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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft generell das Gebiet der Sterilisation und insbesondere
Sterilisiergaszusammensetzungen, die Ethylenoxid, Pentafluorethan
und Heptafluorpropan enthalten.
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Hintergrund der Erfindung
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Schon
seit vielen Jahren werden zu sterilisierende Gegenstände durch
Einwirkung von kochendem Wasser oder Wasserdampf sterilisiert. Neuerdings
hat sich Bedarf an der Verwendung eines anderen Sterilisationsmittels
ergeben, da bestimmte Gegenstände,
insbesondere solche, die in Medizin und Luft- und Raumfahrt zum
Einsatz kommen, der mit der Dampfsterilisation verbundenen Temperatur
oder Feuchtigkeit nicht widerstehen können.
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Ethylenoxid
(EO) hat als Sterilisationsmittel weite Verbreitung gefunden, da
es hochwirksam ist und Reste davon nicht so leicht von den zu sterilisierenden
Gegenständen
absorbiert oder darauf adsorbiert werden, da sie schnell verdampfen.
Ethylenoxid an sich ist ein höchst
brennbares Gas. Es hat einen Flammpunkt von weniger als –29°C (–20°F) und bildet
in Luft bei einer Ethylenoxidkonzentration von etwa 3,0 Volumenprozent
bis 100 Volumenprozent explosive Gemische. Bei Verwendung von Ethylenoxid
für sich
alleine als Sterilisiergas sind daher Schutzmaßnahmen, wie z. B. explosionsgeschützte Einrichtungen,
obligatorisch.
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Vorzugsweise
mischt man das Ethylenoxid mit einem inerten Trägergas oder einer inerten brennbarkeitsunterdrückenden
Zusammensetzung, das bzw. die zur Verdünnung des Ethylenoxids dient
und das Gemisch als Ganzes nicht brennbar macht. Wenn die inerte
Komponente im eigentlichen Sinne inert ist, d. h. chemisch nicht
am Verbrennungsprozeß teilnimmt,
hängt die
Auslöschwirksamkeit
der inerten Spezies von solchen physikalischen Eigenschaften wie
ihrer spezifischen Wärme
und Wärmeleitfähigkeit
ab, siehe beispielsweise H. F. Coward und G. W. Jones, „Limits
of Flammability of Gases and Vapors", Bulletin 503, S. 5 (1952). Der physikalische
Auslöschmechanismus
beruht auf der Abführung
der zur Aufrechterhaltung der Verbrennung erforderlichen Energie.
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Die
Brennbarkeitseigenschaften von Ethylenoxid/Halogenkohlenwasserstoff-Mischungen
folgen dieser einfachen physikalischen Beziehung jedoch nicht; ihre
Auslöscheigenschaften
rühren
bekanntlich vielmehr von einem chemischen Mechanismus her, durch
den die Halogenspezies chemisch an der Verbrennungsreaktion teilnimmt
und die Verbrennungsreaktion stört
oder hemmt. Gemäß R. Hirst
in Institution Of Fire Engineers Quarterly, Band 25 (Nr. 59), September
1965, S. 231–250,
folgt das Auslöschvermögen von
Halogenspezies der Reihe I > Br > Cl > F. Iodhaltige Halogenkohlenwasserstoffe
sind bekanntlich chemisch weniger stabil und toxischer als andere
Mitglieder der Halogenkohlenwasserstoff-Familie. Die bromhaltigen
Spezies besitzen bekanntlich ein weit größeres Ozonabbaupotential als
ihre chlorhaltigen Analogen. Aus Umweltschutzgründen sind daher in Frage kommende
Halogenkohlenwasserstoff-Trägergase
auf fluor- und/oder
chlorhaltige teilhalogenierte Halogenkohlenwasserstoffe beschränkt. Ein
wasserstoffsubstituierter Halogenkohlenwasserstoff besitzt eine
viel geringere Lebensdauer in der Atmosphäre als vollhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Eine
Verringerung des Halogengehalts des Trägergases durch Einbau von Wasserstoff
in das Molekül
würde jedoch
im allgemeinen zu einer Verringerung der brennbarkeitsunterdrückenden
oder Auslöscheigenschaften des
Trägergases
führen.
