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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren und eine neue
Vorrichtung zur kontinuierlichen Reinigung und Konzentrierung von
Leukozyten aus Blut, vorzugsweise Leukozytenschichten. Die Leukozyten werden
bei der Herstellung von Interferon verwendet.
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Stand der
Technik
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Interferone
stellen eine endogen erzeugte immunologisch aktive Gruppe kleiner
Proteine dar, die als eine natürliche
Abwehr gegen Virusinfektionen wirken. Sie werden durch vertebrale
Zellen synthetisiert und abgeschieden nach einer Virusinfektion.
Interferone binden an die Plasma-Membran anderer Zellen in dem Organismus
und induzieren einen antiviralen Zustand in ihnen durch Erhöhung der
Produktion von drei Enzymen: einer Oligonukleotidsynthetase, einer
Endonuklease und einer Kinase. Bei der modernen medizinischen Versorgung
werden pharmazeutische Präparate,
die Interferone enthalten, als ein Mittel gegen Infektionen, besonders
virale Infektionen, doch auch ganz allgemein zur Stärkung des
immunologischen Abwehrsystems des Patienten verabreicht.
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Interferone
werden derzeit auf drei unterschiedlichen Wegen hergestellt: rekombinant,
Zellinienderivat und menschliches Leukozytenderivat. Die menschlichen
Leukozytenderivate von Interferonprodukten können weiter in teilgereinigte
und hochgereinigte Produkte unterteilt werden. Die vorliegende Anmeldung
befaßt
sich insbesondere mit hochgereinigtem menschlichem Leukozyteninterferon.
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Die
Herstellung von Interferon, das sich von menschlichen Leukozyten
herleitet, wird in großem
Maßstab,
allgemein gemäß dem Verfahren
durchgeführt,
das von Kari Cantell et al., 1981 (Cantell, K., Hirvonen, S., Kauppinen,
H-L., und Myllyla, G., „Herstellung
von Interferon in menschlichen Leukozyten aus normalen Donoren mit
der Verwendung von Sendai-Virus",
veröffentlicht
in Methods in Enzymology, Band 78, Seiten 29-38 und Cantell, K.,
Hirvonen, S. und Koistinen, V., „Teilreinigung von menschlichem
Leukozyteninterferon in einem großen Maßstab", in Methods in Enzymology, Band 78,
Seiten 499-505) beschrieben wurde. Das Verfahren nach Cantell kann
folgendermaßen
zusammengefaßt
werden: gepoolte Leukozytenschichten von gesunden Donoren werden
in kaltem 0, 83% NH4Cl suspendiert und zentrifugiert.
In dieser Stufe werden die Leukozyten gereinigt und von anderen
Blutzellen getrennt. Etwa 30% der Leukozyten gehen verloren. Die
Leukozyten werden gesammelt und in modifiziertem Eagle's mindest-essentiellem
Medium (MEM) inkubiert. Danach wird die Suspension mit Zünd-Interferon
gezündet
und dann mit Sendai-Virus beimpft, um die Produktion von Interferon
einzuleiten. Das geerntete Roh-Interferon wird dann gepoolt, und
das Interferon wird ausgefällt
und weiter gereinigt.
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Bei
der Herstellung mit Blut kann ein Anti-Koaguliermittel zu dem Blut
zugesetzt werden, um eine Klumpenbildung zu verhindern und dabei
das Blut in einem flüssigen
Zustand zu halten. Wenn auf diesem Weg behandeltes Blut ungestört bleibt,
setzen sich die Zellen allmählich
ab, da sie dichter als das Plasma sind. Die roten Blutzellen gehen
zum Boden. Die weißen
Zellen und Blutplättchen
bilden eine dünne
weiße
Schicht (Leukozytenschicht), die über den roten Zellen liegt,
und das Plasma erscheint im oberen Teil des Behälters.
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Die
Leukozyten-Herstellungsstufen werden noch häufiger ansatzweise durchgeführt, wobei
man manuell gehandhabte Laboratoriumskolben und geeignete Ausrüstung verwendet.
