DE69922723T2 - Knieprothese mit vier Gelenkflächen - Google Patents
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Description
- Hintergrund der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung betrifft Knieprothesen zum Ersetzen der Gelenkflächen eines erkrankten oder verletzten menschlichen Knies. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine Knieprothese mit einem erweiterten Flexions- oder Beugungsbereich.
- Krankheit und Trauma, die die Gelenkflächen des Kniegelenks beeinflussen, werden normalerweise effektiv behandelt, indem die Gelenkenden des Oberschenkelknochens (Femur) und des Schienbeins (Tibia) chirurgisch durch prothetische femorale und tibiale Implantate ersetzt werden, was als Total-Knieprothese (TKR) bezeichnet wird. Diese Implantate werden aus Materialien mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten hergestellt, weil sie sich gelenkig gelagert gegeneinander bewegen, um eine normale, schmerzfreie Kniefunktion wiederherzustellen. Moderne TKRs haben eine Drei-Kormpartiment-Struktur bzw. eine Struktur mit drei Gelenkflächen. D.h., sie ersetzen drei separate Gelenkflächen des Kniegelenks; d.h. das patello-femorale Gelenk und das laterale und mediale untere tibio-femorale Gelenk. Diese Implantate sind so konstruiert, daß sie bei Beugung eine Gelenkbewegung von einer Position einer leichen Hyperextension bis etwa 115 bis 130° ausführen. Eine solche Drei-Kompartiment-Struktur kann die Anforderungen der meisten TKR-Patienten erfüllen, obgleich das gesunde menschliche Knie in der Lage ist, Bewegungen in einem Bereich (ROM) von etwa 170 Grad auszuführen. Es gibt jedoch einige TKR-Patienten, die, normalerweise aufgrund kultureller Hintergründe, das besondere Bedürfnis haben, einen sehr großen Beugungsbereich des Kniegelenks zu erhalten. Für viele Menschen im Orient und für einige Menschen im Westen ist eine Total-Knieprothese (TKR) wünschenswert, die es einem Patienten ermöglicht, einen Bewegungsbereich (ROM) von mehr als 150 Grad zu erreichen, um es diesen Peronen zu ermöglichen, tief niederzuknien, in die Hockstellung zu gehen und mit unter dem Körper eingeschlagenen oder angewinkelten Beinen auf dem Boden zu sitzen.
- Eine Knieprothese gemäß der Präambel von Patentanspruch 1 ist im Patent GB-A-1507309 beschrieben.
- Kurze Beschreibung der Erfindung
- Um diese Anforderungen eines hohen Flexions- oder Beugungsgrades zu erfüllen, wird durch die vorliegende Erfindung ein viertes Gelenk-Kompartiment bereitgestellt, d.h. der obere, hintere femorale Kondylus (femorale Kondylus superior posterior). Alle herkömmlichen TKR-Konstruktionen ignorieren den oberen hinteren Kondylus (Condylus). Die Gelenkflächen des hinteren Kondylus herkömmlicher TKRs setzen ihre natürlichen Kurven fort, bis die hintere kondyläre Fläche auf die innere hintere Wand der TKR-Befestigungsfläche trifft. An der Position, wo die beiden Flächen aufeinandertreffen, wird ein Rand gebildet. Aus einfachen ästhetischen Gründen kann der hintere obere Rand von Standard-TKR-Prothesen eine kleine Ausrundung aufweisen. Wenn eine derartige TKR-Prothese eine Gelenkbewegung über mehr als 130 Grad ausführen kann, bewegt sich der Rand direkt gegen die tibiale Gelenkfläche, die normalerweise aus Polyethylen mit ultrahohem Molekulargewicht (UHMWPE) besteht. Ein solcher Zustand ist kontraindiziert, weil er zu extrem kleinen Kontaktbereichen zwischen den Gelenkkomponenten führen wird und zu außergewöhnlich hohen Verschleißraten führen kann. Ein solcher Zustand könnte schließlich zu einer Beschädigung o der Zerstörung und einer Fehlfunktion der TKR führen. Durch die vorliegende Erfindung wird eine zusätzliche Gelenkfläche für jeden oberen, hinteren femoralen Kondylus bereitgestellt, so daß auch bei sehr großen Beugungswinkeln eine geeignete Gelenkbewegung aufrechterhalten wird. Erfindungsgemäß ist eine Gelenkbewegung entlang der hinteren kondylären Fläche vorgesehen. Dadurch stellt der obere hintere Kondylus ein viertes Gelenkkompartiment dar.
