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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft das Kontrollieren von Blatt-Wirbel-Interaktions-Geräusch (BVI)-Geräusch – (BVI – Blade
Vortex Interaction) in Drehflüglern
und insbesondere Signale, die für
die Kontrolle derartiger BVI nützlich
sind und verwendet werden.
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Stand der
Technik
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Im
Bereich der Konstruktion und des Betriebs von Drehflüglern (z.
H. Hubschraubern und Drehrotorflugzeugen) wurde das Phänomen von
Blatt-Wirbel-Interaktions
(BVI)-Geräusch
schon lange als eine unerwünschte
Eigenschaft erkannt. Dieses Phänomen
resultiert aus den Wirbeln, die von den Rotorblättern und den Blattspitzen
abgegeben werden, wenn sie sich voranbewegen und auf ein nachfolgendes
Rotorblatt treffen. Das durch BVI verursachte Geräusch ist
während
des Abstiegs des Drehflüglers
mit niedriger Geschwindigkeit, typischerweise beim Anflug auf eine
Landestelle oder ein Landefeld, am meisten ausgeprägt. Ein
derartiges Geräusch
kann insbesondere für
Personen am Boden in der Nähe
der Landestelle und/oder auf dem Flugweg störend sein. Außerdem kann
das BVI-Geräusch
unter militärischen
Bedingungen ein Sicherheitsrisiko für den Drehflügler darstellen,
weil er leichter für
das menschliche Ohr und/oder andere akustische Meßgeräte detektierbar
ist. Aus diesen Gründen
wurde eine erhebliche Analyse durchgeführt und es wurde bereits eine
Vielzahl von Techniken vorgeschlagen oder verwendet, in der Anstrengung,
das Auftreten und/oder die Intensität von BVI-Geräusch während Drehflüglerbetrieb
zu verringern.
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Beispiele
von durchgeführten
Analysen und erhaltenen Daten hinsichtlich BVI sind in Veröffentlichungen
des vorliegenden Erfinders, Peter F. Lorber mit dem Titel "Aerodynamic Results
of a Pressure-Instrumented Model Rotor Test at the DNW", vorgestellt in
Journal of the American Helicopter Society, 1990, und "Blade-Vortex Interaction
Data Obtained from a Pressure-Instrumented Model Rotor at DNW", vorgestellt 1991. Diese
Unterlagen beschreiben das Ausstatten von Rotorblättern mit
zahlreichen Drucksensoren und das Erhalten von Blattdruckmessungen,
die durch BVI unter einer Vielzahl von simulierten Betriebsbedingungen
und bei verschiedenen Azimutalpositionen der derart instrumentierten
Blättern
verursacht sind. Diese Daten brachten signifikante Informationen über die
Physik und die Aerodynamik von BVI-Geräuscherzeugung.
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Anstrengungen
zum Verringern von BVI-Geräusch
haben weit passive und aktive Mittel beinhaltet. Die passiven Mittel
haben typischerweise strukturelle Modifikationen von den Rotorblättern oder
Hinzufügungen dazu,
generell im Spitzenbereich, der die Wirbel erzeugt, beinhaltet.
Ein Beispiel einer derartigen passiven Vorrichtung ist in dem US
Patent 5,788,191 an Wake et al. für "Half-Plow
Vortex Generators for Rotor Blades for Reducing Blade-Vortex Interaction
Noise", welches
auf die Anmelderin der vorliegenden Anmeldung übertragen wurde, beschrieben.
Dort ist eine Zusatzstruktur an jedem Hauptrotorblatt angebracht,
um einen Wirbel zu erzeugen, der entgegengesetzt zu dem natürlich von
der Blattspitze erzeugten Wirbel rotiert, um so jeglichen resultierenden
Wirbel abzuschwächen.
