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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell das Gebiet der optischen
Untersuchung und insbesondere einen optischen Sensor mit einem dielektrischen
Folienstapel.
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Hintergrund
der Erfindung
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Extrem
empfindliche optische Sensoren werden durch Ausnutzen eines Effekts,
der als Oberflächenplamsonresonanz
(SPR) bekannt ist, konstruiert. Diese Sensoren sind in der Lage,
das Vorhandensein einer Vielzahl von Materialien in Konzentrationen
von Picomol pro Liter zu detektieren. SPR-Sensoren sind zum Detektieren
zahlreicher Biomoleküle,
einschließlich
Keyhole-Limpet-Hemocyanin, α-Fetoprotein,
IgE, IgG, Rinder- und Human-Serum-Albumin, Glucose, Harnstoff, Avidin,
Lecithin, DNA, RNA, HIV-Antikörper,
Human-Transferrin
und Chymotrypsinogen, konstruiert. Ferner sind SPR-Sensoren gebaut
worden, die Chemikalien, wie z. B. Polyazulen und Nitrobenzol und
verschiedene Gase, wie z. B. Halothan, Trichlorethan und Kohlenstofftetrachlorid
detektieren.
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Ein
SPR-Sensor wird durch Sensibilisieren einer Oberfläche eines
Substrats gegenüber
einer spezifischen Substanz konstruiert. Typischerweise ist die
Oberfläche
des Substrats mit einer dünnen Metallfolie,
wie z. B, aus Silber, Gold oder Aluminium, beschichtet. Als nächstes wird
eine monomolekulare Schicht aus Sensibilisiermaterial, wie z. B.
einem Komplementärantigen,
kovalent mit der Oberfläche der
dünnen
Folie verbondet. Auf diese Weise ist die dünne Folie in der Lage, mit
einer vorbestimmten chemischen, biochemischen oder biologischen
Substanz zu interagieren. Wenn ein SPR-Sensor einer Probe ausgesetzt
ist, die eine Ziel-Substanz enthält, verbindet
sich das Substrat mit dem Sensibilisiermaterial und verändert den
effektiven Brechungsindex an der Oberfläche des Sensors. Das Detektieren
der Ziel-Substanz erfolgt durch Beobachten der optischen Eigenschaften
der Oberfläche
des SPR-Sensors.
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Es
gibt zwei gängige
Ausführungen
eines SPR-Sensors. 1 zeigt
einen auf einem Prisma basierenden SPR-Sensor 10, der die
gängigste
Form eines SPR-Sensors
ist. Der Sensor 10 weist einen Einmal-Objektträger 20 auf,
der auf einem festen Glasprisma 12 platziert ist. Der Objektträger 20 ist
mit einer Metallfolie 16 beschichtet, und das Sensibilisiermaterial 22 ist
in der Lage, mit der Ziel-Substanz 18 in der Probe 21 zu
interagieren. Vor dem Platzieren des Objektträgers 20 auf dem Prisma 12 beschichtet
ein Operator das Prisma 12 mit einer Antireflexionsbeschichtung 14,
bei der es sich häufig
um ein Fluid handelt, um zu verhindern, dass ein Lichtstrahl 24 reflektiert
wird, bevor er die Metallfolienschicht 16 erreicht.
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Eine
Lichtquelle 28 erzeugt den Lichtstrahl 24, der
auf den Sensor 10 auftrifft. Der Sensor 10 reflektiert
den Lichtstrahl 24 als Lichtstrahl 26, der von einem
Detektor 30 empfangen wird. Bei einem spezifischen Auftreffwinkel
des Lichtstrahls 24, der als Resonanzwinkel bekannt ist,
erfolgen ein sehr effizienter Energietransfer und eine sehr effiziente
Anregung des Oberflächenplasmons
in der Metallfolie 16. Folglich zeigt das reflektierte
Licht 26 eine Anomalie, wie z. B. eine starke Dämpfung,
und kann der Resonanzwinkel des Sensors 10 leicht detektiert
werden. Wenn sich die Ziel-Substanz 18 mit dem Sensibilisiermaterial 22 verbindet,
erfolgt eine Verschiebung des Resonanzwinkels aufgrund der Veränderung
des Brechungsindex an der Oberfläche
des Sensors 10. Ein quantitatives Maß der Konzentration der Ziel-Substanz 18 kann
anhand der Größe der Verschiebung
des Resonanzwinkels berechnet werden.