Maßstabsvergrößerung wurde bis
heute durch Zugabe von mehr Kolben und Zentrifugen und natürlich mehr
Personal, das diese Kolben handhabt, erreicht. Die Produktion von
Interferon nach Stand der Technik wird somit durch die Nachteile
beeinträchtigt,
die für
intensive Laboratoriumsverfahren typisch sind: hohe Laborkosten,
niedrige Reproduzierbarkeit, Veränderungen
in der Ausbeute usw. Nichtsdestoweniger wurden die meisten der vorliegenden
Verfahren darauf konzentriert, wie man am besten verfügbare Laboratoriumsausrüstung und
-methodologie bekommt.
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Die
vorliegende Erfindung hat zum Ziel, diese Nachteile zu überwinden
und höhere
Ausbeuten, bessere Reproduzierbarkeit und niedrigere Arbeitskosten
zu ermöglichen.
Außerdem
hat die Erfindung die Aufgabe, eine leichtere Maßstabvergrößerung und GMP-Nachprüfbarkeit
des Verfahrens zu ermöglichen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bietet eine Lösung der oben erwähnten Probleme
und Nachteile herkömmlicher
Verfahren durch Einführung
eines Verfahrens gemäß den beigefügten Ansprüchen. Das
erfinderische Verfahren hat beispielsweise die Vorteile, geeignet
für Automatisierung
zu sein, und so die Reproduzierbarkeit zu verbessern, die erforderliche
Arbeitskraft zu vermindern und die Arbeitskosten zu reduzieren.
Weiterhin ist das erfinderische Verfahren leicht maßstäblich zu
vergrößern und
auf größere Produktionsvolumina
angepaßt zu
werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nun in größeren Einzelheiten
nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben,
in welchen
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1 ein
Blockdiagramm zeigt, welches die Prinzipien des Verfahrens nach
der vorliegenden Erfindung erläutert,
und
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2 ein
schematisches Beispiel eines automatisierten Leukozytenreinigungsverfahrens
nach der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Beschreibung
der Erfindung
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Der
vorliegende Erfinder zeigte überraschenderweise,
daß ein
kontinuierliches und automatisiertes Verfahren bei der Reinigung
und Konzentrierung von Leukozyten verwendet werden kann. Gemäß der Erfindung
bekommt man ein Verfahren zur kontinuierlichen Reinigung und Konzentrierung
von Leukozyten aus Blut. Das Verfahren umfaßt die folgenden Stufen:
- (a) Plasma wird von dem Blut durch Filtration
getrennt, um eine filtrierte Leukozytenschicht-Fraktion zu bekommen,
- (b) eine wäßrige Lösung, die
in Bezug auf Plasma hypotonisch ist, wird zu der Leukozytenschicht-Fraktion aus
der Stufe (a) zusetzt, um eine Lysierung von Erythrozyten zu bekommen,
die in der Leukozytenschicht-Fraktion enthalten sind,
- (c) die Leukozytenschicht-Fraktion und die wäßrige hypotonische Lösung aus
der Stufe (b) werden in einer Mischeinrichtung vermengt,
- (d) das Gemisch aus der Stufe (c) geht durch einen Rückhaltebehälter,
- (e) das Gemisch aus der Stufe (d) wird durch eine Zentrifuge
geführt,
um die Leukozyten abzutrennen, und
- (f) die abgetrennten Leukozyten aus der Stufe (e) werden sammelt.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zur kontinuierlichen
Reinigung und Konzentrierung von Leukozyten aus Blut vorgesehen.
Die Vorrichtung enthält
die folgenden Einrichtungen:
- (i) eine Membranfiltereinrichtung
zur Abtrennung von Plasma von dem Blut durch Filtration, um eine
filtrierte Leukozytenschicht-Fraktion zu erhalten,
- (ii) eine statische Mischereinrichtung zum Vermengen der Leukozytenschicht-Fraktion
und einer wäßrigen hypotonischen
Lösung,
um eine Lysierung von Erythrozyten zu erreichen, die in der Leukozytenschicht-Fraktion
enthalten sind,
- (iii) eine Rückhalte-Behältereinrichtung
und
- (iv) eine Zentrifugeneinrichtung, um die Leukozyten abzutrennen.