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Das
brennbarkeitsunterdrückende
Mittel der Wahl zur Verwendung mit Ethylenoxid in einer Sterilisationsmittelmischung
war in den letzten zwei Jahrzehnten Dichlordifluormethan (das in
der Industrie unter der Bezeichnung FCKW 12 bekannt ist). In letzter
Zeit ist FCKW 12 jedoch ins Kreuzfeuer geraten, da es sich dabei um
einen der Chlorfluorkohlenwasserstoffe handelt, von denen man annimmt,
daß sie
eine erhebliche Schädigung
der Ozonschicht in der oberen Atmosphäre verursachen. Dementsprechend
wird die Verwendung von FCKW 12 derzeit weltweit verringert und
eliminiert.
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Ein
anderes brennbarkeitsunterdückendes
Mittel, das bekanntlich mit Ethylenoxid in einer Sterilisationsmittelmischung
verwendet werden kann, ist Kohlendioxid. Aufgrund der Eigenschaften
von Kohlendioxid enthält
jedoch eine nicht brennbare Ethylenoxid/Kohlendioxid-Mischung weniger
als 40 Prozent des Ethylenoxids pro Volumeneinheit wie eine Ethylenoxid/FCKW-12-Mischung.
Daher muß die
Sterilisation entweder bei höherem
Druck oder über
längere
Kontaktzeiten durchgeführt
werden. Außerdem
bewirkt der große
Unterschied zwischen den Dampfdrücken
von Ethylenoxid und Kohlendioxid eine Trennung der Mischung bei
der Entnahme aus dem Lagertank oder der Druckflasche, was die Gefahr
der Zuführung
einer kohlendioxidreichen Sterilisationsmittelmischung, die keine
Sterilisation bewirkt, oder einer ethylenoxidreichen Sterilisationsmittelmischung,
die explosiv ist, erhöht.
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Eine
kurzfristige Lösung
für die
Bedenken hinsichtlich der ozonabbauenden Wirkungen von FCKW 12 bestand
in der Verwendung von teilhalogenierten Chlorfluorkohlenwasserstoffen
(H-FCKWs), die einen verringerten Chlorgehalt aufweisen. Bekannte
Ethylenoxid-Sterilisiergasmischungen enthalten 1-Chlor-1,2,2,2-tetrafluorethan
(H-FCKW 124), Chlordifluormethan (H-FCKW 22) und Mischungen davon.
Weit verbreitet ist die H-FCKW 124 und H-FCKW 22 enthaltende Sterilisationsmittelmischung
OXYFUME® 2002,
die im Handel von AlliedSignal Inc. erhältlich ist. Aufgrund der Anwesenheit
von Chlor haben derartige Zusammensetzungen aber immer noch ein
Potential für
stratosphärischen
Ozonabbau.
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Teilfluorierte
Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKWs) enthalten kein Chlor und haben
Ozonabbaupotentiale von nahezu null. Sie werden als umweltverträglich erachtet.
Allerdings sind nicht alle teilfluorierten Fluorkohlenwasserstoffe
als brennbarkeitsunterdrückende
Mittel in Ethylenoxidgasmischungen geeignet. Der einfache Ersatz
durch ein willkürlich
gewähltes
nicht brennbares Gas führt
nicht unbedingt zu einer brauchbaren Sterilisiergasmischung. So
ist beispielsweise 1,1,1,2-Tetrafluorethan
(H-FKW 134a), der nach allgemeiner Auffassung wahrscheinlichste
Ersatzstoff für
FCKW 12, kein wirksames brennbarkeitsunterdrückendes Mittel in Ethylenoxidgasmischungen.
Es wurde vermutet, daß die
zusätzlichen
Wasserstoffatome zu seiner Brennbarkeit beitragen können.
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Erstens
muß die
Gasmischung solche Brennbarkeitseigenschaften besitzen, daß sie eine
zur Erzielung der Sterilisation in einem geeigneten Zeitraum ausreichende
Menge Ethylenoxid liefert. Die AAMI (Association for the Advancement
of Medical Instrumentation) empfiehlt eine absolute Ethylenoxid-Mindestkonzentration
von 400 mg/Liter. Falls das Trägergas
die Brennbarkeit nicht ausreichend maskiert, muß man zur Gewährleistung
der Nichtbrennbarkeit eine geringere Ethylenoxidkonzentration verwenden.