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Eine
zweite gängige
Ausführung
eines SPR-Sensors, der als auf einem Beugungsgitter basierender
SPR-Sensor bekannt ist, beinhaltet die Verwendung eines Metall-Beugungsgitters
anstelle eines Glasprismas. 2 zeigt
einen auf einem Beugungsgitter basierenden SPR-Sensor 40,
in dem ein Substrat 45 derart ausgebildet ist, dass es
sinusförmige
Nuten aufweist. Bei auf einem Beugungsgitter basierenden SPR-Sensoren
liegt die Periode des Nutprofils des Substrats 45 typischerweise
zwischen 0,4 μm
und 2,0 μm.
Eine dünne
Metallfolie 42 ist außerhalb
der Oberfläche
des Substrats 45 aufgebracht und weist ein geeignetes Metall
auf, wie z. B. Aluminium, Gold oder Silber. Bei einer Ausführungsform weist
die Schicht 42 Silber mit einer Dicke von ungefähr 100 nm
auf.
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Eine
Sensibilisierschicht 44 ist außerhalb der Metallfolie 42 aufgebracht.
Die Sensibilisierschicht 44 ist derart gewählt, dass
sie mit einer vorbestimmten chemischen, biochemischen oder biologischen Substanz 18 in
einer Probe 21 interagiert. Bei einer Ausführungsform
weist die Sensibilisierschicht 44 eine Antigenschicht auf,
die in der Lage ist, einen komplementären Antikörper einzufangen. In letzter Zeit
sind mehrere Techniken zum Verbinden von Antigenen als Empfangsmaterial
mit der Folie 42 entwickelt worden, wie z. B. das Spin-Coating
mit einer porösen
Silica-Sol-Gel- oder Hydrogel-Matrix. Vorzugsweise hat die Sensibilisierschicht 44 eine
Dicke von weniger als 100 nm.
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In 2 erzeugt die Lichtquelle 28 den
Lichtstrahl 24, der derart auf den Sensor 40 auftrifft,
dass der Detektor 30 den reflektierten Lichtstrahl 26 empfängt. Bei
auf einem Beugungsgitter basierenden SPR-Sensoren tritt eine Resonanz
auf und zeigt der reflektierte Lichtstrahl 26 eine Anomalie,
wenn eine Polarisationskomponente des Lichtstrahls 24 orthogonal
zu der Nutrichtung der Oberfläche
des Substrats 45 verläuft
und der Auftreffwinkel des Lichtstrahls 24 für den Energietransfer
und die Anregung des Oberflächenplasmons
in der dünnen
Metallfolie 42 geeignet ist.
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Auf
einem Beugungsgitter basierende SPR-Sensoren haben mehrere eindeutige
Vorteile gegenüber
auf einem Prisma basierenden SPR-Sensoren. Beispielsweise können die
Resonanzwinkel von auf einem Beugungsgitter basie renden SPR-Sensoren
durch Einstellen des Nutprofils feinabgestimmt werden. Ferner ist
bei auf einem Beugungsgitter basierenden SPR-Sensoren keine Antireflexionsbeschichtung
erforderlich. Auf einem Beugungsgitter basierende SPR-Sensoren sind
jedoch insofern nachteilig, dass sich, im Gegensatz zu auf einem
Prisma basierenden Sensoren, bei denen sich das auftreffende Licht
durch das Prisma fortpflanzt und auf die der Probe gegenüberliegende
Metallfolie auftrifft, das Licht durch die Probe fortpflanzen muss. Das
Fortpflanzen durch die Probe ist nachteilig, da die Probe dazu neigt,
das auftreffende Licht zu absorbieren oder zu streuen. Aus diesen
Gründen
sind auf einem Beugungsgitter basierende SPR-Sensoren für das Untersuchen
von Flüssigkeiten,
wie z. B. Blut, schlecht geeignet und werden primär auf dem
Gebiet der Gasdetektierung verwendet. Ferner sind beide oben beschriebenen
SPR-Sensoren auf eine hochleitende Metallfolie zum Unterstützen der
Oberflächenplasmonresonanz
angewiesen. Diese Metallfolie begrenzt jedoch die Wellenlänge der
Resonanz auf den Rot- oder Infrarotbereich des Lichtspektrums, da
bei kürzeren
Wellenlängen
die Leitfähigkeit selbst
der besten Metalle nicht ausreicht, um starke Resonanzen zu erzeugen,
was zu einer geringeren Empfindlichkeit führt.
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In
WO-A-90/08318 ist ein Biosensor mit einem dielektrischen Resonanzhohlraum
beschrieben, der von einem mehrschichtigen dielektrischen Stapel begrenzt
ist, welcher als dielektrischer Spiegel fungiert. Als dielektrischer
Spiegel bietet der dielektrische Stapel eine nahezu vollständige innere
Reflexion über
einen weiten Bereich von Winkeln, um zu verhindern, dass Licht aus
dem Resonanzhohlraum austritt.