- Die obere hintere Gelenkfläche wird erhalten, indem zunächst die Dicke des oberen hinteren kondylären Bereichs der femoralen TKR-Komponente vergrößert wird, um den oberen hinteren Rand des hinteren Kondylus zu verbreitern. Zweitens wird die neu erzeugte Fläche am oberen hinteren Kondylus glatt abgerundet, um eine Gelenkfläche ohne scharfe Änderungen in den Oberflächenkonturen bereitzustellen. In einer Ausführungsform der Erfindung wird das vierte Gelenk-Kompartiment als einstückige femorale Struktur bereitgestellt. In einer anderen Ausführungsform wird sie als Zusatzmodul für eine vorhandene herkömmliche femorale Komponente bereitgestellt. In einer weiteren Ausführungsform wird das vierte Kompartiment mit einer hinten stabilisierten (PS) TKR-Struktur bereitgestellt, die ein tibiales Stützelement (Tibial Post) und einen damit zusammenwirkenden femoralen Kurvenkörper aufweist, wobei der Eingriff zwischen dem Kurvenkörper und dem tibialen Stützelement oder Vorsprung mit geringer Reibung erfolgt.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen femoralen Knieimplantats; -
2 zeigt eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen femoralen Knieimplantats; -
3 zeigt eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen femoralen Knieimplantats; -
4 zeigt eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Gelenkflächenmoduls; -
5 zeigt eine Seitenansicht des Gelenkmoduls von4 ; -
6 zeigt eine Draufsicht des Gelenkflächenmoduls von4 im auf einem femoralen Knieimplantat montierten Zustand; -
7 zeigt eine Seitenansicht des Gelenkflächenmoduls von4 im auf einem femoralen Knieimplantat montierten Zustand; -
8 –14 zeigen Seitenansichten des femoralen Knieimplantats von1 , das mit einer erfindungsgemäßen tibialen Komponente eine Gelenkbewegung zwischen 90 Grad und 160 Grad Flexion (Beugung) ausführt; -
15 zeigt eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen femoralen Knieimplantats; und -
16 –22 zeigen Seitenansichten des femoralen Knieimplantats von15 , das mit einer erfindungsgemäßen tibialen Komponente eine Gelenkbewegung zwischen 90 Grad und 160 Grad Flexion (Beugung) ausführt. - Ausführliche Beschreibung der Erfindung
- Die
1 ,2 ,3 ,7 und15 zeigen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen femoralen Kniekomponente, ausgerichtet unter null Grad Flexion. Die erfindungsgemäßen geometrischen Beziehungen beziehen sich, insofern nicht anders erwähnt, auf ein femorales Knieimplantat in dieser Ausrichtung. -
1 zeigt ein erfindungsgemäßes einteiliges femorales Knieimplantat1 . Das Implantat1 weist bogenförmige me diale2 und laterale (nicht dargestellt) Kondylen (Condyli) auf, die an ihren vorderen Aspekten bzw. Seiten miteinander verbunden sind, um einen patellaren Flansch4 zu bilden. Die medialen2 und lateralen Kondylen weisen jeweils einen distalen Kondylus5 , einen hinteren Kondylus6 und einen oberen Kondylus7 auf. Der patellare Flansch4 , die distalen Kondylen5 , die hinteren Kondylen6 und die oberen Kondylen7 definieren eine sich um die Außenseite des Implantats1 erstreckende glatte Gelenkfläche. Der Innenraum des Implantats1 ist durch eine Zelle9 definiert. Die Zelle9 weist eine vordere Zellenfläche10 , eine distale Zellenfläche11 und eine hintere Zellenfläche12 auf. Die vordere10 und die distale11 Zellenfläche sind durch eine vordere abgeschrägte Fläche13 verkleidet. Die distale11 und die hintere12 Zellenfläche gehen durch eine hintere abgeschrägte Fläche14 ineinander über. Das erfindungsgemäße Vier-Kompartiment-Knie ermöglicht eine Flexion oder Beugung im Bereich von 165 Grad. - Um die erfindungsgemäßen oberen Kondylen
