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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmestabilisator für halogenhaltige
Harze, eine mit dem Wärmestabilisator
vermischte halogenhaltige Harzzusammensetzung sowie einen halogenhaltigen
Harz-Formgegenstand, der durch Formen der Harzzusammensetzung hergestellt
wird.
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Halogenhaltige
Harze wie beispielsweise Vinylchloridharz sind hochgradig flammbeständig bzw.
hitzebeständig
und weisen hervorragende Eigenschaften auf, einschließlich Lichtbeständigkeit,
Recyclingfähigkeit und
chemische Beständigkeit.
Die Harze werden daher in breitem Umfang in Baumaterialien, Rohren
bzw. Rohrleitungen, Kabelbeschichtungsmaterialien, verschiedenen
Bahnen, verschiedenen Filmen/Folien und Behältern verwendet.
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Während des
Formens unter Erhitzen tritt eine Qualitätsverminderung dieser halogenhaltigen
Harze auf, beispielsweise eine thermische Harzverfärbung, sowie
eine Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften wie der Festigkeit
aufgrund der mit einer Dehydrohalogenierung einhergehenden thermischen
Zersetzung. Um derartige Probleme zu überwinden, werden zu diesen
Harzen im allgemeinen Stabilisatoren zur Verbesserung der Wärmestabilität halogenhaltiger
Harze zugegeben.
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Als
Stabilisatoren zur Verbesserung der Wärmestabilität halogenhaltiger Harze (unten
als "Wärmestabilisatoren" bezeichnet) sind
herkömmlicherweise
Metallsalze organischer Säuren
wie Fettsäuren,
aromatischer Carbonsäuren
und Aminosäuren
verwendet worden. Genauer weisen das Bleisalz und Cadmium hiervon
zufriedenstellende Funktionen als Wärmestabilisatoren auf, und
es sind eine große
Menge von Stabilisatoren der Bleireihe verwendet worden. Aufgrund
der ernsthaften toxischen Probleme ist deren Verwendung jedoch eingeschränkt. Die
Aufmerksamkeit richtet sich nun auf Zinksalze organischer Säuren, die
als alternative Wärmestabilisatoren
für die
Stabilisatoren der Bleireihe eine hohe Sicherheit aufweisen.
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Die
Wärmestabilisierungswirkung
von Wärmestabilisatoren
der Zinkreihe ist jedoch im Vergleich mit Stabilisatoren der Bleireihe
nicht zufriedenstellend. Man erwartete daher, dass ein Wärmestabilisierungssystem
auf einem gleichen Level wie bei Stabilisatoren der Bleireihe durch
Mischen eines Stabilisators der Zinkreihe mit einem guten Sicherheitsprofil
erreicht werden könnte.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine halogenhaltige Harzzusammensetzung
mit einem zufriedenstellenden Sicherheitsprofil und zufriedenstellender
Wärmestabilität bereitzustellen.
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Die
Erfinder haben entdeckt, dass Verbindungen der Dolomitreihe bei
Verwendung in Kombination mit Stabilisatoren, bei denen es sich
um Zinksalze organischer Säuren
handelt, eine starke Wärmestabilisierungswirkung
auf halogenhaltige Harze ausüben
können.
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In
verschiedenen Aspekten wird durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt:
- (1) Ein Wärmestabilisator
für halogenhaltige
Harze, wobei der Wärmestabilisator
eine oberflächenbehandelte
Verbindung der Dolomitreihe und das Zinksalz einer organischen Säure enthält, dadurch
gekennzeichnet, dass: die Verbindung der Dolomitreihe mit mindestens
einer Verbindung oberflächenbehandelt
ist, die aus anorganischen Zinkverbindungen, Zinksalzen organischer
Säuren
und Stearinsäure
ausgewählt
ist;
- (2) eine halogenhaltige Harzzusammensetzung, in die ein Wärmestabilisator
nach dem ersten Aspekt eingemischt wurde; und
- (3) einen wärmestabilisierten
halogenhaltigen Harz-Formkörper,
der durch Formen einer solchen Harzzusammensetzung hergestellt wurde.
