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Anwendungsgebiet
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft neue Benzoxazole, die in der pharmazeutischen
Industrie zur Herstellung von Medikamenten eingesetzt werden.
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Bekannter
technischer Hintergrund
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In
der internationalen Patentanmeldung WO 96/11917 werden substituierte
Benzoxazole als zyklischnukleotid Phosphodiesterase-Inhibitoren
des Typs 4 beschrieben. In der US-Patentschrift 4,405,633 und in
der europäischen
Patentanmeldung EP-A-127 066 werden substituierte Benzoxazole als
Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Asthma vorgeschlagen.
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Beschreibung
der Erfindung
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Es
wurde nun gefunden, daß die
nachfolgend näher
beschriebenen Benzoxazole, die sich von den vorveröffentlichten
Verbindungen durch eine andersartige Substitution unterscheiden, überraschende
und besonders vorteilhafte Eigenschaften besitzen.
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Gegenstand
der Erfindung sind somit Verbindungen der Formel I,
worin
R1 1-6C-Alkoxy,
3-7C-Cycloalkoxy, 3-7C-Cycloalkylmethoxy, Benzyloxy oder ganz oder überwiegend
durch Fluor substituiertes 1-4C-Alkoxy bedeutet,
R2 Wasserstoff,
1-7C-Alkyl, 3-7C-Cycloalkyl, 3-7C-Cycloalkylmethyl oder 1-4(C-Alkoxy-1-4C-alkyl
bedeutet,
R3 Wasserstoff, Hydroxy, Nitro, Cyano, Ethinyl, Carboxyl,
1-4C-Alkoxy oder 1-4C-Alkoxycarbonyl bedeutet,
A für B, -CH(R4)-, >C=O oder >C=N-R5 steht, wobei
B
Sauerstoff (-O-), Imino (-NH-), Sulfinyl (-S(O)-), Sulfonyl (-S(O)
2-) oder Carbonylimino (-C(O)NH-) bedeutet und
R4
Hydroxy, Carboxyl, 1-4C-Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Mono- oder
Di-1-4C-alkylaminocarbonyl, Hydroxyaminocarbonyl (-C(O)NHOH) oder
1-4C-Alkoxyaminocarbonyl bedeutet,
R5 Hydroxy oder 1-4C-Alkylcarbonyloxy
bedeutet,
sowie die Salze dieser Verbindungen.
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1-7C-Alkyl
steht für
geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen.
Beispielsweise seien genannt der Heptyl-, Isoheptyl- (5-Methylhexyl-),
Nexyl-, Isohexyl- (4-Methylpentyl-), Neohexyl- (3,3-Dimethylbutyl-),
Pentyl-, Isopentyl- (3-Methylbutyl-), Neopentyl- (2,2-Dimethylpropyl-),
Butyl-, iso-Butyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Ethyl- und der Methylrest.
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1-6C-Alkoxy
steht für
einen Rest, der neben dem Sauerstoffatom einen geradkettigen oder
verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen enthält. Als
Alkoxyreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen seien beispielsweise genannt
der Hexyloxy-, Isohexyloxy- (4-Methylpentyloxy-), Neohexyloxy- (3,3-Dimethylbutoxy-), Pentyloxy-,
Isopentyloxy- (3-Methylbutoxy-), Neopentyloxy- (2,2-Dimethylpropoxy-),
Butoxy-, iso-Butoxy-, sec.-Butoxy-, tert.-Butoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-,
Ethoxy- und der Methoxyrest.
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3-7C-Cycloalkoxy
steht für
Cyclopropyloxy, Cyclobutyloxy, Cyclopentyloxy, Cyclohexyloxy und
Cycloheptyloxy, wovon Cyclopropyloxy, Cyclobutyloxy und Cyclopentyloxy
bevorzugt sind.
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3-7C-Cycloalkylmethoxy
steht für
Cyclopropylmethoxy, Cyclobutylmethoxy, Cyclopentylmethoxy, Cyclohexylmethoxy
und Cycloheptylmethoxy, wovon Cyclopropylmethoxy, Cyclobutylmethoxy
und Cyclopentylmethoxy bevorzugt sind.
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Als
ganz oder überwiegend
durch Fluor substituiertes 1-4C-Alkoxy seien beispielsweise der 2,2,3,3,3-Pentafluorpropoxy-,
der Perfluorethoxy-, der 1,2,2-Trifluorethoxy-, insbesondere der
1,1,2,2-Tetrafluorethoxy-, der 2,2,2-Trifluorethoxy-, der Trifluormethoxy-
und bevorzugt der Difluormethoxyrest genannt.
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3-7C-Cycloalkyl
steht für
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl,
wovon Cyclopropyl, Cyclobutyl und Cyclopentyl bevorzugt sind.
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3-7C-Cycloalkylmethyl
steht für
einen Methylrest, der durch einen der vorstehend genannten 3-7C-Cycloalkylreste
substituiert ist. Bevorzugt seien die 3-5C-Cycloalkylmethylreste
Cyclopropylmethyl, Cyclobutylmethyl und Cyclopentylmethyl genannt.
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1-4C-Alkoxy-1-4C-alkyl
steht für
einen der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste, der durch einen
der vorstehend genannten 1-4C-Alkoxyreste substituiert ist. Beispielsweise
seien der Methoxymethyl-, der Methoxyethylrest und der Butoxyethylrest
genannt.
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1-4C-Alkoxycarbonyl
steht für
eine Carbonylgruppe, an die einer der vorstehend genannten 1-4C-Alkoxyreste
gebunden ist. Beispielsweise seien der Methoxycarbonyl- (CH3O-C(O)-) und der Ethoxycarbonylrest (CH3CH2O-C(O)-) genannt.
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Mono-
oder Di-1-4C-alkylaminocarbonylreste enthalten neben der Carbonylgruppe
einen der vorstehend genannten Mono- bzw. Di-1-4C-alkylaminoreste.
Beispielsweise genannt seien der N-Methyl-, der N,N-Dimethyl-, der
N-Ethyl-, der N-Propyl-, der N,N-Diethyl- und der N-Isopropylaminocarbonylrest.
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Als
1-4C-Alkoxyaminocarbonylrest sei beispielsweise der Methoxyaminocarbonylrest
(-C(O)NHOCH3) genannt.
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1-4C-Alkylcarbonyloxy
steht für
eine Carbonyloxygruppe, an die einer der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste gebunden
ist. Beispielsweise sei der Acetoxyrest (CH3C(O)-O-)
genannt.
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Als
Salze kommen für
Verbindungen der Formel I – je
nach Substitution – alle
Säureadditionssalze oder
alle Salze mit Basen in Betracht. Besonders erwähnt seien die pharmakologisch
verträglichen
Salze der in der Galenik üblicherweise
verwendeten anorganischen und organischen Säuren. Als solche eignen sich
einerseits wasserlösliche
und wasserunlösliche
Säureadditionssalze
mit Säuren
wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Zitronensäure, D-Gluconsäure, Benzoesäure, 2-(4-Hydroxybenzoyl)-benzoesäure, Buttersäure, Sulfosalicylsäure, Maleinsäure, Laurinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Oxasäure, Weinsäure, Embonsäure, Stearinsäure, Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure oder
3-Hydroxy-2-naphthoesäure,
wobei die Säuren
bei der Salzherstellung – je nachdem,
ob es sich um eine ein- oder mehrbasige Säure handelt und je nachdem,
welches Salz gewünscht wird – im äquimolaren
oder einem davon abweichenden Mengenverhältnis eingesetzt werden.
