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Hintergrund der Erfindung
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Die
Sterilisation mit einem keimtötenden
Mittel, wie z. B. Ethylenoxidgas oder ethylenoxidhaltigen Gasgemischen,
spielt bei der Sterilisation von wärme- oder feuchtigkeitsempfindlichen
Materialien eine immer wichtigere Rolle. Die Gassterilisation mit
Mitteln wie Ethylenoxid hat u. a. zu schnellem Wachstum bei der
Verwendung von sterilen medizinischen Geräten für einmaligen Gebrauch geführt. Auch
die Gassterilisation von wiederverwendbaren medizinischen und chirurgischen
Geräten
mit einem nicht brennbaren Gemisch aus Ethylenoxid und einem Trägergas erwies
sich für
viele Krankenhäuser
als zuverlässig
und kostengünstig.
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Bei
der Gassterilisation verfährt
man im wesentlichen so, daß man
die zu sterilisierende Gegenstände enthaltende
Sterilisierkammer evakuiert, die Gegenstände bei einer optimalen relativen
Feuchte, im allgemeinen zwischen 20–70%, vorkonditioniert, das
Sterilisiergas bei einem geeigneten Druck und einer geeigneten Temperatur
zuführt,
die zu sterilisierenden Gegenstände über einen
geeigneten Zeitraum mit der sterilisierenden Atmosphäre in Berührung hält und schließlich die
Kammer leert und zur Entfernung des Sterilisiergases evakuiert.
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Zwar
kann man das grundlegende Verfahren auf vielfältige Weise variieren, jedoch
sind die Hauptfaktoren, die für
die Erzielung der Sterilisation gesteuert werden müssen, Einwirkungszeit,
Temperatur, Ethylenoxiddruck bzw. -partialdruck und relative Feuchte.
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Ethylenoxid
selbst ist ein höchst
brennbares Gas. Sein Brennbarkeitsbereich erstreckt sich von etwa 3,0
Vol.-% bis 100 Vol.-% in Luft. Bei Verwendung von Ethylenoxid für sich alleine
als Sterilisiergas sind daher Schutzmaßnahmen, wie z. B. explosionsgeschützte Einrichtungen,
obligatorisch.
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Vorzugsweise
mischt man das Ethylenoxid mit einem anderen Fluid, das zur Verdünnung das
Ethylenoxids dient und das Gemisch als Ganzes nicht brennbar macht.
Zwei Beispiele für
derartige Gemische, die bereits als Sterilisiergase verwendet wurden,
sind Dichlordifluormethan (FCKW 12)/Ethylenoxid und Kohlendioxid/Ethylenoxid.
Inerte Trägergase
wie FCKW 12 und Kohlendioxid setzen die Brennbarkeit von Ethylenoxid herab
und liefern ausreichenden autogenen Dampfdruck, um das flüssige Gemisch
aus dem Vorratszylinder dem Wärmeaustauscher
des Sterilisierbehälters
zuzuführen,
in dem das flüssige
Gemisch verdampft wird.
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Nachteilig
ist bei der Verwendung von FCKW 12 in Sterilisiergasgemischen, daß vollhalogenierte Fluorchlor-kohlenwasserstoffe,
wie z. B. FCKW 12, ein beträchtliches
Potential für
stratosphärischen
Ozonabbau und Treibhauseffekt haben.
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Zwar
dient die inerte Trägergaskomponente
in diesen Sterilisiergasgemischen in erster Linie zur Maskierung
der Brennbarkeitseigenschaften von Ethylenoxid, jedoch führt der
einfache Ersatz mit einem willkürlich gewählten nicht
brennbaren Gas nicht unbedingt zu einem brauchbaren Sterilisiergasgemisch.
Erstens muß die
Mischung solche Brennbarkeitseigenschaften besitzen, daß sie eine
zur Erzielung der Sterilisation in einem geeigneten Zeitraum ausreichende
Menge Ethylenoxid (mg/Liter bei einem typischen Druck und einer
typischen Temperatur) liefert. Die "Association for the Advancement of Medical
Instrumentation" (AAMI)
empfiehlt eine minimale Ethylenoxid-Absolutkonzentration von 450
mg/Liter. Falls das Trägergas
die Brennbarkeit nicht ausreichend maskiert, muß man zur Gewährleistung
der Nichtbrennbarkeit eine geringere Ethylenoxidkonzentration verwenden.