In einem solchen Fall sind für
die Sterilisation entweder eine längere Einwirkungszeit, die
die Produktivität
beeinträchtigt,
oder höhere
Betriebsdrücke
erforderlich, um die effektive Ethylenoxiddichte in der Sterilisationskammer
zu erhöhen.
Die Erhöhung
des Betriebsdrucks stellt im allgemeinen keine gangbare Alternative
dar, da bestehende Sterilisationskammern möglicherweise nicht bei dem
erhöhten
Druck betrieben werden dürfen.
Ferner kann der erhöhte Druck
zum Aufblähen
und Reißen
der zur Verpackung von medizinischen Geräten für einmaligen Gebrauch üblicherweise
verwendeten versiegelten Kunststoffbeutel führen. Idealerweise wird die
Sterilisation mit der höchsten sicheren
Ethylenoxidkonzentration durchgeführt, um die Zykluszeit zu minimieren.
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Ein
in Frage kommendes brennbarkeitsunterdrückendes Mittel muß auch mit
Ethylenoxid in flüssiger Phase
mischbar sein und darf sich bei der Verdampfung nicht merklich vom
Ethylenoxid entmischen. Entmischung oder Fraktionierung kann zu
potentiell brennbaren oder explosiven Situationen führen. Der
bei der Verdampfung auftretende Entmischungsgrad steht mit der relativen
Flüchtigkeit
der Komponenten des Gemischs im Zusammenhang. Ethylenoxid hat bei
21°C (70°F) einen
Dampfdruck von 162 kPa (22 psi abs.). Ein sehr großer Flüchtigkeitsunterschied
zwischen Ethylenoxid und dem in Frage kommenden brennbarkeitsunterdrückenden
Mittel erhöht
die Neigung der Sterilisiergasmischungen zur Fraktionierung.
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Außerdem ist
möglicherweise
der Dampfdruck eines in Frage kommenden teilfluorierten Fluorkohlenwasserstoffs
zu hoch, und die resultierende Ethylenoxidgasmischung ist möglicherweise
nicht zur Verwendung mit herkömmlichen
Niederdruck-Druckflaschen geeignet.
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Aus
den obigen Ausführungen
geht hervor, daß in
der Technik nach wie vor Bedarf an Sterilisiergasmischungen besteht,
die nicht brennbar sind, aber eine für eine wirksame, schnelle Sterilisation
ausreichende Ethylenoxidmenge enthalten; mischbar sind; umweltverträglich sind;
einen für
die Zuführung
der flüssigen
Mischung zur Sterilisationskammer ausreichenden Dampfdruck liefern,
der aber nicht zu hoch für
Standardtransportdruckflaschen ist; in der Verwendung sicherer sind
und kosteneffektiv sind.
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Nähere Beschreibung der Erfindung
und bevorzugte Ausführungsformen
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Gegenstand
der Erfindung sind Sterilisiergas und Verfahren zur Verwendung der
Zusammensetzungen.
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Gegenstand
der Erfindung sind Sterilisiergaszusammensetzungen, enthaltend 1,7
bis 11 Gewichtsprozent und vorzugsweise 6 bis 11 Gewichtsprozent
Ethylenoxid und 98,3 bis 89 Gewichtsprozent und vorzugsweise 95
bis 89 Gewichtsprozent eines brennbarkeitsunterdrückenden
Mittels, das aus Pentafluorethan und Heptafluorpropan besteht, worin
das Pentafluorethan in einer Menge von 1 bis 99 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 15 bis 95 Gewichtsprozent und noch weiter bevorzugt
85 bis 95 Gewichtsprozent und das Heptafluorpropan in einer Menge
von 99 bis 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise 85 bis 5 Gewichtsprozent
und noch weiter bevorzugt 15 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Gesamtmenge an vorliegendem Pentafluorethan und Heptafluorpropan,
vorliegt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Sterilisiergaszusammensetzungen bereitgestellt,
die etwa 10,4 Gewichtsprozent Ethylenoxid und etwa 89,6 Gewichtsprozent
eines brennbarkeitsunterdrückenden
Mittels, welches aus Pentafluorethan und Heptafluorpropan besteht,
enthalten, worin das Pentafluorethan in einer Menge von etwa 91,4
Gewichtsprozent und das Heptafluorpropan in einer Menge von etwa
8,6 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge an vorliegendem
Pentafluorethan und Heptafluorpropan, vorliegt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung Sterilisiergaszusammensetzungen bereit, die
Ethylenoxid und ein brennbarkeitsunterdrückendes Mittel, welches aus
Pentafluorethan und 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan besteht, enthalten.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Sterilisieren von Gegenständen bereitgestellt, bei dem
man ein Sterilisiergas des oben beschriebenen Typs auf die Gegenstände einwirken
läßt.
