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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell das Gebiet der optischen
Untersuchung und insbesondere einen optischen Sensor mit einer genuteten
Fläche,
der optimiert ist, um die Empfindlichkeit zu erhöhen und die Anfälligkeit
für falsche
Messungen zu reduzieren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
sind extrem empfindliche optische Sensoren konstruiert worden, bei
denen ein Effekt ausgenutzt wird, der als Oberflächenplasmonresonanz (SPR) bekannt
ist. Diese Sensoren sind in der Lage, das Vorhandensein einer Vielzahl
von Materialien in so geringen Konzentrationen wie Picomol pro Liter
zu detektieren. SPR-Sensoren sind zum Detektieren zahlreicher Biomoleküle, einschließlich Keyhole-Limpet-Hemocyanin, α-Fetoprotein,
IgE, IgG, Rinder- und Human-Serum-Albumin, Glucose, Harnstoff, Avidin,
Lectin, DNA, RNA, HIV-Antikörper, Human-Transferrin
und Chymotrypsinogen, konstruiert worden. Ferner sind SPR-Sensoren gebaut
worden, die Chemikalien detektieren, wie z. B. Polyazulen, Nitrobenzole
und verschiedene Gase, wie z. B. Halothan, Trichlorethan und Kohlenstofftetrachlorid.
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Es
ist ein SPR-Sensor konstruiert worden, bei dem eine Fläche eines
Substrats hinsichtlich einer spezifischen Substanz sensibilisiert
worden ist. Typischerweise ist die Fläche des Substrats mit einem
dünnen Film
aus Metall, wie z. B. Silber, Gold oder Aluminium, beschichtet.
Als nächstes
wird eine monomolekulare Schicht aus Sensibilisiermaterial, wie
z. B. komplementären
Antigenen, kovalent mit der Fläche
des dünnen Films
verbondet. Auf diese Weise ist der dünne Film in der Lage, mit einer
vorbestimmten chemischen, biochemischen oder biologischen Substanz
zu interagieren. Wenn ein SPR-Sensor einer Probe ausgesetzt ist, die
eine Zielsubstanz enthält,
lagert sich die Substanz an dem Sensibilisiermaterial an und verändert den
effektiven Brechungsindex an der Oberfläche des Sensors. Das Detektieren
der Zielsubstanz erfolgt durch Beobachten der optischen Eigenschaften
der Oberfläche
des SPR-Sensors.
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Bei
dem am häufigsten
benutzten SPR-Sensor wird die Oberfläche des Sensors durch ein Glasprisma einem
Lichtstrahl ausgesetzt. Bei einem spezifischen Einfallswinkel, der
als Resonanzwinkel bekannt ist, entspricht eine Komponente des Wellenvektors
des Lichtstrahls in der Ebene der Sensoroberfläche einem Wellenvektor eines
Oberflächenplasmons
in dem dünnen
Film. Bei diesem Einfallswinkel erfolgt in dem dünnen Film ein sehr effizienter
Energietransfer und eine Anregung des Oberflächenplasmons. Folglich verändert sich die
Menge an von der Oberfläche
des Sensors reflektiertem Licht. Typischerweise zeigt das reflektierte
Licht eine Anomalie, wie z. B. eine starke Dämpfung oder Verstärkung, und
ist der Resonanzwinkel eines SPR-Sensors leicht detektierbar. Wenn
sich die Zielsubstanz an der Oberfläche des Sensors anlagert, erfolgt
eine Verschiebung des Resonanzwinkels aufgrund der Veränderung
des Brechungsindexes an der Oberfläche des Sensors. Ein quantitatives
Maß der
Konzentration der Zielsubstanz kann anhand der Größe der Verschiebung des
Resonanzwinkels errechnet werden.
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Es
sind ferner SPR-Sensoren konstruiert worden, bei denen metallisierte
Beugungsgitter anstelle von Prismen verwendet werden. Bei SPR-Gitter-Sensoren
tritt eine Resonanz auf, wenn eine Komponente der Auflichtpolarisierung
orthogonal zu der Nutrichtung des Gitters verläuft und der Einfallswinkel
für einen
Energietransfer und eine Anregung des dünnen Metallfilms geeignet ist.
Wie bei Prismen-Sensoren wird eine Veränderung der Menge an reflektiertem
Licht beobachtet, wenn der Einfallswinkel gleich dem Resonanzwinkel
ist. Frühere
SPR-Gitter-Sensoren wiesen Rechteckwellen- oder Sinusnutenprofile
auf.
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Ein
weiterer hochempfindlicher Sensor, der vor kurzem entwickelt worden
ist, ist als "Beugungsanomalie"-Sensor bekannt.
Beugungsanomalie-Sensoren weisen ein Substrat und eine dünne Metallschicht
auf, die im wesentlichen die gleichen sind wie bei SPR-Gitter-Sensoren.
Bei einem Beugungsanomalie-Sensor ist jedoch eine dielektrische
Schicht außen
auf der Metallschicht ausgebildet und schützt die Metallschicht gegen Oxidieren
und allgemeine Degenerierung. Typischerweise ist eine Sensibilisierschicht
außen
auf der dielektrischen Schicht ausgebildet. Beugungsanomalie-Sensoren,
wie SPR-Sensoren, zeigen eine Veränderung des Reflexionsvermögens, die
als Beugungsanomalie bezeichnet wird, wenn sie mit einem Lichtstrahl
mit einem bestimmten Einfallswinkel belichtet werden. Anders als
herkömmliche
SPR-Sensoren zeigen Beugungsanomalie-Sensoren eine Veränderung
des Reflexionsvermögens
von Licht, das parallel zu den Nuten des Substrats polarisiert ist.
Wenn ein Lichtstrahl einen Einfallswinkel hat, der dem Beugungsanomalie-Winkel
für den Sensor
gleich ist, pflanzt sich der gebeugte Lichtstrahl in der dielektrischen
Schicht fort. Auf diese Weise fungiert die dielektrische Schicht
als Wellenleiter und detektiert der Kontroller auf einfache Weise
eine Veränderung
im Reflexionsvermögen.
