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Die
vorliegende Erfindung betrifft 9-Heterocyclylanthracyclinon-Derivate, ihre Verwendung
zur Behandlung von Amyloidose, Verfahren zu ihrer Herstellung und
sie enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen.
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Genauer
stellt die vorliegende Erfindung Anthracyclinonderivate bereit,
gekennzeichnet durch die Anwesenheit eines fünfatomigen, heterocyclischen
Systems, verknüpft
mit Position 9 des Anthracyclinon-Systems, die durch die allgemeine
Formel (1) dargestellt sind:
worin:
R
1 ausgewählt ist
aus:
Wasserstoff,
Hydroxy,
einer Gruppe der Formel
OR
5, worin R
5 C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl
oder C
3-8-Cycloalkyl ist,
Halogen und
Amino,
das unsubstituiert oder mono- oder disubstituiert durch C
1-6-Alkyl,
C
2-6-Alkenyl, Aralkyl, Acyl oder Trifluoracetyl
sein kann;
R
2 ausgewählt ist
aus:
Wasserstoff,
Hydroxy und
einer Gruppe NR
6R
7, worin R
6 und R
7 unabhängig Wasserstoff,
gegebenenfalls substituiertes C
1-6-Alkyl,
C
2-6-Alkenyl, C
3-8-Cycloalkyl
oder zusammen mit dem Stickstoffatom einen gegebenenfalls substituierten
C
3-8-heterocyclischen
Ring darstellen;
R
3 ausgewählt ist
aus:
Wasserstoff und
Hydroxy;
R
4 ein
2-substituiertes Thiazolyl- oder Imidazolyl-System der Formel (A)
ist:
worin Z Schwefel oder Amino
darstellt und R
6 und R
7 wie
oben definiert sind, und das pharmazeutisch annehmbare Salz davon.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Alkyl" schliesst sowohl
geradkettige als auch verzweigte Radikale von bis zu 6 Kohlenstoffatomen
ein, z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl und die verschiedenen
verzweigten Isomere davon, sowie geradkettige und verzweigte Radikale,
die gegebenenfalls einen oder mehrere Substituenten, ausgewählt aus
Aryl, Cycloalkyl, Halogen, Trifluormethyl, Hydroxy, Alkoxy, Aralkoxy,
Amino, Mono- oder Dialkylamino und Carboxy, tragen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Alkenyl" schliesst sowohl
geradkettige als auch verzweigte Radikale von bis zu 6 Kohlenstoffatomen
ein, wie z. B. Allyl, Butenyl, Pentenyl, Hexenyl, gegebenenfalls
substituiert wie die obigen Alkylgruppen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Cycloalkyl" bedeutet eine Cycloalkylgruppe
mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, z. B. Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl und Cyclooctyl, gegebenenfalls substituiert
wie die obigen Alkylgruppen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Aryl" schliesst sowohl
monocyclische als auch bicyclische aromatische Gruppen, die 6 bis
10 Kohlenstoffatome im Ringteil enthalten, ein, wie Phenyl oder
Naphthyl, gegebenenfalls substituiert durch einen oder mehrere Substituenten,
ausgewählt
aus C1-6-Alkyl, C1-6-Alkoxy,
Trifluormethyl, Halogen oder Hydroxy.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Heterocyclyl" ist ein 3- bis 7-gliedriger,
gesättigter
oder ungesättigter, heterocyclischer
Ring, der mindestens ein Heteroatom, ausgewählt aus N, O und S, enthält und der
gegebenenfalls mit einem zweiten 5- oder 6-gliedrigen, gesättigten
oder ungesättigten,
heterocyclischen Ring oder mit einem Arylring, gegebenenfalls substituiert
durch einen oder mehrere Substituenten, ausgewählt aus C1-6-Alkyl,
C1-6-Alkoxy,
Trifluormethyl, Halogen oder Hydroxy, kondensiert ist.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Halogen" bedeutet Fluor,
Chlor, Brom und Iod.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Aralkyl" betrifft Alkylgruppen,
wie vorstehend definiert, mit einem Arylsubstituenten, z. B. Benzyl,
Phenethyl, Diphenylmethyl und Triphenylmethyl.
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Die
hier verwendeten Ausdrücke "Alkoxy" oder "Aralkoxy" schliessen jede
der obigen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylgruppen, verknüpft mit
einem Sauerstoffatom, ein.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Acyl" schliesst Alkyl,
Aryl und Heterocyclyl, wie oben beschrieben, verknüpft mit
einer Carbonylgruppe, ein.
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Diese
Erfindung schliesst auch alle möglichen
Isomere und Mischungen davon ein, einschliesslich diastereomere
Mischungen und racemische Mischungen, die aus der möglichen
Kombination der R- und S-Stereochemie in Position 9 und, wenn Substituenten
vorhanden sind, der Position 7 resultieren. Die vorliegende Erfindung
stellt auch die Salze dieser Verbindungen der Formel (1) bereit,
die salzbildende Gruppen besitzen, wie eine saure oder basische
Gruppe (z. B. eine Aminogruppe).
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Die
Salze sind physiologisch tolerierbare Salze. Im Fall von Verbindungen,
die eine basische Aminogruppe enthalten, werden die Salze mit geeigneten
anorganischen oder organischen Salzen gebildet. Anorganische Säuren sind
z. B. Salz- oder Schwefelsäure.
Organische Säuren
umfassen Mono-, Di- und Tricarbonsäuren, wie Essig-, Trifluoressig-,
Wein- und Zitronensäure,
oder Sulfonsäuren,
wie z. B. Methansulfon-, Trifluormethansulfon- oder p-Toluolsulfonsäure.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel (1) sind diejenigen, worin
R1 ausgewählt
ist aus:
Wasserstoff,
Hydroxy und
Methoxy;
R2 ausgewählt
ist aus:
Wasserstoff,
Hydroxy und
einer Gruppe der
Formel NR6R7, worin
eines oder beide von R6 und R7 Wasserstoff,
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Dimethylaminoethyl oder Dimethylaminopropyl
darstellen, oder zusammen 4-Morpholinyl, 4-Methylpiperazinyl, 4-Phenylpiperazinyl,
1-Piperidinyl, 1-Pyrrolidinyl, 1,2,3,6-Tetrahydropyridinyl darstellen;
R3 ausgewählt
ist aus:
Wasserstoff und
Hydroxy;
R4 ein
2-substituiertes Thiazolyl- oder Imidazolyl-System, wie in Anspruch
1 definiert, ist, und das pharmazeutisch annehmbare Salz davon.
