-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Mehrschichtfolie aus
Polyolefinen mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften, guter
Verarbeitbarkeit und verbesserter Reißfestigkeit nach dem Selbstheißkleben.
-
Spezieller
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Mehrschichtfolie,
umfassend eine Hauptschicht, basierend auf einem Polymer oder Copolymer
von Propylen, auf mindestens einer Oberfläche, auf die (vorzugsweise
auf beide) mindestens eine zweite Schicht, bestehend im wesentlichen
aus einem Gemisch aus einem Polymer oder Copolymer von Propylen
mit einem speziellen Copolymer von Ethylen, normalerweise durch
Co-Extrusion gelegt wird.
-
Folien,
die auf Polyolefinen basieren, werden weit verbreitet bei Verpackungsvorgängen einer
großen Vielzahl
an Produkten verwendet. Die Eigenschaften, die normalerweise für diese
Folien gewünscht
werden, sind Transparenz, mechanische und Umweltbeständigkeit,
Glanz, Wärmeschrumpfung
und gute Selbstklebeeigenschaften. Insbesondere bedeutet eine gute
Selbstklebeeigenschaft, daß die
Folie an sich selbst mittels linearer Schnellsiegelvorrichtungen
siegelfähig
sein muß,
damit die produktive Kette, die das bereits verpackte Produkt fertig
zum Versand verläßt, nicht
verlangsamt wird.
-
Häufig weisen
isotaktisches Polypropylen oder Copolymere von Propylen, enthaltend
bis zu 10 Gew.-% eines zweiten Olefinmonomers, vorzugsweise Ethylen,
zufriedenstellende mechanische und optische Eigenschaften für die obigen
Zwecke auf und können
verarbeitet werden, um Folien zu erhalten, die für viele Verwendungen geeignet
sind. Folien aus Polypropylen oder ihren Copolymeren sind jedoch
nicht ausreichend selbstsiegelfähig
und die damit erhaltene Verpackung reißt gewöhnlich leicht entlang der Schweißnähte.
-
Es
ist herausgefunden worden, daß Polyethylen
und insbesondere Copolymere von Ethylen mit 1-Buten, normalerweise
bekannt als LLDPE, im Gegensatz dazu eine zufriedenstellende Selbstsiegelfähigkeit
aufweisen, aber keine Folien mit zufriedenstellenden mechanischen
und optischen Eigenschaften für
bestimmte Verwendungen ergeben. Folien, bestehend aus zwei oder
mehreren unterschiedlichen polymeren Schichten, werden ebenso in
der Literatur be schrieben, worin beispielsweise eine Polypropylenfolie
mit einer Polyethylenfolie co-extrudiert
wird, um eine doppelschichtige Folie zu erhalten, die leicht auf
der Oberfläche
von Polyethylen siegelfähig
ist, und die die typischen mechanischen Eigenschaften von Polypropylen
aufweist. Beispielsweise beschreibt US-Patent 4,565,738 eine Folie,
umfassend eine innere Schicht aus Polypropylen, auf deren Oberflächen zwei
feinere Schichten einer Zusammensetzung, umfassend ein Propylen/Ethylen-Blockcopolymer
und ein Copolymer von Ethylen mit einem alpha-Olefin, co-extrudiert
werden. Diese Folien weisen jedoch noch unzufriedenstellende optische
Eigenschaften auf und weisen gewöhnlich
Ablösungsflächen zwischen
den zwei polymeren Schichten aufgrund der schlechten Haftung zwischen
Polyethylen und Polypropylen auf, insbesondere in den Anwendungen,
bei denen die Streckbedingungen, denen die Folie vor der Verwendung
unterzogen wird, besonders stark sind.