Die Dicke der dielektrischen Schicht beeinflusst direkt die Beugungsanomalie. Der
effektive Brechungsindex an der Oberfläche des Beugungsanomalie-Sensors
verändert
sich auf im wesentlichen gleiche Weise wie ein SPR-Sensor, wenn
der Beugungsanomalie-Sensor einer Probe mit der Zielsubstanz ausgesetzt
ist. Ferner hängt
die Veränderung
des Beugungsanomalie-Winkels in großem Maße von der Menge der Zielsubstanz
in der Probe ab. Auf diese Weise zeigt der Beugungsanomalie-Sensor
eine Verschiebung des Anomalie-Winkels, die mit der eines SPR-Sensors
vergleichbar ist, obwohl das Metallgitter des Beugungsanomalie-Sensors
mit einer dielektrischen Schicht beschichtet ist. Daher kann ein
quantitatives Maß der
Zielsubstanz durch Messen der sich ergebenden Verschiebung des Anomalie-Winkels
berechnet werden.
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In
US-A-4,882,288 ist ein Oberflächenplasmonresonanz-Sensor
zur Verwendung bei einem Untersuchungsverfahren für die qualitative
und/oder quantita tive Detektion chemischer, biochemischer oder biologischer
Spezies in einer Probe beschrieben. Der Sensor weist ein Substrat
auf, das mit einem oder mehreren Oberflächengittern ausgebildet und
mit einer Metallschicht beschichtete ist.
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In
dem Review-Artikel "Optical
characterization of a complex grating profile" von WATTS RA ET AL, JOURNAL OF MODERN
OPTICS, März
1998, TAYLOR & FRANCIS,
UK, Vol. 45, Nr. 3, Seite 639-651, ISSN: 0950-340 ist eine optische
Untersuchung eines komplexen Gitterprofils beschrieben. Das untersuchte
Gitter weist erste und zweite Sinuskomponenten auf. Das Gitter ist
mit Metall beschichtet und wird durch Anregung von Oberflächenplasmon-Polaritonen
untersucht. Das winkelabhängige
Reflexionsvermögen
wird gemessen.
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Zusätzlich zu
dem Bedarf an einzelnen Sensoren besteht beträchtliches kommerzielles Interesse
an Mehrfach-Sensor-Systemen, die in der Lage sind, eine Vielzahl
von Zielsubstanzen, wie z. B. bestimmte Gerüche, Dämpfe, Gase oder andere chemische
Spezies, in einer Umgebung oder Probe zu detektieren. Durch Verwendung
mehrerer Sensoren sind solche Sensorsysteme in der Lage, gleichzeitig
mehrere Zielsubstanzen zu detektieren. Bei anderen Mehrfach-Sensor-Systemen
werden mehrere Sensoren zum Erkennen des Vorhandenseins einer einzelnen
Zielsubstanz verwendet. Bei dieser Konfiguration liegt das Erkennen
nicht bei einem einzelnen Sensor, sondern beruht auf der Fähigkeit
des Sensorsystems, Ausgangsmuster der mehreren Sensoren korrekt
zu interpretieren und zu erkennen. Durch die Verwendung mehrerer
Sensoren sind herkömmliche
Mehrfach-Sensor-Systeme typischerweise extrem teuer. Ferner sind
herkömmliche
Sensorsysteme inhärent
kompliziert und daher nicht tragbar ausgeführt.
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Derzeit
verfügbare
optische Sensorsysteme mit SPR-Sensoren oder Beugungsanomalie-Sensoren müssen eine
Absolutverschiebung des Resonanzwinkels präzise messen, um die Substanzkonzentration
akkurat zu berechnen. Ein inhärenter
Mangel liegt bei dieser Technik darin, dass geringfügige me chanische
Veränderungen
an dem Sensor den Einfallswinkel beeinflussen, was zu falschen Resonanzverschiebungen
führt. Ferner
kann eine geringfügige
Abweichung in der Wellenlänge
des einfallenden Lichts ein Verschiebung des Resonanzwinkels bewirken
und zu fehlerhaften Ergebnissen führen. Aus den vorgenannten
Gründen
und aus nachstehend aufgeführten
Gründen,
die für
Fachleute auf dem Sachgebiet anhand der vorliegenden Erfindung offensichtlich
werden, besteht auf dem Sachgebiet Bedarf an einem optischen Sensor
mit verbesserter Empfindlichkeit und geringerer Anfälligkeit
für Systemschwankungen.
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Zusammenfassender Überblick über die
Erfindunng
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Die
Lösung
einer oder mehrerer der oben genannten Aufgaben erfolgt erfindungsgemäß mit einem Sensor
zum Untersuchen einer Substanz in einer Probe gemäß dem unabhängigen Anspruch
1, einem Sensorsystem gemäß dem unabhängigen Anspruch
10 und einem Verfahren zum Untersuchen einer Substanz in einer Probe
gemäß dem unabhängigen Anspruch
11. Die abhängigen
Ansprüche
betreffen einzelne Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Nachstehend
wird die vorliegende Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Sensorsystems
mit dem erfindungsgemäßen optischen
Sensor;
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2 einen
Querschnitt einer Ausführungsform
eines optischen Sensors mit einem Nutenprofil mit einer einzelnen
Sinuskomponente;
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3 einen
Querschnitt einer Ausführungsform
eines optischen Sensors mit einem Nutenprofil mit mehreren Sinuskomponenten
gemäß der Erfindung;
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4 einen
Querschnitt einer Ausführungsform
eines Beugungsanomalie-Sensors mit einem dielektrisch beschichteten
Metallgitter und einem Nutenprofil mit mehreren Sinuskomponenten;
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5 einen
Querschnitt einer Ausführungsform
eines Beugungsanomalie-Sensors mit mehreren dielektrischen Schichten,
die für
eine Vielzahl von Zielsubstanzen sensibilisiert sind, und einem
Nutenprofil mit mehreren Sinuskomponenten;
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6 eine
Ausführungsform
eines Sensorsystems zum Untersuchen mehrerer Substanzen durch Detektieren
einer Veränderung
in dem von einer sich drehenden Sensorscheibe empfangenen Licht;
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7 eine
schematische Draufsicht einer Ausführungsform einer Sensorscheibe
mit mehreren Nuten, die gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet sind und radial von der Mitte der Sensorscheibe
ausgehend verlaufen;
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8 eine
schematische Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer Sensorscheibe
mit mehreren Nuten, die gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet sind und radial von der Mitte der Sensorscheibe ausgehend
verlaufen; und
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9 eine
schematische Draufsicht einer Ausführungsform einer Sensorscheibe
mit einem Metallgitter, das mit einer kontinuierlich um den Umfang
der Sensorscheibe von einer minimalen Dicke zu einer maximalen Dicke
variierenden dielektrischen Schicht beschichtet ist.