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Unter
Bezugnahme auf das Blockdiagramm in 1 ist die
erste Stufe des vorliegenden Verfahrens eine Stufe der Abtrennung
des Plasmas von dem Blut mit Hilfe einer Filtration. Gemäß bekannten
Verfahren wird Plasma gewöhnlich
von Blut durch Zentrifugieren abgetrennt, was zu einer Plasmafraktion
führen
kann, die mit lysierten Erythrozyten verunreinigt ist, so daß eine solche
Plas mafraktion nicht weiter verwendet werden kann. Siehe zum Beispiel
die US-4,294,824. Die Verwendung einer Zentrifugierung anstelle
der Filtration führt
zu höheren
Investitionskosten, mehr Wartung und höherem Bedarf an Hygiene und
Sauberhaltung. Bei der vorliegenden Erfindung wird das Plasma von
dem Blut durch Filtration abgetrennt, und dann werden die Erythrozyten,
die in der Leukozytenschicht enthalten sind, welche man bei der
Trennung erhält,
lysiert. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beginnt das Verfahren mit einer im Handel erhältlichen
Leukozytenschicht-Fraktion, die man bei einer Blutbank erhält. Diese
Leukozytenschicht-Fraktion wird von dem darin enthaltenen Plasma
durch Filtration abgetrennt. Das erhaltene Plasma ist rein und kann
weiter verwendet werden. Bei der vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise
gefunden, daß durch
Abtrennung von Plasma durch Filtration es möglich war, ein kontinuierliches
Verfahren zu erhalten, das im Maßstab bis zu einem Wert für große technische
Produktion vergrößert werden
kann. Mit herkömmlicher
Zentrifugentrennung in dieser Stufe war es nicht möglich, das
Verfahren zu vergrößern. Die
Zentrifugenstufe neigte bei Vergrößerung dazu, die Erythrozyten
unverändert
in der Leukozytenschicht zu halten, und das abgetrennte Plasma konnte weiter
verwendet werden.
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Die
Filtrations-Parameter in dem Verfahren werden so abgeglichen, um
einerseits eine dichte konzentrierte Leukozytenschicht-Fraktion,
welche die Leukozyten enthält,
und andererseits eine reine Plasmafraktion mit geringst möglicher
Verfärbung
zu produzieren. Die Plasmafraktion kann als Ausgangsmaterial in
anderen Verfahren verwendet werden, da sie rein ist und keine Zusatzstoffe
enthält.
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die Filtrationsstufe zur Trennung von Plasma
und Leukozyten mit Hilfe eines Membranfilters durchgeführt. Geeignete
Filter haben Porengrößen im Bereich
von 0,1 bis 1,0 μm,
vorzugsweise zwischen 0,4 und 0,6 μm. Nach einer anderen Ausführungsform
wird die Filtration durch Hohlfasern vorgenommen, zweckmäßig für die Verwendung
in dem erfinderischen Verfahren und als Teil der erfinderischen
Apparatur oder dem erfinderischen System.
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Um
ein Lysieren der Erythrozyten in der Leukozytenschicht-Fraktion
zu erhalten, wird diese Fraktion mit einer hypotonischen Lösung in
Bezug auf Plasma, zum Beispiel mit einer wäßrigen Ammoniumchloridlösung (zum
Beispiel 0,8 – 0%
Gewicht/Volumen) oder vorzugsweise mit 0,8% Lösung vermischt, doch bei Verwendung
niedrigerer Konzentrationen ist die Lysierungszeit zu senken. Der
Strom von hypotonischer Lösung ist
vorzugsweise zweimal der Strom der Leukozytenschicht-Fraktion. Um ein
wirksames Vermischen zu gewährleisten,
wird das Gemisch der Leukozytenschicht-Fraktion und beispielsweise
die NH4Cl-Lösung durch einen statischen
Mischer geführt
und weiter zu einem Rückhaltebehälter.
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Der
Rückhaltebehälter ist
in einer Weise gestaltet, daß er
das Strömungs-/Volumenverhältnis berücksichtigt,
d.h. eine Rückhaltezeit
von etwa 0,5 bis 10 Minuten erreicht ist. Je nach der Art der hypotonischen Lösung und
der verwendeten Temperatur und dem, was die Lösung homogen in dem gesamten
Behälter macht
ist der Rückhaltebehälter ist
so geschnitten, daß eine
Verweilzeit von vor zugsweise 5 bis 10 Minuten erreicht wird, wenn
Ammoniumchloridlösung
verwendet wird, am meisten bevorzugt 10 Minuten; wenn kalte 0,8%
Ammoniumchloridlösung
verwendet wird.
