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Diese
Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer strukturierten Polymeroberfläche, die
diskrete mikrostrukturierte Kanäle
für den
Transport von Fluid aufweist. Die Vorrichtung besitzt darüber hinaus
ein Verbindungselement, das die diskreten mikrostrukturierten Kanäle mit einer
potenziellen Quelle, die den Fluidtransport durch die Kanäle fördert, in
Fluidverbindung bringt. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
für die
Fluidförderung
unter Verwendung dieser Vorrichtung und eine Vielzahl von Gegenständen, die
diese Vorrichtung verwenden.
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Die
Fluidförderung
kann nach dem Mechanismus, der Strömung in der Vorrichtung verursacht,
charakterisiert werden. Wenn die Fluidförderung ein nicht-spontanes
Fluidströmungsregime
betrifft, ist die zum größten Teil
das Ergebnis einer extern auf die Vorrichtung aufgebrachten Kraft,
die Fluidförderung
ist dann „aktiv". Wenn andererseits
die Fluidförderung
ein spontanes Strömungsregime
betrifft, das von einer inhärenten Eigenschaft
der Vorrichtung stammt, dann wird die Fluidförderung als eine „passive" angesehen. Ein Katheter ist
ein wohlbekanntes Beispiel für
eine aktive Fluidfördervorrichtung.
In der Regel sind Katheter mit einer Vakuumquelle verbunden, die
Flüssigkeit
durch die Vorrichtung zieht. Ein Beispiel für eine passive Fluidfördervorrichtung
ist eine saugfähige
Einlage oder ein Schwamm.
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Das
Design einer aktiven Fluidfördervorrichtung
hängt größtenteils
von der speziellen Anwendung ab, für die sie verwendet wird. In
vielen Fällen
ist es wünschenswert,
den Fluidströmungspfad
zu kontrollieren. In einer Hinsicht kann der Fluidströmungspfad
kontrolliert werden, um ein bestimmtes Fluid in der Nähe eines
anderen Objekts oder eines anderen Fluids strömen zu lassen, wie z.B. in
einem Wärmeaustauscher.
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Ein
Wärmeaustauscher
mit diskreten Mikrokanälen,
die sich zwischen ersten und zweiten Verteilern erstrecken, ist
in US Patent Nr. 5.317.805 von Hoopman et al. Beschrieben. Dieser
mit Mikrokanälen
versehene Wärmeaustauscher
wird durch materielle Abscheidung einer Schale – beispielsweise durch galvanische Abscheidung
oder Dampfabscheidung eines Metalls – auf einem Kern hergestellt.
Ein anderer mit Mikrokanälen
versehener Wärmeaustauscher
ist in US Patent Nr. 5.070.606 ebenfalls von Hoopman et al. Beschrieben, der
durch Formung eines Plastik- oder Keramikkörpers um eine Anordnung von
Fasern, die anschließend
entfernt werden, so dass Mikrokanäle im geformten Körper bleiben,
hergestellt wird.
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In
anderer Hinsicht kann ein Fluidströmungspfad kontrolliert werden,
damit das Fluid nach bestimmten Strömungseigenschaften fließt. Das
heißt
die Fluidströmung
kann einfach durch eine einzelne Leitung zwischen Schichten oder
mittels mehrerer Kanüle
erleichtert werden. Andere Beispiele sind poröse Produkte, die an einer potenziellen
Erzeugungsvorrichtung befestigt werden können, die die Fluidströmung durch
das poröse
Produkt verursacht – siehe
beispielsweise US Patent 5.599.330 von Rainin, US Patent 4.533.352
von Van Bek et al. und US Patent 3.935.863 von Kliger.
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Ein
Fluidförderströmungspfad
kann von mehreren Kanälen
definiert werden, die zur Förderung
einer Flüssigkeit
von einer Sammelstelle zu einem anderen Ort, wie z.B. einem Aufbewahrungsgefäß, verwendet werden
können.
Bei der Verwendung solcher Vorrichtungen kommt es ziemlich häufig, dass
sich die Flüssigkeit mit
Gas mischt und eine Zweiphasenströmung erzeugt wird, manchmal
als turbulenter Mix von Flüssigkeit
und Gas. Je nach Mischungsverhältnissen
und Geschwindigkeit der Fluidströmung
können
sich Flüssigkeit
und Gas zu unerwünschten
Strömungsmustern
vereinen. Muster, die als schäumende,
dispergierende und kriechende Strömung bekannt sind, können sich
manchmal nachteilig auf die zu fördernden
Fluids auswirken oder diese Strömung
kann das Transportsystem und/oder das umgebende Milieu beeinträchtigen.
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Bei
der schäumenden
Strömung
werden beispielsweise Bläschen
in der Flüssigkeit
dispergiert und ein intimer Kontakt zwischen Luft und Flüssigkeit
könnte
beispielsweise beschleunigte Oxidation der Flüssigkeit verursachen. In der
dispergierten Strömung
wird fast die gesamte Flüssigkeit
als feine Tröpfchen
im Gas mitgerissen. Durch dieses Strömungsmuster erzeugte Aerosol-Tröpfchen könnten in
die lokale Umgebung geraten und so je nach Charakter der Flüssigkeit
eine Gefahrenquelle darstellen. Ein Beispiel ist beispielsweise
in der Chirurgie, wo biologisch kontaminierte Flüssigkeiten, die zur Entsorgung
aspiriert werden, vernebelt werden und in das Arbeitsumfeld geraten,
wenn die Auffangkanister geöffnet
werden. Bei der kriechenden Strömung
wird eine Flüssigkeitswelle
in regelmäßigen Abständen aufgenommen,
indem Gas schnell bewegt wird, um eine schaumige Schlacke zu formen,
die mit einer Geschwindigkeit, die höher ist als die durchschnittliche Flüssigkeitsgeschwindigkeit,
durch das System fließt.
Bei dieser Strömungsart
können
Schlacken Vibrationen an den Geräten
verursachen, wenn sie auf Systemkomponenten auftreffen. Beim Auftreffen
kann neben den Elementen im System, wie Armaturen und Biegungen,
auf das Fluid ein hohes Maß an
mechanischer Belastung ausgeübt
werden. Eine starke Fluidförderwirkung
könnte
außerdem
möglicherweise
die Zellstruktur von Flüssigkeiten,
die gegen Spannung empfindlich sind, zerstören, wie z.B. im Fall von Blut,
das zur Wiedereinführung
in chirurgischen Eingriffen gesammelt wird.
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Auch
eine Zweiphasenströmung
kann sich nachteilig auf den Arbeitsplatz auswirken, indem sie während der
Fluidförderung
Geräusche
verursacht. Das heißt,
Geräusche
entstehen oft, wenn ein turbulentes Flüssigkeitsgemisch durch die
Vorrichtung fließt.
Geräuschbelastung
muss in vielen Umgebungen minimiert werden, insbesondere dann, wenn
eine gute Kommunikation extrem wichtig ist, also beispielsweise
in einem Operationssaal.
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US
Patent 4.966.584 von Nguyen beschreibt eine aktive Fluidfördervorrichtung,
die sich mit der Geräuschbelastung
beschäftigt.
Insbesondere wird ein Saugaspirator beschrieben, der bei chirurgischen
Eingriffen zur Anwendung kommt. Die Vorrichtung weist eine Ventilanordnung
auf, die die Strömung
durch die Vorrichtung zur Geräuschreduzierung
kontrolliert. Das Ventil soll die Geräuschbelastung kontrollieren,
indem es die Saugströmung
durch die Vorrichtung reguliert.
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Eine
andere aktive Fluidfördervorrichtung,
die im medizinischen Bereich verwendet wird, ist eine Fluidauffang-Bodenmatte,
die im Handel unter der Bezeichnung „Fluid Control" Bodensaugmatte von
Technol Medical Products Inc. erhältlich ist. Dieses Produkt
arbeitet mit passiven und aktiven Mitteln zur Entfernung von Flüssigkeiten,
die bei einem chirurgischen Eingriff an einer Operationsstelle anfallen.
Die Vorrichtung hat eine saugfähige
Matte, die über
einer Vielzahl von parallelen Kanälen angeordnet ist. In den
Kanaloberflächen
sind Löcher
angeordnet, die an die saugfähige
Matte anschließen,
so dass die von der Matte aufgefangene Flüssigkeit in die Kanäle gezogen
werden kann. Die parallelen Kanäle
sind mit einem Verteiler verbunden, der an einem Saugschlauch befestigt
ist. Nachdem die Flüssigkeit
auf der Matte angesammelt ist, kann ihre Entfernung durch die Vielzahl
von Kanälen
durch Aufbringen von Vakuum erleichtert werden. Da die wiedergewonnene
Flüssigkeit durch
die Kanäle
als Flüssigkeits/Luft-Gemisch
fließen
kann, kann die Vorrichtung Geräusche erzeugen.
Das heißt
während
Flüssigkeit
vom Saugsystem durch die Kanäle
gezogen wird, kann sich Luft mit der Flüssigkeit mischen und Geräusche erzeugen,
die das Arbeitsumfeld beeinträchtigen
können.
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US
Patent 5.628.735 von Skow offenbart eine aktive Fluidfördervorrichtung,
die unerwünschte
Flüssigkeit
sanft und kontinuierlich bei einem chirurgischen Eingriff aus dem
Operationsfeld entfernen soll. Die Vorrichtung arbeitet mit passiven
und aktiven Fluidfördermechanismen
zur Entfernung von überschüssiger Flüssigkeit
bei chirurgischen Eingriffen. Sie weist eine flexible Matte mit
einer starken Saugwirkung auf, und in der Matte ist ein flexibler
Saugschlauch eingebettet, der an eine Saugquelle angeschlossen ist
und Flüssigkeit
aus der Matte entfernt, damit diese nicht gesättigt wird. Der Schlauch hat
ein oder mehrere Löcher,
damit die aufgefangene Flüssigkeit
von der Matte in den Schlauch fließen kann. Da die Vorrichtung
nicht mehrere diskrete Kanäle
verwendet, kann sie den Saugeffekt nicht auf diese Kanäle verteilen
und die Verwendung eines Schlauchs kann die Anwendung der Vorrichtung
einschränken.
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Weitere
aktive Fluidförderprodukte
zur Förderung
von Fluids sind in US Patent 5.437.651 von Todd et al. und 4.679.590
von Hergenroeder beschrieben. In Todd et al. ist ein medizinisches
Sauggerät
offenbart, das zum Auffangen von Blut und anderen Flüssigkeiten,
die sich in einem Patienten bei chirurgischen Eingriffen ansammeln,
geeignet ist. Das Gerät
weist ein saugfähiges
Schaumpolster auf, das über
eine flexible Rückplatte
an einer Saugquelle befestigt ist. Die Rückplatte besitzt Kanäle, die
die aufgenommene Flüssigkeit
zu einer Öffnung
leiten. Dieses Gerät
ist äußerst anfällig für die Erzeugung
von Geräuschen,
da in der Regel ein Flüssigkeits-Luft-Gemisch
durch das Gerät
gezogen wird.
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Hergenroder
beschreibt ein Gefäß zur Aufnahme
von Flüssigkeit
vom Boden eines Operationssaals. Die Vorrichtung wird als besonders
geeignet für
die Aufnahme von Irrigationsflüssigkeiten
bei chirurgischen Eingriffen, wie z.B. arthroskopische Operationen
an einem Gelenk, wie einem Kniegelenk, beschrieben. Das Gefäß ist dünn und im
Allgemeinen flach und besitzt ein Gitter aus kleinen Becken, die
eine Auffangfläche
mit Drains formen, durch die die aufgefangene Flüssigkeit zu den zwischen dem
Gefäß und dem
Boden gebildeten Kanälen
fließt.
Die Kanäle
leiten die Flüssigkeit
zu einer gemeinsamen Abgabeöffnung,
die mit einer Saugvorrichtung verbunden sein kann. Aufgrund der
Konfiguration der Kanäle
kann diese Vorrichtung im Gegensatz zu den anderen oben beschriebenen
leicht eine Zweiphasen-Flüssigkeits/Luftströmung erzeugen,
die zu erheblicher Geräuschbelastung
führen
kann.
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Weitere
flexible Schlauchvorrichtungen oder Katheter sind beispielsweise
in US Patent 5.445.771 von Degen, 4.623.329 von Drobish et al. und
3.598.127 von Wepsic beschrieben. Im Patent von Degen sind eine Ansammlung
von hohlen thermoplastischen Fasersträngen aneinander befestigt und
werden wie eine Trennvorrichtung verwendet. Die in Drobish et al.
und Wepsic beschriebenen Vorrichtungen werden zu Kathetern geleitet,
die einen primären
Strömungsdurchgang
und ein oder mehr sekundäre
Strömungsdurchgänge zwischen
Schlauchschichten aufweisen. Die Vorrichtung von Drobish et al.
weist einen konzentrischen sekundären Durchgang mit Rillen in
einer der definierenden Flächen
zur Vergrößerung der
Oberfläche
auf, die für
Flüssigkeit,
die im sekundären
Durchgang fließt,
zugänglich
ist. Im Patent von Wepsic sind mehrere sekundäre V-förmige Rillen um einen primären Durchgang
angeordnet. Die V-förmigen
Rillen sind von einem Außenrohr umgeben,
das für
eine antibakterielle Substanz permeabel ist.