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In
EP-A-0 175 585 ist ein dielektrischer Folienstapel beschrieben,
der die Ummantelung eines hohlen Faserkerns bildet.
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Aus
den oben genannten und anderen nachstehend aufgeführten Gründen, die
für Fachleute
auf dem Sachgebiet beim Lesen der vorliegenden Erfindung offensichtlich
werden, besteht auf dem Gebiet Bedarf an einem optischen Sen sor
mit den Vorteilen eines auf einem Beugungsgitter basierenden SPR-Sensors,
bei dem es nicht erforderlich ist, dass sich das auftreffende Licht
durch die Probe fortpflanzt.
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Zusammenfassender Überblick über die
Erfindung
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Es
werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum optischen Untersuchen
einer Ziel-Substanz in einer Probe unter Verwendung eines Sensors
gemäß Anspruch
1, 2 bzw. 10 beschrieben, mit denen die oben beschriebenen Mängel, die
bei herkömmlichen
auf einem Beugungsgitter und auf einem Prisma basierenden SPR-Sensoren
auftreten, eliminiert werden.
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Der
erfindungsgemäße Sensor
zeigt eine starke Resonanz, die in ihrer Größe den Resonanzen vergleichbar
ist, die herkömmliche
SPR-Sensoren normalerweise aufweisen. Anders als bei auf einem Beugungsgitter
basierenden SPR-Sensoren
kann eine Probe jedoch durch Reflexion von der Substratseite ohne
Fortpflanzung von Licht durch die Probe untersucht werden. Ferner
ermöglicht
der Sensor das Untersuchen einer Probe mit Durchlicht. Ein Vorteil
der Untersuchung mit Durchlicht liegt in der Möglichkeit, eine Quelle für diffuses
Licht zu verwenden. Da der Sensor nicht auf die Verwendung leitender Metalle
angewiesen ist, ermöglicht
der Sensor starke Resonanzen bei kürzeren Wellenlängen als
es bei herkömmlichen
SPR-Sensoren der Fall ist.
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Gemäß einem
Aspekt betrifft die Erfindung einen Sensor mit einem dielektrischen
Folienstapel mit mehreren dielektrischen Schichten. Die dielektrischen
Schichten fungieren als Wellenleiter, so dass sich ein Teil des
auftreffenden Lichts in mindestens einem Auftreffwinkel in dem dielektrischen
Folienstapel fortpflanzt. Bei einer Ausführungsform sind die dielektrischen
Schichten aus einem dielektrischen Material gefertigt, das entweder
aus einem ersten dielektrischen Material mit einem ersten Brechungswinkel
oder einem zweiten dielektrischen Material mit einem zweiten Brechungswinkel
ausgewählt
ist. Bei einer Konfiguration ist der dielektrische Folienstapel derart
ausgebildet, dass das dielektrische Material der dielektrischen
Schichten zwischen dem ersten dielektrischen Material und dem zweiten
dielektrischen Material alterniert. Der dielektrische Folienstapel kann
als dielektrischer Spiegel ausgebildet sein, so dass auf den Sensor
auftreffendes Licht im wesentlichen von dem Sensor reflektiert wird,
oder als Antireflexions-Folienstapel ausgebildet sein, so dass auftreffendes
Licht im wesentlichen unreflektiert durch den Sensor durchgelassen
wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Abtastsystem mit einem
Sensor mit einem Stapel aus dielektrischen Schichten. Eine Lichtquelle
setzt den Sensor einem Lichtstrahl aus. Die dielektrischen Schichten
fungieren als Wellenleiter, so dass sich ein Teil des auftreffenden
Lichts in mindestens einem Auftreffwinkel in dem dielektrischen
Folienstapel fortpflanzt. Ein Detektor empfängt Licht von dem Sensor und
erzeugt ein Ausgangssignal, das die Stärke des empfangenen Lichts
repräsentiert.