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Beispiele
von aktiven Vorrichtungen zum Verringern von BVI-Geräusch beinhalten
auch das genannte US Patent 5,788,191, da es ebenso das selektive
Ausfahren und Einziehen des Wirbelerzeugers 10 entweder als eine
Funktion der generellen Flugbedingungen, d. h. Abstieg, oder als
eine schnellere Funktion der Azimutalposition des Rotorblatts während des
Rotierens des Rotors (Spalte 6, Zeile 65 bis Spalte 7, Zeile 29)
beschreibt. Ein weiteres Beispiel eines aktiven Mittels zum Abschwächen von
BVI-Geräusch
ist in einer Veröffentlichung
mit dem Titel "Effects
of a Trailing Edge Flap on the Aerodynamics and Acoustics of Rotor
Blade-Vortex Interactions" von
B. D. Charles et al. auf den Seiten 153–161 von Vol. 1 des Proceeding
of DGLR/AIAA 14. Aeroacoustics Conference vom 11–14 Mai 1992 beschrieben. Diese
Veröffentlichung
beschreibt die aktive Kontrolle von Klappen an Rotorblättern als
ein Verfahren zur BVI-Geräuschabschwächung. Das
Setzen der Klappen auf verschiedene Winkel während verschiedener winkelmäßiger oder
azimutaler Segmente der Blattrotation wurden für optimale Ergebnisse analysiert.
Die Prinzipien der genannten Veröffentlichung
scheinen auch in dem US Patent Nr. 5,711,651 für "Blade Vortex Interaction Noise Reduction
Techniques for a Rotorcraft" von
Charles et al. auf, das eine aktive Vorrichtung (Klappen) beschreibt,
die während
des Rotierens der Rotorblätter
durch vorbestimmte Bereiche der Rotorazimutalposition selektiv setzbar
sind.
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Obwohl
die passiven Vorrichtungen die Vorteile einer verringerten Komplexität und möglicherweise
geringerer Kosten und Gewicht bieten, bieten sie nicht die Flexibilität von aktiven
Vorrichtungen, sich an sich ändernde
BVI-Bedingungen während
des Flugablaufs anzupassen, wie bei Änderungen der Geschwindigkeit
und der Sinkgeschwindigkeit. Beide genannten Patent 5,788,191 und
5,711,651 erwähnen
die Vorteile des Setzens oder Betätigens der aktiven Vorrichtung
lediglich während
des Zeitraums, in dem der Drehflügler
in einem Flugzustand arbeitet, wo signifikantes BVI-Geräusch wahrscheinlich
erzeugt werden wird. Wie in dem US Patent 5,711,651 beschrieben,
kann ein Vorbestimmungsplan verwendet werden, um die aktive Vorrichtung
während des
relevanten Bereichs oder während
der relevanten Bereiche der Blattrotation-Aziumutalposition zu setzen.
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Relativ
zu einem starren passiven System oder einer starren passiven Vorrichtung
bietet das Betätigen von
aktiven Vorrichtungen in Reaktion auf einen vorbestimmten Plan ein
größeres Maß an Flexibilität beim Erreichen
einer BVI-Geräuschverringerung
und verringert die Nachteile, die mit dem Widerstand einhergehen, der
durch das kontinuierliche Gesetztsein einer Vorrichtung verursacht
wird. Jedoch verbleiben die Ineffizienzen wegen des Erfordernisses
einen Aktuierungsplan lediglich basierend auf vorangehend bestimmten BVI-Bedingungen als eine
Funktion der Sinkgeschwindigkeit, Fluggeschwindigkeit, Vorrichtungsgeometrie
und -charakteristik, etc. vorzubestimmen.
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Benötigt wird
ein Verfahren zum Erhöhen
oder Optimieren der Effizienz und der Effektivität eines aktiven Systems für das Verringern
von BVI-Geräusch,
welches mit dem Rotor eines Drehflüglers einher geht.
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Beschreibung
der Erfindung
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Ein
Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Verbessern
der Effizienz und/oder der Effektivität zum Kontrollieren von aktiven
Vorrichtungen für
das Reduzieren von zu Drehflüglern
gehörendem
BVI-Geräusch
bereitzustellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden ein Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2 und ein Drehflügler mit
einem mehrblättrigen
Rotor gemäß Anspruch
14 bereitgestellt.
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Somit
liefert die Erfindung ein Verfahren zum Verbessern der Effizienz
und/oder der Effektivität
zum Kontrollieren aktiver Vorrichtungen zum Verringern vom zu dem
Drehflügler
gehörenden
BVI-Geräusch.