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DE-A-195
01 017 beschreibt ein chirurgisches Sauginstrument, das im Wesentlichen
aus einem röhrenförmigen Behälter besteht,
dessen vorderes Ende einen flüssigkeitsdurchlässigen Saugpunkt
aus einem Faserbündel,
hart gepresstem Filz, porösem
gesinterten Material oder einem ähnlichen
starren porösen
oder kapillaren Material trägt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine aktive Fluidfördervorrichtung bereit, die
eine Schicht aus Polymermaterial mit einer ersten Hauptfläche enthält. Die
erste Hauptfläche
weist eine strukturierter Fläche
mit einer Vielzahl von darauf angeordneten, im Wesentlichen diskreten
Strömungskanälen auf.
Die Strömungskanäle erstrecken
sich von einem ersten Punkt zu einem zweiten Punkt entlang der strukturierten
Fläche
und weisen ein Mindestseitenverhältnis
von etwa 10:1 und einen hydraulischen Radius von höchstens
ungefähr
300 Mikrometer (μm)
auf. Die Fördervorrichtung
weist ferner ein Verbindungsglied auf, das mit den diskreten Strömungskanälen in Fluidverbindung
steht. Mit dem Verbindungsglied kann ein Potential von einer sich
außerhalb der
strukturierten Polymerfläche
befindenden Quelle an die Strömungskanäle angelegt
werden, um die Bewegung von Fluid durch die Strömungskanäle von einem ersten Potential
zu einem zweiten Potential zu fördern.
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Die
vorliegende Erfindung besitzt eine Anzahl von Eigenschaften, die
einer aktiven Fluidfördervorrichtung,
in der die Erfindung verkörpert
ist, zahlreiche Vorteile verleiht. Eine bestimmte Eigenschaft ist
die Verwendung einer mikrostrukturierten Oberfläche aus einem Polymermaterial.
Das Polymermaterial gestattet die verhältnismäßig preiswerte genaue Replikation
der strukturierten Oberfläche
bei der Herstellung. Die die mikrostrukturierte Oberfläche tragende
Polymerschicht kann mit einer Form- oder Gusstechnik problemlos
repliziert werden. Die strukturierte Oberfläche kann somit ohne teure Verarbeitungsbedingungen
hergestellt werden, die ansonsten notwendig wären, wenn andere Techniken
wie z.B. mechanische Bearbeitung oder chemische Ätzung zu Anwendung kämen. Durch
die Verwendung von Polymermaterial zur Bildung der mikrostrukturierten
Oberfläche
können
auch einzelne Merkmale im Herstellungsverfahren mit relativ hohen
Toleranzen beibehalten werden. Darüber hinaus gestattet ein Polymermaterial
die Herstellung flexibler aktiver Fluidfördervorrichtungen durch Auswahl
von Polymeren mit einem niedrigen Zugmodul. Gegenstände mit
solchen Polymeren können
für verschiedene
Anwendungszwecke zu einer Vielzahl von Konfigurationen geformt werden.
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Die
Bereitstellung von diskreten Strömungskanälen mit
einem Mindestseitenverhältnis
von etwa 10:1 und einem hydraulischen Radius von höchstens
etwa 300 μm
ergibt mikrostrukturierte Kanäle,
mit denen die Wirkung des Potentials auf die zahlreichen Kanäle stark
verteilt werden kann. Statt dass die Gesamtwirkung des Potentials
beispielsweise nur durch einen einzelnen großen Kanäle übertragen wird, kann das Potential auf
eine sehr große
Zahl von kleinen Kanälen
verteilt werden, so dass kein einzelner Kanal das Fluid beeinträchtigen
kann, das durch den Kanal transportiert wird. Durch eine stark verteilte
Potentialwirkung wird das Fluid bei seiner Bewegung durch jeden
einzelnen Kanal weniger Spannung ausgesetzt. Die Verringerung der Spannung
kann wichtig sein, wenn es sich um empfindliches Fluid handelt oder
wenn es eine Morphologie besitzt, die nicht verändert werden sollte. Dies kann
beim Transport von Fluid wichtig ist, bei dem es sich um Blut, kolloidale
Fluids und andere nichthomogene flüssige Mischungen oder Suspensionen
handelt.
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Darüber hinaus
kann durch eine stark verteilte Potentialwirkung auch weniger Spannung
auf Objekte gelegt werden, die mit den Ein- oder Ausgängen der
Kanäle
in Berührung
kommen. Wenn die erfindungsgemäße Fluidfördervorrichtung
beispielsweise in Form eines Katheter konfiguriert ist, der mit
einer Vakuumquelle verbunden ist, kann durch Verwendung der mikrostrukturierten
diskreten Strömungskanäle das Potential
vom Vakuum so stark verteilt werden, dass auf das Körpergewebe,
das dem Potential an den Kanaleingängen ausgesetzt ist, nur minimale
Spannung aufgebracht wird. Durch die aktive Fluidfördervorrichtung
kann somit ein Fluid aus einer Körperhöhle entfernt
werden, während
Schäden
an benachbarten Geweben minimiert werden.
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Die
mit Mikrokanälen
versehene Konfiguration der erfindungsgemäßen aktiven Fluidfördervorrichtung ist
auch deshalb vorteilhaft, weil sich jeder einzelne Kanal problemlos
mit Fluid aus dem umgebenden Milieu füllen kann. Und das diskrete
Kanalsystem ermöglicht
es den Kanälen,
sich unabhängig
voneinander zu füllen oder
leer zu bleiben. Ein Kanal kann beispielsweise vollständig mit
einer Flüssigkeit
gefüllt
werden, während sein
benachbarter Kanal nur Luft aufweist. In herkömmlichen Fluidfördervorrichtungen
sind die Kanäle
viel größer und
nicht diskret, so dass sie häufig
eine Zweiphasenströmung
mit Flüssigkeit
und Luft enthalten. Da durch die Erfindung eine Einphasenströmung für Flüssigkeiten
gefördert
wird, wird auch die Spannung auf die durch die Vorrichtung fließende Flüssigkeit
reduziert und die Geräuschbelastung
kann minimiert werden. Die Erfindung ist vorteilhaft, weil sie eine
Flüssigkeit
sicher und ruhig von einem Punkt zu einem anderen transportieren kann.
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Ferner
kann die Vorrichtung durch Verwendung kleiner Strömungskanäle in einer
strukturierten Oberfläche relativ
hohen Stößen und
Kompressionskräften,
Biegewinkeln und Vakuums ohne Kollabieren der Strömungskanäle widerstehen.
Durch diesen Vorteil kann die aktive Fluidfördervorrichtung in Situationen
verwendet werden, in denen solche Kräfte vorliegen können, beispielsweise
unter schweren Objekten oder auf dem Boden, wo Personen gehen oder
bei orthoskopischen chirurgischen Eingriffen, bei denen das Fluid
verwendet wird, um die Operationsstelle aufgedehnt und ohne Sichteinschränkung zu
halten, wobei aber häufig
ein flexibles Fluidextraktionsmittel benötigt wird, das Kompression
oder starker Winkelbiegung unterliegt, bei der normale Schläuche gequetscht
werden würden.
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In
der Beschreibung der vorliegenden Erfindung sind die folgenden Begriffe
wie unten beschrieben definiert:
„Seitenverhältnis" ist das Verhältnis der
Länge eines
Kanals zu seinem hydraulischen Radius;
„Verbindungsglied" bedeutet jeder Mechanismus,
z.B. ein Gerät,
eine Vorrichtung oder eine Kombination von Teilen, der so konfiguriert
ist, dass ein Potential von einer möglichen Quelle über diskrete
mikrostrukturierte Strömungskanäle aufgebracht
werden kann;
„Kapillarmodul" ist eine Vorrichtung,
die diskrete mikrostrukturierte Strömungskanäle mit Kanaleingängen und Kanalausgängen besitzt;
„Diskrete
Strömungskanäle" sind Kanäle, die
unabhängig
ein Potential aufnehmen können,
um ein Fluid über einen
bestimmten Kanal im Wesentlichen unabhängig von benachbarten Kanälen unterbringen
zu können;
„Hydraulischer
Radius" ist der
benetzbare Querschnittsbereich eines Kanals geteilt durch die Länge seines
benetzbaren Umfangs. Für
einen kreisförmigen
Kanal ist der hydraulische Radius ein Viertel seines Durchmessers;
„Flexible" bedeutet die Fähigkeit,
ohne bedeutende Konstriktion des Strömungskanals gebogen zu werden;
„Fluid" bedeutet ein Gas-
und/oder Flüssigkeitsvolumen;
„Mikroreplikation" oder „mikrorepliziert" bedeutet die Erzeugung
einer mikrostrukturierten Oberfläche
in einem Verfahren, in dem die Merkmale der strukturierten Oberfläche bei
der Herstellung, von Produkt zu Produkt beibehalten werden und nicht
mehr als etwa 50 μm
voneinander abweichen;
„Mikrostrukturierte
Kanäle" oder „mikrostrukturierte
Strömungskanäle" bezieht sich in
diesem Dokument auf Kanäle
mit einem Mindestseitenverhältnis
von etwa 10:1 und einem hydraulischen Radius von höchstens
etwa 300 μm;
„Polymermaterial" bedeutet ein Material,
das durch Kombination von Monomeren zur Herstellung eines natürlichen
oder synthetischen organischen Moleküls mit ein oder mehr sich wiederholenden
Einheiten, die regelmäßig oder
unregelmäßig im organischen
Molekül
angeordnet sind, gebildet wird;
„Potential" bedeutet Energie, die ein Fluid bewegen
kann;
„Potentialquelle" oder „Quelle,
die ein Potential liefert" bedeutet
jeden Gegenstand, der Energie zur Bewegung eines Fluids liefern
kann; und
„Strukturierte
Oberfläche" bedeutet eine nichtplanare
Oberfläche
mit definierten Merkmalen in einer vorbestimmten Anordnung.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen aktiven Fluidfördervorrichtung 10 mit einer
strukturierten Schicht 12 in Kombination mit einer Kappenschicht 24,
um mehrere diskrete Kanäle 16 bereitzustellen,
die mit einer Vakuumquelle 14 in Verbindung stehen;
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2a bis 2c sind
Endansichten von strukturierten Schichten 12, 12b, 12c,
die mögliche
Kanalkonfigurationen zeigen, die in einer erfindungsgemäßen aktiven
Fördervorrichtung
verwendet werden können;
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3a und 3b sind
schematische Draufsichten auf strukturierte Schichten, die alternative
Kanalstrukturen zeigen, die in einer erfindungsgemäßen aktiven
Fördervorrichtung
verwendet werden können;
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4 ist
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Flüssigkeitsauffangvorrichtung 40;
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4a ist
eine teilweise Querschnittsansicht der Flüssigkeitsauffangvorrichtung 40 aus 4 entlang Linie
4a-4a;
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5 ist
eine Endansicht eines Stapels 50 aus strukturierten Schichten 12,
die aufeinander angeordnet sind, so dass untere Hauptflächen 51 der
Schichten 12 die strukturierte Oberfläche 13 einer unteren Schicht
zur Definierung mehrere diskreter Kanäle 16 abschließen;
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6 ist
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Aspirators 54 mit
einem Stapel 50 mehrerer mikrostrukturierter Schichten 12;
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7 ist
eine perspektivische Ansicht einer anderen erfindungsgemäßen aktiven
Fluidfördervorrichtung 60,
bei der eine mikrostrukturierte Schicht 62 mit einer Kappenschicht 64 abgedeckt
ist, um mehrere diskrete Kanäle
(nicht gezeigt) zu definieren, die zwischen einem ersten Verteiler 66 und
einem zweiten Verteiler 68 verbunden sind;
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8 veranschaulicht
die Verwendung des in 6 gezeigten Aspirators an einem
Patienten; und
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9 zeigte
mehrere Verwendungszwecke der aktiven Fluidfördervorrichtungen 40, 54 und 60 in
einem Operationssaal.
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In
den Figuren sind in allen Abbildungen ähnliche Komponenten mit entsprechenden
Ziffern gekennzeichnet.
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In 1 ist
eine aktive Fluidfördervorrichtung 10 gezeigt,
die eine Schicht 12 aus Polymaterial mit einer strukturierten
Oberfläche 13 auf
einer der beiden Hauptflächen
zeigt. Die Vorrichtung 10 weist ferner eine Quelle 14 zur
Bereitstellung eines Potentials zur Unterstützung der Bewegung eines Fluids über die
strukturierte Oberfläche 13 der
aktiven Fluidfördervorrichtung 10 auf.
Die Schicht 12 weist ferner eine Körperschicht 15 auf,
aus der die strukturierte Oberfläche 13 hervorragt.
Die Körperschicht 15 dient
der Unterstützung
der strukturierten Oberfläche 14 zum
Festhalten der individuellen strukturierten Merkmale in der Schicht 12.
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Die
Schicht 12 kann aus einem flexiblen, halbstarren oder starren
Material bestehen, das je nach Anwendungszweck der aktiven Fluidfördervorrichtung 10 gewählt werden
kann. Die Schicht 12 umfasst ein Polymermaterial, weil
diese Materialien zur Schaffung einer mikrostrukturierten Oberfläche 13 genau
geformt werden können.