In einem solchen Fall sind für
die Sterilisation entweder eine längere Einwirkungszeit, die die
Produktivität
beeinträchtigt,
oder höhere
Betriebsdrücke
erforderlich, um die effektive Ethylenoxiddichte in der Sterilisationskammer
zu erhöhen.
Die Erhöhung
des Betriebsdrucks stellt im allgemeinen keine gangbare Alternative
dar, da bestehende Sterilisationskammern möglicherweise nicht bei dem
erhöhten
Druck betrieben werden dürfen
und der erhöhte
Druck zum Aufblähen
und Reißen
der zur Verpackung von medizinischen Geräten für einmaligen Gebrauch üblicherweise
verwendeten versiegelten Kunststoffbeutel führen kann, wie von Gunther
in der
US-PS 3,589,861 ausgeführt wird.
In dieser Hinsicht sind niedrigere Betriebsdrücke in der Tat vorteilhaft.
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Ein
in Frage kommendes inertes Verdünnungsmittel
oder Trägergas
muß auch
mit Ethylenoxid in flüssiger
Phase mischbar sein und darf sich bei der Verdampfung nicht merklich
vom Ethylenoxid entmischen. Entmischung oder Fraktionierung kann
zu potentiell brennbaren oder explosiven Situationen führen. Der
bei der Verdampfung auftretende Entmischungsgrad steht mit der relativen
Flüchtigkeit
der Komponenten des Gemischs im Zusammenhang.
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Somit
besteht Bedarf an umweltverträglichem
Trägergas,
das mit den zu sterilisierenden Gegenständen verträglich und chemisch stabil ist,
minimale Entmischung aufweist, mindestens 27 Molprozent Ethylenoxid
enthält
und ausreichenden Dampfdruck liefert, um das flüssige Gemisch der Sterilisationskammer
zuzuführen.
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Die
EP-A-0566892 gilt
nach Artikel 54(3) EPÜ als
Stand der Technik. Dort werden Sterilisiergasgemische beschrieben,
die aus Alkylenoxid und 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan bestehen. Ein speziell
beschriebenes Gemisch enthält
12 bis 22 Mol-% Ethylenoxid und 78 bis 88 Mol-% 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind Sterilisiergaszusammensetzungen
gemäß den Ansprüchen 1 und
8.
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In
einer Ausführungsform
enthalten die Zusammensetzungen 89 bis 98 Gewichtsprozent Heptafluorpropan
und 2 bis 11 Gewichtsprozent Ethylenoxid, besonders bevorzugt 91
bis 95 Gewichtsprozent Heptafluorpropan und 5 bis 9 Gewichtsprozent
Ethylenoxid, wobei jedoch jeweils Zusammensetzungen ausgeschlossen sind,
die 12 bis 22 Mol-% (3,41 bis 6,80 Gew.-%) Ethylenoxid und 78 bis
88 Mol-% (93,20 bis 96,59 Gew.-%) 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan
enthalten.
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Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Sterilisiergaszusammensetzungen, die wirksame
Mengen an Ethylenoxid und Heptafluorpropan sowie gegebenenfalls
eine nicht brennbare, inerte Komponente, die flüchtiger ist als die Mischung
aus Heptafluorpropan und Ethylenoxid und bei der es sich nicht um
Pentafluorethan handelt, enthalten. Das Ethylenoxid dient in erster
Linie zur Sterilisation, wohingegen das Heptafluorpropan hauptsächlich zur Maskierung
der Brennbarkeit von Ethylenoxid dient. Vereinigt man diese Komponenten
in wirksamen Mengen, so erhält
man eine leistungsfähige,
umweltverträgliche,
minimale Entmischung aufweisende, nicht brennbare Sterilisiergaszusammensetzung.
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Heptafluorpropan
existiert in zwei isomeren Formen, nämlich 1,1,1,2,2,3,3-Heptafluorpropan
(H-FKW 227ca) und 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan (H-FKW 227ea).
Da beide Isomere die erfindungsgemäß gewünschten Eigenschaften besitzen,
bedeutet Heptafluorpropan für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung eines der beiden Isomere oder
Gemische aus den Isomeren in jedem Mengenverhältnis. Aufgrund der nahe beieinander
liegenden Siedepunkte von H-FKW 227ca (–17,7°C) und H-FKW 227ea (–18,7°C) enthält jedes
der obigen Isomere bei kommerzieller Herstellung geringe Mengen
des anderen Isomers, und zwar möglicherweise
bis zu 10 Gewichtsprozent. Bei Verwendung eines Gemischs der Isomere
kann dieses enthalten: 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea
oder 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca oder 25:75 Gewichtsprozent
H-FKW 227ca/H-FKW 227ea oder 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca
oder 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea.