Insbesondere wird ein Verfahren zum Liefern eines Kontrollsignals
bereitgestellt, welches repräsentativ
für Blatt-Wirbel-Interaktions-Geräusch für einen
Drehflügler
mit einem mehrblättrigen
Rotor ist, wobei das Signal zur Verwendung als eine Kontrollvariable
in einem Drehflüglerkontrollsystem
für die
aktive Kontrolle von BVI-Geräusch
bereitgestellt wird und verwendet wird. Das Signal wird bereitgestellt
durch Messen des Fluid (Luft)-drucks an einer oder mehreren vorbestimmten
Stellen an einem Rotorblatt, während
mindestens einem vorbestimmten Azimutalsegment der Blattrotation,
um entsprechende Druckmessungen zu liefern, und Verarbeiten der
entsprechenden Druckmessungen, um ein Signal zur Verwendung als
eine Kontrollvariable zu liefern.
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Der
Luftdruck wird an zwei oder mehreren Stellen an dem Blatt zwischen
65% und 95% der radialen Länge
des Blatts und innerhalb von 10% der Blatt-Profilsehnenlänge von
der Vorderkante des rotierenden Blatts gemessen. Der Druck wird
vorzugsweise mindestens während
eines Azimutalsegments gemessen, in dem sich das Blatt relativ zum
Vorwärtsflug
des Drehflüglers
nach vorne bewegt, insbesondere in dem Quadranten, der winkelmäßig 90° nach vorne
von dem Heckausleger des Drehflüglers
gemessen ist. Er kann zusätzlich
separat während
eines Azimutalsegments gemessen werden, in dem sich das Blatt relativ
zum Vorwärtsflug
des Drehflüglers
nach hinten bewegt.
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Die
Druckmessungen werden verarbeitet durch Filtern, um im Wesentlichen
lediglich ein Frequenzband entsprechend BVI-Quellen typischerweise
zwischen 20 und 48 Mal der Rotationsfrequenz des Rotors zurückzuhalten.
Die gefilterten Druckmessungen können
weiter gemäß folgender
Formel verarbeitet werden:
wobei
- Fn1,
n2
- ist das Signal zur
Verwendung als die Kontrollvariable,
- fn
- ist die Fourier-Amplitude über ein
spezifiziertes Azimutalsegment der Blattrotation, und
- n1 und
n2
- sind Frequenzgrenzen
basierend auf n pro volle Umdrehung.
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Die
Werte von n1 und n2 werden
anfangs bestimmt durch Windkanalmessungen für einen speziellen Satz von
Testbedingungen, die Abstieg simulieren, und anschließend mit
akustischen BVI Fernfeldschalldruckniveaus für den gleichen Satz von Testbedingungen
korreliert. Werte von n1 und n2,
die im Wesentlichen 24 bzw. 32 sind, wurden für ein Drehflüglersystem
bestimmt.
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Das
sich ergebende Signal steht dann zur Verwendung als die Kontrollvariable
in einem Drehflüglerkontrollsystem
für die
aktive Kontrolle von BVI-Geräusch,
typischerweise als ein Signal vom Rückkopplungstyp, welches durch
die aktive Kontrolle ausgelöscht
oder minimiert werden soll, zur Verfügung und wird als solches verwendet.
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Das
vorangegangene und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden im Lichte der folgenden detaillierten Beschreibung
von beispielhaften Ausführungsformen
davon, wie sie in den begleitenden Zeichnungen dargestellt sind,
besser ersichtlich.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine vereinfachte Draufsicht auf einen Drehflügler, die Blattwirbel und das
BVI-Geräuschunterdrückungsverfahren
der Erfindung zeigt;
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2 ist
eine Draufsicht auf einen Teil eines mit Instrumenten versehenen
Rotorblatts gemäß der Erfindung;
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3 ist
ein schematisches Funktionsblockdiagramm der BVI-Geräuschunterdrückungskontrolle
gemäß der Erfindung;
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4A ist
ein graphischer Auftrag des Drucks an einem Rotorblatt als eine
Funktion der Blattazimutalposition;
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4B ist
ein graphischer Auftrag des in 4A gezeigten
Drucks im Anschluss an das Filtern zum Entfernen der niedrigeren
Harmonischen der Blattrotationsfrequenz;
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5A ist
ein graphischer Auftrag von Blattdruckkoeffizienten über den
akustischen BVI Fernfeldschalldruckniveaus für unterschiedliche Werte von
Frequenzbereichen; und
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5B ist
ein graphischer Auftrag von Blattabschnittsdruckwerten für einen
ausgewählten
Frequenzbereich aus 5A über mehrere Umläufe (sweeps)
des Rotors.