Dadurch ist ein hohes Maß an
Vielseitigkeit möglich,
weil Polymermaterialien viele verschiedene Eigenschaften besitzen,
die sich für verschiedene
Bedürfnisse
eignen. Beispielsweise können
aufgrund von Flexibilität,
Starrheit, Permeabilität
usw. Polymermaterialien gewählt
werden. Die Verwendung einer Polymerschicht 12 gestattet
auch die gleichbleibende Herstellung einer strukturierten Oberfläche zur
Herstellung einer großen
Zahl und einer hohen Dichte von Kanälen, die nach dem Bekappen
diskrete Fluidströmungskanäle 16 bilden.
Somit kann ein stark verteiltes Fluidfördersystem bereitgestellt werden,
dass mit hoher Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit hergestellt werden
kann. Die strukturierte Polymeroberfläche 13 kann aus dem
gleichen oder einem anderem Material wie die Körperschicht 15 hergestellt
werden.
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Wie
in 2a gezeigt können
Kanäle 16 in
der Schicht 12 gemäß dem Anschauungsbeispiel
durch eine Reihe von V-förmigen
Seitenwänden 17 und
Spitzen 18 definiert werden. In einigen Fällen können sich die
Seitenwände 17 und
Spitzen 18 völlig
von einem Rand der Schicht 12 zum anderen ohne sich abzuwechseln
erstrecken – aber
in einigen Anwendungsfällen
kann es wünschenswert
sein, die Seitenwände 17 und
kürzen,
so dass sich die Spitzren 18 nur über einen Teil der strukturierten
Oberfläche 13 erstrecken.
Das heißt, dass
die Kanäle 16,
die zwischen den Spitzen 18 definiert sind, sich völlig von
einem Rand der Schicht 12 zum anderen erstrecken können oder
dass diese Kanäle 16 nur
so definiert sind, dass sich über
einen Teil der Schicht 12 erstrecken. Kanäle, die
sich nur über
einen Teil erstrecken, können
an einem Rand der Schicht 12 beginnen oder sie können unmittelbar
in der strukturierten Oberfläche 13 der
Schicht 12 beginnen und enden. Die Kanäle sind in einer vorbestimmten,
vorzugsweise geordneten Anordnung über eine kontinuierliche Oberfläche aus
Polymermaterial definiert.
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Wie
in 1 gezeigt ist jeder der Kanäle 16 an einem Rand
der Schicht 12 geöffnet,
um Kanaleingänge 19 zu
definieren. Fluid kann so durch die Eingänge 19 geführt durch
die Kanäle 16 auf
einen weiteren Rand der Schicht 12 zu einem Verbindungsglied 20 fließen. Das
Verbindungsglied 20 steht vorzugsweise in Flüssigkeitsverbindung
mit jedem der Kanäle 16 durch
Ausgänge
(nicht gezeigt) und es steht auch mit der Potentialquelle 14 in
Flüssigkeitsverbindung.
Das Verbindungsglied 20 kann in verschiedenen Formen existieren,
aber wie in 1 gezeigt weist es einen Verteiler 22 auf.
Der Verteiler 22 ist mit einem (nicht gezeigten (Plenum) versehen,
das in seinem Inneren definiert ist und mit den Kanälen 16 in
Fluidverbindung steht. Das Plenum kann einfach eine Kammer im Verteiler 22 umfassen,
die dichtend mit mindestens einer Vielzahl der Kanäle 16 verbunden
ist. Der Verteiler 22 kann flexibel, halbstarr oder starr
wie die Schicht 12 sein. Ein zweiter Verteiler (nicht gezeigt)
kann ebenfalls auf der Seite der Schicht 12 mit Eingängen 20 vorgesehen
werden, um je nach speziellem Anwendungsfall Fluid zum Kanal 16 zu
leiten.
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Erfindungsgemäß kann das
Verbindungsglied im Wesentlichen jede Form annehmen, die es erlaubt das
Potential von der Quelle zu den mehreren Kanälen zu übertragen. Obwohl ein Verteiler
mit einem Plenum und einem Schlauch beschrieben wurde kommen zur
Verwendung in der Erfindung auch andere Verbindungsglieder – beispielsweise
Kompressionskupplungen oder Dichtungen in Frage, die eine Leitung
in Fluidverbindung mit den Strömungskanälen bringen
und die Isolierung oder Abtrennung von Regionen mit höherem und niedrigerem
Potential von der Umgebung ermöglichen.
Das Verbindungsglied könnte
auch Kapillarfasern beispielsweise mit einem Innendurchmesser unter
10 μm umfassen,
die jeweils mit einem einzelnen Kanal in Flüssigkeitsverbindung stehen,
damit einzelne Fluids diskret durch die getrennten Kanäle fließen können. Das Verbindungsglied
könnte
auch eine geformte Kammer, eine mikrostrukturierte Fluidleitung,
die integral oder nicht-integral relativ zu den diskreten Strömungskanälen angeordnet
ist, oder beispielsweise ein System oder Mechanismus sein, mit dessen
Hilfe die diskreten mikrostrukturierten Strömungskanäle in einer Zentrifuge platziert
werden können
oder der eine Strömung,
wie z.B. einen Strahl, gestattet, die auf die Ein- oder Ausgänge der
Kanäle
gerichtet ist.
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Zum
Verschließen
oder Umschließen
mindestens einer Vielzahl der Kanäle 16 an den Spitzen 18 kann eine
Kappenschicht 24 gegen die strukturierte Oberfläche gesetzt
werden. Die Kappenschicht 24 verschließt so mindestens eine Vielzahl
der Kanäle,
um diskrete Strömungskanäle 16 in
einem Kapillarmodul 25 zu schaffen. Das Kapillarmodul hätte in der
Regel eine Dicke von 1 bis 10 Millimetern (mm) und insbesondere
von 2 bis 6 mm. Die Kappenschicht 24 kann ebenfalls dichtend
mit dem Verteiler 22 verbunden sein, so dass die Vielzahl
diskreter Kanäle 16 auf
Grund der Erzeugung eines Potentialgefälles über die Kanäle 16 von einem ersten Potential
zu einem zweiten Potential aktive Fluidförderkanäle darstellen. Die Kappenschicht 24 hat
in der Regel eine Dicke von ca. 0,01 bis 1 mm und insbesondere von
0,02 bis 0,5 mm. Wenn die erfindungsgemäßen Kanäle hermetisch abgedichtet sind,
könnte
das flexible Kanalsystem aufgrund der Umfangsstärke der kleinen einzelnen Kanäle im Allgemeinen
ohne Ruptur einem hohen Druck widerstehen.
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Die
Kappenschicht 24 kann mit den Spitzen 18 eines
Teils oder der gesamten strukturierten Oberfläche 13 verklebt sein,
um die Erzeugung der diskreten Kanäle 16 zu verstärken. Dies
kann thermisch oder unter Verwendung von herkömmlichen Klebstoffen erfolgen,
die mit dem Kappenschichtmaterial 24 und der strukturierten
Polymerschicht 12 kompatibel sind. Die Erzeugung der diskreten
Kanäle 16 kann
durch Heißkleben, Ultraschallschweißen, Kompression
oder mechanischen Eingriff, wie z.B. Interferenzpassung, erfolgen.
Die Verbindungsstellen können über die
gesamte Strecke entlang der Spitzen 18 bis zur Kappenschicht 20 angebracht
werden oder sie können
Punktschweißungen
oder Verbindungsstellen, die darauf in geordnetem oder willkürlichem
Muster angeordnet sind, sein.
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Die
Kappenschicht 24 besteht vorzugsweise aus einem Polymermaterial,
wie z.B. die unten für
die strukturierte Polymerschicht beschriebenen Polymere. Die Polymere
können
so gewählt
werden, dass die Kappenschicht ohne Klebstoff an der strukturierten
Oberfläche 13 befestigt
werden kann. Ein solches Polymer könnte so gewählt werden, dass die Kappenschicht
fest an der strukturierten Oberfläche befestigt wird, beispielsweise
durch Aufbringen von Wärme
wie bei einem Ultraschallschweißvorgang.
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Die
Potentialquelle kann im Wesentlichen jedes Mittel umfassen, das
ein Potentialgefälle
entlang einer Vielzahl der Strömungskanäle 16 erzeugen
kann, um die Fluidbewegung von einem ersten Ort zu einem zweiten
Ort zu fördern.
Das Potential reicht aus um eine Fluidströmung durch die mehreren Strömungskanäle 16 zu
verursachen oder um dazu beizutragen, was teilweise auf den Fluideigenschaften
einer bestimmten Anwendung basiert. Wie in 1 gezeigt
kann die Potentialquelle 14 einen Vakuumgenerator (V) umfassen,
der herkömmlich
oder anderweitig an einem Auffangbehälter 26 befestigt
ist. Der Auffangbehälter 26 steht
mit dem Verteiler 18 über
einen herkömmlichen
flexiblen Schlauch 28 in Fluidverbindung. Somit kann Fluid
von der Außenseite
des Kapillarmoduls 25 in die Eingänge 19, durch die
Kanäle 16,
durch den Verteiler 22, durch den Schlauch 28 und
in den Auffangbehälter 26 fließen. Der
Behälter 26 kann
vorteilhaft zu öffnen
sein, damit sein Inhalt entleert werden kann, oder er kann auf andere
Weise mit herkömmlichen
Drainagesystemen verbunden sein.
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In
dem Fall, in dem die Potentialquelle 14 einen Vakuumgenerator
(V) umfasst, kann das an die Kanäle 16 über den
Verteiler 22 gelieferte Vakuum ausreichend sein, um die
Kappenschicht 24 mit den Spitzen 18 ausreichend
abzudichten. Das heißt
das Vakuum selbst hält
die Kappenschicht 24 gegen die Spitzen 18, um diskrete
Kanäle 16 zu
bilden. Vorzugsweise wird jeder der Kanäle 16, die von der
strukturierten Oberfläche 13 definiert
werden, von der Kappenschicht 24 verschlossen, um eine
maximale Zahl an diskreten Kanälen 16 zu definieren,
die unabhängig
voneinander das Potential aufnehmen. Fluid-Crossover zwischen Kanälen 16 kann effektiv
minimiert werden und das von einer externen Quelle bereitgestellte
Potential kann effektiver und effizienter über die strukturierte Oberfläche 13 der
Schicht 12 verteilt werden.
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Die
Verbindung zwischen einer mikrostrukturierten Oberfläche oder
Kapillarmodul und einer Fluidförderung
oder Potentialquelle kann durch einen oder mehrere befestigte Verteiler
erreicht werden. Je nach Anwendungsfall können auch mehrere Potentialquellen
verwendet werden. Ein Druckgefälle
ist eine effiziente Fluidmotivationsmethode oder -möglichkeit,
die dazu verwendet werden kann, die Strömung über die mikrostrukturierte
Fläche(n)
zu treiben. Ein Druckgefälle
kann problemlos durch Verwendung eines Pumpsystems hergestellt werden
und entweder in Form von Über-
oder Unterdruck aufgebracht werden.
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In
der vorliegenden Erfindung können
anstelle von oder in Verbindung mit der Vakuumerzeugungsvorrichtung
(V) auch andere Potentialquellen 14 verwendet werden. Im
Wesentlichen ist jede Weise zur Verursachung oder Förderung
von Fluidströmung
durch die Kanäle 16,
insbesondere eine Flüssigkeitsströmung, zur Verwendung
dieser Erfindung vorgesehen. Die Potentialquelle ist von der mit
Kanälen
versehenen Struktur und/oder dem Kapillarmodul getrennt, bzw. mit
anderen Worten ist sie nicht intrinsisch zu der mit Kanälen versehenen
Struktur und/oder dem Kapillarmodul. Das heißt die Erfindung verlässt sich
nicht allein auf die Eigenschaften der mit Kanälen versehenen Struktur, um
die Fluidbewegung hervorzurufen, beispielsweise durch Kapillarwirkung.
Beispiele für
andere Potentialquellen sind ohne Einschränkung Vakuumpumpen, Druckpumpen und
Drucksysteme, wie z.B. Ventilator, magnetohydrodynamische Antriebe,
akustische Flusssysteme, Zentrifugalspin, hydrostatische Köpfe und
jedes andere bekannte oder später
entwickelte Fluidantriebssystem, das ein Potentialgefälle erzeugt,
das mindestens in gewissem Maße
eine Fluidströmung
verursacht oder fördert. Darüber hinaus
kann jede angelegte Feldkraft, die direkt auf das Fluid wirkt, beispielsweise
eine Zentrifugalkraft oder ein Magnetfeld, das dazu führt, dass
sich Fluid in den erfindungsgemäßen Kanälen bewegt,
als Fluidbewegungspotential angesehen werden. Die Erfindung sieht
aber nicht Schwerkraft als Potentialquelle vor, die entlang der
Strömungskanäle angelegt
wird, es sei denn, sie wird über
ein Verbindungsglied angelegt, beispielsweise eine Leitung in Fluidverbindung
mit einem Flüssigkeitsvolumen,
wie z.B. ein hydrostatischer Kopf, der Flüssigkeit durch Schwerkraft
in die Vorrichtung treibt. Fluid kann auch durch die Wirkung eines
Siphons zum Strömen
gebracht werden, wobei Atmosphärendruck
das Potential zur Bewegung von Fluid in den Kanälen schafft.