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Andererseits
kommen auch Salze mit Basen in Betracht. Als Beispiele für Salze
mit Basen seien Alkali(Lithium-, Natrium-, Kalium-) oder Calcium-,
Aluminium-, Magnesium-, Titan-, Ammonium-, Meglumin- oder Guanidiniumsalze
erwähnt,
wobei auch hier bei der Salzherstellung die Basen im äquimolaren
oder einem davon abweichenden Mengenverhältnis eingesetzt werden.
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Pharmakologisch
unverträgliche
Salze, die beispielsweise bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
im industriellen Maßstab
als Verfahrensprodukte zunächst
anfallen können,
werden durch dem Fachmann bekannte Verfahren in pharmakologisch
verträgliche
Salze übergeführt.
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Dem
Fachmann ist bekannt, daß die
erfindungsgemäßen Verbindungen
als auch ihre Salze, wenn sie zum Beispiel in kristalliner Form
isoliert werden, verschiedene Mengen an Lösungsmitteln enthalten können. Die
Erfindung umfaßt
daher auch alle Solvate und insbesondere alle Hydrate der Verbindungen
der Formel I, sowie alle Solvate und insbesondere alle Hydrate der
Salze der Verbindungen der Formel I.
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Hervorzuhebende
Verbindungen der Formel I sind solche, in denen
R1 1-4C-Alkoxy,
3-5C-Cycloalkoxy oder ganz oder überwiegend
durch Fluor substituiertes 1-2C-Alkoxy bedeutet,
R2 1-4C-Alkyl,
3-5C-Cycloalkyl, 3-5C-Cycloalkylmethyl oder 1-2C-Alkoxy-1-2C-alkyl
bedeutet,
R3 Hydroxy, Cyano, Carboxyl, 1-2C-Alkoxy oder 1-2C-Alkoxycarbonyl
bedeutet,
A für
B, -CH(R4)-, >C=O
oder >C=N-R5 steht,
wobei
B Sauerstoff (-O-), Sulfinyl (-S(O)-), Sulfonyl (-S(O)2-) oder Carbonylimino (-C(O)NH-) bedeutet
und
R4 Hydroxy, Carboxyl, 1-4C-Alkoxycarbonyl oder Aminocarbonyl
bedeutet,
R5 Hydroxy oder 1-4C-Alkylcarbonyloxy bedeutet,
sowie
die Salze dieser Verbindungen.
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Besonders
hervorzuhebende Verbindungen der Formel I sind solche, in denen
R1
1-4C-Alkoxy bedeutet,
R2 1-4C-Alkyl oder 3-5C-Cycloalkyl bedeutet,
R3
Hydroxy, Cyano oder Methoxy bedeutet,
A für B, -CH(R4)- oder >C=O steht, wobei
B
Sauerstoff (-O-) oder Sulfonyl (-S(O)2-)
bedeutet,
R4 Hydroxy, Carboxyl, Methoxycarbonyl oder Aminocarbonyl
bedeutet,
sowie die Salze dieser Verbindungen.
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Eine
Ausgestaltung der besonders hervorzuhebende Verbindungen der Formel
I sind solche, in denen
R1 1-4C-Alkoxy bedeutet,
R2 1-4C-Alkyl
oder 3-5C-Cycloalkyl bedeutet,
R3 Hydroxy, Cyano oder Methoxy
bedeutet,
A für
B oder -CH(R4)- steht, wobei
B Sauerstoff (-O-) oder Sulfonyl
(-S(O)2-) bedeutet,
R4 Carboxyl, Methoxycarbonyl
oder Aminocarbonyl bedeutet,
sowie die Salze dieser Verbindungen.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel I sind solche, in denen
R1 1-4C-Alkoxy
bedeutet,
R2 1-4C-Alkyl bedeutet,
R3 Cyano bedeutet
A
für B,
-CH(R4)- oder >C=O
steht, wobei
B Sauerstoff (-O-) bedeutet und
R4 Hydroxy,
Carboxyl, Methoxycarbonyl oder Aminocarbonyl bedeutet,
sowie
die Salze dieser Verbindungen.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche, in denen
R1
Methoxy bedeutet,
R2 Methyl oder Isopropyl bedeutet,
R3
Cyano bedeutet,
A für
B, -CH(R4)- oder >C=O
steht, wobei
B Sauerstoff (-O-) bedeutet und
R4 Hydroxy,
Carboxyl, Methoxycarbonyl oder Aminocarbonyl bedeutet,
sowie
die Salze dieser Verbindungen.
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Eine
Ausgestaltung der besonders bevorzugten Verbindungen der Formel
I sind solche, in denen
R1 Methoxy bedeutet,
R2 Methyl
oder Isopropyl bedeutet,
R3 Cyano bedeutet,
A Sauerstoff
(-O-) bedeutet,
sowie die Salze dieser Verbindungen.
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Die
Verbindungen der Formel I können – wenn A
für -CH(R4)-
steht – als
cis- oder trans-Isomere vorliegen. Die Erfindung umfaßt daher
sowohl alle reinen cis- und trans-Isomere als auch deren Gemische
in jedem Mischungsverhältnis.
Bevorzugt sind in diesem Zusammenhang die reinen cis-Isomere.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung sind Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel I und ihrer Salze.
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Verbindungen
der Formel I, in denen A für
-CH(R4)- steht, R1, R2 und R3 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen
und R4 Carboxyl bedeutet, können
beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß man entsprechende Verbindungen
der Formel I, worin A für
-CH(R4)- steht und R4 Alkoxycarbonyl bedeutet, hydrolysiert, und
daß man
gewünschtenfalls
anschließend
erhaltene Verbindungen der Formel I in ihre Salze überführt, oder
daß man
erhaltene Salze der Verbindungen der Formel I in die freien Verbindungen überführt.
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Gewünschtenfalls
können
weitere Verbindungen der Formel I in einer dem Fachmann bekannten
Weise durch Derivatisierung (insbesondere der Reste R3 und R4) in
andere Verbindungen der Formel I übergeführt werden. Auf diese Weise
sind z. B. auch Verbindungen der Formel I, in denen R1, R2 und R3
die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, A für -CH(R4)- steht und R4 Aminocarbonyl,
Mono- oder Di-alkylaminocarbonyl,
Alkoxyaminocarbonyl oder Hydroxyaminocarbonyl bedeutet, zugänglich.
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Die
Hydrolyse von Verbindungen der Formel I, worin A für -CH(R4)-
steht und R4 Alkoxycarbonyl bedeutet, erfolgt durch Anwendung dem
Fachmann bekannter Methoden.
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Verbindungen
der Formel I, worin A für
-CH(R4)- steht, R1, R2 und R3 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen
und R4 Alkoxycarbonyl darstellt, erhält man beispielsweise durch
Solvolyse von entsprechenden Verbindungen der Formel I, worin A
bedeutet. Die Solvolyse wird
bevorzugterweise in einem absolutem Alkohol als Lösungsmittel
unter sauren Bedingungen in Gegenwart eines Quecksilbersalzes, wie
z. B. Quecksilber(II)chlorid, durchgeführt.
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Verbindungen
der Formel I, worin A
bedeutet und R1, R2 und R3
die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, können beispielsweise aus den entsprechenden
Verbindungen der Formel II
durch Umsetzung mit 2-Lithium-2-trimethylsilyl-1,3-dithian
hergestellt werden.