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Erfindungsgemäß wird irgendeine
Verbindung der Dolomitreihe verwendet, einschließlich Dolomit von verschiedenen
natürlichen
Ursprüngen
und zur Verwendung in Wandmaterialien als feuerfeste Materialien
in der Eisenindustrie, jedoch nicht hierauf eingeschränkt. Da
Dolomit ein Komplexsalz von Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat
ist, kann zusätzlich
ein chemisch synthetisiertes Komplexsalz von Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat,
nämlich
synthetischer Dolomit, verwendet werden. Ein synthetischer Dolomit
mit irgendeiner Zusammensetzung bei einem bestimmten Verhältnis von
Calcium zu Magnesium kann erfindungsgemäß zufriedenstellend verwendet
werden. Das Gewichtsverhältnis
von Calcium und Magnesium in dem synthetischen Dolomit zur Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist bevorzugt in einem Bereich von 5:95 bis 95.5, auf
Basis von MgO und CaO. Wenn ein synthetischer Dolomit mit einer
Zusammensetzung außerhalb
dieses Bereichs verwendet wird, kann es sein, dass eine zufriedenstellende
Wärmestabilisierungswirkung
nicht ausgeübt
wird.
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Derivate
dieser natürlichen
und/oder synthetischen Dolomite, hergestellt durch Modifizierung
der Dolomite durch Brennen oder Verschlacken ohne große Modifikation
der Zusammensetzung der metallischen Elemente, können ebenfalls eingesetzt werden.
Genauer gehören
zu den Derivaten Dolmitzement, der durch Erhitzen der Dolomite bei
700 bis 800°C
hergestellt wird, ein schwach gebrannter Dolomit, der durch Erhitzen der
Dolomite auf 900 bis 1000°C
hergestellt wird, ein totgebrannter Dolomit, der durch hartes Brennen
der Dolomite bei einer hohen Temperatur von 1600 bis 1800°C hergestellt
wird, und gelöschter
Dolomitkalk, der durch Zugabe von Wasser zu einem schwach gebrannten
Dolomit zum Digerieren hergestellt wird, sowie synthetischer Magdoloklinker.
Weiterhin können
Derivate verwendet werden, die durch Modifizieren natürlicher
Minerale und synthetischer Komplexsalze hergestellt werden, innerhalb
des gleichen Bereichs des Calcium/Magnesium-Verhältnisses wie bei dem synthetischen
Dolomit, auf die gleiche Weise wie oben beschrieben, wie beispielsweise
Acherumanit (Ca2MgSi2O7), transparentes Pyroxen (CaMg(SiO3)2) und verschiedenen
Schlacken. Weiterhin können
auch geeignete Mischungen davon zufriedenstellend sein.
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In
der vorliegenden Beschreibung werden diese Dolomite und Derivate
allgemein als Verbindungen der Dolomitreihe bezeichnet. Diese Verbindungen
der Dolomitreihe werden gewerblich im großen Maßstab auf verschiedenen Gebieten
hergestellt und werden in verschiedenen Industrien, einschließlich der
Eisenindustrie, Porzellanindustrie, Baumaterialindustrie und der
Landwirtschaft verwendet. Aufgrund der stabilen Qualität sind diese
demgemäß leicht
erhältlich.
Von allen Verbindungen der Dolomitreihe ist der schwachgebrannte
Dolomit zur Herstellung halogenhaltiger Harzzusammensetzung mit
Wärmestabilität besonders
bevorzugt.
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Die
Verbindung der Dolomitreihe ist mit einer bestimmten Verbindung
oberflächenbehandelt.
Die Verbindung zur Verwendung bei der Oberflächenbehandlung (Behandlungsmittel)
ist aus anorganischen Zinkverbindungen, Zinksalzen organischer Säuren und
Stearinsäure
ausgewählt.
Diese Verbindungen können
einzeln oder als geeignetes Gemisch verwendet werden.
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Zu
der anorganische Zinkverbindung gehören beispielsweise Zinkoxid,
Zinkcarbonat, Zinksulfat, Zinkphosphat, Zinksulfit, Zinkphosphat
und Zinkhydroxid. Weiterhin können
ein geeignetes Gemisch davon oder ein Komplexsalz davon zufriedenstellend
sein.