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Obwohl
die in 1 gezeigte Fluidfördervorrichtung eine strukturierte
Oberfläche
mit mehreren V-förmigen
Peaks 18 (wie in 2a) gezeigt
aufweist, sind auch andere Konfigurationen möglich. Beispielsweise haben
wie in 2b gezeigt die Kanäle 16' ein breiteres
flaches Tal zwischen leicht abgeflachten Spitzen 18'. Wir in der
Ausführungsform
aus 2a kann eine Kappenschicht entlang einer oder
mehreren Spitzen 18' befestigt
werden, um diskrete Kanäle 16' zu definieren.
In diesem Fall erstrecken sich Bodenflächen 30 zwischen Seitenwänden 31 der
Kanäle,
während
in der Ausführungsform
in 2a Seitenwände 17 entlang
Linien miteinander verbunden sind.
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2c veranschaulicht
eine Konfiguration, in der breite Kanäle 32 zwischen Spitzen 18'' definiert sind, aber statt einer
flachen Fläche
zwischen den Kanalseitenwänden
ist eine Vielzahl von kleineren Spitzen 33 zwischen den
Seitenwänden
der Spitzen 18'' angeordnet.
Diese kleineren Spitzen 33 definieren so sekundäre Kanäle 34 dazwischen.
Spitzen 33 können
genau so hoch sein wie die Spitzen 18'' und
erzeugen wie gezeigt einen ersten breiten Kanal 32 mit
kleineren Kanälen 34,
die darin verteilt sind. Die Spitzen 18'' und 33 müssen relativ
zueinander nicht gleichmäßig verteilt
sein. Die kleineren Kanäle 34 können zur
Kontrolle der Fluidströmung
durch die breiteren Kanäle 32 durch
Modifizierung von Reibungskräften über die
Länge des
Kanals verwendet werden.
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Obwohl 1 und 2a-2c längliche
linear konfigurierte Kanäle
zeigen, können
die Kanäle auch
mit anderen Konfigurationen bereitgestellt werden. Beispielsweise
könnten
die Kanäle
unterschiedliche Querschnittsbreiten über die Kanallänge haben – d.h. die
Kanäle
können über die
Länge des
Kanals divergieren und/oder konvergieren. Die Kanalseitenwände könnten auch
konturiert und nicht gerade in Richtung der Ausdehnung des Kanals
oder in Kanalhöhe
sein. Im Allgemeinen ist jede Kanalkonfiguration, die mindestens mehrere
diskrete Kanalteile bereitstellen kann, die sich von einem ersten
Punkt zu einem zweiten Punkt in der Fluidfördervorrichtung erstrecken,
vorgesehen. Die Kanäle
können
so konfiguriert sein, dass sie über
ihre gesamte Länge
diskret bleiben.
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3a und 3b zeigen
schematisch Kanalkonfigurationen in Draufsicht, die eine strukturierte Oberfläche in einer
erfindungsgemäßen aktiven
Fluidfördervorrichtung
definieren können.
Wie gezeigt sorgen mehrere diskrete nicht parallele konvergierende
Kanäle 36 für eine Zwischensammlung
von Fluid. Diese konvergierenden Kanäle 36 sind mit einem
einzelnen diskreten Kanal 37 verbunden. Dies minimiert
die Bereitstellung von Ausgangsports auf einen. Wie in 3b gezeigt
ist ein zentraler Kanal 38 mit einer Vielzahl von Kanalästen 39 verbunden,
die aus ähnlichen
Gründen
einen bestimmten Bereich abdecken können. Wiederum ist im Allgemeinen
jedes Muster gemäß der vorliegenden
Erfindung denkbar, solange eine Vielzahl von diskreten Kanälen über einem
Teil der strukturierten Oberfläche
von einem ersten Punkt zu einem zweiten Punkt vorgesehen ist. Wie
in den obigen Ausführungsformen
sind die in 3a und 3b gezeigten
mit Muster versehenen Kanäle
vorzugsweise mit einer Kappenschicht abgedeckt, um weiter diskrete
Strömungskanäle zu definieren,
mit deren Hilfe das Potential über
einen bestimmten Kanal im Wesentlichen unabhängig von den benachbarten Kanälen aufgenommen
werden kann.
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In
Bezug auf jeden der oben vorgesehen Kanäle und erfindungsgemäß sind diese
Kanäle
in einer strukturierten Schicht durch die strukturierte Oberfläche einer
ersten Hauptfläche
der Schicht definiert. Die erfindungsgemäßen Kanäle sind so konfiguriert, dass
sie diskret sind, damit jeder beliebige Kanal unabhängig von
den anderen Kanälen
Fluid aus der Umgebung aufnehmen kann. Die mikrostrukturierte Größe jedes
Kanals fördert
Einphasenströmung
von Fluid in Bulkvolumen. Da in der Flüssigkeit keine Luft mitgeschleppt
wird, ist die Geräuscherzeugung
signifikant verringert und auf Flüssigkeiten, die durch die aktive
Fluidfördervorrichtung
transportiert werden, kann weniger Spannung aufgebracht werden.
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Die
einzelnen Strömungskanäle der erfindungsgemäßen mikrostrukturierten
Oberflächen
sind im Wesentlichen diskret. Das heißt, Fluid kann sich unabhängig von
Fluid in benachbarten Kanälen
durch die Kanäle bewegen.
Die Kanäle
nehmen unabhängig
als Potential relativ zueinander auf, um ein Fluid entlang oder
durch einen bestimmten Kanal unabhängig von benachbarten Kanälen zu leiten.
Vorzugsweise tritt Fluid, das in einen Strömungskanal eintritt, nicht
in signifikantem Maße
in einen benachbarten Kanal ein, obwohl zwischen benachbarten Kanäle eine
gewisse Diffusion stattfinden kann. Es ist wichtig, den diskreten
Charakter der Mikrokanäle
effektiv aufrechtzuerhalten, um das Fluid effektiv zu transportieren
und die Vorteile, die diese Kanäle bieten,
aufrechtzuerhalten. Es müssen
aber nicht alle Kanäle
für alle
Ausführungsformen
diskret sein. Einige Kanäle
können
diskret sein, während
andere es nicht sind. Darüber
hinaus kann der „diskrete
Charakter" der Kanäle ein vorübergehendes
Phänomen
sein, das beispielsweise durch schwankende Drücke angetrieben wird.
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In
US-A-6 080 243 ist eine aktive Fluidfördervorrichtung offenbart,
die mikrostrukturierten Strömungskanäle ohne
Kappen verwendet, die mit Kappen versehen werden, wenn die Vorrichtung
auf eine Fläche
mit passendem Profil gestellt wird (z.B. flache strukturierte Fläche mit
Kanälen
auf einer flachen Oberfläche).
Die Patentanmeldung wurde am selben Tag wie die vorliegende Anmeldung
eingereicht und trägt
den Titel Fluid Guide Device Having An Open Structured Surface For
Attachment To A Fluid Transport Source.
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Die
strukturierte Oberfläche
ist eine mikrostrukturierte Oberfläche, die diskrete Strömungskanäle mit einem
Mindestseitenverhältnis
(Länge/hydraulischer
Radius) von 10:1, in einigen Ausführungsformen über etwa
100:1 und in anderen Ausführungsformen
von mindestens etwa 1000:1 definiert. Am oberen Ende könnte das
Seitenverhältnis
unendlich hoch sein, aber im Allgemeinen wäre es kleiner als etwa 1.000.000:1.
Der hydraulische Radius eines Kanals ist nicht größer als
etwa 300 μm.
In vielen Ausführungsformen
kann er weniger als 100 μm
und sogar kleiner als 10 μm
sein. Obwohl ein kleinerer Radius im Allgemeinen für viele
Anwendungsfälle
besser ist (und der hydraulische Radius könnte sogar eine Größe im Submikron-Bereich
aufweisen), wäre
er in der Regel bei den meisten Ausführungsformen nicht kleiner
als 1 μm.
Wie unten ausführlicher beschrieben
können
innerhalb dieser Parameter definierte Kanäle für effizienten Bulkfluid-Transport
durch eine aktive Fluidfördervorrichtung
sorgen.
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Die
strukturierte Oberfläche
kann auch mit einem sehr niedrigen Profil ausgestattet sein. So
sind aktive Fluidfördervorrichtungen
vorgesehen, bei denen die strukturierte Polymerschicht eine Dicke
von mindestens 5000 Mikrometer und möglicherweise von unter 1500
Mikrometer aufweist. Dazu können
die Kanäle
von Spitzen mit einer Höhe
von etwa 5 bis 1200 Mikrometer und einem Spitzenabstand von etwa
10 bis 2000 Mikrometer definiert sein.
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Erfindungsgemäße mikrostrukturierte
Oberflächen
ergeben Strömungssysteme,
in denen das Volumen des Systems stark verteilt ist. Das heißt das Fluidvolumen,
das durch solche Strömungssysteme
läuft,
ist über
eine große
Fläche
verteilt. Eine Mikrostruktur-Kanaldichte von etwa 10 pro cm (25/Inch)
und bis zu 1000 pro cm (2500/Inch) (gemessen quer über die
Kanäle)
sorgt für
hohe Fluidtransportraten. Wenn ein gemeinsamer Verteiler verwendet
wird, besitzt im Allgemeinen jeder einzelne Kanal ein Seitenverhältnis, das
mindestens 400 Prozent größer und
insbesondere bevorzugt mindesten 900 Prozent größer ist als ein Verteiler,
der an den Kanalein- und ausgängen
angeordnet ist. Diese signifikante Zunahme des Seitenverhältnisses
verteilt die Potentialwirkung und trägt so zu den aufgeführten Vorteilen
der Erfindung bei.
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4 zeigt
eine Flüssigkeitsakquisitions-
und Evakuationsmatte 40 mit einer aktiven Fluidfördervorrichtung ähnlich der
Vorrichtung 10 wie oben in 1 beschrieben.
Die Flüssigkeitsakquisitions-
und Evakuierungsmatte 40 kann ein Kapillarmodul 25' aufweisen,
das dem Model 25 in 1 ähnelt, aber
wimpelartig konfiguriert ist und zwischen einer Trägerschicht 42 und
einer Flüssigkeitsaufsaugende
Schicht 44 angeordnet ist. Die Flüssigkeitsaufsaugende Schicht 44 ist über dem
Kapillarmodul 25' angeordnet,
wenn die Matte 40 im Gebrauch ist, um als Sammelbehälter oder
Auffangbehälter
für Flüssigkeit
zu dienen, und sie ermöglicht
es, dass die mit der Schicht in Berührung kommende Flüssigkeit
durch sie hindurch läuft.
Die Flüssigkeitsaufsaugende
Schicht 44 kann im Wesentlichen jedes Material umfassen,
das diese Funktion ermöglichen
kann, beispielsweise Vliese, insbesondere solche mit schmelzgeblasenen
Mikrofasern und Mikrofaser-Mikrobahnen. Ein
Beispiel für
ein geeignetes Bahnmaterial ist in US Patent Nr. 4.813.948 von Insley
offenbart. Die Trägerschicht 42 bietet
nicht nur strukturelle Unterstützung
und Integrität
für die
Flüssigkeitsakquisitions-
und Evakuierungsmatte 40, sondern definiert auch eine Bodenfläche, die
vorzugsweise für
die aufgefangene Flüssigkeit undurchlässig ist.
Somit kann Flüssigkeit
in der Flüssigkeitsaufsaugende
Schicht 44 aufgefangen und gehalten werden und es kann
verhindert werden, dass sie durch die Trägerschicht 42 läuft. Das
Kapillarmodul 25' weist ein
Verbindungsglied auf, wie einen Verteiler 46, der vorzugsweise
dichtend mit einer Potentialquelle, z.B. einem Vakuumgenerator,
verbunden ist.
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Das
Kapillarmodul 25' ist
vorzugsweise so geformt, dass es Einlässe 48 an verschiedenen
Stellen durch die Länge
der Flüssigkeitsevakuierungsmatte 40 freilegt.
Ein Weg, dies zu tun, ist, das Kapillarmodul 25' mit abgewinkelten
Rändern 49 zu
versehen, die von einem Punkt in der Nähe des Verteilers 46 zu
einem gegenüberliegenden
Rand der Flüssigkeitsextraktionsmatte 40 konvergieren.
Die Verwendung von abgewinkelten Rändern 49 vergrößert den
Querschnittsbereich jedes Einlasses 48. 4a zeigt
einen Teil eines Rands 49, bei dem Einlässe 48 für verschiedene
Kanäle
vergrößert sind.
Die Einlässe 48 sind
in der Struktur der Flüssigkeitsextraktionsmatte 40 und
vorzugsweise im Wesentlichen über
die gesamte Länge
der Flüssigkeitsextraktionsmatte 40 und
auch an verschiedenen transversalen Breiten offen. Um ähnliche
oder andere Ergebnisse zu erzielen, können auch anders geformte Ränder bereitgestellt
werden. Es kann beispielsweise wünschenswert
sein, eine Sammlung von Einlässen
in einem bestimmten Bereich eines Mattenprodukts zu konzentrieren,
in dem wahrscheinlich eine stärkere
Fluidwiedergewinnung notwendig ist. Auch können mehrere Kapillarmodule 25' in einer einzelnen
Flüssigkeitsevakuierungsmatte 40 eingearbeitet
sein. Die mehrere Kapillarmodule 25' können auf derselben Seite oder
auf verschiedenen Seiten der Flüssigkeitsevakuierungsmatte 40 bereitgestellt
sein, wobei jedes mit separaten Verteilern oder einem gemeinsamen
Verteiler verbunden ist.