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Die
Umsetzung wird zweckmäßigerweise
in einem inerten Lösungsmittel
wie z. B. n-Hexan, Diethylether oder Tetrahydrofuran oder Gemischen
davon bei tiefen Temperaturen (vorzugsweise –60° bis –100°C) unter Schutzgasatmosphäre durchgeführt.
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Verbindungen
der Formel II, worin R1 und R2 die oben genannten Bedeutungen haben
und R3 Cyano bedeutet, können
z. B. durch Anwendung bekannter Methoden ausgehend von entsprechenden
Verbindungen der Formel III
worin X die Gruppe -CH
2CN bedeutet, gemäß dem Reaktionsschema 1 hergestellt
werden.
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Die
Verbindungen der Formel III, worin R1 und R2 die oben angegebenen
Bedeutungen haben und X die Gruppe -CH2CN
bedeutet, können
gemäß dem allgemeinen
Reaktionsschema 2 hergestellt werden.
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Die
Synthese von Verbindungen der Formel III ist beispielhaft unter „Ausgangsverbindungen" beschrieben. Weitere
Verbindungen können
in analoger Weise hergestellt werden.
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Der
Herstellung von Verbindungen der Formel V ist beispielsweise von
M. Grossa, F. Wessely in Monatsheften Chemie 1966, 97, 1384–1390 beschrieben.
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Verbindungen
der Formel I, in denen R1 und R2 die oben genannten Bedeutungen
haben, R3 Wasserstoff oder Cyano darstellt und A für -CH(OH)-
steht, können
aus entsprechenden Verbindungen der Formel II durch selektive Reduktion
der Carbonylgruppe hergestellt werden.
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Die
Herstellung der Ketoverbindungen der Formel II, worin R3 Cyano oder
Wasserstoff darstellt, ist in den Reaktionsschemata 1 und 3 beschrieben.
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Verbindungen
der Formel II, worin R1 und R2 die oben genannten Bedeutungen haben
und R3 Wasserstoff darstellt, sind beispielsweise durch Addition
entsprechender Verbindungen der Formel III, worin X die Bedeutung
Lithium hat, an 1,4-Cyclohexandion, anschließende Eliminierung von Wasser
und selektive Reduktion der entstandenen Doppelbindung zugänglich.
Zweckmäßigerweise
wird das 1,4-Cyclohexandion
in teilweise geschützter
Form, beispielsweise als Monoethylenketal, eingesetzt und die Schutzgruppe
nach erfolgter Umsetzung wieder abgespalten (Reaktionsschema 3).
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Verbindungen
der Formel III, worin X Lithium bedeutet, sind aus entsprechenden
Verbindungen der Formel III, worin X Halogen, insbesondere Brom,
bedeutet, durch Metall-Halogen-Austausch zugänglich.
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Die
Reduktion der Carbonylgruppe in Verbindungen der Formel II wird
in einer dem Fachmann bekannten Weise, vorzugsweise in geeigneten
inerten Lösungsmitteln
wie 1,2-Dimethoxyethan oder einem Alkohol wie Methanol, mit einem
geeigneten Reduktionsmittel, wie beispielsweise Natriumborhydrid
oder Lithiumborhydrid, durchgeführt.
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Verbindungen
der Formel I, in denen R1 und R2 die oben genannten Bedeutungen
haben, R3 für
Cyano, Nitro oder 1-4C-Alkoxycarbonyl und A für Sauerstoff (-O-), Imino (-NH-),
Sulfinyl (-S(O)-) oder Sulfonyl (-S(O)2-)
steht, können
beispielsweise aus Verbindungen der Formel III, in denen R1 und
R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und X für -CH2CN, -CH2NO2 oder -CH2COOR (R
= 1-4C-Alkyl) steht,
durch Umsetzung mit geeignet aktivierten Ethern, Aminen, Sulfinen
oder Sulfonen hergestellt werden.
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Die
Umsetzungen erfolgen vorzugsweise in wasserfreien inerten Lösungsmitteln
wie z. B. THF, DMF, DMSO oder HMPT oder Gemischen hiervon und je
nach Reaktivität
der eingesetzten Reagenzien bei Temperaturen zwischen –30° und 100°C.
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Nach
Deprotonierung der -CH2CN, -CH2NO2 bzw. der -CH2COOR
(R = 1-4C-Alkyl) Gruppe durch eine geeignete Base erfolgt die Ringbildung
durch Reaktion mit einem ω,ω'-ständig mit
geeigneten Abgangsgruppen versehenen Ether, Amin, Sulfin oder Sulfon.
Als geeignete Abgangsgruppen seien Halogen, insbesondere Chlor und
Brom und reaktive veresterte Hydroxygruppen (z. B. die Toluolsulfonyloxy-Gruppe) genannt.
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Als
geeignet aktivierte Ether (1), Amine (2), Sulfine (3) und Sulfone
(4) bieten sich beispielsweise Bis-[2-(toluol-4-sulfonyloxy)ethyl]ether
(1), N-Benzyl-bis[2-(toluol-4-sulfonyloxy)ethyl]amin (2), Bis-[2-(toluol-4-sulfonyloxy)ethyl]sulfin
(3) und Bis-(2-chlorethyl)sulfon (4) an. (1) kann nach C. Almensa,
A. Moyano, F. Serratosa, Tetrahedron 1992, 48 1497–1506, (2)
bzw. (3) kann aus den entsprechenden bis-Hydroxyverbindungen N-Benzyl-bis-(2-hydroxyethyl)amin
(Mamaew, Schischkin, J. Org. Chem. (USSR), engl. Transl. 1966, 2,
584) bzw. Bis-(2-hydroxyethyl)sulfin (Price, Bullit, J. Org. Chem.
1947, 12, 277) durch Ditosylierung hergestellt werden.
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Die
vorübergehend
eingeführte
Schutzgruppe des Amins (2) kann nach erfolgter Ringbildung wieder abgespalten
werden. Das Bis-(2-chlorethyl)sulfon (4) ist kommerziell erhältlich.
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Die
Herstellung von Verbindungen der Formel III, in denen R1 und R2
die oben angegebenen Bedeutungen haben und X für -CH2COOR
steht, kann z. B. durch Hydrolyse und anschließende Veresterung der entsprechenden
Verbindungen der Formel III, in denen X für -CH2CN
steht, erfolgen.
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Die
Herstellung von Verbindungen der Formel III, in denen X für -CH2NO2 steht, ist beispielsweise
in J. Organic Chemistry, 1988, 53, 2872–2873 beschrieben.
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Verbindungen
der Formel I, in denen R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen
haben, R3 für 1-4C-Alkoxy und A für Sauerstoff
(-O-) steht, können
aus den entsprechenden Verbindungen der Formel I, in denen R3 für Hydroxy
steht, durch Umsetzung mit geeigneten Alkylierungsmitteln gewonnen
werden.
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Verbindungen
der Formel I, in denen R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen
haben, R3 für Hydroxy
und A für
Sauerstoff (-O-) steht, können
beispielsweise aus Verbindungen der Formel III, in denen R1 und
R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und X Lithium bedeutet,
durch Umsetzung mit Tetrahydropyran-4-on erhalten werden.
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Verbindungen
der Formel I, in denen R1, R2 und R3 die oben angegebenen Bedeutungen
haben, A für >C=N-R5 und R5 für Hydroxy
steht, können
durch Umsetzung der entsprechenden Verbindungen der Formel II mit
Hydroxylamin erhalten werden.