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Beste Art
zum Ausführen
der Erfindung
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Es
wird auf die 1 Bezug genommen. Dort ist ein
Hubschrauber oder Drehflügler 10 gezeigt,
der während
des Flugs von oben betrachtet wird. In dem gezeigten Beispiel hat
der Drehflügler 10 eine
Rotoranordnung 12, die vier Rotorblätter 14A, 14B, 14C bzw. 14D aufweist,
von denen jedes eine radiale Länge
R hat. Die Rotorblätter 14A–D sind
mit 90° zu
jedem benachbarten Blatt angeordnet und rotieren im Gegenuhrzeigersinn,
wie durch die Richtung des Pfeils 16 gezeigt. In der 1 ist
der Drehflügler 10 im
Vorwärtsflug
gezeigt, wie durch den Flugvektorpfeil 18 repräsentiert.
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Wenn
der Rotor 12 um eine Achse 20 rotiert, erzeugen
die Spitzen der Rotorblätter 14A–D Wirbel 14A', 14B', 14C' bzw. 14D'. Die Wege der
Wirbel 14A'–D', welche die Blätter verlassen,
wenn die Blätter
sich voranbewegen, variieren als eine Funktion der Vorwärtsfluggeschwindigkeit,
des Rotorschubs und des Abstiegwinkels neben anderen Dingen. Man
kann aus den Wegen der Wirbel 14A–D in der 1 erkennen,
dass sie sich scheinbar von oben betrachtet in einem schraubenförmigen Muster
radial nach innen relativ zu nachfolgenden Blättern 14A–D mindestens
in den zwei Quadranten mit nach vorne laufendem Blatt, die als ausgehend
von 0° (über dem
Drehflüglerheckausleger) über 90° (nach rechts
von dem Drehflügler)
bis 180° (vor
dem Drehflügler)
gezeigt sind, bewegen. Die Azimutalposition eines Blatts 14A–D wird
einfacherweise in einem Winkelbezugssystem referenziert, bei dem
0° über dem
Heckausleger des Drehflüglers 10 liegt.
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Bei
manchen Zuständen
innerhalb des Betriebs des Drehflüglers 10 kann der
Aufprall von Wirbeln auf nach vorne laufende Blätter insbesondere im ersten
Quadranten von 0° bis
90°, beispielsweise
die annähernd parallele
Interaktion des Wirbels 14B' und
des Blatts 14A, sehr signifikant sein und ein signifikantes
unerwünschtes
hörbares
BVI-Geräusch
in dem Fernfeld erzeugen, wo Personen oder Lauschvorrichtungen positioniert
sein können.
Wie erwähnt,
beinhalten solche Betriebszustände
typischerweise Abstieg und/oder Manöver des Drehflüglers 10.
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Die
Physik und aerodynamische Forschungsergebnisse, die in den genannten
Veröffentlichungen
des vorliegenden Erfinders beschrieben sind, werden hierin durch
Bezugnahme aufgenommen. Insbesondere kann etwas von der darin entwickelten
Information verwendet und verfeinert werden, um ein Kontrollsignal
gemäß der Erfindung
zu liefern. Dieses Kontrollsignal steht dann zur Verwendung als
verfeinerte Kontrolle von verschiedenen aktiven Vorrichtungen zum
Sichern einer verbesserten Abschwächung oder Unterdrückung von BVI-Geräusch, welches
in dem Fernfeld akustisch erfasst werden kann, zur Verfügung.
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Es
wird weiter auf die 1 und zusätzlich auf die 2 Bezug
genommen. Die Rotoranordnung 12 ist als mindestens zwei
Drucksensoren S1 und S2 aufweisend
gezeigt, die an der Oberfläche
eines Blatts, z. B. des Blatts 14A relativ in Richtung
auf die Vorderkante hin und auf den radial äußeren Bereich hin angebracht sind.