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Verbindungen
der Formel (1), wie oben definiert, können hergestellt werden durch:
- (a) Umsetzen einer Verbindung der Formel (2): worin R1 und
R3 wie oben definiert sind und R2 Wasserstoff oder Hydroxy ist, mit einer
Verbindung der Formel (3) oder (7): worin R6 und
R7 wie oben definiert sind und, falls notwendig,
Hydrolysieren der resultierenden Verbindung, und
- (b) Umwandeln der resultierenden Verbindung der Formel (1) in
eine andere Verbindung der Formel (1) durch entsprechende chemische
Reaktionen, wie Alkylierung, Reduktion, Kondensation/Substitution.
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Insbesondere
können
die Verbindungen der Formel (1), worin Z Schwefel darstellt, durch
Umsetzen einer Verbindung der Formel (2) mit einer Verbindung der
Formel (3), wie oben definiert, erhalten werden, analog zu in der
Literatur beschriebenen Verfahren (siehe z. B. The Chemistry of
Heterocyclic Compounds, A. Weissberger, Herausgeber, John Wiley & Son, 1979, Bd.
34/1, Seite 165; oder Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie,
Bd. E 8b, Georg Thieme, 1995).
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Das
Lösungsmittel
ist ein geeignetes organisches Lösungsmittel,
wie Methanol, Ethanol, Dioxan oder Dimethylformamid. Die Reaktion
wird für
1 bis 24 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur
bis 100°C
durchgeführt.
Vorzugsweise ist das Lösungsmittel
eine 1 : 1-Mischung von Ethanol und Dioxan.
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Verbindungen
der Formel (1), worin Z Amino darstellt, können durch Umsetzen einer Verbindung
der Formel (2) mit einer Verbindung der Formel (7), wie oben definiert,
hergestellt werden, wie in der Literatur beschrieben (siehe: T.
L. Little und S. E. Webber, J. Org. Chem. 1994, Bd. 59, Seite 7299).
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Das
Lösungsmittel
ist ein geeignetes organisches Lösungsmittel,
wie Methanol, Ethanol, Acetonitril, Dioxan oder Dimethylformamid.
Die Reaktion wird für
1 bis 24 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur
bis 100°C
durchgeführt.
Vorzugsweise ist das Lösungsmittel
Dimethylformamid und wird die Reaktion bei Raumtemperatur durchgeführt. Die
resultierenden intermediären
2-Acetylamino-imidazole der Formel (8):
worin R
1,
R
2 und R
3 wie oben
definiert sind, werden dann hydrolysiert und die resultierende Verbindung
der Formel (1), worin R
6 und R
7 Wasserstoffatome
sind, kann durch Alkylierung in verschiedene Verbindungen der Formel
(1) umgewandelt werden. Gemäss
den anderen Umwandlungsreaktionen von Schritt (b) kann eine Verbindung
der Formel (1), worin R
1, R
2,
R
3 und R
4 wie oben
definiert sind, auch in eine andere Verbindung der Formel (1) durch
geeignete chemische Reaktion, beschrieben für Anthracycline und Anthracyclinone
(siehe: F. Arcamone, Doxorubicin Anticancer Antibiotics, Medicinal
Chemistry, a series of monographs, Bd. 17, Academic Press, 1981)
oder durch allgemeine Syntheseverfahren (siehe: J. March, Advanced
Organic Chemistry, IV. Aufl., J. Wiley & Sons, 1992), umgewandelt werden.
Verbindungen der Formel (1), worin R
1, R
3 und R
4 wie oben
beschrieben sind und R
2 Wasserstoff ist,
werden durch Umsetzen der entsprechenden Verbindungen, wo rin R
2 eine Hydroxygruppe ist, mit einem Reduktionsmittel,
wie Natriumdithionit, in einem geeigneten Lösungsmittel bei Raumtemperatur
hergestellt. Vorzugsweise ist das Lösungsmittel eine 1 : 1-Mischung
aus Wasser und Dimethylformamid.
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Verbindungen
der Formel (1), worin R
1, R
3 und
R
4 wie oben definiert sind und R
2 NR
6R
7 ist,
worin R
6 und R
7 wie
oben definiert sind, werden durch Umsetzen von Verbindungen der
Formel (1), worin R
1, R
3 und
R
4 wie oben definiert sind und R
2 eine Hydroxygruppe ist, mit einem Überschuss
an Ethylchlorformiat in Analogie zu einem in der Literatur beschriebenen
Verfahren hergestellt (siehe: L. Bernardi et al., Il Farmaco, Herausgeber,
Sc. 1979, Bd. 34, Seite 884). Das Lösungsmittel ist vorzugsweise
Pyridin oder Methylenchlorid und die Reaktion wird bei einer Temperatur
im Bereich von Raumtemperatur bis 40°C für 1 bis 6 Stunden durchgeführt. Die
resultierende Verbindung der Formel (9):
worin R
1,
R
3 und R
4 wie oben
definiert sind, wird dann mit einer Verbindung der Formel (5):
worin R
6 und
R
7 wie oben definiert sind, umgesetzt. Das
Lösungsmittel
ist ein geeignetes organisches Lösungsmittel,
wie Methanol, Acetonitril, Methylenchlorid, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid
oder eine Mischung davon, und die Reaktion wird bei einer Temperatur
im Bereich von Raumtemperatur bis 50°C für 6 bis 24 Stunden durchgeführt.
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Die
gemäss
den vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltenen Verbindungen der
Formel (1) können
in pharmazeutisch annehmbare Salze davon überführt werden durch Lösen der
freien Base in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie Dichlormethan,
Methanol, Ethanol oder Dioxan, und Zugeben einer Lösung einer
pharmazeutisch annehmbaren organischen oder anorga nischen Säure in Methanol,
Ethanol oder Dioxan. Das resultierende Salz der Verbindung (1) wird
durch Verdampfen oder Einengen der Salzlösung erhalten oder das Salz
wird durch Zugabe von Diethylether zur Salzlösung ausgefällt.