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Durch
weitere dem Fachmann aufgrund seines Fachwissens bekannten Derivatisierungen
dieser Oxim-Verbindungen sind auch jene Verbindungen der Formel
I, in denen A für
Carbonylimino (durch Beckmann-Umlagerung der entsprechenden Oxim-Verbindungen)
oder in denen A für >C=N-R5 und R5 für 1-4C-Alkylcarbonyloxy
(durch Acylierung der entsprechenden Oxim-Verbindungen) steht, zugänglich.
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Dem
Fachmann ist bekannt, daß es
im Fall mehrerer reaktiver Zentren an einer Ausgangs- oder Zwischenverbindung
notwendig sein kann, ein oder mehrere reaktive Zentren temporär durch
Schutzgruppen zu blockieren, um eine Reaktion gezielt am gewünschten
Reaktionszentrum ablaufen zu lassen. Eine ausführliche Beschreibung zur Anwendung
einer Vielzahl bewährter
Schutzgruppen findet sich beispielsweise in T. W. Greene, Protective
Groups in Organic Synthesis, John Wiley & Sons, 1991.
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Die
Isolierung und Reinigung der erfindungsgemäßen Substanzen erfolgt in an
sich bekannter Weise z. B. derart, daß man das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert
und den erhaltenen Rückstand
aus einem geeigneten Lösungsmittel
umkristallisiert oder einer der üblichen
Reinigungsmethoden, wie beispielsweise der Säulenchromatographie an geeignetem
Trägermaterial,
unterwirft.
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Salze
erhält
man durch Auflösen
der freien Verbindung in einem geeigneten Lösungsmittel (z. B. einem Keton,
wie Aceton, Methylethylketon oder Methylisobutylketon, einem Ether,
wie Diethylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan, einem chlorierten
Kohlenwasserstoff, wie Methylenchlorid oder Chloroform, oder einem
niedermolekularen aliphatischen Alkohol wie Ethanol oder Isopropanol),
das die gewünschte
Säure bzw.
Base enthält,
oder dem die gewünschte
Säure bzw.
Base anschließend
zugegeben wird. Die Salze werden durch Filtrieren, Umfällen, Ausfällen mit
einem Nichtlösungsmittel
für das
Anlagerungssalz oder durch Verdampfen des Lösungsmittels gewonnen. Erhaltene
Salze können
durch Alkalisierung bzw. durch Ansäuern in die freien Verbindungen
umgewandelt werden, welche wiederum in Salze übergeführt werden können. Auf
diese Weise lassen sich pharmakologisch nicht verträgliche Salze
in pharmakologisch verträgliche
Salze umwandeln.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung ohne
sie einzuschränken. Ebenso
können
weitere Verbindungen der Formel I, deren Herstellung nicht explizit
beschrieben ist, in analoger oder in einer dem Fachmann an sich
vertrauten Weise unter Anwendung üblicher Verfahrenstechniken
hergestellt werden.
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Die
Abkürzung
h steht für
Stunde(n), Min. für
Minute(n), RT für
Raumtemperatur, Schmp. für
Schmelzpunkt, DMSO für
Dimethylsulfoxid, DMF für
Dimethylformamid, THF für
Tetrahydrofuran, HMPT für
Hexamethylphosphorsäuretriamid,
LDA für
Lithiumdiisopropylamid und DC für
Dünnschichtchromatographie.
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Beispiele
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Endprodukte
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1. 4a-Cyano-4e-(2-methyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)tetrahydropyran
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500
mg (2,47 mmol) 2-Methyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl-acetonitril (Ausgangsverbindung
A3) werden in 25 ml absolutem THF bei RT gelöst. Anschließend werden
7 ml HMPT zugegeben und die Lösung
wird unter Schutzgasatmosphäre
auf –30°C gekühlt. Frisch
hergestelltes LDA (0,86 ml Diisopropylamin und 4,18 ml einer 1,6
M n-Butyllithium-Lösung
in n-Hexan) in 5 ml absolutem THF werden dann langsam der Reaktionslösung über einen
mit Trockeneis gekühlten
Tropftrichter zugetropft. Die Mischung wird weitere 30 Min. bei –30°C gerührt. Nach
leichtem Erwärmen
der Reaktionslösung
auf –20°C wird eine
Lösung
aus Bis[2-(toluol-4-sulfonyloxy)ethyl]ether (1,55 g, 3,73 mmol)
[Lit. C. Almensa, A. Moyano, F. Serratosa, Tetrahedron 1992, 48, 1497–1506] in
5 ml absolutem THF unter Stickstoffgegenstrom in die Reaktionslösung langsam
eingespritzt (→ tief-rote
Färbung
der Reaktionslösung).
Anschließend
wird die Reaktionslösung
langsam auf ca. 0°C
erwärmt und
mittels Dünnschichtchromatographie
das Reaktionsende überprüft. Die
Reaktionslöung
wird auf eine halbkonzentrierte Ammoniumchlorid-Lösung
gegossen und 5 mal mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen werden über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum eingeengt.
Die Reinigung des Rohproduktes erfolgt durch Chromatographie an
Kieselgel (Petroleumether/Ethylacetat; 8 : 2). Nach Umkristallisieren
aus Petroleumether/Ethylacetat erhält man die Titelverbindung
als farblose Kristalle (130 mg). DC (Kieselgel, Petroleumether/Ethylacetat,
6 : 4); Rf = 0,40, Schmp. 72°C.
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2. 4a-Cyano-4e-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)-tetrahydropyran
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550
mg (2,39 mmol) 2-Isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl-acetonitril
(Ausgangsverbindung A6) werden in 25 ml absolutem THF bei RT gelöst. Anschließend werden
7 ml HMPT zugegeben und die Lösung
wird unter Schutzgasatmosphäre
auf –30°C gekühlt. Frisch
hergestelltes LDA (0,83 ml Diisopropylamin und 4,05 ml einer 1,6
M n-Butylithium-Lösung
in n-Hexan) in 5 ml absolutes THF werden dann langsam der Reaktionslösung über einen
mit Trockeneis gekühlten
Tropftrichter zugetropft. Die Mischung wird weitere 30 Min. bei –30°C gerührt. Nach
leichtem Erwärmen
der Reaktionslösung
auf –20°C wird eine
Lösung
aus Bis[2-(toluol-4-sulfonyloxy)ethyl]ether (1,50 g, 3,61 mmol)
[Lit. C. Almensa, A. Moyano, F. Serratosa, Tetrahedron 1992, 48,
1497–1506]
in 5 ml absolutem THF unter Stickstoffgegenstrom in die Reaktionslösung langsam
eingespritzt (→ tief-rote
Färbung
der Reaktionslösung).
Anschließend
wird die Reaktionslösung
langsam auf ca. 0°C erwärmt und
mittels Dünnschichtchromatographie
das Reaktionsende überprüft. Die
Reaktionslöung
wird auf eine halbkonzentrierte Ammoniumchlorid-Lösung gegossen
und 5 mal mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen werden über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum eingeengt.
Die Reinigung des Rohproduktes erfolgt durch Chromatographie an
Kieselgel (Petroleumether/Ethylacetat; durch Chromatographie an
Kieselgel (Petroleumether/Ethylacetat; 9 : 1). Nach Umkristallisieren
aus Petroleumether/Ethylacetat erhält man die Titelverbindung
als farblose Kristalle (220 mg). DC (Kieselgel, Petroleumether/Ethylacetat,
7 : 3); Rf = 0,39, Schmp. 156,5°C.