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H-FKW
227ca ist derzeit nicht im Handel erhältlich. Es kann jedoch nach
dem Verfahren gemäß
US-A-2,404,374 und
2,490,764 hergestellt
werden.
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H-FKW-227ea
ist von Fluorochem, Ltd., Derbyshire, Großbritannien, erhältlich.
Alternativ dazu kann es nach dem Syntheseverfahren gemäß
GB-A-902,590 hergestellt
werden.
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Da
Heptafluorpropan nicht perhalogeniert ist und kein Chlor enthält, wird
es als umweltverträglich
erachtet.
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Die
erfindungsgemäßen Heptafluorpropan-Ethylenoxid-Zusammensetzungen
enthalten 2 bis 11 Gewichtsprozent Ethylenoxid und 98 bis 89 Gewichtsprozent
Heptafluorpropan, wobei jedoch Zusammensetzungen ausgeschlossen
sind, die 12 bis 22 Mol-% Ethylenoxid und 78 bis 88 Mol-% H-FKW
227ea enthalten.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
5 bis 9 Gewichtsprozent Ethylenoxid und 95 bis 91 Gewichtsprozent
Heptafluorpropan, wobei jedoch Zusammensetzungen ausgeschlossen
sind, die 12 bis 22 Mol-% Ethylenoxid und 78 bis 88 Mol-% H-FKW
227ea enthalten.
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Nach
einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
etwa 9 Gewichtsprozent Ethylenoxid und etwa 91 Gewichtsprozent Heptafluorpropan,
wobei jedoch Zusammensetzungen ausgeschlossen sind, die 12 bis 22
Mol-% Ethylenoxid und 78 bis 88 Mol-% H-FKW 227ea enthalten.
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Beide
H-FKW-227-Isomere (und somit auch Gemische der Isomere) haben einen
ausreichend hohen Dampfdruck, um das Gemisch aus Ethylenoxid und
H-FKW 227 aus dem Vorratszylinder in die Sterilisationskammer zu
treiben. Der Dampfdruck jedes der beiden H-FKW-227-Isomere liegt
vorteilhafterweise näher
beim Dampfdruck von Ethylenoxid als FCKW 12, was die Entmischungsgefahr
weiter verringert.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann man der Mischung aus H-FKW 227 und Ethylenoxid
zur Erhöhung
ihres Dampfdrucks eine nicht brennbare, inerte Komponente, die flüchtiger
ist als die Mischung aus H- FKW
227 und Ethylenoxid und bei der es sich nicht um Pentafluorethan
handelt, zusetzen. Als Beispiele für geeignete Komponenten seien
Chlordifluormethan (H-FCKW 22), 1,2,2,2-Tetrafluorethan (H-FKW 134a),
1,1,2,2-Tetrafluorethan
(H-FKW 134), Stickstoff, Kohlendioxid und Schwefelhexafluorid genannt.
Andere geeignete flüchtige
Komponenten sind dem Fachmann geläufig. Zusammensetzungen, die
diese Komponenten enthalten, enthalten etwa 2 bis etwa 11 Gewichtsprozent
Ethylenoxid, etwa 10 bis etwa 97 Gewichtsprozent H-FKW 227 und etwa
1 bis etwa 88 Gewichtsprozent einer flüchtigeren, nicht brennbaren, inerten
Komponente, bei der es sich nicht um Pentafluorethan handelt.
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Bei
der Verfahrensausführung
der Erfindung kann man die Heptafluorpropan und Ethylenoxid enthaltenden
Zusammensetzungen auf jede an sich bekannte Art und Weise als Sterilisiergase
verwenden, indem man im wesentlichen die zu sterilisierenden Gegenstände unter
solchen Bedingungen und über
einen solchen Zeitraum dem Sterilisiergas aussetzt, die zur Erzielung
des gewünschten
Sterilitätsgrads
erforderlich sind. Bei dem Verfahren geht man in der Regel so vor,
daß man
die zu sterilisierenden Gegenstände
in eine Kammer einbringt, die Kammer evakuiert und befeuchtet und
die Gegenstände über einen
geeigneten Zeitraum dem Sterilisiergas aussetzt.