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Zu
der organischen Säure
gehören
beispielsweise eine gesättigte
aliphatische Monocarbonsäure
wie Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure,
Valeriansäure,
Capronsäure,
Octansäure,
Laurinsäure,
Stearinsäure, Behensäure; gesättigte aliphatische
Dicarbonsäuren
wie bspw. Oxalsäure,
Malonsäure,
Succinsäure,
Adipinsäure,
Terephthalsäure;
ungesättigte
aliphatische Carbonsäuren
wie bspw. Acrylsäure, Ölsäure, Crotonsäure, Fumarsäure; carbocyclische
Carbonsäuren
wie bspw. Benzoesäure,
Kampfersäure,
Phthalsäure,
Toluylsäure, Hydratropasäure, Zimtsäure; heterocyclische
Carbonsäuren
wie bspw. Brenzschleimsäure,
Thenoesäure,
Pyrrolidoncarbonsäure,
Nikotinsäure;
Hydroxycarbonsäuren
oder Alkoxycarbonsäuren
wie bspw. Milchsäure, Äpfelsäure, Benzilsäure, Salicyclsäure, Anissäure, Vanillinsäure, Protocatechusäure, Gallsäure; und
Aminosäuren
oder Aminosäurederivate
wie Glutaminsäure,
Lysin, Asparaginsäure,
Glycin, N-Stearoylglycin, N-Acetylglutaminsäure, N-Lauroylleucin, γ-Methylglutamat.
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Zusätzlich zu
dem Zinksalz einer organischen Säure
können
Metallsalze organischer Säuren
eines der folgenden Metalle im Gemisch mit dem Zinksalz vorliegen:
Calcium,
Magnesium, Kalium, Natrium, Lithium, Eisen, Aluminium, Nickel, Kupfer
und Mangan. Weiterhin kann auch ein Komplexsalz davon zufriedenstellend
sein. Eine Oberflächenbehandlung
mit Zinksalzen organischer Säuren
ist zum Erreichen einer Wärmestabilisierungswirkung
besonders bevorzugt.
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Wenn
notwendig, kann ein geeignetes Oberflächenbehandlungsmittel zur industriellen
Verwendung in Kombination mit den oben beschriebenen Behandlungsmitteln
verwendet werden, wenn dies die Wirkung der Erfindung nicht beeinträchtigt.
Genauer sind Beispiele zusätzlicher
oberflächenaktiver
Mittel Kopplungsmittel der Silanreihe, Aluminiumreihe und Phosphatreihe;
kationische, anionische und nichtionische oberflächenaktive Mittel und Polymerdispergiermittel.
Um eine geeignete Verbesserung der Wärmestabilisierung durch Verwendung
eines Behandlungsmittels zu erhalten, beträgt die Menge dieser zusätzlichen
Oberflächenbehandlungsmittel
bevorzugt höchstens
das gleiche oder weniger als die Menge zur Verwendung bei der Oberflächenbehandlung
von Verbindungen der Dolomitreihe gemäß der Erfindung.
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Die
Menge eines Oberflächenbehandlungsmittels
zur Verwendung gemäß der Erfindung
variiert in Abhängigkeit
des Typs und des spezifischen Oberflächenbereichs der Verbindung
der Dolomitreihe und dem an die Oberfläche gebundenen Wasser, allgemein
beträgt
die Menge aber 0,05 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 20 Gew.-%,
im VErhältnis
zur Verbindung der Dolomitreihe für die Verwendung. Bei einer
Menge von weniger als 0,05 Gew.-% kann es sein, dass die Wirkung
der Oberflächenbehandlung
nicht ausreichend ist; wenn das Oberflächenbehandlungsmittel in einer
Menge von mehr als 40 Gew.-% zugegeben wird, kann es sein, dass eine
weitere Verbesserung nicht notwendigerweise erhalten wird.
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Das
Verfahren zur Oberflächenbehandlung
beinhaltet die folgenden Verfahrensschritte:
- 1.
ein Verfahrensschritt der Zugabe des Oberflächenbehandlungsmittels als
solches zu einem Pulver und Zerkleinern dieser Pulver zusammen unter
Verwendung von Zerkleinerungsvorrichtungen wie beispielsweise ein
Henschel-Mischers, einer Kolloidmühle, einer Kugelmühle und
eines Atomisierers bzw einer Pulverisiervorrichtung;
- 2. ein Verfahrensschritt der Zugabe eines Oberflächenbehandlungsmittels
und einer Verbindung der Dolomitreihe zu einem geeigneten Lösungsmittel
wie beispielsweise Toluol, Xylol, Methylethylketon, Acetonitril, Chloroform,
Diethylether, Wasser, Ethanol und Methanol, und Rühren und
Vermischen dieser und anschließend
Entfernen des Lösungsmittels;
und dergleichen.