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Detaillierte
Beschreibung
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung wird auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen, die spezifische Ausführungsformen zeigen, in denen
die Erfindung ausgeführt
werden kann. Es können
elektrische, mechanische und strukturelle Änderungen an den Ausführungsformen
durchgeführt
werden, ohne dass dadurch vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung,
wie er in den beiliegenden Patentansprüchen definiert ist, abgewichen
wird. Die folgende detaillierte Beschreibung darf daher nicht als
Einschränkung
angesehen werden.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
eines Sensorsystems 10 mit einem erfindungsgemäßen Sensor 50. Das
Sensorsystem 10 weist eine Lichtquelle 20, einen
Sensor 50, einen Detektor 60, einen Detektor 65 und einen
Polarisierungs-Strahlenteiler 80 auf. Eine Lichtquelle 20,
wie z. B. ein Laser, erzeugt einen Lichtstrahl 25, der
auf den Sensor 50 auftrifft. Der Sensor 50 reflektiert
den Lichtstrahl 25 als Lichtstrahl 70 auf den
Polarisierungs-Strahlenteiler 80. Der Polarisierungs-Strahlenteiler 80 teilt
den Lichtstrahl 70 in eine Komponente 85 und eine
Komponente 90, die auf das Detektorarray 60 bzw.
das Detektorarray 65 auftreffen.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der Sensor 50 ein Oberflächenplasmonresonanz- (SPR-)
Sensor mit einem metallisierten Beugungsgitter, das hinsichtlich
einer Interaktion mit einer Zielsubstanz sensibilisiert ist. Bei einer
weiteren Ausführungsform
ist der Sensor 50 ein Beugungsanomalie-Sensor mit einem
Metallgitter, das mit einer dielektrischen Schicht beschichtet ist,
wie nachstehend detailliert beschrieben. Herkömmliche SPR-Sensoren und Beugungsanomalie-Sensoren
zeigen eine Veränderung
im Reflexionsvermögen,
wenn sie mit dem Lichtstrahl 25 in einem bestimmten Einfallswinkel,
der als Resonanzwinkel bekannt ist, belichtet werden. Bei SPR-Sensoren
tritt die Veränderung
des Reflexionsvermögens
bei Licht auf, das parallel zu den Gitternuten anstatt orthogonal
zu den Gitternuten polarisiert ist. Bei Beugungsanomalie-Sensoren tritt die
Veränderung
des Reflexionsvermögens
bei Licht auf, das parallel zu den Gitternuten anstatt orthogonal
zu den Gitternuten polarisiert ist. Wie nachstehend detailliert
beschrieben, ist der Sensor 50 gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgeführt,
um eine Veränderung
des Reflexionsvermögens
bei zwei oder mehr Resonanzwinkeln zu zeigen. Wenn der Sensor 50 mit
einer eine Zielsubstanz enthaltenen Probe versehen ist, verändert sich
der effektive Brechungsindex an der Oberfläche des Sensors 50.
Durch diese Veränderung
des Brechungsindexes werden wiederum die Resonanzwinkel verschoben,
bei denen die Reflexionsanomalie auftritt. Das Maß der Verschiebung
ist stark von der in der Probe vorhandenen Menge der Zielsubstanz
abhängig.
Ein quantitatives Maß der
Zielsubstanz kann durch Messen der relativen Veränderung des Winkelabstands
zwischen den Resonanzwinkeln berechnet werden. Dies ist ganz besonders
vorteilhaft, da bei herkömmlichen
Sensoren eine Messung einer Absolutverschiebung in einem einzelnen
Resonanzwinkel erforderlich ist. Messen der winkelmäßigen Trennung
zwischen zwei Anomalie-Winkeln zeigt, dass die Empfindlichkeit des
Sensorsystems 10 und des Sensors 50 mindestens
das Doppelte herkömmlicher
SPR-Sensoren beträgt.
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Ein
weiterer Vorteil des Messens einer relativen winkelmäßigen Trennung
mehrerer Resonanzwinkel liegt darin, dass das Sensorsystem 10 aufgrund
von mechanischer Bewegung und Temperaturänderungen weniger anfällig für Systemdrifts
ist als herkömmliche
SPR-Sensoren. Da herkömmliche
Systeme von der präzisen
Messung eines Absolutwinkels abhängig
sind, kann ein mechanisches Abdriften des Einfallswinkels zu fehlerhaften
Anzeigen führen.
Aufgrund des Messens der Veränderung
des Winkelabstands zwischen Resonanzwinkeln führt das Sensorsystem 10 eine
wesentliche Reduzierung des Effekts mechanischer Abdriftungen durch.
Ferner liegt ein weiterer Vorteil des Sensors 50 darin,
dass er derart ausgeführt
sein kann, dass das Maß der
Veränderung
des Reflexionsvermögens
bei jedem Resonanzwinkel ungefähr
gleich ist, wodurch eine akkurate Messung erleichtert und das Fehlerrisiko
reduziert werden.