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Durch
Konstruktion der Flüssigkeitsakquisitions-
und Evakuierungsmatte 40 mit einem Kapillarmodul 25' zwischen einer
Flüssigkeitsaufsaugende
Schicht 44 und einer Trägerschicht 42 kann
ein Großteil
des Fluidhaltevermögens
der Matte 40 bereitgestellt werden, wobei die Flüssigkeitsaufsaugende
Schicht 44 direkt über
der Trägerschicht 42 ohne
das Kapillarmodul 25' dazwischen
angeordnet ist. Das heißt
mit einer in die aktive Fluidfördervorrichtung 41 eingearbeiteten Kappenschicht 24 (die
flüssigkeitsundurchlässig sein
kann) hat Fluid die Tendenz in untere Bereiche um die Vorrichtung 41 zu
fließen.
Durch Zurückziehen
von Fluid an den Einlässen 48 und
durch eine beliebige Anzahl von unabhängigen Kanälen der aktiven Fluidfördervorrichtung 41 kann
Fluid effizient im Wesentlichen von der gesamten Oberfläche der
Flüssigkeitsevakuierungsmatte 40 entfernt
werden.
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Die
Matte 40 könnte
auch so konstruiert sein, dass die Trägerschicht 42 eine
mit Mikrokanälen
versehene strukturoberflächenartige
Schicht 12 ist. Die Trägerschicht 42 könnte auch
weggelassen werden und die strukturierte Schicht 12 könnte eine
solche Größe aufweisen,
dass sie sich über
das Kapillarmodul 25' hinaus und
vorzugsweise mindestens unterhalb der gesamten Oberfläche (oder
unterhalb eines erheblichen Teils) der Flüssigkeitsaufsaugende Schicht 44 erstreckt.
In einer solchen Ausführungsform
würde die
verlängerte
Strukturschicht 12 als Trägerschicht fungieren, die verhindert,
dass Fluids unter die Matte 40 gelangen. Die erweiterte
Strukturschicht könnte
mit der Schicht 12 integral sein. Mit „integral" ist gemeint, dass die Trägerschicht und
die strukturierte Schicht 12 ein und dieselbe Schicht sind,
d.h. gleichzeitig hergestellt werden und nicht getrennt produziert
und dann miteinander verbunden werden. Die Kanäle in einer solchen Trägerschicht
könnten
wie in 3a und 3b gezeigt
dendritisch konfiguriert sein, um Fluidbewegung von den äußersten
Extremitäten
der erweiterten Schicht 12 in das Kapillarmodul 25' zu fördern.
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Die
Verwendung von mikrostrukturierten Kanälen gemäß der vorliegenden Erfindung
ermöglicht
die Entfernung von Fluid durch die aktive Fluidfördervorrichtung 41 ohne
erhebliche Geräuscherzeugung.
Wie oben angegeben liegt dies hauptsächlich daran, dass die mikrostrukturierten
Kanäle
die Einphasenströmung von Fluid
durch jeden der unabhängigen
Kanäle
mit minimierter Vermischung von Luft/Flüssigkeit und Turbulenz erleichtern.
Die Einphasenströmung
kann als Plug-Strömung
oder als kontinuierliche Einphasenströmung durch die Kanäle wirken.
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Eine
Flüssigkeitsextraktions-
und Evakuierungsmatte wie die beschriebene kann in Bereichen angewendet
werden, in denen Fluid abgegeben wird und entfernt werden muss.
Solche Anwendungen könnten
die Entfernung von Fluid von Böden
und Geräten
in Operationsbereichen, Operationstüchern, Betteinlagen und in kleineren
Konfigurationen auch in Körperpflegevorrichtungen,
wie z.B. in Inkontinenzwindeln und Einlagen beinhalten. Die Extraktionsmatte
könnte
auch in industriellen Anwendungen zur Entfernung von Öl und anderen Flüssigkeiten,
die aus Maschinen austreten oder anderweitig anfallen verwendet
werden.
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Viele
Konfigurationen des Kapillarmoduls könnten so konzipiert sein, dass
sie die gewünschte
Leistung erbringen. Mehrere Schichten von linearen Mikrostrukturen
könnten
verwendet werden, um den Durchsatz pro Breiteneinheit des Moduls
zu erhöhen.
Module mit Endverteilern könnten
konstruiert sein, um Kanaleingänge
zu bieten, die an einer Innengrenze einer strukturierten Schicht
und nicht an der Peripherie oder Außengrenze wie in den Figuren
gezeigt freiliegen. Kanaleingänge
können
auf einer strukturierten Schicht freigelegt werden, indem ein innerer
Abschnitt der Schicht herausgeschnitten wird. Dies würde zur
Freilegung von Kanaleingängen
führen,
die sowohl direkt mit einer Potentialquelle, wie z.B. Vakuum, und
den Öffnungen,
die über
einen Endverteiler und direkt verbundene Kanäle mit der Quelle verbunden
sind, verbunden sind.
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Eine ähnlich konstruierte
Vorrichtung, die aber ein selektiv permeables Trennmedium aufweist,
das die mikrostrukturierten Strömungskanäle abdeckt,
ist in US-B-6 514
412 beschrieben, die am gleichen wie diese Patentanmeldung eingereicht
wurde und den Titel Microstructured Separation Device trägt.
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Wie
in 5 gezeigt kann eine Vielzahl von Schichten 12 jeweils
mit einer mikrostrukturierten Oberfläche 13 zur Bildung
eines Stapels 50 geformt sein. Diese Konstruktion vervielfacht
deutlich die Fähigkeit
der Struktur zum Transport von Fluid, da jede Schicht die Strömungskapazität signifikant
erhöht.
Die Schichten können
je nach Anwendungsfall verschiedene Kanalkonfigurationen und/oder
Anzahlen von Kanälen
umfassen. Ferner kann diese Art von Stapelkonstruktion besonders
für Anwendungen
geeignet sein, die im Hinblick auf die Breite beschränkt sind
und deshalb eine relativ schmale Fluidtransportvorrichtung benötigen, aus
der eine bestimmte Fluidtransferkapazität gewünscht wird. Somit kann eine
schmale Vorrichtung mit erhöhter
Strömungskapazität hergestellt
werden.
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Ein
signifikanter Vorteil des Stapels 50 ist, dass eine zweite
Hauptfläche 51 der
Schichten 12 (der Oberfläche, die zur strukturierten
Oberfläche 13 entgegengesetzt
ist) die Kanäle
einer benachbarten Schicht verschließen oder verkappen kann. Mit
anderen Worten sind keine separaten Kappenschichten erforderlich, obwohl
sie insbesondere zur Abdeckung der freiliegenden mikrostrukturierten
Oberfläche 13 der
obersten Schicht verwendet werden können. Separate Kappenschichten
könnten
jedoch über
der zweiten Hauptfläche 51 als
zusätzliche
Schicht angeordnet sein. Das für
eine solche zusätzliche
Schicht gewählte
Material könnte ein
Polymermaterial oder ein anderes Material je nach Anwendung sein.
Die Schichten im Stapel können
auf jede herkömmliche
Art wie oben beschrieben miteinander verbunden sein oder sie können einfach
aufeinander gestapelt sein, so dass die strukturelle Integrität des Stapels
diskrete Strömungskanäle ausreichend
definieren kann. Diese Fähigkeit
kann wie oben beschrieben verbessert werden, wenn ein Vakuum als
Potentialquelle verwendet wird. Die zweite Hauptfläche 51 kann
wie gezeigt planar sein oder sie kann eine strukturierte Oberfläche ähnlich der
Oberfläche 13 oder
anders als diese sein.
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Obwohl
die in 5 gezeigte Vorrichtung einen Stapel aus 5 strukturierten
Oberflächen 12 aufweist, können auch
Stapel konfiguriert werden, die andere Stapelanzahlen haben, beispielsweise
mehr als 10 oder sogar mehr als 100 strukturierte Schichten, und
sie können
auch Nebenstapel enthalten, die zu einem größeren Stapel konvergieren.
Beispielsweise könnte
der fünfschichtige
Stapel wie in 5 gezeigt in Viertel geteilt sein
und jeder der vier Nebenstapel (die Kanaleingänge enthalten) könnte in
die größere Stapelkonfiguration wie
in 5 gezeigt konvergieren, die wiederum an einem
Verbindungsglied befestigt sein kann, das mit einer Potentialquelle
in Verbindung steht. Der Stapel könnte mehrere Verbindungsglieder
umfassen, damit mehrere Potentialquellen mit unterschiedlichem Potential
als Untersets im Stapel befestigt werden können.
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Gestapelte
mikrostrukturierte Kanäle
können
auch als Filtrationsmedien wie in US-A-2002 027101, eingereicht
am selben Tag wie diese Patentanmeldung und mit dem Titel Structured
Surface Filtration Media verwendet werden.
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In 6 wird
eine gestapelte Konstruktion wie in 5 gezeigt
in einem Aspirator 54 verwendet. Der Aspirator 54 verwendet
einen Stapel 50, der eine Vielzahl von Schichten 12 jeweils
mit einer mikrostrukturierten Polymerfläche 13 über einer
Hauptfläche
umfasst. Die zweite Hauptfläche 51 der
Schichten 12 fungiert als Kappenschicht, die die Kanäle 16 der
benachbarten Unterschicht 12 verschließt, um einen Stapel oder ein
Kapillarmodul 50 mit einer Vielzahl von Kanäleingängen 19 an
der Spitze oder am Ende des Aspirators zu schaffen. Die zweite Hauptfläche 51 kann
eine Polymerschicht sein oder sie kann mit anderen Materialien,
z.B. Metallfolien usw. nach Wunsch bedeckt sein.
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Das
Kapillarmodul 50 kann mit einem Verbindungsglied 55 verbunden
sein, das einen Schlauch 56 und einen Adapter 58 aufweist.
Der Schlauch 56 kann mit einer Potentialquelle, wie z.B.
ein Vakuum, verbunden oder anderweitig daran befestigt sein. Der
Adapter 58 verbindet das Kapillarmodul 50 mit
dem quadratischen Querschnitt mit dem Schlauch 56 mit rundem
Durchschnitt in der dichtenden Verbindungsregion 59. Der Adapter 58 kann
auf herkömmliche
und dichtende Weise mit dem Schlauch 56 und dem Modul 50 durch
einen Klebstoff oder andere Verbindungstechniken verbunden sein.
Der Stapel bzw. das Modul 50 kann von einer Leitung oder
einem Schlauch weiter umschlossen sein. Alternativ können Schlauch 56 und
Modul 50 durch einen Abschnitt aus Wärmeschrumpfschlauch, in den
die Enden des Schlauchs 56 und des Moduls 50 vor
dem Schrumpfen eingeführt
werden, miteinander verbunden sein. Die Schichten 12 und
somit der Stapel 50 können sich
nur eine kurze Strecke vom Adapter 58 weg erstrecken, um
ein relativ steifes Aspiratorende zu ergeben, oder die Schichten 12 können sie
weiter erstrecken, damit der Aspirator 54 flexibler wird.
Für ein
flexibles und anpassbares Aspiratorende werden die einzelnen Schichten 12 vorzugsweise
nicht über
die gesamte Oberfläche
der Schicht und insbesondere am Ende miteinander verklebt oder anderweitig
aneinander befestigt, damit die Schichten 12 relativ zueinander
in Längsrichtung
der Kanäle 12 gleiten
oder sich bewegen können.
Diese unabhängige
Gleitbewegung ermöglicht
es der Spitze um eine zur den Strömungskanälen 16 lotrechten
Achse gebogen zu werden. Bei Verwendung in einem Aspirator hätte das
Modul in der Regel eine Länge
von etwa 1 bis 10 cm. Ein steifer Aspirator kann für die die
Einführung
in enge Räume
geeigneter sein, während
Flexibilität erwünscht sein
kann, damit die Aspiratorspitze an einem mehr distal gelegenen Ort
unter Anpassung einen Pfad bis zu diesem Ort positioniert werden
kann.
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Wie
beschrieben könnte
auch eine Hülle über das
Kapillarmodul 50 gesetzt werden. Je nach Anwendung könnte eine
poröse
oder geschlossene Hülle
um den Stapel platziert werden. Eine poröse Hülle könnte für Anwendungen verwendet werden,
bei denen die Hülle
als Sieb oder Filter fungiert, und eine geschlossene Hüllenkonstruktion
könnte
besonders für
Anwendungen geeignet bei endoskopischen Operationen sein, wo Flüssigkeit
abgegeben oder extrahiert werden muss.