Ein Kontroller ist mit dem Detektor gekoppelt und berechnet ein
Maß der
Substanz in der Probe in Abhängigkeit
von dem Ausgangssignal. Bei einer Ausführungsform erzeugt ein Diffusor
den von der Lichtquelle kommenden auftreffenden diffusen Lichtstrahl,
und eine Linse fokussiert das in einem Durchlasswinkel durch den
Sensor auf ein entsprechendes Element des Detektorarrays durchgelassene
Licht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Untersuchen
einer Ziel-Substanz in einer Probe. Ein Sensor interagiert mit der
eine Ziel-Substanz enthaltenden Probe. Der Sensor weist einen dielektrischen
Folienstapel mit mehreren dielektrischen Schichten auf, die als
Wellenleiter für
auftreffendes Licht fungieren. Ein Maß der Ziel-Substanz in der
Probe wird in Abhängigkeit von
einer Verschiebung einer detektierten optischen Anomalie von von
dem Sensor kommendem Licht bestimmt. Bei einer Ausführungsform
wird das Maß durch
Detektieren einer optischen Anomalie in von dem Sensor reflektiertem
Licht bestimmt. Bei einer weiterten Ausführungsform umfasst das Maß das Detektieren
einer optischen Anomalie in durch den Sensor durchgelassenem Licht.
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Diese
und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der
folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung offensichtlich.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt eine schematische
Seitenansicht eines Abtastsystems mit einem auf einem Prisma basierenden
Oberflächenplasmonresonanz-Sensors;
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2 zeigt eine schematische
Seitenansicht eines Abtastsystems mit einem auf einem Beugungsgitter
basierenden Oberflächenplamsonresonanz-Sensor;
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3 zeigt einen Querschnitt
einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen optischen
Sensors mit einem dielektrischen Folienstapel; und
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4 zeigt eine schematische
Seitenansicht einer Ausführungsform
eines Abtastsystems zum Untersuchen einer Substanz in einer Probe
durch Belichten eines einen dielektrischen Folienstapel aufweisenden
Sensors und Detektieren einer Verschiebung in einem oder mehreren
Resonanzwinkeln.
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Detaillierte
Beschreibung
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung wird auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen, die spezifische Ausführungsformen der Erfindung
zeigen. Es können
elektrische, mechanische und strukturelle Veränderungen an den Ausführungsformen
vorgenommen werden, ohne dass dadurch vom Umfang der vorliegenden
Erfindung abgewichen wird. Die folgende detaillierte Beschreibung
darf daher nicht als Einschränkung
angesehen werden, und der Umfang der vorliegenden Erfindung ist
durch die beiliegenden Patentansprüche definiert.
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3 zeigt ein Querschnittsprofil
eines erfindungsgemäßen optischen
Sensors 50. Es hat sich herausgestellt, dass ein optischer
Sensor konstruiert werden kann, der Resonanzwinkel aufweist, die
denen herkömmlicher
SPR-Sensoren vergleichbar sind, mit dem jedoch viele der oben beschriebenen Nachteile
eliminiert werden können.
Insbesondere wird bei dem Sensor 50 ein dielektrischer
Folienstapel anstelle einer dünnen
Metallfolie verwendet. Der Sensor 50 weist ein Substrat 51 mit
einer Fläche 53, in
der sinusförmige
Nuten ausgebildet sind, auf. Die Periode des Nutprofils der Fläche 53 kann
zwischen unter 0,4 μm
und über
2,0 μm liegen.
Andere Nutprofile, wie z. B. trapezförmig, quadratisch etc., sind ebenfalls
für die
Erfindung geeignet.
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Außerhalb
der Fläche 53 des
Substrats 51 sind mehrere transparente dielektrische Schichten 52 ausgebildet,
die gemeinsam einen dielektrischen Folienstapel auf der Fläche 53 des
Substrats 51 bilden. Obwohl auf diese Weise dargestellt,
brauchen die dielektrischen Schichten 52 nicht dem Oberflächenprofil
des Substrats 51 angepasst zu sein. Wie nachstehend genauer
erläutert,
zeigt der Sensor 50 starke Resonanzen, die in ihrer Größe den normalerweise
bei SPR-Sensoren auftretenden Resonanzen vergleichbar sind. Bei
einer Ausführungsform
sind die dielektrischen Schichten 52 des dielektrischen Folienstapels
derart konfiguriert, dass sie als dielektrischer Spiegel fungieren,
der bei Nichtresonanzwinkeln im wesentlichen den gesamten Lichtstrahl 62 reflek tiert.
Insbesondere reflektiert jede dielektrische Schicht 52 des
dielektrischen Folienstapels einen Teil des Lichtstrahls 62 als
Lichtstrahl 66. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft,
da, anders als bei auf einem Beugungsgitter basierenden SPR-Sensoren,
die Probe 21 unter Verwendung eines auf das Substrat auftreffenden
Lichtstrahls 62 untersucht werden kann, so dass sich der
Lichtstrahl 62 nicht durch die Probe 21 fortzupflanzen
braucht. Bei einer weiteren Ausführungsform
ist der Sensor 50 nicht als dielektrischer Spiegel konstruiert,
sondern als Antireflexions-Folienstapel. Bei dieser Konfiguration
durchläuft
der Lichtstrahl 62 bei Nichtresonanzwinkeln den Sensor 50 im
wesentlichen ohne Diffusion oder Reflexion und tritt als Lichtstrahl 64 aus.