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Nach
dem Inkontaktbringen des Sensors 50 mit der Probe werden
die neuen Anomalie-Winkel für
den Sensor 50 durch Leiten des Lichtstrahls 25 über einen
Bereich von Einfallswinkeln zu dem Sensor 50 bestimmt.
Bei einer Ausführungsform
wird der Sensor 50 geschwenkt, um dem Einfallswinkel des
Lichtstrahls 25 zu verändern.
Bei einer weiteren Ausführungsform
ist der Sensor 50 fixiert und wird die Lichtquelle 20 umgesetzt,
um den Lichtstrahl 25 über
einen Bereich von Einfallswinkeln zu dem Sensor 50 zu leiten.
Der Polarisierungs-Strahlenteiler 80 teilt den Lichtstrahl 70 derart,
dass die Komponente 85 parallel zu den Nuten der Oberfläche des
Sensors 50 polarisiert ist und die Komponente 90 orthogonal
zu den Nuten der Oberfläche
des Sensors 50 polarisiert wird. Ein (nicht gezeigter)
Kontroller überwacht
die Detektoren 60 und 65 und erzeugt kontinuierlich
Verhältnisse
der Stärken
der von den Detektoren 60 und 65 empfangenen Lichtkomponente 85 und Lichtkomponente 90.
Somit beeinflussen Lichtschwankungen der Lichtquelle oder andere
Systemschwankungen, wie z. B. Welligkeiten in der Probe, nicht die
Berechnung der Zielspezies in der Probe. Anhand des berechneten
Verhältnisses
für jedes
Sensorelement für
die Detektoren 60 und 65 bestimmt der Kontroller
neue Resonanzwinkel und berechnet ein Maß der Zielsubstanz in der Probe
anhand einer Veränderung
des Winkelabstands zwischen den Resonanzwinkeln. Bei einer Ausführungsform
gibt der Kontroller einen Alarm aus, wenn das berechnete Maß der Zielsubstanz
einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet. Nach Beendigung
der Sensortätigkeit
kann der SPR-Gitter-Sensor 50 entsorgt oder gewaschen und
wiederverwendet werden.
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2 zeigt
ein Querschnittsprofil eines herkömmlichen SPR-Sensors 95 mit
einer Oberfläche 105,
in der Sinusnuten ausgebildet sind. Die Periode des Nutenprofils
der Oberfläche 105 kann
von weniger als 0,4 μm
bis über
2,0 μm reichen.
Eine dünne
Metallschicht 110 ist außen auf der Fläche 105 eines
Substrats 100 ausgebildet und weist ein geeignetes Metall,
wie z. B. Aluminium, Gold oder Silber, auf. Bei einer Ausführungsform
weist die Schicht 110 Silber mit einer Dicke von ungefähr 100 nm
auf. Eine Sensibilisierschicht 130 ist au ßen auf
der Fläche 110 ausgebildet.
Die Sensibilisierschicht 130 ist zum Interagieren mit einer
in eine Probe 150 enthaltenen vorbestimmten chemischen,
biochemischen oder biologischen Substanz 140 vorgesehen.
Bei einer Ausführungsform
weist die Sensibilisierschicht 130 eine Schicht von Antigenen
auf, die in der Lage sind, komplementäre Antikörper einzufangen. In letzter
Zeit sind mehrere Techniken zum Anlagernlassen von Antigenen als
rezeptives Material an der Schicht 110 entwickelt worden,
wie z. B. Spin Coating mit einem porösen Silica-Sol-Gel oder einer
Hydrogel-Matrix. Vorzugsweise ist die Sensibilisierschicht 130 weniger
als 100 nm dick.
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Die
folgende allgemeine Gleichung kann angewendet werden, um Resonanzwinkel
herkömmlicher
auf Gittern basierender SPR-Sensoren für verschiedene ganze Zahlen
m zu bestimmen:
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Bei
dieser Gleichung ist φ
sp der Azimutwinkel des einfallenden Lichts
relativ zu den Nuten der Fläche
105,
wobei 0° der
orthogonal zu der Nutenrichtung verlaufenden Einfallebene entspricht,
n
0 der Brechungsindex der Probe
150,
n
m+iK
m der Brechungsindex
für die
Metallschicht
110, λ die
Wellenlänge
des Lichtstrahls
25 und p die Periode der Nuten der Fläche
105.
Wenn die Einfallebene des Lichts orthogonal zu der Nutenfläche
105 verläuft, d.
h. φ
sp gleich 0° ist, kann die allgemeine Gleichung
auf folgende Gleichung zum Berechnen eines Resonanzwinkels für jede ganze
Zahl m vereinfacht werden:
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Ferner
tritt, wenn die Oberfläche
einem einzelnen Sinusprofil folgt, eine dominante Resonanz für m gleich
1 auf.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird beobachtet, dass ein SPR-Sensor
durch Ausbilden eines genuteten Substrats, bei dem das Nuten-Querschnittsprofll
mehrere Sinuskomponenten aufweist, derart konstruiert sein kann,
dass er eine Veränderung
im Reflexionsvermögen
bei mehreren Resonanzwinkeln aufweist. Jede Sinuskomponente des
Nutenprofils hat einen entsprechenden Resonanzwinkel. Wenn beispielsweise
die genutete Fläche
einem einzelnen Sinusprofil mit einer Periode p folgt, wird ein
einzelner dominanter Resonanzwinkel für m=1 beobachtet. Wenn jedoch
das Flächenprofil
eine Sinuskomponente mit einer Periode p aufweist, die von einer
anderen Sinuskomponente mit einer Periode p/2 überlagert ist, wird ein zusätzlicher Resonanzwinkel
für m=2
beobachtet. Ähnlich
werden, wenn die Fläche
durch eine Sinuskomponente mit einer Periode p definiert ist, die
von einer Sinuskomponente mit einer Periode p/3 überlagert ist, die Resonanzwinkel für m=1 und
m=3 beobachtet. Diese Ausführungsform
ist besonders geeignet, da sich die Resonanzwinkel in entgegengesetzte
Richtungen verschieben, wenn sich der Brechungsindex an der Oberfläche des
SPR-Sensors aufgrund eines Kontakts mit einer Zielsubstanz verändert. Durch
das Einstellen der Amplitude (Spitze/Spitze-Tiefe) der Sinuskomponenten
wird das Maß der
Reflexionsanomalie bei jedem Resonanzwinkel gesteuert. Vorzugweise
ist der SPR-Sensor derart konstruiert, dass mindestens zwei Resonanzwinkel
eine Veränderung
des Reflexionsvermögens
von mindestens 20 % aufweisen.