7 bereitzustellen, wird der obere Aspekt der hinteren Kondylen6 zum vorderen Flansch4 hin erweitert, um zu ermöglichen, daß die Gelenkfläche sich hinten weiter herum und weiter nach hinten oben erstrecken kann als bei herkömmlichen femoralen Implantaten. Der obere Aspekt des hinteren Kondylus kann auf verschiedene Weisen erweitert werden. Wie in1 dargestellt ist, wird der gesamte hintere Kondylus dicker ausgebildet, so daß die hintere Zellenfläche12 weiter von der Außenfläche des hinteren Kondylus6 weg und näher zur vorderen Zellenfläche10 angeordnet ist. Dadurch wird der obere Aspekt des hinteren Kondylus derart verbreitert, daß die Gelenkfläche erweitert werden kann, um den oberen Kondylus7 zu bilden. Alternativ kann der hintere Kondylus6 durch Entfernen von Material vom oberen Aspekt, wo der Kondylus beginnt sich zu verjüngen, verkürzt werden, so daß ein dickerer oberer Aspekt verbleibt, der zu einem oberen Kondylus ausgeformt werden kann. Eine noch andere Alternative besteht darin, den Winkel zu ändern, den die hintere Zellenfläche12 mit der distalen Zellenfläche11 bildet. Indem der eingeschlossene Winkel zwischen diesen beiden Flächen kleiner gemacht wird, wird der obere Aspekt des hinteren Kondylus breiter gemacht, um einen oberen Kondylus7 bereitzustellen. - Diese Winkeländerung führt zur Ausführungsform von
2 . Hier wurde der Winkel zwischen der hinteren Zellenfläche16 und der distalen Zellenfläche18 kleiner als 90 Grad ausgebildet, um eine ausreichende Breite für einen oberen Kondylus20 bereitzustellen. Die gestrichelte Linie22 zeigt den Winkel der hinteren Zellenfläche einer typischen herkömmlichen femoralen Komponente. Damit die femorale Komponente leicht implantierbar ist, müssen die hinteren Zellenflächen16 und die vordere Zellenfläche24 parallel oder zur Zellenöffnung hin leicht divergierend angeordnet sein. Daher kann es, wie in2 dargestellt ist, in der die hintere Zellenfläche schräg nach innen ausgerichtet ist, erforderlich sein, die vordere Zellenfläche24 schräg nach außen anzuordnen. Die gestrichelte Linie26 zeigt den Winkel der vorderen Zellenfläche einer typischen herkömmlichen femoralen Komponente. -
3 zeigt eine andere alternative Ausführungsform zum Bewegen des oberen Aspekts des hinteren Kondylus28 nach vorne. In dieser Ausführungsform ist die gesamte Zelle, einschließlich der hinteren Fläche30 , der distalen Fläche32 , der vorderen Fläche34 und der Abschrägungen36 und38 um eine medial-laterale Achse gedreht, wodurch der vordere Kondylus40 verkürzt und der hintere Kondylus28 nach vorne und leicht nach oben erweitert wird. Ein oberer Kondylus42 kann somit an dem oberen Aspekt des hinteren Kondylus28 ausge bildet werden. Die gestrichelte Linie44 zeigt die Zelle und die Gelenkflächen einer typischen herkömmlichen femoralen Komponente bevor die Zelle gedreht wurde. - In herkömmlichen Implantaten verläuft die distale Zellenfläche
27 (gestrichelt) parallel zu einer Tangente31 den distalen Kondylen an ihrem ausgeprägtesten Punkt. Dies unterstützt einen Chirurgen bei der Ausrichtung der femoralen Komponente bei voller Streckung oder Extension. In der Ausführungsform von3 ist die Zelle so gedreht, daß die distale Fläche32 bezüglich der Tangente31 schräg ausgerichtet ist. - Die