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Anschließen wird
das Gemisch der Leukozytenschicht-Fraktion und der NH4Cl-Lösung einer
kontinuierlichen Zentrifuge zugeführt, um die Leukozyten abzutrennen.
Die Zentrifuge kann eine kontinuierliche oder halb-kontinuierliche
Zentrifuge von hygienischer Gestaltung sein und vorzugsweise eine
Zentrifuge, die für eine
Pflege ohne Entmantelung ausgebildet ist, eine Plege-am-Platz (SIP)
und auch Sauber-am-Platz (CIP) sein. In dieser Stufe gibt es kein
Problem, eine Zentrifuge für
die Trennung zu verwenden, auch nicht in einem Verfahren in großem Maßstab, da
die Erythrozyten durch Lysieren entfernt wurden.
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Weitere
Bearbeitung kann eine zweite Erythrozyten-Lysierstufe einschließen. Schließlich werden
die gereinigten und konzentrierten Leukozyten, die auch als Zellsuspension
bezeichnet werden, zu einem Inkubationsbehälter überführt, wo die Interferon-Produktion
durch Zugabe von Sendai-Virus eingeleitet wird. Vorzugsweise wird
die Interferon-Erzeugung in einem Bioreaktor durchgeführt. Die
Vorteile mit einer Verwendung eines Bioreaktors als Inkubationsbehälter sind
die Möglichkeit,
bessere Kontrolle der Inkubationsstufe zu erzielen, leichtere Übertragung
auf größeren Maßstab, erleichterte
Pflege am Platz und Reinigung am Platz. Zusammen mit den anderen
im Text oben beschriebenen Stufen gibt dies ein komplexeres Verfahren,
das besser für
industrielle Herstellung von Interferon geeignet ist.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das bei der vorliegenden Erfindung verwendete Blut Menschenblut.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Kunststoffbeutel,
welche die Leukozytenschicht-Fraktion enthalten, werden aus dem
gewöhnlichen Produktionsansatz
genommen und separat entleert. Die Hälfte der Menge dieser Fraktion
wurde in einen getrennten Behälter
(2, a) entleert und durch das experimentelle Verfahren
nach 2 behandelt, und die andere Hälfte wurde gemäß gewöhnlichem
Produktionsverfahren verarbeitet. In dem experimentellen Verfahren
wird das Plasma durch Filtration durch Hohlfasern mit geeignetem
Faserdurchmesser und geeigneter Porengröße (b) abgetrennt. Das filtrierte
Plasma wird fraktioniert, und die Fraktionen mit der höchsten Absorptionsfähigkeit
bei 280 nm (A280) werden für spätere funktionelle
Tests gespeichert (Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt). Die Plasmasammlung
mit der höchsten
Absorptionsfähigkeit
wird durch Messen der Absorptionsfähigkeit bei 280 nm on-line
mit Hilfe eines Spektrophotometers (c) ermittelt, und wenn die Absorptionsfähigkeit einen
vorbestimmten Wert erreicht hat, wird das Ventil (d) automatisch
in der Richtung zum Plasmabehälter (e)
geöff net.
Das Spektrophotometer (c) wird auch zur Messung der Menge an zerbrochenen
Erythrozyten im Plasma benutzt. Wenn Erythrozyten beispielsweise
durch mechanische Kräfte
zerbrochen werden, werden sie lysiert, und das Plasma wird rötlich infolge
von freiem Hämoglobin.
Wenn das filtrierte Plasma aus irgendeinem Grund rötlich wird,
wird es weggeworfen, indem man ein zweites Kriterium für das Spektrophotometer
(c) bei etwa 410 nm einstellt. Wenn die Absorptionsfähigkeit
einen vorbestimmten Wert bei 410 nm erreicht hat, wird das Ventil
(d) automatisch in der Richtung Abfall (f) geöffnet.
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Mechanische
Kräfte
können,
wie oben erwähnt,
die Erythrozyten zerbrechen. Ein Weg, um die Erythrozyten zu zerbrechen,
ist jener, einen hohen Beschickungsdruck in die Hohlfasern hinein
zu haben. Daher wird der Beschickungsdruck automatisch durch Messen
des Beschickungsdrucks mit einem Drucksensor (g) reguliert und es
erfolgt automatisches Einstellen der Pumpen (h)-Geschwindigkeit
in Bezug auf das Beschickungsgemisch, um den Beschickungsdruck konstant
bei etwa 0,4 bar zu halten.