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3 zeigt
einen Querschnitt einer Ausführungsform
eines SPR-Sensors 195 mit einem erfindungsgemäßen Oberflächenprofil.
Der Sensor 195 weist ein Substrat 200 mit einer
in einem Nutenprofil ausgebildeten Fläche 205 auf, das durch
eine erste Sinuskomponente mit einer Periode p, der eine zweite
Sinuskomponente p/3 überlagert
ist, gebildet ist. Dadurch zeigt der Sensor 195 eine Veränderung
des Reflexionsvermögens
bei zwei Resonanzwinkeln. Bei anderen Ausführungsformen braucht die Fläche 205 nicht
sinusförmig
zu sein, sondern kann ein beliebiges Nutenprofil mit einer ersten
Sinus-Harmonischen und einer zweiten Sinus-Harmonischen aufweisen.
Bei einer Ausführungsform
wird die Amplitude, bei der die Komponenten überlagert sind, bestimmt, um sicherzustellen,
dass die Reflexionsanomalie bei jedem Resonanzwinkel ungefähr die gleiche
Größe aufweist.
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Wie
bei herkömmlichen
SPR-Sensoren ist eine dünne
Metallschicht 210 außen
auf der Fläche 205 des Substrats 195 ausgebildet
und weist ein beliebiges geeignetes Metall auf, wie z. B. Aluminium,
Gold oder Silber. Eine Sensibilisierschicht 230 ist zum
Interagieren mit einer vorbestimmten chemischen, biochemischen oder
biologischen Substanz 140 in der Probe 150 vorgesehen.
Bei einer Ausführungsform
weist die Sensibilisierschicht 230 eine Schicht aus Antigenen
aus, die in der Lage sind, einen komplementären Antikörper einzufangen. Vorzugsweise
ist die Sensibilisierschicht 230 weniger als 100 nm dick.
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Eine
Art der Ausbildung herkömmlicher
SPR-Sensoren besteht zunächst
in dem Aufbringen einer Fotoresist-Schicht auf das Substrat. Das
Fotoresist wird zwecks Härtens
des Resist mit zwei interferierenden Laserstrahlen in geeigneten
Winkeln belichtet. Wenn das nicht belichtete Fotoresist weggespült wird,
verbleibt das Substrat in einer sinusförmigen Fläche aus gehärtetem Fotoresist. Eine Form
für die
Massenproduktion von genuteten Substraten aus einer Vielzahl von
Kunststoffen kann aus diesem Fotoresist hergestellt werden. Die
Laserstrahlen interferieren gemäß der folgenden
Gleichung miteinander:
wobei d die Periode ist, λ die Wellenlänge der
Laserstrahlen ist und φ
1 und φ
2 die Einfallswinkel der beiden Strahlen
sind. Ein SPR-Sensor mit einem erfindungsgemäßen Oberflächenprofil kann durch Interferierenlassen
eines dritten Strahls mit dem ersten Strahl bei einem dritten Einfallswinkel
ausgebildet werden. Beispielsweise können unter Verwendung einer
standardmäßigen Argon-Laserquelle
mit einer Wellenlänge
von 514,4 nm ein erster und ein zweiter Laserstrahl bei Einfallswinkeln
von 60° und
17,1° miteinander
interferie ren, um ein Sinusnutenprofil mit einer Periode von 0,9 μm auszubilden.
Das Interferierenlassen eines dritten Laserstrahls bei einem Einfallswinkel
von – 58,1° mit dem
ersten Laserstrahl führt
zu einer Harmonischen mit einer Periode von 0,3 μm, wodurch ein Nutenprofil mit
einer ersten Sinuskomponente mit einer Periode p, die von einer
zweiten Sinuskomponente p/3 überlagert
wird, produziert wird. Die Amplitude jeder Sinuskomponente des Nutenprofils
ist eine Funktion der Stärke
jedes das Fotoresist belichtenden Laserstrahls. Daher kann ein SPR-Sensor,
der bei jedem Resonanzwinkel im wesentlichen gleiche Resonanzanomalien
aufweist, leicht hergestellt werden.
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4 zeigt
eine genauere Darstellung einer Ausführungsform eines Beugungsanomalie-Sensors 395 mit
einer Oberfläche 405,
die erfindungsgemäß von einer
ersten Sinuskomponente, die von einer zweiten Sinuskomponente überlagert
ist, gebildet ist. Eine dünne
Metallschicht 410 ist außen auf der Oberfläche 405 eines
Substrats 400 ausgebildet und weist ein beliebiges geeignetes
Metall auf, wie z. B. Aluminium, Gold oder Silber. Eine dielektrische
Schicht 420 ist außen
auf der Metallschicht 410 ausgebildet und schützt die
Metallschicht 410 gegen Oxidieren und allgemeinen Zerfall.
Dabei kann die Metallschicht 410 ein beliebiges geeignetes
Metall aufweisen und zum Optimieren der Empfindlichkeit vorgesehen
sein. Vorzugsweise passt sich die dielektrische Schicht 420 dem
Nutenprofil an, wie in 4 gezeigt. Die Dicke und die
Dielektrizitätskonstante der
dielektrischen Schicht 420 beeinflussen direkt die Beugungsanomalie
des Sensors 395. Die dielektrische Schicht 420 weist
ein beliebiges geeignetes dielektrisches Material auf, wie z. B.