Außerdem
weist jedes Blatt 14A–D
eine entsprechende aktive Vorrichtung (AD – active device) 22A–D auf,
welches für
eine Betätigung
zwischen verschiedenen Zuständen
zum Abschwächen
der Erzeugung von Blattspitzenwirbeln 14A'–D' und/oder zum Bewegen der Blätter 14A–D relativ
aus der Ebene, befähigt
ist, um so die Blatt-Wirbel-Interaktion zu verringern. Diese letztere
Art von Steuerung kann durch aktive Vorrichtungen des Typs geliefert
werden, die in dem genannten US Patent 5,711,651 beschrieben sind,
z. B. unabhängig
kontrollierte Klappen.
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Ferner
ist in 1 gezeigt, dass ein Kontrollsystem 24 mindestens
Druckmessungen von Sensoren S1 und S2 erhält
und ein Signal liefert, welches druckabhängige BVI-Geräuscheigenschaften
reflektiert, wobei das Signal dann verwendet wird als eine Kontrollvariable
bei der Kontrolle und Betätigung
der aktiven Vorrichtungen 22A–D.
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Es
wird weiter auf die 2 Bezug genommen. Der radial äußere Bereich
des mit Instrumenten versehenen Blatts 14A von 1 ist
vergrößert gezeigt
und zeigt die Plazierung von mindestens den zwei Drucksensoren S1 und S2 in einem
Bereich, der als eine starke BVI-Quelle ausgemacht wurde. Insbesondere
mindestens diese zwei Drucksensoren und vorzugsweise auch sämtliche
wei tere Drucksensoren Sn sind an der Oberfläche des
Blatts 14a in einem Bereich zwischen etwa 65% und 95% des
Blattradius R und innerhalb von 10% der Blattprofilsehnenlänge von
der Vorderkante des Blatts positioniert. Die Vorderkante des Blatts 14A in der 2 zeigt,
dass die Station r des Sensors S1 etwa 0,75
oder 75% des Blattradius R ist und die Station r des Sensors S2 etwa 0,85 oder 85% des Blattradius R ist.
Die optional weiteren Drucksensoren Sn sind
auch in dem gleichen Bereich zwischen 65% und 95% R. Außerdem sind
die Sensoren S1 und S2 (und
Sn) gezeigt, dass sie bei entsprechenden
Stationen c sind, die innerhalb von 10% der Blattprofilsehnenlänge C von
der Vorderkante von Blatt 14A sind oder mit einer Meßöffnung an
der Oberfläche
in das Blatt eingebaut sind. Die Drucksensoren S1 und
S2 sind vorzugsweise von einem bekannten
Typ mit guter Sensitivität
und sehr kleiner Größe und niedrigem
Profil. Die Sensoren S1 und S2 sind
beispielsweise durch irgendeine Verbindung, an einer Oberfläche von
Blatt 14A befestigt. Obwohl hier als an der oberen Oberfläche von
Blatt 14A befestigt gezeigt, was eine Abrasion durch Schmutz
von unten verringert, können
die Sensoren S1 und S2 alternativ
an der unteren Oberfläche
von Blatt 14A angebracht sein.
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Es
wird auf die 3 Bezug genommen. Die Drucksensoren
S1, S2 ... Sn geben ihre entsprechenden Signale an das
Kontrollsystem 24, und insbesondere zu einem Drucksignalprozessor 30,
der einen Teil davon bildet. Der Drucksignalprozessor 30 analysiert
die Drucksignale von den Sensoren S1, S2 in einer Weise, die nachfolgend beschrieben
werden wird, und liefert einen resultierenden Wert oder Signal,
PCV an Leitung 32, die als zu der
Kontrolleinrichtung 34 verlaufend gezeigt ist. Die Kontrolleinrichtung 34 bildet
auch einen Teil des Kontrollsystems 24. Der Drucksignalprozessor 30 und
die Kontrolleinrichtung 34 können separate, zugewiesene
Elemente sein oder sie können
strukturell in ihrer Form integriert sein. Außerdem ist es bevorzugt, dass
die meiste oder sämtliche
elektronische Verarbeitung durch einen digitalen Prozessor durchgeführt wird,
der geeignet programmiert ist, um die erforderlichen Funktionen
zu bewerkstelligen. Die Kontrolleinrichtung 34 ist auch
so gezeigt, dass sie einen Betriebszustand-Eingabewert an Leitung 36 und
einen Rotorazimutalposition-Eingabewert
an Leitung 38 erhält.