4 –7 zeigen eine alternative modulare Ausführungsform der Erfindung. Durch die Verwendung eines Zusatzmoduls kann ein herkömmliches Implantat für eine Vier-Kompartiment-Gelenkbewegung angepaßt werden. Das Implantat50 weist bogenförmige mediale52 und laterale53 Kondylen auf, die an ihren vorderen Aspekten miteinander verbunden sind, um einen patellaren Flansch54 zu bilden. Jeder der medialen52 und lateralen53 Kondylen ist aus einem distalen Kondylus55 und einem hinteren Kondylus56 hergestellt. Der patellare Flansch54 , die distalen Kondylen55 und die hinteren Kondylen56 definieren eine sich um die Außenseite des Implantats50 erstreckende glatte Gelenkfläche. Die Gelenkfläche endet an Scheitelpunkten58 der hinteren Kondylen56 . Der Endabschnitt der Gelenkfläche ist durch einen Radius R definiert. Der Innenraum des Implantats1 ist durch eine Zelle59 definiert. Die Zelle59 weist eine vordere Zellenfläche60 , eine distale Zellenfläche61 und eine hintere Zellenfläche62 auf. Die vordere60 und die distale61 Zellenfläche gehen durch eine vordere abgeschrägte Fläche63 ineinander über. Die distale61 und die hintere62 Zellenfläche gehen durch eine hintere abgeschrägte Fläche64 ineinander über. - Die
4 und5 zeigen ein Gelenkflächenmodul65 . Das Modul65 weist eine vordere Fläche66 , eine hintere Fläche67 , eine Bodenfläche68 , Seitenflächen69 und eine obere Fläche70 auf. Die hintere Fläche67 und die Bodenfläche68 des Moduls65 sind derart geformt, daß sie an der hinteren Zellenfläche62 bzw. an der hinteren abgeschrägten Fläche64 anliegen. Die obere Fläche70 weist eine Gelenkform auf, die der Gelenkfläche des Implantats50 in der Nähe der Scheitelpunkte58 angepaßt ist. Wenn die hintere Fläche67 und die Bodenfläche des Moduls65 in der Implantatzelle59 aufgenommen sind, bildet die obere Fläche70 des Moduls eine Erweiterung der Gelenkfläche oder ein oberes viertes Kompartiment, wie in den6 und7 dargestellt ist. Die erweiterte Gelenkfläche ist funktionell mit der Gelenkfläche kombiniert, um eine zusätzliche Gelenkbewegung des Oberschenkelknochens (Femur) bezüglich des Schienbeins (Tibia) zu ermöglichen. Dadurch wird ein glatter Übergang von einer Gelenkbewegung des Implantats zu einer Gelenkbewegung des Moduls bereitgestellt. In der in7 dargestellten Ausführungsform erstreckt sich das Modul65 über den Radius R. Ein Modul wird ähnlicherweise für die medialen und lateralen hinteren Kondylen verwendet. Eine Durchgangsöffnung71 im Modul65 und entsprechende Gewindelöcher in den hinteren Kondylen ermöglichen, daß das Modul65 sicher und stabil am Implantat50 angebracht werden kann. Hierfür können auch andere bekannte Einrichtungen verwendet werden, wie beispielsweise Zement oder Klammern bzw. Klemmen. - Durch die erfindungsgemäße femorale Komponente wird aufgrund der Verwendung eines vierten Gelenkbereichs eine tiefe Beugung ermöglicht. Andere femorale Merkmale tragen dazu bei, das Potenzial dieser verbesserten Gelenkflächenstruktur zu maximieren. Die
8 –14 zeigen die femorale Komponente1 von1 in einer Gelenkbewegung mit der tibialen Komponente80 . Die tibiale Komponente80 weist einen Vorsprung82 mit einer Gelenkfläche84 auf. Die femorale Komponente1 weist einen Kurvenkörper bzw. Nocke90 mit einer Gelenkfläche92 auf. Bei einer Beugung liegt die Gelenkfläche92 des Kurvenkörpers auf der Gelenkfläche84 des Vorsprungs auf. Durch diese Wechselwirkung zwischen dem Vorsprung und dem Kurvenkörper wird ein Drehmittelpunkt der femoralen Komponente bezüglich der tibialen Komponente erzeugt und wird eine vordere Subluxation der femoralen Komponente bezüglich der tibialen Komponente verhindert. Der Abstand von der Kontaktposition zwischen Vorsprung und Kurvenkörper zur Oberseite des Vorsprungs wird als "Sprunghöhe" bezeichnet und ist ein Maß für den Subluxationswiderstand einer spezifischen Vorsprung/Kurvenkörper-Kombination, weil der Kurvenkörper über den Vorsprung springen müßte, damit Subluxation auftritt. Bei extremer Beugung, für die beispielsweise die vorliegende Erfindung konstruiert ist, ist die Sprunghöhe von wesentlicher Bedeutung. Ähnlicherweise ist die Biegung des Vorsprungs aufgrund der während Aktivitäten, z.B. beim Hocken oder Kauern, auftretenden