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In
den nachfolgenden Beispielen wurde als Heptafluorpropan weitgehend
reines H-FKW 227ea, d. h. 99 Gewichtsprozent H-FKW 227ea eingesetzt.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel zeigt mittels Bestimmungen der Brennbarkeit in der Dampfphase
für verschiedene Gasgemische
aus Ethylenoxid und H-FKW 227ea in Luft, daß H-FKW 227ea überraschenderweise die Brennbarkeit
von Ethylenoxid stärker
unterdrückt
als FCKW 12.
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Die
Bestimmung der Brennbarkeit erfolgte nach einem an das Verfahren
gemäß ASTM E-681
angelehnten Verfahren, das zur Bestimmung der Brandgrenzen von Dämpfen in
Luft vorgeschrieben ist. Dabei stellt man in einem 5-Liter-Rundkolben
ein gasförmiges
Gemisch aus Ethylenoxid, Trägergas
und Luft her. Nach ausreichender Durchmischung der Komponenten wird
das Gasgemisch in der Kolbenmitte gezündet. Wenn sich eine Flamme
von der Zündquelle
weg fortpflanzt, wird das Gasgemisch als brennbar erachtet. Das
Ausmaß der
Fortpflanzung der Flamme, das für
eine Einstufung des Gemischs als brennbar erforderlich ist, wird in
der Definition des Verfahrens gemäß ASTM E-681 definiert.
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Zur
Herstellung der Gasgemische wurde der Kolben evakuiert und mit H-FKW
227ea, Ethylenoxid und Luft beschickt, wobei nach jeder Zugabe der
Druck gemessen wurde. Die Zusammensetzung des Gemischs wird aus
den Partialdrücken
der Komponenten ermittelt. Durch Rühren des Gemischs mit einem
magnetgetriebenen Propeller wurde eine einheitliche Zusammensetzung
gewährleistet.
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Zur
Bestimmung der Brennbarkeitseigenschaften der Mischungen aus H-FKW
227ea und Ethylenoxid wurden zwei verschiedene Zündquellen verwendet. Eine Zündquelle
bestand aus einem zwischen zwei in der Kolbenmitte angebrachten
Elektroden entladenen elektrischen Funken mit 45 Joule und einer
Dauer von 0,1 Sekunden. Die andere Zündquelle bestand aus einem
in einer Spule aus Nichrom-Draht
festgehaltenen Streichholzkopf. Das Streichholz wird durch elektrisches
Erhitzen des Drahts entzündet.
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Durch
Herstellung von verschiedenen Zusammensetzungen von Ethylenoxid
und H-FKW 227ea in Luft und Bestimmung ihrer Brennbarkeit war es
möglich,
den Bereich der brennbaren Zusammensetzungen in Luft graphisch aufzutragen.
Siehe z. B. P.A. Sanders, The Handbook of Aerosol Technology, S.
146 (2. Auflage 1979). Aus einer derartigen Auftragung kann man
die maximal mit H-FKW 227ea mischbare Ethylenoxidmenge bestimmen,
bei der das Gemisch in allen Verhältnissen in Luft nicht brennbar
bleibt. Die sowohl mit FCKW 12 als auch mit H-FKW 227ea erreichbare
maximale oder kritische Zusammensetzung von Ethylenoxid ist. in Tabelle
I zusammengefaßt. Tabelle I
Trägergas | Maximale
Ethylen-Oxid-Zusammens.
(Mol- oder Volumenprozent) | Zündquelle |
H-FKW
227ea | 25,8 | Funke
(45 J, 0,1 s) |
FCKW
12 | 28,7 | Funke
(45 J, 0,1 s) |
H-FKW
227ea | 32,3 | Heizdraht/Streichholz |
FCKW
12 | 26,9 | Heizdraht/Streichholz |
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Dabei
läßt sich
feststellen, daß die
mit der Funkenzündquelle
erhaltenen Werte darauf schließen
lassen, daß man
mit FCKW 12 einen höheren
Ethylenoxidgehalt erreichen kann als mit H-FKW 227ea. Als zweite Zündquelle
wurde das Heizdraht/Streichholz-System verwendet. Diese Zündquelle
stellt bekanntlich eine viel strengere Brennbarkeitsprüfung dar.