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Nach
der Abtrennung von Plasma fließt
die Leukozyten-Fraktion direkt in eine Mischkammer, einen statischen
Mischer zusammen mit Ammoniumchlorid. Der Strom der Leukozyten-Fraktion
wird mit einem ersten Strömungsmesser
(i) gemessen. Der Fluß von
0,8 % (Gewicht/Volumen) Ammoniumchloridfraktion wird mit einem zweiten
Strömungsmesser
(j) gemessen. Da der Fluß der
Leukozyten-Fraktion während
der Filtrationsstufe sich ändern
kann, wird der Fluß von
0,8% (Gewicht/Volumen) Ammoniumchlorid-Fraktion automatisch in Bezug
auf den Fluß der
Leukozyten-Fraktion reguliert. Der Ammoniumchloridstrom ist zweimal
so groß wie
der Leukozyten-Fraktionsstrom. Die gemischte Lösung wird dann in einen statischen
Mischer (k) eingeführt,
um ein vollständiges
Vermischen der beiden Lösungen
zu erhalten. Die gemischte Lösung
fließt
dann kontinuierlich in den Rückhaltebehälter (l).
Die Verweilzeit in dem Rückhaltebehälter ist
10 Minuten, was die Zeit für
Lysierung nach der gewöhnlichen
Ansatzmethode ist. Das Lysat, welches aus dem Rückhaltebehälter kommt, fließt direkt
in die halb-kontinuierliche Zentrifuge (m), die bei 3000 Umdrehungen/Minute
arbeitet. Der Zentrifugeninhalt wurde dann intermittierend geerntet.
Die gewonnenen Zellen wurden noch einmal lysiert und mit etwas Medium
unter Bildung der Zellsuspension suspendiert.
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Bestimmte
Mengen der Zellsuspension werden dann zu 100 ml/Inkubationskolben
oder zu 3 Liter-Laboratoriumsfermentatoren
zugegeben, um Zellen aus der gewöhnlichen
Produktion und die Zellen aus dem experimentellen Verfahren zu vergleichen.
Das Interferon aus den Laboratoriumsfermentatoren und 100 ml/Kolben
werden dann hinsichtlich des Interferon-Gehalts nach einer ELISA-Methode analysiert.
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In
dem gewöhnlichen
Verfahren wird die Fraktionierung von Plasma durch Zentrifugieren
der Leukozytenschicht-Fraktion erreicht. Das Zentrifugieren wird
mit 1 Liter-Kunststoffflaschen ausgeführt. Die Lyse erfolgt in einem
Behälter,
wo die Leukozyten-Fraktion und die 0,8% (Gewicht/Volumen) Am moniumchloridlösung vermischt
und zehn Minuten stehen gelassen werden. Die folgende Zentrifugierungsstufe
wird auch in 1 Liter-Kunststoffflaschen durchgeführt. Tabelle
1: experimentelle Ausbeuten: Interferon
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Tabelle 1
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Die
Tabelle zeigt das Ergebnis von Funktionstests von Zellen aus dem
Verfahren nach der Erfindung im Vergleich mit Zellen von einem gewöhnlichen
Ansatz. Exp.-Zellen bedeutet Zellen, die man aus dem Verfahren nach
der Erfindung bekommt. Ref.-Zellen bedeutet Zellen aus einem gewöhnlichen
Ansatz, der aus Leukozytenschichten aus dem gleichen Blutzentrum
und vom gleichen Tag hergestellt wurden. Labferm.Exp bedeutet Zellen,
die aus dem Verfahren nach der Erfindung erhalten wurden, doch wird
der Test in größerem Maßstab (3
Liter) als Exp.-Zellen durchgeführt.