höheren Belastungen wesentlich. In vielen herkömmlichen Implantatkonstruktionen ist der Kurvenkörper im Vergleich zur Oberseite der distalen Kondylen relativ niedrig oder tief angeordnet. Wenn diese herkömmlichen Knie tief gebeugt werden, beginnt der Kurvenkörper sich auf dem Vorsprung nach oben zu bewegen, wodurch die Sprunghöhe wesentlich verkürzt sein kann, was zu einer größeren Wahrscheinlichkeit für Subluxation und einer größeren Wahrscheinlichkeit für eine Biegung des Vorsprungs aufgrund eines größeren Biegemoments führt. In der vorliegenden Erfindung wird ähnlich wie bei dem Modell NexGen® Complete Knee Solution, hergestellt und verkauft durch Zimmer, Inc. eine hohe Kurvenkörperposition verwendet. Durch Kombinieren einer hohen Kurvenkörperposition mit einem vierten Gelenkkompartiment wird das extreme Beugungspotential des Knies vergrößert. Eine extreme Beugung wird ermöglicht, während ein sicherer Subluxationswiderstandswert beibehalten wird. Wie in den8 –14 dargestellt ist, nimmt die Sprunghöhe von 90 Grad (8 ) auf etwa 130 Grad (12 ) zu. Jenseits von 130 Grad steigt der Kurvenkörper nur geringfügig an, wodurch auch bei einer tiefen Beugung eine große Sprunghöhe aufrechterhalten wird. - Durch die Ausführungsform von
15 wird die Sprunghöhe der Vorsprung/Kurvenkörper-Gelenkbewegung weiter vergrößert. Der in den1 und8 –14 dargestellte exemplarische Kurvenkörper ist an seiner funktionellen Gelenkfläche zylindrisch ausgebildet. Er ist weit oben zwischen den oberen hinteren Kondylen angeordnet, um die Sprunghöhe bei Beugung zu vergrößern. Um die Sprunghöhe weiter zu vergrößern, ist der Kurvenkörper in den15 –22 nicht-zylindrisch ausgebildet und aus kombinierten Kreisen oder anderen Geometrien hergestellt. Ein exemplarischer nicht-zylindrischer Kurvenkörper ist in15 dargestellt. Der Kurvenkörper100 weist einen relativ flachen Abschnitt101 , einen ersten Vorsprungkontaktabschnitt102 mit einem einen Kreis definierenden ersten Radius und einen zweiten Vorsprungkontaktabschnitt104 mit einem einen Kreis definierenden zweiten Radius auf. Der erste Vorsprungkontaktabschnitt102 ist ein Bogen des durch den ersten Radius definierten Kreises. Der zweite Vorsprungkontaktabschnitt104 ist ein Bogen des durch den zweiten Radius definierten Kreises. Der zweite Vorsprungkontaktabschnitt ertreckt sich weiter nach hinten als der Umfang des durch den ersten Radius definierten Kreises. In der in15 dargestellten Ausführungsform bilden der erste und der zweite Vorsprungkontaktabschnitt eine ovale Gelenkfläche102 ,104 . Weil sich der Kurvenkör perradius nach hinten erstreckt, ist der zweite Vorsprungkontaktabschnitt bezüglich des Vorsprungs tiefer angeordnet als es ansonsten der Fall wäre. Durch die Erweiterung des Kurvenkörpers100 nach hinten wird veranlaßt, daß er sich unter größeren Beugungswinkeln nach unten erstreckt und mit dem Vorsprung tiefer in Kontakt kommt, wie in den16 –20 dargestellt ist. Durch den zweiten Kontaktabschnitt104 wird veranlaßt, daß der Oberschenkelknochen in tiefer Beugung zurückrollt, um zu verhindern, daß der Oberschenkelknochen an der Position, wo er aus der hinteren Zelle austritt, gegen die tibiale Gelenkfläche stößt. Die Oberseite108 des Kurvenkörpers100 vollendet das Kurvenkörperprofil. - Der Kurvenkörper
100 weist alternativ einen ebenfalls in15 dargesteltlen dritten Vorsprungkontaktabschnitt106 mit einem einen Kreis definierenden dritten Radius auf. Der alternative dritte Vorsprungkontaktabschnitt steht über die Kondylen hervor, um in tiefer Beugung die geeignete femorale Position bezüglich des Schienbeins aufrechtzuerhalten. Der Radius des dritten Abschnitts106 , falls dieser vorhanden ist, bildet die am weitesten hinten angeordnete Kurvenkörperfläche und das Ende der Gelenkfläche des Kurvenkörpers. - Ein Verfahren zum Bereitstellen der beschriebenen Beziehungen zwischen den Vorsprungkontaktabschnitten besteht darin, den Radius des Kurvenkörpers