Siliziumnitrid, SiN, und ist vorzugsweise mindestens 50 nm dick.
Alternativ kann die dielektrische Schicht 420 eine Dicke
von mindestens 100 nm oder besser noch mindestens 130 nm aufweisen.
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Bei
einer Ausführungsform
ist die Sensibilisierschicht 430 außen auf der dielektrischen
Schicht 420 ausgebildet. Da die dielektrische Schicht 420 zwischen
der Sensibilisierschicht 430 und der Metallschicht 410 angeordnet
ist, verhindert die dielektrische Schicht 420 eine chemische
Reaktion zwischen der Metallschicht 410 und der Sensibilisierschicht 430.
Die Sensibilisierschicht 430 ist zum Interagieren mit einer
vorbestimmten chemischen, biochemischen oder biologischen Substanz 140 in
der Probe 150 vorgesehen. Dabei kann die Sensibilisierschicht 430 eine
Schicht von Antigenen aufweisen, die in der Lage sind, einen komplementären Antikörper einzufangen.
Bei einer weiteren Ausführungsform
ist die dielektrische Schicht 420 zum direkten Interagieren
mit der Substanz 140 vorgesehen, so dass keine Sensibilisierschicht 430 erforderlich
ist.
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Anders
als bei herkömmlichen
SPR-Sensoren zeigt der Beugungsanomalie-Sensor 395 einen Reflexionsabfall
bei Licht, das parallel zu den Nuten der Oberfläche 405 polarisiert
ist. Wenn der Lichtstrahl 25 (1) in einem
der Resonanzwinkel auf den Sensor 395 auftrifft, wird diejenige
Komponente des Lichtstrahls 70, die parallel zu den Nuten
polarisiert ist, nicht von dem Strahlenteiler 80 empfangen,
sie pflanzt sich vielmehr in der dielektrischen Schicht 420 fort.
Dabei fungiert die dielektrische Schicht 420 als Wellenleiter,
und der Kontroller detektiert die Reflexionsanomalie.
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Die
folgenden Gleichungen können
zum Auswählen
der dielektrischen Schicht
420 verwendet werden, so dass
ein Beugungsanomalie-Winkel φ
SP bei der Komponente
85 auftritt,
die parallel zu den Nuten der Oberfläche
405 polarisiert
ist. Unter Anwendung eines iterativen Verfahrens kann ein Wellenvektor
für die
Beugungsanomalie-Resonanz k
x anhand der
folgenden Gleichung berechnet werden:
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Bei
dieser Gleichung ist ε0 die Dielektrizitätskonstante des Mediums über dem
Substrat, wie z. B. Luft oder Wasser etc., ε1 ist
die Dielektrizitätskonstante
der dielektrischen Schicht, und ε2 ist die Dielektrizitätskonstante des Metall films.
Ferner ist k0 ein Wellenvektor des einfallenden
Lichts im Vakuum und ist gleich 2π/λ. Schließlich ist
d die Dicke der dielektrischen Schicht.
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Wenn
der Wellenvektor für
die Beugungsanomalie-Resonanz festgestellt worden ist, kann die
folgende Gleichung zum Auflösen
des Beugungsanomalie-Winkels θ
SP angewendet werden:
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Bei
dieser Gleichung ist φsp der Azimutwinkel des einfallenden Lichtstrahls 25 relativ
zu den Nuten der Oberfläche 405,
wobei 0° der
orthogonal zu der Nutenrichtung verlaufenden Einfallebene entspricht,
n0 ist der Brechungsindex der Probe, λ ist die
Wellenlänge
des Lichtstrahls 25, p ist die Periode der Nuten der Oberfläche 405,
und m ist eine ganze Zahl. Somit kann eine dielektrische Schicht
mit einer geeigneten Dielektrizitätskonstante leicht derart ausgewählt werden,
dass die Komponente 85, die parallel zu den Nuten in der
Oberfläche 405 des
Sensors 395 polarisiert ist, unterdrückt wird.
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5 zeigt
eine Ausführungsform
eines Beugungsanomalie-Sensors, der derart sensibilisiert ist, dass er
mit mehreren Substanzen interagiert. Ein Sensor 445 weist
ein Substrat 450 mit einem Nutenprofil auf, das von einer
ersten Sinuskomponente mit einer Periode p, die von einer zweiten
Sinuskomponente p/3 überlagert ist,
gebildet ist. Dabei zeigt der Sensor 445 bei exakt zwei
Resonanzwinkeln eine Veränderung
des Reflexionsvermögens.
Eine dünne
Metallschicht 455 ist außen auf dem Substrat 450 ausgebildet
und ist im wesentlichen der in 4 gezeigten
dünnen
Metallschicht 410 gleich. Mehrere dielektrische Schichten 4701 bis 470N sind
entlang einer Metallschicht 210 einander im wesentlichen
nicht überlappend
ausgebildet, wie in 5 gezeigt. Die dielektrischen
Schichten 470 schützen
eine Metallschicht 455 gegen Oxidation und Zerfall. Jede
dielektrische Schicht 470 ist zum Interagieren mit unterschiedlichen
chemischen, biochemischen oder biologischen Substanzen 140 in
der Probe vorgesehen. Bei dieser Konfiguration ist der Sensor 445 derart
sensibilisiert, dass er mit einer Vielzahl von Substanzen interagiert.