Auf diese Weise wirkt der dielektrische Folienstapel des Sensors 50,
wenn er als dielektrischer Antireflexions-Folienstapel ausgebildet
ist, direkt entgegengesetzt dem Fall, in dem er als dielektrischer
Spiegel ausgebildet ist. Die Konfiguration des dielektrischen Folienstapels
entweder als dielektrischer Spiegel oder als Antireflexions-Folienstapel
ist nachstehend genauer erläutert.
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Unabhängig davon,
ob der dielektrische Folienstapel als dielektrischer Spiegel oder
Antireflexions-Folienstapel vorgesehen ist, fungiert der dielektrische
Folienstapel bei den Resonanzwinkeln als Wellenleiter, und zwar
derart, dass der reflektierte Lichtstrahl 66 und der durchgelassene
Lichtstrahl 64 starke Anomalien zeigen. Bei den Resonanzwinkeln wird
Energie von dem Lichtstrahl 62 zu den dielektrischen Schichten 52 des
dielektrischen Folienstapel übermittelt,
so dass die dielektrischen Schichten 52 gemeinsam als Wellenleiter
fungieren. Wenn die dielektrischen Schichten 52 gemeinsam
als Wellenleiter fungieren, pflanzt sich ein finiter Teil des auftreffenden
Lichtstrahls 62 innerhalb des dielektrischen Folienstapels
fort. Wenn der dielektrische Folienstapel als dielektrischer Spiegel
ausgebildet ist, durchläuft das
restliche Licht, das sich nicht innerhalb des dielektrischen Folienstapels
fortpflanzt, den Sensor 50 und tritt als Lichtstrahl 64 aus,
wodurch eine starke Dämpfung
des reflektierten Lichts 66 und eine starke Intensivierung
des durchgelassenen Lichts 64 bewirkt wird. Wenn jedoch
der dielektrische Folienstapel als Antireflexions-Folienstapel ausgebildet
ist, wird das restliche Licht als Lichtstrahl 66 reflek tiert, wodurch
eine starke Dämpfung
des durchgelassenen Lichts 64 und eine starke Intensivierung
des reflektierten Lichts 66 bewirkt wird.
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Eine
Sensibilisierschicht 58 ist außerhalb der äußersten
dielektrischen Schicht 52 ausgebildet und zum Interagieren
mit einer vorbestimmten chemischen, biochemischen oder biologischen
Substanz 18 in der Probe 21 ausgewählt. Wenn
sich die Ziel-Substanz 18 mit der Sensibilisierschicht 58 verbindet,
erfolgt eine Verschiebung der Resonanzwinkel aufgrund der Veränderung
des Brechungsindexes des Sensors 50. Ein quantitatives
Maß der
Konzentration der Ziel-Substanz 18 kann anhand der Größe der Verschiebung
des Resonanzwinkels durch Überwachen
entweder des reflektierten Lichts 66 oder des durchgelassenen
Lichts 64 berechnet werden. Somit liegt ein Vorteil des
Sensors 50 gegenüber
herkömmlichen
SPR-Sensoren darin, dass der Sensor 50 in auf Reflexion
basierenden Abtastsystemen oder auf Durchlässigkeit basierenden Abtastsystemen
verwendet werden kann.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der dielektrische Folienstapel durch Ausbilden jeder dielektrischen
Schicht mit einem dielektrischen Material, das aus einem ersten
dielektrischen Material und einem zweiten dielektrischen Material
ausgewählt
ist, als dielektrischer Spiegel vorgesehen. Das erste dielektrische
Material hat einen ersten Brechungsindex, während das zweite dielektrische
Material einen zweiten Brechungsindex hat. Bei einer besonders vorteilhaften
Konfiguration ist der Stapel aus dielektrischen Schichten derart
ausgebildet, dass das dielektrische Material der dielektrischen
Schichten zwischen dem ersten dielektrischen Material und dem zweiten
dielektrischen Material alterniert. Beispielsweise sind bei einer
Ausführungsform
sind die dielektrischen Materialien der dielektrischen Schichten 52 derart ausgewählt, dass
die dielektrischen Schichten 521 und 523 einen hohen Brechungsindex haben,
während
die dielektrische Schicht 522 einen
niedrigen Brechungsindex hat. Diese Konfiguration ist vorteilhaft,
da die Größe der Anomalien
der Lichtstrahlen 64 und 66 wesentlich und leichter
detektierbar sind, wodurch die Empfindlichkeit des Sensors 50 erhöht wird.