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3. 4-Cyano-4-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)cyclohexanon
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0,69
g (1,86 mmol) 5-Cyano-5-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)-2-oxocyclohexancarbonsäuremethylester
(Ausgangsverbindung A8) löst
man in 16 ml DMSO, gibt eine Lösung
von 0,73 g NaCl in 2 ml dest. Wasser zu und rührt bei 140°C für 8,5 h. Nach dem Abkühlen der
Reaktionsmischung verdünnt
man mit 80 ml dest. Wasser und extrahiert mit Essigsäureethylester,
trennt die organische Phase ab, trocknet über Magnesiumsulfat und engt
im Vakuum zur Trockne ein. Nach Chromatographie erhält man die
Titelverbindung (0,45 g) als farblosen Feststoff. DC, Kieselgel
(Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (7 : 3), Rf = 0,56, Schmp. 118°C.
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4. cis-4-Cyano-4-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)cyclohexan-1-ol
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Natriumborhydrid
(0,15 g, 4,0 mmol) wird unter Rühren
bei RT in eine Lösung
aus der nach Vorschrift 3 hergestellten Verbindung (0,5 g, 1,6 mmol)
in absolutem Methanol (37 ml) eingetragen. Die Suspension wird 2
h bei RT gerührt.
Danach wird das Reaktionsgemisch so lange mit 1 N Salzsäure versetzt,
bis ein pH-Wert von 3 erreicht ist. Zur Reaktionslösung gibt
man destilliertes Wasser (75 ml) und extrahiert mit Essigsäureethylester
(60 ml, 3 mal). Die vereinigten organischen Phasen werden über Magnesiumsulfat
getrocknet und nach Filtration im Vakuum eingeengt. Nach Chromatographie
erhält
man die Titelverbindung (0,5 g) als farblose Kristalle. DC, Kieselgel
(Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (6 : 4), Rf = 0,17, Schmp. 116,5°C.
-
5. cis-4-Cyano-4-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)cyclohexan-1-carbonsäuremethylester
-
Die
nach Vorschrift A9 hergestellte Dithian-Verbindung (1,7 g, 4,1 mmol)
wird zusammen mit Quecksilber(II)chlorid (4,6 g, 16,9 mmol) in absolutem
Methanol (78 ml) gelöst
und mit Perchlorsäure
(70%ig, 3,8 ml) versetzt. Es wird ca. 1 h unter Rückfluß erhitzt.
Nach dem Abkühlen
auf RT wird das Reaktionsgemisch über Kieselgur abgesaugt. Das
Filtrat wird mit Essigsäureethylester
(100 ml) verdünnt
und mit halbkonzentrierter NaHCO3-Lösung (100
ml) gewaschen. Man extrahiert weiter mit Na2SO3-Lösung
(40%ig, 100 ml), trocknet über
Magnesiumsulfat, filtriert und engt die vereinigten organischen
Phasen im Vakuum ein. Die weitere Reinigung erfolgt mittels Chromatographie
und liefert die Titelverbindung (0,59 g) als farblosen Feststoff.
DC, Kieselgel (Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (7 : 3), Rf = 0,51, Schmp. 83°C.
-
6. cis-4-Cyano-4(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)cyclohexan-1-carbonsäure
-
Die
nach Vorschrift 5 hergestellte cis-Carbonsäuremethylester-Verbindung (0,49
g, 1,37 mmol) wird in einem Gemisch aus Methanol (21 ml) und Ethanol
(14 ml) gelöst
und bei RT unter Rühren
mit einer wäßrigen KOH-Lösung (0,63
g KOH in 7 ml Wasser) versetzt. Es wird über Nacht bei RT gerührt. Anschließend wird
die Reaktionslösung
im Vakuum nahezu vollständig
eingeengt. Der Rückstand
wird in 1 N Salzsäure
(20 ml) aufgenommen und mit Dichlormethan (30 ml) extrahiert (3
mal). Die vereinigten organischen Phasen werden über Magnesiumsulfat getrocknet,
abfiltriert und im Vakuum eingeengt. Man erhält die Titelverbindung (0,4
g) als farblose Kristalle. DC, Kieselgel (Glasplatten), Petrolether/
Essigsäureethylester
(6 : 4), Rf = 0,10, Schmp. 217,5°C.
-
7. cis-4-Cyano-4-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)cyclohexan-1-carbonsäureamid
-
Die
nach Vorschrift 6 hergestellte cis-Carbonsäure-Verbindung (0,4 g, 1,17
mmol) wird in Thionylchlorid (5,2 ml) gelöst und 1 h unter Rückfluß gerührt. Die
Reaktionslösung
wird im Vakuum eingeengt und mit Toluol koevaporiert (2 mal). Der
erhaltene Rückstand
wird in absolutem Toluol (10 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Anschließend wird
10 Min. lang trockenes Ammoniak-Gas durch die Lösung geleitet, dann Diethylether
(10 ml) zugesetzt. Der entstandene farblose Niederschlag wird abfiltriert
und mit Diethylether (10 ml) nachgewaschen. Man erhält die Titelverbindung
(0,31 g) als farblose Kristalle. DC, Kieselgel (Glasplatten), Dichlormethan/Methanol
(9 : 1), Rf = 0,55, Schmp. 228°C.
-
Ausgangsverbindungen
-
A1. 2-Acetamido-3-hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd
-
2-Amino-3-hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd
(20,0 g, 0,12 mol) [M. Grossa, F. Wessely Monatsh. Chem. 1966, 97,
1384–1390]
wird in einer Mischung aus Pyridin (250 ml) und Essigsäureanhydrid
(250 ml) bei RT gelöst.
Die Lösung
wird auf 60°C
erwärmt
und während
1,5 h gerührt.
Danach wird die Reaktionslösung auf
eine Mischung aus Eis und halbkonzentrierter wäßriger NaCl-Lösung (1
: 1) gegossen, mit Essigsäureethylester
extrahiert (5 mal), über
MgSO4 getrocknet, abfiltriert und im Vakuum
eingeengt. Die Titelverbindung wird nach Kieselgelchromatographie
[Petrolether/Essigsäureethylester
(7 : 3)] als schwach gelber Feststoff erhalten (12,5 g). DC, Kieselgel
(Glasplatten), Petrolether/Essig- säureethylester (7 : 3), Rf = 0,23.
-
A2. 2-Acetamido-3-hydroxy-4-methoxy-benzylalkohol
-
Zu
einer Lösung
von 2-Acetamido-3-hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd (3,0 g, 14,34 mmol)
[M. Grossa, F. Wessely Monatsh. Chem. 1966, 97, 1384–1390] in
Methanol (80 ml) wird NaBH4 (550 mg, 14,53
mmol) langsam zugegeben. Die Suspension wird nach 10 minütigem Rühren auf
eine 0.1 N wäßrige HCl-Lösung (50
ml) gegossen und anschließend
mit CH2Cl2 (3 mal)
extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt, getrocknet über MgSO4, abfiltriert und im Vakuum eingeengt. Der
erhaltene Rückstand
wird mittels Chromatographie mit reinem Essigsäureethylester gereinigt und
liefert die Titelverbindung als farbloser Feststoff (2,2 g). DC,
Kieselgel (Glasplatten), Essigsäureethylester,
Rf = 0,19.