-
Ein
anderes besonders kritisches Problem bezieht sich auf die minimale
Temperatur, bei der der Selbstsiegelungsvorgang ausgeführt werden
kann. Tatsächlich
ist es bevorzugt, daß die
Versiegelung zwischen zwei Kanten oder Oberflächen einer Folie bei einer
relativ niedrigen Temperatur (möglicherweise < 120 °C) durchgeführt wird,
wobei keine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften des
Selbstversiegelns, insbesondere der Zugfestigkeit und Reißfestigkeit,
auftreten. Tatsächlich
gilt, je niedriger die Versiegelungstemperatur bei derselben mechanischen
Beständigkeit
ist, desto größer ist
die Rate, bei der es möglich
ist, in industriellen Verfahren zur Herstellung von Produkten zur
Verpackung zu arbeiten.
-
Es
ist allgemein herausgefunden worden, daß eine Verbesserung der Leistung
der Folien für
die obigen Anwendungen erhalten werden kann, indem zwei oder mehr
Schichten, die miteinander co-extrudiert sind, unter Bildung einer
Mehrschichtfolie angeordnet werden, in der mindestens eine Schicht
(normalerweise hochschmelzend) die gewünschten mechanischen Eigenschaften
verleiht, während
eine geeignete Oberflächenschicht
das Versiegeln bei niedrigeren Temperaturen ermöglicht. Es gibt zahlreiche
Parameter, die jedoch bei der Herstellung von diesen Mehrschichtfolien
in Betracht gezogen werden müssen,
um ein wirklich zufriedenstellendes Produkt zu erhalten, welches
für die
größte mögliche Anzahl
von industriellen Anforderungen geeignet ist. Es ist tatsächlich notwendig,
daß die
Schichten in der Folie ausgezeichnete Haftung miteinander aufweisen,
ohne daß die
Verwendung von Leim erforderlich ist. Außerdem muß die Folie eine ausgezeichnete Transparenz
und ein gutes Oberflächenaussehen
ohne Fehler oder heterogene Flächen
aufweisen. Es sollte ebenso möglich
sein, die Folie dem mono- oder bidimensionalen Strecken zu unterziehen,
ohne daß ein
Teil der Schichten abgelöst
wird, sowie natürlich
die gute Selbstsiegelfähigkeit
und mechanische Beständigkeit, wie
oben spezifiziert, verloren geht.
-
Der
Anmelder fand nun heraus, daß es
unter Verwendung einer speziellen polymeren Zusammensetzung, um
eine selbstversiegelnde Schicht einer Mehrschichtfolie herzustellen,
möglich
ist, eine ausgezeichnete Kombination der verschiedenen oben beschriebenen
Eigenschaften zu erhalten, um eine Folie mit guter Transparenz und
Oberflächenglanz,
ausgezeichneter Haftung zwischen den Schichten, verringerter Selbstsiegeltemperatur
und ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften herzustellen.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf eine Mehrschichtfolie,
umfassend:
- (A) zumindest eine polymere Schicht,
die im wesentlichen aus einem kristallinen Polymer aus Propylen oder
einer Zusammensetzung aus dem kristallinen Polymer mit bis zu 10
Gew.-% eines Polymers aus Ethylen besteht;
- (B) zumindest eine polymere Schicht, die mit der zuvor genannten
co-extrudiert ist, die im wesentlichen aus einer Zusammensetzung
aus:
(a) 65 bis 99 Gew.-% eines statistischen Copolymers aus
Propylen, das 0,5 bis 20 Mol-%, vorzugsweise 1 bis 10 Mol-%, an
monomeren Einheiten enthält,
die aus Ethylen stammen;
(b) 1 bis 35 Gew.-% eines Copolymers
aus Ethylen, das 1 bis 10 Mol-% an monomeren Einheiten enthält, die
aus einem alpha-Olefin mit zumindest 5, vorzugsweise 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
stammen, besteht.