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Eine
aktive Fluidfördervorrichtung
könnte
auch als Rauch- oder Gasevakuator eingesetzt werden. Der flexible
Aspirator könnte
beispielsweise in Anwendungen zum Einsatz kommen, bei denen Rauchdämpfe durch
Laseroperation auftreten. Er könnte
auch zur Wiedergewinnung von Methangasen und Permeationsflüssigkeiten
oder Gasen aus Mülldeponien
eingesetzt werden und so als geosynthetische Membran wirken.
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Vorzugsweise
kleben die Schichten 12 nicht aufeinander, obwohl sie bei
Bedarf miteinander verbunden sein können. Wenn die Schichten 12 nicht
miteinander verbunden sind, kann die Integrität des Stapels 50 und/oder
das durch den Schlauch 56 aufgebrachte Vakuum unabhängige Strömungskanäle 16 ausreichend definieren.
Erfindungsgemäß definiert
die mikrostrukturierte Oberfläche 13 der
Schichten 12 Strömungskanäle 16,
die Einphasenflüssigkeitsströmung fördern. Dies
ist wiederum vorteilhaft, weil Geräusche reduziert werden, was
besonders im medizinischen Bereich günstig ist.
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Ein
weiterer Vorteil des Aspirators 54, der einen Stapel aus
nicht aneinander befestigten einzelnen Schichten 12 umfasst,
ist, dass der Stapel 50 geteilt und sogar noch weiter in
eine Vielzahl von Aspiratoräste unterteilt
werden kann. Das heißt,
dass ein Teil des Stapels 50 auf einen bestimmten Ort gerichtet
werden kann, wo Fluid X extrahiert werden soll, während ein
anderer Teil des Stapels 50 auf einen anderen Bereich gerichtet
wird, wo Fluid Y extrahiert wird. Insbesondere wenn der Aspirator 54 zur
Entfernung von Fluid ein Vakuum benötigt, das durch die Leitung
oder den Schlauch 56 zugeführt wird, kann der Aspirator
beliebig oft unterteilt werden, wobei eine Vielzahl von einzelnen
diskreten Strömungskanälen in jedem
Ast vorgesehen wird. Der Schlauch 56 könnte auch so unterteilt werden,
dass Fluid aus jedem Ast oder jeder Unterteilung im Stapel 50 zu
einer eigenen Leitung geführt
wird, um eine angemessene Fluidströmung zu gestatten. Gleichzeitige
Irrigation und/oder Aspiration könnte
mit einer solchen Vorrichtung erzielt werden. Die separaten Leitungen
könnten
somit für
den Transport einer Irrigationsflüssigkeit und eines aspirierten
Fluids verwendet werden. Dieses Merkmal kann für medizinische Anwendungen,
einschließlich
zahnmedizinische Anwendungen, besonders vorteilhaft sein, weil an
mehr als einem Punkt gleichzeitig aspiriert werden kann.
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Eine
gestapelte Modulkonstruktion kann mehrere nebeneinander angeordnete
Stapel umfassen. Das heißt,
ein Stapel wie in 5 gezeigt kann neben einem ähnlichen
oder einem unterschiedlichen Stapel angeordnet werden. Dann können sie
mit einem Adapter wie in 6 gezeigt gesammelt werden oder
sie können einzeln
an einem Fluidtransferschlauch oder dergleichen befestigt werden.
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Obwohl
der in 6 gezeigte Aspirator im Wesentlichen ein lineares
Profil aufweist, kann es in einigen Ausführungsformen wünschenswert
sein, einen Aspirator mit einer anderen Konfiguration zu verwenden.
Beispielsweise können
der Schlauch 56 oder der Adapter 58 und/oder der
Stapel 50 gekrümmt
oder krümmbar sein,
damit der Aspirator schwierige Regionen erreichen kann oder damit
der Aspirator sich selbst tragen kann. Wenn der in 6 gezeigte
Aspirator beispielsweise von einem Zahnarzt zum Abziehen von Speichel
und wässrigen
Spülflüssigkeiten
im Mund eines Patienten verwendet werden könnte. Wenn der Aspirator an
seinem Ende hakenförmig
wäre, könnte er
auf den Lippen des Patienten ruhen. Der Schlauch 56 oder
Adapter 58 ist vorzugsweise flexibel, um eine gekrümmte Konfiguration
zu erzielen, und der kann aus einem sehr weichen Material bestehen
oder ein solches Material enthalten, damit der Aspirator vorübergehend
in eine solche gekrümmte
Konfiguration gebogen werden kann. Eine solche Vorrichtung wäre äußerst wünschenswert,
indem der Zahnarzt mit dem Patienten leichter kommunizieren könnte und
umgekehrt, ohne die Geräusche,
die von herkömmlichen
Dentalaspiratoren ausgehen, übertönen zu müssen.
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Weitere
Merkmale könnten
auch vor den Eingängen 19 zu
den Kanälen 16 angebracht
werden, um weitere Funktionen hinzuzufügen. Beispielsweise kann ein
weiches Faserende auf die Aspiratorspitze durch Ankleben einer Baumwollgazeschicht
oder eines schwammartigen Materials gesetzt werden. Dieses Merkmal kann
für zahnmedizinische
oder andere medizinische Anwendungen besonders vorteilhaft sein.
Auch an der Kanalausgangsseite des Moduls könnten Merkmale angebracht werden,
um beispielsweise eine Irrigationsfunktion in Verbindung mit oder
anstelle von einem Aspirator vorzusehen.
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Die
gegenwärtigen
Aspiratortechnologien verwenden in der Regel Schläuche mit
größeren Durchmessern,
um die aspirierte Flüssigkeit
zu erfassen und zu fördern.
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Diese
Schläuche
haben häufig
einen Innendurchmesser von einem Zentimeter oder mehr. Wenn die Schläuche im
Gebrauch nicht vollständig
geflutet werden, was nicht üblich
ist, arbeitet der Aspirator hauptsächlich im Zweiphasenfluss,
wobei Luft die kontinuierliche Phase ist, die die Flüssigkeitsbewegung
im Strömungssystem
motiviert. Dies erfordert ein relativ großes Flüssigkeits/Luft-Verhältnis, bei
dem das Moment der strömenden
Luft zum Mitreißen
der Flüssigkeit
ausreicht. Das erforderliche Luftmoment hat viele negative Auswirkungen
auf die Funktion der typischen medizinischen Aspiratoren. Diese
negativen Wirkungen sind beispielsweise Gewebetraum durch Kontakt
mit der Aspiratorspitze, Schädigung
von aspiriertren Blutzellen aufgrund von Scherwirkung und Lüftung, hohe
volumetrische Luftströmungen,
die zur Verneblung von potentiell biologisch gefährlichen Flüssigkeiten führen können und
so die Exposition am Arbeitsplatz erhöhen, und die allgemeine Geräuschentwicklung
im Betrieb.
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7 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen aktiven
Fluidfördervorrichtung 60.
Die Vorrichtung 60 umfasst eine ähnliche Konstruktion wie die
in 1 gezeigte Vorrichtung 10. Das heißt, sie
kann eine Schicht 62 aufweisen, die eine mikrostrukturierte
Oberfläche
auf einer ihrer Hauptflächen
und mindestens eine Vielzahl von Kanälen aufweist, die zur Bildung
eines Kapillarmoduls 65 mit einer Kappenschicht 65 abgedeckt
sind. Die Kappenschicht 64 könnte die mit Bezug auf 1 beschriebenen
Dickenabmessungen aufweisen. Um gute Wärmetransfereigenschaften zu
gestatten, weist die Kappenschicht 64 vorzugsweise eine
Dicke von etwa 0,02 bis 0,2 mm auf. Das Kapillarmodul könnte die
mit Bezug auf 1 beschriebenen Abmessungen
aufweisen. Die (nicht gezeigten) Kanäle sind vorzugsweise so angeordnet,
dass (nicht gezeigte) Einlässe
in Fluidverbindung mit einem Einlassverteiler 66 stehen,
während
an einem anderen Rand der Vorrichtung 60 ein Auslassverteiler 68 fluidisch
mit den Kanalausgängen
(nicht gezeigt) verbunden sein könnte.
Die Potentialquelle kann über
den Einlassverteiler 66 oder den Auslassverteiler 68 mit
der Transportvorrichtung 60 verbunden sein, je nachdem,
wie Fluid sich durch die Vorrichtung bewegen soll. Beispielsweise
könnte
eine (nicht gezeigte) Pumpe zur Bewegung von Fluid vom Einlassverteiler 66 zum
Auslassverteiler 68 durch fluidische Verbindung der Pumpe
mit dem Einlassverteiler über
ein Verbindungsglied, das einen Verteiler 66 aufweisen
würde,
verwendet werden. Alternativ könnte
ein Vakuum in Fluidverbindung mit dem Auslassverteiler 68 über ein
einen Verteiler enthaltendes Verbindungsglied angelegt werden.
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Die
aktive Fluidfördervorrichtung 60 kann
besonders nützlich
sein, wenn es wünschenswert
ist, ein bestimmtes Fluid durch die Vorrichtung 60 zu zirkulieren,
um eine Eigenschaft des Fluids durch Kontakt mit den Schichten 62 oder 64 zu
beeinflussen. Das Fluid kann somit behandelt werden, indem es durch
die von den Schichten 62 und 64 definierten Kanäle fließt. Die
Fluidbehandlung kann chemische, katalytische und ionisierende Reaktionen
beinhalten, die durch Bestandteile gefördert werden, die auf oder
in die Kanaloberflächen platziert
werden. Trennbehandlungen wie durch Sorption von Fluidbestandteilen
auf ordnungsgemäße vorbereitete
Kanaloberflächen
wären aufgrund
des hohen Verhältnisses
von Kanaloberfläche
zu Kanalvolumen vorteilhaft. Dieselben Attribute könnten auch
verwendet werden, um die Messung oder den Nachweis eines durchfließenden Fluids
zu gestatten, wo die Kontaktschichten 62 oder 64 als
Fluidschnittstellenbestandteil in einem Sensor- oder Detektorsystem fungieren. Ein
Fluidnachweissystem könnte
Fluidleitfähigkeit,
pH-Wert, Temperatur oder Zusammensetzung überwachen. Alternativ könnte ein
Fluid, das vom umgebenden Milieu bei seiner Zirkulation durch die
Kanäle
beeinflusst wird, als Teil eines Nachweissystems überwacht
werden, bei dem die Vorrichtung 60 selbst als Element in
einem Sensor oder Nachweissystem fungieren würde. Die Oberfläche der
Strömungskanäle könnte funktionalisiert
werden, um auf diese physikalischen Bedingungen anzusprechen oder
sie nachzuweisen. Als thermische Behandlung des Fluids könnte Erwärmung oder
Kühlung
erfolgen. Ein mit mikrostrukturierten Kanälen versehener aktiver Fluidwärmeaustauscher
ist in US-A 2001016985 offenbart, eingereicht am selben Tag wie
die vorliegende Patentanmeldung und mit dem Titel Microchanneled
Active Fluid Heat Exchanger. Auch könnten Fluidströme unterschiedlicher
Zusammensetzung zusammengeführt
werden, um als Mittel zur Herbeiführung einer Reaktion, Verdünnung oder
Vermischung miteinander zu agieren und sich gegenseitig zu behandeln.
Sonst könnte
das Fluid eine Eigenschaft einer Schicht 62 oder 64,
beispielsweise ein Wärmeaustauscher,
verändern.
Eine Beobachtungs-, Nachweis- oder Analysevorrichtung, wie ein Mikroskop
oder ein Spektrometer, die von den Schichten 62 oder 64 entfernt
ist, kann zur Untersuchung des Fluids bei seiner Strömung in
einem dünnen
Film durch die Kanäle
verwendet werden. Auf jeden Fall kann die Konstruktion wie bei allen
aufgeführten
Ausführungsformen
aus flexiblen, halbstarren oder starren Materialien bestehen.
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Bei
flexiblen Materialien könnte
die Vorrichtung durch ihre dann mechanisch flexible Art in konturierten Konfigurationen
verwendet werden. Flexible Vorrichtungen können relativ groß sein,
damit sie problemlos ohne Bruch gehandhabt werden können und
um eine stark verteilte Fluidströmung über einen
großen
Bereich zu liefern, der von der Vorrichtung beeinflusst werden muss.
Eine flexible Fluidfördervorrichtung
kann beispielsweise die Form eines Tuchs zum Kühlen oder Wärmen eines Patienten aufweisen.
Eine solche flexible Vorrichtung kann an einen Gegenstand anpassbar
sein oder sie kann zusammen mit einem Gegenstand (z.B. auf einem
Kissen) formbar sein. Obwohl die Fluidfördervorrichtung flexibel sein
kann, kann sie auch gegen Kollabieren durch Belastungen und Knicke
widerstandsfähig
sein. Die mikrostrukturierte Natur des Kapillarmoduls 65 sorgt
für ausreichend
Struktur in einer aktiven Fluidfördervorrichtung,
um lasttragende Integrität
zu bieten, um beispielsweise eine stehende Person zu stützen. Die
kleine Größe der Strömungskanäle und ihre
Geometrie gestatten die Aufbringung von relativ hohen Kräften (beispielsweise über 10 kPa
oder sogar mehr als 50 kPa) auf die Oberfläche ohne Kollabieren der Strömungskanäle.
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8 zeigt
den Aspirator 54 bei Verwendung auf einem Patienten und
verbunden mit einem Auffangbehälter 57.