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Verbindungen
der Formel (2), worin R
1 und R
3 wie
oben definiert sind und R
2 Wasserstoff oder
Hydroxy ist, werden ausgehend von Anthracyclinonen der Formel (4):
worin R
1,
R
2 und R
3 wie oben
definiert sind, wie in der Literatur beschrieben hergestellt (siehe:
T. H. Smith et al., J. Org. Chem. 1977, Bd. 42, Seite 3653).
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Verbindungen
der Formel (4), worin R1, R2 und
R3 wie oben definiert sind, können abhängig von
der Art der Substituenten, ausgehend von bekannten Anthracyclinonen
durch geeignete chemische Modifikationen, wie in der Literatur beschrieben,
hergestellt werden (siehe: F. Arcamone, Doxorubicin Anticancer Antibiotics,
Medicinal Chemistry, a series of monographs, Bd. 17, Academic Press,
1981).
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Verbindungen
der Formel (3) werden durch einen Zwei-Schritt-Reaktion in Analogie
zu einem bekannten, in der Literatur beschriebenen Verfahren hergestellt
(siehe z. B.: H. Hartmann und I. Reuther, J. für Praktische Chemie, 1973,
Bd. 315, Seite 144). Entsprechend wird durch Umsetzen einer Verbindung
der Formel (5), wie oben definiert, mit Benzoylisothiocyanat (PhCONCS),
eine Verbindung der Formel (6):
worin R
6 und
R
7 wie oben definiert sind, erhalten. Das
Lösungsmittel
ist ein geeignetes organisches Lösungsmittel,
wie Ethanol, Methanol, Aceton, Dimethylformamid oder Pyridin. Die
Reaktion wird für
1 bis 5 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von 0°C bis Raumtemperatur
durchgeführt.
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Die
Verbindung der Formel (6) wird dann mit einer anorganischen Base,
typischerweise Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, zum Erhalt der
gewünschten
Verbindung (3), wie oben definiert, hydrolysiert. Die Base wird
in einem 2- bis 4-fachen Überschuss,
bezogen auf Verbindung (6), verwendet. Das Lösungsmittel ist eine Mischung
aus Wasser und einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie Methanol,
Ethanol oder Dioxan. Die Reaktion wird für 1 bis 24 Stunden und bei
einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis 100°C durchgeführt.
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Die
erfindungsgemässen
Verbindungen sind durch inhibitorische Wirksamkeit gegenüber der
Bildung von Amyloidabscheidungen durch amyloidogene Proteine gekennzeichnet
und können
den Abbau von vorhandenen Amyloidabscheidungen induzieren.
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Der
Ausdruck "Amyloidosen" beschreibt eine
Gruppe von Krankheiten, deren gemeinsame Eigenschaft die Gegenwart
von Amyloidabscheidungen im extrazellulären Raum ist. Amyloidogene
Proteine sind Proteine, die einen Tendenz zum Aggregieren und Präzipitieren
als Amyloid besitzen. Proteine, die als Amyloid präzipitieren,
sind sowohl normale Proteine oder trunkierte Formen davon, als auch
mutierte Proteine, worin einer oder mehrere der Aminosäurereste,
die an bestimmten Positionen der normalen Proteinsequenz auftreten,
durch eine unterschiedliche Aminosäure ersetzt sind. Amyloidabscheidungen
sind aus unlöslichen
Fibrillen zusammengesetzt, auch als Amyloid-Fibrillen bezeichnet.
Amyloid-Fibrillen verursachen zellulären Abbau und Organversagen,
was wiederum in verschiedenen Pathologien, abhängig von den beteiligten Geweben
und Organen, resultiert.
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Die
Basis für
die Aktivität
der erfindungsgemässen
Verbindungen in verschiedenen Arten von Amyloidosen findet sich
in der gemeinsamen ultrastrukturellen Organisation von Amyloid-Fibrillen,
ungeachtet der Tatsache, dass sie aus einer Vielzahl von stark unterschiedlichen
Proteinen gebildet werden können
(siehe: G. G. Glenner, New England J. Med. 1980, Bd. 302, Seiten
1283 und 1333).
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Die
erfindungsgemässen
Verbindungen sind durch eine annehmbare Toxizität gekennzeichnet und können zur
Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden, die nützlich sind
zum Verhindern, Anhalten oder Verlangsamen der Bildung von oder
zum Induzieren des Abbaus von Amyloidabscheidungen, die durch verschiedene
amyloidogene Proteine gebildet werden. Deshalb können die erfindungsgemässen Verbindungen zur
Prävention
und in der Behandlung von verschiedenen Arten von Amyloid-Krankheiten,
wie systemische Amyloidose und Amyloidose des peripheren und zentralen
Nervensystems, verwendet wer den. Amyloidosen des zentralen Nervensystems
schliessen z. B. Alzheimer, Down-Syndrom, spongiforme Enzephalopathien,
wie Creutzfeld-Jacob-Krankheit usw., ein.
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Im
Fall von Alzheimer wird das Protein, das in Amyloidabscheidungen
gefunden wird, Amyloid-β-Protein
oder β-Amyloidprotein
genannt und wird üblicherweise
als Aβ-Protein
bezeichnet. Der Ausdruck Aβ-Protein
schliesst Proteine verschiedener Länge ein. In Hirn-Amyloidabscheidungen
werden üblicherweise
Aβ-Proteine
gefunden, die aus 39 bis 43 Aminosäuren zusammengesetzt sind.
Neurodegenerative Störungen,
wie spongiforme Encephalopathien, sind gekennzeichnet durch die
extrazelluläre
Abscheidung von aus einem Amyloid stammenden Protein, bezeichnet
als Prionprotein (PrP). Die in der vorliegenden Erfindung offenbarten Verbindungen
interferieren mit der Aggregation von monomerem Aβ1-40-Peptid,
stimuliert durch einen Keim von Aβ1-40-Amyloid-Fibrillen.
Die Aktivität
der Verbindungen wurde gemäss
dem nachstehend beschriebenen Verfahren bestimmt.