-
Unter
dem Ausdruck „im
wesentlichen bestehend aus",
wie hierin in der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen in
bezug auf die Zusammensetzung aus polymeren Schichten oder der Folie
verwendet, ist zu verstehen, daß eine
bestimmte Schicht oder Folie ebenso zusätzlich zu dem Polymer oder
der speziellen Zusammensetzung optionale Additive umfassen kann,
die normalerweise in der Technik verwendet werden, wie Antioxidationsmittel,
Gleitmittel, Flammschutzweichmacher usw., die in keiner Menge über 5 Gew.-%
vorliegen.
-
Der
Ausdruck „Polymer
aus", wenn er sich
auf ein bestimmtes Monomer bezieht, umfaßt ebenso in seiner Definition,
wenn nicht anders angegeben, die Bedeutung des „Copolymers" von diesem Monomer,
das die reichere monomere Einheit davon bildet.
-
In
ihrem allgemeineren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf eine Mehrschichtfolie, die aus mindestens zwei Schichten (A)
und (B) besteht, wie oben definiert. Folien, die aus drei oder mehr
Schichten bestehen, bei denen mindestens zwei Schichten als Typ
(A) bzw. (B) identifiziert werden können, die aneinander grenzen
und co-extrudiert sind, wobei die Schicht (B) mindestens eine äußere Oberfläche bildet,
sind daher in den Umfang der vorliegenden Erfindung einbezogen.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Schicht (A), wie oben definiert,
zwischen zwei Schichten (B) vorzugsweise mit derselben Zusammensetzung
plaziert, wobei beide auf einer Oberfläche der Schicht (A) co-extrudiert
sind, um so eine dreischichtige Folie zu bilden, wobei die Dicke
der mittleren Schicht (A) 50 bis 90 % der Gesamtdicke der Folie
beträgt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das kristalline Polymer aus Propylen, das als Hauptbestandteil
von Schicht (A) geeignet ist, aus Homopolymeren und Copolymeren
von Propylen oder ihren Gemischen, die durch bekannte stereospezifische
Polymerisationsverfahren, ebenso „Ziegler-Natta" genannt, erhalten werden,
ausgewählt.
Spezieller sind diese Polymere ebenso durch Verfahren erhalten worden,
die Katalysatoren verwenden, welche auf Metallocenen von Titan oder
Zirkonium und ebenso anderen Komplexen von Übergangsmetallen basieren.
Das Hauptmerkmal dieser Polymere ist die Gegenwart in der polymeren
Kette von mehr oder weniger langen Sequenzen von chiralen monomeren
Einheiten, die aus Propylen stammen, wobei alle dieselbe Konfiguration
oder eine alternierende Konfiguration gemäß einer nichtzufälligen Regel
aufweisen. Typische Polymere von diesem Typ sind isotaktisches Polypropylen,
kommerziell erhältlich
in zahlreichen Qualitäten
und Typen, zusätzlich
zu syndiotaktischem Polypropylen und Copolymeren aus Propylen mit anderen
alpha-Olefinen, vorzugsweise Copolymeren aus Propylen mit Ethylen,
1-Buten, 1-Hexen, 1-Penten, 1-Octen, enthaltend höchstens
10 % alpha-Olefin. Um eine zufriedenstellende mechanische Leistung
für eine hohe
Zahl von Verwendungen zu erhalten, weisen die obigen Polymere aus
Propylen vorzugsweise einen Schmelzflußindex, abgekürzt SFI,
gemessen gemäß dem ISO-1133-Verfahren, zwischen
0,2 und 5,0 g/10 min auf.
-
Besonders
bevorzugt für
Schicht (A) sind häufig
isotaktische Homopolymere aus Propylen mit einem SFI zwischen 1,5
und 2,5 g/10 min und einem Taktizitätsgrad (iso-Dyaden/syndio-Dyaden) von mehr
als 90 %.