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Verglichen
mit Verbindungen der Dolomitreihe ohne Oberflächenbehandlung können die
Verbindungen der Dolomitreihe, die zur Verwendung gemäß bestimmten
Ausführungsformen
der Erfindung oberflächenbehandelt
wurden, eine noch ausgeprägtere
Wirkung der Wärmestabilisierung
aufweisen und können
die Leistungsfähigkeit
bei einer Hydrochloridadsorption, bestimmt mittels eines Congo-Rot-Tests,
merklich verbessern. Genauer sind die erfindungsgemäßen oberflächenbehandelten
Verbindungen der Dolomitreihe sehr nützliche Verbindungen zur Wärmestabilisierung
halogenhaltiger Harze.
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Erfindungsgemäß wird die
Verbindung der Dolomitreihe allgemein mit 0,01 Gewichtsteilen eingesetzt, bevorzugt
mit 0,05 Gewichtsteilen oder mehr, zu 100 Gewichtsteilen eines halogenhaltigen
Harzes. Unter 0,01 Gewichtsteilen kann es sein, dass die angestrebte
Wärmestabilisierungswirkung
nicht ausreichend ausgeübt wird.
Wenn die Verbindung der Dolomitreihe mit über 30 Gewichtsteilen verwendet
wird, kann es andererseits sein, dass eine weitere Verbesserung
der Wärmestabilisierungswirkung
nicht notwendigerweise erhalten wird. Die Verbindung der Dolomitreihe
kann bevorzugt bis zu etwa 200 Gewichtsteilen zugegeben werden,
die Verbindung wird aber bevorzugt mit 150 Gewichtsteilen oder weniger
verwendet. Oberhalb von 200 Gewichtsteilen kann es sein, dass die
Verbindung der Dolomitreihe gegebenenfalls die physikalischen Eigenschaften
einer halogenhaltigen Harzzusammensetzung auf die gleiche Weise
wie übliche
Füllstoffe
verschlechtert.
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Die übliche Teilchengröße der Verbindung
der Dolomitreihe zur erfindungsgemäßen Verwendung beträgt bevorzugt
100 Mikrometer oder weniger, bevorzugter 10 Mikrometer oder weniger.
Oberhalb 100 Mikrometer wird die Oberfläche einer geformten Harzzusammensetzung
unvorteilhafterweise rau, was zu einer Qualitätsverschlechterung führt, wie
beispielsweise einer Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften.
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Es
wird nun das Zinksalz einer organischen Säure zur Verwendung in Kombination
mit einer Verbindung der Dolomitreihe in dem Wärmestabilisator für halogenhaltige
Harze gemäß der Erfindung
beschrieben. Zu der organischen Säure gehören beispielsweise Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Capronsäure, Octansäure, Laurinsäure, Stearinsäure, Behensäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Ölsäure, Äpfelsäure, Succinsäure, Adipinsäure, Terephthalsäure, Trimellitsäure, Glutaminsäure, Lysin,
Pyrrolidoncarbonsäure,
Asparaginsäure
und Glycin.
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Das
Zinksalz der organischen Säure
wird in einer Menge für
die allgemeine Verwendung als Wärmestabilisator
für halogenhaltige
Harze verwendet, beispielsweise 0,01 bis 20 Gewichtsteile, zu 100
Gewichtsteilen eines halogenhaltigen Harzes.
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Der
erfindungsgemäße Wärmestabilisator
für halogenhaltige
Harze kann mit einer mehrwertigen Alkoholverbindung und/oder einer β-Diketonverbindung
vermischt werden, um die Wärmeverfärbung des
Harzes weiter zu unterdrücken,
zusätzlich
zu einer Verbindung der Dolomitreihe (oder einer oberflächenbehandelten Verbindung
der Dolomitreihe) und dem Zinksalz einer solchen organischen Säure.
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Als
mehrwertige Alkoholverbindungen zur Verwendung gemäß bestimmten
Ausführungsformen
der Erfindung sind die Folgenden Beispiele geeigneter Verbindungen:
Pentaerythritol, Dipentaerythritol, Tripentaerythritol, Polypentaerythritol,
Sorbitol, Glycerin und Polyglycerin. Zusätzlich sind Beispiele des mehrwertigen Alkohols
Verbindungen nach chemischer Modifizierung durch teilweise Veresterung
oder Veretherung einiger der Hydroxygruppen in diesen Verbindungen.