Labferm.Ref bedeutet Zellen aus einem gewöhnlichen Ansatz, hergestellt
aus Leukozytenschichten vom gleichen Blutzentrum und vom gleichen
Tag nach der Erfindung, doch wird der Test in größerem Maßstab (3 Liter) durchgeführt als
Ref.-Zellen. Zugesetzte Menge bedeutet, daß unterschiedliche Mengen an
Zellsuspension zugegeben wurden, um Unterschiedliche Zellkonzentrationen
für den
Funktionstest zu bekommen. Zellkonz. ist die gemessene Zellkonzentration
nach Zugabe der Zel lenmenge. ELISA ist das Ergebnis ausgedrückt in der
Menge von Interferon-alpha, erzeugt mit den unterschiedlichen Zellen
je Milliliter. Ausbeute/Zelle ist das Ergebnis, ausgedrückt in der
Menge von Interferon-alpha, erzeugt mit den unterschiedlichen Zellen
je Zelle. Ausbeute ist das durchschnittliche Ergebnis als Prozentsatz,
ausgedrückt
als produzierte Menge an Interferon-alpha je Milliliter, hergestellt
mit den Ex.-Zellen/Labferm.Exp. im Vergleich mit den Ref.-Zellen/Labferm.Ref.
Ausbeute/Zelle II ist das durchschnittliche Ergebnis als Prozentsatz,
ausgedrückt
als die Menge von produziertem Interferon-alpha je Zelle durch die
Exp.-Zellen/Labferm.Exp. im Vergleich mit den Ref.-Zellen/Labferm.Ref.
Die Gesamtausbeute ist die durchschnittliche Gesamtmenge an produziertem
Interferon-alpha durch die Exp.-Zellen/Labferm.Ref., wenn die gleiche
Menge an Zellen zugegeben wurde. Als Prozentsatz im Vergleich mit
den Re.-Zellen/Labferm.Ref.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen im Durchschnitt eine bessere Gesamtausbeute
mit den erfinderischen Exp.-Zellen im Vergleich mit Ref.-Zellen.
Da die beiden Verfahren, Exp.-Zellen und Ref.-Zellen mit der gleichen Menge an Zellen
begannen und das Volumen der am Ende konzentrierten Leukozytenzellsuspension das
gleiche für
beide Verfahren ist, ist es möglich,
die Gewinnung von Zellen aus jedem Verfahren zu berechnen. Man bekommt
mehr Zellen bei dem Experiment. Vergleicht man die Zellenkonzentration
in den Versuchen 961121 und 961127, wenn die gleiche Menge an Zellsuspension
zugesetzt wurde, ist es offensichtlich, daß das Verfahren nach der Erfindung
zu einer stärkeren
Zellgewinnung führt.
Daher ist es auch möglich,
mehr Interferon aus dem erfindungsgemäßen Verfahren zu bekommen,
da die Ausbeute und die Ausbeute je Zelle etwa die gleichen sind.
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Das
aus der Filtrationsstufe gewonnene Plasma wird als eine Komponente
in dem Inkubationsmedium (EMEM) erwendet. Bevor das Plasma zu dem
Inkubationsmedium zugegeben wird, wird die Immunoglobulin-Fraktion
durch Zugabe von 25% (Gewicht/Gewicht) Polyethylenglycol (Macrogol
6000)-Lösung
ausgefällt. Die
Polyethylenglycol-Lösung
wird durch Auflösen
von 430 g in einem Liter destillierten Wassers hergestellt.
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In
dem gewöhnlichen
Verfahren muß eine
extra Zentrifugierstufe (1600 Umdrehungen/Minute) mit der Plasmafraktion
durchgeführt
werden, um restliche Zellen zu entfernen.