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Wenn
der Lichtstrahl
62 den dielektrischen Folienstapel des
Sensors
50 durchdringt, wird ein Teil des Lichtstrahls
62 an
jeder dielektrischen Schicht
52 reflektiert. Insbesondere
wird, wenn der Lichtstrahl
62 eine vorgegebene dielektrische
Schicht
52 durchdringt, ein Teil des Lichts an der Oberfläche der nächsten dielektrischen
Schicht
52 reflektiert. Somit beträgt, wenn der Lichtstrahl
62 senkrecht
auf den dielektrischen Folienstapel auftrifft, die in einer vorgegebenen
dielektrischen Schicht zurückgelegte
Gesamtstrecke ungefähr
das Doppelte der Dicke t der dielektrischen Schicht, d. h. 2t. Zum
Ausbilden des dielektrischen Folienstapels als dielektrischer Spiegel, so
dass der Lichtstrahl
62 von dem Sensor
50 im wesentlichen
als Lichtstrahl
66 reflektiert wird, wird jede dielektrische
Schicht
52 mit einer ungefähren Dicke t ausgebildet, die
durch folgende Gleichung definiert ist:
wobei λ die Wellenlänge des Lichtstrahls
62,
n der Brechungsindex der dielektrischen Schicht, die ausgebildet
wird, und m eine beliebige positive ganze Zahl ist. Für andere
Auftreffwinkel ist diese Gleichung auf einfache Weise modifizierbar.
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Wenn
jede dielektrische Schicht gemäß der vorstehenden
Gleichung ausgebildet ist, und m gleich Null ist, beträgt die in
einer vorgegebenen dielektrischen Schicht zurückgelegte Gesamtstrecke λ/2n. Dies
entspricht einer in jeder dielektrischen Schicht zurückgelegten "optischen" Gesamtstrecke von
einer halben Wellenlänge
des Lichts, nämlich λ/2, was einer
Retardierung von 180° entspricht.
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An
der Reflexionsfläche
kommt es zu einer weiteren Retardierung um 180°, wenn die durchlaufene dielektrische
Schicht einen hohen Brechungsindex n und die nächste dielektrische Schicht
einen niedrigen Index hat. Daher erfährt an jeder dieser Grenzflächen mit
hohem Index/niedrigen Index der reflektierte Lichtstrahl 66 eine
Gesamt-Retardierung von 360° und
kehrt phasengleich mit demjenigen Teil des Lichtstrahls 66,
der von dieser Oberfläche
reflektiert worden ist, zu der Oberfläche der durchlaufenen dielektrischen
Schicht 52 zurück.
Wenn der dielektrische Folienstapel gemäß der vorstehenden Gleichung
ausgebildet ist und die dielektrischen Schichten 52 zwischen
hohem Index und niedrigem Index alternieren, ist der gesamte intern
reflektierte Lichtstrahl 66 in Phase, wodurch eine Verstärkung bewirkt wird,
die zu einem beträchtlichen
Reflexionsvermögen
führt.
Beispielsweise kann bei dieser Konfiguration der Sensor 50 derart
ausgebildet sein, dass mindestens 50% oder sogar mindestens 90%
des Lichtstrahls 62 reflektiert wird. Der dielektrische
Folienstapel fungiert als dielektrischer Spiegel, wenn die dielektrischen
Schichten gemäß der vorstehenden
Gleichung mit einer beliebigen positiven ganzen Zahl m ausgebildet
sind. Wenn m größer wird,
vergrößert sich
die Dicke t um λ,
so dass sich die in einer dielektrischen Schicht durchlaufene "optische" Gesamtstrecke um
eine volle Wellenlänge λ erhöht, was
zu einer Verstärkung
und einem beträchtlichen
Reflexionsvermögen
des Lichtstrahls 62 führt.
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Bei
einer Ausführungsform
wird das für
eine Gruppe der alternierenden dielektrischen Schichten, wie z.