Ein Vorteil dieser Konfiguration liegt darin, dass ein Bedienungsmann
ein Sensorsystem nicht neu zu konfigurieren braucht, um unterschiedliche
Substanzen zu untersuchen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass
eine einzelne Probe auf mehrere Substanzen hin untersucht werden
kann, und zwar einfach durch Interagierenlassen des Sensors 445 mit
der Probe, selektives Belichten der dielektrischen Schichten 470 mit
einem einfallenden Lichtstrahl und Detektieren einer Veränderung der
winkelmäßigen Trennung
der entsprechenden Beugungsanomalie-Winkel. Bei einer Ausführungsform
haben die dielektrischen Schichten 470 im wesentlichen
die gleiche Dicke von mindestens 120 nm. Bei einer weiteren Ausführungsform
variiert die Dicke der dielektrischen Schichten 470 zwecks
Optimierung der Empfindlichkeit des Sensors 445 gegenüber der
entsprechenden Substanz 140.
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6 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines Sensorsystems 510, das in der Lage ist, mehrere Zielsubstanzen
mit einem erfindungsgemäß ausgeführten Sensor
zu detektieren. Das Sensorsystem 510 weist eine Lichtquelle 520,
eine Sensorscheibe 550, einen Polarisierungs-Strahlenteiler 580,
einen Detektor 560 und einen Detektor 565 auf.
Die Lichtquelle 520, wie z. B. ein Laser, erzeugt einen
Lichtstrahl 525, der auf eine sich drehende Sensorscheibe 550 auftrifft.
Die Sensorscheibe 550 reflektiert den Lichtstrahl 525 als
Lichtstrahl 570 zu dem Polarisierungs-Strahlenteiler 580.
Der Polarisierungs-Strahlenteiler 580 teilt den Lichtstrahl 570 in Komponenten 585 und 590,
die auf die Detektoren 560 bzw. 565 auftreffen.
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Bei
einer Ausführungsform
ist die Sensorscheibe 550 ein Oberflächenplasmonresonanz- (SPR-)
Sensor mit einem metallisierten Beugungsgitter. Bei einer weiteren
Ausführungsform
ist die Sensorscheibe 550 ein Beugungsanomalie-Sensor mit einem
mit einer dielektrischen Schicht beschichteten Metallgitter. Die
Sensorscheibe 550 ist mit einer Welle 555 derart
gekoppelt, dass durch den Betrieb eines Motors 560 bewirkt
wird, dass sich die Sensorscheibe 550 derart in einer im
wesentlichen orthogonal zu der Welle 555 verlaufenden Ebene
kreisförmig
bewegt, dass jede der mehreren sensibilisierten Regionen sequentiell
in den Lichtstrahl 525 gedreht wird. Bei einer Ausführungsform
ist ein (nicht gezeigter) Kontroller zum Berechnen eines Maßes einer entsprechenden
Zielsubstanz für
jede Sensorregion als Funktion einer detektierten Veränderung
des von jeder sensibilisieren Region reflektierten Lichts 570 mit
den Detektoren 560 und 565 gekoppelt. Auf diese
Weise ist das Sensorsystem 510 in der Lage, auf einfache
Weise das Vorhandensein einer Vielzahl von Substanzen zu detektieren
und zu messen, ohne dass dafür
mehrere Sensoren erforderlich sind. Der Kontroller kann eine beliebige
geeignete programmierbare Logik oder einen beliebigen geeigneten
eingebetteten Mikroprozessor zum Überwachen der Detektoren 560 und 565 aufweisen.
Ferner kann, wenn eine komplexe Analyse erforderlich ist, der Kontroller
ein neuronales Netz oder eine andere Einrichtung zu Analysezwecken
verwenden.
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Zum
Untersuchen einer Probe wird die Sensorscheibe 550 typischerweise
mit der Probe bestrichen und dreht der Motor 560 die Sensorscheibe 550.
Der Kontroller überwacht
die Detektoren 565 und 560 zum Bestimmen des Vorhandenseins
einer Zielsubstanz in der Probe. Bei einer weiteren Konfiguration
ist der Motor 560 jedoch kontinuierlich in Betrieb und überwacht
der Kontroller den Detektor 525 um festzustellen, ob eine Zielsubstanz
in einer Umgebung vorhanden ist. Bei beiden Konfigurationen ist
das Sensorsystem 510 einfach und kostengünstig herstellbar.
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7 zeigt
eine Draufsicht einer Ausführungsform
einer Sensorscheibe 600 zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Sensorsystem.
Ein Beugungsgitter ist auf einer Oberfläche einer Sensorscheibe 600 derart
ausgebildet, dass Nuten 610 radial von der Mitte der Radialgitter-Sensorscheibe 600 aus
verlaufen. Die Nuten 610 folgen einem Profil mit mehreren
Sinus-Harmonischen derart, dass die Sensorscheibe 600 bei
mehreren Resonanzwinkeln eine Veränderung des Reflexionsvermögens aufweist.
Unterschiedliche Arten von Aufnahmematerialien sind zum Bilden einer
oder mehrerer (nicht gezeigter) sensibilisierter Regionen auf dem Beugungsgitter
ausgebildet. Die Periode der Nuten 610 steigert sich linear
von der Mitte zum Außenrand 620, wie
anhand des Linearabstands zwischen benachbarten Nuten gemessen.
Daher bleibt die Periode der Nuten 610 bei einem festen
Radius um die Radialgitter-Sensorscheibe 600 konstant. 8 zeigt
eine Sensorscheibe 650 mit Nuten 660, die radial
verlaufen, jedoch eine Periode aufweisen, die um den Umfang der
Sensorscheibe 650 variiert. Bei diesen Konfigurationen
ist eine Sensorscheibe, die in der Lage ist, mehrere Zielsubstanzen
zu detektieren, kostengünstig
herstellbar.
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Die
Sensorscheiben 600 (7) und 650 (8)
können
als SPR-Sensor oder als Beugungsanomalie-Sensor konfiguriert sein.