Diese Eingabewerte können
alternativ oder zusätzlich
zu dem Drucksignalprozessor 30 geleitet werden. Der Ausgabewert oder
die Ausgabewerte von der Kontrolleinrichtung 34 und somit
von dem Kontrollsystem 24 werden an die entsprechenden
aktiven Vorrichtungen 22A –D geleitet, um die befohlene
Aktion zu bewirken. Die Drucksignale von den Sensoren S1,
S2 ... Sn zu dem
Kontrollsystem 24 und die Signale von dem Kontrollsystem 24 zu
den aktiven Vorrichtungen 22A–D verlaufen zwischen den Rotorblättern 14A–D und dem
Rumpf des Drehflüglers 10 über eine
geeignete Gleitringanordnung (nicht gezeigt).
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Man
erkennt, dass die Kontrolleinrichtung 34 geeignete Kontrollalgorithmen
für die
speziellen aktiven Vorrichtungen 22A–D ausführen kann, jedoch sind diese
speziellen Algorithmen nicht innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung. Stattdessen sind die Kontrolleinrichtung 34 und
die aktiven Vorrichtungen 22A–D programmiert oder tabellarisch
festgelegt, dass sie auf das Kontrollvariabelsignal PCV auf
eine Weise reagieren, die eine Verringerung oder Auslöschung dieses
Signals durch Verringern des BVI-Geräuschs beabsichtigt. Beispielsweise
können
der Betriebszustands-Eingabewert an der Leitung 36 und
der Rotorazimutalposition-Eingabewert an Leitung 38 zum
Ansteuern und Kontrollieren einer grundlegenden oder primären Planung von
Kontrollsignalen zum Verringern von BVI dienen; jedoch dient das
Kontrollvariabelsignal PCV zum Verfeinern
dieser Tabelle.
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Die
Aufmerksamkeit wird nun der Entwicklung des Signals PCV gemäß der Erfindung
zugewandt. Es wird auf die 4A Bezug
genommen. Dort ist ein Auftrag des Drucks über die Blattazimutalposition
gezeigt, wie er durch einen Drucksensor, beispielsweise S1 oder S2, die an
dem Blatt 14A wie vorangehend beschrieben positioniert
sind, gemessen wird. Gemäß der 4A war
der Drucksensor bei etwa 77% der radialen Länge R von Blatt 14A und
etwa 5 Blattprofilsehnenlänge
von der Vorderkante des Blatts positioniert. Das sich ergebende
Drucksignal wurde normalisiert, um Effekte des freien Strömungsdrucks
und des Drucks der dynamischen Rotation zu berücksichtigen.
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Es
wird auf die 4B Bezug genommen. Das Drucksignal
von 4A wurde gefiltert, um das als eine BVI-Quelle
für das
spezielle Drehflüglersystem
wichtige Frequenzband zurückzuhalten
oder zu erhalten. Die BVI-Geräuschquelle besteht
typischerweise aus einem schmalen Frequenzband, typischerweise zwischen 20
und 48 mal der Rotor-Rotationsfrequenz. Wenn beispielsweise der
Rotor 12 bei 5 Hz rotiert, umfasst das BVI-Quellenband
100 bis 240 Hz. Somit zeigt das in 4B dargestellte
Signal die Ergebnisse des digitalen Filterns des Drucksignals von 4A und
stellt klar die signifikante Aktivität im ersten Quadranten für das nach vorne
laufende Blatt bei etwa 70° Azimutalposition
und im vierten Quadranten für
das nach hinten laufende Blatt bei etwa 275° Azimutalposition heraus. Es
ist bevorzugt, das Signal der nach vorne laufenden Seite von dem
Signal der nach hinten laufenden Seite zu trennen, so dass jedes
die erforderliche Kontrolle zu der passenden Zeit oder an der passenden
Position während
des Rotierens des Rotors 12 liefern kann. Außerdem ist es
wünschenswert,
weil es mindestens zwei Drucksignale von den Sensoren S1 bzw.
S2 gibt, diese Werte zu mitteln, um das
Drucksignal für
die Signalverarbeitung zu liefern.