B. der dielektrischen Schichten 521 und 523 , verwendete Material derart ausgewählt, dass
es den höchsten
Brechungsindex eines dielektrischen Materials hat, das auf dem Sensor 50 ausgebildet
sein kann. Beispielsweise ist Titanoxid TiO2 ein
geeignetes dielektrisches Material, da es einen Brechungsindex von
ungefähr
2,5 hat. Das für
die anderen dielektrischen Schichten, wie z. B. die dielektrische
Schicht 522 , verwendete Material
wird derart ausgewählt, dass
es den niedrigsten Brechungsindex eines dielektrischen Materials
hat, das auf dem Sensor 50 ausgebildet sein kann. Beispielsweise
ist Siliziumdioxid SiO2 ein geeignetes dielektrisches
Material, da es einen Brechungsindex von ungefähr 1,5 hat. Das Auswählen der
dielektrischen Materialien für
die dielektrischen Schichten 52 führt bei den meisten Winkeln
zu einem dielektrischen Spiegel mit einem hohen Reflexionsvermögen, das
häufig
an 90% heranreicht, wobei jedoch eine starke Dämp fung bei den Resonanzwinkeln,
die häufig
an 0% reflektierten Lichts heranreicht, erfolgt. Ferner kann ein
geeignetes dielektrisches Material für die dielektrische Schicht 522 einen entsprechenden Brechungsindex haben,
der an 1,8 heranreicht. Ähnlich
kann ein geeignetes dielektrisches Material für die dielektrischen Schichten 521 und 523 einen
entsprechenden Brechungswinkel von mindestens 2,2 haben. Ferner steigt
die Größe der gezeigten
Anomalie mit einer größer werdenden
Anzahl von dielektrischen Schichten; die Größe der winkelmäßigen Verschiebung führt jedoch
eher zu einer Verringerung. Daher muss ein Gleichgewicht zwischen
diesen beiden Charakteristiken bestimmt werden. Obwohl eine andere
Anzahl von Schichten akzeptabel ist, hat sich bei Experimenten herausgestellt,
dass fünf
bis fünfzehn
dielektrische Schichten zu guten Ergebnissen führen, wobei sich eine Anzahl
von elf Schichten als besonders gut erwiesen hat.
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Für die Verwendung
des dielektrischen Folienstapels des Sensors 50 als dielektrischer
Spiegel ist es nicht erforderlich, dass der dielektrische Folienstapel
aus zwei alternierenden dielektrischen Schichten gebildet ist. Ein
aus dielektrischen Schichten hergestellter Spiegel kann auch aus
dielektrischen Schichten mit mehreren unterschiedlichen Brechungsindices
gebildet sein. In diesem Fall ist es wichtig, dass die Dicke jeder
Schicht durch die vorstehende Gleichung bestimmt ist. Ferner muss
jede Schicht von anderen Schichten begrenzt sein, die beide entweder
einen höheren
Brechungsindex oder einen niedrigeren Brechungsindex haben. Beispielsweise
kann der dielektrische Folienstapel aus drei dielektrischen Materialien
mit Indices n1, n2,
n3 gebildet sein, wobei n1 < n2 < n3 ist.
Ein aus diesen Materialien hergestellter geeigneter dielektrischer
Folienstapel kann mit der folgenden Sequenz von dielektrischen Indices
ausgebildet sein: n3, n2,
n3, n1, n2, n1, n3,
n2, n3.
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Wie
oben beschrieben, kann der dielektrische Folienstapel des Sensors 50 derart
ausgebildet sein, dass er als dielektrischer Antireflexions-Folienstapel
fungiert. Obwohl keine allgemeingültige Gleichung für das Ausbilden
von Antireflexions-Folienstapel angegeben werden, kann eine iterative
Vorgehenswei se unter Verwendung einer computergestützten Modellerstellung
angewandt werden. Gemäß diesem
Ansatz ist ein Beispiel für
einen dielektrischen Antireflexions-Folienstapel auf ein Glassubstrat
aufgebrachtes TiO2, SiO2 und
TiO2, wobei der Brechungsindex der TiO2-Schichten 2,5 und der Brechungsindex der
SiO2-Schicht und des Glassubstrats 1,5 betragen.
Bei dieser Konfiguration beträgt
die Dicke der TiO2-Schicht auf dem Substrat
102 nm, die Dicke der SiO2-Schicht 120 nm und
die Dicke der äußeren TiO2-Schicht 114 nm. Die Stärke des reflektierten Lichts
für senkrecht
auf das Substrat auftreffendes Licht bei einer Wellenlänge von
635 nm beträgt im
wesentlichen Null.
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4 zeigt eine Ausführungsform
eines Abtastsystems 100 mit dem oben beschriebenen verbesserten
optischen Sensor 50. Das Abtastsystem 100 weist
eine monochromatische Lichtquelle 102 auf, wie z. B. einen
Laser, der den auf einen Diffusor 105 auftreffenden Lichtstrahl 24 erzeugt.