Es stand daher zu erwarten, daß die
mit beiden Trägergasen
jeweils erreichbaren Ethylenoxidmengen abnehmen würden. Die
Werte. zeigen in der Tat, daß bei
Verwendung des Heizdraht/Streichholz-Systems die in einer nicht
brennbaren FCKW-12-Mischung erreichbare Ethylenoxidmenge gegenüber dem
für die
Funkenzündquelle
angegebenen Wert sinkt. Die Werte für H-FKW 227ea zeigen jedoch,
daß die
bei einer nicht brennbaren H-FKW-227ea-Mischung erreichbare Ethylenoxidmenge überraschenderweise
zunimmt, und zwar drastisch. Bei Verwendung von H-FKW 227ea als
Trägergas
können
bis zu 43% mehr Ethylenoxid für
die Sterilisation geliefert werden, was also ein wirksameres Sterilisierungsverfahren
ergibt.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel zeigt, daß nicht
brennbare Mischungen aus H-FKW 227ea und Ethylenoxid unerwarteter weise
mehr Ethylenoxid enthalten als FCKW 12 und Pentafluorethan (H-FKW
125).
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Die
Bestimmung der Brennbarkeit verschiedener Mischungen aus Fluorkohlenwasserstoffen
und Ethylenoxid wurde analog Beispiel 1 durchgeführt. In diesem Fall wurde nur
die Heizdraht/Streichholz-Zündquelle
verwendet.
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Die
Brennbarkeitsbestimmung wurde für
Mischungen aus Ethylenoxid und H-FKW 227ea, H-FKW 125, FCKW 12,
H-FKW 134a und H-FCKW
22 durchgeführt.
H-FKW 125, H-FKW 134a und H-FCKW 22 werden auch als umweltverträglicher
erachtet als FCKW 12. H-FKW 125 erwies sich als Ersatzstoff für FCKW 12 in
Sterilisiergas-Anwendungen. H-FKW 134a wurde bei bestimmten Klimaanlagen-
und Kühlanwendungen
als Alternative zu FCKW 12 vorgeschlagen, während H-FCKW 22 bereits kommerziell
hergestellt wird.
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In
Tabelle II sind die kritischen Ethylenoxidkonzentrationen sowie
einige physikalische und molekulare Eigenschaften der Fluorkohlenwasserstoff-Verdünnungsmittel
aufgeführt. Tabelle II
| FCKW
12 | H-FKW
227ea | H-FCKW
22 | H-FKW
134a | H-FKW
125 |
Ethylenoxid max.
(Vol.-%) | 22,6 | 32,3 | 11,3 | 12,8 | 23,7 |
Halogengehalt
der Verdünnungsmittel |
Gew.-%
Chlor | 58,6 | 0,0 | 41,0 | 0,0 | 0,0 |
Gew.-%
Fluor | 31,4 | 78,1 | 44,0 | 74,5 | 79,2 |
Gew.-%
Halogen | 90,0 | 78,1 | 85,0 | 74,5 | 79,2 |
Mol-%
Chlor | 40,0 | 0,0 | 20,0 | 0,0 | 0,0 |
Mol-%
Fluor | 40,0 | 53,8 | 40,0 | 50,0 | 62,5 |
Mol-%
Halogen | 80,0 | 53,8 | 60,0 | 50,0 | 62,5 |
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Wie
sich aus den Werten ergibt, folgen die brennbarkeitsunterdrückenden
Eigenschaften dieser potentiellen Trägergase dem Trend des Halogengehalts
nicht. Auf der Basis des Wasserstoff- und Halogengehalts würde man
das folgende Brennbarkeitsunterdrückungsverhalten erwarten: FCKW
12 > H-FCKW 22 > H-FKW 125 > H-FKW 227ea > H-FKW 134a. Die in
Tabelle II aufgeführten
Werte zeigen jedoch unerwarteterweise, daß H-FKW 227ea das beste die
Brennbarkeit unterdrückende
Mittel für
Ethylenoxid ist, wobei der Trend folgendermaßen verläuft: H-FKW 227ea > H-FKW 125 > FCKW 12 > H-FKW 134a > H-FCKW 22.
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Beispiel 3
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Es
wird der Dampfdruck von Gemischen aus Ethylenoxid und H-FKW 227ea,
H-FKW 227ca, einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea, einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW
227ca, einem Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea, einem Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW
227ca und einem Gemisch aus 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea bestimmt. Die Gemische werden gravimetrisch hergestellt und
vor der Bestimmung des Dampfdrucks in einem temperierten Wasserbad
ins thermische Gleichgewicht gebracht. Zur Bestimmung der Dampfdrücke dient
eine kalibrierte Bourdon-Röhre
mit einer Meßgenauigkeit
von ± 1%.