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Eine
Aβ1-40-Peptidmonomer-Stammlösung wurde
durch Lösen
des Peptids in Dimethylsulfoxid in einer Konzentration von 33,33
mg/ml hergestellt. Die Stammlösung
wurde weiter 11,5-fach mit Dimethylsulfoxid verdünnt. Diese Lösung wurde
dann mit 10 mM Phosphatpuffer (pH 7,4), enthaltend 150 mM Natriumchlorid, zur
Herstellung der Testlösung
verdünnt.
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Zu
einem Eppendorf-Gefäss,
enthaltend 3 μl
Aβ1-40-Peptid-Monomerlösung, wurden
3 μl einer
830 mM-Wasserlösung
der Testverbindung, enthaltend 66,4 μM, auf Basis des Aβ1-40-Monomergehalts,
der vorgeformten beschallten Aβ1-40-Fibrillen
zugegeben. Die resultierende Lösung
enthielt 20 mM Aβ1-40-Monomer, 50 μM Testverbindung
und enthielt 4 μM,
auf Basis des Aβ1-40-Monomergehalts,
der vorgeformten beschallten Aβ1-40-Fibrillen.
Die Aggregation wurde 2 Stunden bei 37°C fortschreiten gelassen. Die
Suspension wurde dann bei 15.000 U/min 15 Minuten bei 4°C zentrifugiert,
der Überstand
wurde gesammelt und das Aβ1-40-Monomer
wurde durch HPLC quantifiziert.
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Die
Aktivität
einiger repräsentativer
Verbindungen ist in Tabelle 1 beschrieben. Die Aktivität ist als
Prozentsatz der Inhibierung der Aggregation einer 20 μM Aβ1-40-Monomerlösung, stimuliert
durch 4 μM,
auf Basis des Aβ1-40-Monomergehalts,
vorgeformter beschallter Aβ1-40-Fibrillen
ausgedrückt.
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TABELLE
1
Aktivität
stellvertretender Verbindungen in der Keim-getriggerten Aggregation
von Aβ1-40-Peptidmonomer
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Die
erfindungsgemässen
Verbindungen können
zur Herstellung von Medikamenten verwendet werden, die nützlich sind
zum Verhindern, Anhalten oder Verlangsamen der Bildung oder zum
Induzieren des Abbaus von Amyloidabscheidungen, die durch verschiedene
amyloidogene Proteine gebildet werden. Deshalb können die erfindungsgemässen Verbindungen
zur Prävention
und zur Behandlung verschiedener Arten von Amyloidose verwendet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend eine Verbindung der Formel (1) oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon, als Wirkstoff in Verbindung mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger,
Exzipienten oder anderen Additiven, falls notwendig, bereit.
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Ebenso
wird eine wie oben definierte Verbindung der Formel (1) oder ein
pharmazeutisch annehmbares Salz davon zur Verwendung in der Behandlung
des menschlichen oder tierischen Körpers bereitgestellt. Ferner
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Verbindung
der Formel (1) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung in der Behandlung einer
Amyloidose-Krankheit bereit.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend eine Verbindung der
Formel (1) oder eines Salzes davon, kann auf übliche Weise durch Verwendung üblicher
nicht-toxischer, pharmazeutischer Träger oder Verdünner in
einer Vielzahl von Dosierungsformen und Verabreichungsarten hergestellt
werden.
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Insbesondere
können
die Verbindungen der Formel (1) wie folgt verabreicht werden:
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(A)
Oral, z. B. Tabletten, Pastillen, Lutschtabletten, wässrige oder ölige Suspensionen,
dispergierbare Pulver oder Granalien, Emulsionen, harte oder weiche
Kapseln oder Sirupe oder Elixiere. Zusammensetzungen, die zur oralen
Verwendung gedacht sind, können
gemäss
jedem Verfahren hergestellt werden, das auf dem Gebiet zur Herstellung
pharmazeutischer Zusammensetzungen bekannt ist, und solche Zusammensetzungen
können
mehrere Mittel enthal ten, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Süssstoffen,
Aromastoffen, Farbstoffen und Konservierungsmitteln ausgewählt sind,
um pharmazeutisch elegante und geniessbare Zubereitungen bereitzustellen.
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Tabletten
enthalten den Wirkstoff im Gemisch mit nicht-toxischen, pharmazeutisch
annehmbaren Exzipienten, die zur Herstellung von Tabletten geeignet
sind. Diese Exzipienten können
z. B. inerte Verdünnungsmittel
sein, wie Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat
oder Natriumphosphat; Granulier- und Tablettensprengmittel, z. B.
Maisstärke
oder Alginsäure;
Bindemittel, z. B. Maisstärke,
Gelatine oder Gummi arabicum; und Gleitmittel, z. B. Magnesiumstearat,
Stearinsäure
oder Talkum. Die Tabletten können ohne
Umhüllung
sein oder sie können
durch bekannte Techniken zur Verzögerung der Auflösung und
Absorption im Magen-Darm-Trakt und dadurch zur Bereitstellung einer
verlängerten
Wirkung über
einen längeren Zeitraum
umhüllt
werden. Zum Beispiel kann ein Zeitverzögerungsstoff, wie Glycerylmonostearat
oder Glyceryldistearat, eingesetzt werden.
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Formulierungen
zur oralen Verwendung können
ebenfalls als harte Gelatinekapseln angeboten werden, worin der
Wirkstoff mit einem inerten festen Verdünnungsmittel vermischt ist,
z. B. Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin, oder als weiche
Gelatinekapseln, in denen der Wirkstoff mit Wasser oder einem Ölmedium
vermischt ist, z. B. Erdnussöl,
flüssiges
Paraffin oder Olivenöl.
Wässrige
Suspensionen enthalten die Wirkstoffe im Gemisch mit Exzipienten,
die zur Herstellung wässriger
Suspensionen geeignet sind. Solche Exzipienten sind Suspendiermittel,
z. B. Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon, Tragacanthharz und Gummi arabicum.