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A3. 2-Methyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl-acetonitril
-
Zu
einer Suspension aus 2-Acetamido-3-hydroxy-4-methoxy-benzylalkohol
(2,5 g, 12,0 mmol) und wasserfreiern CH2Cl2 (30 ml) wird Thionylchlorid (40 ml) unter
Rühren
bei 0°C
langsam zugegeben. Nachdem das Reaktionsgemisch auf RT erwärmt ist
wird 1 h gerührt
und dann weitere 1,5 h bei 50°C
gerührt.
Die Reaktionslösung
wird im Vakuum eingeengt und anschließend mit Toluol (3 mal) koevaporiert.
Der erhaltene Rückstand
wird in einem Gemisch aus Toluol und DMF (8 : 1, 45 ml) gelöst und zu
einer Lösung
von KCN (1,0 g, 15,4 mmol) in 18-Krone-6 (4,07 g, 15,4 mmol) und
absolutem DMF (55 ml) getropft. Die Reaktionslösung wird über Nacht bei RT gerührt und
dann in eine halbkonzentrierte wäßrige NaCl-Lösung gegossen,
mit Essigsäureethylester
(5 mal) extrahiert, über
MgSO4 getrocknet, abfiltriert und im Vakuum
eingeengt. Zur weiteren Reinigung wird das Rohprodukt über eine
Kieselgelsäule
filtriert [Petrolether/Essigsäureethylester
(6 : 4)]. Man erhält
die Titelverbindung als farblose Kristalle (1,28 g). DC, Kieselgel
(Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (6 : 4), Rf = 0,32.
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A4. 2-Isopropylamido-3-hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd
-
2-Amino-3-hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd
(3,0 g, 17,95 mmol) wird in einer Mischung aus Pyridin (50 ml) und
Isobuttersäureanhydrid
(50 ml) bei RT gelöst.
Die Lösung
wird bei 100°C
für 1,5
h gerührt.
Danach wird die Reaktionslösung
auf eine Mischung aus Eis und halbkonzentrierter wäßriger NaCl-Lösung (1 : 1) gegossen, mit
Essigsäureethylester
extrahiert (5 mal), über
MgSO4 getrocknet, abfiltriert und im Vakuum
eingeengt. Der erhaltene 2-Isopropylamido-3-isopropylcarbonyloxy-4-methoxy-benzaldehyd wird
in absolutem Methanol gelöst
(80 ml) und mit Natriummethanolat (14,6 ml einer 5,5 molaren Lösung in
absolutem Methanol) 1 h bei RT gerührt. Die Reaktionslösung wird
dann auf eine halbkonzentrierte wäßrige Ammoniumchlorid-Lösung gegossen,
mit Essigsäureethylester
extrahiert (5 mal), über
MgSO4 getrocknet, abfiltriert und im Vakuum eingeengt.
Die Titelverbindung wird nach Kieselgelchromatographie [Petrolether/Essigsäureethylester
(7 : 3)] als schwach gelber Feststoff erhalten (920 mg). DC, Kieselgel
(Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (7 : 3), Rf = 0,39.
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A5. 2-Isopropylamido-3-hydroxy-4-methoxy-benzylalkohol
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Zu
einer Lösung
von 2-Isopropylamido-3-hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd (900 mg, 3,79
mmol) in Methanol (25 ml) wird NaBH4 (145
mg, 3,83 mmol) langsam zugegeben. Die Suspension wird nach 10 minütigem Rühren auf
eine 0.1 N wäßrige HCl-Lösung (20
ml) gegossen und anschließend
mit CH2Cl2 (3 mal)
extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt, getrocknet über MgSO4, abfiltriert und im Vakuum eingeengt. Der
erhaltene Rückstand
wird mittels Chromatographie mit Petrolether/Essigsäu reethylester
(6 : 4) gereinigt. Man erhält
die Titelverbindung als farbloser Feststoff (820 mg). DC, Kieselgel
(Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (6 : 4), Rf = 0,30.
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A6. 2-Isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl-acetonitril
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Zu
einer Suspension aus 2-Isopropylamido-3-hydroxy-4-methoxy-benzylalkohol
(800 mg, 3,34 mmol) und wasserfreiem CH2Cl2 (9 ml) wird Thionylchlorid (12 ml) unter
Rühren
bei 0°C
langsam zugegeben. Nachdem das Reaktionsgemisch auf RT erwärmt ist
wird 1 h Berührt
und dann weitere 2 h bei 50°C
gerührt.
Die Reaktionslösung
wird im Vakuum eingeengt und anschließend mit Toluol (3 mal) koevaporiert.
Der erhaltene Rückstand
wird in DMF (15 ml) gelöst
und zu einer Lösung
von KCN (282 mg, 4,34 mmol) in 18-Krone-6 (1,15 g, 4,34 mmol) und
absolutem DMF (15 ml) getropft. Die Reaktionslösung wird über Nacht bei RT gerührt und dann
in eine halbkonzentrierte wäßrige NaCl-Lösung gegossen,
mit Essigsäureethylester
(5 mal) extrahiert, über
MgSO4 getrocknet, abfiltriert und im Vakuum
eingeengt. Zur weiteren Reinigung wird das Rohprodukt über eine
Kieselgelsäule
filtriert [Petrolether/-Essigsäureethylester
(7 : 3)]. Man erhält
die Titelverbindung als farblose Kristalle (550 mg). DC, Kieselgel
(Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (7 : 3), Rf = 0,50.
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A7. 4-Cyano-4-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)heptan-1,7-dicarbonsäuremethylester
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Eine
Lösung
von 0,65 g (2,82 mmol) 2-Isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl-acetonitril
und 0,13 ml Triton B in 17 ml absolutem Tetrahydrofuran wird für 10 Min.
auf 65°C
erwärmt
und anschließend
werden bei 45°C 2,45
ml (31,4 mmol) Acrylsäuremethylester
zugetropft. Die Lösung
wird 2 h am Rückfluß erhitzt.
Nach dem Abkühlen
wird das Lösungsmittel
im Vakuum eingeengt, der Rückstand
in 30 ml Essigsäureethylester
aufgenommen und mit halbgesättigter
Natriumchloridlösung
extrahiert. Die organische Phase wird über Magnesiumsulfat getrocknet
und im Vakuum eingeengt. Säulenchromatographie
ergibt die Titelverbindung (0,75 g) als farbloses Öl. DC, Kieselgel
(Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (8 : 2), Rf = 0,54.
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A8. 5-Cyano-5-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)-2-oxocyclohexancarbonsäuremethylester
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Zu
einer Lösung
von 0,75 g (1,86 mmol) der nach Vorschrift A7 hergestellten Verbindung
in 18 ml 1,2-Dimethoxyethan
gibt man 0,21 g (5,20 mmol) Natriumhydrid (60%ig in Paraffin) und
rührt 2
h unter Rückfluß. Anschließend läßt man auf
RT abkühlen,
gibt 2 ml Methanol und dann 5 ml 1 N Salzsäure zu, versetzt dann mit 50
ml destilliertem Wasser und extrahiert mit Essigsäureethylester.
Die organischen Phasen werden vereinigt, über Magnesiumsulfat getrocknet
und im Vakuum zur Trockne eingeengt. Durch Säulenchromatographie erhält man die
Titelverbindung (0,69 g) als farblose Kristalle. DC, Kieselgel (Glasplatten),
Petrolether/Essigsäureethylester
(8 : 2), Rf = 0,46, Schmp. 150°C.