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Von
den mehrwertigen Alkoholen sind Pentaerythritol und Dipentaerythritol
und veresterte Produkte davon mit organischen Säuren besonders bevorzugt.
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Bevorzugt
können
durch die Verwendung der Verbindungen, wie beispielsweise Pentaerythritol und/oder
Dipentaerythritol, die teilweise mit einer höheren Fettsäure mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen
und einer zweiwertigen Säure
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen verestert sind, zusätzliche
Vorteile erhalten werden, wie beispielsweise eine verminderte oder
abwesende Formverschmutzung als Ergebnis einer verminderten oder abwesenden
Sublimation dieser während
des Formens bei Erhitzen, da diese ein hohes Molekulargewicht aufweisen.
Diese mehrwertigen Alkoholverbindungen können einzeln oder in Kombination
zweier oder mehrerer verwendet werden.
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Die
mehrwertige Alkoholverbindung wird allgemein mit 0,01 bis 10 Gewichtsteilen,
bevorzugt 0,05 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
eines halogenhaltigen Harzes verwendet. Unterhalb 0,01 Gewichtsteilen
kann die synergistische Wirkung der mehrwertigen Alkoholverbindung
auf die Wärmestabilisierung
nicht ausreichend ausgeübt
werden; oberhalb von 10 Gewichtsteilen kann es im Gegensatz dazu
sein, dass die physikalischen Eigenschaften eines halogenhaltigen
Harzgemischs potentiell verschlechtert werden.
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Als β-Diketonverbindung
zur Verwendung gemäß der Erfindung
können
geeignete industriell hergestellte Verbindungen verwendet werden,
die beispielsweise in JP-B-52-47949 offenbart sind. Genauer gehören zu der β-Diketonverbindung
Benzoylacetylmethan, Tribenzoylmethan, Diacetylbenzoylmethan, Stearoylbenzoylmethan,
Palmitoylbenzoylmethan, Benzoylacetylethylmethan, Diacetylmethan,
Triacetylmethan, Dibenzoylmethan, Distearoylmethan, Stearoylacetylmethan,
Lauroylacetylmethan und Benzoylformylmethan.
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Weiterhin
können
die Metallsalze dieser β-Diketone,
beispielsweise Lithium-, Natrium-, Magnesium-, Aluminium-, Kalium-,
Calcium- und Zinksalze davon, zufriedenstellend verwendet werden.
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Die β-Diketonverbindung
wird allgemein in einer Menge von 0,01 bis 10 Gewichtsteilen verwendet,
bevorzugt von 0,05 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
eines halogenhaltigen Harzes. Unterhalb 0,01 Gewichtsteilen kann
es sein, dass die synergistische Wirkung von β-Diketon auf die Wärmestabilisierung
manchmal nicht ausreichend ausgeübt
wird. Über
10 Gewichtsteilen könnten
alternativ die physikalischen Eigenschaften des halogenhaltigen
Harzes beeinträchtigt
werden. Diese β-Diketonverbindungen
können
einzeln oder in Kombination zweier oder mehrerer verwendet werden.
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Wenn
notwendig, können
zufriedenstellenderweise verschiedene Additive innerhalb eines Bereichs
zu dem Wärmestabilisator
oder der halogenhaltigen Harzzusammensetzung der Erfindung zugemischt
werden, solange diese die Wirkung der Erfindung nicht beeinträchtigen.
Beispielsweise können
Weichmacher, Füllstoffe,
Antioxidationsmittel, Ultraviolettabsorptionsmittel, Flammschutzmittel,
Schmiermittel, Pigmente, Antistatikmittel und Antitrübungsmittel,
sämtliche
zur allgemeinen Verwendung in halogenhaltigen Harzzusammensetzungen,
zugemischt werden. Weiterhin können
auch organische Phosphorverbindungen und Epoxyverbindungen zugemischt
werden.
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Halogenhaltige
Harze, zum Beispiel Polyvinylchlorid, Polyvinylbromid, Polyvinylfluorid,
Polyvinylidenchlorid, chloriertes Polyethylen, ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer und ein
Vinylchlorid-Butadien-Copolymer, können durch Verwendung der oben
beschriebenen Stabilisatoren stabilisiert werden. Gemische hiervon sind
ebenfalls zufriedenstellend. Weiterhin können auch Gemische dieser halogenhaltigen
Harze mit nicht-halogenhaltigen Harze wie Polyethylen, Polypropylen,
Polystyrol, Polyphenylenether, Polyamid und Polycarbonat zufriedenstellend
sein. Weiterhin enthalten unter Verwendung von Zieglertyp-Katalysatoren
hergestellte Olefinharze die Reste der halogenhaltigen Katalysatoren.