100 hinter dem ersten Vorsprungkontaktabschnitt102 zum zweiten Vorsprungkontaktabschnitt104 zu vergrößern. Der dritte Vorsprungkontaktabschnitt106 würde kleiner ausgebildet als der zweite Vorsprungkontaktabschnitt104 und würde eine Gelenkbewegung ausführen, wie in den21 und22 dargestellt ist. Ein anderes Verfahren zum Bereitstellen der erfindungsgemäßen Beziehungen besteht darin, die Mitten des ersten und des zweiten Radius nach vorne/hinten zu versetzen. In Abhängig keit von den gewählten spezifischen Radiuswerten und dem gewählten Versatz können weitere Radien erforderlich sein, um zu erreichen, daß die erste und die zweite Vorsprungkontaktfläche glatt ineinander übergehen. - Für Fachleute ist ersichtlich, daß die vorstehende Beschreibung lediglich eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt, und daß innerhalb des durch die beigefügten Patentansprüche definierten Schutzumfangs der Erfindung Änderungen im Design und in der Konstruktion vorgenommen werden können.
Claims (10)
- Knieimplantat mit: einer tibialen Komponente mit einer tibialen Gelenkfläche; und einer femoralen Komponente (
1 ) mit bogenförmigen medialen (2 ) und lateralen Kondylen, die miteinander verbunden sind, um einen patellaren Flansch (4 ) zu bilden, wobei jeder der medialen (2 ) und lateralen Kondylen einen distalen Kondylus (5 ), einen hinteren Kondylus (6 ) und einen oberen Kondylus (7 ) aufweist, wobei die oberen Seiten (7 ) der hinteren Kondylen (6 ) zum vorderen Flansch (4 ) hin erweitert sind und die oberen Kondylen (7 ) auf der oberen Seite derart ausgebildet sind, daß der patellare Flansch (4 ), die distalen Kondylen (5 ), die hinteren Kondylen (6 ) und die oberen Kondylen (7 ) eine glatte Gelenkfläche definieren, die sich um die Außenseite des Implantats (1 ) erstreckt, um eine Gelenkbewegung mit der tibialen Gelenkfläche zu ermöglichen, wobei die oberen Kondylen (7 ) die Gelenkfläche nach hinten zum patellaren Flansch (4 ) hin erweitern, um eine Beugung der femoralen Komponente (1 ) bezüglich der tibialen Komponente von mindestens 160 Grad zu ermöglichen; dadurch gekennzeichnet, daß die femorale Komponente ferner einen hohlen Innenraum aufweist, der durch eine dem patellaren Flansch (4 ) gegenüberliegende vordere Zellenfläche, den distalen Kondylen (5 ) gegenüberliegende distale Zellenflä chen (18 ) und den hinteren Kondylen (6 ) gegenüberliegende hintere Zellenflächen (16 ) begrenzt ist; und die vorderen (24 ) und distalen (18 ) Zellenflächen durch eine vordere abgeschrägte Zellenfläche verbunden sind und die distalen (18 ) und hinteren (16 ) Zellenflächen durch eine hintere abgeschrägte Zellenfläche verbunden sind, wobei der eingeschlossene Winkel zwischen den distalen (18 ) und hinteren (16 ) Zellenflächen kleiner ist als 90 Grad. - Knieimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die femorale Komponente (
1 ) ferner einen hohlen Innenraum aufweist, der durch eine dem patellaren Flansch gegenüberliegende vordere Zellenfläche (34 ), den distalen Kondylen gegenüberliegende distale Zellenflächen (32 ) und den hinteren Kondylen (28 ) gegenüberliegende hintere Zellenflächen (30 ) begrenzt ist; wobei die vordere (34 ) und die distalen (32 ) Zellenflächen durch eine vordere abgeschrägte Zellenfläche (36 ) verbunden sind, die distalen (32 ) und die hinteren (30) Zellenflächen durch eine hintere abgeschrägte Zellenfläche (38 ) verbunden sind, die distalen Kondylen (27 ) an ihrem ausgeprägtesten distalen Punkt eine Tangente (31 ) aufweisen, und die distale Zellenfläche (32 ) von der Tangente (31 ) weg nach hinten divergiert. - Knieimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die tibiale Komponente (