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A9. 1-(2-isoaropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)-4-[1,3]dithian-2-yliden-cyclohexancarbonitril
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2-Trimethylsilyl-1,3-dithian
(2,1 ml, 11,01 mmol) wird in absolutem THF (56 ml) gelöst und unter
Rühren
auf –70°C abgekühlt. Anschließend wird
unter Stickstoffatmosphäre
mittels Glasspritze eine Lösung
von n-Butyllithium in n-Hexan (6,9 ml, 11,1 mmol, einer 1,6 molaren
Lösung)
langsam zugetropft und weitere 30 Min. bei –45°C gerührt. Nach erneutem Abkühlen auf –70°C wird eine
Lösung
von 4-Cyano-4-(2-isopropyl-7-methoxybenzoxazol-4-yl)cyclohexanon
(1,5 g, 4,80 mmol, Verbindung 3) in absolutem THF (33 ml) langsam
zugetropft. Es wird 1 h bei –70°C gerührt, anschließend langsam
(ca. 2 h) auf RT erwärmt.
Zur Aufarbeitung wird die Reaktionslösung mit Essigsäureethylester
(80 ml) verdünnt
und mit 0,1 N Salzsäure
(80 ml) extrahiert (2 mal). Die organische Phase wird mit Magnesiumsulfat
getrocknet, abfiltriert und im Vakuum eingeengt. Säulenchromatographie
ergibt die Titelverbindung (1,34 g) als farblosen Feststoff. DC,
Kieselgel (Glasplatten), Petrolether/Essigsäureethylester (85 : 15), Rf = 0,6.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften, die sie gewerblich
verwertbar machen. Als selektive Zyklisch-Nukleotid Phosphodiesterase
(PDE) Inhibitoren (und zwar des Typs 4) eignen sie sich einerseits
als Bronchialtherapeutika (zur Behandlung von Atemwegsobstruktionen
aufgrund ihrer dilatierenden aber auch aufgrund ihrer atemfrequenz-
bzw. atemantriebssteigernden Wirkung) und zur Behebung von erektiler
Dysfunktion aufgrund der gefäßdilatierenden
Wirkung, andererseits jedoch vor allem zur Behandlung von Erkrankungen,
insbesondere entzündlicher
Natur, z. B. der Atemwege (Asthma-Prophylaxe), der Haut, des zentralen
Nervensystems, des Darms, der Augen und der Gelenke, die vermittelt
werden durch Mediatoren, wie Histamin, PAF (Plättchen-aktivierender Faktor),
Arachidonsäure-Abkömmlinge
wie Leukotriene und Prostaglandine, Zytokine, Interleukine, Chemokine,
alpha-, beta- und gamma-Interferon, Tumornekrosisfaktor (TNF) oder
Sauerstoff-Radikale und Proteasen. Hierbei zeichnen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen
durch eine geringe Toxizität,
eine gute enterale Resorption (hohe Bioverfügbarkeit), eine große therapeutische
Breite und das Fehlen wesentlicher Nebenwirkungen aus.
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Aufgrund
ihrer PDE-hemmenden Eigenschaften können die erfindungsgemäßen Verbindungen
in der Human- und Veterinärmedizin
als Therapeutika eingesetzt werden, wobei sie beispielsweise zur
Behandlung und Prophylaxe folgender Krankheiten verwendet werden
können:
Akute und chronische (insbesondere entzündliche und allergeninduzierte)
Atemwegserkrankungen verschiedener Genese (Bronchitis, allergische Bronchitis,
Asthma bronchiale, Emphysema, COPD); Dermatosen (vor allem proliferativer,
entzündlicher
und allergischer Art) wie beispielsweise Psoriasis (vulgaris), toxisches
und allergisches Kontaktekzem, atopisches Ekzem, seborrhoisches
Ekzem, Lichen simplex, Sonnenbrand, Pruritus im Genitoanalbereich,
Alopecia areata, hypertrophe Narben, diskoider Lupus erythematodes,
follikuläre
und flächenhafte
Pyodermien, endogene und exogene Akne, Akne rosacea sowie andere
proliferative, entzündliche
und allergische Hauterkrankungen; Erkrankungen, die auf einer überhöhten Freisetzung
von TNF und Leukotrienen beruhen, so z. B. Erkrankungen aus dem
Formenkreis der Arthritis (Rheumatoide Arthritis, Rheumatoide Spondylitis,
Osteoarthritis und andere arthritische Zustände), Erkrankungen des Immunsystems
(AIDS, Multiple Sklerose), Graft versus Host Reaktionen, Transplanationsabstoßungsreaktionen,
Erscheinungsformen des Schocks [septischer Schock, Endotoxinschock,
gram-negative Sepsis, Toxisches Schock-Syndrom und das ARDS (adult
respiratory distress syndrom)] sowie generalisierte Entzündungen
im Magen-Darm Bereich (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa); Erkrankungen,
die auf allergischen und/oder chronischen, immunologischen Fehlreaktionen
im Bereich der oberen Atemwege (Rachenraum, Nase) und der angrenzenden
Regionen (Nasennebenhöhlen,
Augen) beruhen, wie beispielsweise allergische Rhinitis/Sinusitis,
chronische Rhinitis/Sinusitis, allergische Conjunctivitis sowie
Nasenpolypen; aber auch Erkrankungen des Herzens, die durch PDE-Hemmstoffe
behandelt werden können,
wie beispielsweise Herzinsuffizienz, oder Erkrankungen, die aufgrund
der gewebsrelaxierenden Wirkung der PDE-Hemmstoffe behandelt werden
können,
wie beispielsweise erektile Dysfunktion oder Koliken der Nieren
und der Harnleiter im Zusammenhang mit Nierensteinen. Desweiteren
können
die erfidungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung von Diabetes Insipidus und Erkrankungen im Zusammenhang
mit Störungen
des Hirnstoffwechsels, wie z. B. zerebrale Senilität, Senile
Demenz (Alzheimer Demenz), Multiinfarkt Demenz oder auch Erkrankungen
des ZNS, wie beispielsweise Depressionen oder arteriosklerotische
Demenz eingesetzt werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung
von Säugetieren
einschließlich
Menschen, die an einer der oben genannten Krankheiten erkrankt sind.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man dem erkrankten Säugetier
eine therapeutisch wirksame und pharmakologisch verträgliche Menge
einer oder mehrerer der erfindungsgemäßen Verbindungen verabreicht.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung sind die erfindungsgemäßen Verbindungen zur Anwendung
bei der Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten, insbesondere
den genannten Krankheiten.
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Ebenso
betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Herstellung von Arzneimitteln, die zur Behandlung und/oder Prophylaxe
der genannten Krankheiten eingesetzt werden.
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Weiterhin
sind Arzneimittel zur Behandlung und/oder Prophylaxe der genannten
Krankheiten, die eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Verbindungen
enthalten, Gegenstand der Erfindung.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Handelsprodukt, bestehend
aus einem üblichen
Sekundärpackmittel,
einem das Arzneimittel enthaltenden Primärpackmittel (beispielsweise
eine Ampulle oder ein Blister) und gewünschtenfalls einen Beipackzettel,
wobei das Arzneimittel antagonistische Wirkung gegen zyklisch-nukleotid
Phosphodiesterasen des Typs 4 (PDE4) zeigt und zur Abschwächung der
Symptome von Krankheiten führt,
die in Zusammenhang mit zyklisch-nukleotid Phosphodiesterasen des
Typs 4 stehen, und wobei auf dem Sekundärpackmittel und/oder auf dem
Beipackzettel des Handelsprodukts auf die Eignung des Arzneimittels
zur Prophylaxe oder Behandlung von Krankheiten, die im Zusammenhang
mit zyklisch-nukleotid Phosphodiesterasen des Typs 4 stehen, hingewiesen
wird, und wobei das Arzneimittel ein oder mehrere erfindungsgemäße Verbindungen
der Formel I enthält.