Die Olefinharze, die die Reste der halogenhaltigen Katalysatoren
enthalten, können
erfindungsgemäß in das
halogenhaltige Harz einbezogen werden.
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Die
thermisch stabilisierte halogenhaltige Harzzusammensetzung der Erfindung
wird verknetet und dann mittels irgendeines Mischverfahrens, irgendeines
Verknetverfahrens und irgendeines Formverfahrens in irgendeiner
Reihenfolge ohne eine besondere Einschränkung geformt.
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Beispiele
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Um
die Eigenschaften der Erfindung klarer aufzuzeigen, wird die Erfindung
nun in Beispielen beschrieben.
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Herstellungsbeispiel 1
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19
kg nicht-zerkleinerter Dolomit (hergestellt von Tagen Lime Industry
Co., Ltd.) wurde mit 1 kg Zinkstearat unter trockenen Entlüftungsbedingungen
für 24
Stunden zerkleinert. Der mittlere Durchmesser des erhaltenen oberflächenbehandelten
Dolomits von Zinkstearat betrug 1,5 μm.
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Herstellungsbeispiel 2
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19
kg nicht-zerkleinerter Dolomit (hergestellt von Tagen Lime Industry
Co., Ltd.) wurde mit 1 kg Calciumstearat unter trockenen Entlüftungsbedingungen
für 24
Stunden zerkleinert. Der mittlere Durchmesser des erhaltenen oberflächenbehandelten
Dolomits von Zinkstearat betrug 1,1 μm.
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Herstellungsbeispiel 3
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58,3
Teile Magnesiumhydroxid und 74,1 Teile Calciumhydroxid wurden in
2000 Teilen Wasser suspendiert und gelöst, gefolgt von einem Spülen von
Carbonatgas unter Rühren
bei 10°C
für 3 Stunden.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und bei 50°C oder weniger in einer Carbonatgasatmosphäre getrocknet,
wobei 152,3 Teile eines Komplexsalzes von Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat
gewonnen wurden (synthetischer Dolomit). Das Verhältnis von
Calcium und Magnesium in dem erhaltenen Komplexsalz betrug 54:46
auf CaO:MgO-Basis. 1,9 kg des synthetischen Dolomits wurden zusammen
mit 0,1 kg Zinkstearat unter trockenen Entlüftungsbedingungen für 24 Stunden
zerkleinert. Der mittlere Durchmesser des erhaltenen, oberflächenbehandelten
synthetischen Dolomits von Zinkstearat betrug 1,1 μm.
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Herstellungsbeispiel 4
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19
kg grob zerkleinertes Material eines schwach gebrannten Dolomits
(hergestellt von Tagen Lime Industry Co., Ltd.) wurden zusammen
mit 1 kg Zinkstearat unter trockenen Entlüftungsbedingungen 24 Stunden zerkleinert.
Der mittlere Durchmesser der erhaltenen oberflächenbehandelten Verbindung
von Zinkstearat betrug 1,2 μm.
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Herstellungsbeispiel 5
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19,8
kg eines grob zerkleinerten Materials eines schwach gebrannten Dolomits
(hergestellt von Tagen Lime Industry Co., Ltd.) wurden zusammen
mit 0,2 kg Zinkoxid unter trockenen Entlüftungsbedingungen für 24 Stunden
getrocknet. Der mittlere Durchmesser der erhaltenen oberflächenbehandelten
Verbindung von Zinkoxid, leicht gebrannt, betrug 1,2 μm.
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Herstellungsbeispiel 6
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19
kg eines grob zerkleinerten Materials von gelöschtem Dolomitkalk (hergestellt
von Tagen Lime Industry Co., Ltd.) wurde zusammen mit 0,2 kg Zinklysinsalz,
0,5 kg Stearinsäure
und 0,3 kg Calciumstearat unter trockenen Entlüftungsbedingungen 24 Stunden
zerkleinert. Der mittlere Durchmesser der erhaltenen oberflächenbehandelten
Verbindung betrug 1,3 μm.