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Die
neuen erfindungsgemäßen, Ethylenoxid,
Pentafluorethan und Heptafluorpropan enthaltenden Sterilisiergaszusammensetzungen
weisen verbesserte brennbarkeitsunterdrückende Eigenschaften auf. Die neuen
Sterilisiergaszusammensetzungen enthalten eine inerte Mischung von
Fluorkohlenwasserstoff-Verdünnungsmitteln,
die mit Ethylenoxid mischbar ist, mit Kunststoffen und Polymeren,
die bei der Herstellung medizinischer Geräte verwendet werden, verträglich ist
und als umweltverträglich
erachtet wird. Die erfindungsgemäßen Sterilisiergaszusammensetzungen
haben einen zur Zuführung
der flüssigen
Mischung zur Sterilisationskammer ausreichenden Dampfdruck und können in
Standarddruckflaschen transportiert werden. Die erfindungsgemäßen Sterilisiergaszusammensetzungen
liefern vorteilhafterweise eine Gasphasenkonzentration von Ethylenoxid,
die der von der im Handel erhältlichen
Sterilisationsmittelmischung OXYFUME® 2002
gelieferten Konzentration entspricht oder darüber liegt, mit verbessertem
Sicherheitsspielraum. Ein zusätzlicher Vorteil
der höheren
Gasphasenkonzentration besteht darin, daß pro Zyklus weniger Pounds
Sterilisiergaszusammensetzung erforderlich sind. Ein besonders überraschender
Vorteil der erfindungsgemäßen Sterilisiergasmischungen
besteht darin, daß die
Sterilisation schneller erfolgt als mit im Handel erhältlichen
Sterilisationsmittelmischungen mit den gleichen Konzentrationen
von Ethylenoxid (aktivem Bestandteil).
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Andere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung der Erfindung.
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Die
Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind bekannte Substanzen, die im Handel erhältlich oder nach bekannten
Verfahren zugänglich
sind. Vorzugsweise sind die Komponenten so rein, daß eine nachteilige Beeinflussung
der Eigenschaften des Systems vermieden wird.
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Heptafluorpropan
existiert in zwei isomeren Formen, nämlich 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan
(H-FKW 227ea) und 1,1,1,2,2,3,3-Heptafluorpropan (H-FKW 227ca).
Jedes der beiden Isomere oder ein Gemisch davon ist für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung geeignet. H-FKW 227ea ist bevorzugt.
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In
der Sterilisationsmittelmischung können andere Komponenten vorliegen,
u. a. inerte Treibmittel, die zur Erhöhung des Drucks in der Sterilisationsmitteldruckflasche
eingesetzt werden können
und das Austreiben der Mischung in die Sterilisationskammer erleichern.
Geeignete Treibmittel sind u. a. Stickstoff, Kohlendioxid, Argon
und Trifluormethan.
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Die
erfindungsgemäßen Sterilisationsmittelmischungen
können
nach einer beliebigen effektiven Mischtechnik, die dem Fachmann
geläufig
ist, hergestellt werden. Im allgemeinen werden die drei Komponenten
in Form einer verflüssigten
Gaszusammensetzung in Druckflaschen physikalisch vereinigt. Im Einsatz
wird die flüssige
Phase in einen Wärmetauscher
ausgestoßen,
dort verdampft und in die Sterilisationskammer geleitet. Die Wahl
eines geeigneten Verfahrens zur Herstellung einer bestimmten Sterilisationsmittelmischung kann
vom Fachmann ohne weiteres vorgenommen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Sterilisationsmittelmischungen
können
zur Sterilisation verschiedenster Gegenstände einschließlich medizinischer
Einrichtungen, wie Spritzen, Nadeln, Handschuhe, Ampullen, Verbände, Nahtmaterial,
Skalpelle, Katheter, Metall- oder Glasbehälter usw., verwendet werden.