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Die
Ergebnisse zeigen, daß nicht
brennbare Mischungen aus Ethylenoxid und H-FKW 227ea, H-FKW 227ca,
einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea, einem
Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca, einem
Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea, einem
Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca und einem Gemisch
aus 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea Dampfdrücke von
mehr als 1 Atmosphäre besitzen,
was zum Austreiben des flüssigen
Gemischs aus einem Vorratszylinder in die evakuierte oder teilevakuierte Sterilisationskammer
ausreicht.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel zeigt, daß H-FKW
227ea, H-FKW 227ca, ein Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW
227ca/H-FKW 227ea, ein Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW
227ca, ein Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea,
ein Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca und
ein Gemisch aus 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea wie FCKW
12 mit Kunststoffen und Polymeren, wie sie beim Bau von medizinischen
Geräten üblicherweise
verwendet werden, verträglich
sind.
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Die
Verträglichkeitsprüfungen werden
durchgeführt,
indem das in Tabelle III aufgeführte
Testmaterial bei 24,7 psi absolut und 130°F 16 Stunden lang H-FKW-227ea-Fluorkohlenwasserstoffdampf
ausgesetzt wird. Danach wird jegliche Änderung des Gewichts des Testmaterials
bestimmt, und die Testmaterialien werden visuell untersucht. Die
Prüfung
wird für
H-FKW 227ca, ein Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea, ein Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca,
ein Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea, ein
Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca und ein
Gemisch aus 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea wiederholt.
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Dabei
zeigt sich, daß sich
das Gewicht des Testmaterials im wesentlichen nicht verändert und
das Testmaterial durch die Fluorkohlenwasserstoffe nicht physikalisch
beschädigt
wird. Daher kann man schlußfolgern,
daß H-FKW
227ea, H-FKW 227ca, ein Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW
227ca/H-FKW 227ea, ein Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW
227ca, ein Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea,
ein Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca und
ein Gemisch aus 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea jeweils
mit allen Testmaterialien verträglich
sind. Tabelle
III
Polypropylen/Lexan |
Polycarbonat/Lexan |
Polystyrol |
Polypropylen |
Latex/Siliconkautschuk |
PVC |
Baumwollgaze |
Synthetisch
hergestellte Haut |
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Beispiele 5–6
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Durch
Wiederholung des in Beispiel 1 beschriebenen Versuchs werden die
brennbarkeitsunterdrückenden
Eigenschaften von H-FKW 227ca, einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent
H-FKW 227ca/H-FKW 227ea, einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent
H-FKW 227ea/H-FKW 227ca, einem Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent
H-FKW 227ca/H-FKW 227ea, einem Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent
H-FKW 227ea/H-FKW 227ca und einem Gemisch aus 50:50 Gewichtsprozent
H-FKW 227ca/H-FKW 227ea untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse entsprechen
im wesentlichen denen für
H-FKW 227ea, d.
h. H-FKW 227ca, ein Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea, ein Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca,
ein Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea, ein Gemisch
aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW 227ca und ein Gemisch
aus 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea unterdrücken jeweils
die Brennbarkeit von Ethylenoxid stärker als FCKW 12.
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Beispiele 7–8
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Analog
Beispiel 2 wird die Ethylenoxidkonzentra tion für verschiedene Mischungen aus
Ethylenoxid und H-FKW
227ca, einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea, einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW
227ca, einem Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea, einem Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW
227ca und einem Gemisch aus 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea gemessen.
Die erhaltenen Ergebnisse entsprechen im wesentlichen denen für H-FKW
227ea, d. h. nicht brennbare Mischungen aus Ethylenoxid und H-FKW
227ca, einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea, einem Gemisch aus 10:90 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW
227ca, einem Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW
227ea, einem Gemisch aus 25:75 Gewichtsprozent H-FKW 227ea/H-FKW
227ca und einem Gemisch aus 50:50 Gewichtsprozent H-FKW 227ca/H-FKW 227ea enthalten
unerwarteterweise mehr Ethylenoxid als Mischungen aus H-FKW 125
und Ethylenoxid und FCKW 12 und Ethylenoxid.