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Nach
dem Filtern des Rohdrucksignals definiert der Drucksignalprozessor
30 als
das Maß P
CV die Summe von Fourier-Amplituden des am
Blatt
14A gemessenen Blattdrucks über die relevanten Frequenzgrenzen
n
1 und n
2. Diese
Addition kann folgendermaßen
ausgedrückt
werden:
wobei
- Fn1,
n2
- ist das Signal zur
Verwendung als Kontrollvariable,
- fn
- ist die Fourier-Amplitude über ein
spezifiziertes Azimutalsegment der Blattrotation; und
- n1 und
n2
- sind die Frequenzgrenzen
basierend auf n pro voller Umdrehung.
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Es
ist bevorzugt, auch eine Fensterfunktion vor dem Berechnen der finiten
Fourier-Transformation (FFT; finite Fourier Transform) anzuwenden,
da die Signale über
einen Teilazimutalbereich nicht periodisch sind. Im vorliegenden
Fall wurde ein Welch-Fenster wie folgt verwendet: Die Druckdaten
P(t
n) wurden mit der Fensterfunktion multipliziert
vor der Berechnung der Fourier-Transformation,
wobei
P der Mittelwert der
verwendeten Druckdaten ist.
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Um
die effektivsten Werte von n1 und n2 zur Verwendung bei der Addition der Fourier-Transformation zu
identifizieren, können
Modelltests während
Windkanaltests oder am tatsächlichen
Drehflügler
unter Bedingungen, die Abstieg simulieren, durchgeführt werden,
um wahrscheinliche Werte zu identifizieren, die die effizientesten
Ergebnisse liefern. Außerdem
werden diese Testdaten mit den Messungen von tatsächlichen
akustischen BVI-Fernfeldschalldruckniveaus (BVISPL – BVI far
field accoustic sound pressure levels) unter den gleichen Bedingungen
korreliert. Die Ergebnisse derartiger Windkanaltests für eine einzige
Vorwärtsfluggeschwindigkeit
und fünf
verschiedene simulierte Abstiegswinkel für einige Bereiche von n1 und n2 Werten sind in
der 5A gezeigt, wo PCV unter
Verwendung von Druckmessungen berechnet ist, die aus zwei Sensoren bei
77% und 92% R gemittelt sind, und Adv Side BVISPL stellt das BVI-Geräusch von
dem Blatt an der nach vorne laufenden Seite dar, wie es tatsächlich im
Fernfeld gemessen wurde. Die bevorzugten Bereiche von n1, n2 Werten sind die, die nur positive Neigungen
haben und es gilt, dass je mehr sie bezogen auf die Fernfeldmessungen
linear sind, um so besser sind sie. In der getesteten und hier beschriebenen
Ausführungsform
für einen
UH–60A
Black Hawk Hubschrauber im Maßstab
1/6 scheint der Bereich, in dem n1 24 ist
und n2 32 ist, die besten Ergebnisse
zu liefern. Das ist zusätzlich
in der 5B bestätigt, die einen Auftrag von
PCV über
das gemessene Fernfeldgeräusch
für einige
andere Vorwärtsfluggeschwindigkeiten
und Abstiegswinkel zeigt. Die Linearität scheint erhalten zu sein.
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Nachdem
so die die geeignete Anordnung von Sensoren S1,
S2 ... Sn und die
geeigneten Frequenzgrenzen zum Addieren der Fourier-Amplituden bestimmt
sind, bestimmt der Drucksignalprozessor 30 die metrische
Kontrollvariable, die mit PCV bezeichnet
ist. Dieses Signal, typischerweise in Verbindung mit der durch den
Betriebszustands-Eingabewert und den Rotorazimutalpositions-Eingabewert gelieferten
Planung oder Tabelle, dient zum Kontrollieren der entsprechenden
aktiven Vorrichtungen 22A–D als eine Funktion von deren Azimutalpositionen
und in einer Weise zum Reduzieren von BVI-Geräusch. Das Vorsehen und die
Verwendung des Signals PCV als eine Kontrollvariable
in einem Betrieb, der eine präzise
Messung des BVI-Geräuschs, wie
es im Fernfeld auftritt, rückkoppelt,
stellt das optimale Minimieren dieses Geräuschs sicher.