Andere Lichtquellen sind ebenfalls geeignet, einschließlich einer
monochromatisches Licht erzeugenden Glühlampe, wie z. B. eine Quecksilberlampe,
eine gefiltertes Licht emittierende Diode, eine mit einem Filter
gekoppelte Weißlichtquelle
etc. Der Diffusor 105 erzeugt einen diffusen Lichtstrahl 24,
so dass das Licht 110 in einer Vielzahl von Winkeln auf
den Sensor 50 auftrifft. Bei einer Ausführungsform weist die Probe Material
zum Erzeugen eines diffusen Lichtstrahls auf, der derart auf den
Sensor auftrifft, dass kein separater Diffusor benötigt wird.
Je nach Auftreffwinkel und entsprechenden Resonanzwinkeln des Sensors 50 wird
das Licht 110 durch die Probe 21 und den Sensor 50 durchgelassen
und beleuchtet einen Polarisator 114, der einen polarisierten
Lichtstrahl 117 mit einem elektrischen Vektor parallel
oder senkrecht zu den Nuten in der Oberfläche des Sensors 50 durchlässt.
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Eine
Linse 115 fokussiert polarisiertes Licht 117 auf
einen entsprechenden Punkt auf einem Detektorarray 120.
Mit anderen Worten: das polarisierte Licht 117 tritt in
einer Vielzahl von Winkeln in die Linse 115 ein und wird
entsprechend dem Winkel auf das Detektorarray 120 fokussiert.
Das Detektorarray 120 gibt ein Signal aus, das entsprechende
Stärken des
auf das Detek torarray 120 fokussierten Lichts angibt. Anhand
des Signals bestimmt ein Kontroller 122 einen oder mehrere
Resonanzwinkel und berechnet ein Maß der Ziel-Substanz in der
Probe. Diese Konfiguration ist dahingehend besonders vorteilhaft,
dass keine beweglichen Teile erforderlich sind. Bei einer Ausführungsform
gibt der Kontroller 122 einen akustischen Alarm, wenn das
berechnete Maß der Ziel-Substanz 18 eine
vorbestimmte Schwelle übersteigt.
Nach Beendigung der Abtastung kann der Sensor 50 entsorgt
oder gereinigt und wiederverwendet werden.
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Es
sind mehrere Ausführungsformen
eines optischen Untersuchungsverfahrens und einer optischen Untersuchungsvorrichtung
beschrieben worden. Bei einer Ausgestaltung handelt es sich bei
der vorliegenden Erfindung um einen optischen Sensor mit einem dielektrischen
Folienstapel, der mehrere dielektrische Schichten aufweist. Jede
dielektrische Schicht weist ein dielektrisches Material auf, das
aus einem ersten dielektrischen Material mit einem ersten Brechungsindex
und einem zweiten dielektrischen Material mit einem zweiten Brechungsindex ausgewählt ist.
Bei einer Ausführungsform
ist der dielektrische Folienstapel derart ausgebildet, dass das dielektrische
Material der dielektrischen Schichten zwischen dem ersten dielektrischen
Material und dem zweiten dielektrischen Material alterniert. Der
dielektrische Folienstapel ist entweder als dielektrischer Spiegel
ausgebildet, und zwar derart, dass auf den Sensor auftreffendes
Licht von dem Sensor reflektiert wird, oder als Antireflexions-Folienstapel ausgebildet,
und zwar derart, dass sich auf den Lichtstrahl auftreffendes Licht
durch den Sensor fortpflanzt.
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Der
Sensor ist einfach herstellbar, so dass die Resonanzwinkel auf einfache
Weise abgestimmt werden können,
wobei dennoch die auf einem Beugungsgitter basierenden SPR-Sensoren
auferlegten Begrenzungen überwunden
werden. Insbesondere wird bei dem Sensor ein dielektrischer Folienstapel anstelle
einer dünnen
Metallfolie verwendet. Der Sensor zeigt eine Resonanz, die in ihrer
Größe den Resonanzen
vergleichbar ist, die normalerweise bei herkömmlichen SPR-Sensoren auftreten.
Anders als bei auf einem Beugungsgit ter basierenden SPR-Sensoren
kann eine Probe jedoch durch Reflexion von der Substratseite untersucht
werden, ohne dass sich das Licht durch die Probe fortpflanzt. Ferner
ermöglicht
es der Sensor, dass eine Probe mit Durchlicht untersucht wird. Ein
Vorteil des Untersuchens mit Durchlicht liegt in der Möglichkeit,
eine Quelle für
diffuses Licht zu verwenden. Da der Sensor nicht auf die Verwendung
von leitenden Metallen angewiesen ist, ermöglicht der Sensor ferner starke
Resonanzen bei kürzeren
Wellenlängen
als es bei herkömmlichen SPR-Sensoren
der Fall ist.