-
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht die Schicht (A) im wesentlichen
aus einer Zusammensetzung eines Polymers aus Propylen, wie oben
definiert, vorzugsweise ein Polypropylenhomopolymer, mit 1 bis 5
Gew.-% (in bezug auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung) eines
Copolymers aus Ethylen, vorzugsweise eines Copolymers aus Ethylen,
das 1 bis 10 Mol-% an monomeren Einheiten enthält, die aus einem alpha-Olefin
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen stammen, stärker bevorzugt desselben Copolymers,
das als Komponente (b) der Schicht (B) ausgewählt wird.
-
Sofern
es die Schicht (B) betrifft, besteht diese vorzugsweise aus einer
Zusammensetzung aus (a) und (b), wie zuvor definiert, in Gewichtsverhältnissen
zwischen 90/10 und 70/30. Tatsächlich
wird in diesem Zusammensetzungsbereich ein ausgezeichnetes Gleichgewicht
zwischen Transparenz, Versiegelung und Haftung an Schicht (A) erhalten,
obgleich Verhältnisse,
die nicht darin eingeschlossen sind, günstig verwendet werden können, wenn
der Fachmann das Privileg auf besondere Merkmale in bezug auf andere
legt.
-
Das
Copolymer aus Propylen, das Komponente (a) der vorliegenden Erfindung
bildet, ist ein statistisches Copolymer („statistisch" gemäß dem englischen
Ausdruck, der üblicherweise
in der Technik verwendet wird) aus Propylen mit 0,5 bis 20 Mol-%
an monomeren Einheiten, die aus Ethylen stammen, oder ein Gemisch aus
diesen Copolymeren. Es ist jedoch herausgefunden worden, daß die besten
Ergebnisse in bezug auf die Haftungseigenschaften an Schicht A und
Versiegelungseigenschaften mit diesen Copolymeren aus Propylen, die
1 bis 10 Mol-%, stärker
bevorzugt 1 bis 5 Mol-% Ethyleneinheiten enthalten, erhalten werden.
Diese Copolymere können
ebenso mit den bekannten Polymerisationsverfahren in Gegenwart von
Ziegler-Natta-Katalysatoren, einschließlich Katalysatoren, die auf
einem Komplex eines Übergangsmetalls,
insbesondere Metallocen oder Titan oder Zirkonium, basieren, erhalten
werden. Bei diesen Verfahren wird ein gasförmiges oder flüssiges (unter
Druck) Gemisch aus Propylen und Ethylen in den entsprechenden Anteilen
in einen Reaktor eingebracht, in dem es mit dem Katalysator in Kontakt
kommt und das gewünschte
Copolymer produziert. Wie aus Infrarotspektroskopie- und NMR-Analysen
beobachtet werden kann, werden die monomeren Einheiten, die aus
Ethylen stammen, zufällig
entlang der gesamten Polymerkette verteilt.
-
Das
Polymer, das die Komponente (b) der Schicht (B) der vorliegenden
Erfindung bildet, wird aus linearen Copolymeren aus Ethylen mit
mindestens einem alpha-Olefin mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen oder
ihren Gemischen ausgewählt.
Bevorzugte alpha-Olefine sind die nicht-verzweigten mit 6 bis 10
Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise 1-Hexen, 1-Octen, 1-Decen,
wobei alle in industriellen Mengen kommerziell erhältlich sind.
Diese Copolymere aus Ethylen gehören
zu der bekannten Gruppe aus linearem Polyethylen mit niedriger Dichte
(LLDPE oder VLDPE) und enthalten insgesamt 1 bis 10 Mol-% monomere
Einheiten, die aus ein oder mehreren der alpha-Olefine stammen.
Monomere Einheiten, die aus niederen alpha-Olefinen stammen, wie Propylen oder
1-Buten, können
ebenso in der Copolymer-bildenden Komponente (b) vorliegen, vorausgesetzt,
daß sie
in der Menge 5 Mol-% nicht überschreiten,
ohne die vorteilhaften Eigenschaften davon für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung zu gefährden.