Dispergier- oder Benetzungsmittel können natürlich vorkommende Phosphatide
sein, z. B. Lecithin oder Kondensationsprodukte aus einem Alkylenoxid
mit Fettsäuren,
z. B. Polyoxyethylenstearat, oder Kondensationsprodukte aus Ethylenoxid
mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, z. B. Heptadecaethylenoxyacetamol,
oder Kondensationsprodukte aus Ethylenoxid mit Partialestern, die
aus Fettsäuren
und einem Hexitol stammen, wie Polyoxyethylensorbitmonooleat, oder
Kondensationsprodukte aus Ethylenoxid mit Partialestern, die aus
Fettsäuren
und Hexitolanhydrid stammen, z. B. Polyoxyethylensorbitanmonooleat.
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Die
wässrigen
Suspensionen können
ebenfalls ein oder mehrere Konservierungsmittel enthalten, z. B. Ethyl-
oder n-Propyl-p-hydroxybenzoat, einen oder mehrere Farbstoffe, einen
oder mehrere Aromastoffe oder einen oder mehrere Süssstoffe,
wie Sucrose oder Saccharin.
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Ölige Suspensionen
können
durch Suspendieren des Wirkstoffs in einem Pflanzenöl, z. B.
Erdnussöl, Olivenöl, Sesamöl oder Kokosöl, oder
in einem Mineralöl,
wie flüssigem
Paraffin, formuliert werden. Die ölige Suspension kann einen
Verdicker, z. B. Bienenwachs, Hartparaffin oder Cetylalkohol, enthalten.
Süssstoffe, wie
die oben aufgeführten,
und Aromastoffe können
zur Bereitstellung einer geniessbaren oralen Zubereitung hinzugegeben
werden.
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Diese
Zusammensetzungen können
durch Zugabe eines Antioxidans, wie Ascorbinsäure, konserviert werden. Dispergierbare
Pulver und Granalien, die zur Zubereitung einer wässrigen
Suspension durch Zugabe von Wasser geeignet sind, stellen den Wirkstoff
im Gemisch mit einem Dispergier- oder Benetzungsmittel, einem Suspendiermittel
und einem oder mehreren Konservierungsstoffen bereit. Geeignete
Dispergier- oder Benetzungsmittel und Suspendiermittel sind durch
die schon oben genannten beispielhaft angegeben. Zusätzliche
Exzipienten, z. B. Süss-,
Aroma- und Farbstoffe, können
ebenfalls vorhanden sein.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung können ebenfalls
in Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen
sein.
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Die ölige Phase
kann ein Pflanzenöl,
z. B. Olivenöl
oder Erdnussöl,
oder ein Mineralöl,
z. B. flüssiges Paraffin
oder Mischungen davon, sein. Geeignete Emulgatoren können natürlich vorkommende
Gummis sein, z. B.
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Gummi
arabicum oder Tragacanthharz, natürlich vorkommende Phosphatide,
z. B. Sojabohnen, Lecithin und Ester oder Partialester, die aus
Fettsäuren
und Hexitolanhydriden stammen, z. B. Sorbitanmonooleat, und Kondensationsprodukte
der Partialester mit Ethylenoxid, z. B. Polyoxyethylensorbitanmonooleat.
Die Emulsion kann ebenfalls Süssstoffe
und Aromastoffe enthalten. Sirupe und Elixiere können mit Süssstoffen formuliert werden,
z. B. Glycerin, Sorbit oder Sucrose. Solche Formulierungen können ebenfalls
einen reizlindernden Stoff, einen Konservierungsstoff, Farb- und
Aromastoffe enthalten.
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(B)
Parenteral, entweder subkutan oder intravenös oder intramuskulär, oder
intrasternal oder durch Infusionstechniken. Die pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in Form steriler, injizierbarer, wässriger oder ölartiger
Suspensionen sein.
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Diese
Suspensionen können
gemäss
dem bekannten Fachwissen unter Verwendung der geeigneten Dispergier-
und Benetzungsmittel und Suspendiermittel, die oben genannt wurden,
formuliert werden. Die sterilen injizierbaren Zubereitungen können ebenfalls
eine sterile, injizierbare Lösung
oder Suspension in einem nicht-toxischen parenteral annehmbaren
Verdünnungsmittel oder
Lösungsmittel
sein, z. B. als Lösung
in 1,3-Butandiol. Unter den annehmbaren Trägern und Lösungsmitteln, die eingesetzt
werden können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Kochsalzlösung.
Ausserdem werden sterile, nicht-flüssige Öle herkömmlich als Lösungsmittel
oder Suspendiermedium eingesetzt.
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Für diesen
Zweck können
alle milden, nicht-flüssigen Öle, wie übliche,
eingesetzt werden, einschliesslich synthetischer Mono- oder Diglyceride.
Zusätzlich
finden Fettsäuren,
wie Oleinsäure,
in der Herstellung von Injektionen Verwendung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren bereit zur Behandlung
eines Menschen oder Tieres, z. B. eines Säugers, das leidet unter oder
empfänglich
ist für
eine Amyloidose-Krankheit, wobei das Verfahren die Verabreichung
einer nicht-toxischen und therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel (1) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon
umfasst.
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Eine
typische tägliche
Dosis liegt im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht,
entsprechend der Aktivität
der entsprechenden Verbindung, dem Alter, Gewicht und Zustand des
zu behandelnden Patienten, dem Typ und der Schwere der Krankheit
und der Häufigkeit
und dem Verabreichungsweg; bevorzugt sind tägliche Dosierungsniveaus im
Bereich von 5 mg bis 2 g. Die Menge des Wirkstoffs, die mit den
Trägerstoffen
zur Herstellung einer Einzelarzneiform kombiniert werden kann, wird
in Abhängigkeit
vom behandelten Patienten und dem besonderen Verabreichungsmodus
variieren. Zum Beispiel kann eine zur oralen Aufnahme gedachte Formulierung
5 bis etwa 95% der Gesamtzusammensetzung enthalten. Einheitsarzneiformen werden
im allgemeinen zwischen ca. 5 und ca. 500 mg des Wirkstoffs enthalten.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie zu
beschränken.