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Die
Funktionstests für
Plasma, abgetrennt durch Hohlfasern, wurden durch Zugabe dieses
Plasmas anstelle des gewöhnlichen
Plasmas zu dem Medium, wenn man Leukozyten in kleinem Maßstab, 100
ml Kolben, inkubierte. Plasma wurde zu dem Inkubationsmedium in
gleichen Mengen in Bezug auf den Proteingehalt A
280-Wert,
zugegeben. Das in diesen Kolben erzeugte Interferon wurde mit der
ELISA-Methode analysiert und mit ELISA-Ergebnissen von Kolben verglichen,
die mit gewöhnlichem
Plasma arbeiteten. Tabelle
2. Experimentelle Ausbeuten: Plasma-Qualität
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Tabelle 2
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Die
Tabelle zeigt das Ergebnis von Funktionstests von Plasma aus dem
Verfahren nach der Erfindung im Vergleich mit Plasma aus einem gewöhnlichen
Ansatz, M-5296.Ref, 961014, 961028, 961030, 961104 und 961202 sind
die Daten, wenn das filtrierte Plasma hergestellt wurde. A 280 ist
die Absorptionsfähigkeit
bei 280 nm. Zugesetzte Menge bedeutet, daß unterschiedliche Plasmamengen
zugegeben wurden, um den gleichen Proteingehalt in dem Inkubationsmedium
zu erzielen. Zugesetzte Medien bedeutet die Menge an Inkubationsmedien,
die verwendet wurde. Zell-Konzentration
ist die gemessene Zell-Konzentration nach Zugabe von Zellen aus
der gleichen Zellsuspension. ELISA ist das Ergebnis, ausgedrückt als
die Menge von Interferon-alpha, produziert je Milliliter. Ausbeute/Zelle
ist das Ergebnis, ausgedrückt
als die Menge an Interferon-alpha je Zelle. Ausbeute ist das durchschnittliche
Ergebnis als Prozentsatz, ausgedrückt als die Menge an Interferon-alpha, erzeugt
je Milliliter durch die mit unterschiedlichem Plasma inkubierten
Zellen, wobei unterschiedliches Plasma nach dem erfinderischen Verfahren
hergestellt wurde, im Vergleich mit dem Plasma aus einem gewöhnlichen Ansatz
M-5296. Ausbeute/Zelle II ist das durchschnittliche Ergebnis als
Prozentsatz, ausgedrückt
als die Menge an Interferon-alpha, die je Zelle durch die unter schiedlichen
Plasmapräparate
im Vergleich mit diesen Präparaten
erzeugt wurde. Gesamtausbeute ist die durchschnittliche gesamte
Menge an Interferon-alpha, produziert mit den Zellen, die mit unterschiedlichen
Plasmapräparaten
inkubiert wurden und wobei der Prozentsatz im Vergleich mit dem
M-5296, Ref., inkubiert wurde.
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Beispiel 2
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Pflege
des Systems nach dem erfinderischen Verfahren erfolgte stufenweise
automatisch: Spülen
des Leukozytenschichtbehälters
(a) und Filters (b) mit PBS (mit Phosphat-gepufferter Salzlösung) aus
dem Behälter
(n), Umkehr der Fließrichtung
von PBS in den Plasmafilter, Spülen
des statischen Mischers (k), Rückhaltebehälters (1)
und der Zentrifuge (m) mit NH4Cl aus dem
Behälter
(o). Entwässerung
des gesamten Systems.
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Reinigen
des gesamten Systems mit 0,5 M NaOH aus dem Behälter (p) für wenigstens eine halbe Stunde.
Ablaufenlassen des gesamten Systems.
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Das
System wird dann mit Speicherlösung,
25% Ethanol (Volumen/Volumen) aus dem Behälter (q) gefüllt.
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Vor
der Verwendung läßt man das
System ablaufen und spült
dann mit destilliertem Wasser und dann sterilem PBS.
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Nach
Reinigung wurde das System an kritischen Punkten auseinandergenommen
und visuell inspiziert, um zu sehen, daß keine Zellen, Zellfragmente
usw. im Inneren des Systems zurückgehalten
wurden. Proben wurden aus sterilem PBS oder sterilem Wasser vor
jedem Versuch entnommen, wenn die Lösung das ganze System passiert
hatte oder, wie in Tabelle 3 angegeben. Die Proben wurden für bakterielle
Auszählung (nach
European Pharmacopeia, 2. Auflage) analysiert, und Endotoxin wurde
bestimmt (nach European Pharmacopeia, 2. Auflage). Tabelle
3. Experimentelle Ergebnisse: Pflegestatus
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Keine
Zellen, Zellfragmente usw. wurden in dem System gefunden. Tabelle
3 zeigt, daß das
erfinderische System unter aseptischen Bedingungen laufen kann und
zweckmäßig für CIP ist,
das am Platz gereinigt wird.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf ihre bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, welche die derzeit beste, den Erfindern bekannte
Arbeitsweise darstellt, sollte verstanden werden, daß verschiedene Änderungen
und Abwandlungen, wie sie für
einen Fachmann auf diesem Gebiet auf der Hand liegen, ohne Verlassen
des Gedankens der Erfindung vorgenommen werden können, ohne den Schutzumfang der
Erfindung zu verlassen, der in den anhängenden Ansprüchen definiert
ist.