Das Sekundärpackmittel,
das das Arzneimittel enthaltende Primärpackmittel und der Beipackzettel
entsprechen ansonsten dem, was der Fachmann als Standard für Arzneimittel
dieser Art ansehen würde.
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Die
Arzneimittel werden nach an sich bekannten, dem Fachmann geläufigen Verfahren
hergestellt. Als Arzneimittel werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
(= Wirkstoffe) entweder als solche, oder vorzugsweise in Kombination
mit geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffen z. B. in Form von Tabletten,
Dragees, Kapseln, Suppositorien, Pflastern, Emulsionen, Suspensionen,
Gelen oder Lösungen
eingesetzt, wobei der Wirkstoffgehalt vorteilhafterweise zwischen
0,1 und 95% beträgt.
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Welche
Hilfsstoffe für
die gewünschten
Arzneiformulierungen geeignet sind, ist dem Fachmann aufgrund seines
Fachwissens geläufig.
Neben Lösemitteln,
Gelbildnern, Salbengrundlagen und anderen Wirkstoffträgern können beispielsweise
Antioxidantien, Dispergiermittel, Emulgatoren, Konservierungsmittel,
Lösungsvermittler
oder Permeationspromotoren verwendet werden.
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Für die Behandlung
von Erkrankungen des Respirationstraktes werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
bevorzugt auch inhalativ appliziert. Hierzu werden diese entweder
direkt als Pulver (vorzugsweise in mikronisierter Form) oder durch
Vernebeln von Lösungen
oder Suspensionen, die sie enthalten, verabreicht. Bezüglich der
Zubereitungen und Darreichungsformen wird beispielsweise auf die
Ausführungen
im Europäischen
Patent 163 965 verwiesen.
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Für die Behandlung
von Dermatosen erfolgt die Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen insbesondere
in Form solcher Arzneimittel, die für eine topische Applikation
geeignet sind. Für
die Herstellung der Arzneimittel werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
(= Wirkstoffe) vorzugsweise mit geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffen
vermischt und zu geeigneten Arzneiformulierungen weiterverarbeitet.
Als geeignete Arzneiformulierungen seien beispielsweise Puder, Emulsionen,
Suspensionen, Sprays, Öle,
Salben, Fettsalben, Cremes, Pasten, Gele oder Lösungen genannt.
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Die
erfindungsgemäßen Arzneimittel
werden nach an sich bekannten Verfahren hergestellt. Die Dosierung
der Wirkstoffe erfolgt in der für
PDE-Hemmstoffe üblichen
Größenordnung.
So enthalten topische Applikationsformen (wie z. B. Salben) für die Behandlung
von Dermatosen die Wirkstoffe in einer Konzentration von beispielsweise
0,1–99%.
Die Dosis für
die inhalative Applikation beträgt üblicherweise
zwischen 0,1 und 3 mg pro Tag. Die übliche Dosis bei systemischer
Therapie (p. o. oder i. v.) liegt zwischen 0,03 und 3 mg pro Kilogramm
und Tag.
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Biologische
Untersuchungen
-
Bei
der Untersuchung der PDE 4-Hemmung auf zellulärer Ebene kommt der Aktivierung
von Entzündungszellen
besondere Bedeutung zu. Als Beispiel sei die FMLP (N-formyl-methionyl-leucyl-phenylalanin)-induzierte
Superoxid-Produktion von neutrophilen Granulozyten genannt, die
als Luminolverstärkte
Chemilumineszenz gemessen werden kann. [Mc Phail LC, Strum SL, Leone
PA und Sozzani S, The neutrophil respiratory burst mechanism. In "Immunology Series" 1992, 57, 47–76; ed.
Coffey RG (Marcel Decker, Inc., New York-Basel-Hong Kong)].
-
Substanzen,
welche die Chemilumineszenz sowie die Zytokinsekretion und die Sekretion
entzündungssteigernder
Mediatoren an Entzündungszellen,
insbesonders neutrophilen und eosinophilen Granulozyten, T-Lymphozyten,
Monozyten und Makrophagen hemmen, sind solche, welche die PDE4 hemmen.
Dieses Isoenzym der Phosphodiesterase-Familien ist besonders in
Granulozyten vertreten. Dessen Hemmung führt zur Erhöhung der intrazellulären zyklischen
AMP-Konzentration und damit zur Hemmung der zellulären Aktivierung.
Die PDE 4-Hemmung durch die erfindungsgemäßen Substanzen ist damit ein
zentraler Indikator für die
Unterdrückung
von entzündlichen
Prozessen. (Glembycz MA, Could isoenzyme-selective phosphodiesterase
inhibitors render bronchodilatory therapy redundant in the treatment
of bronchial asthma?. Biochem Pharmacol 1992, 43, 2041–2051; Torphy
TJ et al., Phosphodiesterase inhibitors: new opportunities for treatment
of asthma. Thorax 1991, 46, 512–523;
Schudt C et al., Zardaverine: a cyclic AMP PDE 3/4 inhibitor. In "New Drugs for Asthma
Therapy", 379–402, Birkhäuser Verlag
Basel 1991; Schudt C et al., Influence of selective phosphodiesterase
inhibitors on human neutrophil functions and levels of cAMP and
Ca; Naunyn-Schmiedebergs Arch Pharmacol 1991, 344, 682–690; Tenor
H und Schudt C, Analysis of PDE isoenzyme profiles in cells and
tissues by pharmacological methods. In "Phosphodiesterase Inhibitors", 21–40, "The Handbook of Immunopharmacology", Academic Press,
1996; Hatzelmann A et al., Enzymatic and functional aspects of dualselective
PDE3/4-inhibitors. In "Phosphodiesterase
Inhibitors", 147–160, "The Handbook of Immunopharmacology", Academic Press,
1996.
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Hemmung der PDE4-Aktivität
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Methodik
-
Der
Aktivitätstest
wurde nach der Methode von Bauer und Schwabe durchgeführt, die
auf Mikrotiterplatten adaptiert wurde (Naunyn-Schmiedebergs Arch.
Pharmacol. 1980, 311, 193–198).
Hierbei erfolgt im ersten Schritt die PDE-Reaktion. In einem zweiten
Schritt wird das entstandene 5'-Nukleotid
durch eine 5'-Nukleotidase
des Schlangengiftes von Crotalus Atrox zum ungeladenen Nukleosid
gespalten. Im dritten Schritt wird das Nukleosid auf Ionenaustauschsäulen vom
verbliebenen geladenen Substrat getrennt. Die Säulen werden mit 2 ml 30 mM
Ammoniumformiat (pH 6,0) direkt in Minivials eluiert, in die noch
2 ml Szintillatorflüssigkeit
zur Zählung
gegeben wird.
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Die
für die
erfindungsgemäßen Verbindungen
ermittelten Hemmwerte (Hemmkonzentration als –log IC50 (mol/l)]
ergeben sich aus der folgenden Tabelle A, in der die Nummern der
Verbindungen den Nummern der Beispiele entsprechen.
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Tabelle
A
Hemmung der PDE4-Aktivität