In diesem Fall kann der Auffangbehälter 57 mit einer
Potentialquelle, wie z.B. einer kleinen Vakuumpumpe, verbunden sein.
Ein wie in 8 gezeigter Aspirator könnte zur
Entfernung von Körperflüssigkeiten,
wie Blut, Plasma oder Körpersekrete
aus einer Operationsstelle oder von chirurgischen Irrigationsflüssigkeiten
wie z.B. gepufferte Kochsalzlösungen,
sterile Lösungen
usw. verwendet werden.
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9 zeigt
Beispiele von mehreren speziellen Anwendungen von erfindungsgemäßen aktiven
Fluidfördervorrichtungen.
Im Bereich der Medizin kann eine Flüssigkeitsakquisitions- und
Evakuierungsmatte 40 an Stellen positioniert werden, an
denen es Auslaufen wahrscheinlich ist, um die ausgelaufene Flüssigkeit
zu absorbieren und zu entfernen. Der Entfernungsvorgang kann je
nach Bedarf kontinuierlich oder intermittierend erfolgen. Die aufgefangene
Flüssigkeit
könnte
Körperflüssigkeit
oder medizinische Irrigationsflüssigkeit
sein. Ein Aspirator 54 wie oben beschrieben ist zur Verwendung
bei einem medizinischen Verfahren beispielsweise zur Entfernung
von Körperflüssigkeiten
gezeigt, während
der Patient in der Abbildung auf einer Vorrichtung 60 positioniert
ist, die in Form eines flexiblen Tuchs sein kann, um den Patienten
beispielsweise zu erwärmen
oder zu kühlen.
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Wärmetransportvorrichtungen
wie die Vorrichtung 60 in 7 und 9 besitzen
einige Vorteile. Da die Wärmetransferflüssigkeit
in sehr kleinen Kanälen
gehalten wird, besteht in den Kanälen nur minimale Flüssigkeitsstagnation.
Die Flüssigkeit
in Laminarfluss in Kanälen
zeigen ein Geschwindigkeitsflussprofil, bei dem das Fluid in der
Mitte des Kanals die größte Geschwindigkeit
aufweist. Fluid an den Kanalgrenzen stagniert bei diesen Regime
im Wesentlichen. Je nach Größe des Kanals,
der Wärmeleitfähigkeit
des Fluids und der Zeit, die ein Fluid zum Durchströmen des
Kanals benötigt,
kann dieses Strömungsprofil
ein erhebliches Temperaturgefälle über den
Kanal erzeugen. Dagegen zeigen Kanäle mit einem Mindestseitenverhältnis und
einem hydraulischen Radius gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgrund der geringeren Wärmetransferstrecke ein kleineres
Temperaturgefälle über den
Kanal. Ein kleineres Temperaturgefälle ist vorteilhaft, weil das
Fluid bei seiner Strömung
durch den Kanal gleichmäßig hitzebelastet
wird.
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Die
Verweilzeit des Wärmetransferfluids
im System mit kleinen Kanälen
kann auch vom Einlassverteiler 66 zum Auslassverteiler 68 im
Wesentlichen gleichmäßig sein.
Eine gleichmäßige Verweilzeit
ist vorteilhaft, weil sie die Ungleichmäßigkeit in der Wärmebelastung
eines Fluids minimiert.
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Die
Verringerung des Temperaturgefälles
und eine gleichmäßige Verweilzeit
tragen ebenfalls zur Gesamteffizienz bei und für eine gegebene Wärmetransferrate
gestatten sie kleinere Temperaturgefälle zwischen dem Wärmetransferfluid
und dem zu wärmenden
oder kühlenden
Element. Die kleineren Temperaturgefälle verringen das Risiko örtlicher
Heiß- oder Kaltzonen,
die unerwünscht
wären,
wenn der Wärmeaustauscher
bei thermisch empfindlichen Anwendungen wie z.B. bei Haut- oder
Gewebekontakt verwendet wird. Die hohe Kontaktoberfläche pro
Volumeneinheit des Wärmetransferfluids
im Wärmetransfermodul
erhöht
die volumetrische Effizienz des Systems.
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Die
Wärmetransportvorrichtung
kann auch in abgeschlossenen Bereichen besonders nützlich sein. Die
Materialwirtschaftlichkeit einer Vorrichtung auf Basis eines mikrostrukturierten
Films würde
sie für
begrenzte oder einmalige Anwendungen geeignet machen, beispielsweise
in medizinischen Vorrichtungen, bei denen aus Kontaminationsgründen Entsorgung
notwendig ist.
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Eine
erfindungsgemäße Wärmetransportvorrichtung
ist vorteilhaft, weil sie flexibel sein kann und so in verschiedenen
Anwendungen zum Einsatz kommen kann. Die Vorrichtung kann um enge
Biegungen oder Kurven konturiert sein. Durch die Flexibilität können die
Vorrichtungen in Situationen verwendet werden, in denen ein intimer
Kontakt mit unregelmäßigen Oberflächen notwendig
ist. Die erfindungsgemäßen Fluidfördervorrichtungen,
einschließlich
dem Wärmeaustauscher
können
so flexibel gestaltet werden, dass die Vorrichtungen oder Kapillarmodule
um einen Mandrin geformt werden können, der einen Durchmesser
von etwa 2,54 cm oder mehr aufweist, ohne die Strömungskanäle oder
die strukturierte Polymerschicht signifikant einzuengen. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
könnten
aus Polymermaterialien bestehen, durch die die Fluidtransportvorrichtung
ohne nachteiligen Einfluss um einen Mandrin mit einem Durchmesser
von etwa 1 cm geformt werden kann.
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Die
Herstellung von strukturierten Oberflächen und insbesondere von mikrostrukturierten
Oberflächen auf einer
Polymerschicht, wie z.B. einem Polymerfilm, ist in US Patent 5.069.403
und 5.133.516 von Marentic et al. offenbart. Strukturierte Schichten
können
auch unter Verwendung der in US Patent 5.691.846 von Benson, Jr.
et al. beschriebenen Grundsätze
kontinuierlich mikrorepliziert werden. Andere Patente, die mikrostrukturierte
Oberflächen
beschreiben, sind US Patent 5.514.120 von Johnson et al., 5.158.557
von Noreen et al., 5.175.030 von Lu et al. und 4.668.558 von Barber.
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Gemäß solchen
Techniken hergestellte strukturierte Polymerschichten können mikrorepliziert
werden. Die Bereitstellung von mikroreplizierten Strukturschichten
ist vorteilhaft, weil die Oberflächen
ohne erhebliche Produktabweichungen und ohne Verwendung relativ
komplizierter Bearbeitungstechniken durch Massenfertigung hergestellt
werden können.
Die mikroreplizierten Oberflächen
werden vorzugsweise so hergestellt, dass die die Merkmale der strukturierten
Oberfläche
bei der Herstellung von Produkt zu Produkt individuelle Merkmale
behalten, wobei die Variation zwischen Produkten nicht mehr als
25 μm beträgt.
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Fluidtransportschichten
für eine
der erfindungsgemäßen Ausführungsformen
können
aus einer Vielzahl von Polymeren oder Copolymeren geformt werden,
einschließlich
thermoplastische, warmansgehärtete und
härtbare
Polymere. Wie hierin verwendet bezieht sich thermoplastisch im Gegensatz
zu warmansgehärtet auf
ein Polymer, das bei Wärmeeinwirkung
weicht wird und schmilzt und sich bei Abkühlen wieder verfestigt und
durch viele Zyklen geschmolzen und verfestigt werden kann. Ein warmansgehärteter Polymer
erstarrt dagegen beim Wärmen
und Kühlen
unwiderruflich. Ein gehärtetes
Polymersystem, bei dem Polymerketten miteinander verbunden und vernetzt
sind, kann durch Verwendung von chemischen Mitteln oder ionisierender Strahlung
bei Raumtemperatur geformt werden.
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Nützliche
Polymere zur Bildung einer strukturierten Schicht in erfindungsgemäßen Gegenständen sind ohne
Einschränkung
Polyolefine, wie z.B. Polyethylen und Polyethylencopolymere, Polypropylen,
Ethylen/Vinylaceta-Polymere, Ethylen/Ethylacrylat-Polymere. Weitere
nützliche
Polymermaterialien sind Vinylpolymere (z.B. Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol,
Vinylchlorid/Vinylalkohol-Copolymere, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylidendifluorid
(PVDF), Acrylpolymere (z.B. Polymethylmethacrylat), Polycarbonatpolymere,
Polyester (z.B. Polyethylenterephthalat), Polyamide (z.B. Nylon),
Polyurethane, Polysaccharide (z.B. Celluloseacetat), Polystyrole
(z.B. Polystyrol/Methylmethacrylat-Copolymer), Polysiloxan-Polymere (z.B.
Polysiloxan und Organopolysiloxan-Polymere). Fluidtransportglieder
können
aus härtbaren
Harzmaterialien (Monomer- und Präpolymer-Mischungen)
wie z.B. Acrylate oder Epoxys gegossen und durch chemisch, durch
Wärmeexposition, UV-Gamma- oder Elektronenstrahlen
geförderte
radikalische Polymerisationspfade gehärtet werden. Weichmacher, Füllstoffe
oder Streckmittel, Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Tenside und
dergleichen können
in den erfindungsgemäßen Polymeren
verwendet werden.
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Wie
oben erwähnt
gibt es Anwendungen, in denen flexible aktive Fluidfördervorrichtungen
wünschenswert
sind. Eine strukturierte Polymerschicht kann mit den in US Patent
5.450.235 von Smith et al. und 5.691.846 von Benson, Jr. et al.
beschriebenen Polymeren flexibel gemacht werden. Die gesamte Polymerschicht
muss nicht aus einem flexiblen Polymermaterial bestehen. Die Körperschicht
(15, 1) kann beispielsweise aus einem
flexiblen Polymer bestehe, während
der strukturierte Teile oder ein Teil aus einem starreren Polymer
bestehen könnte.
Die in diesem Abschnitt aufgeführten
Patente beschreiben die Verwendung von Polymeren auf diese Weise
zur Herstellung von flexiblen Produkten mit mikrostrukturierten
Oberflächen. Die
Körperschicht
könnte
auf Wunsch auch aus anderen Materialien hergestellt werden.
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Polymermaterialien
einschließlich
Polymermischungen können
durch Schmelzmischen von weichmachenden Wirkstoffen wie z.B. Tensiden
oder antimikrobiellen Mitteln modifiziert werden. Die Oberflächenmodifizierung
der strukturierten Flächen
kann durch Dampfabscheidung oder kovalentes Propfen von funktionalen Teilen
mit ionisierender Strahlung erfolgen. Verfahren und Techniken zur
Pfropfpolymerisation von Monomeren auf Polypropylen beispielsweise
durch ionisierende Strahlung sind in US Patent 4.950.549 und 5.078.925
beschrieben. Die Polymeren können
auch Zusatzstoffe enthalten, die der strukturierten Polymerschicht
verschiedene Eigenschaften verleihen. Beispielsweise können Weichmacher
hinzugefügt
werden, um das Elastizitätsmodul
für verbesserte
Flexibilität
zu verringern.
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Die
aktive Förderung
von Fluids, sowohl Gase als auch Flüssigkeiten, ist für viele
Anwendungen von zentraler Bedeutung. Diese Anwendungen können beispielsweise
Wärmetransfer,
Massentransfer, Ionenaustausch und reaktive Chemie beinhalten. Darüber hinaus
liefert die vorliegende Erfindung ein Gerät und ein Verfahren für die aktive
Dünnfilmreaktion
in Anwendungen wie chemischen oder Strahlenreaktoren. In einem chemischen
Reaktor kann ein chemisches oder katalytisches Mittel ähnlich auf
einer mikrostrukturierten Oberfläche
oder einer Schnittstelle getragen werden. In einem Strahlenreaktor
könnte
eine Form von Strahlung durch eine Oberfläche übertragen werden, um eine Wirkung
auf das transferierte Fluid zu erzeugen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung können
dünne flexible
Polymerfilme mit parallelen linearen Topographien als mikrostrukturtragendes
Element verwenden. Für
die Zwecke der Erfindung ist ein „Film" ein dünnes (Dicke unter 5 mm) im
Allgemeinen flexibles Polymermaterial. Der wirtschaftliche Wert
der Verwendung von preiswerten Filmen mit hoch definierten mikrostrukturierten
Filmoberflächen
ist enorm. Flexible Filme können
in Kombination mit eine breiten Reihe von Kappenmaterialien und
ungestützt
oder in Verbindung mit einem Stützkörper wenn
gewünscht
verwendet werden. Die aus solchen mikrostrukturierten Oberflächen und Kappen
geformten Kapillarmodule können
für viele
Anwendungen flexible sein, aber sie können auch mit einem starren
Strukturkörper
verbunden werden, wenn der Anwendungsfall dies erfordert. Bei der
Verwendung der mikrostrukturierten Oberfläche zur Aspiration von Fluid
kann es beispielsweise wünschenswert
sein, das Modul an einem starren, als Handgriff dienenden Körper zu
befestigen. Die strukturierte Oberfläche hat unabhängige Kanäle, die
jeweils über
eine kontinuierliche Oberflächenregion
verlaufen können,
um eine unabhängige
Fluidbewegung zwischen den unabhängig
strukturierten Kanälen
zu gestatten.