Die Sterilisationsmittelmischungen können auch zur Sterilisation
von Kautschuk- und Kunststoffwaren und als Räuchermittel für Materialien
einschließlich
Fellen, Bettzeug, Papierwaren und anderen Einrichtungen verwendet
werden. Die erfindungsgemäßen Sterilisationsmittelmischungen
sind gegen Insekten, Bakterien, Pilze und verschiedene andere Mikroorganismen
wirksam.
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Bei
der Verfahrensausführungsform
der Erfindung kann man die erfindungsgemäßen Sterilisiergaszusammensetzungen
auf eine beliebige an sich bekannte Art und Weise einsetzen, indem
man auf die zu sterilisierenden Gegenstände das Sterilisiergas unter
solchen Bedingungen und über
einen ausreichend langen Zeitraum einwirken läßt, daß der gewünschte Sterilitätsgrad erreicht
wird. Bei dem Gassterilisationsverfahren verfährt man in der Regel so, daß man die
zu sterilisierenden Gegenstände
in eine Kammer einbringt, die Kammer evakuiert und mit Feuchtigkeit
beaufschlagt und die Sterilisiergaszusammensetzung bei einem geeigneten
Druck und einer geeigneten Temperatur einläßt, den Kontakt zwischen der
Sterilisationsatmosphäre
und den zu sterilisierenden Gegenständen über einen geeigneten Zeitraum
aufrechterhält
und schließlich
die Kammer entleert und evakuiert, um das Sterilisiergas zu entfernen.
Es gibt zwar viele Variationen dieses grundlegenden Verfahrens,
jedoch sind die Hauptfaktoren, die zur Bewirkung der Sterilisation
gesteuert werden müssen,
Einwirkungszeit, Temperatur, Ethylenoxiddruck oder -partialdruck
und relative Feuchte, die alle vom Fachmann ohne weiteres gewählt werden
können.
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Erfindungsgemäße Sterilisiergaszusammensetzungen
können
mit allen gängigen
Sterilisationsvorrichtungen, die an sich bekannt sind, verwendet
werden, wie z. B. mit den in der
US-PS
5,039,484 von Chippet et al. und der
US-PS 5,039,485 von Conviser et al.
ausführlich
beschriebenen.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern oder auszeichnen und
nicht einschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Zum
Vergleich einer erfindungsgemäßen Ethylenoxid/(H-FKW-125/H-FKW-227ea)-Sterilisiergaszusammensetzung
mit im Handel erhältlichem
OXYFUME
® 2002
wurde eine Wirksamkeitsprüfung
durchgeführt. Zur
Herstellung von AAMI-Testprovokationspaketen (AAMI = Association
for the Advancement of Medical Instrumentation) wurden ein chemischer
Indikator und zwei Spritzen mit biologischen Indikatoren in ein
46 × 76 cm
(18 Zoll × 24
Zoll) großes,
längs und
dann hälftig
gefaltetes Handtuch gelegt, wonach das „Paket" in einen ersten, 61 × 61 cm
(24 Zoll × 24
Zoll) großen
Wickel und dann in einen zweiten, 61 × 61 cm (24 Zoll × 24 Zoll) großen Wickel
gefaltet wurde. Die Sterilisation (unter Verwendung von 300, 450,
600 und 750 mg/L) der so hergestellten Testprovokationspakete erfolgte
unter Standardbedingungen von 130°F
und 40–60%
RF. Alle Ladungen der Sterilisationsvorrichtung wurden unter Verwendung
des gleichen Vakuums von 61–66
cm (24–26 Zoll)
Hg, 49–57°C (120–135°F), 40–60% Feuchte
und 30–35
Minuten konditioniert. Zur Bestimmung der halben Zykluszeit wurde
die Einwirkungszeit verkürzt,
bis mindestens einer von einer Million Mikroorganismen auf dem biologischen
Indikator überlebte.