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BEISPIEL
1
9-Desacetyl-9-(2-aminothiazol-4-yl)-daunomycinon (1a)
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0,5
g (1,05 mmol) 14-Bromdaunomycinon (2) (R1 =
OCH3; R2 = R3 = OH) wurde in 100 ml einer 1 : 1-Mischung
(pro Volumen) aus Ethanol und Dioxan suspendiert und 76 mg (1,26
mmol) Thioharnstoff wurden zugegeben. Die Reaktion wurde 6 Stunden
auf Raumtemperatur gehalten. Das Lösungsmittel wurde dann unter
reduziertem Druck entfernt, der Rückstand wurde in Methylenchlorid
gelöst
und mit einer verdünnten
Lösung
von Ammoniumhydrat und dann mit Wasser gewaschen. Die organische
Phase wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, dann eingeengt und aus Ethylacetat
kristallisiert, zum Erhalt von 0,31 g (60% Ausbeute) der Titelverbindung.
FAB-MS,
m/z: 455 [M + H]+; 437 (M + H-H2O]+; 421 [M + H-2H2O]+.
1H-NMR (200
MHz, DMSO-d6) δ: 2,20 (m, 2H, CH 2-8); 3,10 (m,
2H, CH 2-10);
3,97 (s, 3H, OCH 3);
5,03 (m, 1H, H-7); 5,30 (d,
J = 7,7 Hz, 1H, OH-7); 5,78
(s, 1H, OH-9); 6,44 (s, 1H,
Thiazolproton); 6,89 (breites Signal, 2H, NH 2); 7,62 (m, 1H, H-3); 7,88 (m, 2H, H-1 + H-2);
13,24 (breites Signal, 1H, OH-11);
13,96 (breites Signal, 1H, OH-6).
-
Die
Verbindung wurde dann in das entsprechende Hydrochlorid durch Behandlung
mit durch gasförmigen
Chlorwasserstoff gesättigtes
Methanol umgewandelt und aus Aceton kristallisiert (Schmelzpunkt: > 270°C).
-
BEISPIEL
2
9-Desacetyl-9-(2-ethylaminothiazol-4-yl)-daunomycinon (1b)
-
Durch
Arbeiten wie in Beispiel 1, aber Verwendung von N-Ethylthioharnstoff
(hergestellt wie in der Literatur beschrieben, Schmelzpunkt: 101
bis 103°C)
anstelle von Thioharnstoff wurde die Titelverbindung in 93%-iger Ausbeute erhalten.
ESI-MS,
m/z: 483 [M + H]+; 465 [M + H-H2O]+; 447 (M + H-2H2O]+.
1H-NMR (200
MHz, DMSO-d6) δ: 1,12 (t, J = 7,1 Hz, 3H, CH2CH 3); 2,21 (m, 2H, CH 2-8); 3,13 (s,
2H, CH 2-10); 3,16
(m, 2H, CH 2CH3); 3,98 (s, 3H, OCH 3); 5,04 (m, 1H, H-7); 5,32 (d, J = 7,6 Hz,
1H, OH-7); 5,81 (s, 1H, OH-9); 6,48 (s, 1H, Thiazolproton);
7,49 (t, J = 5,6 Hz, 1H, NHCH2); 7,63 (m, 1H, H-3);
7,89 (m, 2H, H-1 + H-2); 13,26 (breites Signal, 1H, OH-11); 13,98 (breites Signal,
1H, OH-6).
-
Verbindung
(1b) wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, in das entsprechende
Hydrochlorid umgewandelt (Schmelzpunkt: 242 bis 244°C).
-
BEISPIEL
3
9-Desacetyl-9-(2-diethylaminothiazol-4-yl)-daunomycinon (1c)
-
Durch
Arbeiten wie in Beispiel 1, aber Verwendung von N,N-Diethylthioharnstoff
(hergestellt wie in der Literatur beschrieben, Schmelzpunkt: 99
bis 101°C)
wurde die Titelverbindung in 83%-iger Ausbeute erhalten.
ESI-MS,
m/z: 511 [M + H]+; 493 [M + H-H2O]+; 475 [M + H-2H2O]+.
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6) δ: 1,12 (t, J = 7,3 Hz, 6H, CH2CH 3); 2,16 (d, J = 14,1 Hz, 1H, H-8 äq);
2,26 (dd, J = 4,7, 14,1 Hz, 1H, H-8
ax); 3,12 (m, 2H, CH 2-10); 3,39 (q, J = 7,3 Hz, 4H, CH 2CH3),
3,97 (s, 3H, OCH 3);
5,01 (m, 1H, H-7); 5,29 (d,
J = 7,7 Hz, 1H, OH-7); 5,79
(s, 1H, OH-9), 6,54 (s, 1H, H-3); 7,86 (m, 2H, H-1 + H-2); 13,20
(breites Signal, 1H, OH-11);
13,95 (breites Signal, 1H, OH-6).
-
Verbindung
(1c) wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, in das entsprechende
Hydrochlorid umgewandelt (Schmelzpunkt: > 270°C).
-
BEISPIEL
4
9-Desacetyl-9-[2-(2-dimethylaminoethylamino)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1d)
-
Durch
Arbeiten wie in Beispiel 1, aber Verwendung von N-(2,2-Dimethylaminoethyl)-thioharnstoff
(hergestellt wie in der Literatur beschrieben, Schmelzpunkt: 71
bis 73°C)
wurde die Titelverbindung in 76%-iger Ausbeute erhalten.
ESI-MS,
m/z: 526 [M + H]+; 508 [M + H-H2O]+; 490 [M + H-2H2O]+.
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6) δ: 2,13 (s, 6H, N(CH 3)2);
2,20 (m, 2H, CH 2-8);
2,38 (t, J = 6,8 Hz, 2H, CH 2N(CH3)2);
3,11 (s, 2H, CH 2-10); 3,25 (m, 2H,
NHCH 2);
3,97 (s, 3H, OCH 3);
5,02 (m, 1H, H-7); 5,30 (d,
J = 7,7 Hz, 1H, OH-7); 5,78
(s, 1H, Thiazolproton); 7,40 (t, J = 5,5 Hz, 1H, NHCH2); 7,61 (m,
1H, H-3); 7,86 (m, 1H, H-1 + H-2); 13,20 (breites Signal, 1H, OH-11); 13,95 (breites Signal,
1H, OH-6).
-
Verbindung
(1d) wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, in das entsprechende
Hydrochlorid umgewandelt (Schmelzpunkt: 270 bis 272°C).