Als SPR-Sensoren zeigen die Sensorscheiben 600 und 650 eine
Veränderung
des Reflexionsvermögens,
wenn sie mit Licht belichtet werden, das orthogonal zu den Nuten 610 polarisiert
ist. Als Beugungsanomalie-Sensoren zeigen die Sensorscheiben 600 und 650 eine
Veränderung
des Reflexionsvermögens,
wenn sie mit Licht belichtet werden, das parallel zu den Nuten 610 polarisiert
ist. Da die Nuten 610 und 670 gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet sind, zeigt der Lichtstrahl 570 (6)
mehrere Reflexionsanomalien, wenn die Periode der Nuten der Sensorscheibe 550 resonanzgeeignet
ist. Die neuen "Anomalie-Positionen" für die Sensorscheibe 600 sind
leicht durch Translatieren der Strahlungsquelle 520 und
somit des Lichtstrahls 525 radial über die Sensorscheibe 600 bestimmbar.
Da die Periode der Nuten 670 der Sensorscheibe 650 um
den Umfang der Sensorscheibe 650 herum variiert, verschieben
sich jedoch auch die Anomalie-Positionen um den Umfang und braucht
die Strahlenquelle 520 nicht translatiert zu werden. Der
Kontroller berechnet ein Maß der
Zielsubstanzen anhand relativer Veränderungen der jeweiligen Anomalie-Positionen für jede sensibilisierte
Region der Sensorscheiben 600 und 650. Alternativ überwacht
der Kontroller relative Veränderungen
der Anomalie-Positionen für
jede sensibilisierte Region und gibt einen Alarm aus, wenn das berechnete
Maß der
entsprechenden Zielsubstanz einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt.
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9 zeigt
eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer Sensorscheibe 700 zur
Verwendung in einem erfindungsgemäßen Sensorsystem. Ähnlich wie
die oben beschriebenen Sensorscheiben 600 (7)
und 650 ( 8) kann die Konstantgitter-Sensorscheibe 700 als
SPR-Sensor oder Beugungsanomalie-Sensor konfiguriert sein. Anders
als die Sensorscheiben 600 und 650 weist die Konstantgitter-Sensorscheibe 700 ein
Beugungsgitter mit Nuten auf, die eine (nicht gezeigte) konstante
Periode haben. Bei einer Ausführungsform
sind die Nuten der Sensorscheibe 700 als kontinuierliche
Spirale ausgebildet, die in der Mitte der Sensorscheibe 700 beginnt
und spiralförmig
nach außen
bis zum Außenrand 730 verläuft. Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfassen die Nuten der Sensorscheibe 700 mehrere konzentrische
Nuten. Eine dielektrische Schicht ist auf dem Gitter der Sensorscheibe 700 mit
einer Dicke ausgebildet, die gegen den Uhrzeigersinn kontinuierlich
derart ansteigt, dass eine Sensorregion 710 eine minimale
Dicke und eine Sensorregion 720 eine maximale Dicke aufweist.
Bei der Konfiguration als Beugungsanomalie-Sensor weist die dielektrische Schicht
vorzugsweise eine Mindestdicke von mindestens 50 nm oder besser
noch mindestens 130 nm auf. Bei der Konfiguration als SPR-Sensor
muss die dielektrische Schicht weniger als 50 nm dick sein, um die
Oberflächenplasmonresonanz
nicht zu unterdrücken.
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Wenn
die Konstantgitter-Sensorscheibe 700 mit einer Probe bestrichen
ist, verschieben sich die Anomalie-Positionen um den Umfang der
Konstantgitter-Sensorscheibe 700.
Daher sind die minimale Dicke und die maximale Dicke des Dielektrikums
um den Umfang herum derart ausgewählt, dass Veränderungen
des Reflexionsvermögens
leicht detektierbar sind, jedoch innerhalb des Umfangs der Konstantgitter-Sensorscheibe 700 auftreten.
Anders ausgedrückt
hat die Dicke der dielektrischen Schicht einen Gradienten, der sicherstellt, dass
die Verschiebung der Anomalie-Positionen leicht detektierbar ist,
jedoch nicht so groß ist,
dass eine Verschiebung in einen Bereich außerhalb der Dicke des Dielektrikums
auftritt.
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Es
sind mehrere Ausführungsformen
eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur optischen Untersuchung
beschrieben worden. Bei einem Aspekt ist die vorliegende Erfindung
ein optischer Sensor mit einer genuteten Oberfläche, die von einer ersten Sinuskomponente,
welche von einer zweiten Sinuskomponente überlagert ist, derart gebildet
ist, dass eine Reflexionsanomalie bei einem ersten Resonanzwinkel
und einem zweiten Resonanzwinkel auftritt. Wie oben beschrieben,
kann ein Sensor mit mehreren Resonanzwinkeln durch Ausbilden der
Oberfläche
des Sensors derart, dass sie einer Wellenform mit mehreren Sinuskomponenten folgt,
hergestellt werden. Durch Einstellen der Amplitude der Sinuskomponenten
wird die Größe der Reflexionsanomalie
bei jedem Resonanzwinkel gesteuert. Bei einer Ausführungsform
ist der ausgebildete Sensor ein Oberflächenplasmonresonanz- (SPR-)
Sensor mit einem metallisierten Beugungsgitter, das derart sensibilisiert
ist, dass es mit einer Zielsubstanz interagiert. Bei einer weiteren
Ausführungsform
ist der ausgebildete Sensor ein Beugungsanomalie-Sensor mit einem
mit einer dielektrischen Schicht beschichteten Metallgitter. Bei
einem weiteren Aspekt ist die vorliegende Erfindung ein Sensorsystem
mit einer Sensorscheibe mit einem Nutenprofil zum Aufweisen von
Mehrfach-Anomalien.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
eine verbesserte Messung einer oder mehrerer Zielsubstanzen in der
Probe durch Überwachen
von Veränderungen
des Winkelabstands zwischen Resonanzwinkeln. Durch dieses Merkmal
werden im Vergleich zu herkömmlichen
Beugungsgitter-Sensoren die Empfindlichkeit erhöht und die Anfälligkeit
des Systems gegen Systemdrifts aufgrund von mechanischer Bewegung
und Temperaturveränderungen
reduziert.