Diese Zeit wird als halbe Zykluszeit bezeichnet, da sie zur Berechnung der
zur Gewährleistung
der Sterilisation notwendigen Zykluszeit verdoppelt wird. AAMI-Paket, halbe Zykluszeit (Minuten)
Zusammensetzung | 300
mg/l | 450
mg/l | 600
mg/l | 750
mg/l |
OXYFUME® 2002
EO/H-FCKW 124/H-FCKW 22 (10/63/27 Gew.-%) | 90 | 90 | ≤ 60 | 45 |
EO/H-FKW
125/H-FKW 227ea (10,4/81,9/7,7 Gew.-%) | 45 | 35 | 30 | 15 |
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Wie
die obige Tabelle zeigt, sterilisieren die erfindungsgemäßen Sterilisiergaszusammensetzungen überraschenderweise
in 30 bis 50% der für
die herkömmliche
Sterilisiermittelmischung bei der gleichen Konzentration von Ethylenoxid
(aktivem Bestandteil) benötigten
Zeit.
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Beispiel 2
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Die
erfindungsgemäßen Sterilisiergaszusammensetzungen
wurden gemäß ASTM E681-94
in abgeänderter Form mit einem 12-Liter-Kolben und Funkenzündung auf
Brennbarkeit geprüft.
Zusammensetzung | Maximaler
EO-Gehalt in Gew.-%, ohne brennbar zu werden |
EO/(H-FKW
125/H-FKW 227ea 91,5/8,5 Gew.-%) | 10,6 |
EO/(H-FKW
125/H-FKW 227ea 91,5/8,5 Gew.-%) | 10,2 |
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Beispiel 3
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Dampfdrücke werden
mit einem kalibrierten Bourdon-Manometer
auf ±1%
genau gemessen. Mischungen wurden gravimetrisch hergestellt und
vor der Dampfdruckmessung in einem temperierten Wasserbad ins thermische
Gleichgewicht kommen gelassen. Nicht brennbare Mischungen aus H-FKW
125, H-FKW 227 und Ethylenoxid besitzen Dampfdrücke von mehr als 69 kPa Überdruck
(10 psi Überdruck),
was zum Austreiben des Materials aus der Druckflasche bei 21,1°C in eine
unter einem Druck von 69 kPa Überdruck
(10 psi Überdruck)
stehende Sterilisierkammer ausreicht.
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Beispiel 4
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Ein
Glasrohr mit einer Mischung von Ethylenoxid in Pentafluorethan-Heptafluorpropan
wird verschlossen. Von Raumtemperatur bis zu einer Temperatur von –10°C wird das
Vorliegen einer flüssigen
Phase beobachtet. Dieses Beispiel zeigt, daß H-FKW 125/H-FKW 227 mit Ethylenoxid
mischbar ist. Daher ist bei Entnahme der flüssigen Phase deren Zusammensetzung
beständig
und nahezu konstant.
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Beispiel 5
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Zur
Durchführung
von Verträglichkeitsprüfungen wird
der Fluorkohlenwasserstoffdampf bei 170 kPa (24,7 psi abs.) und
54°C (130°F) 16 Stunden
auf das Testmaterial einwirken gelassen. Danach wird jegliche Gewichtsänderung
des Teils bestimmt und eine visuelle Inspektion durchgeführt. Die
Teile werden auf jegliche Zeichen von Qualitätsverlust untersucht, wie Haarrißbildung,
Rißbildung,
Verfärbung
oder Trübung.
Untersucht wurden u. a.: Polypropylen/LEXAN, Polycarbonat/LEXAN,
Polystyrol, Polypropylen, Latex/Silikonkautschuk, PVC, Baumwollgaze
und snythetisch hergestellte Haut. Aus den Werten geht hervor, daß Kunststoffe
und Polymere, wie sie bei der Herstellung von medizinischen Geräten üblicherweise
verwendet werden und mit bestimmten Fluorkohlenwasserstoffen unverträglich sind,
bei Einwirkung von H-FKW 125/H-FKW 227 keine Beeinträchtigung
zeigen.