Typischerweise weist die Polymer-bildende Komponente (b) einen SFI
zwischen 3,1 und 5,5 g/10 min und eine Dichte, gemessen gemäß dem ISO-1183-Verfahren,
zwischen 0,89 und 0,93 auf. Ebenso können diese Copolymere, wie
die vorherigen, mit den bekannten Polymerisationstechniken in Gegenwart
von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Katalysatoren, basierend auf Komplexen
aus Übergangsmetallen,
erhalten werden. Im allgemeinen ist jeder Fachmann fähig, in
der Projektphase die optimalen Polymerisationsbedingungen und den
Katalysatortyp zur Erhaltung des gewünschten Polyethylens zu bestimmen,
welche sich von denen unterscheiden können, die ausgewählt wurden,
um beispielsweise das Polymer von Propylen, das als Bestandteil
der oben beschriebenen Komponente (a) geeignet ist, zu erhalten.
Polymere aus Ethylen, die als Komponente (b) der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind von verschiedenen Lieferanten, beispielsweise
Polimeri Europa S.r.l. unter dem Markennamen CLEARFLEX®, kommerziell
erhältlich.
-
Die
Zusammensetzung, die die Schicht (B) bildet (und, wenn zutreffend,
die Schicht (A) bildet), kann vor dem Herstellungsverfahren der
Mehrschichtfolie durch Mischen der üblichen Mengen der zwei Komponenten
(a) und (b) in einem geschmolzenen Zustand, bis ein homo genes Gemisch
gebildet wird, hergestellt werden. Dies kann leicht in einer speziellen
Vorrichtung ausgeführt
werden, die für
den Zweck geeignet ist und dem Fachmann bekannt ist. Insbesondere
können
die zwei Komponenten trocken vorgemischt und anschließend geschmolzen
und homogen miteinander in Extrudern, die gemäß bekannten Techniken und Bedingungen
betrieben werden, unter der Kraft von ein oder mehreren entsprechend
geformten Schraubenwellen gemischt werden. Alternativ können die
zwei Komponenten normalerweise in Körnchenform separat an verschiedenen
Punkten des Extruders mittels Trichtern eingespeist werden. Am Ende
wird die so erhaltene Zusammensetzung in der Form eines Fadens mit
einem Durchmesser von etwa 5 mm ausgetrieben, abgekühlt und verfestigt
und schließlich
in eine Körnchenform
geschnitten. Die so erhaltene polymere Zusammensetzung von Schicht
(B) kann für
einen unbestimmten Zeitpunkt konserviert werden, bevor sie erneut
in der Vorrichtung zur Herstellung von co-extrudierter Folie geschmolzen
wird. Diese Vorrichtung umfaßt
normalerweise zwei oder mehrere Extrusionssysteme (Schlitzmanschettenextruder
(slotted sleeve extruder) und Zahnradpumpe) in Abhängigkeit
der gewünschten
Anzahl an Schichten mit einer unterschiedlichen Zusammensetzung,
die mit einer speziellen Ringdüse
verbunden sind, aus deren Ende, das in separate Kanäle geteilt
ist, die Schichten des Polymers im geschmolzenen Zustand kontinuierlich
austreten und unmittelbar aufeinander zulaufen. Die so gebildete
Mehrschicht wird dann, noch halbgeschmolzen, gedehnt und unter dem
Druck einer Luftdüse
abgekühlt,
gemäß der bekannten „Blasextrusions-"Technik. Alternativ
können
die Komponenten für
die Zusammensetzung der Schicht (B) direkt in den Extruder, der
mit der obigen Düse
verbunden ist, eingespeist werden. In dieser Weise wird die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
kontinuierlich erhalten, ausgehend von den einzelnen polymeren Komponenten.
Die Vorrichtung, die für
diesen Zweck geeignet ist, ist leicht auf dem Markt erhältlich.