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Beispiele 1 bis 15
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Halogenhaltige
Harzzusammensetzungen der in Tabelle 1 gezeigten Gemische wurden
individuell bei 155°C
5 Minuten unter Verwendung einer Heißwalze zusammen verknetet und
anschließend
einzeln als Schichten/Bänder
mit 3 mm Dicke durch Verpressen der erhaltenen verkneteten Gemische
bei 155°C
für 5 Minuten
unter Verwendung einer Heißpresse
zubereitet. Unter Verwendung jedes der erhaltenen Bänder wurden die
folgenden Versuche durchgeführt:
thermischer Verfärbungstest
in einem Gangofen (Engl.: gear oven) bei 180°C (statischer Wärmestabilitätstest),
ein dynamischer Wärmestabilitätstest mittels
einer Lavo Plastomill bei 200°C
und ein Congo-Rot-Test bei 180°C.
Beim Wärmeverfärbungstest
wurde die Zeit gemessen, die benötigt wurde,
um das Band dunkelbräunlich
oder teilweise schwarz zu verfärben;
und beim dynamischen Wärmestabilitätstest wurde
die für
den Abbau der Harze benötigte
Zeit gemessen, bis die verknetete Drehkraft zuzunehmen begann. Die
Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 1 gezeigt. Die Zahlen
in Tabelle 1 sind unten erläutert.
- *1: "1000Z" (bei einem Polymerisationsgrad
von 1050), hergestellt von Shin Dai-ichi Vinyl Corporation.
- *2: sämtliche
hergestellt von Tagen Lime Industry Co., Ltd.
- *3: "Plenlizer
ST-210" (Handelsname;
hergestellt von Ajinomoto Fine-Techno, Co., Inc.; eine Verbindung, die
als Hauptbestandteil einen Adipatester von Dipentaerithrytol mit
einer OH-Zahl von 900 aufweist).
- *4: "Plenlizer
ST-220" (Handelsname;
hergestellt von Ajinomoto Fine-Techno, Co., Inc.; eine Verbindung, die
als Hauptbestandteil einen Adipatester von Pentaerithrytol mit einer
OH-Zahl von 900 aufweist).
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Herstellungsbeispiel 7
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58,3
Teile Magnesiumhydroxid und 74,1 Teile Calciumhydroxid wurden in
2000 Teilen Wasser suspendiert und gelöst, gefolgt von einem Spülen mit
einem Carbonatgas unter Rühren
bei 10°C
für 3 Stunden.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und bei 50°C oder weniger in einer Carbonatgasatmosphäre getrocknet,
wobei 152,3 Teile eines Komplexsalzes von Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat
(synthetischer Dolomit) gewonnen wurden. Das Verhältnis von
Calcium und Magnesium in dem erhaltenen Komplexsalz betrug 54:46
auf CaO:MgO-Basis. 1,9 kg des synthetischen Dolomits wurden zusammen
mit 0,1 kg Pentaerythritol unter trockenen Entlüftungsbedingungen für 24 Stunden
zerkleinert. Der mittlere Durchmesser des erhaltenen oberflächenbehandelten
synthetischen Dolomits von Zinkstearat betrug 1,1 μm.
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Herstellungsbeispiel 8
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19,8
kg eines grob zerkleinerten Materials von gelöschten Dolomitkalk (hergestellt
von Tagen Lime Industry Co., Ltd.) wurden zusammen mit 0,15 kg Plenlizer
ST-220 (hergestellt von Ajinomoto Fine-Techno, Co. Inc.) und 0,05
kg Zinkstearat unter trockenen Entlüftungsbedingungen für 24 Stunden
zerkleinert. Der mittlere Durchmesser der erhaltenen oberflächenbehandelten
Verbindung betrug 1,3 μm.
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Beispiele 16 und 17
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Halogenhaltige
Harzzusammensetzungen der in Tabelle 2 gezeigten Gemische wurden
auf die gleiche Weise wie in den vorherigen Beispielen getestet.
Die Ergebnisse dieser Tests sind in Tabelle 2 gezeigt. Die Zahlen
in Tabelle 2 sind die gleichen wie in Tabelle 1.
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Wie
oben beschrieben wurde, kann gemäß Ausführungsformen
der Erfindung die Wärmestabilität halogenhaltiger
Harze wie Vinylchloridharze durch Verwendung eines Wärmestabilisators
mit einem zufriedenstellenden Sicherheitsprofil verbessert werden. Tabelle
1 (Nr. 1)
Tabelle
1 (Nr. 2) Tabelle
2 (Nr. 1)