),
(Lactidgehalt
1400 ppm) und
(Lactidgehalt
4800 ppm). Die Beibehaltung der Biegefestigkeit nach dreimonatigem
Eintauchen der Probe, die 4800 ppm Lactid enthielt, betrug 50%,
diejenige der Probe, die 1400 ppm Lactid enthielt, betrug 85% und
diejenige der Probe, die 80 ppm Lactid enthielt, betrug 95%.
-
Testbeispiel 3: Beibehaltung
der Herausziehfestigkeit
-
Die
Schraubenproben, die jeweils 80 ppm, 1400 ppm und 4800 ppm Lactid
enthielten und durch spanabhebendes Bearbeiten von gestreckten PLLA-Stäben erhalten
worden sind, die im Testbeispiel 2 verwendet wurden, wurden bezüglich der
Beibehaltung der Herausziehfestigkeit in der gleichen Weise wie
im Testbeispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse sind in der
3 gezeigt.
Die Symbole in der
3 haben die folgende Bedeutung: ♦ (Lactidgehalt
80 ppm),
(Lactidgehalt
1400 ppm) und
(Lactidgehalt
4800 ppm). Die Beibehaltung der Biegefestigkeit nach dreimonatigem
Eintauchen der Probe, die 80 ppm Lactid enthielt, betrug 98%, diejenige
der Probe, die 1400 ppm Lactid enthielt, betrug 90% und diejenige
der Probe, die 80 ppm Lactid enthielt, betrug 15%.
-
Testbeispiel 4: Waschen
mit Aceton
-
Ein
körniges
PLLA-Polymer mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von
1273400 (mittels GPC gemessen) wurde einem Vakuumthermotrocknen
(10 Stunden bei 120°C
unter einem verminderten Druck von 1 bis 10 mm Hg) unterworfen,
so dass ein körniges
PLLA- Polymer mit
vermindertem Lactidgehalt erhalten wurde. Das körnige PLLA-Polymer wurde pelletiert
und ein Teil der PLLA-Pellets wurde 10 Stunden unter Verwendung
einer Soxhlet-Extraktionsvorrichtung
mit Aceton gewaschen. Die gewaschenen PLLA-Pellets wurden in einen
Vakuumthermotrockner eingebracht, um Aceton 10 Stunden bei 120°C bei 1 bis
10 mm Hg zu entfernen.
-
Jedes
der mit Aceton gewaschenen PLLA-Pellets und nicht mit Aceton gewaschenen
PLLA-Pellets wurde
in der gleichen Weise wie in den Herstellungsbeispielen 1 bis 8
unter Verwendung einer Spritzgussformmaschine einem Formen, unter
Verwendung eines hydrostatischen Extruders (bei einem Streckverhältnis von 2,5)
einem Strecken und einem spanabhebenden Bearbeitungsverfahren unterworfen,
wodurch PLLA-Schraubenproben hergestellt wurden, die jeweils einen
Gewindedurchmesser von 4,5 mm und eine Gesamtlänge von 30 mm aufwiesen. Die
PLLA-Schraubenprobe, die nicht mit Aceton gewaschen worden ist,
wies einen Lactidgehalt von 4200 ppm und ein Gewichtsmittel des
Molekulargewichts von 250000 auf.
-
Dagegen
wies die Schraubenprobe, die mit Aceton gewaschen worden ist, einen
Lactidgehalt von 1000 ppm und ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 310000 auf.
-
Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 2, der Tabelle 3 und der
4 gezeigt.
In der
4 bezeichnet
die
mit Aceton gewaschene PLLA-Probe und
die
nicht mit Aceton gewaschene PLLA-Probe. Tabelle
2 Molekulargewicht,
Beibehaltung der Biegefestigkeit und Beibehaltung der Herausziehfestigkeit
einer mit Aceton gewaschenen PLLA-Probe
Tabelle
3 Molekulargewicht,
Beibehaltung der Biegefestigkeit und Beibehaltung der Herausziehfestigkeit
einer nicht mit Aceton gewaschenen PLLA-Probe
- Beibehaltung des Abbaus (%)
- Gewichtsmittel des Molekulargewichts (× 104)
- Beibehaltung des Abbaus (%)
- Restlactid (ppm)
- Beibehaltung der Biegefestigkeit (%)
- Anfänglicher
Wert
- Eintauchzeit (Monate)
- Beibehaltung der Herausziehfestigkeit (%)
- Anfänglicher
Wert
- Eintauchzeit (Monate)
- Änderung
der Biegefestigkeit
- Beibehaltung der Festigkeit (%)
- Anfänglicher
Wert
- Eintauchzeit (37°C)
4
Wochen
8 Wochen
12 Wochen
16 Wochen
- Molekulare Veränderung
- Molekulargewicht (× 104)
- Anfänglicher
Wert
- Eintauchzeit (37°C)
4
Wochen
8 Wochen
12 Wochen
16 Wochen
- Ergebnisse des Sc-Herausziehtests
- Beibehaltung der Festigkeit (%)
- Anfänglicher
Wert
- Eintauchzeit (37°C)
4
Wochen
8 Wochen
12 Wochen
16 Wochen