-
Die
so erhaltene Mehrschichtfolie weist normalerweise eine Dicke in
Abhängigkeit
der speziellen Erfordernisse zwischen 10 und 500 μm auf, obwohl
Folien mit einer Dicke außerhalb
dieses Bereiches ebenso in der vorliegenden Erfindung einbezogen
werden, wobei die Dicke der Folie kein kritisches Element davon
ist. Die Folie wird anschließend
vor ihrer kommerziellen Verwendung mono- oder bidimensional gestreckt,
wobei schließlich
die gewünschte
Dicke (normalerweise 5 bis 100 μm)
und mechanischen Eigenschaften erhalten werden. Wie bereits erwähnt, bildet
die Dicke der Schicht (oder Schichten) von Typ (A) insgesamt 50
bis 90 %, vorzugsweise 60 bis 80 % der Gesamtdicke der Folie, während die
Schicht (oder Schichten) von Typ (B) insgesamt mindestens 5 %, vorzugsweise
mindestens 15 % und stärker
bevorzugt 15 bis 30 % der Gesamtdicke der in Frage kommenden Folie
bilden.
-
Die
erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
ist durch eine niedrige Heißsiegeltemperatur,
gemessen gemäß dem hierin
nachstehend beschriebenen Verfahren, zwischen 105 und 115 °C für eine Spannungsbeständigkeit
von mindestens 1000 cN/cm, gemäß der Zusammensetzung
von Schicht (B), gekennzeichnet. Diese wünschenswerte Eigenschaft wird überraschenderweise
ohne irgendeinen Schaden an den anderen Eigenschaften, wie Transparenz,
Glanz und Haftung zwischen den Schichten der Folie (insbesondere
während
des Streckens), erhalten. Die Folie erhält daher ausgezeichnete optische
Eigenschaften im Vergleich zu denen der Polypropylenfolie allein,
zusätzlich
zu einer ausgezeichneten Eigenkonsistenz und einer hohen Reiß- und Spaltungsbeständigkeit.
-
Die
erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien
können
für eine
breite Vielzahl von industriellen Anwendungen verwendet werden,
hauptsächlich
in dem Bereich der flexiblen Packmittel und Klebebänder, wie
beispielsweise nicht-klebende (no-collant) hitzeschrumpfbare und
biorientierte.
-
Einige
illustrative Beispiele werden hierin nachstehend für eine ausführlichere
Beschreibung der vorliegenden Erfindung und ihrer Ausführungsform
bereitgestellt, was jedoch überhaupt
keine Einschränkung
auf den Umfang der vorliegenden Anmeldung und das damit verwandte
Patent bilden soll.
-
Die
folgenden polymeren Materialien wurden in den Beispielen zur Herstellung
der Mehrschichtfolie verwendet:
- P1) statistisches
Propylen-Ethylen-Copolymer, hergestellt von MONTELL S.p.A. unter
dem Markennamen „Adsyl
5 C 37 F"®;
- P2) Polypropylenhomopolymer, hergestellt von AMOCO unter dem
Markennamen „BOP
157 GD02"®;
- E1) lineares Ethylen-1-Hexen-Copolymer (LLDPE-C6), hergestellt
von POLIMERI EUROPA S.r.l. unter dem Markennamen „Clearflex
CL 106"®;
- E2) lineares Ethylen-1-Octen-Copolymer (LLDPE-C8), hergestellt
von POLIMERI EUROPA S.r.l. unter dem Markennamen (Clearflex CL 508)®.
-
Die
Hauptmerkmale der obigen polymeren Materialien werden nachstehend
in Tabelle 1 angegeben.
-
-
Tabelle 1: Merkmale der
polymeren Materialien
-
Die
erhaltenen Folien wurden der Charakterisierung gemäß den hierin
nachstehend aufgelisteten Verfahren unterzogen.