-
BEISPIEL
5
9-Desacetyl-9-[2-(3-dimethylaminopropylamin)-thiazol-4-yl)-daunomycinon
(1e)
-
Durch
Arbeiten wie in Beispiel 1, aber Verwendung von N-(3,3-Dimethylaminopropyl)-thioharnstoff (hergestellt
wie in der Literatur beschrie ben, Schmelzpunkt: 64 bis 66°C) wurde
die Titelverbindung in 60%-iger Ausbeute erhalten.
FAB-MS,
m/z: 540 [M + H]+; 522 [M + H-H2O]+; 504 [M + H-2H2O]+.
1H-NMR (200
MHz, DMSO-d6) δ: 1,64 (m, 2H, NHCH2CH 2CH2NMe2); 2,08 (s,
6H, N(CH 3)2); 2,23 (m, 4H, CH 2-8 + CH 2NMe2);
3,11 (s, 2H, CH 2-10);
3,15 (m, 2H, NHCH 2);
3,97 (s, 3H, OCH 3);
5,02 (m, 1H, H-7), 5,30 (breites Signal,
1H, OH-7); 5,77 (s, 1H, OH-9); 6,47 (s, 1H, Thiazolproton);
7,49 (t, J = 5,5 Hz, 1H, NHCH2); 7,61 (m, 1H, H-3);
7,86 (m, 2H, H-1 + H-2); 13,30, 13,80 (zwei breite Signale,
2H, OH-11 + OH-6).
-
Verbindung
(1e) wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, in das entsprechende
Dihydrochlorid umgewandelt (Schmelzpunkt: 229 bis 231°C).
-
BEISPIEL
6
9-Desacetyl-9-[2-(morpholin-4-yl)thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1f)
-
Durch
Arbeiten wie in Beispiel 1, aber Verwendung von 4-Thiocarbamoylmorpholin
(hergestellt wie in der Literatur beschrieben, Schmelzpunkt: 177
bis 179°C)
wurde die Titelverbindung in 75%-iger Ausbeute erhalten.
ESI-MS,
m/z: 525 [M + H]+; 507 (M + H-H2O]+; 489 [M + H-2H2O]+.
1H-NMR (200
MHz, DMSO-d6) δ: 2,20 (m, 2H, CH 2-8); 3,12 (s,
2H, CH 2-10);
3,34 (m, 4H, CH 2NCH 2);
3,69 (m, 4H, CH 2OCH 2);
3,97 (s, 3H, OCH 3);
5,02 (m, 1H, H-7); 5,33 (d,
J = 7,6 Hz, 1H, OH-7); 5,87
(s, 1H, OH-9); 6,74 (s, 1H,
Thiazolproton); 7,62 (m, 1H, H-3);
7,86 (m, 2H, H-1 + H-2); 13,24 (s, 1H, OH-11); 13,95 (s, 1H, OH-6).
-
Verbindung
(1f) wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, in das entsprechende
Hydrochlorid umgewandelt (Schmelzpunkt: > 270°C).
-
BEISPIEL
7
9-Desacetyl-9-[2-(4-phenylpiperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(19)
-
Durch
Arbeiten wie in Beispiel 1, aber Verwendung von 1-Thiocarbamoyl-4-phenylpiperazin
(hergestellt wie in der Literatur beschrieben, Schmelzpunkt: 195
bis 197°C)
wurde die Titelverbindung in 52%-iger Ausbeute (Schmelzpunkt: 135
bis 137°C)
erhalten.
ESI-MS, m/z: 600 [M + H]+;
582 [M + H-H2O]+;
564 [M + H-2H2O]+.
1H-NMR (200 MHz, DMSO-d6) δ: 2,22 (m,
2H, CH 2-8);
3,16 (s, 2H, CH 2-1o);
3,24 (zwei Multipletts, 8H, Piperazinmethylene); 3,99 (s, 3H, OCH 3);
5,08 (m, 1H, H-7); 5,35 (d,
J = 7,8 Hz, OH-7), 5,89 (s,
1H, OH-9); 6,75 (s, 1H, Thiazolproton);
6,80 (m, 1H, Phenyl-para-H); 6,99 (m, 2H, Phenyl-ortho-H); 7,22
(m, 2H, Phenyl-meta-H); 7,65 (m, 1H, H-3);
7,92 (m, 2H, H-1 + H-2); 13,29 (s, 1H, OH-11);
14,00 (s, 1H, OH-6).
-
BEISPIEL
8
9-Desacetyl-9-[2-(4-methylpiperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1h)
-
Durch
Arbeiten wie in Beispiel 1, aber Verwendung von 1-Thiocarbamoyl-4-methylpiperazin
(hergestellt wie in der Literatur beschrieben, Schmelzpunkt: 207
bis 209°C)
wurde die Titelverbindung in 45%-iger Ausbeute (Schmelzpunkt: 145
bis 151°C)
erhalten.
ESI-MS, m/z: 538 [M + H]+;
520 [M + H-H2O]+;
502 [M + H-2H2O]+.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6) δ: 2,20 (m,
2H, CH 2-8);
2,20 (s, 3H, NCH 3);
2,40 (m, 4H, Me-N(CH 2)2); 3,10 (s, 2H,
CH 2-10);
3,36 (m, 4H, Thiazol-N(CH 2)2); 3,95 (s, 3H, OCH 3); 4,99 (m, 1H, H-7); 5,29 (d, J = 7,7 Hz,
1H, OH-7); 5,81 (s, 1H, OH-9); 6,70 (s, 1H, Thiazolproton);
7,56 (m, 1H, H-3); 7,82 (m,
1H, H-1 + H-2); 13,20 (s, 1H, OH-11); 13,90 (s, 1H, OH-6).
-
BEISPIEL
9
7-Desoxy-9-desacetyl-9-[2-(4-methylpiperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon (1i)
-
Verbindung
(1h) (0,5 g, 0,93 mmol) wurde in 15 ml Dimethylformamid unter Stickstoff
gelöst
und Natriumdithionithydrat (0,71 g, 3,7 mmol), gelöst in 15
ml Wasser, wurde zugegeben. Die Reaktion wurde 48 Stunden auf Raumtemperatur
gehalten. Das Lösungsmittel
wurde dann unter reduziertem Druck entfernt; der Rückstand
wurde in Methylenchlorid wieder gelöst und mit einer verdünnten Lösung von
Ammoniumhydrat und dann mit Wasser gewaschen. Die organische Schicht
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, dann eingeengt und aus Diethylether
zum Erhalt von 0,39 g (81% Ausbeute) der Titelverbindung kristallisiert.