80 ) einen sich von der tibialen Gelenkfläche erstreckenden Vorsprung (82 ) aufweist, wobei der Vorsprung (82 ) eine am weitesten von der tibialen Gelenkfläche entfernte obere Fläche und eine Gelenkfläche (84 ) aufweist, und wobei die femorale Komponente (1 ) einen Kurvenkörper (90 ) zwischen den oberen hinteren Kondylen (7 ) aufweist; und der Kurvenkörper (90 ) eine Gelenkfläche (92 ) aufweist, wobei die Gelenkfläche (92 ) des Kurvenkörpers mit der Gelenkfläche (84 ) des Vorsprungs an verschiedenen vertikalen Positionen in Kontakt steht, wenn die femorale (1 ) und die tibiale (80 ) Komponente relativ zueinander über 90 Grad hinausgehend gebeugt werden, und wobei der Abstand von der Kontaktposition zwischen den Gelenkflächen des Kurvenkörpers (90 ) und des Vorsprungs (84 ) zur Oberseite des Vorsprungs bei 130 Grad größer ist als bei 90 Grad. - Knieimplantat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand von der Kontaktposition zwischen den Gelenkflächen des Kurvenkörpers (
92 ) und des Vorsprungs (84 ) zur Oberseite des Vorsprungs für Flexionswinkel von 130 Grad bis 160 Grad im wesentlichen gleich ist. - Knieimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die tibiale Komponente (
80 ) einen sich von der tibialen Gelenkfläche aus erstreckenden Vorsprung (82 ) aufweist, wobei der Vorsprung (82 ) eine am weitesten von der tibialen Gelenkfläche (84 ) entfernte obere Fläche aufweist; die femorale Komponente (1 ) einen Kurvenkörper (100 ) zwischen den oberen hinteren Kondylen aufweist; und der Kurvenkörper (100 ) eine nicht-zylindrische Gelenkfläche mit einem ersten Vorsprungkontaktabschnitt (102 ) und einem bezüglich dem ersten Vorsprungkontakt abschnitt (102 ) weiter hinten angeordneten zweiten Vorsprungkontaktabschnitt (104 ) aufweist. - Knieimplantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Vorsprungkontaktabschnitt (
102 ) einen ersten Radius aufweist, der einen ersten Kreis definiert und der zweite Vorsprungkontaktabschnitt (104 ) einen zweiten Radius aufweist, der einen zweiten Kreis definiert, wobei der erste Vorsprungkontaktabschnitt (102 ) ein Bogen eines ersten Kreises und der zweite Vorsprungkontaktabschnitt (104 ) ein Bogen eines zweiten Kreises ist, wobei der zweite Vorsprungkontaktabschnitt (104 ) sich weiter nach hinten erstreckt als der Umfang des ersten Kreises. - Knieimplantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkfläche des Kurvenkörpers eine gekrümmte Fläche aufweist, deren Radius vom ersten Kontaktabschnitt (
102 ) zum zweiten Kontaktabschnitt (104 ) zunimmt. - Knieimplantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Vorsprungkontaktabschnitt (
102 ) einen Radius aufweist und der zweite Vorsprungkontaktabschnitt (104 ) einen Radius aufweist, wobei der Radius des zweiten Vorsprungkontaktabschnitts (104 ) größer ist als der Radius des ersten Vorsprungkontaktabschnitts (102 ). - Knieimplantat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurvenkörper (
100 ) einen dritten Vorsprungkontaktabschnitt (106 ) aufweist, der weiter hinten angeordnet ist als der zweite Vorsprungkontaktabschnitt (104 ) und einen dritten Radius aufweist, wobei der dritte Radius kleiner ist als der zweite Radius. - Knieimplantat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Vorsprungkontaktabschnitt (
106 ) sich weiter nach hinten erstreckt als die hinteren Kondylen.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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