- – Optische
Eigenschaften:
– Trübung, gemäß dem Verfahren
ASTM D1003-92;
– Glanz
AT 45°,
gemäß dem Verfahren
ASTM D 2457-90
- – Zugfestigkeitseigenschaften
(gemäß dem Verfahren
ASTM D 882-91)
– maximale
Zugfestigkeit
– Streckgrenze
– maximale
Dehnung
- – Wärmeschrumpfeigenschaften,
gemäß der Norm
UNI 8515-83
- – Versiegeln
mit HEAT SEAL, gemäß dem internen
Verfahren M001-2.73, hervorgebracht durch den Anmelder und hierin
nachstehend beschrieben.
-
HEAT
SEAL. Rechteckige Testproben von 300 × 15 mm werden von der Folie
hergestellt, an denen die Messung durchgeführt werden soll. Klebeband
wird auf eine Seite der Folie aufgebracht. Die so hergestellte Probe
wird zunächst
mit dem Klebeband auf der Außenseite
U-förmig
gefaltet und dann zwischen zwei Platten einer Siegelungsvorrichtung „PACK FORSK
HOT TACK TESTER Mod. 52-B",
deren Siegeltemperatur auf den in diesem Fall ausgewählten Wert
von 110 °C
eingestellt worden ist, geschoben. Nach der Ausführung der Versiegelung bei
einem Druck von 0,15 MPa für
0,5 Sekunden wird die Testprobe extrahiert und 24 Stunden in einer
Umgebung, die bei 23 °C
und 50 % relativer Feuchtigkeit konditioniert ist, stehengelassen.
Die Enden der Testprobe werden dann unter denselben Bedingungen
zwischen die Klemmen eines INSTRON-Dynamometers geschoben und der
Zugfestigkeit bis zum Bruch der Versiegelung unterzogen. Die F-Bruchkraft
wird aufgezeichnet und das „Heißsiegelfestigkeits-" (HSS) Ergebnis wird
als das Verhältnis
F/L ausgedrückt,
worin L die Breite der Testprobe in cm (3 cm) ist.
-
Beispiele 1 bis 5
-
5
Proben der dreischichtigen Folie wurden durch Kombinieren der oben
spezifizierten Polymere hergestellt. In Beispiel 1, das als eine
Vergleichsreferenzprobe berücksichtigt
werden soll, bestehen sowohl die innere Schicht als auch die zwei äußeren Schichten
im wesentlichen aus Polymeren aus Propylen; in den anderen Beispielen
2 bis 5 ist die innere Schicht von Typ (A) und die äußeren Schichten
sind dieselben und bestehen aus einer Zusammensetzung von Typ (B)
der vorliegenden Erfindung. Die relativen Zusammensetzungen von
jeder Schicht werden nachstehend in Tabelle 2 angegeben. Diese Zusammensetzungen
wurden durch Mischen der Komponenten in den geeigneten Anteilen
in einem Extruder erhalten, gefolgt von Blasextrudieren der Mehrschichtfolie
mittels einer entsprechenden Ringdüse am Kopf der Vorrichtung.
-
-
Tabelle 2: Zusammensetzung
der Mehrschichtfolie
-
Die
Folien wurden durch eine Mehrschicht-Minigießanlage, umfassend einen „SIMPLAS" „coathanger"-Kopf mit einer Öffnung von
0,6 mm, einer Gesamtbreite von 350 mm und einer Nutzfolienbreite
von 220 mm, hergestellt. Drei Extruder wurden mit dem Kopf verbunden,
einer für
jede polymere Schicht, mit den folgenden Merkmalen:
-
Die
Betriebsbedingungen werden in Tabelle 3 angegeben:
-
Tabelle 3: Betriebsbedingungen
zur Folienherstellung
-
Am
Ende jeder Herstellung wurde die nicht-gestreckte Folie durch Messen
ihrer Eigenschaften gemäß dem, was
oben aufgelistet ist, charakterisiert. Die Ergebnisse der Charakterisierungstests
werden nachstehend in Tabelle 4 angegeben.
-
Tabelle
4 - Folieneigenschaften