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Da
die aktiven Fluidfördervorrichtungen
der vorliegenden Erfindung mikrostrukturierte Kanäle aufweisen,
benutzen die Vorrichtungen in der Regel eine Vielzahl von Kanäle pro Vorrichtung.
Wie in einigen der oben gezeigten Ausführungsformen zu sehen, können erfindungsgemäße aktive
Fluidfördervorrichtung
leicht mehr als 10 oder 100 Kanäle
pro Vorrichtung enthalten. In einigen Anwendungen kann die aktive
Fluidfördervorrichtung
mehr als 1000 oder 10000 Kanäle
pro Vorrichtung enthalten. Je mehr Kanäle an eine einzelne Potentialquelle
angeschlossen sind, je stärker
kann die Wirkung des Potentials verteilt werden. Für eine Vorrichtung
wie einen Aspirator liegt das üblicherweise
verwendete Potential im Bereich von etwa 20 bis etwa 40 kPa und
insbesondere von etwa 40 bis etwa 60 kPa.
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Die
erfindungsgemäßen aktiven
Fluidfördervorrichtungen
können
bis zu 10000 Kanaleinlässe
pro Quadratzentimeter Querschnittsbereich aufweisen. Erfindungsgemäße aktive
Fluidfördervorrichtungen
können
mindestens ca. 50 Kanaleingänge
pro Quadratzentimeter aufweisen. Typische Vorrichtungen haben ca. 1000
Kanaleingänge
pro Quadratzentimeter. Indem so viele Kanaleingänge pro Querschnittseinheit
vorliegen, ist die Wirkung des Potentials an dieser Stelle der aktiven
Fluidfördervorrichtung
so stark verteilt, dass vernachlässigbare
Kräfte
auf Gegenstände,
die mit dem Kanaleingangsbereich in Kontakt kommen, ausgeübt werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 – Flüssigkeitsakquisitions-
und Evakuierungsmatte
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Ein
vakuumgestütztes
Flüssigkeitsauffanggerät wurde
unter Verwendung eines Kapillarmoduls gebaut, das aus einer Polymerschicht
mit mikrostrukturierten Kanälen,
die mit einer flachen Folie bedeckt waren, bestand. Das Gerät ähnelte der
in 4 gezeigten Vorrichtung. Zum Vervollständigung
des Geräts
wurde ein saugfähiges
Vlies über
das Kapillarmodul gelegt und das Modul wurde mit einer Vakuumquelle
verbunden.
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Das
Kapillarmodul wurde durch Laminieren der mit mikrostrukturierten
Kanälen
versehenen Polymerschicht auf eine einzelne Schicht aus Scotch PackTM Typ 29905 Film geformt. Die mikrostrukturierte
Schicht wurde durch Gießen
eines geschmolzenen Polymers auf ein Nickelwerkzeug mit mikrostrukturierten
Kanälen auf
einer Fläche
geformt. Das zur Bildung der strukturierten Schicht verwendete Polymer
war Polyethylen niederer Dichte, TeniteTM 1550P
von Eastman Chemical Company. Dieses Polymer hat ein Sekantenmodul
von 193 × 106 Pascal nach ASTM D 790. Ein nichtionisches
Tensid, Triton X-102 von Rohm & Haas
Company, wurde in das basische Polymer schmelzgemischt, um die Oberflächenenergie
der strukturierten Schicht zu erhöhen. Die Kanäle wurden
in der kontinuierlichen Länge
des gegossenen Polymers geformt. Das Nickelgusswerkzeug wurde durch
Formen einer glatten Kupferoberfläche mit Diamantritzwerkzeugen
zur Erzeugung der gewünschten
Struktur mit einem anschließenden
elektrolosen Nickelplattierschritt zur Bildung eines Nickelwerkzeugs
hergestellt. Das zur Bildung der Polymerschicht verwendete Werkzeug
war so ausgelegt, dass es einen mikrostrukturierten „V"-förmigen
Kanal wie in 2a gezeigt herstellen konnte.
Die geformten Kanäle hatten
einen nominale Tiefe von 459 μm
und eine Öffnungsbreite
von 420 μm.
Dies führte
zu einem Kanal mit einem hydraulischen Radius von 62,5 μm nach dem
Abdecken mit einer Kappe. Die Abmessungen der strukturierten Polymerschicht
und der Kappenschicht betrugen 40 × 10 Zentimeter (cm). Die lineare
Mikrostruktur der mikrostrukturierten Schicht war parallel zur Längsachse
des Laminats. Die Polymerschicht und die Kappeschicht waren so übereinander
gelegt, dass die mikrostrukturierten Kanäle zu der Scotch PackTM Folie mit dem niedrigen Schmelzpunkt hin
wiesen.
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Die
strukturierte Schicht und die Kappenschicht wurden dann durch Hitzeschweißen miteinander
verbunden. Die Hitzeschweißpunkte
waren etwa 5 Millimeter (mm) breit und parallel zur Längsachse
des Laminats nur an den Außenrändern angeordnet.
Die Konstruktion des Kapillarmoduls wurde durch Schneiden eines Endes
des verschweißten
Laminats in ein Chevron-Muster vervollständig, so dass die Kapillaröffnungen
entlang der Längsachse
des Moduls frei gelegt wurden.
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Das
Gerät wurde
durch Sandwichanordnung des Kapillarmoduls zwischen einer Schicht
aus saugfähigem
Vlies und einer dünnen
flüssigkeitsundurchlässigen Folie
zusammengesetzt. Die geblasene saugfähige Mikrofaser wurde wie in
US Patent 4.813.948 von Insely beschrieben hergestellt und bestand
aus einer Ursprungsbahn von Polypropylen (Fina 400 MFI) Mikrofasern
(60 Gew.-%) mit Fasern im Durchmesserbereich von 5 bis 10 μm, kombiniert
mit 15 Denier PET Stapelfasern (20 Gew.-%) und Mikrofaser-Mikrobahnen (20 Gew.-%).
Ein nichtionisches Tensid vom Typ OP9 von Henkel in Charlotte, North
Carolina, wurde mit dem Harz in allen Mikrofaserelementen bei der
Extrusion mit einer Faserzusatzrate von 10 Gew.-% schmelzvermischt, um
die Fasern sofort mit Wasser benetzbar zu machen. Gewicht und Festigkeit
der resultierenden Bahn war 180 Gramm pro Quadratmeter (g/m2) bzw. 6%. Die Bulk-Saugfähigkeit
der Bahn betrug 2000 cm3/m2.
Die Trägerschicht
war eine 0,02 Millimeter (mm) Folie (75 Gew.-% PP/25 Gew.-% EVA,
Dow Chemical). Die saugfähige
Bahn und die Trägerschichten
wurden mit einem Heißschmelzkleberspray
zusammengehalten. Der Klebstoff (HL-1358-X ZP, H.B. Fuller, St.
Paul, Minnesota) wurde mit einer Rate von 10 g/m2 auf
das Absorbens aufgebracht. Das Kapillarmodul wurde so in der Struktur
positioniert, dass nur ein kleiner Teil des Moduls sich über das
Absorbens und die Trägerschicht
hinaus erstreckte. Das Chevron-Ende des Moduls war mit der Mitte der
saugfähigen
Bahn ausgerichtet.
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Ein
Verteiler wurde dann über
das verlängerte
Ende des Kapillarmoduls gesetzt. Der Verteiler wurde durch Anbringen
eines Schnitts in der Seitenwand eines Schlauchabschnitts, VI Grad
3,18 mm Innendurchmesser, 1,6 mm Wanddicke von Nalge Co. aus Rochester,
New York, geformt. Der Schlitz wurde mit einem Rasiermesser in einer
geraden Linie entlang der Schlauchachse geschnitten. Die Schlitzlänge war
ungefähr gleich
der Breite des Kapillarmoduls. Der Schlauch wurde dann über das
Ende des Kapillarmoduls angebracht und durch Heißschmelzkleben befestigt. Ein
offenes Ende des Schlauchs am Kapillarmodul wurde mit dem Heißschmelzkleber
verschlossen.
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Die
Möglichkeit
zur Fluidevakuierung des Geräts
wurde überprüft, indem
das Absorbens gesättigt
wurde und das Kapillarmodul über
den Schlauch an einer Vakuumquelle befestigt wurde. Das Testgerät mit der Saugseite
nach oben wurde in eine Pfanne über
einer von oben beladenen Waage gesetzt. Nach Aufbringen eines Vakuums
von 28 mm Quecksilber (Hg) (3,3 kPa) auf das Gerät wurde die Wassermenge im
Polster aufgezeichnet und die Extraktionsrate der Flüssigkeit
bestimmt. Die erhaltenen Extraktionsraten sind in Tabelle 1 unten
gezeigt.
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Wie
gezeigt konnte das Gerät
vom Abgabepunkt wirksam Flüssigkeit
aufnehmen und entfernen. Das Testgerät eignete sich besonders zur
Behandlung von Fluids mit hoher Sättigung oder Überflutung
und es konnte Fluid mit einer Rate von fast einem Liter pro Minute extrahieren.
Das Gerät
konnte mehrere Fluidladungen aufnehmen und arbeitete im Wesentlichen
geräuschlos.
Es wurde nur ein relativ geringes Volumen Luft mit dem extrahierten
Fluid mitgerissen, wie in der Aspirationsflasche zu sehen war. Die
Flüssigkeitsakquisitions-
und Evakuierungsmatte war haltbar und flexibel und konnte sich an
die Konturen der Oberfläche,
auf die es gelegt wurde, schmiegen und anpassen und über eine
scharfe Kontur gebogen werden, ohne die Kapillarstruktur zu beschädigen. Die
mikrostrukturierte Oberfläche
des Kapillarmoduls war mechanisch haltbar und konnte dem Gewicht
(etwa 25 kPa) einer stehenden oder auf einem Stuhl mit Rollen sitzenden
Person, wobei die Rollen über
das Modul fuhren, ohne Kollabieren standhalten.
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Beispiel 2 – Medizinische
Aspirationsvorrichtung
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Ein
vakuumgestütztes
Aspirationsgerät ähnlich dem
in 6 gezeigten wurden aus einem Stapel von mikrostrukturierten
Polymerkanalschichten, die dem Stapel in 5 ähnelten,
zusammengesetzt. Der Stapel wurde hergestellt, indem Streifen der
die mikrostrukturierten Kanäle
tragenden Schicht aus Beispiel I so als Schichten zusammengesetzt
wurden, dass die Mikrostruktur einer Filmschicht zur glatten Rückseite
der benachbarten Schicht wies, um ein Kapillarmodul zu bilden. Die
lineare mit Kanälen
versehene Struktur der mikrostrukturierten Polymerschicht war parallel
zur Längsachse
des Stapels orientiert. Die Abmessung der einzelnen strukturierten
Polymerschichten war 5 mm × 115
mm. Zehn strukturierte Polymerschichten wurden zur Bildung des Kapillarmoduls
verwendet. Ein Verteiler war an einem Ende des Stapels befestigt,
um eine Vakuumbefestigung zu erleichtern. Der Verteiler war aus
einem hitzeaktivierten Schrumpfschlauch geformt, der über das
Ende des Stapels und einen anstoßenden Schlauch wie in Beispiel
1 verwendet wurde gesetzt wurde. Der Schrumpfschlauch FP- 301-1/4'' (von 3M Company, St. Paul, Minnesota)
wurde dann um den Befestigungsschlauch und den Stapel hitzeaktiviert.
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Zur Überprüfung der
Akquisitions- und Förderkapazität des Geräts wurde
ein 25 Milliliter (ml) Eichzylinder mit Wasser gefüllt und
evakuiert. Nach Befestigen einer Vakuumquelle von 28 mm Hg (3,3
kPa) am Verteiler des Kapillarmoduls, konnte die Spitze des Aspirators
die Flüssigkeitsoberfläche berühren und
sich etwa 5 mm unter ihr erstrecken. Die Aspiratorspitze wurde von
der Oberfläche
nach unten bewegt. Die zum Evakuieren des Eichzylinders benötigte Zeit
betrug 7 Sekunden und führte
zu einer durchschnittlichen Extraktionsrate von 214 ml/min.
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Aufgrund
der kleinen Kanäle
im Aspirationsgerät
wurde mit der aufgenommenen Flüssigkeit
nur wenig Luft mitgerissen. Dies ist ein bedeutender Unterschied
zu den bekannten Aspiratortechnologien.
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Das
Beispielgerät
hatte etwa 200 einzelne Kanäle,
wobei jeder Kanal ein Seitenverhältnis
von 1840 zu 1 und einen hydraulischen Radius von 62,5 μm aufwies.
Die kleinen Kanäle
des Kapillarmoduls konnten leicht mit aspiriertem Fluid geflutet
werden, so dass kein Zweiphasenflussregime zum Fördern von Fluid entstand.
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Bei
Anlegen eines leichten Druckabfalls über dem aspirierten Modul konnte
das Gerät
als Kanüle
oder chirurgischer Drain verwendet werden. Bei Betrieb mit gefluteten
Kapillaren anstelle mit offenen Schläuchen würde das Gerät die Möglichkeit eines Rückflusses
von Luft in die Körperhöhle minimieren.