ESI-MS,
m/z: 522 [M + H]+; 504 [M + H-H2O]+.
1H-NMR (200
MHz, CDCl3) δ: 2,17 (m, 2H, CH 2-8); 2,35 (s,
3H, NCH 3);
2,53 (m, 4H, Me-N(CH 2)2); 3,00 (m, 2H, CH 2-7);
3,19 (s, 2H, CH 2-10);
3,51 (m, 4H, Thiazol-N(CH 2)2); 4,08 (s, 3H,
OCH 3);
6,35 (s, 1H, Thiazolproton); 7,36 (dd, J = 1,2, 8,5 Hz, 1H, H-3), 7,75 (dd, J = 7,8, 8,5
Hz, 1H, H-2); 8,04 (dd, J =
1,2, 7,8 Hz, 1H, H-1), 13,53 (s,
1H, OH-11); 13,89 (s, 1H, OH-6).
-
Verbindung
(1i) wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, in das entsprechende
Dihydrochlorid umgewandelt (Schmelzpunkt: 227 bis 229°C).
-
BEISPIEL
10
7-Desoxy-7-(4-morpholinyl)-9-desacetyl-9-[2-(4-methylpiperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1j)
-
Verbindung
(1h) (0,5 g, 0,93 mmol) und Triethylamin (1,1 ml, 7,44 mmol) wurden
in 20 ml Methylenchlorid gelöst
und Ethylchlorformiat (0,75 ml, 7,44 mmol) in Methylenchlorid wurde
zugegeben. Nach 5 Stunden bei Raumtemperatur wurde die Mischung
mit Wasser gewaschen, die organische Schicht über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und dann zur Trockene eingeengt. Ohne weitere Reinigung
wurde das entsprechende Tricarbonat (8) (R1 =
OCH3, R3 = OH, R4 = 2-(4-Methyl-piperazin-1-yl)-thiazol-4-yl)
in Methylenchlorid wieder gelöst
und Morpholin (0,81 ml, 9,3 mmol) wurde zugegeben. Nach 48-stündigem Rühren bei
Raumtemperatur wurde die Mischung mit Wasser gewaschen, die organische
Schicht über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zum Erhalt eines Rückstands
verdampft, der auf Kieselgel chromatografiert wurde (Eluent: Cyclohexan/Aceton
9 : 1) zum Erhalt von 0,11 g (20% Ausbeute) der Titelverbindung.
ESI-MS,
m/z: 607 [M + H]+; 520 [M + H-Morpholin]+; 502 [M + H-Morpholin-H2O]+
1H-NMR (200
MHz, CDCl3) δ: 2,20 (dd, J = 3,4, 14,4 Hz,
1H, H-8 ax); 2,33 (s, 3H, NCH 3);
2,35 (m, 1H, H-8 äq); 2,49
(m, 4H, Me-N(CH 2)2); 2,50, 3,03 (2 m, 4H, Morpholin-N(CH 2)2); 3,34 (d, J = 20,2 Hz, 1H, H-10 äq);
3,45 (d, J = 20,2 Hz, 1H, H-10
ax); 3,46 (m, 4H, Thiazol-N(CH 2)2); 4,10 (s, 3H,
OCH 3);
4,35 (m, 1H, H-7); 6,69 (s, 1H,
Thiazolproton); 7,39 (dd, J = 1,0, 8,5 Hz, 1H, H-3); 7,78 (dd, J = 7,8, 8,5 Hz, 1H, H-2); 8,04 (dd, J = 1,0, 7,8
Hz, 1H, H-1); 8,50 (breites
Signal, 1H, OH-9); 13,35 (s,
1H, OH-11); 14,19 (s, 1H, OH-6).
-
Verbindung
(1j) wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, in das entsprechende
Trihydrochlorid umgewandelt (Schmelzpunkt: 180 bis 182°C).
-
Durch
Arbeiten wie in Beispiel 1 beschrieben, können ebenfalls die folgenden
Verbindungen hergestellt werden.
-
BEISPIEL 11
-
9-Desacetyl-9-[2-(piperidin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1k)
-
BEISPIEL 12
-
9-Desacetyl-9-[2-(1,2,3,6-tetrahydropyridin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon (1k)
-
BEISPIEL 13
-
9-Desacetyl-9-[2-(pyrrolidin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1l)
-
Durch Arbeiten wie in
Beispiel 10 beschrieben, können
ebenfalls die folgenden Verbindungen hergestellt werden.
-
BEISPIEL 14
-
7-Desoxy-7-ethylamino-9-desacetyl-9-[2-(4-methyl-piperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1m)
-
BEISPIEL 15
-
7-Desoxy-7-diethylamino-9-desacetyl-9-[2-(4-methyl-piperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1n)
-
BEISPIEL 16
-
7-Desoxy-7-(3,3-dimethylaminopropylamin)-9-desacetyl-9-[2-(4-methylpiperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1o)
-
BEISPIEL 17
-
7-Desoxy-7-(pyrrolidin-1-yl)-9-desacetyl-9-[2-(4-methyl-piperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1p)
-
BEISPIEL 18
-
7-Desoxy-7-(piperidin-1-yl)-9-desacetyl-9-[2-(4-methyl-piperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1q)
-
BEISPIEL 19
-
7-Desoxy-7-(1,2,3,6-tetrahydro-pyridin-1-yl)-9-desacetyl-9-[2-(4-methyl-piperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon
(1r)
-
BEISPIEL 20
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7-Desoxy-7-(4-methyl-piperazin-1-yl)-9-desacetyl-9-[2-(4-methylpiperazin-1-yl)-thiazol-4-yl]-daunomycinon (1s)
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BEISPIEL 21
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Tabletten,
die die folgenden Inhaltsstoffe enthalten, können auf übliche Weise hergestellt werden:
-
-
BEISPIEL 22
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Kapseln,
die die folgenden Inhaltsstoffe enthalten, können auf übliche weise hergestellt werden.
-